Diskussionsforum der stw-boerse: Sonstiges: zum Nachdenken
gärtner - Donnerstag, 2. August 2001 - 08:05
Kopie aus dem wo-board, von einem user "IchbinderGilb":

Als kleine Anregung für den heutigen Tag.
Mann, muss ich glücklich sein. Da mache ich mir sorgen über die schlechte Performance meines Depots oder über`s Finanzamt oder über Dosenpfand oder über`s Wetter oder..., dabei bin ich (oder wir alle) reich u. wissen es gar nicht zu schätzen.

Wenn man die Weltbevölkerung auf ein 100 Seelen zählendes Dorf reduzieren könnte und dabei die Proportionen aller auf der Erde lebenden Völker beibehalten würde, wäre dieses Dorf folgendermaßen zusammengesetzt :

57 Asiaten
21 Europäer
14 Amerikaner (Nord-, Zentral-, und Südamerikaner)
8 Afrikaner

Es gäbe:
52 Frauen und 48 Männer
30 Weiße und 70 nicht Weiße
30 Christen und 70 nicht Christen
89 Heterosexuelle und 11 Homosexuelle

6 Personen besäßen 59% des gesamten Reichtums und alle 6 kämen aus den USA,
80 lebten in maroden Häusern,
70 währen Analphabeten,
50 würden an Unterernährung leiden,
1 wäre dabei zu sterben,
1 wäre dabei geboren zu werden,
1 besäße einen Computer
1 (ja, nur einer) hätte eine Universitätsabschluss

Wenn die Welt auf diese Weise betrachtet, wird das Bedürfnis nach Akzeptanz und Verständnis offensichtlich.

Du solltest folgendes bedenken :
Wenn Du heute morgen aufgestanden bist und eher gesund als krank warst, hast du ein besseres Los gezogen, als die Millionen Menschen, die die nächste Woche nicht mehr erleben werden.
Wenn Du noch nie in der Gefahr einer Schlacht, in der Einsamkeit der Gefangenheit, im Todeskampf der Folterung oder im Schraubstock des Hungers warst, geht es Dir besser als 500 Millionen Menschen.
Wenn Du zur Kirche gehen kannst ohne Angst haben zu müssen bedroht, gefoltert oder getötet zu werden, hast Du mehr Glück als 3 Milliarden Menschen.
Wenn Du Essen im Kühlschrank, Kleider am Leib, ein Dach über dem Kopf und einen Platz zum Schlafen hast, bist du reicher als 75 % der Menschen dieser Erde.
Wenn Du Geld auf der Bank, in deinem Portemonnaie und im Sparschwein hast, gehörst Du zu den privilegiertesten Menschen.
Wenn Deine Eltern noch leben und immer noch verheiratet sind, bist Du schon eine wahrlich eine Rarität.
Wenn Du diese Nachricht erhältst, bist Du direkt zweifach gesegnet :

Zu einem weil jemand an Dich gedacht hat, und zum anderen weil Du nicht zu den zwei Milliarden Menschen gehörst die nicht lesen können.

*
Arbeite, als bräuchtest Du kein Geld !
Liebe, als habe Dir nie jemand etwas zu leide getan !
Tanze, als würde Dich keiner beobachten !
Singe, als ob Dir jemand zuhöre !
Lebe, als sei das Paradies auf Erden !
*

chinaman - Donnerstag, 2. August 2001 - 10:37
Wirklich sehr zum Nachdenken ...

:-)
Gruß
Chinaman

prof - Sonntag, 18. August 2002 - 19:05
Hochwasser:
Von uns 10 Musikanten, die in einem Umkreis von 50 km wohnen sind:
- 4 nicht betroffen, darunter auch ich
- 3 haben/hatten vollgelaufene Keller, kein Telefon, keinen Strom.
- 1 Musikant aus Freital hatte Wasser im Erdgeschoss und hat unter anderem seine gesamte Musikanlage eingebüßt.
- 1 Musikant aus Riesa wurde bereits am Dienstag mit Schlauchboot evakuiert. Er hat beide Autos verloren, das Haus dürfte wenigstens 2 Meter im Wasser stehen.
- 1 Sängerin aus Dresden: Das 8-Familienhaus wurde am Montagabend komplett weggespült.

Elementarschäden sind nicht versichert, viele stehen ohne Hab und Gut da.
Die persönliche Betroffenheit ist groß - Prof

stephan - Sonntag, 18. August 2002 - 21:23
Die täglichen Bilder im TV sind schockierend. Als Nichtbetroffener hier im Westen kann man ausser spenden nicht viel tun.

Ich hoffe das allen, die aus eigener Kraft nicht mehr weiter kommen, geholfen werden kann.

Alles Gute und viel Kraft für Deine Bandmitglieder

Stephan

stw - Montag, 19. August 2002 - 14:08
Angesichts dieser Bilder im TV (die ja angeblich das wahre Ausmass des Schreckens nicht annähernd wiedergeben) ist es wirklich auch als Nicht-Betroffener hier im Westen schwierig, zur Tagesordnung zurückzukehren.

ICh bin mal gespannt, ob den Opfern wirklich schnell und unbürokratisch geholfen wird, wie Politiker über alle PArteigrenzen hinweg jetzt vollmundig verkünden.

@Prof: Vielleicht kannst Du uns auch da auf dem LAufenden halten, ob unsere Spendengelder in die richtigen Kanäle laufen und ob zB Deinen Bandmitgliedern geholfen wird.

Alles Gute

stw

soleneve - Dienstag, 20. August 2002 - 09:56
Hallo Prof,
gegen weggeschwemmte Häuser ist man machtlos, aber bei Anlagen im Keller oder zwei vollgelaufenen Autos oder den Bildern von zwanzig leuchtendgelben Postautos auf dem überschwemmten Betriebsgelände frage ich mich: Konnten die nicht mehr wegfahren, weil die Leute beim Helfen oder im Urlaub waren, oder waren die Brücken schon blockiert oder ging alles so schnell?
Irgendsowas wird es gewesen sein. Die Leute sind schließlich nicht dumm. Aber man verlässt sich immer auf die alltägliche Ordnung und kann sich aus der Ferne kaum vorstellen, in wie vieler Hinsicht die so plötzlich und ohne jegliche Fairness aus den Fugen geraten kann.
Da ich nicht hinfahre, kann ich nicht helfen. Falls Dir doch was einfällt, schreib es nur!
Gruss
Soleneve

prof - Dienstag, 20. August 2002 - 10:35
Es gab zwei Hochwasser:
Hochwasser 1: Montag zu Dienstag. Das waren die kleinen Nebenflüsse der Elbe: Mulde, Wesenitz, Zschopau. Die kommen alle aus dem Erzgebirge. Dort hat es 400 mm Wasser gegeben. Keine Chance: Aus einem 5 Meter breiten Flüsschen ist ein 5 Meter hoher Strom geworden, der ganze Häuser weggeschwemmt hatte. Die Menschen mussten um ihr Leben kämpfen. Der Pegel stieg in wenigen Stunden um mehrere Meter an. Alle Straßen waren überschwemmt und ohne Straße kannst du kein Auto mehr in Sicherheit bringen.
Selbstverständlich wird es auch Fehler bei der Organisation gegeben haben, aber das schreibe ich eher der Panik als der Nachlässigkeit zu.
Wer von euch wohnt an einem Bächlein oder Flüsschen?
Was würde passieren, wenn aus dem Bächlein der Main, aus dem Flüsschen der Rhein wird? Und das innerhalb von Stunden.

Hochwasser 2: Das war das Hochwasser was von der Moldau kam. Auch dieses war schlimm und hat der Kulturstadt Dresden großen Schaden zugefügt. Allerdings hatte man hier einige Tage Zeit, sich vorzubereiten.

Jeder Eigenheimbesitzer (egal ob Neubau oder Sanierung) in Ostdeutschland hat Schulden. Die Schulden wurden nicht weggeschwemmt!!!
Man könnte z.B. für jedes weggeschwemmte oder total zerstörte Eigenheim 500 Euro/Quadratmeter Wohnfläche pauschal zahlen, die Kosten für Trockenlegungen übernehmen. Das wird nicht passieren, dafür ist in D kein Geld da. Das System hat schon vorher an der Schmerzgrenze gewirtschaftet. (Blauer Brief, Rentenkasse ...)
Natürlich haben auch die Gewerbetreibenden Schulden. Um die wird sich mit Sicherheit niemand kümmern, denn es sind zu Wenige. Da hilft nur noch der schnelle Konkurs!

Die Solidarität ist groß: Es werden Kindersachen gesammelt und in Dörfer geschafft, die geflutet wurden. Wohnungseinrichtung, Baumaterial, Freischachten, Anpacken beim Räumen, Geld ...
Die Solidarität wird nachlassen. Die Medien werden das Thema so lange zertrommeln, bis auch der letzte die Nase voll hat. Was bis zur Wahl nicht von der Regierung an Hilfen beschlossen wurde, wird nicht mehr passieren, egal wer gewinnt!

Letzten Endes wird Sachsen geteilt, in Gewinner und Verlierer, denn es wird auch positive Effekte geben: Jede Menge Arbeitsplätze im Baugewerbe. Die werden dringend gebraucht.
Ein Freund von mir, der kurz vor der Scheidung stand, hat ein Auto verloren und das Wasser stand 25 cm im Erdgeschoss.
Seitdem redet er wieder mit seiner Frau, auf einmal geht es wieder!

Man kriegt wieder den Blick für das Wesentliche. Ihr könnt helfen, indem ihr die Einschnitte, die es in D deshalb geben wird, mittragt und als kleines Opfer in dieser Katastrophe seht.
Prof

prof - Donnerstag, 29. August 2002 - 10:15
Es kommt nichts an, bald werden die Banken die Nerven verlieren und die Hochwasseropfer wie ganz einfache, insolvente (ehemalige) Kunden behandeln. Sie haben halt Pech gehabt!
Die Sache müsste unbürokratisch verlaufen:
z.B.
100000 Euro pro vernichtete Wohnung
20000 Euro für geflutete Wohnung

Ein gewisser Eurobetrag pro vernichtete oder geflutete Gewerbefläche, vielleicht noch nach Dienstleistungs und Produktionsbranche getrennt.

Das wäre zwar alles auch lückenhaft und ungerecht, aber es würde wenigstens was passieren.
Es passiert aber gar nichts, die Büromaschine wurde noch nicht mal angeworfen.
Die Anträge werden viele Seiten umfassen und dem Betrug Tür und Tor öffnen. Natürlich wird jedes Opfer den Schaden höher angeben, weil prozentual entschädigt wird. Die Bearbeitung wird dauern, es wird Soforthilfe, mittelfristige Hilfe, langfristige Hilfe geben. Jede ist neu zu beantragen, jede muss bearbeitet werden.
Die Bürokratie ist ein Riesenproblem in Deutschland!
Prof

"Die deutsche Kreditwirtschaft mahnt die Bundesregierung nach Informationen des "Handelsblatts" (Donnerstagausgabe wegen der Fluthilfen zur Eile. In einem Schreiben an Wirtschaftsminister Werner Müller fordern die im Zentralen Kreditausschuss (ZKA zusammengeschlossenen Bankenverbände ein Gespräch, um die Modalitäten der Hilfsleistungen für die von der Flut betroffenen Unternehmen zu konkretisieren.

Anders als in Österreich, wo ein Formular für die Gewährung von Hilfen bereits seit fast zwei Wochen im Internet verfügbar ist, seien die Rahmenbedingungen für Kredite aus dem vergangene Woche verabschiedeten deutschen Hilfsprogramm noch nicht geklärt, heißt es in Finanzkreisen. Die Forderung der Bundesregierung, dass auch die Finanzbranche ihren Teil zur Entschuldung der von der Flut betroffenen Unternehmen beitragen müsse wiesen die Banken erneut zurück.

xenon - Dienstag, 31. Dezember 2013 - 06:56
Vielen Dank für ein interessantes gemeinsames Jahr an alle Beteiligten dieser Diskussions- und Anlageplattform. Ich kenne kein Forum, wo auf diesem hohen Niveau fair, selbstkritisch, sachlich, manchmal auch humorvoll und immer fachkundig diskutiert wird. Es "prallen" völlig unterschiedliche Anlagestile aufeinander und es macht wirklich Freude, die Entwicklung über längere Zeiträume zu beobachten. Vom erfolgreichen "Perlentaucher", dem Charttechniker, dem Langfristinvestor und dem Depotaufteilungsstrategen ist alles dabei.
Ich wünsche allen Forumteilnehmern ein gesundes, erfolgreiches Neues Jahr !

prof - Dienstag, 31. Dezember 2013 - 12:04
Ja, dieses Forum macht Spaß und ich sehe immer wieder gern herein. Wir hatten dieses Jahr 6 Wochen Stillstand und ich hatte schon etwas befürchtet, dass der Serverumzug unlösbare Probleme bereitet.
Ein Dank an Stefan und Jens, so bleibt Börse ein schönes Hobby. Mir geht es nicht NUR ums Geld. Meine relativ geringen materiellen Ansprüche sind nicht das Wichtigste. Es geht auch um Unterhaltung und den Wettstreit.
Prof

al_sting - Dienstag, 31. Dezember 2013 - 19:38
Ich bedanke mich ebenfalls bei Admins und Mitdiskutanten für dieses Jahr, für interessante, kritische und durchweg faire und konstruktive Diskussionen und ein Diskussionsklima und ein Niveau, das Freude macht. Und ich stimme Prof mal wieder zu: Der Wettstreit motiviert letztlich mehr als das Geld. :-)

prof - Donnerstag, 27. August 2015 - 12:01
Ich wohne in der Nähe von Dresden und bekomme die schlagzeilenträchtigen Ereignisse in Freital und Heidenau aus erster Hand mit.
Es werden von "Oben" Asylunterkünfte verordnet. Statt der versprochenen syrischen Familien sind es 90% junge Männer, viele aus dem Balkan, Tunesien, Marokko. Dort herrscht kein Krieg. Jeder der das ablehnt und darüber öffentlich reden möchte, wird von "Oben" als Braunes Pack oder Schande für Deutschland tituliert. Aber in den Familien, auf der Arbeit und im Freundeskreis ist es das Thema Nummer eins. Es wird durchaus kontrovers diskutiert. Leider ist auch ein Riss in der Gesellschaft zu verspüren, mitunter bis in die Familien. Die Frage ist: War das nötig? Es kommen immer wieder Erinnerungen an die DDR - Diktatur auf.

Die andere Seite: Eine meiner Töchter ist zum Islam konvertiert. Darüber war ich nicht glücklich, aber ich hatte nur die Wahl das zu akzeptieren oder sie zu verlieren. Natürlich habe ich mich für Letzteres entschieden und wir haben ein sehr inniges Verhältnis. Sie lebt in Marokko und ich habe sie dort besucht. Ich habe dort eine friedliche moslemische Gesellschaft und eine herzliche Gastfreundlichkeit bei völlig fremden Menschen erlebt.
Prof

xenon - Donnerstag, 27. August 2015 - 12:53
Auch meine Heimatstadt hat 1.800 neue Einwohner, was den Altersdurchschnitt um mehr als 10 Jahre reduziert und uns infolge eines Gewaltausbruchs nach über 20 Jahren unter den Flüchtlingen (da war einmal ein Grünen-Parteitag im Kongresszentrum indem noch nie ein größerer Kongress stattfand) wieder einmal auf die Titelseiten der Premiumpresse gebracht hat.
Der deutsche Rechtsstaat und sein Grundgesetz werden bei der aktuellen Entwicklung komplett ausgehebelt und die Probleme werden sich zum Winter hin noch drastisch verschärfen.
Wir sind unfähig, pragmatische, schnelle Lösungen zu finden (wer, wie, warum, wie lange bleiben kann), das politische System gibt es nicht her.
Wenn es Lösungen gäbe (z.B. biometrische Datenerfassung aller einwandernden / einreisenden Personen), scheitern sie spätestens am Datenschutz. Die Lebensqualität wird dadurch eingeschränkt, dass die "oben"-Erwartungshaltung ist, dass der deutsche Bürger (der per Grundgesetz der toleranteste der Welt ist) sich an die kulturellen (z.B. Stellung der Frau) und ethnischen Besonderheiten der "Eingereisten" (Asylanten, (Wirtschafts-)Flüchtlinge ... mir fällt kein treffender Name ein) anpasst und nicht umgekehrt.
Würde ich in ein streng islamisches Land einreisen würde (z.B. beruflich), wäre es für mich absolut klar dortige Gepflogenheiten zu respektieren, akzeptieren und einzuhalten - sind kurze Hosen und der Blick in die Augen eines Frau tabu - dann halte ich mich daran oder ich muss mit Konsequenzen rechnen (Gewalt, Haft oder Ausweisung).
Neidisch schaue ich auf die Schweizer - die dürfen das sagen und so handeln wie ich fühle - ohne gleich als fremdenfeindlich, intolerant und rechtsradikal zu gelten - sie habe ja auch nicht unsere deutsche Geschichte von 1933 - 1045 ...

al_sting - Donnerstag, 27. August 2015 - 17:25
Ich bin froh, dass wir allgemeine Politik aus diesem Forum bislang weitgehend herausgelassen haben. Politische Themen können im Internet bei großen Meinungsdifferenzen nach meiner Erfahrung leicht eskalatieren, gerade wenn man die anderen Gesprächspartner nicht gut aus dem persönlichen Umgang kennt und man weder Tonfall und Minenspiel sieht noch persönliche Hintergründe ausreichend gut versteht.

Auf der anderen Seite: Prof hat hier ein Thema aufgeworfen, was auch mich seit einiger Zeit umtreibt. Vielleicht wäre Schweigen besser, aber ich will eh kein Philosoph werden.
Im letzten Jahr wurde es in mehreren Ländern an der Grenze Europas gruselig. Blutige Bürgerkriege überall, von der Ukraine über Syrien (und den Irak) bis nach Libyen, und nirgends ein Ende in Sicht. Hundertausende Tote, Millionen Vertriebene,oft mit der Alternative zwischen Flucht oder Tod.
Es war absehbar, dass einige dieser Vertriebenen auch in Europa und speziell in Deutschland um ein Asyl für die Kriegszeit bitten würden. Es war ebenso absehbar, dass sich einige aus anderen Ländern versuchen würden sich anzuschließen, weil die Perspektive im eigenen Land mies ist.
Ist es notwendig, Menschen zu helfen, denen in ihrer Heimat der Tod droht? Sind Menschlichkeit und Humanität überhaupt nötig, ist christliche Nächstenliebe nötig? Vielleicht nicht, ganz ohne Gewissen lebt es sich wahrscheinlich einfacher.

Es kamen in diesem Jahr 800.000 Flüchtlinge mit Bitte um Asyl nach Deutschland. Gerade einmal 1% der hiesigen Bevölkerung von 80 Millionen, und längst nicht alle dürften mittelfristig akzeptiert werden. Unterbringung und Verpflegung für 1% zusätzliche Bevölkerung, das ist Arbeit, es kostet und es erfordert Improvisationen, aber es ist machbar.
Aber nein, diese eher niedrige Größenordnung (auch wenn sie in einzelnen Orten sicherlich höher ist) reicht ganz offensichtlich, dass nicht wenige anfangen, ihre Menschlichkeit komplett zu vergessen bzw. ihre eh fehlende Menschlichkeit ganz offen vorzuzeigen. Dass in einem ganzen Landstrich an verschiedenen Orten solche Leute nicht nur heimlich prügeln und zündeln, sondern fast unwidersprochen die Straßen mit rassistischen Tönen und Aktionen dominieren - es widert mich an! Und nein, die Ausrede mit der alten DDR zieht bei mir nicht mehr, ebenso wenig die Ausrede mit „ich habe wenig Geld und kann deshalb nicht abgeben.“. Rassismus gibt es auch anderswo im Osten, aber dort bekam er mehr Widerworte. Nirgends wurde er so verhätschelt und verharmlost wie in Sachsen.

Noch eins, zu „besorgten Bürger“ alias „Asylkritiker“. Seit kurzem kommen mir immer wieder diese Sätze von Terry Pratchet in den Sinn: „Ah“, sagte Herr Nadel. „Ja. Ich erinnere mich. Ihr seid besorgte Bürger.“ Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer sie sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache, in der ‚traditionelle Werte‘ und ähnliche Ausdrücke auf ‚jemanden lynchen‘ hinausliefen.“

Genug mit meinem Wutausbruch. Ich kann mir gut vorstellen, dass er nicht jedem schmeckt. Ja, es gibt viele interessante Schattierungen zu diesem Thema, aber die Chancen für Missverständnisse und dauerhafte Verletzungen sind noch höher. Wie oben schon geschrieben denke ich, wir sollten hier politische Themen eher meiden, sie enthalten eine Menge Eskalationspotential. Vielleicht wäre es nicht verkehrt, auch diese Diskussion komplett zu löschen, aber das überlasse ich Prof als Diskussionseröffner.

prof - Donnerstag, 27. August 2015 - 19:19
Warum denn löschen? Hier haben mal drei Leute ihr Statement abgegeben und wie ich finde in ganz kultivierter Art und Weise. Und irgendwie hängt dieses Forum ja doch auch mit der Politik zusammen. Ich denke da an Griechenland, den Euro, die Bargeldabschaffung. Die Asylfrage wird auf den Immobilienmarkt durchschlagen.
Also lassen wir es mal gut sein und schauen mal.
Prof

tk_boerseninfo - Montag, 31. August 2015 - 09:46
Also ich kann die Menschen in dem Gebiet der ehemaligen DDR bedingt verstehen. Kohl versprach damals innerhalb von 5 Jahren blühende Landschaften. Doch gerade im ländlichen Bereich ist die Jugend weggezogen (bessere Persepektive im Westen) und in den Dörfern wohnen "nur noch" ältere Menschen. Der Frust dort hat sich über Jahre aufgebaut und entlädt sich jetzt. Keiner hat sich mit diesen Menschen abgegeben, ein offenes Ohr gehabt und jetzt tun sie ihren Unmut kund.

DAS rechtfertigt natürlich nicht, Menschen in Not so zu behandeln, gar zu bedrohen. Aber auch hier hat die Politik versagt, da schon lange klar war, dass es eine Völkerwanderung in dieser Richtung geben wird. Positiv sei aber auch erwähnt, dass der überwiegende Anteil der Deutschen sehr hilfsbereit ist!

In diesem ganzen Zusammenhang, will ich noch einen Auszug aus einem Newsletter von Axel Retz (www.private-profits.de) posten. Vielleicht liest man diesen Text mal mit dem Kontext (Ich hab es ja gewusst, aber was sollte ich schon tun. Wir alle sind doch hilflos diesem System (global) ausgeliefert... Und dann denkt mal 80 Jahre zurück)

"NACH DEM RUTSCH IST VOR DEM RUTSCH

Wenn Sie sich die Wochenendstimmung nicht vermiesen lassen wollen, lesen Sie diese Ausgabe bitte

erst ab Seite 3 unten. Nicht dass ich bis dahin irgendetwas „Investigatives“ präsentieren würde; ich

bediene mich wie immer nur für jedermann öffentlich zugänglicher Informationen. Und unsere Politik

und unsere Geheimdienste sollten zu allererst dorthin schauen als Nadeln im Heuhaufen zu suchen.

Liebe Leserinnen und Leser,

Fortschritt ist schon etwas eigenartiges. Und glaubt man den in dieser Woche vorgelegten Ergebnissen

der Hamburger „Stiftung für Zukunftsforschung“, ist hierzulande vor allem eines fort (im Sinne von hinweg-)

geschritten, nämlich die Muße des Nichtstuns. Denn nach einer repräsentativen Umfrage kommt Nichtstun

als Freizeitbeschäftigung heutzutage gar nicht mehr vor. Vielmehr fanden die Forscher heraus, dass „jede

freie Minute dazu benutzt wird, etwas mit dem Smartphone zu erledigen“.

Wenn man wie ich solch ein Gerät gar nicht besitzt, fragt man sich mit einer Mischung aus Ratlosigkeit und

Staunen, was es denn da ständig zu erledigen gibt. Da die Umfrage zudem ergab, dass Fernsehen nach

wie vor auf Platz eins der Freizeitaktivitäten steht, ist es geradezu erstaunlich, dass das Wissen um aktuelle

Geschehnisse vor allem bei Jüngeren irgendwo zwischen wenig und nichts zu liegen scheint. Genau in dieser

Altersgruppe der 18- bis 29jährigen ist das persönliche Pflegen von Kontakten (von Mensch zu Mensch) aus

Platz 1 bis 10 der Freizeitaktivitäten völlig herausgefallen.

Natürlich: Man könnte ja auch einmal ein Buch lesen. Thomas Barnett beispielsweise ist unbedingt lesenswert.

Und da seine Bestseller nur in Englisch zur Verfügung stehen, lassen sich dabei en passant auch vom

Vergessen bedrohte Sprachkenntnisse reaktivieren.

Thomas P. M. Barnett ist Militärstratege und war u. a. unter Ex-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als

Berater im Pentagon tätig. Von seinen bis jetzt drei Büchern empfiehlt sich zur entspannenden Lektüre vor

allem das 2006 erschienene „Blueprint For Action“, indem der Autor die Globalisierungsstrategie der USA

und den Weg zur NWO (Neue Weltordnung) als Blaupause künftigen Handelns skizziert. Unter anderem

lesen wir dort:

„Das Endziel ist die Gleichschaltung aller Länder der Erde [...] durch die Vermischung der Rassen, mit dem

Ziel einer hellbraunen Rasse in Europa, dazu sollen in Europa jährlich 1,5 Millionen Einwanderer aus der

dritten Welt aufgenommen werden. Das Ergebnis ist eine Bevölkerung mit einem durchschnittlichen IQ von

29.08.2015

90, zu dumm um zu begreifen, aber intelligent genug zum Arbeiten.“ Für Zeitgenossen, die sich diesen Plänen

widersetzen sollten, hat Barnett auch gleich eine ganz pragmatische Lösung parat: „Kill them.“.

Mit entwaffnender Offenheit geht Mr. Barnett auch auf die eigenen Landsleute zu. „Somit ist das strategische

Ziel klar vorgegeben: Vernichtung aller Gegner, die sich der Globalisierung widersetzen und damit den

Freiheiten, die sie eröffnet. Wenn nötig, werden wir einen neuen 11. September inszenieren.“

Neben George Friedman, der uns frank und frei die US-Beteiligung am Putsch in der Ukraine und die US-
Strategie zur Verhinderung einer deutsch-russischen Partnerschaft erklärt (s. Vorausgaben) erscheinen Mr.

Barnetts Offenbarungen nicht minder spektakulär.

Dass die in einem Bestseller eines namhaften Militärstrategen nachzulesende Aussage, dass man nötigenfalls

einen neuen 11. September inszenieren müsse, nicht weltweit und vor allem in den USA zu einem Aufruhr

geführt hat, ist kaum nachvollziehbar. Zumal die Ereignisse dieses Tages über den „PATRIOT Act“ massive

Einschnitte in die Bürgerrechte der Amerikaner gebracht haben. Wikipedia schreibt dazu:

„Der USA PATRIOT Act ist ein US-amerikanisches Bundesgesetz, das am 25. Oktober 2001 vom Kongress

im Zuge des Krieges gegen den Terrorismus verabschiedet wurde. Es war eine direkte Reaktion auf die

Terroranschläge vom 11. September 2001 [...].“

Das stimmt so allerdings nicht. Denn der heutige US-Vizepräsident Joe Biden reklamierte in dieser Woche die

Urheberschaft für das Gesetz für sich: Bereits 1995 habe er das Gesetz fast komplett verfasst - in Reaktion

auf den grässlichen Bombenanschlag in Oklahoma City: http://www.gegenfrage.com/patriot-act/.

Das stimmt nun allerdings auch wieder nicht. Denn Joe Biden brachte seinen Gesetzesentwurf unter dem

Namen „Omnibus Counterterrorism Act of 1995“ am 10. Februar 1995 in den Kongress ein, der Bombenanschlag

in Oklahoma City ereignete sich aber erst am 19. April 1995.

Der „PATRIOT Act“, modifiziert am 2. Juni d. J. durch den in die Irre führenden Namen „Freedom Act“ und damit

der drastischste Einschnitt in die Bürger- und Freiheitsrechte der Amerikaner war also bereits fertiggestellt,

bevor es irgendwelche größeren terroristischen Attacken auf die USA gegeben hatte.

Ich lasse das alles einmal weitgehend unkommentiert und überlasse die Schlussfolgerungen Ihnen. Die

völlig schamlos und mit einer gleichermaßen frappierenden Offenheit wie menschenverachtender Arroganz

vorgetragenen Ideen der Herren Friedman und Barnett sind jedoch erkennbar das genaue Gegenteil der von

den USA immer und immer wieder propagierten Werte.

Denn mit Demokratie, Frieden, Freiheit, Menschenrechten, freier Meinungsäußerung, Souveränität von

Staaten, dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, der territorialen Integrität oder was sonst alles immer

wieder als genuine Ziele der amerikanischen Politik verkündet wird, hat das rein gar nichts mehr gemein.

Wohl aber mit deren Abschaffung oder Unterdrückung.

Dwight D. Eisenhower und John F. Kennedy - ich hatte es wiederholt thematisiert - haben vor der heutigen

Entwicklung und der Machtübernahme durch den „militärisch-industriellen Komplex“ gewarnt. Aber wie es

29.08.2015

aussieht, konnten sie ihn nicht abwenden. Wer das kurze Video noch nicht kennt, hier ist es: https://www.

youtube.com/watch?v=jRER8m0zHrM.

Dass es in den USA Bücher bekannter „Vordenker“ als Bestseller in die Verkaufslisten schaffen, in denen

sich in Reinkultur eine Ideologie des Bösen wiederfindet, ist bedrückend genug. Dass Berlin, Paris und

Brüssel so tun, als ob sie diese Machwerke und die geradezu verstörende Umsetzung des dort 2006 und

2011 Skizzierten gar nicht kennen würden, ist allerdings noch ärger. Europas Staatslenker lassen sich wie

am Nasenring durch die weltpolitische Manege ziehen, obwohl ihnen tatsächlich schwarz auf weiß vorliegt,

dass sie und wir alle auf diverse Schlachtbänke geführt werden sollen. Vielleicht liest die Kanzlerin mal

wieder was. Wer Völkerwanderungen verhindern will, muss in Washington vorstellig werden. Nirgends sonst.

Dass es noch Leute gibt, die Ross und Reiter beim Namen nennen, zeigt sich bei Willy Wimmer, der 33 Jahre

dem deutschen Bundestag angehörte. Für die CDU. Seinen bemerkenswerten Beitrag finden Sie hier: http://

www.nachdenkseiten.de/?p=27348. Unter anderem schreibt Herr Wimmer zur Flüchtlingsthematik: „Nichts

darüber verlautet, dass man sich die amerikanische Kriegspolitik verbittet, die eine wesentliche - wenn nicht

zentrale - Ursache für die derzeitigen Verwerfungen auf dem Globus und bei uns ist.“

Ukraine: Schuldenerlass

Am kommenden Dienstag ertönt der Gong zur nächsten Runde des Waffenstillstandes in der Ukraine.

Immerhin: Nachdem der ukrainische Staatspräsident Poroschenko am Montag der Kanzlerin und Francois

Hollande von der gefühlt 2.473ten Invasion russischer Truppen berichtete, die dummerweise immer nur

von ihm gesehen werden, stellte der „Koordinator für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit

Russland [etc. etc.], Gernot Erler fest, „dass in Kiew nicht alle an der Einhaltung von Minsk II interessiert

sind“. Sehr diplomatisch formuliert.

Denn Herr Poroschenko ist das auch nicht. Was im Westen aber niemand wissen kann, obwohl er es ja in

fast jeder Rede betont. Dennoch wurden der Ukraine am Donnerstag Schulden in Höhe von 3,6 Milliarden

Euro erlassen, wie die aus den USA stammende Finanzministerin Natalia Jaresko mitteilte. Die Historie

der Dame finden Sie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Natalija_Jaresko. Der Schuldenschnitt entspricht 20

Prozent der ukrainischen Verbindlichkeiten. Und nun darf man den Griechen einmal erklären, warum einem

Nicht-EU- und Nicht-Euroland ein Schuldenschnitt gewährt wird, Athen aber nicht. Ich bin gespannt.

Brüssel hatte am Donnerstag allerdings noch gleich ein weiteres Bonbon für Kiew parat: Künftig sollen

ukrainische Bürger auch ohne Visum in die EU einreisen können - trotz der bereits bestehenden Probleme

der Migrationsbewegungen https://euobserver.com/foreign/130020. Ich will nicht unken, aber speichern Sie

sich diese Ausgabe des Newsletters getrost einmal ab: Findet Europa nicht sehr, sehr schnell einen Ausweg

aus dem Flüchtlingsdilemma und spricht einmal an, welches „Bindeglied“ denn zwischen Irak, Afghanistan,

Syrien und der Ukraine besteht, wird es hierzulande Zustände geben, die ich mir nicht vorstellen möchte."

tk_boerseninfo - Montag, 31. August 2015 - 09:46
Also ich kann die Menschen in dem Gebiet der ehemaligen DDR bedingt verstehen. Kohl versprach damals innerhalb von 5 Jahren blühende Landschaften. Doch gerade im ländlichen Bereich ist die Jugend weggezogen (bessere Persepektive im Westen) und in den Dörfern wohnen "nur noch" ältere Menschen. Der Frust dort hat sich über Jahre aufgebaut und entlädt sich jetzt. Keiner hat sich mit diesen Menschen abgegeben, ein offenes Ohr gehabt und jetzt tun sie ihren Unmut kund.

DAS rechtfertigt natürlich nicht, Menschen in Not so zu behandeln, gar zu bedrohen. Aber auch hier hat die Politik versagt, da schon lange klar war, dass es eine Völkerwanderung in dieser Richtung geben wird. Positiv sei aber auch erwähnt, dass der überwiegende Anteil der Deutschen sehr hilfsbereit ist!

In diesem ganzen Zusammenhang, will ich noch einen Auszug aus einem Newsletter von Axel Retz (www.private-profits.de) posten. Vielleicht liest man diesen Text mal mit dem Kontext (Ich hab es ja gewusst, aber was sollte ich schon tun. Wir alle sind doch hilflos diesem System (global) ausgeliefert... Und dann denkt mal 80 Jahre zurück)

"NACH DEM RUTSCH IST VOR DEM RUTSCH

Wenn Sie sich die Wochenendstimmung nicht vermiesen lassen wollen, lesen Sie diese Ausgabe bitte

erst ab Seite 3 unten. Nicht dass ich bis dahin irgendetwas „Investigatives“ präsentieren würde; ich

bediene mich wie immer nur für jedermann öffentlich zugänglicher Informationen. Und unsere Politik

und unsere Geheimdienste sollten zu allererst dorthin schauen als Nadeln im Heuhaufen zu suchen.

Liebe Leserinnen und Leser,

Fortschritt ist schon etwas eigenartiges. Und glaubt man den in dieser Woche vorgelegten Ergebnissen

der Hamburger „Stiftung für Zukunftsforschung“, ist hierzulande vor allem eines fort (im Sinne von hinweg-)

geschritten, nämlich die Muße des Nichtstuns. Denn nach einer repräsentativen Umfrage kommt Nichtstun

als Freizeitbeschäftigung heutzutage gar nicht mehr vor. Vielmehr fanden die Forscher heraus, dass „jede

freie Minute dazu benutzt wird, etwas mit dem Smartphone zu erledigen“.

Wenn man wie ich solch ein Gerät gar nicht besitzt, fragt man sich mit einer Mischung aus Ratlosigkeit und

Staunen, was es denn da ständig zu erledigen gibt. Da die Umfrage zudem ergab, dass Fernsehen nach

wie vor auf Platz eins der Freizeitaktivitäten steht, ist es geradezu erstaunlich, dass das Wissen um aktuelle

Geschehnisse vor allem bei Jüngeren irgendwo zwischen wenig und nichts zu liegen scheint. Genau in dieser

Altersgruppe der 18- bis 29jährigen ist das persönliche Pflegen von Kontakten (von Mensch zu Mensch) aus

Platz 1 bis 10 der Freizeitaktivitäten völlig herausgefallen.

Natürlich: Man könnte ja auch einmal ein Buch lesen. Thomas Barnett beispielsweise ist unbedingt lesenswert.

Und da seine Bestseller nur in Englisch zur Verfügung stehen, lassen sich dabei en passant auch vom

Vergessen bedrohte Sprachkenntnisse reaktivieren.

Thomas P. M. Barnett ist Militärstratege und war u. a. unter Ex-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld als

Berater im Pentagon tätig. Von seinen bis jetzt drei Büchern empfiehlt sich zur entspannenden Lektüre vor

allem das 2006 erschienene „Blueprint For Action“, indem der Autor die Globalisierungsstrategie der USA

und den Weg zur NWO (Neue Weltordnung) als Blaupause künftigen Handelns skizziert. Unter anderem

lesen wir dort:

„Das Endziel ist die Gleichschaltung aller Länder der Erde [...] durch die Vermischung der Rassen, mit dem

Ziel einer hellbraunen Rasse in Europa, dazu sollen in Europa jährlich 1,5 Millionen Einwanderer aus der

dritten Welt aufgenommen werden. Das Ergebnis ist eine Bevölkerung mit einem durchschnittlichen IQ von

29.08.2015

90, zu dumm um zu begreifen, aber intelligent genug zum Arbeiten.“ Für Zeitgenossen, die sich diesen Plänen

widersetzen sollten, hat Barnett auch gleich eine ganz pragmatische Lösung parat: „Kill them.“.

Mit entwaffnender Offenheit geht Mr. Barnett auch auf die eigenen Landsleute zu. „Somit ist das strategische

Ziel klar vorgegeben: Vernichtung aller Gegner, die sich der Globalisierung widersetzen und damit den

Freiheiten, die sie eröffnet. Wenn nötig, werden wir einen neuen 11. September inszenieren.“

Neben George Friedman, der uns frank und frei die US-Beteiligung am Putsch in der Ukraine und die US-
Strategie zur Verhinderung einer deutsch-russischen Partnerschaft erklärt (s. Vorausgaben) erscheinen Mr.

Barnetts Offenbarungen nicht minder spektakulär.

Dass die in einem Bestseller eines namhaften Militärstrategen nachzulesende Aussage, dass man nötigenfalls

einen neuen 11. September inszenieren müsse, nicht weltweit und vor allem in den USA zu einem Aufruhr

geführt hat, ist kaum nachvollziehbar. Zumal die Ereignisse dieses Tages über den „PATRIOT Act“ massive

Einschnitte in die Bürgerrechte der Amerikaner gebracht haben. Wikipedia schreibt dazu:

„Der USA PATRIOT Act ist ein US-amerikanisches Bundesgesetz, das am 25. Oktober 2001 vom Kongress

im Zuge des Krieges gegen den Terrorismus verabschiedet wurde. Es war eine direkte Reaktion auf die

Terroranschläge vom 11. September 2001 [...].“

Das stimmt so allerdings nicht. Denn der heutige US-Vizepräsident Joe Biden reklamierte in dieser Woche die

Urheberschaft für das Gesetz für sich: Bereits 1995 habe er das Gesetz fast komplett verfasst - in Reaktion

auf den grässlichen Bombenanschlag in Oklahoma City: http://www.gegenfrage.com/patriot-act/.

Das stimmt nun allerdings auch wieder nicht. Denn Joe Biden brachte seinen Gesetzesentwurf unter dem

Namen „Omnibus Counterterrorism Act of 1995“ am 10. Februar 1995 in den Kongress ein, der Bombenanschlag

in Oklahoma City ereignete sich aber erst am 19. April 1995.

Der „PATRIOT Act“, modifiziert am 2. Juni d. J. durch den in die Irre führenden Namen „Freedom Act“ und damit

der drastischste Einschnitt in die Bürger- und Freiheitsrechte der Amerikaner war also bereits fertiggestellt,

bevor es irgendwelche größeren terroristischen Attacken auf die USA gegeben hatte.

Ich lasse das alles einmal weitgehend unkommentiert und überlasse die Schlussfolgerungen Ihnen. Die

völlig schamlos und mit einer gleichermaßen frappierenden Offenheit wie menschenverachtender Arroganz

vorgetragenen Ideen der Herren Friedman und Barnett sind jedoch erkennbar das genaue Gegenteil der von

den USA immer und immer wieder propagierten Werte.

Denn mit Demokratie, Frieden, Freiheit, Menschenrechten, freier Meinungsäußerung, Souveränität von

Staaten, dem Selbstbestimmungsrecht der Völker, der territorialen Integrität oder was sonst alles immer

wieder als genuine Ziele der amerikanischen Politik verkündet wird, hat das rein gar nichts mehr gemein.

Wohl aber mit deren Abschaffung oder Unterdrückung.

Dwight D. Eisenhower und John F. Kennedy - ich hatte es wiederholt thematisiert - haben vor der heutigen

Entwicklung und der Machtübernahme durch den „militärisch-industriellen Komplex“ gewarnt. Aber wie es

29.08.2015

aussieht, konnten sie ihn nicht abwenden. Wer das kurze Video noch nicht kennt, hier ist es: https://www.

youtube.com/watch?v=jRER8m0zHrM.

Dass es in den USA Bücher bekannter „Vordenker“ als Bestseller in die Verkaufslisten schaffen, in denen

sich in Reinkultur eine Ideologie des Bösen wiederfindet, ist bedrückend genug. Dass Berlin, Paris und

Brüssel so tun, als ob sie diese Machwerke und die geradezu verstörende Umsetzung des dort 2006 und

2011 Skizzierten gar nicht kennen würden, ist allerdings noch ärger. Europas Staatslenker lassen sich wie

am Nasenring durch die weltpolitische Manege ziehen, obwohl ihnen tatsächlich schwarz auf weiß vorliegt,

dass sie und wir alle auf diverse Schlachtbänke geführt werden sollen. Vielleicht liest die Kanzlerin mal

wieder was. Wer Völkerwanderungen verhindern will, muss in Washington vorstellig werden. Nirgends sonst.

Dass es noch Leute gibt, die Ross und Reiter beim Namen nennen, zeigt sich bei Willy Wimmer, der 33 Jahre

dem deutschen Bundestag angehörte. Für die CDU. Seinen bemerkenswerten Beitrag finden Sie hier: http://

www.nachdenkseiten.de/?p=27348. Unter anderem schreibt Herr Wimmer zur Flüchtlingsthematik: „Nichts

darüber verlautet, dass man sich die amerikanische Kriegspolitik verbittet, die eine wesentliche - wenn nicht

zentrale - Ursache für die derzeitigen Verwerfungen auf dem Globus und bei uns ist.“

Ukraine: Schuldenerlass

Am kommenden Dienstag ertönt der Gong zur nächsten Runde des Waffenstillstandes in der Ukraine.

Immerhin: Nachdem der ukrainische Staatspräsident Poroschenko am Montag der Kanzlerin und Francois

Hollande von der gefühlt 2.473ten Invasion russischer Truppen berichtete, die dummerweise immer nur

von ihm gesehen werden, stellte der „Koordinator für die zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit mit

Russland [etc. etc.], Gernot Erler fest, „dass in Kiew nicht alle an der Einhaltung von Minsk II interessiert

sind“. Sehr diplomatisch formuliert.

Denn Herr Poroschenko ist das auch nicht. Was im Westen aber niemand wissen kann, obwohl er es ja in

fast jeder Rede betont. Dennoch wurden der Ukraine am Donnerstag Schulden in Höhe von 3,6 Milliarden

Euro erlassen, wie die aus den USA stammende Finanzministerin Natalia Jaresko mitteilte. Die Historie

der Dame finden Sie hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Natalija_Jaresko. Der Schuldenschnitt entspricht 20

Prozent der ukrainischen Verbindlichkeiten. Und nun darf man den Griechen einmal erklären, warum einem

Nicht-EU- und Nicht-Euroland ein Schuldenschnitt gewährt wird, Athen aber nicht. Ich bin gespannt.

Brüssel hatte am Donnerstag allerdings noch gleich ein weiteres Bonbon für Kiew parat: Künftig sollen

ukrainische Bürger auch ohne Visum in die EU einreisen können - trotz der bereits bestehenden Probleme

der Migrationsbewegungen https://euobserver.com/foreign/130020. Ich will nicht unken, aber speichern Sie

sich diese Ausgabe des Newsletters getrost einmal ab: Findet Europa nicht sehr, sehr schnell einen Ausweg

aus dem Flüchtlingsdilemma und spricht einmal an, welches „Bindeglied“ denn zwischen Irak, Afghanistan,

Syrien und der Ukraine besteht, wird es hierzulande Zustände geben, die ich mir nicht vorstellen möchte."

levdul1 - Dienstag, 1. September 2015 - 14:58
Letzte Woche gab es auch einen Brandanschlag in Salzhemmendorf, welches im nördlichen Weserbergland liegt.
Hier in Hannover werden die Flüchtlinge in Containern und Turnhallen untergebracht und die allgemeine Stimmung ist auch hier eher feindlich (Originalzitat: Die Feldbetten zerkratzen den Boden der Turnhallen).
Ich denke, daß das Problem nicht spezifisch für Ostdeutschland ist. Vielleicht gibt es in Ostdeutschland prozentual mehr Arbeitslosigkeit und deshalb eine höhere Frustration der Jugend, ansonsten haben wir aber ein deutschlandweites Phänomen.
Wir sollten Menschen, denen die Existenz über Ihren Köpfen weggebombt wird, bedingungslos unterstützen und willkommen heißen. Wir sollten aber auch darauf achten, daß unsere Systeme nicht mißbraucht werden. Hier ist unsere Bürokratie sicherlich nicht konsequent.

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