Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Politik Deutschland: Archivierte Beiträge bis 22. Juli 2004
chinaman - Donnerstag, 20. Mai 2004 - 06:07
E X P E R T E N - A L A R M

"Es riecht nach Staatskrise"

| 18.05.04 |

So lange mehr als 40 Prozent der Deutschen von Transferleistungen lebten, habe Deutschland keine Zukunft, mahnt Ifo-Chef Sinn.

Der angesehene Ökonom Hans-Werner Sinn hat die Bundesregierung scharf dafür kritisiert, dass sie die Staatsschulden weiter erhöht. Rot-Grün mache „nicht nur die Glaubwürdigkeit Deutschlands kaputt, sondern auch die Bereitschaft der Investoren, sich langfristig zu binden", schreibt der Präsident des Münchner Ifo-Instituts in einem Beitrag im Hamburger Magazin Stern. „Das alles riecht nach Staatskrise.“

Sinn empfiehlt die Rückkehr zum harten Sparkurs. Der Staat müsse lernen, „dass man nicht dauerhaft über seine Verhältnisse leben kann“. 41 Prozent der erwachsenen Deutschen lebten von staatlichen Renten, Arbeitslosengeldern, Sozialhilfe und ähnlichen Transferzahlungen. „Das kann so nicht bleiben, wenn Deutschland wieder eine Zukunft haben soll.“ Sinn empfiehlt, die Subventionen zu streichen und die sozialen Leistungen nur noch im Ausmaß der Inflation zu erhöhen. Das reale Wachstum der Wirtschaft müsse „für eine Rückführung der Staatsquote genutzt werden", so Sinn.

(Quelle: ots)

prof - Donnerstag, 20. Mai 2004 - 11:47
Die Arbeitslosenversicherung als Zwangsversicherung ist eine zusätzliche Steuer, da hat chinaman völlig recht.

Die Reformen laden noch mehr zum Faulenzen ein als bisher. Der "Billigarbeiter" muss jetzt auch noch für den Arzt, Medikamente, Brillen ordentlich drauflegen. Das kriegt der "Gestützte" umsonst. Die Gewinnschwelle, das heißt die Schwelle, wo sich Arbeiten noch lohnt, steigt weiter!
:-( Prof

chinaman - Mittwoch, 23. Juni 2004 - 07:52
In der Zins- und Rentenfalle

Der Bundesetat offenbart die Not des Bundes - Nur drastische Reformen könnten die Trendwende bringen
von Cornelia Wolber und Dorothea Siems

Berlin - Für Staatssekretär Manfred Overhaus ist es der letzte Auftritt. Heute legt er zusammen mit Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) den Etatentwurf 2005 vor. Beide werden keinen Zweifel daran lassen, dass das Zahlenwerk solide durchgerechnet ist und den Ansprüchen an Wahrheit und Klarheit gerecht wird.


Dabei weiß Overhaus auf Grund seiner 36-jährigen Tätigkeit in der Haushaltsabteilung, dass es um die Bundesfinanzen schlecht bestellt ist. Nur mit einem tiefen Griff in die Trickkiste gelang es, den Etat glatt zu ziehen - zumindest auf dem Papier. Denn die Experten sind sich schon heute einig, dass die Ziele nicht einzuhalten sind. So glaubt kaum jemand daran, dass Eichel 2005 tatsächlich nur 22 Mrd. Euro an neuen Krediten aufnehmen muss und die Neuverschuldung damit unter der Summe der Investitionen bleibt. Noch unglaubwürdiger ist das Versprechen, im kommenden Jahr das gesamtstaatliche Defizit wieder unter die im EU-Stabilitätspakt festgelegte Grenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu drücken.


Doch die Schuld für die Schieflage des Etats liegt nicht nur bei der rot-grünen Regierung. Denn schon vor Jahrzehnten sind die Weichen in der Haushaltpolitik falsch gestellt worden. In den siebziger Jahren setzte die damalige SPD-geführte Regierung auf eine expansive Finanzpolitik, um der drohenden Massenarbeitslosigkeit entgegen zu wirken. "Mir sind fünf Prozent Inflation lieber als fünf Prozent Arbeitslosigkeit", hieß die Parole des damaligen Kanzlers Helmut Schmidt. In den achtziger Jahren versuchte zwar Ex-Finanzminister Gerhard Stoltenberg (CDU) mit einigem Erfolg, die Verschuldung wieder zu drücken.


Doch nach der Wiedervereinigung Anfang der neunziger Jahre brachen alle Dämme. Der Sozialetat explodierte. Grund war zum einen die rasant steigende Arbeitslosigkeit in Folge des Zusammenbruchs der ostdeutschen Wirtschaft. Zum anderen wurden die Ostdeutschen in die Sozialversicherungen aufgenommen. Vor allem die Rentenkassen wurden stark belastet, da die neuen Bundesbürger Leistungen bezogen, ohne jemals Beiträge gezahlt zu haben. Mit den Rentenausgaben schnellte auch der Bundeszuschuss zur Rentenversicherung in die Höhe. Mittlerweile wird etwa ein Drittel der Rentenausgaben aus Steuermitteln finanziert.


Während andere Ländern wie Holland oder Schweden in den neunziger Jahren bereits anfingen, ihre Sozialsysteme zu sanieren, sattelten die Deutschen mit der Einführung der Pflegeversicherung ein weiteres umlagefinanziertes System noch oben drauf.


Je mehr Menschen der Staat alimentierte, desto mehr stiegen die konsumptiven Ausgaben zu Lasten der Investitionen. Inzwischen betragen die Ausgaben für Bau und Erhalt von Verkehrswegen, Bildung und Forschung sowie andere staatliche Investitionen nur noch knapp neun Prozent des Gesamtetats - Tendenz weiter sinkend.


Von den 258,3 Mrd. Euro, die Eichel 2005 ausgeben will, sind gerade mal 22,8 Mrd. Euro für Investitionen vorgesehen. Mehr als 78 Mrd. Euro überweist Eichel ´hingegen direkt an die Rentenkasse. Erleichterung an dieser Front ist nicht absehbar. 1998 hatte die Kohl-Regierung zur Stabilisierung die Mehrwertsteuer erhöht. 1999 startete Rot-Grün die erste Stufe der Ökosteuer, deren Einnahmen ebenfalls direkt in die Rentenkasse fließen. Geholfen hat weder das eine noch das andere. Im Gegenteil: Die scheinbar unerschöpflichen Geldquellen mindern den Reformdruck. So wird in der Rentenpolitik immer nur Flickschusterei betrieben.


Weil die Ausgaben die Einnahmen regelmäßig übersteigen, müssen seit Jahren immer mehr Schulden aufgenommen werden. Im laufenden Jahr wird der Finanzminister den Rekord seines Vorgängers Theo Waigel von 40 Mrd. Euro einstellen. Für den Schuldendienst hat Eichel für 2005 gut 41 Mrd. Euro angesetzt. Nach dem Rentenzuschuss ist dies der zweitgrößte Einzelposten. Zwar versucht Eichel den Schuldendienst zu drücken, in dem er neue Kapitalmarktinstrumente wie Fremdwährungsanleihen und inflationsindexierte Anleihen eingesetzt. Weil die aber maximal fünf Prozent der Bruttokreditaufnahme ausmachen, ist damit nicht viel gewonnen. Sollten die Zinsen auf absehbare Zeit wieder steigen, wird die Schuldenlast sogar nochmals schwerer.


Weil die Lücken immer größer werden, soll jetzt im großen Stil Tafelsilber verscherbelt werden. Ob die angesetzten 15,45 Mrd. Euro 2005 realisiert werden, ist höchst fraglich. Nicht nur der Duisburger Hafen erweist sich seit Jahren als Ladenhüter. Auch die Parkgeschäfte mit Post und Telekom bei der staatseigenen KfW-Bankengruppe sehen Analysten kritisch. Privatisierungen helfen ohnehin nur einmal über Engpässe.


Statt immer nur Löcher zu stopfen, sollte sich Rot-Grün ernsthaft mit der Struktur des Etats auseinander setzen. Mittlerweile entfällt fast die Hälfte der gesamten Bundesausgaben auf Rente und Schuldendienst - damit hat sich der Staat selbst in die Sackgasse manövriert. Die Kehrtwende wird nur möglich sein, wenn der Gesetzgeber die Sozialsystem auf andere, stabile Finanzierungsgrundlagen stellt. Die gesetzlichen Sozialversicherungssysteme, die im Umlageverfahren organisiert sind, müssen heruntergefahren werden.


Stattdessen sind private, kapitalgedeckte Vorsorgesysteme wie die Riester-Rente stark auszubauen. Gleichzeitig müssen Zukunftsinvestitionen ausgeweitet werden. Deren Finanzierung sollte jedoch durch Umschichtungen im Haushalt und nicht durch zusätzliche Einnahmequellen erfolgen. Sollte es jemals dazu kommen, kann "der ewige Staatssekretär" daran nicht mehr mitwirken. Overhaus geht Ende Juni in Pension.


Artikel erschienen am 23. Juni 2004
Die Welt

chinaman - Donnerstag, 15. Juli 2004 - 09:06
Höhere Steuern braucht das Land !!!

:-)
Gruß
Chinaman


Rürups Rezept für das Gesundheitswesen
Neues Konzept empfiehlt Systemwechsel: Pauschaler Kassenbeitrag von durchschnittlich 169 Euro
von A. v. Gersdorff

Berlin - Der Darmstädter Ökonom Bert Rürup schlägt einen Systemwechsel im Gesundheitswesen vor. Der erfahrene Politikberater plädiert in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) für einen Kassenbeitrag, der für alle Mitglieder einer Krankenkasse gleich hoch ist. Die einkommensabhängige Bemessung soll wegfallen.


Die "Gesundheitsprämie" soll im Schnitt monatlich 169 Euro betragen, aber von den Krankenkassen selbst bestimmt werden. "Die Beiträge sind Ergebnis des Leistungs- und Qualitätswettbewerbs", heißt es in einem gemeinsamen Konzept von Rürup und dem Mannheimer Volkswirt Eberhard Wille.


Kinder sollen weiter beitragsfrei mit den Eltern versichert werden. Die Kosten von 78 Euro je Kind übernimmt der Staat über Steuerzuschüsse. Auch Einkommensschwache sollen einen Zuschuss erhalten. Insgesamt würden Wohlhabende und Kinderlose etwas stärker belastet, Familien und Einkommensschwache profitieren.


Durch die Abkopplung der Beiträge von den Löhnen ergäben sich positive Beschäftigungseffekte. "Unser Reformkonzept zielt darauf ab, einen ökonomisch begründeten Weg zu einer Finanzierungsreform des Gesundheitswesens aufzuzeigen", heißt es in dem Gutachten, das der WELT vorliegt. Es wurde im Auftrag der privaten Krankenversicherung (PKV) erstellt und soll heute offiziell vorgestellt werden.


Die Reform sei notwendig wegen der beschäftigungspolitischen, fiskalischen und demografischen Probleme Deutschlands, schreiben Rürup und Wille. Das System mit gesetzlichen und privaten Krankenkassen soll erhalten bleiben.


Die Kosten des Systemwechsels betragen laut Rürup und Wille 22,5 Mrd. Euro pro Jahr. Dazu müsste entweder der Solidaritätszuschlag auf die Einkommensteuer von 5,5 auf 17,4 Prozent erhöht werden - oder die Mehrwertsteuer von 16 auf 18,5 Prozent. Sollte die Steuerfinanzierung keine Akzeptanz finden, ließe sich das Volumen auch anders finanzieren. Dann müsste allerdings die Lücke doch über einen zusätzlichen einkommensabhängigen Beitragsteil finanziert werden.


"Das Gutachten geht in die richtige Richtung, denn es ist ein Ansatz zur Lösung der demografischen Probleme und erhält den Wettbewerb zwischen GKV und PKV", sagt der unabhängige Experte Wolfgang G. Lange, der den Gesundheitsbranchendienst "dfg" herausgibt. Zu befürchten sei aber, dass es "auf dem Altar der Politik zerredet wird und am Ende der kleinste gemeinsame Nenner aller möglichen Konzepte herauskommt". Vom Auftraggeber, der PKV gab es Kritik für das weiter ungelöste Ausgabenproblem.


Artikel erschienen am 15. Juli 2004
Die Welt

chinaman - Donnerstag, 15. Juli 2004 - 09:08
Familien und Niedrigverdiener als Gewinner
Rürup und Wille: Kinderlose müssen mehr zahlen - DAK-Vizechef Rebscher: "Probleme nicht gelöst"
Berlin - Weil auch die zu Jahresbeginn in Kraft getretene Gesundheitsreform die Finanzprobleme nur kurzfristig löst, arbeiten Politiker und Wissenschaftler an einem tragfähigen Zukunftskonzept. Während in der SPD die "Bürgerversicherung" favorisiert wird, bei der alle Bürger in eine Einheits-Versicherung einzahlen sollen, plädieren Teile der Union, die FDP sowie namhafte Ökonomen für die Gesundheitspauschale. Dazu zählen der Darmstädter Wirtschaftsweise Rürup und der Mannheimer Gesundheitsexperte Eberhard Wille. Auszüge aus dem Gutachten:


Ausgangslage: Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in ihrer heutigen Form halten die Verfasser für nicht mehr zeitgemäß. Die Abhängigkeit der Beiträge von den Löhnen sei "beschäftigungs- und wachstumsfeindlich". Denn mit steigenden Beiträgen steigen auch die Lohnnebenkosten für die Unternehmen, während das verfügbare Einkommen der Beschäftigten sinkt. Es drohe eine Spirale steigender Kassen-Defizite, höherer Beiträge, sinkender Beschäftigung und medizinischer Leistungskürzungen.


Gesundheitspauschalen: Als Lösung empfehlen Rürup und Wille einen monatlichen Festbeitrag. Er beträgt, bezogen auf die voraussichtlichen GKV-Gesamtausgaben 2004, durchschnittlich 169 Euro je Bürger: "Die GKV-Beiträge sind nicht mehr lohnbezogen, sondern bemessen sich pauschal nach den durchschnittlichen Gesundheitsausgaben der jeweiligen Krankenkasse." Die Kassen stehen miteinander im Wettbewerb um Qualität, Leistungen und Höhe der Pauschale.


Kinder: Die Pauschale je Kind beträgt rechnerisch 78 Euro, wird aber vom Staat erstattet. "Dies impliziert eine strukturell stärkere Belastung der kinderlosen Versicherten." Der Betrag fließt direkt von der Familienkasse, in erster Linie dem Arbeitsamt, an die jeweilige Krankenkasse. "Die Abkehr von der beitragsfreien Mitversicherung Familienangehöriger erhöht die Beitragsgerechtigkeit und entlastet die GKV von einer Umverteilungsfunktion."


Unternehmen: Der Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung wird direkt an den Arbeitnehmer ausgezahlt, der Bruttolohn erhöht sich entsprechend. Weil sich dadurch auch die Sozialabgaben erhöhen, müssen die Sozialbeiträge (Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung) um 1,5 Prozentpunkte gesenkt werden.


Wechsel in die PKV: Die Private Krankenversicherung bleibt erhalten. Aber die derzeitige Pflichtversicherungsgrenze - das Bruttoeinkommen, ab dem abhängig Beschäftigte in die PKV wechseln dürfen - muss in dem Modell wegen der höheren Bruttolöhne von 3862,50 auf 4105 Euro monatlich heraufgesetzt werden. Rürup und Wille deuten an, dass das Nebeneinander von GKV und PKV ökonomisch nicht die beste Lösung ist, der Versuch allerdings, die PKV abzuschaffen, auf erhebliche rechtliche Hürden stößt.


Niedrigverdiener: Arbeitslose, Sozialhilfeempfänger und Minijobber müssen nicht die vollen 169 Euro zahlen, sondern bekommen einen Zuschuss entsprechend ihrer Bedürftigkeit. Die Höchstbelastung je Versicherten soll 12,5 Prozent des Bruttoeinkommens nicht überschreiten. Damit seien, stellen Rürup und Wille fest, die Niedrigverdiener - neben Familien - die Gewinner der Gesundheitsprämie. Mehr zahlen als heute müssten Gutverdiener und Kinderlose.


Kosten: Der gesamte Finanzierungsbedarf für Kinder und Niedrigverdiener plus einiger Steuerausfälle beträgt laut Rürup/Wille 22,5 Mrd. Euro.


Finanzierung: Rürup und Wille schlagen drei Varianten vor: einen "Gesundheitsaufschlag" auf den Solidaritätszuschlag in Höhe von 11,9 Prozentpunkten auf 17,4 Prozent, eine Anhebung der Mehrwertsteuer um 2,5 Punkte auf 18,5 Prozent oder - als "Notlösung", wenn eine Steuerfinanzierung politisch keine Mehrheit findet - ein Beitragsaufschlag für alle GKV-Mitglieder von 2,9 Prozent vom Einkommen bis zur Bemessungsgrenze. Allerdings werden in dieser GKV-internen Lösung Einkommensschwache stärker zur Kasse gebeten als in den beiden steuerfinanzierten Varianten, und PKV-Mitglieder sind an der Finanzierung überhaupt nicht mehr beteiligt.


Ökonomische Effekte: Weil die Gesundheitspauschalen nicht von Löhnen und Gehältern abhängen, verteuert nicht jede Beitragserhöhung den Faktor Arbeit und mindert gleichzeitig das Nettoeinkommen der Versicherten. Daher erwarten Rürup und Wille "positive Beschäftigungseffekte".


Urteil: "Dass die Dualität von GKV und PKV im Modell bestehen bleibt, ist der richtige Grundgedanke", sagte Volker Leienbach, Geschäftsführer des PKV-Verbandes, der WELT. "Problematisch am Modell ist, dass die Ausgabendynamik nicht gelöst wird." Am Ende könne der Beitrags-Zuschlag von 2,9 Prozent aufs Einkommen "schnell bei zehn Prozent und mehr landen, oder die Steuern müssen immer weiter steigen". Noch kritischer äußert sich Herbert Rebscher, Vizechef der Deutschen Angestellten-Krankenversicherung DAK: "Wenn die lohnabhängigen Beiträge lediglich durch steuerabhängige Beiträge ersetzt werden, ist nichts gewonnen, auch nicht für den Arbeitsmarkt." Das Modell widerspreche auch dem Ziel, die Steuern weiter zu senken, um den Konsum anzukurbeln. Rebscher verlangt eine Befreiung der GKV von sachfremden Aufgaben wie der Mitfinanzierung der Kassenbeiträge für Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger: "Das ist Aufgabe des Staates." Leienbach fordert die GKV auf, noch stärker auf die Ausgabenseite zu achten und den Leistungskatalog auf das medizinisch Notwendige zu beschränken. AvG


Artikel erschienen am 15. Juli 2004
Die Welt

stw - Donnerstag, 15. Juli 2004 - 11:56
"Mehr zahlen als heute müssten Gutverdiener und Kinderlose"

Und das sind genau die, die zunehmend ins Ausland abwandern und dorthin gehen, wo es weniger leistungsfeindlich zugeht. Diese Entwicklung in D ist wirklich schlimm, das frustriert mich immer mehr.

:-) stw

mib - Donnerstag, 15. Juli 2004 - 14:50
Was mich frustriert, ist vielmehr die Tatsache, dass es als leistungsfeindlich bezeichnet wird, wenn Gutverdiener und Kinderlose staerker belastet werden als Niedrigverdiener und Kinderreiche!

Egoismus, Futterneid und Unzufriedenheit machen das Leben in Deutschland zunehmend unangenehm. Die Entsolidarisierung unserer deutschen Gesellschaft ist erschreckend und fuehrt zu voellig irrigen Vorstellungen ueber das Leben im ach-so-leistungsfreundlichen Ausland. Eben jene Leute, die jetzt zu den Gutverdienern gehoeren, haben dies meist ihrer in Deutschland kostenlosen Schul- und Hochschulausbildung zu verdanken. Haetten diese Leute ihre Ausbildung in USA absolviert, dann waeren sie gleich mit mehr als 50000 U$ Schulden in den Beruf eingestiegen.
Hinzu kommt, dass man es mit der deutschen "Einstellung" in USA nicht weit bringt. Zwar sind die Steuern und Abgaben (etwas) niedriger, aber dafuer gibt es generell viel mehr Leistungen, die privat bezahlt werden muessen. Ausserdem wird Philantropie erwartet(!): Sportverein, Scouts, Kirche, Kindergarten (der in USA ueberigens ca. 2-3 mal so teuer wie in D ist), Schule, Hochschule, Stadtbuecherei, usw... sie alle(!) erwarten (und bekommen) Spenden... - unter dem Strich bleibt i.d.R. genauso wenig/viel wie in Deutschland. Allerdings mit den Riesenunterschied, dass man bei 20 Tagen Urlaub, von denen man aber nur zwei Wochen nimmt (und auch die nicht "am Stueck"), und bei sehr wenigen Feiertagen sowieso keine Zeit hat, das Geld auszugeben (weshalb z.B. teure 4-taegige Kreuzfahrten in der Karibik und 3-taegige Disneyland Trips bei den Amerikanern so beliebt sind).

Ich hab nur 2 Kinder und verdiene gut. Da finde ich es voellig korrekt, dass ich prozentual mehr zahle als Leute, die wenig verdienen und 4 Kinder haben!

Stellt euch nicht so an!

Mib

j_r_ewing - Donnerstag, 15. Juli 2004 - 15:58
Aber Mib, was redest du da !
Ist dir denn nicht klar, *WIE* *SCHLECHT* es dem oberen Verdienerdrittel im ca. zehntreichsten Land der Erde geht ?? ;-))

chinaman - Donnerstag, 15. Juli 2004 - 17:17
Ich bekenne mich mal ganz freimütig dazu, auch einer dieser ewig jammernden unzufriedenen Besserverdiener zu sein ...

Damit laufe ich Gefahr dass mein "Egoismus, Futterneid und Unzufriedenheit mib's Leben in Deutschland zunehmend unangenehm macht"

Ich denke wir beteiligen uns an diesem Forum, weil wir hier ehrliche Meinungen austauschen.

Da gestehe ich mal ganz ehrlich, dass es für mich nicht sehr motivierend ist, über weitere Mehrleistungen zusätzliche Euros zu verdienen. Der damit verbundene Verlust an Lebensqualität und Freizeit wirkt sich nämlich zu 100 % bei mir aus.

Der damit einhergehende Gewinn an Einkommen wirkt sich aber heute zu geschätzt 2/3 bei Anderen bzw. dem Staat aus. Da wären höchstmöglicher Grenzsteuersatz + Solidarzuschlag + zusätzliche indirekte Steuer für meinen Mehrverbrauch.

In der Tat ein ekelhafter Egoismus von mir, dass ich nun die vage Hoffnung habe, damit könne es nun genug sein. Nein, der Staat muss natürlich versuchen, meinen Anteil über eine Art zusätzlichen Solidarzuschlag noch weiter auf vielleicht 20 bis 25 % zu drücken.

Es ist keineswegs so, dass ich es nicht ok finde, dass ich prozentual mehr zahle als Leute, die wenig verdienen und 4 Kinder haben. Das hat schon seine Richtigkeit.

Was ich allerdings wirklich nicht ok finde, ist der Umstand, dass ein gnadenloser Abzockerstaat meint mich immer weiter für dumm verkaufen zu müssen. Damit nicht genug, rote Socken, Sozialapostel und selbst eigentlich wohlgelittene Forumskollegen meinen auch noch, man müßte nun versuchen, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, dass ich mich nicht grenzenlos ausbeuten lassen will. Mein Gott, was bin ich nur für ein egoistischer und ekelhafter Mensch ...


:-(((((((((((((((((((((((((((((((((((((((
Gruß
Chinaman

prof - Donnerstag, 15. Juli 2004 - 19:19
@stw: Ist Kinderlosigkeit eine Leistung???

@chinaman: Du hast schon recht, Vater Staat geht es in erster Linie ums Abzocken. Es werden mal wieder die Steuern erhöht, um noch ein bisschen mehr

chinaman - Freitag, 16. Juli 2004 - 08:08
Kinderlosigkeit ist sicherlich weder eine Leistung noch eine Fehlleistung. Sie kann der eigenen Lebensplanung entspringen oder auch ungewollt sein. In jedem Falle steigert die Kinderlosigkeit aber die Mobilität ...

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Freitag, 16. Juli 2004 - 08:49
Na da hab ich aber in ein Wespennest gestochen, ohne es zu beabsichtigen...

@Prof: Kinderlosigkeit ist natürlich keine Leistung und ich persönlich bin sehr glücklich, dass es mit meiner eigenen Kinderlosigkeit in einigen Wochen vorbei sein wird und ich auch in punkto Kindererziehung etwas für unser Land (aber noch mehr für meine Familie und mich selbst) tun kann.

Aber gerade beim Thema Krankenversicherung könnte ich wirklich so langsam die Beherrschung verlieren: Wusstet ihr, dass eine Frau, die freiwillig in der gesetzlichen Kasse geblieben ist, obwohl sie vom Einkommen her in die private wechseln könnte (und damit seit Jahren den Höchstbeitrag in der GKV zahlt) dafür bestraft wird, sobald sie ein Kind bekommt und einige Zeit Pause vom Beruf machen möchte ? Dann muss sie (bzw. ihr Ehemann) nämlich auch in der Elternzeit (ohne Einkommen!) ihre Beiträge an die GKV zahlen und wenn der Ehemann zufällig privatversichert ist (z.B. weil er wie ich als Selbständiger praktisch keine Wahl hat) und somit die Familienversicherung der GKV des Mannes nicht greift, dann muss aus einem Einkommen die ganze Familie plötzlich privat krankenversichert werden. Obwohl die GKV jahrelang den Höchstsatz kassiert hat gibt es also wenn es ernst wird keine adäquaten Leistungen für die sogenannten "Besserverdienenden" wie für andere. Das erzählt natürlich den jungen Frauen kein Mensch und ich habe das auch erst vor kurzem erfahren müssen... das nenne ich Abzocke !

:-) stw

mib - Freitag, 16. Juli 2004 - 09:18
klar gibt es extrem aergerliche Auswuechse! - (komm mal nach ein paar Jahren im Ausland nach D zurueck und du erlebst dein blaues Wunder) - aber die Enrons und EM.TVs veranlassen uns ja auch nicht, das "System Boerse" generell zu verdammen - warum also immer auf dem Sozialstaat rumknueppeln? wir sollten doch eher versuchen, das, was finanzierbar ist (!!!), beizubehalten - es ist schliesslich eine der grossen Errungenschaften des Nachkriegsdeutschland.

@chinaman:
1. ich kratz mich am Kopf, und frag mich, was bei deinen postings nun Sarkasmus bzw. Ironie und was Ernst war...
2. Mobilitaet schafft keinen einzigen Arbeitsplatz!
3. Wenn du deine Lebensqualitaet an deinem Nettoeinkommen misst, dann muss ich zugeben, dass mir dazu im Moment erstmal nix mehr einfaellt...
4. Nutzt dir ein hoeheres Nettoeinkommen nur etwas, wenn du auch die Zeit hast, das Geld lebensqualitaeterhoehend auszugeben (da haben die Amerikaner aber z.B. erhebliche Probleme!).
5. auch Kinderlose brauchen Kinder - sonst funktionieren naemlich weder das Sozial- noch das Wirtschaftssystem. Selbst wenn dich ersteres nicht interessiert, weil du es nur als Belastung empfindest, dann brauchst du Kinder, weil du das Zeug, dass du mit deiner harten Arbeit produzierst, bzw. die Dienstleistung, die du erbringst, ja an irgendwen verkaufen musst.
6. Beteiligen wir uns an diesem Forum um Meinungen auszutauschen - das heisst aber doch nicht, dass wir nicht auch kontrovers diskutieren duerfen (machen wir doch bei Aktien auch!).

7. ...UND WOHL AM WICHTIGSTEN:
@stw:
HERZLICHEN GLUECKWUNSCH DIR UND DEINER FRAU ZU DEM ANGEKUENDIGTEN NACHWUCHS. ICH WUENSCH EUCH ALLES GUTE!!!
EUER LEBEN WIRD SICH GRUNDLEGEND AENDERN UND DAS GANZE IST NICHT IMMER EIN ZUCKERLECKEN, ABER UNTER DEM STRICH BLEIBT BEGEISTERUNG UND FREUDE! ES GIBT NICHTS BESSERES!

Gruss - Mib

stw - Freitag, 16. Juli 2004 - 09:39
@mib: chinaman meint doch nur, dass jeder zusätzlich verdiente Euro ihn ein Stück Lebensqualität kostet, weil er dafür noch mehr arbeiten muss und noch weniger Freizeit hat... und da hat er ganz recht, dass sich an diesem Verlust der Lebensqualität die Allgemeinheit nicht beteiligt, wohl aber an jedem dadurch verdienten Euro erheblich beteiligt wird.
Aber da muss natürlich jeder für sich selbst die Grenze ziehen. ICh selbst arbeite zB richtig gerne und da gucke ich auch nicht auf die Uhr, ob ich nun 50 oder 60 Std in der Woche arbeite. Aber man muss natürlich schon aufpassen, was an Lebensqualität noch übrigbleibt, wenn man nur entsprechend wenig Freizeit hat (und auch keine 30 Tage Urlaub).

Vielen Dank für die Glückwünsche, aber wartet damit bitte noch 2 Monate, bis unser Baby gesund auf der Welt angekommen ist.

:-)) stw

chinaman - Freitag, 16. Juli 2004 - 10:41
Den Glückwünschen an stw schliesse ich mich natürlich gerne an.

Zur Sache: stw hat meine Meinung durchaus in meinem Sinne klargestellt. Klar kann ich für meine Person leicht die Konsequenz ziehen und eben auf zeitverbrauchende Mehrleistungen (Mehrarbeit) verzichten. Nutzt das volkswirtschaftlich oder kann dies nicht auch schädlich für eine Volkswirtschaft sein ???

Zur "Gerechtigkeit". Meine Frau ist selbständig (Ärztin) und hat 3 Kinder. Sie ist privatversichert, wie ich auch. Sind diese 3 Kinder weniger wert, wie die Kinder eines gesetzlich versicherten ??? Warum denkt kein Politiker darüber nach auch für diese Kinder vom Staat die Krankenversicherungskosten zu übernehmen ? Meines Erachtens nur deshalb, weil sowohl privatversicherte als auch Besserverdienende eben in der "Melkkuh" Schublade der Sozialromantiker sind.

By the way: Bin selber vor 3 Jahren wieder nach D zurückgekommen und kenne die "Gefühle" bei der Wiedereingliederung !


:-)
Gruß
Chinaman

chinaman - Freitag, 16. Juli 2004 - 10:54
@ Mib:

"Mobilitaet schafft keinen einzigen Arbeitsplatz! " Hmm. Ich bin Wochenendpendler und sehe die Familie immer nur am Wochenende. Weil ich ansonsten keine adäquate Arbeit hätte. Nun magst Du natürlich denken, der Arbeitsplatz von Chinaman hätte dann eben ein Anderer. Mag so sein, aber das ich einen Arbeitsplatz habe, habe ich schon meiner Mobilität zu verdanken.

"Wenn du deine Lebensqualitaet an deinem Nettoeinkommen misst, dann muss ich zugeben, dass mir dazu im Moment erstmal nix mehr einfaellt... "

Nie gesagt und wahrscheinlich ein Mißverständnis

"Nutzt dir ein hoeheres Nettoeinkommen nur etwas, wenn du auch die Zeit hast, das Geld lebensqualitaeterhoehend auszugeben "

Na ja, da hatte ich in der Praxis noch nie unüberwindbare Probleme. Schöne Urlaube bspw. für 5 Personen können ganz schön ins Geld gehen. Außerdem erscheint es ja bei der Ausgestaltung unserer Sozialsysteme ja auch ratsam, was fürs Alter zurückzulegen, wovon sich der Staat ja aber auch immer mehr abschneiden will ...


"auch Kinderlose brauchen Kinder - sonst funktionieren naemlich weder das Sozial- noch das Wirtschaftssystem. "

Halte ich für ein klassisches Totschlag- und Killerargument. Was nicht heißt, dass die Aussage falsch ist. Die Bevölkerung war schon immer in Ihrem Kindersegen statistisch "verteilt". Es gab schon immer Kinderlose (gewollt oder ungewollt) die aber früher nie diskreditiert wurden. Das unser Sozialsystem von der Politik so ausgelegt wurde, dass es keine Kapitalsubstanz bildet, ist zwar richtig. Dies liegt aber vor allem am Drang der Politiker, Geld auch ohne Leistung Wählerstimmen-heischend unter das Volk zu verteilen.


:-)
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Samstag, 17. Juli 2004 - 13:50
Ach ja - es ist schon ein Kreuz, daß man nicht ungemindert abräumen kann... Na, immerhin kann man sich ja schon mal krankheitskostenmäßig aus dem Sozialsystem abseilen. Nur daß die kleinen Leute, die man sich damit selbst überlassen hat (sollen sie doch sehen, wie sie klarkommen), dann auch noch partout nicht einsehen wollen, daß sie einem gefälligst auch noch die Blagen finanzieren sollen - das ist schon arg irritierend...

Schätze, es ist besser, daß ich mich aus diesem Thread verabschiede und anderen Dingen zuwende. (Schließlich geht Nettikette ja auch vor Wahrheit.)
Der Medizin etwa - dazu ist mir grad ein Gedanke gekomen: Das Hirn ist die Hure des Bauches. Komisch, was einem so alles in den Sinn kommt. Muß wohl am Thema "Gesundheitssystem" liegen.

Gruß
JR

P.S. Gratulation an stw natürlich auch von mir!

chinaman - Samstag, 17. Juli 2004 - 16:07
Ich finde es inzwischen auch sehr irritierend und denke ich ziehe mich auch mal eine Weile zurück.
Das sind doch einige Unterstellungen zu viel.

mib - Donnerstag, 22. Juli 2004 - 12:34
ist doch erfrischend, dass wir so nett die unterschiedlichen Ansichten in unserer deutschen Gesellschaft widerspiegeln!

[Bemerkenswert uebrigens, dass niemand auf meinen Punkt bzgl. der in Deutschland fehlenden Philantropie eingegangen ist.
Es ist letztlich die Akzeptanz des Teilens als eines ganz normalen Vorgangs in einer Gemeinschaft, die in Deutschland auf der Strecke geblieben ist (und das ist kein Vorwurf - ich denke, das betrifft uns alle - sondern lediglich eine Feststellung).

Mib

chinaman - Donnerstag, 22. Juli 2004 - 12:56
"Es ist letztlich die Akzeptanz des Teilens als eines ganz normalen Vorgangs in einer Gemeinschaft, die in Deutschland auf der Strecke geblieben ist"

Bei diesem Punkt muss ich mich doch kurz noch einmal in die Diskussion einmischen, da er aus meiner Sicht dringend nach einer Richtigstellung schreit ...

Zum ersten solltest Du wissen, dass meine Frau als Ärztin 3 Jahre Ihres Lebens in Tansania (Afrika) "for free" im Rahmen der Entwicklungshilfe gearbeitet hat. Aus dieser Zeit kennt Sie natürlich noch jede Menge Leute sehr persönlich. Diese Leute werden noch heute nicht unerheblich und völlig freiwillig durch unsere Familie finanziell unterstützt. Wir machen das aus Überzeugung, einfach so und ohne Brimborium und Spendenabzugsfähigkeit.

Für mich macht es aber einen riesigen Unterschied, ob ich unser hart verdientes Geld aus freiwilligen Entscheidungen heraus mit Menschen teile, die im Leben einfach weniger Glück hatten, oder ob mir ein Überstaat aus einer wahnsinnigen Regulierung heraus immer wieder mit Zwang in den Geldbeutel langt. Ersteres macht nämlich Spass und die Motivation, die man aus einer solchen Art von Hilfe auch für das eigene Arbeitsengagement ziehen kann, dürfte größer sein als die Motivation durch Konsum.

Ich für meinen Teil lerne aus unserer Diskussion viel mehr die durchaus infamen Unterstellungen, die einem "Besserverdienenden" heute spielerisch leicht in aller Art von gesellschaftlichen Diskussionen gemacht werden (leider auch in unserem Forum !).

Da werden die eigenen Kinder als historische Leistung für das Vaterland verkauft; bei den Kindern von Besserverdiendenden trifft man dagegen den Zug der Zeit, wenn man von "Balgen" spricht ...

Solange Ihr Euch Euer Weltbild so schlicht haltet (meine subjektive Wertung !) werdet Ihr den Unterschied wahrscheinlich auch nie nachvollziehen können. Deshalb befürchte ich ja auch, dass an dieser Stelle eine weitere Diskussion nicht zielführend ist ...


Gruß
Chinaman

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