Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: DBAG - Deutsche Beteiligungs AG: Archivierte Beiträge bis 5. Juni 2001
gambler - Freitag, 25. Mai 2001 - 11:31
Warum reden wir hier eigentlich über Lignum oder Libro?. Wie wärs mal mit Global Power Equipment Group? Nur ganz kurz, bin noch bei meinen Recherchen. An dieser Gesellschaft hat die DBAG im August 2000 !! bekanntlich mit dem Parallelfons direkt insgesamt 4,6 % der Anteile erworben. Weitere 4,6 % werden mittelbar über Harvest Partners gehalten.

Die Gesellschaft wurde im April 2001 an die Börse gebracht (NYSE). Die Bookbuilding Spanne lag bei 16-18 Dollar, emittiert wurde zu 20 Dollar, aktuell müßte der Kurs um 35 Dollar liegen. Insgesamt wurden 7,3 Mio. Aktien am Markt emittiert, insgesamt sind 44,8 Mio. Aktien in Umlauf.

Die Entwicklung bei dieser Gesellschaft ist ein Hammer (in positiver Hinsicht). Wär hätte das gedacht. Da hatten Harvest sowie die DBAG ein goldenes Näschen und haben die aufkommende "Energiekrise" in den USA wohl gewittert.

Ich gehe einmal davon aus, dass die DBAG zunächst selbst keine Anteil direkt abgegeben hat, da die Jahresfrist für die steuerfreie Vereinnahmung ausländischer Erträge noch nicht abgelaufen ist.

Das Unternehmen wird zur Zeit an der Börse mit rd. 3,5 Mrd. DM bewertet. Für die DBAG bedeutet dies bezogen auf ihren 2,3 % Anteil (Buchwert 6-7 Mio. DM) einen sehr hohen zu erwartenden Veräußerungserlös direkt, hohe Managementerträge aus dem Parallelfonds sowie einen sehr hohen anteiligen Ertrag aus dem Harvest und Partner Fonds.

Eine rasante Entwicklung innerhalb von weniger als einem Jahr. In diesem Fall: Erstaunlich. Da verblasst letztendlich selbst eine seit Jahren im Bestand befindliche Beteiligung an der Lignum AG

avalon - Freitag, 25. Mai 2001 - 12:05
Mit Lignum habe und hatte ich noch nie Probleme.

Letztendlich fand ich es gut, daß die damals noch nicht an die Börse gingen.

Aber warum nun nicht noch bis 2002 warten, dann könnte die DBAG gleich zum IPO was abgeben.
Später wird es schwierig und dann sind sie wieder völlig vom Kurs abhängig.

Libro ist und bleibt der Hammer, viel schlimmer als die Hucke Geschichte weil sie nun mal von Anfang an steuerfrei zu realisieren gewesen wären.

Was nützt die gute Entwicklung von Global Power und von Funkwerk wenn sie wieder nur zu
Buchgewinnen führt.

Wir stehen vor einer weltweiten Rezession, bloß weil momentan mal wieder ne kleine Bärenrally läuft darf man das doch nicht aus den Augen verlieren.

Ich sage ja nicht, daß sie kein gutes Näschen haben, aber das ist genauso nutzlos wie wenn ein Privatanleger im Herbst 99 NM Titel gekauft hat und seine Gewinne niemals realasierte.

Dem darf das passieren, aber die DBAG ist eine
professionelle Company, die müssen besser sein.

Die dürfen einfach nicht langfristig denken sobald eine Company das Renditeziel erreicht hat.

Kohle mitnehmen und was neues rein, das ist der Sinn einer Bet.gesellsch.
Wenn die wie ein Fond denken, dann kann ich auch gleich einen Fond kaufen.
Was hatten sie denn von Libro erwartet ?
Daß die auf "dausend" steigen ?
Mensch die hätten locker 4-5 E steuerfreien Gewinn machen können mit ihren Aktien selbst wenn sie nicht zum Höchstkurs verkauft hätten sondern weit darunter.
Die hätten mehr Kohle reinholen können als durch die Kapitalerhöhung.

Nun haben sie nen Pleitekandidaten..........

Sobald Companys börsennotiert sind sollen die Anleger auf Performance hoffen, die Bet. gesellsch. muß dann schon längst ihre Schäfchen im Trockenen haben und wieder im nicht börsennotierten Raum nach Schnäppchen suchen.

Aber nun genug "Gemotze", nächstes Jahr werden wir sehen wie es weiter geht, ich habe ja noch genug
Stückchen.........

Avalon

stw - Freitag, 25. Mai 2001 - 12:13
Vielen Dank an gambler für seinen Hinweis auf die positive Entwicklung von Global Power, die fristen bei unseren Betrachtungen wirklich zu Unrecht ein Schattendasein. Aber avalon hat schon recht: zunächst mal sind das alles nur Buchgewinne und das DBAG-Management muß endlich mal wieder beweisen, dass sie auch rechtzeitig aussteigen können.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 30. Mai 2001 - 16:45
DBAG verkauft Anteile an AvK/SEG Holding



Die Deutsche Beteiligungs AG hat ihren 51-prozentigen Anteil an der AvK/SEG Holding GmbH & Co KG nahezu komplett an die Newage International Ltd. veräußert. Rund ein Prozent der Anteile seien an Familienaktionäre gegangen, hieß es in einer vwd-Meldung. Newage und AvK/SEG würden zu einer strategischen Partnerschaft zusammengeführt mit dem Ziel, die breiteste Produktpalette und den weltweit größten Umsatz im Segment der Stromerzeugungstechnik zu erreichen.
Beide Unternehmen erwirtschafteten zusammen mit 2.700 Mitarbeitern einen Umsatz von 350 Mio. Euro. Die Deutsche Beteiligungs AG hatte als Finanzinvestor 1996 die AvK/SEG-Anteile im Rahmen einer Kapitalerhöhung erworben. Seit damals wurde der Umsatz um 50 Prozent auf 110 Mio. Euro gesteigert.





30.05.2001 15:13 Redakteur: tb01de Artikel drucken... © 2001 GSC Research

avalon - Mittwoch, 30. Mai 2001 - 17:05
Hoffentlich haben sie gut verdient, das war eine der versteckten Perlen:

Die Firmengruppe Flender-ATB-Loher und AVK|SEG bieten in Zusammenarbeit ein innovatives Stromerzeugungskonzept für die Windkraft-Technik an.

Das Stromerzeugungskonzept mit dem CONCYCLE®-Generator ermöglicht es den Antriebsstrang drehzahlvariabel auszuführen. Insbesondere kombiniert mit einer pitchgeregelten Windturbine kann das mit modernster Technologie ausgestattete System alle Vorteile im Bau von Windenergieanlagen ausnutzen. Es erfüllt alle Kriterien einer erstklassigen Stromversorgung, ähnlich einem großen Kraftwerk am Verbundnetz.

So tritt beispielsweise die von üblichen WEA bekannte Störgröße "Netzflickern" systembedingt nicht mehr auf. Stromstöße und Lastspitzen werden vom System weitestgehend vermieden. Durch die hervorragende Netzverträglichkeit (Faktor-Wert) eignen sich CONCYCLE®-Windkraftanlagen auch besonders gut für die Errichtung großer Windparks.

Eigentlich sollten die mal an den NM, aber so ist es wohl am besten........

Avalon

gambler - Mittwoch, 30. Mai 2001 - 18:45
Dem DBAG-Thread scheint in der letzten Zeit etwas die Puste auszugehen, deshalb vielleicht noch einmal eine grundlegende Einschätzung zur Aktie und den Perspektiven: Um es vorweg zu nehmen: Ich bin nach den neuesten Erkenntnissen bullish und habe deshalb gestern 500 weitere Aktien zu 35,70 erworben. Soweit nochmals ein kleiner Rückschlag kommen sollte, werde ich weiter aufstocken.

Nun woher kommt meine positive Erwartung. Zunächst ist das Lignum. Die DBAG wird nicht, wie stw bisher vermutete, im Rahmen des IPO nur einen Teil ihrer Aktien abgeben. Nein, sie wird, wenn man den Meldungen von FAZ und Handelsblatt Glauben schenken darf, ihre Anteile im Rahmen des Börsengangs vollständig abgegeben. Die DBAG wird nach meiner Einschätzung einen Buchgewinn von rd. 100 Mio. DM erzielen. Ich gehe davon aus, dass aufgrund der Gewinnerwartungen für 2002 und 2003, und diese werden beim IPO ja gehandelt, Lignum ein Marktwert von deutlich mehr als 600 Mio. DM (Schätzung von stw ) beigemessen wird. Schließlich hat Lignum bereits in 2000 ein EBITA von 165 Mio. DM, ein EBIT von 107 Mio. DM und einen JÜ von 54 erzielt.

Im weiteren ist da Global Power Equipment Group, ein Schnäppchen, vom dem wohl weder Harvest Partners noch die DBAG zu träumen gewagt haben. Der DBAG dürfte aus diesem Engagement leicht gelingen, nach Ablauf der einjährigen Haltefrist für Auslandsbeteiligungen zwischen August und Oktober 2001 einen erheblichen Gewinnbeitrag zu realisieren. Allein die unmittelbare Beteiligung beinhaltet Kursreserven von 60-70 Mio. DM.

Schließlich ist da noch Andritz. Hier gehe ich von einem Börsengang noch in 2001 aus. Schließlich kann es sich die UIAG nach dem Libro Desaster nicht erlauben, ein zweites Jahr ohne ein IPO dazustehen. Der ursprüngliche Kaufpreis für Andritz von 0,9 Mrd. DM findet sich weitgehend in der Bilanz von Andritz wieder. Nach den Akquisitionen von Andritz erscheint beim Börsengang eine Unternehmenswert von rd. 1,5 Mrd. DM realistisch. Auch hier könnte die DBAG, soweit sie ihren vergleichsweise niedrigen Anteil von 4 % abgibt, einen Buchgewinn von rd. 50 Mio. DM erreichen. Andritz steht nach Wie vor in den Startlöchern, nachdem der Börsengang im November 2000 verschoben wurde.

Abschreibungen auf Beteiligungswerte schätze ich derzeit in einer Größenordnung von rd. 15 Mio. DM (Libro 10 Mio, Adpepper 4 Mio., Computec 2 Mio.).

Was die weiteren Aufwendungen und Erträge angeht, so schätze ich, dass die
Personalaufwendungen sowie die sonstigen betrieblichen Aufwendungen und
Zinsaufwendungen aus noch zu vereinnahmenden Gewinnausschüttungen
(Hörmann Beteiligungs AG aus Tellverkauf von Funkwerk Aktien, Schlott, Edscha,
UIAG, Bauer AG (inzwischen profitabel),etc.) und den Managementgebühren für die
Parallelfonds abgedeckt werden können.

Nach dem teilweise auf retrograden Berechnungen aufgezeigten Szenario erwarte ich für das laufende Geschäftsjahr einen Gewinn von rd. 1 00 Mio. DM oder rd. 3,5 Euro/Aktie. Ich denke, das ist nun wirklich keine Phantasie sondern das Ganze hat zumindes für mich einen realen Hintergrund.

Auch wenn wir der DBAG manchmal vorwerfen können, sich nicht schnell und ,umfassend von Beteiligungen getrennt zu haben, bei Lignum tut sie es jetzt, bei Funkwerk scheint sich das Abwarten zu lohnen. Bei Global Power wird sie aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit bei anderen Engagements wohl richtig agieren, zumal die Energiekrise in den USA andauern dürfte und der Kurs damit auf hohem Niveau verharren kann. Aber selbst bei einem Rückgang von jetztigen Kursniveau auf das Emissionsniveau beinhaltet die unmittelbare Beteiligung immer noch Reserven von 30 Mio. DM.

Die erkennbar positive wirtschaftliche Entwicklung der DBAG wird für viele Marktteilnehmer wohl erst bei Vorlage des Jahresabschlusses zum 31.10.2001 offenbar werden. Selbst wenn der Kurs in den nächsten Monaten nicht gravierend steigt, in dem Moment, wo die Zahlen rauskommen, ist es zu spät zum Einstieg. Da kaufe ich lieber jetzt zu und warte ab. Nach unten besteht aus meiner Sicht kaum Rückschlagsgefahr.

In diesem Zusammenhang darf ich noch kurz an Sartorius erinnern, wo ich einen Tag nach Veröffentlichung der Halbjahreszahlen meinen gesamten Bestand von 7000 Stück zu 9,40 Euro aufgrund miserabler Zahlen und daraus abgeleitet auch der Zukunftsperspektiven abgegeben hatte. Auch damals hatte ich darauf hingewiesen, daß für Viele das böse Erwachen erst bei Vorlage der Zahlen für 2000 insgesamt kommen würde. Und so war es auch.

Und die Perspektiven für die "längere Zukunft". Der Zeitpunkt der Steuerfreiheit für Veräußerungsgewinne rückt immer näher. Die Steuerfreiheit dürfte dann auch mehr und mehr in die allgemeine öffentliche Diskussion geraten. Die Diskussion unterlegt mit guten Zahlen der DBAG - dürfte der Aktie erheblichen Rückenwind geben. Zumal dann erkennbar wird, dass die DBAG sich dann doch im positiven Sinne von vielen anderen Gesellschaften der Branche abhebt.

gambler - Mittwoch, 30. Mai 2001 - 18:48
Sorry, Chinaman und Avalon, hatte meinen Artikel hier (währen der Arbeitszeit geschrieben) hier zu Hause gerade eingelesen, und dann erst von der AVK/SEG Transaktion gelesen. Von daher ist die Chronologie der Ereignisse ein bißchen durcheinander gewirbelt.

gambler - Mittwoch, 30. Mai 2001 - 19:13
Das muß ein guter Deal geworden sein. Buchwert der 50 % Beteiligung liegt bei 13 Mio. DM, damit beträgt der Buchwert rd. 11 % des Umsatzes, bei der angabegemäß Top-Technologie ein verschwindend niedriger Wert. Um die Dimension zu verdeutlichen: Falls der Käufer 50 % des Umsatzes als Kaufpreis gezahlt hat, dann hätte die DBAG einen Veräußerungsgewinn von mehr als 40 Mio. DM gemacht. Die DBAG spricht auf jeden Fall von einer erfolgreichen Veräußerung.

Auch diese Transaktion bestärkt mich in meiner überaus positiven Einschätzung der DBAG. Habe deshalb in einer Sektlaune vor 10 Minuten über Xetra nochmals 500 DBAG für 35,20 erworben.

aquamarin - Mittwoch, 30. Mai 2001 - 20:27
Ich will ja niemand die gute Stimmung verderben, aber zur Vollständigkeit hier auch die folgende Meldung vom 29. Mai:

WIEN (dpa-AFX) - Die österreichische Buch- und Medienkette Libro, die in Deutschland vor allem wegen ihres Kampfes gegen die Buchpreisbindung bekannt geworden war, ringt um ihr Überleben. Noch in dieser Woche müsse eine sofortige Finanzspritze von 300 Millionen Schilling (22 Millionen Euro) aufgetrieben werden, um die Gehälter der 3.100 Mitarbeiter zahlen zu können, berichteten die Zeitungen am Dienstag in Wien. Allein die Bankschulden betragen nach Libro-Angaben 2,3 Milliarden Schilling.

Die wichtigsten Eigentümer, die österreichische Finanzgesellschaft UIAG, die Deutsche Beteiligungs AG und die Telekom Austria , wollen nach eigenen Angaben keine neuen Barmittel bereit stellen. Die Telekom hat sogar ihr Investment bereits abgeschreiben. Interesse an einer Übernahme des angeschlagenen Unternehmens soll neben dem österreichischen Büro- und Schreibwarengroßhändler PBS Austria (Wels) auch die deutsche Bertelsmann AG haben.

avalon - Mittwoch, 30. Mai 2001 - 20:44
Jep - das ist mal eine gute Nachricht wenn sie stimmt - die DBAG gibt alle Anteile an einer großen Company zum IPO ab - so will ich das haben bei Lignum.

Libro:

Das verdirbt niemand die Stimmung, das kann man gar nicht oft genug posten was hier für eine Kacke ablief.

Aber immerhin wird kein gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen, so soll das sein und das stimmt mich versöhnlich.......

Schöner Tag was den News Flow bei der DBAG betrifft - ich würde am liebsten auch mein vor der HV veräußerste Drittel wieder zurückholen.

Aber dafür bin ich in zu euphorischer Stimmung und da kaufe niemals Aktien.

Hat außerdem jede Menge Zeit......

Avalon

stw - Mittwoch, 30. Mai 2001 - 21:15
Vielen Dank an gambler für dieses ausführliche Update der DBAG-Analyse in diesem Thread.

Wie kommst Du darauf, dass die DBAG Interesse haben könnte noch in diesem GJ Anteile an Global Power zu verkaufen? Ich hoffe zwar auch darauf, aber würde mal nicht darauf wetten nach unseren Erfahrungen mit deren Exit-Strategie in der letzten Zeit...

Und wie kommst Du auf den relativ niedrigen ABschreibungsbedarf für Libro ? Libro steht doch gemäß aktuellem Geschäftsbericht mit 9 Mio EUR in den Büchern, die müssen im schlimmsten Fall doch voll abgeschrieben werden.

Aber die 3,50 EUR Gewinn/Aktie könnten dennoch ziemlich realistisch sein nach so vielen guten Nachrichten in so kurzer Zeit. Das war aber wohl auch nötig nach dem Libro-Debakel...

:-) stw

gambler - Mittwoch, 30. Mai 2001 - 22:12
Das DBAG Management wird sicher nicht so blind sein, und die derzeitige Hausse-Stimmung für Energie-Aktien in den USA verkennen. Da dürfte es doch nicht schwer fallen, bei einem Unternehmen mit einem Börsenwert von z.Z. rd. 3,5 Mrd. DM 2 % des Aktienkapitals über die Börse zu plazieren. Ich gehe nicht davon aus, das die DBAG bei dem niedrigen Anteil von 2 % für sich lange Sperrfristen akzeptiert hat. Im übrigen könnten die Erträge, wenn die DBAG sie aus bilanzpolitischen Gründen nicht voll im Jahresabschluss zum 31.10.2001 benötigt,in einer der 10 neuen Tochtergesellschaften geparkt werden.

Die Schätzung des Abschreibungsbedarfs bei Libro ergibt sich aus der Differenz von Buchwert zu aktuellem Börsenwert. Ich gehe nämlich nicht von einem Worst-Case-Szenario aus, nämlich dem, dass Libro in die Insolvenz geht, dass können sich die DBAG und die UIAG mit einem Anteil von zusammen 25 % beim besten Willen nicht erlauben. Dann könnten die in Österreich beide dicht machen. Da wäre der Ruf ruiniert und die Andritz Emission würde davon überschattet.

gambler - Samstag, 2. Juni 2001 - 18:51
Bei diesem miesen Pfingswetter noch eine positive Meldung zur DBAG. Die Bauer AG, die größte Beteiligung der DBAG, Anteils 41 %, Buchwert 54 Mio. DM, erwirtschaftete in 2000 einen Gewinn von 18 Mio. DM, nachdem in 1999 noch ein Verlust von 15 Mio. DM hingenommen werden mußte.

Seit Juli 2000 sitzt ein Vorstandsmitglied der Ballast Nedam im Aufsichtsrat von Bauer. Ballast Nedam ist ein holländischer Baukonzern, der an der Amsterdamer Börse notiert ist.

Wahrscheinlich bestehen schon feste Vereinbarungen zu einer Übernahme des Unternehmensteils "Spezialtiefbau", Geschäftsumfang rd. 70 %. Was sucht ansonsten ein Konkurrenzunternehmen im Aufsichtsrat.

Jetzt wird auch verständlich, warum die Bauer in die rechtlich selbständigen Unternehmensteile "Spezialtiefbau" und "Baumaschinen" aufgeteilt werden soll.

Vielleicht kommt ja auch ein Trade Sale insgesamt in Frage.

Die Transaktion wird sicherlich erst im nächsten Geschäftsjahr kommen, sie verspricht auf jeden Fall einen erheblichen Gewinnbeitrag, zumal die Bauer AG für 2001 weiter steigende Ergebniszahlen in Aussicht gestellt hat.

stw - Sonntag, 3. Juni 2001 - 12:08
Na das ist doch mal eine positive Meldung. Bauer war doch auch so ein Sorgenkind, dass wg. des hohen Beteiligungsvolumens auch richtig Bauchschmerzen hätte bereiten können. Wenn da ein hochprofitabler TradeSale für das nächste Geschäftsjahr vorbereitet wird, das hätte ich noch im letten Jahr kaum zu hoffen gewagt.

Spätestens dann stellt sich mal wieder die Frage nach sinnvollen Neuinvestitionen. In dieser Richtung haben wir ja schon länger nichts spektakuläres gehört. Aber die Preise müssten ja eigentlich diesbezüglich ganz im Sinne der DBAG sein, denn wie so oft liegt auch hier meist im Einkauf der Gewinn.

:-) stw

geras - Dienstag, 5. Juni 2001 - 14:30
Frankfurt, 05. Jun (Reuters) - Der Holzmaschinenhersteller
Lignum Technologie AG aus Schopfloch strebt zum 4. Juli diesen
Jahres ein Listing am Kleinwertesegment Smax der Deutschen Börse
an. Das Unternehmen teilte am Dienstag in Schopfloch weiter mit,
die Zeichnungsfrist für den geplanten Börsengang solle vom 19.
Juni bis 2. Juli laufen. Das Konsortium werde angeführt von der
Deutschen Bank, zusätzlich dazu würden die Commerzbank und die
Landesbank Baden-Württemberg den Börsengang begleiten. Nach den
weiteren Angaben verzeichnete Lignum im ersten Quartal erneut
Zuwächse beim Umsatz und Ertrag.
Über das Ausgabevolumen wollte ein Unternehmenssprecher
keine genauen Angaben machen. Es werde aber sicher eine
Kapitalerhöhung in der Größenordnung von 15 Prozent des
Grundkapitals geben, sagte er. Derzeit sei das Grundkapital noch
in 30 Millionen Aktien eingeteilt. Außerdem werde die Deutsche
Beteiligungs AG ihren Anteil von 20,7 Prozent der Aktien
vollständig abgeben. Damit sei der Börsengang sicher einer der
bislang größten in diesem Jahr. Der Streubesitz werde bei der
Erstnotiz bei rund 40 Prozent liegen. Die Altaktionäre der
mehrheitlich im Familienbesitz befindlichen Firma würden auch
nach dem Börsengang noch über 50 Prozent der Aktien halten.
Nähere Einzelheiten will Lignum nach eigenen Angaben auf
einer Pressekonferenz am 19. Juni in Frankfurt bekannt geben.
Der vor rund anderthalb Jahren aus den ehemaligen Wettbewerbern
Homag AG und der IMA-Gruppe entstandene Maschinenbaukonzern
hatte den Börsengang bereits im Vorfeld der Fusion ins Visier
genommen, den Zeitpunkt aber damals noch offen gelassen.
Im ersten Quartal setzte Lignum nach eigenen Angaben seinen
Wachstumskurs fort. So sei der Umsatz bis Ende März um 15,9
Prozent auf 349,9 Millionen Mark geklettert, hieß es. Das
Ergebnis vor Steuern (Ebt) habe um 26,7 Prozent auf 22,3
Millionen Mark zugenommen. Im Gesamtjahr 2001 solle der
Vorjahresumsatz von 1,4 Milliarden Mark erneut über dem
Marktniveau gesteigert werden. Durch weitere Synergien solle
zudem das Ergebnis erneut verbessert werden.

gambler - Dienstag, 5. Juni 2001 - 19:16
Das ist die Rechnung ganz einfach: Aufgrund der Kapitalerhöhung wird der Anteil der DBAG auf 18 % verwässert. Bei 25 % Gewinnzuwachs in 2001 und 20 % in 2002 wird für 2002 ein JÜ von 80 Mio. ermittelt. Bei einem KGV von 10 für 2002 ergibt sich ein Verkaufserlös von 144 Mio. DM und ein Veräußerungsgewinn von 100 Mio. DM. Für jeden Punkt mehr beim KGV erhöht sich der Veräußerungsgewinn um knapp 15 Mio. DM.

Auch wenn letztendlich von der absoluten Zahl her ein ordentlicher Gewinn für die DBAG herausspringt. Die hatten sich das alles viel schöner vorgestellt. Wenn ich daran zurückdenke, zu welchem Preis Winkler und Dünnebier damals - kurz vor dem Börsencrash(Asienkrise) an den Markt gebracht wurde, muss das ganze auch mit einem weinenden Auge betrachtet werden. Homag hatte es damals nicht mehr wie W&D geschafft. Einige wenige Wochen zu spät und damit fast zwei Jahres zu spät kam Homag.

stw - Dienstag, 5. Juni 2001 - 20:00
Für mich wichtiger als die genaue Höhe des realisierten Gewinns ist: "... werde die Deutsche Beteiligungs AG ihren Anteil von 20,7 Prozent der Aktien vollständig abgeben" Ich hatte nämlich wirklich schon befürchtet, die DBAG müsse demnächst wie eine Holding bewertet werden. Avalon hat es neulich schonmal gesagt: Die DBAG hat mit dem IPO ihren Job gemacht und sollte sich dann auch zurückziehen. Das nenne ich einen sauberen Exit.

Der Erwerb von börsennotierten Beteiligungen wie Edscha oder Rheinhold & Mahla macht aus meiner Sicht auch nur dann Sinn, wenn die DBAG strategisch damit etwas anderes im Sinn hat. Über den Fall R&M haben wir ja schon ausführlich spekuliert...

:-) stw

laurin - Dienstag, 5. Juni 2001 - 20:09
Edscha und Lund?

gambler - Dienstag, 5. Juni 2001 - 22:01
Hatte ich auch schon mal gedacht, paßt allerdings aus meiner Sicht überhaupt nicht zusammen. Lund ist aus meiner Sicht eher ein Gemischtwarenlagen. Im übrigen würde die DBAG dann Lund nur von der linken in die rechte Tasche stecken, das Problem bliebe ich erhalten.

Ein IPO muss aus meiner Sicht nicht immer zu einem vollständigen Rückzug führen. Das beste Beispiel dafür, das das langfristige Festhalten an Beteiligungen durchaus Sinn machen kann, ist die britische 3i. Die hat eine ganze Menge von uralten Beteiligungen, teilweise schon aus den achziger Jahren. Da steckt, unabhängig davon, dass 3i andere Bilanzierungsmethoden anwendet, erhebliche substanzmäßige Reserven. Auch für mich ein Grund, warum die 3i bezogen auf das KGV erheblich höher bewertet wird als die DBAG. Da wird eben auch Substanz bezahlt.

laurin - Dienstag, 5. Juni 2001 - 22:38
Lund ist "schlimmer" als ein Gemischtwarenladen - ich verstehe einfach nicht, was die DBAG mit denen will...

ich will ja nicht die aufgekommene gute Stimmung verderben, aber mir unqualifiziertem Wicht draengt sich der Eindruck auf, dass die DBAG alles moegliche versucht, um in 2001 nicht sauschlechte Zahlen zu praesentieren und sich damit das Image zu vermasseln...
...bin ich zu pessimistisch?

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