Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: stop loss
levdul1 - Donnerstag, 24. Januar 2013 - 01:20
Der aktuelle Chart von Fresenius ist ein Beispiel dafür, daß die stop loss Strategie auf Basis von charttechnischen Unterstützungen eigentlich nur noch selten funktioniert.

Fresenius konsolidiert seit einigen Monaten und hat dabei eine gut markierte Unterstützung kurz über 84 € ausgebildet. Zusätzl ichhat sich die 200-d-Linie diesem Unterstützungsbereich genähert.

Der Kurs rauscht durch auf 82 € fischt höchstwahrscheinlich einige stopp loss order auf und erholt sich sofort wieder.

Wie ist eure Meinung über stopp loss Orders (damit meine ich nicht mentale Verlustbegrenzungslimits) ?

al_sting - Donnerstag, 24. Januar 2013 - 08:31
Ich habe bislang noch nicht mit Stop Loss gearbeitet, sondern nur mit mentalen, manuell auszuübenden Verlustbegrenzungslimits.
Ciao, Al Sting

prof - Donnerstag, 24. Januar 2013 - 11:07
Automatische Stopploss würde ich maximal für einzelne Werte für einen längeren Urlaub einplanen.
Auch mit mentalen SL bin ich schon öfter auf die Nase gefallen, mitunter hat die betreffende Aktie wie Fresenius kurz nach dem Verkauf gedreht.

Aber was soll man machen, so etwas gehört beim Chartie mit dazu.
Prof

prof - Donnerstag, 24. Januar 2013 - 19:04
Nachtrag: Die SL-Strategie eignet sich wohl in erster Linie dazu, in einem laufenden Aufwärtstrend nicht zu früh auszusteigen.
Sie schützt einen davor, eine Aktie die bereits dick im Plus ist eventuell viel zu früh zu verkaufen. Ziel muss sein, mal einen Verdoppler, Verdreifacher oder noch mehr zu erwischen.

Den Fall Fresenius habe ich mir noch einmal angesehen:
Bei Kursen um 100 war der Ausstieg falsch, aber möglich sind durchaus auch Kurse um 80 und eine Trendumkehr. Wir sollten zu gegebener Zeit den Faden Fresenius mal wieder aufnehmen!
Prof

levdul1 - Donnerstag, 24. Januar 2013 - 22:36
Ja, laß uns mal schauen, wie der Chart von Fresenius weiterläuft.

Einen ähnlich interessanten Chart zeigte EADS im letzten Jahr. Der langfristige Aufwärtstrend wurde durchbrochen und danach ging es umso stärker bergauf.

prof - Samstag, 26. Januar 2013 - 20:34
Sicher lassen sich für beide Fälle genügende Beispiele finden:
a) Nach dem SL kam der tiefe Fall der Aktie.
b) Das SL war ein Fehlsignal.

Es hängt wohl sehr viel (wenn auch nicht alles [s. Solaraktien]) am Gesamtmarkt.
In einem positiven Gesamtmarkt muss man die SL wohl nicht so restriktiv handhaben wie in einem DAX unterhalb der 200d-Linie.
Prof

xenon - Sonntag, 27. Januar 2013 - 06:55
Eine interessante Variante rät zu stop loss zu Freitag-Schlusskursen und mentalen Grenzen (keine vorher platzierten Unterschreitungsorders), um nicht "abgefischt" zu werden.
Aus meiner Erfahrung gehört der SL zur Anlegerdisziplin ("Verluste begrenzen - Gewinne laufen lassen") - außer man agiert in den "besten Unternehmen der Welt" in sehr langen Zeiträumen oder man ist erfolgreicher "Perlentaucher" (Helmut) - der jeweilige Unternehmen wirklich gut einschätzen und eine Pleite ausschließen kann.
Sollte man unglücklich ausgestoppt werden - es gibt an der Börse stetig neue gute Investmentchancen - man sollte diesen Vorgang nicht allzu lang nachtrauern.
Xenon

al_sting - Mittwoch, 30. Januar 2013 - 02:09
Ein interessante Ansicht zu Stop Loss, aktuell aus einem Aktienblog:
"Eigentlich wollte ich heute aber auf etwas ganz anderes hinaus, und das ist der wohl wahre Grund für den kleinen Kursrutsch gestern. Der Kursverlauf der E.ON Aktie war aus meiner Sicht exemplarisch um etwas für die Zukunft zu lernen… Die Aktie tauchte kurz und heftig unter die Marke von 13,- Euro und schoss dann wieder darüber. Die Antwort auf das “Warum?” ist aus meiner Sicht schnell gefunden… Ein großes deutsches Anlegermagazin schreibt seit mehreren Wochen dass man unbedingt den Stopp bei 13,- Euro beachten sollte. Zudem haben zwei eine große Banken ihr Kursziel gestern auch auf 13,- Euro gesenkt. Das war dann die Steilvorlage, denn professionelle Investoren beobachten solche Nachrichten sehr genau… glauben Sie mir. Es war somit sehr wahrscheinlich dass diese runde Marke noch einmal unterschritten werden musste, alle Stopps abgefischt werden, und der Kurs anschließend wieder anzieht."
http://www.investorsinside.de/e-on-vom-richtigen-setzen-eines-stopps-und-dem-arger-uber-entgangenes/

xenon - Mittwoch, 30. Januar 2013 - 05:26
Das gilt wohl mehr für kleinere Werte. Runde Zahlen sollte man meiden. E.ON ist schon mehrfach zum Kauf empfohlen worden - immer auf tieferen Niveau mit neuem SL. Die Aktie ist wohl in einem aktivem Abwärtstrend - aber für Value-Investoren (ähnlich wie Lufthansa unter 10 Euro)interessant.
B. online (ein "großes" Anlegermagazin, welches in 13 Jahren fast 80 % der Abonenten verloren hat und zum Ende des Jahres seinen Besitzer wechselte) empfiehlt Lufthansa konsequent zum Verkauf (und hat den Anstieg von 9 auf 15 "verpasst") - soweit zu SL und Magazinempfehlungen.
Xenon

levdul1 - Mittwoch, 30. Januar 2013 - 09:29
Ich glaube, daß B.online Lufthansa zum Verkauf empfiehlt, weil die Redaktion allgemein kein Investment in diese Firma empfielt.

Wenn man sich den Chart der letzten 25 Jahre anschaut, weiß man auch warum.

prof - Mittwoch, 30. Januar 2013 - 12:11
Auch bei E.ON wird sich noch zeigen, ob ein Verkauf bei 13 die bessere Lösung war.
Sicher kann man jetzt nicht viel verlieren, wenn man die Aktie kauft und ein SL bei 12 setzt. Aber gibt es da nicht attraktivere Einstiegsmöglichkeiten bei anderen Aktien?
Prof

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