Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: K+S: Archivierte Beiträge bis 22. Januar 2020
al_sting - Montag, 9. Oktober 2017 - 18:21
Ach ja, mir gefällt die Präsentation auch nicht.
M.E. wurden relativ wenige Fakten von viel heißer Luft und PR-Gewäsch umhüllt. Mir hätten dafür auch zwei oder drei Folien bei den nächsten Quartals- oder Jahreszahlen gereicht - und im Vorfeld wären besser keine falschen Erwartungen geweckt worden.

Ich sehe es so: In den letzten Jahren hat K+S mit der neuen Mine in Kanada einen finanziellen Kraftakt hingelegt und sich dafür anständig verschuldet. Da ist es naheliegend, dass sie jetzt, nach Fertigstellung der Mine, bei den Ausgaben auf die Bremse treten, sich intern auf Sparpotnetiale konzentrieren und die Verschuldung erst einmal wieder herunterfahren.
Erst nach einiger Zeit (derzeitige Planung: so ab 2020) ist wieder Geld vorhanden, um Investitionen zum Ausbau von Geschäftsfeldern auszugeben.

Wenn man sich die Ebditamargen anschaut, ist das Salzgeschäft (primär De-Icing) derzeit offensichtlich margenstärker. Ein Verkauf hätte das verbleibende Kaligeschäft sehr anfällig für weitere Marktverwerfungen gemacht, ein Notverkauf in schwachen Zeiten wäre nicht unwahrscheinlich. Daher finde ich es richtig, nicht den kurzfristigen Marktspekulationen zu folgen, sondern etwas länger zu denken. Es ist auch für die Aktionäre besser, wenn man sich nicht in der schlechtesten Zeit zu Ramschpreisen an die Konkurrenz verkaufen muss.

Die Wachstumsprognosen ab 2030 fand ich sogar hochgradig ärgerlich. K&S ist in ein Rohstoffproduzent. Die Verkaufspreise werden vom globalen Markt gemacht, der Preissetzungsmacht von K&S ist, wie bei Rohstoffproduzenten generell, sehr gering.
Schon bei Unternehmen mit hoher Preissetzungsmacht und einem planbaren Absatzmarkt finde ich eine Prognose zum Umsatzwachstum in 13 Jahren sehr fragwürdig - aber gar in dieser Branche? Das ist keine fundierte Prognose, das ist Sternendeuterei!

Wenn ich also kritisieren will, dann das unnötige bsi irreführende Wortgeklingel des neuen Spitzenmanagements.

stw - Dienstag, 10. Oktober 2017 - 09:22
Ich habe nochmals eine Nacht drüber geschlafen und heute morgen die Position an K+S aus meinem Value-Wikifolio Stock-Picking nach Peter Lynch verkauft.

10% Gewinn sind nur ein kleiner Trost, denn eigentlich wollte ich K+S langfristig halten und damit Stabilität in mein Value-Portfolio bringen. Aber mit Plan-Zahlen für 2030 kann auch ich beim besten Willen nichts anfangen. Späterer Wiedereinstieg ist hier nicht ausgeschlossen, aber ich denke hier wird die Bodenbildung um 20€ jetzt lange Zeit brauchen.
Bin ich zu ungeduldig?

:-) stw

al_sting - Dienstag, 10. Oktober 2017 - 14:00
Ich finde, du gewichtest PR- und Marketinggewäsch zu hoch. Damit haben sich irgendwelche Berater eine goldene Nase verdient, und es spricht massiv gegen den neuen Vorstand, dass er so etwas an die Öffentlichkeit entließ, aber wichtigere Fragen sind bei K+S in meinen Augen:
Gibt es Abschätzungen, wie stark sich verschiedene Level des Kalipreises (den K+S nicht bestimmen kann) auf Umsatz und Gewinn bei K+S auswirken?
So etwas hätte ich mir in einer Strategievorstellung erhofft, verknüpft mir Szenarien, die zu diesen Preisen führen können.

Sie haben immerhin zwei zentrale Punkte richtig gemacht:
1. Das Salzgeschäft als Stabilisator in schlechten Zeiten nicht verkauft.
2. Für die nächsten Jahre eine Sparpolitik und Zurückhaltung bei Zukäufen versprochen.
Hätten sie hier eine andere Linie eingeschlagen, wäre ich ob der mittel- bis langfristigen Zukunft von K+S deutlich unrhiger geworden, auch wenn der Verkauf des Salzgeschäfts kurzfristig etwas Kleingeld in die Kasse gebracht hätte.

stw - Dienstag, 10. Oktober 2017 - 16:04
Danke für Deine Einschätzung. ICh werde K+S weiter interessiert beobachten.

:-) stw

al_sting - Dienstag, 10. Oktober 2017 - 22:02
Nachtrag 1: Bei KS reagiere ich auf Schwächen deutlich relaxter oder milder als beispielsweise bei Shopify, da im Kurs von K+S schon viiiele schlechte Nachrichten eingepreist sind - man ntiert nicht ohne weiteres unter Buchwert.
Da hilft oft schon eine Phase ohne schlechte Nachrichten, und die Aktie steigt wieder.

Nachtrag 2: Bei Salzgitter bin ich ausgestiegen, als der (m.E. sehr fähige) Chef schrieb, dass durchaus auch 7 Jahre mit schlechten Stahlpreisen und einer schwarzen Null denkbar seien. 7 Jahre waren mir zu lang. Ich meine es dauerte keine 2 Jahre, und levdul und du stiegen ein und wurden mit fetten Kursgewinnen belohnt. Ich selber hatte diesen Zeitpunkt leider verpasst.
Manchmal hat sich selbst der Chef so sehr an schlechte Weltmarktpreise gewöhnt, dass sie höhere Gewinne erst in einer (zu?) weit entfernten Zukunft erwarten.
Für mich ist wichtig, dass K+S erstens die schlechten Zeiten durchstehen, und dass sie zweitens bei steigenden Kalipreisen deutlich profitieren. Für den ersten Aspekt ist das Salzgeschäft wichtig, den zweiten Aspekt muss ich mir noch einmal näher anschauen.
Trotzdem muss ich mir bei Gelegenheit

al_sting - Dienstag, 7. November 2017 - 22:29
Verkauf K&S, morgiger Eröffnungskurs XETRA

Gründe siehe "Strategie Al Sting"

al_sting - Mittwoch, 8. November 2017 - 17:07
Erster Handel Xetra, 9:02 Uhr, Kurs 21,51 €
--> 600 x 21,51€ = 12.906 €

Bei der Berechnung der gesamten Performance fiel mir auf, dass ich im Mai die Dividende von 0,30€ nur für die Hälfte der Aktien eingebucht habe, obwohl ich sie hier im Faden für die ganze Position aufschrieb.
Die vergessene Dividende wird hiermit nachgebucht:
300 x 0,30€ = 90€

Gesamtertrag 697,50€ (5,6%) in 12 Monaten.
Auf dem Sparbuch und selbst bei festverzinslichen Papieren wäre das eine sehr gute Rendite, in Anbetracht meiner Depotperformance in diesem und dem letzten Jahr erscheint es aber eher wie eine schwarze Null.
Es bleibt bei dem frommen Wunsch: Mögen doch die gescheiterten Wetten noch lange so glimpflich ausgehen!

levdul1 - Dienstag, 6. März 2018 - 10:27
@ Prof

Ich habe noch eine Position K+S. Eigentlich denke ich, dass die Aktie unterbewertet ist. Andererseits gibt es viele Dinge bei dem Unternehmen, die stören (siehe obige Diskussion).
Beim Depotaufräumen zum Jahreswechsel hat sie den Aufdruck 'bei besseren Kursen abstoßen' bekommen.

Im augenblicklich recht schwachen Marktumfeld macht die Aktie viel Spass. Gegen den allgemeinen Trend steigt sie noch.

Frage an den Charttechniker: Bahnt sich da etwas an ? Über 25 € sollte der Weg nach oben frei sein, oder ?

prof - Dienstag, 6. März 2018 - 13:42
Bereits seit 2008 geht es volatil abwärts, während sich der DAX in dieser Zeit verdoppelt hat. Die Lage ist sehr unklar. Ich würde definitiv nicht einsteigen, da gibt es genügend Aktien, die sich im Aufwärtstrend befinden und eine Horizontallinie überspringen.

levdul1 - Dienstag, 6. März 2018 - 15:27
Ich verstehe, das kann auch schnell in die andere Richtung gehen.

Trotzdem wurmt es mich, das Potash damals über 40 € je Anteilsschein bezahlen wollte und die Aktie nach Ablehnung des Angebotes immer noch bei 20 € rumdümpelt.

al_sting - Mittwoch, 28. November 2018 - 21:20
K+S kommt wieder auf meine Watchliste, als antizyklische Chance.
Gründe:
- Der Kurs ist im Bereich seines 5-Jahres-Tiefs, damit sind viele Schwächen des Managements und viele negative Effekte eingepreist.
- Die diesjährige Trockenheit hat die Einspeisung von Abfall-Lauge in die Werra verunmöglicht und damit die deutsche K+S-Produktion massiv beeinträchtigt - ich halte das aber für einen einmaligen bis seltenen Effekt.
- Bei der Inbetriebnahme der Mine in Kanada verlief nicht alles nach Plan, mit der Zeit wird die Effizienz aber häufig besser.
- In den letzten Jahren gab es weltweit Getreideüberschüsse mit niedrigen Getreidepreisen, deshalb sank der Düngerabsatz. Nach der diesjährigen Trockenheit rechne ich mit steigenden Preisen, damit auch einem wachsenden Anreiz zum Erwerb von Kunstdünger, um die ausgelaugten Böden wieder zu verbessern, also einer steigenden Kalidünger-Nachfrage. Daher hoffe ich auf steigende Kali-Preise.

Gedanken und Anmerkungen dazu?

prof - Donnerstag, 29. November 2018 - 10:22
Mir sind die politischen Risiken zu groß. Steinkohle- und Braunkohlebergbau lassen grüßen.

levdul1 - Donnerstag, 29. November 2018 - 11:42
Ich kann Als Argumentation gut nachvollziehen. Ich bin auch mittels Discount-Zertifikat investiert.

Mittlerweile werden viele deutsche Unternehmen weit unter Buchwert gehandelt. Entweder geht es einigen Branchen richtig an den Kragen oder es wird bereits die nächste Rezession eingepreist.

isabellaflora - Donnerstag, 29. November 2018 - 12:37
'Die diesjährige Trockenheit hat die Einspeisung von Abfall-Lauge in die Werra verunmöglicht und damit die deutsche K+S-Produktion massiv beeinträchtigt - ich halte das aber für einen einmaligen bis seltenen Effekt.'

Das glaube ich leider nicht .... ;-( Oder sind die schon dabei, Schleusen in der Werra einzuziehen?

Gruß isa

al_sting - Montag, 13. Januar 2020 - 15:02
Bei mir ist K+S wieder zu einem heißen Favoriten geworden.
Fundamental: Zum halben Preis gegenüber meinem Ausstieg vor 2 Jahren sehen die Chancen deutlich attraktiver aus, von einer steigenden Düngernachfrage zu profitieren.
(Die Kalipreise sind sehr zyklisch und derzeit tief im Tal)

Möglicher Kurstrigger: K+S scheint für seine Tochterfirmen in Süd- und Nordamerika Teilhaber zu suchen.
Grund 1: Abbau der Verschuldung
Grund 2: Offenlegung der inneren Werte der Firma
Die Summe der Einzelteile dürfte den aktuellen Kurs deutlich übertreffen.

Risiken:
1. Das Geschäft mit Winter/Tausalz dürfte unter der Klimaerwärmung leiden. Geschätzt 20% des Geschäftsvolumens.
2. Die Kalipreise ziehen nicht an, weil die Kapazitäten weiter steigen und die Nachfrage übertreffen.

Habt ihr Gedanken und Meinungen zu K+S?

al_sting - Montag, 13. Januar 2020 - 15:04
Nachtrag: K+S-Konzern erwägt Teilverkauf des Amerika-Geschäfts
http://www.zeit.de/news/2019-12/10/ks-konzern-erwaegt-teilverkauf-des-amerika-geschaefts

trick17 - Mittwoch, 22. Januar 2020 - 16:12
ich bin nicht investiert, beobachte die Aktie allerdings.
Heute erstmals unter 10 Euro.
Die Börse macht hier offensichtlich Druck, Resultate bei der Nettoverschuldung zu erzielen.
Kaliproduktion wurde ja auch aufgrund der schlechten Preise gekürzt.
Sieht nicht gut aus. Fremdkapital übersteigt die Marktkapitalisierung deutlich.
K+S ist aber immmer noch 1,7 Mrd Euro an der Börse wert. Für mich kein Einstieg, auch bei den gedrückten Kursen.

trick17

levdul1 - Mittwoch, 22. Januar 2020 - 17:50
Im Augenblick ist K+S nichts wert, da, wie Trick17 geschrieben hat, das Fremdkaüpital die Marktkapitalisierung übersteigt und die Firma nicht mal die Kapitalkosten verdient.

Mit einem Buchwert von 21 € ist es aber schon ein deep value Wert.

Ich habe heute nachgekauft. Die erste Position ist natürlich dunkelrot.

covacoro - Mittwoch, 22. Januar 2020 - 20:32
K+S scheint ein Lehrstück, was bei hoher Verschuldung passieren kann. Man wird in die Zange genommen und redet jetzt sogar von Verkäufen des Tafelsilbers. „Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.“

prof - Mittwoch, 22. Januar 2020 - 20:47
Auch der Kalibergbau dürfte Gegenwind aus der Politik bekommen.

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