Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: Jenoptik
buylowsellhigh - Montag, 27. August 2001 - 11:32
Ich möchte hiermit einen Thread über Jenoptik aufmachen, da mir dieser Wert bei diesem Kursniveau sehr interessant erscheint.
Was mir negativ auffällt ist die Abhängigkeit des Gewinns vom Reinraum- und VC-Geschäft.
Was denkt Ihr über Jenoptik?

mib - Montag, 27. August 2001 - 14:26
Jenoptik ist mir seinen Rein(st)raumsachen stark von der Halbleiterbranche abhaengig. Der Technologieschritt zum 300 mm wafer, den aus Kostengruenden in den naechsten Jahren nahezu ALLE produzenten vollziehen werden/muessen, stellt aber hoehere Anforderungen an die "Sauberkeit". Davon sollte Jenoptik gut profitieren koennen, sobald sich die Branche erholt. Mit dem (Ad)venture Capital ist das eine andere Sache ...

Ich wuerde Jenoptik definitiv auf eine "Deutschland-watchlist" setzen!

Mib

gärtner - Dienstag, 28. August 2001 - 09:04
ad-hoc

Jenoptik-Umsatz und Ergebnis liegen im 1. Halbjahr 2001 über Vorjahresniveau. Stabile Auftragslage trotz schleppender Konjunkturentwicklung. Jenoptik-Konzern bekräftigt Prognosen für das Gesamtjahr. Der Jenoptik-Konzern hat das 1. Hj. 2001 erfolgreich abgeschlossen. Mit 833,3 Mio. Euro erreichte Jenoptik beim Konzernumsatz im 1. HJ eine Steigerung um 79,7% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Dies ist im Wesentlichen auf die Abrechnung eines Clean System Großprojektes zurückzuführen. Auch ohne diese Abrechnung hätte der Umsatz über Vorjahresniveau gelegen.
Das Konzern- Betriebsergebnis stieg um 82,4% auf 59,0 Mio. Euro. Darin enthalten ist ein sonstiger
betrieblicher Ertrag aus dem Verkauf von Anteilen an der MicroLas GmbH. Auch ohne diesen Ergebnisbeitrag lag das Konzern-EBIT noch deutlich höher als 2000. Erneut zugelegt hat der Jenoptik-Konzern beim Jahresüberschuss, der im 1. Hj. 2001 bei 49,8 Mio. Euro lag. Damit konnte das hohe Niveau des
Vorjahreszeitraumes um 6,0% übertroffen werden. Im Vorjahr war im Konzern- Jahresüberschuss noch der
Ertrag aus dem Verkauf eigener Aktien in Höhe von 32,1 Mio. Euro enthalten.Mit 2.071,4 Mio. Euro lag der Auftragsbestand des Konzerns am 30.06.2001 weiterhin über der 2 Mrd.-Euro-Marke. Der Rückgang des Auftragsbestandes ist wesentlich auf die Abrechnung eines Clean Systems Großauftrages zurückzuführen.
Mit 1.093,3 Mio. Euro liegt der Auftragseingang um 18,4% unter dem hervorragenden Vorjahresniveau, dem höchsten Auftragseingang des Jenoptik-Konzerns in einem Halbjahr. Nicht enthalten im Auftragseingang für das 1. Hj. 2001 ist der im Juli erteilte Großauftrag im Facility Management von IBM (230 Mio. Euro), der ins laufende 3. Quartal fällt. Unter Berücksichtigung dieses Auftrages ist die Auftragslage trotz der anhaltend schleppenden Konjunkturentwicklung stabil geblieben.Der Jenoptik-Konzern hält an den Prognosen für 2001 fest. Der Umsatz soll um mindestens 25% steigen. Der Jahresüberschuss soll um mehr als 30% über dem bereinigten Vorjahreswert von 54,4 Mio. Euro liegen, vorausgesetzt, dass alle Projekte zum Jahresende frist- und kalkulationsgerecht abgerechnet werden. Jenoptik erwartet trotz der anhaltenden Schwäche der Halbleiterindustrie für 2001 hochgerechnet Auftragseingänge in Vorjahreshöhe. Kontakt: PR, Jörg Hettmann, Tel./Fax 03641-652255/2484 IR, Steffen Schneider, Tel./Fax 03641-652290/3629

Ende der Ad-hoc-Mitteilung ©DGAP 28.08.2001

buylowsellhigh - Dienstag, 28. August 2001 - 11:12
Das wären für 2001 Gewinn 1,7€/Aktie KGV 14.
Nicht schlecht.

j_r_ewing - Freitag, 31. August 2001 - 20:13
Stimme mib wortwörtlich zu.
In der Halbleiterbranche sehe ich die so ziemlich größte zyklische Chance.
Der Rest erfordert ein genaueres Hinsehen.

Gruß
JR

chinaman - Mittwoch, 21. April 2004 - 13:10
HANDELSBLATT, Dienstag, 20. April 2004, 20:22 Uhr


Unerwartet hoher Verlust in 2003 - Dividende fällt aus


Jenoptik überrascht mit roten Zahlen


Der größte ostdeutsche Technologiekonzern Jenoptik hat 2003 auf Grund der Absatz- und Preiskrise in der Halbleiterindustrie im abgelaufenen Geschäftsjahr einen unerwartet hohen Nettoverlust verbucht.




HB JENA. Der Jahresverlust des größten börsennotierten Ost-Unternehmens mit 10 000 Beschäftigten fiel dabei mit 25,8 Millionen Euro höher als erwartet aus. Zunächst war der neue Vorstandschef Alexander von Witzleben von einem Jahresfehlbetrag von mehr als 20 Millionen Euro ausgegangen. In einer Mitteilung von Dienstagabend wurde der Verlust unter anderem mit den Nachwirkungen der dreijährigen Krise der Halbleiterindustrie sowie Projektverzögerungen in Asien begründet. Jenoptik baut Fabriken für die Chipindustrie.

Beim Umsatz verbuchte der Konzern ein Wachstum von 25 Prozent auf knapp 2,0 Milliarden Euro. Der Vorstand erwartet im laufenden Geschäftsjahr einen weiteren Aufwärtstrend beim Umsatz und die Rückkehr in die Gewinnzone. Er begründete die Prognose mit einem starken Auftragseingang unter anderem aus der Elektronikindustrie. Ende 2003 hatte der Konzern Aufträge mit einem Volumen von 2,5 Milliarden Euro in den Büchern. Das waren 4,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Jenoptik hatte bereits zu Wochenbeginn mitgeteilt, dass an die Aktionäre erstmals seit dem Börsengang 1998 keine Dividende (Vorjahr 0,35 Euro) gezahlt werden soll. An diesem Mittwoch will der Vorstand in Jena die Konzernbilanz erläutern und einen Ausblick geben.

chinaman - Dienstag, 5. September 2006 - 19:29
Handelsblatt Nr. 171 vom 05.09.06 Seite 21


Jenoptik trägt Schulden ab

Aktionäre des Technologiekonzerns werden noch länger auf eine Dividende warten müssen

WOLFGANG GILLMANN | JENA Nach dem Verkauf des großen Geschäftsbereiches Reinraumausrüstung und Gebäudemanagement steht für Jenoptik-Chef Alexander von Witzleben der Schuldenabbau ganz vorne auf der Prioritätenliste. "Für Anfang 2008 streben wir normale Relationen an", sagte der Jenoptik-Chef dem Handelsblatt. Ende 2005 stand noch eine Nettoverschuldung von 275 Mill. Euro zu Buche, und die Eigenkapitalquote lag bei knapp 21 Prozent. Der Verkauf des größten Konzernbereiches Clean System an den Finanzinvestor Springwater brachte dem Unternehmen rund 150 Mill. Euro ein, die Witzleben für den Schuldenabbau einsetzen will. So soll Ende 2007 eine hochverzinsliche Anleihe vorzeitig getilgt und 2009 eine Wandelanleihe in Aktien umgetauscht werden. "Dann haben wir Finanzschulden von 120 bis 130 Mill. Euro und eine Eigenkapitalquote von 50 Prozent. Das ist ein normaler Schuldenstand", sagte Witzleben.

Jenoptik galt unter dem einstigen Chef und jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden Lothar Späth als Vorzeigeunternehmen Ostdeutschlands. Späth ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, zu der das Handelsblatt gehört. Im vergangenen Dezember hat Jenoptik die Problemtochter M+W Zander verkauft, in der die Bereiche Bau von Reinräumen für die Halbleiterindustrie und Gebäudemanagement konzentriert waren. Die Trennung von diesem sehr zyklischen und margenschwachen Geschäft ließ den Umsatz von Jenoptik um rund 1,5 Mrd. auf jetzt noch knapp 450 Mill. Euro schrumpfen und die Zahl der Beschäftigten von 10 000 auf 2 800 fallen. Der Verkauf brachte einen Rekordverlust von knapp 70 Mill. Euro, da hohe Wertberichtigungen vorgenommen wurden. Trotzdem sind sich Analysten wie Michael Busse von Helaba Trust einig, dass die Trennung richtig war, da die anderen Konzern-Bereiche höhere Renditen versprechen.

Wegen des Vorrangs für den Schuldenabbau werden die Aktionäre noch länger auf die Zahlung einer Dividende warten müssen. Die letzte Dividende hat Jenoptik für das Jahr 2003 gezahlt. "Gegen Ende des Jahrzehnts beginnt für uns eine neue Zeit, dann können wir wieder über eine Ausschüttung nachdenken", sagte Witzleben. "Erst müssen die Bilanzrelationen auf internationalem Standard sein."

Bis dahin wird die Expansion langsam verlaufen. Ende Juli hat Jenoptik das französische Messtechnik-Unternehmen Etamic mit einem Umsatz von knapp 30 Mill. Euro und 260 Beschäftigten gekauft. Das ist ein großer Fisch für Jenoptik, sonst stehen eher Unternehmen mit einem Umsatz unter zehn Mill. Euro auf der Kaufliste.

Ausbauen will Witzleben das Auslandsgeschäft. Zurzeit erzielt das Unternehmen 59 Prozent seines Umsatzes im Ausland und liegt damit unter dem Schnitt der deutschen Maschinenbauer. Jetzt sind eigene Niederlassungen in Asien und den USA geplant.

Künftig konzentriert sich Jenoptik auf den Bereich Photonics mit den drei Sparten Optik und Laser, Sensoren sowie Mechatronik. Damit erreichte Jenoptik im ersten Halbjahr einen Umsatz von rund 225 Mill. Euro und ein Ergebnis nach Steuern von 10,4 Mill Euro, was Analysten ziemlich enttäuschend fanden. Künftig soll der Konzern jährlich um rund zehn Prozent beim Umsatz wachsen und von 2008 an beim operativen Gewinn (Ebit) Margen von neun bis zehn Prozent erreichen. Zur Zeit liegen sie bei sieben Prozent. Die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt halten diese Margen für nicht sehr anspruchsvoll und schreiben, das Unternehmen habe sein volles Potenzial noch lange nicht erreicht. Witzleben zählt vor allem auf die Bereiche Hochleistungslaser und Mikrooptik, die von einer starken Nachfrage der Halbleiterindustrie profitieren. Die Sparte Sensorik soll zum führenden Anbieter industrieller Messtechnik ausgebaut werden, während die Mechatronik von Aufträgen der Militär- und Luftfahrtindustrie profitiert. So baut Jenoptik die Kunststoffnase des Eurofighters. Die Sparte Mechatronik ist nicht so ertragsstark wie die beiden anderen Bereiche, hat aber einen hohen Auftragsbestand. Ein Verkauf steht für Witzleben nicht zur Debatte.

Im Gegensatz zum Vorstand sind Anleger und auch Analysten bisher nicht vollständig von den besseren Zeiten für das Technologieunternehmen überzeugt. Der Aktienkurs ist in den vergangenen Monaten überwiegend gefallen. Von einem Kurs um acht Euro zu Jahresanfang fiel er bis Mitte Juli auf einen Tiefstkurs von 6,30 Euro und hat sich seitdem leicht auf Kurse um sieben Euro erholt. "Wir haben ein paar mal enttäuscht und die erwarteten Ergebnisse nicht erreicht", räumte Witzleben ein.

Gillmann, Wolfgang



05. September 2006

al_sting - Samstag, 10. April 2010 - 17:46
Hat noch jemand Jenoptik im Visier?
Die Firma ist derzeit zu Buchwert zu haben und behauptet, bald wieder die schwarzen Zahlen zu erreichen.
Wenn man die letzten 8 Jahre zurückblickt, hatte sie in vier Jahren rote Zahlen geschrieben - das spricht nicht für zu großen Vertrauensvorschuss. Aber vielleicht hat sich ja dieses Mal alles geändert?

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