Diskussionsforum der stw-boerse: SDAX: DBAG - Deutsche Beteiligungs AG: Archivierte Beiträge bis 19. Januar 2001
gärtner - Mittwoch, 10. Januar 2001 - 07:35
Nürnberg (dpa) - Der Großbrand im Nürnberger Sebaldus-Verlagshaus hat vermutlich einen Schaden in Höhe von 100 Millionen Mark verursacht. Dies teilte die Polizei mit. Eine Druckmaschine im Wert von 30 Millionen Mark war völlig ausgebrannt. Von den Mitarbeitern wurde niemand verletzt. Die Brandursache ist noch unklar. Das Gebäude des Verlags ist den Angaben zufolge einsturzgefährdet.

Ob sie wohl gut versichert sind? Oder anders gefragt: Kann das Auswirkungen auf den Kurs der DBAG haben? Heutzutage ist an der Börse wohl alles möglich ...

der gärtner

avalon - Mittwoch, 10. Januar 2001 - 08:48
Schon wieder ein Brand ?
Das gab es doch 2000 schon einmal.
Gut versichert sind aber anscheinend:

Nürnberg/Freudenstadt, 29.06.2000. Durch einen Brand in den Nachmittagsstunden vom 28. Juni wurden
am Nürnberger Tiefdruckstandort der schlott sebaldus Gruppe eine Maschinenhalle mit zwei
Tiefdruckrotationen beschädigt. Bei fünf Mitarbeitern bestand Verdacht auf eine leichte Rauchvergiftung
und mussten ärztlich behandelt werden. Darüber hinaus bestand jedoch zu keiner Zeit Gefahr für Mitarbeiter,
Anwohner und Umwelt. Das Schadensvolumen liegt voraussichtlich in Millionenhöhe. Gutachter werden in
den nächsten Tagen Details dazu ermitteln. Der Schaden ist durch <<<< umfassenden Versicherungsschutz gedeckt.>>>>>


Grundsätzlich würde ich einem fallenden Aktienkurs
bei Schlott keine große Bedeutung zumessen.

Die Aktienanteile der DBAG sind ein Teil des Kaufpreises den Schlott für die damalige Sebaldus
bezahlt hat.
Die DBAG hat eben nicht alles in Cash bekommen sondern einen Teil in Aktien.
Fallen diese Aktien dauerhaft wird sich irgendwann der Gesamterlös aus dem Sebaldus Engagement verringern, genau dann wenn die DBAG ihre Schlott-Sebaldus Aktien irgendwann verkauft.
Es geht sozusagen nur darum wieviel auf den bisher
erzielten Gewinn irgendwann noch oben drauf kommt.

Siehe Pressemitteilung der DBAG zum Sebaldus Verkauf:

"Wir haben unsere Geschäftsanteile an der Mediensystem-Gruppe Sebaldus im November 1999 an
die börsennotierte Schlott AG veräußert. Durch den Zusammenschluss ist das größte
verlagsunabhängige Cross Media Unternehmen in Deutschland entstanden. Für das Geschäftsjahr
2000 erwartet das in schlott sebaldus AG umfirmierte Unternehmen einen konsolidierten Umsatz in
Höhe von rund 600 Mio €.

<<<<< Ein Teil des Veräußerungserlöses wurde uns in Form von Aktien vergütet.>>>>>>>


Avalon

chinaman - Mittwoch, 17. Januar 2001 - 11:25
AdHoc von Schlott Seb. zum Brand

:-)
Gruß
Chinaman


17.01.2001
Brand bei schlott seb. ohne Folgen
Ad hoc


Eine Woche nach dem Brand im Nürnberger Tiefdruckstandort u.e. sebald zieht die schlott sebaldus AG (WKN 504630) eine erste Bilanz: Alle bestehenden Aufträge konnten pünktlich ausgeliefert werden. Der Vorstand geht davon aus, dass der Brand auch für das Jahr 2001 ohne negative wirtschaftliche Auswirkungen bleibt. Durch eine vorübergehende Verlagerung der Produktion an die Standorte Freudenstadt und Landau sowie die Anmietung von Fremdkapazitäten ist mittelfristig der Maschinenausfall kompensierbar. Details zur Schadensursache und -höhe können erst nach Vorlage der Gutachten veröffentlicht werden.

Der bereits im Dezember vom Aufsichtsrat beschlossene Umzug in einen neuen Nürnberger Standort wird nach dem Schadensfall nun forciert. Geplant ist, noch in diesem Jahr ein neues Werk in Betrieb zu nehmen; die Verhandlungen mit der Stadt Nürnberg über ein geeignetes Grundstück stehen vor dem Abschluss.

laurin - Mittwoch, 17. Januar 2001 - 15:26
die verhandeln noch ueber einen geeignetes Grundstueck und wollen noch in diesem Jahr umziehen????
Da haette sich in Deutschland aber verwaltungsmaessig einiges geaendert seit ich weg bin... :-)))))))

chinaman - Donnerstag, 18. Januar 2001 - 14:20
"Obwohl die DBAG ja niemandem weh getan hat -
da war ich eben Superbulle und dann kommen so
durchwachsene 9 Monatszahlen - das hätte böse
ins Auge gehen können bezogen auf den Kurs.
Möchte nicht wissen wieviele "Nurleser" ich da
geschädigt hätte. " Dies ist Avalons Statement aus dem Brokat Thread.

Wann kommen denn eigentlich die 12 Monatszahlen ? Ich hab da ein bißchen flaues Gefühl im Magen ... Potentieller Abschreibungsbedarf durch ad pepper ist da ja wohl reichlich gegeben. Bisher war es ja letztendlich ja richtig, in der DBAG zu bleiben und nicht teilweise in TFG zu tauschen. Aber das könnte sich ja auch ändern ... Habt Ihr dazu eine aktuelle Meinung ???

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Donnerstag, 18. Januar 2001 - 18:32
Ein flaues Gefühl habe ich auch, chinaman. Adpepper wird wohl komplett abgeschrieben werden. Es ist unheimlich schwer zu prognostizieren, was da letztlich für ein DVFA-Ergebnis rauskommt, ich könnte mir auch gut vorstellen, dass das diesmal vielleicht sogar ein Gewinnrückgang sein wird. Das müssen wir einfach abwarten, bis jetzt hat die DBAG am Schluss noch immer positiv überrascht...

Aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass die feste Aktionärsstruktur auch bei einem (moderaten) Gewinnrückgang dafür sorgen wird, dass der Kurs nicht deutlich abrutscht. Das DBAG-Investment muß man wirklich auf Jahre sehen, da ist das 2000er Ergebnis nicht so wichtig. Viel wichtiger ist, dass man sich nicht noch mehr solche Flops wie Adpepper leistet.

Zum Tausch in TFG : ich bin der Meinung, dass man ruhig beide Werte ins Depot nehmen sollte. So sehr übergewichten würde ich die DBAG nicht derzeit, ich habe den Bestand im stw-Musterdepot nach den miesen 9 Monatszahlen ja auch etwas reduziert.

:-)

gambler - Donnerstag, 18. Januar 2001 - 20:11
Hey, was wir hier im DBAG Thread in den letzten Wochen überhaupt los? Eigentlich überhaupt nichts. Nun, wichtig erscheint mir, das Avalon seine Kunstpause nun wohl beendet hat, das freut mich besonders, Avalon.

Was die Schlott-Sache angeht: Die Aktien stehen nach meinen Berechnungen mit einem Wert zwischen 18 und 20 Euro zu Buche. Von daher mache ich mir hier überhaupt keine Gedanken.

Auch was Ad pepper angeht, so würden sich die Auswirkungen einer vollständigen Wertberichtigung doch in Grenzen halten, die DBAG hat für ihre 425.000 Aktien rd. 5,5 Mio. DM gezahlt. Im übrigen bezweifel ich, daß die DBAG im JA 31.10.2000 eine Wertberichtigung gebildet hat. Dafür ist der Zeitraum noch viel zu kurz, als das man von einer dauerhaften Wertminderung sprechen kann.

Was das Ergebnis per 31.10.2000 angeht so bin ich doch sehr optimistisch. Die Begründung habe ich bereits vor ca. 2 Monaten mehrfach geliefert. Zwischen dem 25 und 31. Januar wird die DBAG wie auch in den Vorjahren mit einer Adhoc zum Geschäftsergebnis erauskommen.

Ich persönlich bin doch relativ optimistich, insbesondere wenn ich an die steuerlichen Gestaltungsmöglichkeiten denke. Dies gilt vor allem auch vor dem Hintergrund der Steuerreform zum 01.01.2001, die für die DBAG teilweise schon für den JA 31.10.2000 positive Wirkung entfaltet.

avalon - Freitag, 19. Januar 2001 - 07:45
Schön - gambler ist auch wieder da.
Mich freut das auch.
Das Jahr fängt wirklich gut an.

Zu Schlott - gamblers Aussage kann ich bestätigen,
das habe ich inzwischen von der IR auch so ähnlich gehört.
Bißchen seltsam den damaligen Veräußerungserlös
an Sebaldus durch einen Bestand an Aktien
hochzurechnen - das gefällt mir bilanztechnisch
nicht.
Ansonsten würden diese Aktien nämlich jetzt
für 0,00 zu Buche stehen - das würde besser
aussehen.

Adpepper war ein einmaliger Ausflug und soll es
definitiv bleiben.
Leute - solche Dinge wie Adpepper müßt ihr umlegen
auf das EBIT welches die DBAG inzwischen erzielt -
5 Mio DM sind kein Geld mehr - dafür sind sie
inzwischen zu groß.

Problematisch wird eindeutig das Ergebnis nach
STeuern - vor Steuern werden wir wieder einen
neuen Rekord sehen, das scheint sicher.
Leider wurde nämlich entgegen meiner ursprünglichen Annahme keine einzige Aktie aus dem
Librobestand bis dato veräußert.
Dies hätte das Nachsteuerergebnis sehr verbessert,
da Libro ja steuerfrei realisiert werden darf.

Ich mache mir trotzdem keine Sorgen - es gibt eine
neue große Investorengruppe die sich für die
DBAG interessiert.
Das habe ich nicht von der IR, aber von jemand der
sich in der Branche auskennt.
Die Präsentation in Amsterdam hat hier angeblich
positive Resonnanz gezeigt.

Das Problem sind bekanntlich die geringen Umsätze,
sowie die eh schon feste Aktionärsstrukur.
Schlechte Zahlen, damit verbundene hohe Umsätze
könnten dieses Problem für potenzielle Interessenten lösen......."g"

Aber erst müssen mal schlechte Zahlen kommen,
die DBAG hat ja nicht nur ihre Veräußerungserlöse
sondern noch jede Menge andere Einnahmen.

Das mit Libro ist trotzdem schade, das alte
Problem bei der DBAG - die warten immer zu lange
um Börsengewinne mitzunehmen.
Hucke war mal ein Highflyer, da hätten sie sich dumm und dämlich verdient - inzwischen muß abgeschrieben werden.
Deren Stärke liegt definitiv im außerbörslichen
Bereich, das dürfte die kommenden Jahre jedoch eher ein Vorteil sein........

Avalon

chinaman - Freitag, 19. Januar 2001 - 09:41
Wunderbar, wunderbar - Gambler und Avalon wieder im DBAG Thread vereint ! Auch Dir wieder ein herzliches willkommen an Bord, gambler. Das Jahr 2001 fängt im Forum so schön an - da brauch ich ja eigentlich gar keine Börsengewinne mehr um zufrieden zu sein *ggg*

Nochmal vertiefend zu einer Bemerkung von gambler: "Im übrigen bezweifel ich, daß die DBAG im JA 31.10.2000 eine Wertberichtigung gebildet hat. Dafür ist der Zeitraum noch viel zu kurz, als das man von einer dauerhaften Wertminderung sprechen kann."

Dieses Statement überrascht nun wieder mich. Aber vielleicht hängt es ja auch davon ab, auf welche Art und Weise die Beteiligung verbucht ist. Dazu 2 Beispiele:

i:fao hat seine GLC-Anteile als Wertpapiere im Umlaufvermögen verbucht. Hier gilt wohl das Niederstwertprinzip: Der niedrigere Wert Einstandspreis oder Marktwert zum jeweiligen Bilanzstichtag wird angesetzt, dies kann jedes Quartal zu einer Umbewertung führen.

In unserer Firma buchen wir unsere Beteiligungen zum Kaufpreis ins Anlagevermögen. Dort bleiben sie in der Regel unverändert. Es sei denn sie werden verkauft oder eben einzelwertberichtigt.

Bei meinem ursprünglichen Posting habe ich wohl fälschlicherweise an das i:fao Modell von Wertpapieren im Umlaufvermögen gedacht, während wir hier über Beteiligungen im Anlagevermögen reden. Damit ist es natürlich ziemlich im Ermessen des Vorstandes und der Wirtschaftsprüfer, inwieweit der jetzige Wertverlust als dauerhaft angesehen wird. Bin ich nun auf der richtigen Spur, gambler ?

Allerdings bleibt mein Gefühl, daß ein konservativer Vorstand hier eine Wertberichtigung vornehmen würde, weil die Hoffnung auf ad pepper als Highflyer des Jahres 2001 ja wohl nicht soo berechtigt ist, oder ???

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Freitag, 19. Januar 2001 - 09:42
"die DBAG hat für ihre 425.000 Aktien rd. 5,5 Mio. DM gezahlt"

Das sind ja dann letztendlich nur 6 EUR pro Aktie gewesen, das sieht schon anders aus als die Zahlen, die seinerzeit beim IPO genannt wurden. Dann war die DBAG zumindest bei der Vertragsgestaltung gewohnt clever, ich hatte das von Dr.Niethammer (der ja wohl für die Adpepper-Beteiligung verantwortlich war) nicht unbedingt erwartet. Aber wir sind uns natürlich einig, dass diese 5 Mio DM relativ unbedeutend sind, nach Steuern macht das nur ca 0,10 EUR pro Aktie aus !!!

:-) stw

atn - Freitag, 19. Januar 2001 - 10:55
Adpepper hat 13 Euro pro Aktie gekostet. Das habe ich von der DBAG IR (Aussage in Oktober 2000).

Zur Geschaftszahlen habe ich erfahren:
"Die Zahlen werden auf der Bilanzpressekonferenz in der Woche vom 12 - 17. Februar 2001 veröffentlicht".

Der Anteil an institutionellen Investoren leigt fast bei 80%, da ist wohl kaum raum nach oben werde ich sagen. Oder die mussen sich untereinander die Aktien austauschen.

Zur ausscheiden der beide Vorstanden habe ich nichts weiteres erfahren von der IR. Ich hatte so eine schoene Theorie: Niethammer hat Adpepper geworben un damit ein "Verlust" von 8 mio DM; Dorn war Aufsichtsratvorsitzender bei der Hucke, die haben sich in 2000 ja auch nicht recht positiv entwickelt. Hat alles nichts damit zu tun: "auf eigenen Wunsch und dies im beiderseitigen, freundschaftlichen Einvernehmen". Wie nett!!

ATN

avalon - Freitag, 19. Januar 2001 - 11:12
atn hat recht - es waren EUR nicht DEM, ein
Einstandskurs bei Adpepper von ca. 13 E ist somit
richtig.

Was anderes als "freundschaftliches Einvernehmen"
wird man wohl nie hören - es sei den der Ausscheidende ist schon im Knast......."g"

Na lassen wir mal die Adpepper, ärgerlich, aber
sonst müssten wir wirklich mal die anderen
Topbeteiligungen ebenfalls wieder durchkauen.

Allein die Hörmann Geschichte sieht doch glänzend
aus nachdem Funkwerk so gut von der Börse
aufgenommen wurde.

Und da steckt die DBAG dick drin in Hörmann.
So wie ich das liebe - für einen riesigen Umsatz
sehr wenig Geld bezahlt.

Da könnte man viele Adpeppers mit durchziehen.

Lignum sieht auch sehr gut aus - die letzten
Zahlen haben das bestätigt.
1,4 Milliarden Umsatz für 2000 stehen da wohl
in den Büchern - Gewinne steigen überproportional und das Beste - das Umfeld für solche potenziellen
IPO Kandidaten ist inzwischen sehr viel besser nachdem wieder auf Fundamentals geschaut wird.

Aber ich will wirklich nicht zu viel schreiben -
die nächsten Zahlen sind "gefährlich" - da fliegt höchstwahrscheinlich unser Prof. raus und jeder
andere auch der nicht genügend Buchgewinne hat.

Ich gehe von einer schnellen Erholung aus - aber das kann genau so gut ein Irrtum sein.

Also vielleicht lieber potenzielle Verluste
begrenzen - sofern man noch nicht mit der DBAG
"verheiratet" ist so wie ich......."g"

Avalon

chinaman - Freitag, 19. Januar 2001 - 12:09
"Aber ich will wirklich nicht zu viel schreiben -
die nächsten Zahlen sind "gefährlich" - da fliegt höchstwahrscheinlich unser Prof. raus und jeder
andere auch der nicht genügend Buchgewinne hat."

Oh, wirklich jeder ? *ggg*


:-)
Gruß
Chinaman

avalon - Freitag, 19. Januar 2001 - 12:14
Nein - wer ne Sparta so tapfer durchzieht, der
ist natürlich ein anderes Kaliber.

Aber du kennst ja mein WKM Syndrom.......

Avalon

chinaman - Freitag, 19. Januar 2001 - 13:16
Ja ich kenne nun das WKM Syndrom. Allerdings ist es nicht ganz so leicht, während des Anlagezeitraumes (nicht nach dem Ausstieg) ein WKM Syndrom von Durchhaltevermögen zu trennen *ggg*

:-)
Gruß
Chinaman

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