Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Online-Broker: Archivierte Beiträge bis 24. Dezember 2019
covacoro - Mittwoch, 2. Oktober 2019 - 17:36
Gebühren und Quellensteuern bei ausländischen Dividenden:

Ich frage mich, ob ein wikifolio dafür eine Lösung sein kann. Man zahlt die Gebühren für das Zertifikat, hat aber sonst keinen Ärger und Aufwand.

Dazu müsste man aber das Thema länderfein betrachten.
Meine Erfahrungen bisher:

Deutschland. Dividende -15%
Schweiz. Dividende netto (War Kap.rückzahlung) ohne Quellensteur 20%
Österreich Dividende netto (Kap.rückzahlung) ohne 27.5% Quellensteuer

Keine Erfahrungen:
USA. Keine Dividendengutschrift
UK
Frankreich
Niederlande
etc.

Bei einem Broker im Depot würde man Quellensteuern, Abgeltungssteuern und ggf. eine Gebühr zahlen.

Was meint ihr? Habt ihr Erfahrungen?

prof - Mittwoch, 2. Oktober 2019 - 17:45
Ich kann nur fix UK beisteuern: Dividende minus 15%.

stw - Donnerstag, 3. Oktober 2019 - 16:29
Ich finde diese Tendenz zu immer billigeren oder NULL Gebühren ziemlich verheerend. Wie soll da ein Broker-Geschäftsmodell überhaupt noch funktionieren? Die müssen Geld mit den Daten verdienen, anders geht es nicht. Ich jedenfalls bin gerne bereit, faire Gebühren für eine gute Handelsplattform zu bezahlen.

:-) stw

prof - Montag, 7. Oktober 2019 - 21:25
@covacoro: Du kannst Dir doch die entsprechenden Dividendenzahlungen aus Wikifolios heraussuchen, welche die entsprechenden Länder enthalten und mit den jeweiligen Dividenden vergleichen?

covacoro - Montag, 7. Oktober 2019 - 23:12
Gute Idee!

al_sting - Dienstag, 17. Dezember 2019 - 00:04
Interessantes zum Geschäftsmodell von Flatex: http://finanz-szene.de/digital-banking/inside-flatex-die-wahrheit-ueber-den-schillernden-online-broker/
Nebenbei: Achtet mal auf die Werbung auf der Seite. ;-)

prof - Dienstag, 17. Dezember 2019 - 10:38
Internetwerbung wird bei mir im Kopf sofort ausgeblendet, also brauchte ich den Anstoss von Dir, zwei Mal hinzugucken.

Flatex zogen die Preise in den letzten Jahren schrittweise an, verlangen Einlagenzinsen und Gebühren für ausländische Dividendeneingänge. Sie dürften aber für die meisten Depots günstiger als ING, comdirect und Consors sein. Am Besten schneiden in Deutschland wohl OnVista ab.

al_sting - Dienstag, 17. Dezember 2019 - 17:13
Ich bin seit kurzem bei Captrader und zahle derzeit je Trade nur 2€. Kommt da Onvista mit?
Keine Ahnung warum, eigentlich sollten es 4€ bei den großen europäischen Börsen wie Xetra und Euronext sein.

covacoro - Dienstag, 17. Dezember 2019 - 17:13
Flatex kaufte Degiro nicht nur für 250Mio. sondern auch die Schulden.

http://broker-test.de/flatex/nachrichten/flatex-kauft-degiro-das-sind-die-details/

Ich werde wohl 2020 mal Traderepublic ausprobieren.

covacoro - Dienstag, 17. Dezember 2019 - 18:10
Ach ja, und der neue Broker von wallstreet:online geht jetzt an den Start:

http://smartbroker.de

Handeln ab 4 Euro im Inland, langes Verzeichnis von ausländischen Handelsplätzen und Zusatzgebühren.

prof - Dienstag, 17. Dezember 2019 - 18:26
Captrader ist eine interessante Alternative und ich werde mich dort in den nächsten Tagen anmelden. Der Broker ist eine Tochter von Interactive Brokers und somit Tochter des absoluten Profis. Interessant ist zusätzlich, dass man mehrere Fremdwährungen führen kann, falls es im Euro doch mal "rappelt".

covacoro - Freitag, 20. Dezember 2019 - 20:03
Flatex verschickt dieses Jahr erstmalig einen Kostenausweis für 2018.

Da stehen nicht nur die üblichen Gebühren für Kauf/Verkauf drin, die man aus seinen Abrechnungen kennt, sondern auch die Rückvergütungen etc., die sie erhalten, wenn die Order außerbörslich läuft oder über ihre "Partner".

Und bei Zertifikaten/Hebelpapieren stehen die (implizit eingepreisten und mitbezahlten) Produktkosten drin. Das dürfte manchen unbedarften Nutzer schon wundern, was da so zusammen kommt.

Sehr interessant.

al_sting - Freitag, 20. Dezember 2019 - 21:36
Ich glaube, die sind neuerdings gesetzlich verpflichtet, die Rückvergütungen anzugeben. Hatte Comdirekt auch gemacht.

Diese Transparenz begrüße ich.

al_sting - Samstag, 21. Dezember 2019 - 15:33
Flatex dreht zum 01. März 2020 an der Kostenschraube:
http://www.etf-yogi.de/2019/12/21/flatex-depotgebuhren-fremdspesen/

- Auf das Depotvolumen sind 0,1%/Jahr Gebühren fällig.

- Auf Bargeld eh schon 0,5%/Jahr.

- Und die Fremdspesen steigen bei vielen Börsen auf 2,00€ (zusätzlich zu den 5,90€ Ordergebühren):
"Zu den nachfolgend aufgeführten Gebühren können im Einzelfall Fremdspesen, länderspezifische Fremdkosten oder Gebühren hinzukommen, die an die Kunden weitergeleitet werden. Bei den folgenden Handelsplätzen beträgt die Gebühr pauschalisiert 2,00 EUR pro Order: Tradegate Exchange (flatex Preis), Quotrix, Lang & Schwarz, Lang & Schwarz Exchange, Baader Bank, gettex"

prof - Samstag, 21. Dezember 2019 - 20:17
Die 0,1% auf das Depotvolumen sind wirklich frech. Da muss man wohl komplett weiterziehen!

covacoro - Samstag, 21. Dezember 2019 - 21:00
Dem kann ich nur zustimmen.

covacoro - Sonntag, 22. Dezember 2019 - 20:48
Verursachen ein ziemliches Blätter-Rauschen die 0.1% Depotgebühren bei Flatex, sogar die Wiwo berichtet.

Hier noch ein Vergleich der "neuen" Broker-Generation, also Trade Republic, Justtrade und Gratisbroker:

http://www.broker-portal24.de/201911/vergleich-trade-republic-gratisbroker-und-justtrade/

prof - Montag, 23. Dezember 2019 - 10:04
Mit einem prozentualen Depotentgeld verschreckt man ja in erster Linie die reichere Kundschaft. Ob das klug ist?

covacoro - Montag, 23. Dezember 2019 - 19:30
Die wirklich großen Vermögen sind vermutlich nicht (nur) bei Flatex, also gerade flexibel.

Warum sollte jemand 5€ beim Ordern sparen, wenn er dann für 50000€ Depotvolumen im Jahr 50€ zahlen muss? Das ist ein Nullsummenspiel und da kann ich gleich bei den Vollservice-Anbietern Giro und Depot haben und fertig.
Die ETF-Sparer werden auch auf ein solches Depotvolumen kommen und dann werden die kostenlosen Sparpläne sinnlos. Als Buy & Hold-Anleger benötigen sie kostenfreie Depots und damit fing ja das Onlinebroker-Geschäft erst an.

Ich vermute, Flatex war nach Übernahme Degiro zu sicher, das ja jetzt niemand mehr an ihnen vorbeikommt und dass die Kunden träge sind. Wäre nicht das erste Mal, wenn da jemand in seiner Selbstüberschätzung kräftig falsch liegt.
Oder sie wollen nochmal richtig kassieren, bevor auch sie zu niedrigeren Ordergebühren gezwungen sind.

Auf jeden Fall werden wir also in 2020 sehen, dass sich die Landschaft deutlich ändert und auf Kunden-Wachstum würde ich bei Flatex nicht mehr setzen. Bisher scheint das dem Aktienkurs noch nicht zu schaden...

al_sting - Dienstag, 24. Dezember 2019 - 00:16
Naja, Flatex soll ja profitabler werden. Aus dem oben verlikten Artikel zu Flatex:
"Dafür wurde mal eben ein ganz neues Ziel ausgerufen: 3 Euro Gewinn je Aktie – fast dreimal so viel wie zuletzt."

Aber ich denke auch, dass sie sich mit der Depotgebühr ins eigene Bein schießen.
So wie ich es verstehe, ist Flatex eher an sehr aktiven Anlegern (aka Tradern) denn an reichen "kaufen und liegen lassen"-Anlegern interessiert, denn erst der Durchsatz bringt das Geld.
Aber ob sich die höheren Einnahmen der trägen Anleger gegen Kundenverluste rechnen - keine Ahnung.
"Markt freikaufen" sehe ich eh nicht.
Degiros Stärke war das relativ günstige Handeln auf dem globalen Parkett, aber das kann IB besser.
Die andere Ebene ist das sehr günstige bis kostenlose Handeln an speziellen Börsen wie L&S oder mit einzelnen Banken, was bei Flatex unter "Platinum-Partner" zu laufen scheint, aber da entsteht gerade eine Konkurrenzarmada.

Insofern rechne ich mit zukünftig weiter sinkenden Margen für den Börsenhandel. Und Gewinnsteigerung nur über starkes internationales Wachstum bei Degiro.

Aber gut, nicht nur Flatex erhöht die Preise, auch andere deutsche Banken: http://finanz-szene.de/digital-banking/deutsche-banken-kontern-gratis-broker-mit-hoeheren-preisen/

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