Diskussionsforum der stw-boerse: Börsen-Know-How: Bilanzenkunde: Archivierte Beiträge bis 25. Februar 2018
j_r_ewing - Mittwoch, 6. Juni 2001 - 01:12
Wenn Ihr noch nicht wißt, was man mit Bilanzzahlen anfangen kann, Leute (ich weiß, wovon ich rede):
für US-Aktien gibt es bei Yahoo zu jeder Aktie die Unterseite "Profile" (Beispiel:)

http://biz.yahoo.com/p/r/robv.html

Dort findet man etliche interessante Kenngrößen zu der Aktie - und den Link "Ratio Comparisons" (links über dem großen Kasten). Auf dieser Unterseite (Beispiel:)

http://yahoo.marketguide.com/mgi/ratio/76790.html

ist eine ganze Liste von betriebswirtschaftlichen Kenngrößen zu der Aktie aufgelistet, und darüberhinaus noch die entsprechende Vergleichszahl des Branchendurchschnitts, des Wirtschaftssektors, zu dem die Branche gehört, und des S&P500-Durchschnitts, was - mit einer gewissen Vorsicht, versteht sich - eine ungefähre Einordnung der Daten erlaubt.

Natürlich hilft einem das nur dann, wenn man die Bedeutung der entsprechenden Größen und ihren Stellenwert kennt. Und hierzu gibt es bei Yahoo dankenswerterweise die Seite

http://yahoo.marketguide.com/mgi/LN/comparison.asp?nss=yahoo&rt=edu&rn=comparison

dort stehen links auf dem Randstreifen unter "Comparison" sieben Links zu Unterseiten, die systematisch geordnet die bilanziellen Kenngrößen erläutern, die auf der Seite zur Aktie selbst mit Zahlen versehen sind.
Sehr lesenswert, finde ich - mir hat das eine Menge gebracht !

Für dt. Aktien findet man Ähnliches vielleicht auf den Seiten von Onvista (das hab ich mir noch nicht so genau angesehen).

j_r_ewing - Mittwoch, 6. Juni 2001 - 22:08
Jetzt hab ich mir auch mal Onvista angesehen. Meine stille Hoffnung : vielleicht erfahre ich da, was mir schon ewig unklar ist: die subtilen Unterschiede zwischen den Begriffen "Gewinn", "Jahresüberschuß" und "Ergebnis" und was da womöglich sonst noch so kreucht und fleucht.

Ergebnis: Null.

(Aber sonst ist Onvista nicht ununterhaltsam - siehe Rubrik "Ungelöste Rätsel der Welt".)

chinaman - Donnerstag, 7. Juni 2001 - 04:46
Ich habe mal Deine Bedienungshinweise zu Yahoo Finance nachvollzogen und dabei auch noch einige unentdeckte Funktionen gefunden.

Tolle Idee, uns hier auch zu solchen Themen auszutauschen. Zielrichtung könnte sein wirklich trockene Kennzifferndefinitionen und der Austausch von Links auf interessante Websites, auf denen Bilanzrelationen abgefragt werden können.


:-))
Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 7. Juni 2001 - 05:22
Ich möchte auch mal einen Link hier posten, der mir auf Anhieb sehr gut gefällt, bei dessen Funktionen ich aber auch noch experimentieren muß.

Unter

http://www.tradeworx.com

findet man eine "Stock Search Engine" die einem amerikanische Aktien nach editierbaren fundamentalen bzw. technischen Kriterien herausfiltert.

Sieht echt spannend aus, probiert es mal !

Eine Registrierung ist notwendig, allerdings scheint auch die kostenfreie Version schon enorm viele Möglichkeiten zu bieten.


:-)
Gruß
Chinaman

j_r_ewing - Freitag, 8. Juni 2001 - 08:11
Thema griffige Bilanzzahlen für D / Europa:
Ich hätte hier schon früher mal reinsehen sollen:

http://de.finance.yahoo.com/

Yahoo Deutschland ist ja auch ganz ordentlich (wenn auch schlechter als Yahoo/USA: weniger Zahlen, z.T. ältlich; praktisch keine Vergleiche zu Branche / Sektor; und es fehlt ein Link zu Begriffserläuterungen) : z.B.

http://de.biz.yahoo.com/p/5/587800.F.html

chinaman - Montag, 11. Juni 2001 - 14:05
HANDELSBLATT, Montag, 11. Juni 2001


Auf Bilanzkosmetik achten


Blick auf das Anlagevermögen zahlt sich aus


Josef Hofmann


Konservative Unternehmensführung und Bilanzierung waren am Neuen Markt lange verpönt. Nun gelten sie wieder als Tugenden. Das schlägt sich auch in den Aktienkursen nieder. Wer als Anleger auf konservative Unternehmen setzt, hat bessere Chancen auf eine positive Kursentwicklung. Das belegt eine Studie der GZ-Bank.



FRANKFURT/M. Wenn aus einem Gewinn von 2,4 Mill. DM innerhalb weniger Tage ein Verlust von 25,6 Mill. DM für das gleiche Geschäftsjahr werden, ist nicht Diebstahl oder Magie, sondern Bilanzkosmetik im Spiel. Die Berliner Softwarefirma Lipro hatte nämlich in ihren vorläufigen Zahlen für das Jahr 2000 Zugangsrechte für den russischen Markt in Höhe von mehr als 20 Mill. DM aktiviert, was das Unternehmen nach „Kritik“ von allen Seiten wieder korrigierte. Für Anleger, die auf der Suche nach einem Investment sind, sind solche Kniffe nicht auf den ersten Blick erkennbar, doch es gibt Signale.

Einen Anhaltspunkt, Risiken zu erkennen und zu vermeiden, bietet die Höhe des immateriellen Anlagevermögens in der Bilanz. Denn dahinter können sich beispielsweise aktivierte Entwicklungsleistungen eines Softwareanbieters ebenso verbergen wie Lizenzrechte an Filmpaketen oder auch der so genannte Goodwill, der den potenziellen Wert übernommener Unternehmen widerspiegelt – alles Posten, die mit hohem Zukunftsrisiko behaftet sind. Denn „oft stellt sich nämlich der Wert der immateriellen Vermögensgegenstände als weit weniger werthaltig heraus als zuvor bilanziert“, stellt die GZ-Bank fest.

Die Konsequenzen daraus haben Anleger am Neuen Markt in den vergangenen Monaten häufig genug gespürt: Der Zwang zu hohen Abschreibungen hinterlässt in den Ergebnissen und schließlich auch im Aktienkurs tiefe Spuren. Das Anlegervertrauen ist dauerhaft geschädigt. So führte bei CPU Software der außerordentliche Abschreibungsbedarf zu einer Halbierung der Bilanzsumme und zu einem Verlust vor Zinsen und Steuern von mehr als 70 Mill. Euro. Der Kurs, ehemals bei 70 Euro, vegetiert mittlerweile bei unter 2 Euro herum.

Obwohl ein niedriger Anteil von immateriellem Anlagevermögen noch lange kein Garant für eine überdurchschnittliche Kursentwicklung ist, so konnte die GZ-Bank dennoch einen signifikanten Zusammenhang zwischen dem Anteil des immateriellen Anlagevermögens an der Bilanzsumme und der Kursentwicklung nachweisen: Je geringer dieser Anteil, desto besser entwickelte sich die Aktie im Vergleich zum Gesamtmarkt.

Die Zeit der Akquisitionen ist vorbei

Die Analyse zeigt noch etwas: Galt es noch vor nicht allzu langer Zeit als Wesensmerkmal eines Unternehmens des Neuen Marktes, Akquisitionen zu tätigen, wird dies aufgrund des Abschreibungsrisikos nun kritischer gesehen: „Der Kapitalmarkt übt sich gerade gegenüber akquisitionsfreudigen Unternehmen mittlerweile in Zurückhaltung und bestraft diese häufig mit einer unterdurchschnittlichen Aktienkursentwicklung“, heißt es in der Studie. Als ein Paradebeispiel gelten Firmen wie Heyde oder Brokat: Heyde kaufte 20 Firmen innerhalb von zwei Jahren, die Integrationsprobleme wurden dramatisch unterschätzt, der Wert der Neuerwerbungen musste korrigiert werden. Auch beim einstigen Börsenliebling Brokat „besteht fast die gesamte Aktivseite der Bilanz aus Goodwill“, so die Autoren. Überbewertete Lizenzen wurden vor allem vielen Medienfirmen zum Verhängnis, weitere Überraschungen sind programmiert.

Die Konsequenz für den Anleger, der sein Risiko begrenzen will, muss heißen: Zurück zu Gesellschaften mit konservativer Unternehmensführung und konservativen Bilanzierungsmethoden. Dabei sollte sich der Blick nicht auf das absolute Umsatzwachstum, sondern auf das organische Wachstum richten. Akquisitionsaktionismus ist an der Börse nicht mehr wohl gelitten. In stark entwicklungsintensiven Branchen sollten Anleger besonders darauf achten, wie diese Kosten verbucht werden – im günstigsten Fall werden sie als Aufwand sofort ergebniswirksam.

Als positive Beispiele nennt die GZ-Bank Pfeiffer Vacuum, aber auch Lambda Physik oder den Dortmunder Hersteller von intelligenter Chiptechnologie für die Automobilindustrie Elmos. Die Gesellschaften haben kein immaterielles Anlagevermögen in der Bilanz, der Kurs entwickelte sich im laufenden Jahr besser als der Markt.

stw - Montag, 11. Juni 2001 - 18:35
Interessanter Artikel, der das "Problem" der immateriellen Vermögensgegenstände sehr gut darstellt...

Aber man darf natürlich nicht den Fehler machen, diese vollständig zu verteufeln. Bei einem Medienunternehmen zB ist es ganz normal und unausweichlich, dass die Rechtebibliothek einen Großteil des Anlagevermögens ausmacht. Es kommt da längerfristig darauf an, wie konservativ die Abschreibungspraxis auf diese Werte ist. Denn auch da gibt es enormen Gestaltungsspielraum. Alles nicht gerade einfach zu durchblicken, daher ist es mir sehr wichtig, Aktionär bei solchen Firmen zu sein, die gerade bei den immateriellen Vermögensgegenständen eine konservative Abschreibungspraxis bevorzugen. Helkon zB behauptet dies von sich...

:-) stw

soleneve - Dienstag, 12. Juni 2001 - 08:11
"...Akquisitionsaktionismus ist an der Börse nicht mehr wohlgelitten..."
Wenn das auch im nächsten Jahr noch gilt, sollten einige Erwartungen in lukrative Beteiligungsverkäufe durch die Steuerreform im nächsten Jahr reduziert werden, was die Beteiligungsgesellschaften treffen könnte. Immerhin: bei Beteiligungsverkäufen will der Käufer meist keine Komplettakquisition, das fällt also in eine andere Kategorie. Außerdem kann das bis zum nächsten Jahr wieder ganz anders aussehen.
Gruß
Soleneve

j_r_ewing - Mittwoch, 22. August 2001 - 20:37
... aus dem Centrotec-Thread (Du erlaubst doch, Nachtigaller ?):

" In jedem guten Buch zur Bilanzanylse
lassen sich die Liquiditätsgrade
nachlesen und für jedes Unternehmen
nach den Berechnungsformeln relativ
leicht bestimmen. Man muß nur die Daten
zum kurzfristigen Umlaufvermögen, kurz-
fristige Verbindlichkeiten und Liquidität
haben, die in jedem Geschäftsbericht
stehen.

Beim 3. (kurzfristigen) Liquiditätsgrad wird
ein Koeffizient von unter 100 gemeinhin als existenzbedrohend betrachtet."

Weiß jemand dazu auch eine www-Quelle ?

JR MacEwing

techno - Donnerstag, 23. August 2001 - 17:07
Eine www-Quelle kann ich nicht anbieten, aber eine recht gute "Bookware" Quelle: Das dtv Finanz- und Börsenlexikon behandelt (in der mir vorliegenden 3. Auflage) ab Seite 434 dieses Thema recht ausführlich. Dort ist auch die (mir bislang geläufige) Grenze von 200 beim Liquiditätsgrad 3. Grades erwähnt, die auch als "Bankers Rule" bekannt ist: Viele Banken geben Unternehmen nur Kredite, wenn die Liquidität 3. Grades größer als 200 ist. Im US-Amerikanischen Raum ist diese Regel auch als "2-to-1-Ratio" bekannt.
Ciao
techno :-)

j_r_ewing - Donnerstag, 23. August 2001 - 17:31
Danke !

j_r_ewing - Donnerstag, 25. April 2002 - 08:27
[übernommen aus dem Thread "Restaurants":]

j_r_ewing - Sonntag, 17. März 2002 - 06:21
Aber sagt mal (ich hab da begriffliche Schwierigkeiten): wie kann denn das eigentlich überhaupt sein, daß eine Firma weiter existiert / existieren darf, deren Substanz aufgezehrt ist ??
Ist das nicht der Inbegriff von "pleite" ???
Wie ist denn das mit der Bilanz ?? Muß die nicht irgendwie "aufgehen" ??
(Müssen nicht bei Banken sogar (ich glaube) 3% Eigenkapital da sein ?)

Wenn nicht: worin liegt denn dann überhaupt der Stellenwert von irgendwelchen Abschreibungen - sagen wir auf Goodwill -, wenn nicht darin, daß dadurch eines häßlichen Tages der Firmenwert aufgezehrt ist und damit das rechtliche Fallbeil fällt ?

Darf denn etwas, das wertlos (geworden) ist bzw. was einem noch Schulden auflädt, überhaupt noch gehandelt werden ?? Erfüllt das dann nicht den Tatbestand eines Betruges ?

*offenen Maules vor Verblüffung*
JR

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stephan - Sonntag, 17. März 2002 - 14:32
@ jr

Nein, Betrug ist das nicht. In den USA gibt es einige IPO'S (vornehmlich Ausgründungen wie bei Tricon) die mit negativem Eigenkapital angeboten werden. Der Verkauferlös geht ja in diesem Fall komplett an den alten Besitzer, und der hat der ehemaligen Tochter vorher noch mächtig Kapital abgezogen - das ist völlig legal, da jeder der neuen Besitzer diese Info's im Verkaufsprospekt nachlesen kann.
Da sich bei solchen Emissionen nur Interessenten finden, wenn die Firma sehr profitabel ist und ihre Zinsverpflichtungen mehrfach decken kann, ist im Normalfall davon auszugehen das innerhalb von höchstens 5 Jahren das Eigenkapital positiv wird.
Ein weiteres Beispiel ist Moody's. Eine tolle Wettbewerbspostions, geniale Margen (Return on invested Capital pre tax ca. 70-80%!!!!!). D&B hat natürlich vor dem IPO alles Kapital aus Moody's rausgezogen, da diese so profitabel sind, das den Börsianern der Buchwert völlig egal ist.
Ich habe Moody's auch letztes Jahr gekauft, da gab es sie noch zum 20'er KGV (Mittlerweile über 30, und die Gewinne stiegen mehr als erwartet -$$$ 70% im Plus). Moody's ist also so rentabel, da sie auch die Zinsen für 5fach höhere Schulden zahlen könnte, wer sollte da Insolvenz für bilanzielle Überschuldung anmelden???

In D sind die Regeln da wohl strenger als in den USA. Man muß eben schon 100% von einer Firma überzeugt sein, um Ihr negatives EK zu verzeihen (Das bin ich bei YUM nicht).

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chinaman - Montag, 18. März 2002 - 13:05
In D bedeutet ein negatives Eigenkapital wirklich eine glasklare Insolvenz wegen Überschuldung. -Ausnahme: Staat :-)))

:-)
Gruß
Chinaman

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j_r_ewing - Montag, 18. März 2002 - 18:48
Danke für die Aufklärung, Leute !

Also bei den (offenbar nicht pingeligen) Amis kann eine Firma mit "negativem Eigenkapital" [klingt cool - muß ich mir mal für meine Bank merken...] im Prinzip immer fröhlich so weitermachen ? Ist momentane Zahlungsunfähigkeit dann die Grenze ? Oder ("wer sollte da Insolvenz für bilanzielle Überschuldung anmelden?") gibt es nur so lange, wie "kein Kläger da ist, keinen Richter" ? Na, kann eigentlich auch nicht sein - die fiese Konkurrenz würde wohl mit Lust zuschlagen...

Also im Prinzip macht es drüben kein wirtschaftsrechtliches Problem, wenn eine Firma Goodwill-Abschreibungen noch und nöcher macht, bis zur Verzehrung aller Substanz und noch darüber hinaus, solange sie es schafft, immer noch einen $ in der Kasse zu haben ?

Gruß
JR

P.S. Apropos Staat: Über dessen "Passiva" wird ja reichhaltig geredet; wie hoch sind eigentlich seine "Aktiva" (öff. Einrichtungen, inkl. Immobilien; Straßen, Brücken; Wasserwege; Staatswälder; Naturschutzgebiete; Meere; und div. Nutzungsrechte) ? Im Prinzip gehört ja sogar auch die liebe Bundeswehr dazu. (Wenn manch einer da wohl auch nur den Schrottwert veranschlagen würde...)(Ich hab mich schon immer gefragt, warum die nicht auch privatisiert wurde - Kohl hat das doch sonst mit Gott und der Welt gemacht. Die wäre sicher relativ billig zu kriegen gewesen - und wer will, kann sie ja dann abonnieren...)


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Was ich jetzt fand:

Auch in Deutschland ist es anscheinend möglich, mit einem negativen Eigenkapital zu arbeiten :
http://informer2.comdirect.de/de/detail/_pages/datasheets/companies/main.html?company_id=408&sid=

levdul1 - Dienstag, 28. Juni 2016 - 19:03
Ich habe mal ein bißchen im Geschäftsbericht von der Firma Gigaset herumsgestöbert. Es handelt sich dabei um die ehemalige Festnetz-Telefonsparte von Siemens.

Auffällig ist für mich, daß bei Gigaset F&E-Aufwendungen in der Bilanz aktiviert werden.
Ist das OK oder handelt es sich dabei um einen Trick zur Bilanzpflege ?

stw - Mittwoch, 29. Juni 2016 - 10:31
Es gibt da ein ziemlich weitreichendes Wahlrecht was man an Entwicklungsleistungen aktivieren darf und was nicht. Bei Softwarefirmen finde ich das ganz ok und habe es in meinem eigenen Unternehmen jahrelang praktiziert, da der Wert des Unternehmens ja massgeblich aus dem IP (geistigen Eigentum) besteht, dass durch die F&E Arbeit entsteht. Aber natürlich ist es auch ein Trick, um den Gewinn kurzfristig grösser ausweisen zu können (zu Lasten von Abschreibungen in den Folgejahren). Bei einem TK-Unternehmen wie Gigaset wäre ich da durchaus vorsichtig, denn konservative Bilanzierung seiht sicher anders aus.

:-) stw

levdul1 - Mittwoch, 29. Juni 2016 - 17:50
Bei einem software-Unternehmen ist das Produkt eine intellektuelle Leistung.

Bei Gigaset habe ich den Eindruck, daß hier geschönt wird.
Schade eigentlich, das Unternehmen hat prima Produkte, nur sind sie leider in schrumpfenden Märkten unterwegs.

levdul1 - Donnerstag, 23. November 2017 - 11:58
Ich habe mir einmal die Bilanz von Facebook angeschaut. Auf der Aktivseite stehen neben dem Goodwill aus der Whats-up Übernahmelerweile ein Drittel der Aktiva ausmachen.

Weiß jemand um welche Art Wertpapiere es sich dabei handelt und wie diese zu bewerten sind ?

levdul1 - Samstag, 24. Februar 2018 - 17:01
OWNERS EARNINGS

Bei gurufocus.com wird in der Darstellung der Unternehmensgewinne auch 'owner earnings' dargestellt. Dieser Kennwert ist wohl mal von Warren Buffet definiert worden und stellt einen Betrag dar, welcher wirklich dem Besitzer zu steht. Betragmäßig liegt der irgendwo zwischen operativem und freiem Cashflow.

Hat sich schon einmal jemand mit dieser Kennzahl beschäftigt ?

Ich glaube, dass sie gut als Bewertungskennzahl von schnell wachsenden Unternehmen benutzt werden kann.

al_sting - Samstag, 24. Februar 2018 - 20:27
Sagt mir gar nichts. Wenn du eine schöne Erklärung dazu kennst (oder eine solche in deinem Blog schreiben willst), würde mich das interessieren.

levdul1 - Samstag, 24. Februar 2018 - 23:54
Hier die Erklärung. Nicht gerade leicht verdaulich.
Wenn ich das mal durchgerechnet habe, melde ich mich wieder.

In 1986 Berkshire Hathaway Shareholder Letter, Warren Buffett defined owner earnings as follows:

"These represent (a) reported earnings plus (b) depreciation, depletion, amortization, and certain other non-cash charges...less (c) the average annual amount of capitalized expenditures for plant and equipment, etc. that the business requires to fully maintain its long-term competitive position and its unit volume (If the business requires additional working capital to maintain its competitive position and unit volume, the increment also should be included in (c))...Our owner-earnings equation does not yield the deceptively precise figures provided by GAAP, since (c) must be a guess - and one sometimes very difficult to make. Despite this problem, we consider the owner earnings figure, not the GAAP figure, to be the relevant item for valuation purposes - both for investors in buying stocks and for managers in buying entire businesses...All of this points up the absurdity of the 'cash flow' numbers that are often set forth in Wall Street reports. These numbers routinely include (a) plus (b) - but do not subtract (c)."

svenr - Sonntag, 25. Februar 2018 - 00:23
Die Kennzahl kenne ich aus dem Buch Unternehmensbewertung & Kennzahlenanalyse (Ausschnitt). Den Autor schätze ich sehr und auch das Buch hat mir sehr gut gefallen!

Hier gibt es einen recht ausführlichen Beitrag zum Thema: https://www.value-akademie.com/owners-earnings-unternehmensbewertung-nach-buffett/

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