Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Wikifolio: Archivierte Beiträge bis 2. Juni 2016
prof - Donnerstag, 26. Mai 2016 - 15:56
Ein sehr gutes Ergebnis! Ich hatte Dein Wikifolio nach dem ersten Jahr schon fast abgeschrieben. Auch die investierte Summe steigt langsam!

Immer wieder erstaunlich, wie völlig unterschiedliche Strategien zum Erfolg führen können!

al_sting - Donnerstag, 26. Mai 2016 - 16:13
Glückwunsch und viel Erfolg im dritten Jahr!

xenon - Freitag, 27. Mai 2016 - 14:35
Das Einstiegstiming war bescheiden. Zwischendurch dachte ich - wozu sind SL da?
Langsam setzte sich jedoch Dein langjährig erfolgreicher Investmentstil durch.
Es ist imposant mit welcher ruhigen Hand (wenig Umschichtungen) Du alle temporären Krisen "aussitzt" und langfristig erfolgreich bist. Mit Gold- und Silberminenaktien hatten wir die gleiche antizyklische Idee - an einem 10 - 15 Jahre Tiefpunkt kann man bei intaktem Geschäftsmodell so sehr viel nicht falsch machen.
Dein Wikifolio ist ein echter "hidden" Champion und hätte mehr Zulauf verdient.
Weiter so!
Xenon

stw - Samstag, 28. Mai 2016 - 14:13
Ich denke, um mit einem Wikifolio erfolgreich zu sein (im Sinne von investiertem Kapital) muss man neben einer ordentlichen Performance auch für sich selbst als Wikifolio-Manager Social Marketing betreiben, d.h. vor allem in den grossen Börsenforen aktiv zu sein und dort viel Zeit zu investieren. Diese Zeit habe ich derzeit nicht, daher wird das Wikifolio wohl auch weiterhin ein Schattendasein führen. Man muss da momentan schon genau hinsehen, um die Outperformance zu erkennen (das Wikifolio ist mit 120€ einfach noch optisch viel zu billig ;-)
Aber das wird sich in den kommenden Jahren wohl hoffentlich ändern...

:-) stw

prof - Samstag, 28. Mai 2016 - 15:23
Reich wirst Du mit den Provisionen nicht. Es ist halt ein Hobby aber im Gegensatz zu den meisten Hobbys bringt es mehr Geld ein als es kostet ...

xenon - Sonntag, 29. Mai 2016 - 08:02
Ich habe die Wikifolio-Welt auch überschätzt. Als eingefleischter Börsianer dachte ich, dass diese Anlageplattform viel mehr Zulauf erhält als es tatsächlich dann stattgefunden hat.
Die Grundidee - warum in einen underperformenden teuren Fond investieren - wenn Wikifolios wesentlich bessere Anlageerfolge zeigen? Da habe ich das "Anlageverhalten" der Deutschen wieder falsch eingeschätzt - wir werden kein "Volk der Aktionäre".
Eher feilschen wir um Festgeldhunderstel oder kaufen "Mittelstandsanleihen" oder sonstige "Nicht-Aktienvehikel". Den Kapitalzulauf in erfolgreiche Wikifolios hätte ich 10 - 100 mal höher eingeschätzt.Ich hätte auch gedacht, dass innovative Investmentgesellschaften Dachwikifolios kreieren würden, in denen sich die erfolgreichsten Wikis tummeln. Ich hätte auch gedacht, dass solche Talente wie Katjuscha abgeworben werden.
Es ist momentan nur wenig mehr als eine Insiderszene mit dem größten Wiki von B. online mit über 10 Mill. investierten Kapital und steigenden (Katjuscha) und fallenden Stars ("Magier der Märkte").

prof - Sonntag, 29. Mai 2016 - 10:11
Ich stimme Dir zu. Die Wikifolio - Idee hat halt keine Lobby.

Für mich persönlich ist problematisch, dass im Falle einer L&S Pleite meine Aktien weg wären. Wenn ich diese direkt bei einer Bank halte, sind sie vom Konkurs nicht betroffen.

Gut finde ich, dass man bei geringen Kursschwankungen in den Aktien kostenlos traden kann und das in geringen Stückzahlen.

monopole - Sonntag, 29. Mai 2016 - 14:20
Die Gebührenstruktur der Wikifolios ist zwar anders als die der Publikumsfonds. Aber billig sind sie nicht. Insbesondere nicht im Vergleich zu den Index-ETFs. Knapp 1% laufende Gebühr und dann noch zwischen 5% und 30% Performance-Gebühr. Die Highwatermark-Regelung ist reine Augenwischerei, da die Hochwassermarke jeweils auf den Jahresendstand rejustiert wird.

Die Transparenz finde ich wunderbar. Die Zusatzinformation ist jedoch nur nutzbar mit ausreichend Börsenwissen. Verfügt man über diese Kenntnisse, so ist es weitaus kosteneffizienter, diese Kenntnisse in einem eigenen Depot umzusetzen.

Jemand, der sich nicht intensiver mit dem Börsengeschehen auseinandersetzen will, sucht als Anlage etwas, was "tried and tested" ist. Dazu gehören weder Wikifolios noch Zertifikate noch synthetische Fonds.

Dass darüber hinaus die Eigentumsrechte in Deutschland weder rechtlich noch in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit den gleichen Schutz genießen wie in Ländern mit einer gewachsenen Aktienkultur, kommt als Sahnehäubchen obendrauf. Die Leute sollen gefälligst in die Rentenversicherung einzahlen. Dass die Leute Miteigentum am Produktivkapital erwerben, ist weder im Sinne der Besitzenden, noch der Regierenden, die mittels ihrer Hoheit über die Rentenversicherung über ein unerschöpfliches Budget zum Stimmenkauf verfügen, noch im Sinne der sozialdemokratischen/grünen/linken Ideologen, denen sonst ihre Schäfchen verloren gingen.

stw - Montag, 30. Mai 2016 - 09:53
"Es ist momentan nur wenig mehr als eine Insiderszene mit dem größten Wiki von B. online mit über 10 Mill. investierten Kapital"
Ganz genau - und um aus dieser Insiderecke herauszukommen, würde es grösserer Inverstments ins Marketing benötigen. Die sind aber weit und breit nicht in Sicht. Bei Wikifolio ist man eher stolz darauf, als Startup schon kurzfristig profitabel zu sein. Aus meiner Sicht wird da eine Riesenchance vertan, weil man einfach zu konservativ denkt. Aber vielleicht bin ich auch schon zu sehr von meiner Arbeitswelt des Silicon Valley infiziert...

:-) stw

prof - Montag, 30. Mai 2016 - 10:08
Irgendwann könnte ein Investor (Bank oder Amerikaner) kommen und das Geschäftsmodell befeuern. Entweder den Laden L&S aufkaufen oder eine neue Wikifolio Welt aufziehen. Je nachdem dürfte das für L&S gut oder schlecht sein.

monopole - Montag, 30. Mai 2016 - 19:49
Kann mir jemand erklären, welche strukturellen Vorteile Wikifolios dem Anleger bieten im Vergleich zu klassischen Investmentfonds? Bislang sehe ich nur Nachteile: Das Emittentenrisiko der Zertifikate und die geringe Liquidität.
Als Zielgruppe der Wikifolios kann ich bislang nur uns Börsenafficionados erkennen. Etwas provokant formuliert: Was ist das Wikifolio anderes als ein DSDS für Börsianer?

al_sting - Montag, 30. Mai 2016 - 19:58
Gebt dem Produkt Wikifolio Zeit, das entwickelt sich schon. Dass L&S trotz sinkender Umsätze bei anderen Aktienhändlern sein Gewinnniveau halten konnte, rechne ich Wikifolio an.

al_sting - Dienstag, 31. Mai 2016 - 19:08
Was ist die Stärke von Wikifolio?
Eine extrem transparente Möglichkeit, mit kleinem Geld Fondanleger dieses verwalten zu lassen.
- Wikifolios haben ein ähnlich teures/billiges Gebührenmodell wie viele Hedgefonds und aktive Anlagefonds.
- Die Einstiegshürden sind niedrig, viele Fonds fangen erst bei fünfstelligen Beträgen an.
- Die Transparenz ist grandios, ich kann jede Aktion des Verwalters nachverfolgen.
Wie stw mal passend sagte: Eine radikale Demokratisierung der Finanzanlage.

prof - Dienstag, 31. Mai 2016 - 19:30
Die Transparenz finde ich auch umwerfend. Und ich weiß, wieviele Erfolgsgebühren ich abdrücken muss. Mich stört, wie bereits gepostet, das Emittentenrisiko.

monopole - Dienstag, 31. Mai 2016 - 20:39

Quote:

Wikifolios haben ein ähnlich teures/billiges Gebührenmodell wie viele Hedgefonds und aktive Anlagefonds.


Aber ihnen steht nicht das Anlageuniversum eines Hedgefonds oder eines geschlossenen Fonds zur Verfügung: Anleihen, Optionen, gedeckte und ungedeckte Leerverkäufe ... . Aktive Publikumsfonds haben im Allgemeinen kein derart teures Gebührenmodell.

Quote:

Die Einstiegshürden sind niedrig, viele Fonds fangen erst bei fünfstelligen Beträgen an.


Dafür gibt's ja die ETF's. Die haben keine hohen Einstiegshürden. Solche sind meist mit günstigen laufenden Kosten verbunden. Solche Fonds wenden sich vor allem an institutionelle Investoren.

Quote:

Die Transparenz ist grandios, ich kann jede Aktion des Verwalters nachverfolgen.


Die Transparenz finde ich, wie bereits betont, wunderbar. Aber das interessiert den Otto-Normalanleger nicht die Bohne. Das ist nur Schaulaufen für die Börsenafficionados. Das DSDS-Konzept für Börsianer.

al_sting - Dienstag, 31. Mai 2016 - 22:19
Niemand sagt, dass Wikifolios für jedes Interesse eine Lösung bieten. Aber sie haben ehalt ein paar deutliche Stärken.
Und sorry, aktiv gemanagte Wikifolios mit passiven ETFs zu vergleichen, das sind Äpfel und Birnen. Ich halte den Vergleich mit anderen aktiv gemanagten Fonds wie z.B. Hedgefonds für deutlich passender.

Ich stimme Prof zu, das Emittentenrisiko von L&S ist auch in meinen Augen ein wirklich großes Manko. Das auch stetig weiter steigt, je stärker sich das EK von L&S vom investierten Kapital in die Wikifolios entfernt. Das "capital-light" Geschäftsmodell von L&S stößt hier an Vertrauensgrenzen.
Schon deshalb würde ich niemandem empfehlen, zu viel Geld in Wikifolios zu stecken. Und deshalb könnte eine Übernahme von L&S durch eine große Adresse (oder aber mittelfristig ein größerer Partner für WF) den Wikifolios massiv weiterhelfen.

monopole - Dienstag, 31. Mai 2016 - 22:46
Viele aktiv gemanagte Fonds sind auch an der Börse handelbar, also ETF's (Exchange Traded Funds). Als der Handel von Fonds an den Börsen anfing, gab es so gut wie keine Index-Fonds. Vanguard war damals meines Wissens die einzige Gesellschaft, die sowas anbot. Inzwischen scheint der Begriff ETF sich tatsächlich auf die passiven Fonds einzuschränken. Zu der Zeit, als ich mich mit Fonds beschäftigte, war das nicht so. Aber das ist schon einige Jahre her.

Quote:

Ich halte den Vergleich mit anderen aktiv gemanagten Fonds wie z.B. Hedgefonds für deutlich passender.


Hedge-Fonds hedgen. Wie kann man das ohne Leerverkäufe, Optionen, Anleihen bewerkstelligen?

monopole - Dienstag, 31. Mai 2016 - 22:55
Mit kleinem Geld sind seit jeher auch viele aktiv gemanagte Fonds zu haben: Die Fondsfirmen (DWS, Fidelity, Adig ...) boten und bieten Sparverträge an, je nach Firma ab 25 EUR pro Zahlung, monatlich oder vierteljährlich. Wieviel kleinteiliger soll es denn noch sein? Einen Sparvertrag kann man dann auch nach ein paar Zahlungen auf Eis legen ... usw.

Hier sehe ich keinen Vorteil der Wikifolios. Statt 25000 Fonds (bei Comdirekt zur Auswahl) gibt es durch die Wikifolios ein paar tausend Mikrofonds mehr.

al_sting - Mittwoch, 1. Juni 2016 - 15:40
Du hast recht, ich habe ETF unzutreffend mit passiven Fonds gleichgesetzt, mein Fehler.
Das deutlich geringere Anlageuniversum finde ich auch einengend.

stw - Donnerstag, 2. Juni 2016 - 09:40
Für mich ist die Unabhängigkeit der Wikifolio-Manager im Gegensatz zu den Fondsmanagern ein ganz wichtiger Punkt. Wir Wikifolio-Manager müssen nichts und niemandem Rechenschaft ablegen und auch nicht zu bestimmten Zeitpunkten eine möglichst gute Performance ausweisen. Auch auf Mittelabflüsse müssen wir nicht durch Verkäufe reagieren. Ich denke, dass es viel einfacher ist in dieser Unabhängigkeit eine Outperformance gegenüber den Märkten zu schaffen mit dem Wikifolio als es mit einem Publikumsfonds möglich wäre. Daher schneiden ja auch immer wieder 90% aller aktiv gemanagten Fonds schlechter ab als die Vergleichs-Indizes. Aber klar: auf die Auswahl kommt es an: das ist bei einem Wikifolio nicht anders als bei einem Fonds. Und die Wahl des richtigen Wikifolios ist sicher das Hauptproblem für den typischen Kleinanleger.

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