Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: Centrotec: Archivierte Beiträge bis 16. Mai 2001
avalon - Mittwoch, 11. April 2001 - 13:14
Sind die Telebörse und Focus Money Fans nun endlich wieder draußen ?
Oder muß man noch warten bis die EaS Leser auch wieder ausgestiegen sind ?

Würde mir gerne auch endlich ein paar reinlegen.

Heute wieder fürchterlicher Verkaufsdruck, obwohl ja alle Zahlen auf dem Tisch liegen.

Na ja - solange ein Vorstand bei EaS große Interviews gibt hat alles keine Eile.

Furchtbar diese "Empfehlungen".

Man kann bald mit 100%iger Sicherheit bei den besten Titeln aussteigen, bzw. die Hände weg lassen sobald diese Blättchen
auftauchen, den Titel kriegt man spätestens in ein paar Wochen zu einem neuen Tief.

Eigentlich hätte das nach dem Jahr 2000 doch ein Ende haben müssen, aber gekauft wird das Zeug halt immer noch.............

Avalon

nachtigaller - Mittwoch, 11. April 2001 - 14:34
Seit heute ist über die Seite der Deutschen Börse
- Neuer Markt der 2000er Unternehmensbericht abrufbar. Nach einer ersten flüchtigen Durchsicht
bin ich mir nicht mehr sicher, ob es tatsächlich
unter die Tiefstände der letzten Monate geht.

Die Fundamentaldaten scheinen mir nach wie vor
sehr gut, die Aussichten ebenso. Die Stop-loss-
Vorgabe von EamS wurde ausgelöst, aber sehr
dramatisch ist das ganze nicht ausgefallen. Für
mich ein nicht so schlechtes Zeichen.

Darüber hinaus würde ich zum jetzigen Zeitpunkt
den Einfluß der Börsenblättchen als deutlich
zurückgegangen sehen. Nach der Musterdepotaufnahme
bei EamS ist am Kurs wenig geschehen (es ging eher
nach unten). Das wäre
vor einem Jahr noch ganz anders gewesen.

Von der fundamentalen Bewertung her (und die ist für mich nach wie vor entscheidend) habe ich mich
wieder einmal getraut, einige Centrotec-Stücke zu
kaufen. Ich halte das Risiko nach unten mittlerweile für relativ begrenzt.

Gruß
Nachtigaller

avalon - Mittwoch, 11. April 2001 - 15:00
Ach so - die waren bei denen auch noch im Musterdepot ?

Na dann sieht die Sache ja wirklich nicht so schlecht aus.

Hatte nur im Inet mal gelesen, daß der Vorstand bei der EaS ein Interview gegeben hatte.
Kaufe das Zeug ja nicht selber.

Hm, da könnte ich ja doch noch schwach werden, wenn das wirklich nur an einem Stopp Loss gelegen hatte.

Einer der ganz wenigen NM Titel wo ich nicht nur ans Traden denke.......

Avalon

nachtigaller - Mittwoch, 18. April 2001 - 15:09
Leider hat "Der Aktionär" eine Kaufempfehlung abgegeben. Trotzdem gibt es heute Verkaufsdruck,
immer wieder 2000er Pakete. Bin mir immer noch
nicht im klaren, was der Hintergrund ist. Habe
auch im Jahresabschluss 2000 keinen Hinweis entdecken können.

Für mich ist die Aktie ebenfalls Investment und keine Tradingposition. Werde daher weiter investiert bleiben. Meinungen?

Gruß
Nachtigaller

prof_b - Mittwoch, 18. April 2001 - 15:39
Schon ärgerlich, dass sie nicht mal heute laufen. Normalerweise muss hier bei 9,50 auf Schlusskursbasis ein SL gesetzt werden, aber das würde selbst mir bei diesem kurzfristig positiven Umfeld schwerfallen.
Halten, keinesfalls zukaufen.

nachtigaller - Montag, 23. April 2001 - 10:02
Kulmbach schlägt zu und scheint wieder auf
den Centrotec-Zug aufzuspringen. Wenig
schöne Sache! Was soll man jetzt tun?
Fundamental und vom Geschäftfeld her überzeugt mich der Wert weiterhin. Auch die jüngsten Kontakte zur IR des Unternehmens waren positiv.

Mich würde Eure Meinung interessieren?

Gruß
Nachtigaller

nachtigaller - Montag, 23. April 2001 - 10:03
Kulmbach schlägt zu und scheint wieder auf
den Centrotec-Zug aufzuspringen. Wenig
schöne Sache! Was soll man jetzt tun?
Fundamental und vom Geschäftfeld her überzeugt mich der Wert weiterhin. Auch die jüngsten Kontakte zur IR des Unternehmens waren positiv.

Mich würde Eure Meinung interessieren?

Gruß
Nachtigaller

nachtigaller - Montag, 23. April 2001 - 15:09
Okay, habe mich entschieden: Fundamentaldaten,
Geschäftsfeld und Aussichten wiegen bei Centrotec
mittel- und langfristig entschieden mehr als die
Empfehlungen der Börsenblättchen.

Gruß
Nachtigaller

stw - Montag, 23. April 2001 - 22:12
Der derzeitige Kursverlauf ist wirklich spannend: heute war Centrotec schon zweistellig im Plus und musste diese Gewinne zum Handelsende fast komplett wieder abgeben. Glaubt ihr wirklich, dass Förtsch + Co. noch immer solche Umsätze wie heute bei Centrotec (über 70.000 Stück) verursachen ? Ich kann mir das kaum vorstellen, die Auflagen dieser Käseblätter sind doch sicherlich drastisch gesunken in den letzten Monaten.

:-) stw

nachtigaller - Dienstag, 24. April 2001 - 09:22
Nein, ich glaube das mittlerweile auch nicht
mehr, daß die Börsenblättchen noch großen
Einfluß haben. Eher wirken sie schon als
Kontraindikator. Bei den meisten Empfehlungen
sinkt der Kurs zunächst. Das gilt übrigens
nicht nur für die Blättchen, sondern für die
ganze Empfehlungsbranche. Da wurde zuviel Mist
gemacht und das Vertrauen zerstört.

Daher bringe ich die Geduld mit, die
"Empfehlungen" verklingen zu lassen und auf die
Entwicklung von Centrotec zu setzen.

Gruß
Nachtigaller

avalon - Dienstag, 24. April 2001 - 10:03
Gute Zahlen, gute Aussichten, Empfehlungen, Push - daß hier hohe Nachfrage herrscht ist zu verstehen.

Kein Kleinanleger verkauft bei diesem Szenario.

Die Trader dürften auch nicht genügend Gewinn haben um bei so einem positiven Szenario schon aus zu steigen.

Also wer nützt dieses Umfeld zum Ausstieg, der Kurs würde doch schon längst viel höher stehen wenn da nicht jemand so ungeduldig sein Material los werden wollte.

Ich werde warten bis Centrotec nicht mehr so im Blickpunkt steht und mir dann noch mal genau den
Kurs und Umsatzverlauf ansehen.

Elende Baisse, fundamental müßte C schon längst im Depot sein, aber ich habe die letzten Wochen schon zu viele Small Caps am NM auf völlig irrationale Niveaus gehen sehen sobald sie in Vergessenheit geraten und das Umfeld kippt.

Diese "Sorgen" habt ihr alle nicht - langsam beneide ich euch deswegen.
Man hat`s nicht leicht als Bär.......

Avalon

nachtigaller - Dienstag, 24. April 2001 - 10:26
Man darf hier die sogenannte "Marktpsychologie"
bzw. "Anlegerpsychologie" nicht vergessen. Ich
kann mir durchaus vorstellen, daß Kleinanleger
verkaufen, einfach weil noch genügend Angst
vorhanden ist, mehr Angst als Gier. Das Umfeld ist
nach wie vor unsicher, Rückschläge werden
allseitig befürchtet, da verkaufen genügend
(Klein-)Anleger. Nicht immer sind es nur große
Adressen. Wenn ich mir die Volumina der letzten
Tage betrachte, dann sieht das nicht zwingend
nach Fonds aus. Bei all den Empfehlungen sitzen
auch genug Trader im Wert, die nicht lange fackeln
und verkaufen, wenn zuwenig passiert.

Übrigens zum Punkt "Sorgen": die habe ich auch,
trotzdem halte ich nun die Chancen für höher. Das
Gesamtszenario darf einfach nicht zu einer Lähmung
führen.

Gruß
Nachtigaller

stw - Sonntag, 6. Mai 2001 - 20:02
Nachdem ich mir endlich den Centrotec-GB näher anschauen konnte, habe ich mich dazu durchgerungen, die Aktie nun auch ins stw-Musterdepot aufzunehmen.

Etwas Sorgen macht mir nach wie vor die geringe EK-Quote, vielleicht ist da doch (entgegen den bisherigen Äußerungen) demnächst mit einer Kapitalerhöhung zu rechnen. Aber die Geschäftsfelder sind einfach so zukunftsträchtig, da möchte ich jetzt auch fürs Musterdepot dabei sein. Vielleicht ist das mal wieder ein echter Langfristwert fürs Musterdepot, wir werden sehen.

Ob das Timing glücklich war, da bin ich nicht so sicher, aber wie ihr wisst, ist das für mich nicht entscheidend.

:-) stw

laurin - Sonntag, 6. Mai 2001 - 20:19
gute Wahl!

Laurin

laurin - Mittwoch, 9. Mai 2001 - 16:35
Hallo Stefan;

Warum eigentlich Centrotech rein ins stw-Depot und PC Ware "nur" auf die watch-list? Hast du Gruende dafuer oder war das eher "aus dem Bauch raus"?

Bin in beiden Titeln nicht investiert, sehe bei beiden aber gutes Potential.

Gruss - Laurin

stw - Mittwoch, 9. Mai 2001 - 23:34
Ganz einfach: Centrotec beobachte ich schon länger und fühle mich besser informiert. Centrotec erscheint mir daher derzeit wesentlich weniger risikoreich als PC-Ware - von denen möchte ich erstmal eine Bilanz sehen, in die die Großakquisition eingearbeitet ist. Dann sehen wir weiter...

Centrotec bietet genau die Mischung aus gut planbarem Stammgeschäft und phantasievollen neuen Geschäftsfeldern wie ich sie suche bei meinen Engagements. Dazu die MArktführerschaft in einer lukrativen Nische, was will mein Fundi_herz mehr...

:-) stw

joker7 - Dienstag, 15. Mai 2001 - 10:40
Centrotec erhält Zulassung für Kunststoff-Abgassysteme in den Niederlanden

MARSBERG (dpa-AFX) - Die Centrotec Hochleistungskunststoffe AG hat die "aufsichtliche Zulassung" für Kunststoff-Abgassysteme in den Niederlanden erhalten. Dies teilte das am Neuen Markt gelistete Unternehmen am Dienstag mit. Centrotec erwartet durch die Zulassung Anfangsumsätze in Höhe von circa ein bis zwei Mio. Euro im kommenden Jahr und drei bis sechs Mio. Euro in 2003. In Deutschland seien die Kunststoff-Abgassysteme seit 1996 zugelassen. Centrotec sei nach eigenen Angaben in Deutschland technischer und wirtschaftlicher Marktführer auf dem Bereich Kunststoff-Abgassystemen mit einem Umsatz in 2000 in Höhe von circa 11 Mio. Euro./cb/sk

Quelle: dpa-AFX

Ich bin schon länger in Centrotec investiert, da ich fundamental sowie vom Geschätsfeld überzeugt war.
Inzwischen werden meine Sorgenfalten wöchentlich grösser. Abgesehen von der geringen Eigenkapitalquote liegt die Aktionärsstruktur immer noch im Unklaren; seit Wochen beobachte ich, ähnlich wie bei Procon, daß zum Tagesschluss immer wieder größere Verkäufe stattfinden sobald die Aktie anzieht.
Was mir aber am meisten "Bauchweh" bereitet, ist die Tatsache, daß das EU-Parlament kürzlich eine Resolution zum Umgang mit dem Kunststoff, die die Nutzung des langlebigen, aber unter Umweltgesichtspunkten problematischen Stoffes beschränken will. Ein Zwangsrecycling könnte den Kunststoff so Verteuern, daß er nicht mehr Marktfähig wäre.

Gruss

Joe

stw - Dienstag, 15. Mai 2001 - 19:09
Am Donnerstag ist Centrotec-Hauptversammlung. Fährt zufällig jemand von Euch nach Frankfurt ?

:-) stw

stw - Dienstag, 15. Mai 2001 - 19:12
@Joe: Von dieser Resolution der EU ist mir bisher nichts bekannt. Hast Du diesbezüglich schonmal bei Centrotec nachgefragt ? Solchen Dingen muß man nachgehen...

:-) stw

joker7 - Mittwoch, 16. Mai 2001 - 10:36
habe soeben mit Herrn Hagen von Centrotec telefoniert und die Auskunft erhalten, daß Centrotec von dem Konsensvorschlag der EU-Kommission nicht tangiert ist, da im Hause Centrotec kein PVC verwendet wird.
Meine Bedenken sind damit jedoch nicht ausgeräumt, da ich befürchte, daß der Markt nicht differenziert, welcher Kunstoffhersteller mit PVC arbeitet oder nicht, wenn Ende Juni die PVC-Regelung vorgelegt wird.

Hier der vollständige Artikel über die PVC-Problematik:


Badische Zeitung vom 15. Mai 2001

Die EU mag kein PVC

Europaparlament will das vollständige Recycling des umstrittenen Kunststoffs erzwingen

Von unserem Mitarbeiter Lucian Haas



BRÜSSEL. Über den Herstellern von PVC brauen sich dunkle Wolken zusammen. Das EU-Parlament verabschiedete kürzlich eine Resolution zum Umgang mit dem Kunststoff, die die Nutzung des langlebigen, aber unter Umweltgesichtspunkten problematischen Stoffes beschränken will.

Von Verboten und Auflagen für die Verwendung und Entsorgung von PVC-Produkten ist die Rede – gesetzliche Regeln also, die dem PVC das Leben schwer machen. Der seit Jahren offene Streit, ob PVC nun als preiswerter, vielseitiger und langlebiger Kunststoff gefeiert oder als Quelle für Schadstoffe wie Chlor, Weichmacher und Schwermetalle in der Umwelt verdammt werden sollte, geht in eine neue Runde.

Bislang stand die Industrie einigermaßen gut da. Seitdem die EU-Kommission 1998 anfing auszuloten, ob die Entsorgung von PVC nicht mit zu großen Umweltproblemen behaftet ist und darum reglementiert werden sollte, zeigten die europäischen PVC-Hersteller und -Verarbeiter Beweglichkeit. Die PVC-Industrie präsentierte im Vorgriff auf eine befürchtete PVC-Richtlinie der EU im März 2000 eine Selbstverpflichtungserklärung.

In dem Papier legte sie unter anderem Recyclingquoten für Fensterprofile und Rohre aus PVC fest. 50 Prozent der „erfassten verfügbaren Mengen“ sollen es 2005 europaweit sein. Des Weiteren kündigte sie die Entwicklung von neuen Recyclingverfahren für weitere Produktgruppen an, den Verzicht auf Cadmium als Stabilisator ab 2002 und eine Reduktion des Blei-Einsatzes von heute rund 120'000 auf 80'000 Tonnen im Jahr 2010.

Anfangs wurde dieses Angebot der Industrie in der EU-Kommission skeptisch gesehen. Die Selbstverpflichtungserklärung sei ungenügend, hieß es dort. Stattdessen war von einem möglichen Verwendungsverbot von PVC und bestimmten Zusatzstoffen die Rede. Doch in intensiven Gesprächen gewann die PVC-Lobby bei den zwei zuständigen EU-Generaldirektionen Unternehmen und Umwelt Verständnis für ihre Haltung: Ein Verbot von PVC sei nicht gerechtfertigt und verzerre den Wettbewerb, solange nicht auch mögliche Ersatzstoffe einer ebenso rigiden Untersuchung ihrer Umwelt- und Gesundheitswirkungen unterzogen würden.
Eine politische Lösung auf Basis einer verschärften Selbstverpflichtung der Industrie schien möglich. Der Blei-Einsatz müsse noch stärker reduziert, das Recycling weiter forciert werden, die Weichmacher einer Risiko-Analyse unterzogen werden, lauteten die Hausaufgaben der EU-Kommission an die Industrie. Eine Einigung mit der Industrie verspricht Vorteile aus ganz pragmatischen Gründen: „Bei einer umstrittenen PVC-Richtlinie könnte es Jahre dauern, bis sie angenommen und umgesetzt wird“, sagt Klaus Berend von der Abteilung Chemische Stoffe der EU-Generaldirektion Unternehmen. Hingegen greife die Selbstverpflichtung sofort.

Wie zum Beweis legte die PVC-Industrie Ende März ihren ersten Jahresbericht über den Vollzug der eigenen Selbstverpflichtung vor. Darin werden unter anderem die Bemühungen dargestellt, neue Recyclingwege für einen Teil der derzeit europaweit rund 4,3 Millionen Tonnen PVC-Abfälle pro Jahr zu finden. Womöglich erweisen sich diese Ansätze aber als hinfällig. Denn in der PVC-Resolution stellt das EU-Parlament jetzt unter anderem die Forderung, dass PVC-Produkte beim Müll strikt getrennt erfasst werden müssten. Die gesammelten Hart-PVC-Abfälle sollten so lange gelagert werden, bis genug Recyclingkapazitäten zur Verfügung stünden.

Welche Brisanz darin steckt, zeigt sich erst auf den zweiten Blick. Denn beim Recycling ist das Sammeln der teuerste Teil. Eine Zwangssammlung von PVC könnte den Kunststoff so verteuern, dass er nicht mehr wettbewerbsfähig wäre. Am Markt käme dies einem indirekten PVC-Verbot gleich – für die PVC-Lobbyisten eine Horrorvorstellung. Dennoch hegt die Industrie die Hoffnung, den Knock-out noch abwenden zu können. „Das ist nicht das Ende des Verfahrens“, sagt Bühl. Denn die Abstimmung des EU-Parlamentes hat keinen strikt bindenden Charakter, sondern gilt nur als Richtschnur für die EU-Kommission. Die will bis Ende Juni einen Konsensvorschlag für künftige PVC-Regelungen vorlegen.


Gruss

Joe

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