Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Buchtipp
al_sting - Montag, 8. Juli 2013 - 16:11
Ich würde hier gerne Tipps über Bücher lesen, schreiben und diskutieren, die der jeweilige Leser als hilfreich und empfehlenswert empfand.

al_sting - Montag, 8. Juli 2013 - 16:38
Ich fange an mit einem Buch, das ich derzeit mit großem Interesse lese und zu dem ich vielleicht schon hätte früher greifen sollen:
"Essays von Warren Buffet"
299 Seiten, Neupreis 35€, gebraucht auch deutlich günstiger.
Auf deutsch: http://www.amazon.de/Essays-von-Warren-Buffett-Unternehmer/dp/3898796973 (Version 2012) oder
http://www.amazon.de/Essays-Warren-Buffett-Buch-Investoren/dp/3812504405 (Version 2003) oder als auf Englisch auch zum kostenlosen Download:
http://www.gobookee.net/essays-of-warren-buffet/

Interessierten Value-Investoren wird gerne empfohlen, sich Buffets Aktionärsbriefe durchzulesen. Nun gibt es diese seit über 40 Jahren, auf Englisch vorliegend, an verschiedenen Stellen im Netz vorliegend. Das ist mittlerweile richtig viel Stoff!
Für alle Leser, die einen Einstieg wünsche, und am besten gleich auf Deutsch, bietet sich dieses Buch an, in dem Ausschnitte aus diesen Briefen nach verschiedenen Themenbereichen zusammengestellt werden

Was bringt das Buch NICHT: Direkte Investitionsvorschläge für einzelne Firmen

Schwächen: Durch die auszugsweise, themenorientierte, nicht Zusammenstellung und Zerteilung der Aktionärsbriefe verschiedener Jahre wirkt es teilweise zerrissen, die Verweise auf amerikanische Entwicklungen ist teilweise hier nicht so bekannt. Ich denke aber, dass die Vorteile der inhaltlichen Zusammenstellung die Nachteile für den Einsteiger aufwiegen - dem Experten empfehle ich eh die Lektüre der Originale auf Englisch.


Was bringt das Buch: Eine Vorstellung von Buffets (zweifellos erfolgreichem) Ideen und Investitionsansätzen
- Pointierte, gerne kritische und "gegen den Strich gebürstete" Sichtweisen zu zahlreichen popuären Moden des Aktienmarktes der letzten Jahrzehnte
- Anregungen zur Einschätzung und Bewertung von Unternehmen und von Managementqualitäten
- Anregungen zum Lesen von Unternehmensbilanzen
- Viele weitere gedankliche Anregungen

Ich habe mir dieses Buch gesucht, weil hier nicht von Fremden (Blinden?) über Buffet gesprochen wird, sondern weil er hier (nach einer guten Einleitung) selber zu Wort kommt und seine Investitionsphilosophie zu vielen Details darlegt.

Ich denke, es bietet einen sehr guten Einstieg in die Denkwelt von "Value investment". Es hilft m.E., wenn man sich schon etwas mit dem Lesen von Unternehmensbilanzen beschäftigt hat, auch wenn man wie ich darin seine Grenzen aufgezeigt bekam.

helmut - Dienstag, 9. Juli 2013 - 21:06
Also ich oute mich hier mal als echter Buffett-Fan und ich kann dir zu deinem Entschluss dich mit der Denkweise von Buffett zu beschäftigen nur gratulieren.

Ich habe das vor vielen Jahren begonnen und ich glaube, es gibt Nichts, das er (für die Öffentlichkeit) geschrieben hat bzw. das über ihn geschrieben wurde, das ich nicht (z.T. öfters) gelesen habe. Und eine Berkshire liegt auch schon seit den Zeiten des Neuen Marktes (als Old-Economy ja völlig out war und viele seinen Investment-Stil als "von gestern" qualifiziert haben) in meinem Depot. Und wie es sich für einen Buffett-Jünger gehört, war ich natürlich auch schon in Omaha, um ihn persönlich zu erleben.

al_sting - Mittwoch, 10. Juli 2013 - 00:00
Wow!

levdul1 - Donnerstag, 11. Juli 2013 - 01:20
Ich habe Einiges von Warren Buffet gelesen und es ist natürlich immer wieder beeindruckend. Die Quintessenz bei jedem seiner Investments ist jedoch, daß er sich ausgiebig mit seinen Investments beschäftigt hat. Das Hauptproblem bei mir ist, daß ich neben Beruf, Familie, Freunden und anderen Hobbies kaum Zeit für die Börse finde. Somit kann ich Buffets Ansatz kaum umsetzen.

Ein Buchtipp von mir:

William Poundstone 'Die Formel des Glücks'. Bevorzugt in der Originalfassung zu lesen. Das Buch gibt neben einem Streifzug durch die jüngere amerikanische Wirtschaftsgeschichte auch einen Hinweis darauf, inwieweit Zufall unsere Ergebnisse an der Börse vom Zufall abhängen. Teilweise mit wissenschaftlichen Ausflügen, aber stark mit interessanten Anektoden gewürzt.

al_sting - Donnerstag, 11. Juli 2013 - 11:15
Bei Zeit und Börse denke ich immer an eine Buchrezension von Max Otte über Florian Homms Buch "Kopf Geld Jagd":

"[...] Auf Seite 156 schreibt Homm über Value Investing:
„Richtig angewendet erzeugt keine andere Anlagetechnik langfristig überlegenere, risikoangepasste Anlagerenditen. Zwar wenden nur weniger als zehn Prozent der Investmentmanager diese Technik diszipliniert, konsequent und konsistent an, aber diejenigen, die das tun, werden nicht überdurchschnittliche Kapitalzuwächse einfahren, sondern auch über reichlich Freizeit verfügen.

Und genau das ist der Punkt, an dem ich ein ganz persönliches Problem mit Value Investing hatte. Ich bin ein hyperaktiver Irrer und bestenfalls beschränkt normal. Als Konsequenz langweile ich mich schnell. Ich brauche ständige Adrenalinschübe, um bei Laune zu bleiben.“

Also, holen Sie sich Ihre Adrenalinschübe lieber nicht an der Börse. Wenn die Aktienkurse fallen und Ihre Positionen im Minus sind, ist das anstrengend genug.

Zum Value Investing benötigen Sie Geduld. Und wenn Florian Homm es mit seiner extremen Intelligenz betrieben hätte, wäre er heute immer noch steinreich."
http://www.boerse.de/geldanlage/Florian-Homm-ueber-Value-Investing/7343196

Diesen Eindruck "Ich brauche ständige Adrenalinschübe, um bei Laune zu bleiben, also hole ich mir gehebelte Zertifikate etc." habe ich nicht nur bei Fondmanagern, sondern auch bei manchen Kleinaktionären.

prof - Donnerstag, 11. Juli 2013 - 15:23
Man kann schon an der Anzahl der Postings HIER im Board ablesen, wer diesen Adrenalinschub stark oder weniger stark benötigt!
;-) Prof

al_sting - Sonntag, 8. September 2013 - 01:00
Ein ungewöhnliches Buch, dass ich nicht gelesen habe und mir auch inhaltlich nicht zutraue, dass aber womöglich für Fachkundigere sehr interessant sein könnte:
"Renditeperlen aus dem Scherbenhaufen: Bankhybridkapital in der Finanzkrise: Wie Investoren von Sondersituationen profitieren konnten"

Aus den Rezensionen:
http://valueandopportunity.com/2013/09/07/book-review-renditenperlen-aus-dem-scherbenhaufen/
"“Renditperlen aus dem Scherbenhaufen” is a collection of case studies about a couple of those hybrid bonds which traded at very attractive levels at various points in times. The special thing about this book is that it is written by individual investors which are active on at least one of the many German internet message boards. Nevertheless (or because of this ?), the case studies are better quality than anything you will ever read in analyst reports, newspapers etc."

http://der-privatanleger.de/entry/526/rezension-renditeperlen-aus-dem-scherbenhaufen
"Viereinhalb Jahr ist das jetzt her: Die Finanzkrise tobte, die Aktienmärkte strebten ihrem Krisentief entgegen, und im Wertpapier-Forum wurde ein Thread eröffnet, in dem ehrgeizige Investoren die Vorzüge und Gefahren verschiedener nachrangiger Anleihen diskutierten – Tier 1 Anleihen: Teufelszeug oder Ambrosia? Die Diskussion geriet so gut, dass sie über Jahre und Dutzende von Seiten lief. Und jedem, der das Forum regelmäßig besuchte (so wie ich damals), waren die „Tiere“ ein Begriff. Inzwischen komme ich kaum noch dazu, im WPF zu stöbern. Deshalb war ich denn auch ziemlich überrascht zu erfahren, dass aus der Forendiskussion ein ausgewachsenes Buch geworden ist: „Renditeperlen aus dem Scherbenhaufen“. Und um es gleich zu sagen: Aus den Renditeperlen ist tatsächlich auch eine kleine Leseperle geworden."

http://www.bondboard.de/forum/showthread.php?664-Buchvorstellung-Renditeperlen-aus-dem-Scherbenhaufen
"
Dieses Buch gibt dem Leser die Gelegenheit auf eine praxisorientierte Weise in die komplexe Welt des Bankenhybridkapitals einzusteigen. Es soll die Thematik dabei lehrreich, aber auch unterhaltsam darstellen. Lehrreich ist das Buch, da es neben der Entwicklung der einzelnen Anlagemöglichkeiten genau schildert, wie der Anleger auf diese Sondersituationen aufmerksam werden konnte. Wir haben dazu auch regelmäßig aus den Originalprospekten der Anleihen zitiert, um ein Gefühl dazu vermitteln, wie diese Dokumente zu lesen und interpretieren sind. Weshalb eine Anlage dann positiv oder auch negativ ausging, kann also im Detail nachvollzogen werden. Gleichzeitig soll das Buch aber auch unterhalten. Viele der Fälle entstanden aus merkwürdigen, ja bis hin zu grotesken politisch motivierten bail-outs, Übersetzungsfehlern in ad-hoc Mitteilungen und einem generell irrationalen Markt für Hybridanleihen während den Hochpunkten der Krise. Die Fälle sind stets in einem Umfang gehalten, der die Anlagechancen detailliert genug nachzeichnet, ohne dabei zu weit auszuufern."

http://www.amazon.de/product-reviews/148259630X/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1

al_sting - Sonntag, 15. September 2013 - 14:47
Ich habe mir das obige Buch gekauft und kann mich dem Lob der Kritiken nur anschließen.
Für mich, der ich mich (jenseits von Bundesschatzbriefen) noch nie mit Anleihen beschäftigt habe, war es sehr interessant, gut verständlich und spannend und packend geschrieben. Es ist mehrerlei:
- Eine gute und unterhaltsame Lehrstunde zu Anleihen.
Ein Schnäppchen! (12,95€ für ein derartiges Fach-Spezialbuch ist wirklich günstig.)
- Ein spannender Einblick von sehr ungewohnter Richtung in die Banken-Finanzkrise und wie die Bail-Out-Prozesse so liefen. Dabei kann man die Autoren durchaus als Profiteure der Finanzkrise sehen. Allerdings weniger im Sinn von Krisenverursacher, sondern eher im Sinn des Erkennens und Ausnutzens von Marktineffizienzen.
- Erfreulicher Weise wurden nicht nur erfolgreiche Spekulationen aufgeführt, sondern mit Allied Irish und der WestLB auch zwei Fälle von Totalverlusten.
- Die große Bedeutung von Spezialklauseln im Kleingedruckten wurde vielfach gezeigt - allerdings sollte man teils Jurist oder Banker sein, um alles direkt zu erkennen.
- Ebenso interessant, mit wie harten Bandagen hier teils gefochten wird: Mehrfach wurden Prozesse geführt, um unterschiedliche Rechtsauffassungen zu klären.
- Das Genussrechten inneliegende Risiko wurde gut verdeutlicht. Um so mehr ärgere ich mich, wenn in der U-Bahn oder in Briefpostsendungen für Genussrechte von Prokon im Stil von "grünen Sparbüchern" geworben wird - das wird den hohen inneliegenden Risiken nicht ansatzweise gerecht!
- Bei Turn-Around-Stories werde ich zukünftig nicht nur Aktien erwägen, sondern auch schauen, ob es börsengehandelte Anleihen gibt und welche Kurspotentiale dort winken.

Langer Rede kurzer Sinn: Horizonterweiternde Leseempfehlung!

al_sting - Sonntag, 26. Juli 2015 - 15:08
Mal wieder ein Buchtipp:
"Unter Bankern" von Johan Luyendijk
Tropen-Verlag (Klett-Cotta)

Interessante Versuchsanordnung: Auf Einladung des Guardian näherte sich Luyendijk dem Finanzdistrikt mit dem Handwerkskasten eines Ethnologen, ohne jegliche Vorkenntnisse der Finanzwirtschaft. Ziel: Verstehen und erklären, wie es zum Finanzcrash 2008 kam, was damals wirklich passierte und wie sich so etwas zukünftig vermeiden lässt.

Methode: Er lud Mitarbeiter im Finanzdistrikt zu anonymen und später von diesen autorisierten Interviews ein und fragte. Ohne Vorwissen, mit viel Neugier und viel Fairnis und Einfühlungsvermögen. Diese Interviews stellte er im „Banking Blog“ des Guardian online, und dann meldeten sich immer mal wieder neue Interessensorientierten. Entweder um Sachen klarzustellen oder um ihre Sichtweise darzulegen.

Ergebnis: Luyendijk fand keine bzw. kaum „Oberschurken“, wohl aber ein System ineinandergreifender Räder, dessen Selbstkontrolle ausgesetzt ist. Es gelang Luyendijk wie m.W. niemandem sonst, die Mechanismen und Gesetzmäßigkeiten in der Finanzwirtschaft zu erkennen und auf ihre Schwächen hin zu analysieren. Ich habe jetzt das Buch ähnlich verschlungen wie damals das Blog.
In meinen Augen die mit Abstand beste Lektüre zum Finanzcrash wie auch zur Finanzwirtschaft allgemein, dringende Leseempfehlung!

Seine Problemanalysen unterscheiden sich teils sehr deutlich von jenen, die ich anderswo las. Nach der Lektüre seines Buches erscheinen mir Änderungen bei den folgenden Parameter in der Rahmengesetzgebung angebracht:

1. Eine dramatische Verbesserung des Kündigungsschutzes, um die „Hire & Fire“-Kultur einzudämmen und eine stärkere langfristigere Orientierung wie auch ein faireres Miteinander in der Branche zu ermöglichen. Wer ständig existenzielle Angst vor Kündigung hat, geht eher über Leichen.
2. Sicherstellung guter öffentlicher und möglichst kostenloser Bildungssysteme für Kindergarten, Schule und Hochschule, um die Abhängigkeit von korrumpierenden Gehältern der Branche zu reduzieren und damit die Widerstandskraft der Mitarbeiter gegen Fehlentwicklungen zu steigern. Viele sind in einem goldenen Käfig gefangen, nicht zuletzt mit den hohen Ausgaben für die Bildung ihrer Kinder.
3. Ein stärkeres „langfristiges Eigentümerdenken“ im Management von Finanzunternehmen befördern, um die Macht der Risikokontrolle in den Unternehmen zu stärken. Ich würde entweder an einen Zwang zur Rückumwandlung in Partnerschaften denken, oder aber an eine Verpflichtung, dass der Großteil von Mitarbeiterboni in Form von Unternehmensanteilen auszugeben ist, die frühestens nach 10-20 Jahren oder gar bei Eintritt ins Pensionsalter ausgezahlt werden können.

Buch beim Verlag: http://www.klett-cotta.de/buch/Tropen-Sachbuch/Unter_Bankern/55803
Kritik beim Spiegel: http://www.spiegel.de/kultur/literatur/unter-bankern-von-luyendijk-zustand-der-ahnungslosigkeit-a-1036610.html
Kritik bei der Süddeutschen: http://www.sueddeutsche.de/kultur/reportage-aus-der-finanzwelt-die-unendliche-toleranz-des-geldes-1.2503453
Metakritik beim Perlentaucher: https://www.perlentaucher.de/buch/joris-luyendijk/unter-bankern.html
In der FAZ ist laut Perlentaucher gestern eine Kritik erschienen, diese finde ich aber (noch?) nicht online.
Und natürlich immer einen Blick wert: Luyendijks Banking Blog beim Guardian:
http://www.theguardian.com/commentisfree/joris-luyendijk-banking-blog
Einstiegshilfe: http://www.theguardian.com/commentisfree/joris-luyendijk-banking-blog/2012/aug/01/how-to-make-most-of-banking-blog

levdul1 - Dienstag, 6. Oktober 2015 - 11:38
Wieder mal ein Buchtipp: Raimund Brichta 'Die Wahrheit über Geld'.

Das Buch scheint sich mit relativ trivialen Dingen asueinander zu setzen (Was ist Geld, wie entsteht unser Geld, etc), kommt aber dann über die Argumentation des Josefpfennings bei unserem Finanzsystem an und erklärt wunderbar einleuchtend die Ursachen der Finanzkrise von 2008 und die aktuellen Geschehnisse.
Wo andere Autoren endlos komplexe Argumentationen führen, besticht die Argumentation in diesem Buch durch Ihre Einfachheit.

Besonders erwähnenswert: Ein paar verbliebene Fragen hat der Autor per-E-mail ausführlich beantwortet.

levdul1 - Montag, 9. Januar 2017 - 08:35
Ich lese gerade von Jeremy Siegel 'Aktien für die Ewigkeit'. Herr Siegel ist Professor für 'finance' an der Universität von Philadelphia. Das heißt nicht, daß er sich dem Thema theoretisch nähert. Ganz im Gegenteil, er geht nur auf die Praxis ein. Der akademische Mehrwert besteht darin, daß er alle Themen extrem gründlich recherchiert hat und sich vor allem auf genau zitierte Forschungsarbeiten von Wissenschaftlern aus aller Welt stützt.

In seinem Buch von 2013 erklärt Herr Siegel recht gut die jetzige Situation. Er räumt mit vielen althergebrachten 'Weisheiten' auf.
Besonders erwähnenswert, weil hier oft diskutiert, ist seine Kritik am CAPE ratio von Shiller, welches er als viel zu pessimistisch empfindet. Seine Argumentation: Im CAPE ratio werden die KGVs von großen Indizes wie z.B. dem S&P500 verwendet. Diese werden berechnet in dem man die Summe der Marktkapitalisierung des Index durch die Summe der Gewinne aller Indexaktien teilt. Hierzu gibt er ein Beispiel an: Ein Index besteht aus 2 Aktien. Die eine ,macht 10 Mrd. USD Gewinn und wird mit einem KGV=15 mit 150 Mrd. USD bewertet. Die zweite Aktie hat eine Marktkapa von 10 Mrd USD und macht 9 Mrd Verlust. Daraus resultiert ein Indexgewinn von 1 Mrd USD und ein Index KGV von 160 !!! Genau dies ist 2008/2009 passiert als der S&P 500 ein KGV von 123 (einhundertdreiundzwanzig) hatte, weil die Finanzaktien Ihre Abschreibungen in Verluste umgewandelt haben. Diesen riesigen Verlusten standen viele gesunde Gewinne gegenüber. Das KGV von 123 geht aber in das CAPE ratio ein und wird vor 2019 auch nicht daraus verschwinden. Bis dahin wird ein sehr hohes KGV suggieriert.

Ein weiteres Thema im Buch sind assymetrische Abschreibungen, welche Gewinne verstecken. Bevor ich dies vorstelle, möchte ich aber noch ein bißchen mehr recherchieren.

al_sting - Samstag, 26. August 2017 - 22:21
Leseempfehlung: "Reflections of a Value Investor in Afrika" http://www.grantspub.com/files/presentations/Francis_Daniels_-_REFLECTIONS_OF_A_VALUE_INVESTOR_IN_AFRICA.pdf
Erfahrungen eines afrikanischen Value Investors in den letzten Jahrzehnten.
Sehr spannender Text! Ich will in der nächsten Zeit mal schauen, ob die eine oder andere der erwähnten Werte auch an europäischen Börsen erhältlich ist und immer noch attraktiv bewertet ist - könnte eine nette Depotergänzung darstellen.

al_sting - Sonntag, 4. Februar 2018 - 07:19
Heute eine Videoempfehlung, ein Netz-Fundstück mit besonderem Gruß an stw:
Vortrag von Peter Lynch von 1994 über Aktienanlage bei einem Lunch des National Press Club,
Video, 1 h Länge
http://www.youtube.com/watch?v=yhkp03gtzEw

covacoro - Sonntag, 4. Februar 2018 - 15:07
Sehr schönes Video, danke für den Link!

Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Buchtipp
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