Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Charttechnik zum Wahlabend...
stephan - Sonntag, 22. September 2002 - 15:22
Lustig diese Techniker...
Das habe ich gerade bei zdf.de gefunden:


Für die - nicht ganz ernstgemeinte - Analyse zeichnen Uwe Wagner, Technischer Analyst im Trading-Team der Deutschen Bank in Frankfurt, und Wieland Staud, Gründer und Chef der Firma "Staud Research" in Frankfurt, verantwortlich. Beide analysierten die Langfrist-Untersuchung der politischen Stimmung in Deutschland, die von der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF zwischen September 1990 und September 2002 durchgeführt wurde.

Die verwendeten Diagramme von SPD, CDU, Grünen, FDP und PDS wurden zu diesem Zweck anonymisiert, so dass eine Zuordnung der fünf Charts zu den jeweiligen Parteien erschwert wurde. Die Skalierung vor allem bei den drei kleineren Parteien wurde geändert, um "Kursschwankungen" deutlicher hervortreten zu lassen.


Kaufpositionen
Einen langfristigen charttechnischen Aufwärtstrend weist nach übereinstimmender Meinung von Wagner und Staud die "FDP-Aktie" auf. Die untere Begrenzung sieht Wagner bei Werten von 7 bis 6,5. Wird die 6,5 allerdings nachhaltig unterschritten, "wäre der Aufwärtstrend im Sinne der Definition hinfällig", warnt Wagner. Die nächste Unterstützung läge dann bei 4,5.

Wieland Staud

Auch Staud sieht das "FDP-Papier" im Aufwind, warnt allerdings, dass "es kurzfristig noch ein wenig Rückschlagpotenzial gibt". Mittelfristig sieht er allerdings die "Zielregion im Bereich um 12". Sein Ratschlag lautet aber: "Noch nicht kaufen!" wegen eines kurzfristig leicht negativen Überraschungsfaktors.

Positiv gestimmt ist Staud für die "Grünen-Aktie". Nach einer Bodenbildung, die mit Kursen um 8,2 abgeschlossen sein werde, sei die Aktie ein Kauf mit einem positiven Überraschungsfaktor. Ähnliches gilt laut Staud auch für das "SPD-Papier". Nach einem kurzen Verharren - "es gilt, den dynamischen Anstieg zu verarbeiten" - seien Kurse bis 47 wahrscheinlich.


Haltepositionen
Der Deutsche-Bank-Analyst Wagner sieht außer der "FDP-Aktie" alle übrigen Papiere mehr oder weniger als Haltepositionen. Bei den Grünen macht er einen charttechnischen Widerstand bei 8 bis 8,7 aus. Interessant werde es bei Überschreiten dieser Marke. Dann sei ein Potenzial bis 13 oder 14 Punkte möglich. Bei der "PDS-Aktie" sieht er "hohe Volatilität mit geringer mittelfristiger Bewegungsdynamik". Einen wichtigen Widerstand bildet die Zone von 5,4 bis 5,8, eine Unterstützung liegt zwischen 2,8 und 2,7.


Die "Charts der Partei-Aktien" im Detail


Hohe Volatilität beobachtet Wagner bei der "SPD-Aktie". Dort bewegt sich der Linienverlauf mittelfristig in ein übergeordnetes symmetrisches Dreieck hinein. Widerstände liegen im Bereich von 45 bis 47 auf der Oberseite und Unterstützungen bei 34 bis 33 auf der Unterseite. Ganz ähnlich ist der Fall für das "CDU-Papier". Auch diese Aktie befinde sich in einem "seitwärts ausgerichteten Konsolidierungsbereich". Interessant werde der Verlauf aber bei einem Überschreiten des Widerstands bei 45 Punkten, weil sich dann ein Aufwärtspotenzial bis 55 ergebe.


Verkaufspositionen
Was die "Aktien" von CDU und PDS angeht, ist Staud allerdings deutlich negativer gestimmt als der Deutsche-Bank-Analyst Wagner. Er rät von einem Kauf der "CDU-Aktie" eindeutig ab. Auffällig findet er den dramatischen Einbruch des Papiers von 56 auf 29 (zwischen September 1999 und Februar 2000) und stellt fest: "Die nachfolgende Stabilisierung / Erholung trägt alle Züge eine Bear Market Rallye. So fängt keine Wende an!" Staud rechnet mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends: "Kurse bis 29 und möglicherweise auch noch darunter sind wahrscheinlich".


Kein Kauf ist laut Staud auch die "PDS-Aktie". Im Bereich von 2,5 bis 2,75 verfüge die "Aktie" zwar über eine solide Unterstützung. Aber: "Die jüngste Dynamik ist nach unten gerichtet und Kurse bis 2 und möglicherweise auch darunter sind wahrscheinlich." Mit einem negativen Überraschungsfaktor müsse gerechnet werden.

prof - Sonntag, 22. September 2002 - 15:57
Ich bin der Meinung, dass Charts auch im Nichtbörsenbereich durchaus Sinn machen. Trends halten, bis sie brechen, überall:
In Unternehmen, in der Natur, im zwischenmenschichen Bereich ...

Ich sehe im PDS-Chart eine massive Unterstützung bei 4-5 %. Die 2.5 % sind Wunschdenken, es gibt ganz viele Protestwähler ...

Prof

stephan - Sonntag, 22. September 2002 - 16:12
Ich beschäftige ich mich lieber mit den Ursachen als mit den Trends an sich.

Bei der PDS teile ich Deine Einschätzung. So schnell werden wir die nicht los. Erst müssen die meisten Menschen in den neuen Bundesländer den Eindruck haben, das ihre Intressen auch in den 4 größeren Parteien ausreichend berücksichtigt werden.

Ich bin auf jedenfall sehr gespannt, welche Konstellationen sich heute abend ergeben. (Mit den Überhangsmandaten kann das ein langer Abend werden, wenn ein, zwei Sitze entscheiden sollten).

Bei "Wünsch Dir Was" würde ich am liebsten Schröder als Kanzler, Stoiber als inhaltlichen Berater, Fischer als Außenminister, Späth als Wirtschaftsminister und vieleicht den mobilen Westerwelle als Bildungsminister wählen. Die Möglichkeit der rot-schwarz-grün-gelbe Koalition wurde ja noch gar nicht diskutiert... :)

prof - Sonntag, 22. September 2002 - 16:28
und diese Familientante von Stoiber wäre was fürs Auge ...

Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: Charttechnik zum Wahlabend...
Eine Nachricht hinzufügen

Benutzername:   Dies ist ein privater Board-Bereich. Bitte geben Sie Ihre ID und Ihr Passwort an.
Passwort: