Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: Aareal Bank: Archivierte Beiträge bis 28. Februar 2003
ossi - Dienstag, 4. Februar 2003 - 21:49
Ich halte die von stw verbreitete Devise des Buy and Hold - also auf Jahre investieren- für grundfalsch. So falsch wie sein Musterdepot grottenschlecht gelaufen ist.

Ein SL. auf Investments sollte nicht verkehrt sein. Auch eine kritische Hinterfragung des Invests ist unabdingbar. Die Devise, dass der Wert ja soooo billig ist, kann sich schnell als falsch herausstellen. Soooo ein billiger Werte, nur weil der Markt dumm ist ???

DAX-Stände in der Nähe von 2000 geraten ins Blickfeld, und da möchte ich nicht wissen, wo Aareal dann steht.

Meine letzte Chartuntersuchung sieht einen Kurs von 9,50 E als Mindestziel.....

Aal ist zwar noch im Depot - aber nicht mehr lange. Dafür habe ich genug erlebt

ossi - Dienstag, 4. Februar 2003 - 22:15
...und zufällig fällt mir gerade die dazu passende neueste Prognose von Susanne Marschener (www.marschner-boerseninfo.de/deut.htm) in die Box. Der Erfolg ihrer Analysen ist auf der Web-Site nachlesbar und sehr beeindruckend:

"Mir fällt auf, dass Investoren immer bescheidener werden in ihren Erwartungen bezüglich Kurserholungen
ihrer Aktien im Depot. Sie sagen nicht mehr, wie noch vor einem Jahr, "sobald ich meinen Einstand erreicht
habe, verkaufe ich", sondern "bei der nächsten Kurserholung verkaufe ich". Dann werde ich gefragt, wann denn endlich mit der nächsten Kurserholung zu rechnen sei. Die Zyklik sagt, dass sich der DAX von Anfang Dezember 2002 bis ca. Ende März 2003 in einer Abwärtsphase befindet. Sicherlich wird er sich danach wieder für
ein paar Monate erholen. Die Frage ist nur von welchem Niveau aus. Denn wenn er mit dem jetzigen Tempo bis Ende März 2003 weiter fällt, ist er mit großer Wahrscheinlichkeit unter der Marke von 2000. Wenn er sich dann vom einem Niveau von z. B. 1800 wieder für ein paar Monate um ca. 1000 Punkte erholt, dann hat der DAX gerade mal die 2800 wieder erreicht. Das ist ungefähr das jetzige Niveau. So ist es zu erklären, dass sich die langfristigen Anleger niemals entscheiden können, sich von ihren Aktien zu trennen. Man hat ja schließlich noch Kostolany im Ohr "Schlaftablette nehmen und 5 Jahre schlafen legen". Es scheint mir allerdings nicht plausibel, dass dieser Satz auch in Zeiten eines
langfristigen Abwärtstrends gelten soll.
Wieso soll man erst zusehen, wie die Aktien im Portfolio auf 10% oder 20% der Einsatzes schrumpfen, um danach vielleicht 5 bis 15 Jahre zu warten, bis man vielleicht wieder im Gewinn liegt? Zumal es steuerlich auch keinerlei Anreiz mehr gibt, seine Aktien lange zu halten. Dass der DAX in einen langfristigen Abwärtstrend übergegangen ist, steht außer Frage. Das heißt, er fällt noch viele Jahre. Sicherlich gibt es kurzfristig auch mal eine Unterbrechung des übergeordneten Abwärtstrends. Dann steigt der DAX vielleicht auch mal ein Jahr lang. Dies ist dann aber noch kein Grund zur Euphorie."

chinaman - Mittwoch, 5. Februar 2003 - 09:03
"So ist es zu erklären, dass sich die langfristigen Anleger niemals entscheiden können, sich von ihren Aktien zu trennen. Man hat ja schließlich noch Kostolany im Ohr "Schlaftablette nehmen und 5 Jahre schlafen legen". Es scheint mir allerdings nicht plausibel, dass dieser Satz auch in Zeiten eines langfristigen Abwärtstrends gelten soll. "

Sehr schönes Beispiel für die "Heilslehre" der Chartis, Ossi.

Nur, es ist (zumindest in meinen subjektiven Augen) eine typische Scheinlösung für das Problem der Aktienvolatilität (eben auch nach unten).

Sind Aktien nämlich erst einmal emmittiert, läßt sich bekanntermassen die Aktienzahl (außer durch Rückkäufe durch das Unternehmen) nicht reduzieren. Dies bedeutet, dass sich die Summe der Käufe und Verkäufe immer stückzahlmässig ausgleichen muss (Binsenweisheit !).

Da aber immer mehr Anleger den charttechnischen Heilslehren "nachlaufen" und die fundamentale Aktienbewertung gleichlaufend an Bedeutung verliert bilden sich nun die Gleichgewichtskurse auf teilweise paradoxem Niveau.

"Dass der DAX in einen langfristigen Abwärtstrend übergegangen ist, steht außer Frage. Das heißt, er fällt noch viele Jahre"

Toll was diese Chartis alles wissen. Wir werden es hier miteinander verfolgen können ...


:-)
Gruß
Chinaman

ossi - Mittwoch, 5. Februar 2003 - 13:35
....ist ein Chart nicht die Summe aller Informationen im Markt , also auch ein Ausdruck von Fundamentals ?

....ist Charttheorie nicht die grafische Analyse von der Psychologie im Markt ?

Sind Marktreaktionen nun Ausdruck der Chartanalyse oder ist die Chartanalyse Ausdruck von Marktreaktionen ?

stephan - Mittwoch, 5. Februar 2003 - 16:31
Kritisch hinterfragen sollte man seine Entscheidungen immer. Aber Stop Loss Orders bringen nur eine scheinbare Sicherheit. Auch wenn ich als eher langfristiger Anleger mehr als 15% seit Start meines Musterdepots verloren habe, keine ich einige Angsthasen, die zwar durch SL nie (außer bei starken Kurseinbrüchen, da billigst verkauft wird) mehr als 15% pro Investment verlieren. Allerdings haben einige in der Zeit, in der ich möglicherweise eine schlechte Aktie halte, schon 5 oder mehr ausgestoppte Aktien mit SL gehandelt. Da kann man doch nur noch lächeln. Manche betrieben mit SL's auch Vermögensvernichtung - aber mit Methode!

Das Ossi glaubt, das die Preisentwicklung einer Aktie ein Ausdruck von Fundamentals ist, überrascht mich doch sehr. Mittlerweile sollte sich herum gesprochen haben, das die Börse weder rational noch effizient ist. Sicher langfrisitig spiegelt sich Qualität auch im Preis wieder, aber kurz-und mittelfristige Kurstrends sind kein Spiegelbild wichtiger Daten oder Qualitäten eines Unternehmens.

Ich wünsche den Charttechnikern immer viel Glück - denn allein darauf sind sie angewiesen.

ossi - Mittwoch, 5. Februar 2003 - 17:19
Dass Kurse fair sind, sage ich ja gar nicht. Aber Charts sind tatsächlich die Summe aller im Markt stehenden Informationen und Erwartungen.

Ich wünsche auch den Fundamentalisten ihr Glück, denn Unternehmenszahlen sind mindestens so trügerisch und schnell Makulatur wie charttechnische Entwicklungen.

Wie oft zeigt der Chart bereits deutlich vor Veröffentlichung von fundamentalen Daten eine Reaktion im Vorwege.

ossi - Mittwoch, 5. Februar 2003 - 17:26
...noch mal so am Rande: Aal fällt seit 11 Handelstagen in Folge...

chinaman - Donnerstag, 6. Februar 2003 - 08:49
"Aber Charts sind tatsächlich die Summe aller im Markt stehenden Informationen und Erwartungen."

Die Aussage gilt meines Erachtens nur, wenn das Gros der marktteilnehmer fundamental orientiert ist. Ist die Mehrzahl charttechnisch orientiert, zeigt der Chart die Summe aller charttechnischen Interpretationen.

Jedenfalls waren an der Börse maßlose Übertreibungen möglich; warum sollen jetzt nicht zumindest teilweise Übertreibungen nach unten vorliegen ???


:-)
Gruss
Chinaman

ossi - Donnerstag, 6. Februar 2003 - 14:23
stimmt

ossi - Donnerstag, 6. Februar 2003 - 16:19
Aareal wir nun doch ohne Gegenwehr hoffnungslos nach unten durchgereicht....

Ist nun wirklich die entscheidende Frage, ob das eine fundamentale Untertreibung wird oder sich im Nachhinein sogar fundamental bestätigt....

stw - Donnerstag, 6. Februar 2003 - 18:32
"Aareal wir nun doch ohne Gegenwehr hoffnungslos nach unten durchgereicht...."

Übertreibst Du da nicht ein bisschen? In den letzten 9 Monaten haben doch alle anderen Finanzwerte genausoschlecht abgeschnitten. ICh kann da keine Underperformance gegenüber den anderen erkennen. Schau Dir doch mal die Kursverläufe von der Allianz oder der DT.Bank an...

:-) stw

ossi - Donnerstag, 6. Februar 2003 - 19:22
coba liegt 20% über dem Sep. Tief

MüRü / HVM / ALV liegen ca. 4% über Low der letzten Tage... steigen auch mal für ein, zwei Tage, zeigen gelegentlich auch mal Stärke und werden m.E. geshortet.

Arl fällt seit 12 Handelstagen - nun auf ATL


Und nicht zuletzt: Der ohnehin schlechte DAX outperformed Arl seit Tagen.

Bei Arl sehe ich momentan keinerlei Zeichen von Gegenwehr.


Ich glaube in deren jungen Börsenleben sucht die Aktie nach einer Linie und testet erst mal einige Kurszonen aus.

Einziger Lichtblick sind die deutlich rückläufigen Umsätze. Das kann sich aber bei Fall der 10 Euro schnell ändern.

Eine fundamentale Grenze nach unten will die Börse der Aktie wohl noch nicht anerkennen. Dazu sind das Geschäftsmodell , die Immo-Prognosen und die mögliche Wertabschreibungen wohl zu undurchsichtig.

Gespräche mit der IR haben mir nicht geholfen- entweder gerät man an jmd., der keine Ahnung hat und weiterverweist, oder der IR-Mann ist relativ lethargisch , resigniert und macht eher den Eindruck eines unbeteiligten Beamten für Hundesteuer (- mein Eindruck)........

ossi - Mittwoch, 19. Februar 2003 - 16:12
Wiesbaden, den 19. Februar 2003 - Die Aareal Bank Gruppe hat Verträge zur Finanzierung von insgesamt elf Logistikzentren der internationalen Handelsgruppe Carrefour unterzeichnet. Die Carrefour Gruppe mietet die verkauften Gebäude künftig (Sale-and-lease-back).
Drei der Objekte wurden von Cargill Financial Market erworben. Die Finanzmanagement-Tochter des international tätigen Mischkonzerns Cargill ist u. a. auf Immobilienfinanzierungen spezialisiert. Die acht weiteren Carrefour- Lagerhallen wurden von einer Tochter des amerikanischen Immobilienfinanzierers W. P. Carey & Co. LLC gekauft.

Für diese Transaktion stellte die Aareal Bank einen Kredit in Höhe von 122 Mio. € zur Verfügung.

Die Aareal Bank Gruppe hatte bereits Anfang 2002 den Verkauf von Immobilien der Carrefour Gruppe finanziert: Sie stellte für acht weitere Logistikgebäude über 76 Mio. € bereit. Diese wurden ebenfalls im Rahmen einer gemeinsamen Saleand- lease-back-Transaktion von Cargill und W. P. Carey gekauft und an die Carrefour-Gruppe vermietet.

DTZ Asset Management war bei allen Abschlüssen exklusiver Berater von Cargill und W. P. Carey und ist künftig für das Management der Objekte verantwortlich. DTZ Asset Management ist die französische Niederlassung der DTZ Gruppe, dem international führenden Anbieter von Immobilien-Services.

„Die Aareal Bank Gruppe beweist durch Abschlüsse mit renommierten Partnern wie der Carrefour Gruppe, dass ihre Strategie der Spezialisierung und Internationalisierung erfolgreich ist. Durch den kombinierten Einsatz von Regional- und Produktspezialisten sind wir in der Lage, optimale Finanzierungsmöglichkeiten für professionelle Kunden und für fast jedes Objekt anzubieten“, so Karl-Heinz Glauner, Vorstandsvorsitzender der Aareal Bank und Président Directeur Général der Aareal Bank Frankreich. Der Immobilienbank- Konzern ist in fünfzehn europäischen Ländern und in Nordamerika tätig. Die Carrefour-Abschlüsse wurden insbesondere von der Aareal Bank France und dem im Frühjahr letzten Jahres gegründeten Bereich „International Logistics Financing“ der Aareal Bank begleitet. Die Aareal Bank Gruppe verwaltet derzeit Immobilienkredite von rund 28 Mrd. €.

mib - Freitag, 21. Februar 2003 - 12:59
schaut euch mal bei comdirect.de die Analystenmeinungen zur Aareal an... da gab es in der letzten Woche sehr viel Bewegung zu einer schlechteren Einschaetzung. Kann da jemand was zu sagen (ausser, dass die Analysten eh keine Ahnung haben ;-) )

Gruss - Mib

mib - Montag, 24. Februar 2003 - 10:57
ich wiederhol mal meine obige Frage!
weiss da jemand was ueber die Herabstufungen?

Gruss - Mib

ossi - Donnerstag, 27. Februar 2003 - 16:23
Also bei der Coba steht:

"Grundlagen für die Berechnung von JCF Consensus Estimates sind Analysten Daten, die nicht älter als 75 Tage sind. Daten zuletzt aktualisiert am 17.02.2003"

Dann sehe ich weiter, dass die Zahl der Einstufungen von 8 auf 5 gesunken ist. Dabei sind 3 buy-ratings herausgefallen- wahrschenlich wegen der 75 Tageregel (s.o.)

ossi - Donnerstag, 27. Februar 2003 - 16:44
Noch eines :

Unter dem Link

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-aktien/aareal-bank.asp

findet man immer alle aktuellen News und Ratings zu Aareal.

Habe übrigens vor kurzem zu 11,20 E mit leichtem Gewinn verkauft.

Ein Glück muss man sagen.

Jetzt doch einstellig.

ossi - Donnerstag, 27. Februar 2003 - 18:24
..habe jetzt zu 9,66 E erste Tranche zurückgeholt.

mib - Freitag, 28. Februar 2003 - 10:35
erstmal DANKE, ossi...

in dem Kommentar (siehe ganz unten) zur Analyse der WGZ Bank steht am Ende:
"Eine Ratingabstufung durch die Agentur Fitch könnte die Refinanzierung jedoch verteuern".
Da schrillen bei mir ja doch die Alarmglocken, vor allem wenn ich sehe, dass der Kurs systematisch weiter faellt...! sieht ja irgendwie so aus, als wenn da Unmach vor der Tuer stehe...

Gruss - Mib


Analyst: WGZ-Bank
Rating: Kaufen     Kurs: 10.7 EUR
KGV:      Kursziel: n/A 
Update: n/A     WKN: 540811  
Aareal Bank: Kaufen
03.02.2003 10:39:59

In ihrer Analyse vom 31. Januar bewerten die Analysten der WGZ Bank die Aktie der Aareal Bank mit „Kaufen“.

Die Aareal Bank verfüge über eine glaubhafte Equity-Story und günstige Bewertungsrelationen. Die soliden 9-Monats-Zahlen (Betriebsergebnis +15% auf 115 Mio. Euro, Konzernüberschuss +9% auf 62 Mio. Euro) signalisieren die Erfüllung der Jahresziele. Eine Ratingabstufung durch die Agentur Fitch könnte die Refinanzierung jedoch verteuern.

ossi - Freitag, 28. Februar 2003 - 19:22
Das Rating wurde (ich glaube bereits in 2002) durch Fitch von A+ auf A gesenkt, da die Mutter Depfa nicht mehr mit Liquidität im Hintergrund steht. Diese Abstufung hat nichts mit dem operativen Geschäft zu tun- nur mit der Trennung von der Depfa.

Dennoch ist eine derartige "Unterbewertung" aufgrund KGV und Buchwert ungewöhnlich. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, das der Markt so "dumm" ist- im Umkehrschluss: es müsste doch eine Leiche im Keller liegen.

MFG

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