Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Online-Broker: Archivierte Beiträge bis 9. März 2017
prof - Donnerstag, 5. Februar 2015 - 19:15
Danke!
Prof

al_sting - Mittwoch, 9. Dezember 2015 - 22:10
100.000€ sollte den meisten Leuten genügen, aber dieser Hinweis zu Flatex (wahrscheinlich kulmulativ mit anderen Billigbrokern bei BIW) ist dennoch interessant: http://www.welt.de/finanzen/article149768588/Dieser-Online-Broker-entzieht-Kunden-den-Rundum-Schutz.html
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Dieser Online-Broker entzieht Kunden den Rundum-Schutz

140.000 Kunden hat der Online-Broker Flatex. Bisher waren bei einer Pleite pro Kunde rund 3,7 Millionen Euro geschützt – jetzt sind es nur noch 100.000 Euro. War der Anbieter dazu gezwungen?

Von Sebastian Jost , Karsten Seibel

Der Online-Broker Flatex verlässt den deutschen Einlagensicherungsfonds. "Wir werden noch dieses Jahr kündigen", sagte Frank Niehage, Vorstandschef der Flatex-Mutter Fintech Group, auf Nachfrage der "Welt". Damit sind die Gelder der rund 140.000 Kunden spätestens Ende Januar nur noch im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Höhe von 100.000 Euro geschützt. Kunden, die mehr Geld auf dem Konto haben, gehen im Insolvenzfall leer aus.

Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, den der Online-Broker aus Kulmbach geht. Denn für viele Anleger und Sparer ist die Absicherung über den europaweit einheitlichen Betrag von 100.000 Euro hinaus ein wichtiges Kriterium bei der Wahl eines Finanzdienstleisters. Für deutsche Banken gilt es deshalb mehr oder weniger als Standard, der freiwilligen Einlagensicherung anzugehören. Dass eine Bank dies als entbehrlichen Luxus ansieht, ist eine ziemlich neue Sichtweise.


Uns droht mitnichten der Rauswurf

Bislang bekäme jeder Flatex-Kunde Einlagen bis zu einer Höhe von 3,752 Millionen Euro ersetzt, künftig nur noch bis 100.000 Euro. Das Geld für solche Fälle stammt aus einem von allen Mitgliedsinstituten finanzierten Topf.

"Die Mitgliedschaft kostet nur viel Geld, bringt für 95 Prozent unserer Kunden aber keinen Nutzen", sagte Niehage. Daher habe man sich entschieden, die Flatex-Bank BIW aus dem Sicherungsfonds herauszunehmen. So spare man jährlich rund eine Million Euro für die Mitgliedschaft im Bankenverband.


Negativzinsen als Problem

Nur wenige der 140.000 Flatex-Kunden hätten mehr als 100.000 Euro auf dem Verrechnungskonto für Wertpapiertransaktionen. Niehage erwartet keine Kundenflucht nach dem Austritt, keinen Abfluss größerer Summen. Die Wertpapiere im Depot wären im Fall einer Pleite ohnehin nicht betroffen. Grundsätzlich gilt: Auf Aktien, Anleihen oder entsprechende Fonds haben Kunden jederzeit Anspruch.

Der Online-Broker Flatex ist seit 2006 am Markt. Er sorgte damals als erster Anbieter mit einer einheitlichen Gebühr für alle Wertpapieraufträge – einer Flat Fee – für Aufsehen. Vor allem auf sehr aktive Privatanleger hatte man es damit abgesehen. Heute gehört das Unternehmen zu den etablierten Spielern am Markt. Auch wenn die sehr viel älteren Online-Broker DAB Bank, Consorsbank und Comdirect ein Vielfaches der Depots verwalten.

Gerüchten, die BIW-Bank komme einem Rauswurf durch den Einlagensicherungsfonds zuvor, trat Niehage entgegen. "Uns droht mitnichten der Rauswurf", sagte er. Der Manager räumte allerdings ein, dass die schwache Eigenkapitalausstattung der Bank seit Jahren ein Streitpunkt zwischen Bank und Fonds ist und es deshalb entsprechende Auflagen gibt.

Die Einlagen der Flatex-Kunden müssen beispielsweise sehr konservativ angelegt werden, etwa direkt bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Dies führte wegen der Negativzinsen der EZB laut Niehage zuletzt zu weiteren Belastungen für die Bank von rund einer Million Euro pro Jahr.

Als Faustformel gilt in der Finanzbranche, dass Kundeneinlagen das 20- bis 25-Fache des Eigenkapitals nicht übersteigen sollten. Bei der BIW Bank stehen den 19 Millionen Euro Eigenkapital allerdings Kundeneinlagen in Höhe von rund einer Milliarde Euro gegenüber – das ist mehr als das 50-Fache.

Einmonatige Frist für Kunden

Niehage verwies darauf, dass sich das Verhältnis von Kundeneinlagen zu Eigenkapital noch in diesem Jahr deutlich verbessern wird. Die Kapitalerhöhung sei fast abgeschlossen, das Eigenkapital der BIW Bank werde um 15 Millionen Euro auf 34 Millionen Euro steigen.

"Wir kündigen also aus einer Position der Stärke heraus", sagte er. Ob das künftige Eigenkapitalniveau dem Einlagensicherungsfonds gereicht hätte, ist unklar. Der Bundesverband deutscher Banken wollte sich zu dem Fall nicht äußern.

Sobald die Kündigung beim Bankenverband eingegangen und im "Bundesanzeiger" veröffentlicht ist, gilt für Flatex-Kunden noch für einen Monat die bisherige Sicherungsgrenze, danach fällt sie auf 100.000 Euro.

prof - Mittwoch, 9. Dezember 2015 - 22:27
@al: Danke für diese wertvolle Info. Aufgrund meiner häufigen Ordertätigkeit habe ich einen Großteil meiner Anlagen bei Flatex. Die 5,90 € sind unschlagbar.
100.000 € auf dem Verrechnungskonto sind schon ein ganz hübsches Sümmchen, aber man muss die Bank beobachten. Es ist tatsächlich die Frage, ob die Kündigung aus einer Position der Stärke oder Schwäche erfolgt.
Prof

al_sting - Mittwoch, 9. Dezember 2015 - 22:59
Ich bin neugierig, ob das so einfach durchgeht. Nach meinem Verständnis waren die 100.000€ Staatsgarantie ein Beruhigungsmittel für die Banken, die sich eh Sicherheitsnetze gebildet hatten: In den drei Einlagensicherungsfonds für die Sparkassen, die Genossenschaftsbanken und bei den Privatbanken eben dem Bundesverband deutscher Banken.
Flatex bzw, die BIW wäre m.W. die erste Bank, die keinem Einlagensicherungsfonds mehr angehört und damit keine solidarisch-gegenseitige Depotsicherung der Banken mehr betreibt. Und dafür sollte sie von der Öffentlichkeit belohnt werden mit der Depotgarantie bis 100.000€? Sollen wieder Bankenrisiken durch Steuergelder finanziert werden?
Ich hielte das für skandalös!

Als deutscher Gesetzgeber würde ich möglichst schnell jenen Banken die Garantie entziehen, die sich keinem Einlagensicherungsfonds mit akzeptablen Mindesanforderungen angeschlossen haben. Ich hoffe und denke, dass Flatex nicht mit diesem Kurs durchkommt, zumindest auf mittlere bis längere Sicht.

levdul1 - Freitag, 24. Februar 2017 - 17:24
Auf vielen Wertpapierabrechnungen finde ich Clearstream-Gebühren. Bei einigen jedoch nicht.

Wißt Ihr, woher man erfahren kann, bei welchen Wertpapieren diese erhoben werden und wie man sie umgehen kann ?

prof - Freitag, 24. Februar 2017 - 17:32
Den Broker fragen?
Ich finde übrigens das Onlineangebot von Onvista bzw. finanzen-broker.net sehr interessant:
- Tradegate 6,50 flat
- USA: 9,90 flat.

prof - Freitag, 24. Februar 2017 - 18:05
Dann noch als Zweitdepot Flatex, dort ist Mailand für 24,90 bezahlbar! Dort kostet aber z.B. die Einbuchung einer ausländischen Dividende bis zu 5 €. Das geht bei quartalsweiser Zahlung auch ins Geld.

Alles aber günstiger als Consors, wo man z.B. für Tradegate 4,95 + 0.25% und minimal 9,95 bezahlt.

Ergo: Zwei oder drei Depots und überall schauen, was man in welchem Depot kauft ...

levdul1 - Freitag, 24. Februar 2017 - 22:49
Puh, das ist aber stressig. Ich bin bei meiner Comdirect eigentlich ganz zufrieden. Ich handle auch nicht so ganz viel. Nur diese Clearstream Gebühren nerven schon. Ich werde dort mal anrufen.

covacoro - Freitag, 24. Februar 2017 - 23:59
Ich handele selten, dafür aber mittlerweile recht grosse Positionen. Flat über Tradegate oder Xetra 5€+Börsenentgelt bei Flatex seit mehreren Jahren.

Was ich dort an Provisionen spare, ist signifikant, weil es die 0.25% Volumengebühr nicht gibt. Und allen Unkenrufen zum Trotz ist bisher alles korrekt abgerechnet worden.

prof - Freitag, 3. März 2017 - 18:11
Flatex führt Strafzinsen ein. Im Prinzip ist das sogar nachvollziehbar:


Da wird sich manch flatex-Kunde verwundert die Augen reiben. Der Onlinebroker bittet seine Kunden schon in wenigen Tagen mit einem Negativzins zur Kasse. "Wir führen zum 15. März einen Negativzins von 0,4 Prozent für all unsere Kunden ein", so Frank Niehage, Vorstandschef der Fintech Group, am Donnerstag. Der Strafzins gelte "unabhängig davon, wie viel Einlagen sie bei flatex haben", so Niehage.

Als Grund für die neue Gebühr führt flatex die Niedrigzinspolitik der EZB ins Feld, die Banken Strafzinsen von minus 0,4 Prozent für gehortete Gelder bei der Notenbank in Rechnung stellt. In letzter Zeit hatten auch andere Banken unter Verweis auf die EZB-Politik Negativzinsen zum Ärger ihrer Kundschaft eingeführt.

al_sting - Freitag, 3. März 2017 - 22:29
Für einen Broker mit so niedrigen Gebühren finde ich das nachvollziehbar und akzeptabel - die haben wenige andere Einnahmefelder, mit denen sie die Kosten quersubventionieren könnten. Außerdem wollen sie, dass ihre Kunden das Geld anlegen (viele Käufe und Verkäufe) und nicht herumliegen lassen.

prof - Freitag, 3. März 2017 - 22:39
Richtig bemerkt al, "Anreiz" zum häufigen Trading dürfte eine Rolle gespielt haben ... Jetzt können unbeschwert die anderen Direktbanken nachziehen.

levdul1 - Dienstag, 7. März 2017 - 02:45
Obwohl Inflation ja nichts Anderes ist, glaube ich nicht, daß Negativzinsen akzeptiert werden. Die Leute werden Ihr Geld herumschieben und die Anbieter wechseln.

Ich bin auch richtig gespannt, wie die EZB auf die anziehende Inflation reagieren wird. Vielleicht ist das Thema Negativzinsen sowieso bald vom Tisch.

isabellaflora - Dienstag, 7. März 2017 - 11:49
Bei 100.000 Euro sind 0,4% 400 Euro jährlich - das ist bei konservativer Aktienanlage durchaus eine tägliche Schwankungsbreite. Ich glaube, wir sollten da schon etwas in größeren Maßstäben denken.

Gruß isa

prof - Dienstag, 7. März 2017 - 12:54
Wer wirklich 100.000 Cash hat, kann über Flatex Tagesgeldkonten eröffnen: https://www.flatex.de/geldanlage/zinspilot/

covacoro - Donnerstag, 9. März 2017 - 01:30
Womit man dann völlig problemlos das Tagesgeld der deutschen Hanseatic Bank (Otto) nutzen kann (0.2%) und gar nicht auf ausländische Banken ausweichen muss. Überweisungen hin/zurück dauern 1 Tag.

prof - Donnerstag, 9. März 2017 - 11:45
Ich möchte zufällig und unabhängig von den Minuszinsen eine Position von Flatex zu einem anderen Depot übertragen. Ich möchte nicht zu viele Aktien Flatex anvertrauen. Auf meine Rückfrage, wie weit man mit der Bearbeitung ist sagte man mir:
"Augrund der derzeitigen Situation (Minuszinsen) dauert die Bearbeitung 3 - 4 Wochen."

- Es scheint doch eine starke Flucht der Anleger zu geben.
- Mir ist nicht ganz wohl bei einem schwebenden Depotwechsel, der sich so lange hinzieht.

al_sting - Donnerstag, 9. März 2017 - 12:12
Verkauf - Neukauf?
Depotwechsel sind bei vielen Banken verdammt langwierig und teuer, da erscheint mir dieser Weg sinnvoller.

prof - Donnerstag, 9. März 2017 - 12:26
Zumindest bei einem Teil habe ich das schon in Erwägung gezogen.
Consors sind hier vorbildlich: Ein Onlineformular mit TAN abgesendet und die Aktien sind innerhalb von zwei Bankarbeitstagen rein oder raus. Es funktioniert also in beiden Richtungen.

chfin - Donnerstag, 9. März 2017 - 14:43
@prof
falls Du damit eine Übertragung und nicht einen Verkauf meinst: "Consors sind hier vorbildlich: Ein Onlineformular mit TAN abgesendet und die Aktien sind innerhalb von zwei Bankarbeitstagen rein oder raus. "

... dann habe ich mehrfach die gegenteilige Erfahrung gemacht.
Überträge hatte ich letztes Jahr je zweimal von Consors an Consors und von Consors an 1822. Das war massiv fehlerbehaftet und sehr langwierig. Innerhalb Consors haben sie einen Übertrag schlicht vergessen. Dann fehlerhaft dokumentiert. Nachbesserung war für Consors angeblich nicht möglich, wurde über separate Bescheinigung mehr oder weniger brauchbar gelöst. Dauer gut 4 Wochen.

Von Consors an 1822 wurden die falschen Stückzahlen übertragen, nach meiner Reklamation storniert, wieder falsch übertragen, nochmal storniert, dann hat es geklappt. Dauer 10 Wochen.

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