Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Daimler: Archivierte Beiträge bis 12. Juli 2019
al_sting - Samstag, 23. Juni 2018 - 20:29
Korrektur: Die Kombination von weiter anheizenden Handelkrieg-Kommentaren am Wochenende mit einem 12-Monats-Tiefkurs am Freitag macht mich doch noch etwas vorsichtiger. Ich ziehe den Kaufauftrag für Daimler vorerst zurück.

stw - Dienstag, 26. Juni 2018 - 09:10
Ich sehe das ähnlich wie Al und glaube sogar dass Daimler gestärkt aus dieser Krise hervorgehen wird. Die Vorbereitungen, die da getroffen werden für das Zeitalter der E-Mobilität und dem autonomen Fahren, sind aller Ehren wert. Diese strategischen Weichenstellungen sind für mich viel wichtiger als die kurzfristigen Belastungen aus Diesel- und Handelskriegsproblematik. Ich sollte dazu mal einen längeren Beitrag verfassen...
Daimler ist übrigens (wie auch BMW und Porsche) in unserem Portfolio des Digital Leaders Funds enthalten: https://thedlf.de/portfolio/.
D.h. wir sind überzeugt, dass die Stuttgarter ihre Digitale Transformation (natürlich unter Schmerzen) stemmen werden.

:-) stw

al_sting - Dienstag, 26. Juni 2018 - 09:56
"Daimler ist übrigens (wie auch BMW und Porsche) in unserem Portfolio des Digital Leaders Funds enthalten: https://thedlf.de/portfolio/.
D.h. wir sind überzeugt, dass die Stuttgarter ihre Digitale Transformation (natürlich unter Schmerzen) stemmen werden."
Schön zu hören. Gerade wenn man antizyklisch unterwegs ist, freut man sich über andere, kluge Stimmen, die die eigene Sichtweise unterstützen.

Mein Daimler-Kauf ist übrigens nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.
Ich kann mir gut vorstellen, dem Autosektor (also verteilt über BMW, Daimler, VW/Porsche sowie Tesla-Short) in diesem Jahr bis an mein Sektormaximum von 20% aufzustocken.

prof - Dienstag, 26. Juni 2018 - 11:35
Zumindest ist Mercedes eine wertvolle Marke, darauf kann man spekulieren. Aus charttechnischer Sicht ist das Februartief von 2016 im Bereich um 50 - 52 € interessant.

al_sting - Freitag, 6. Juli 2018 - 07:49
Da sich eine Möglichkeit abzeichnet, den Handelskrieg um Autos zwischen Europa und den USA zu vermeiden, verbessert sich die Stimmung für die Autoproduzenten.
Also hole ich jetzt den Einstieg bei Daimler nach:
Kauf 300 Stück, nächster Eröffnungskurs Xetra.

al_sting - Freitag, 6. Juli 2018 - 11:35
Eröffnungskurs Xetra 9:00 Uhr: 59,07€

--> 300 x 59,07€ = 17.721 €

Rückblickend wäre der gecancelte Kauf im Juni günstiger gewesen. Die Hoffnungen auf eine Vermeidung von Handelskriegen haben alle Kursverluste seitdem in kürzester Zeit überkompensiert.

levdul1 - Freitag, 6. Juli 2018 - 13:25
@ Du wirst ja langsam zum prozyklischen Investor :-)

Buy on good news !

(nicht zu ernst nehmen).

al_sting - Sonntag, 16. September 2018 - 21:25
Spekulationen einer Daimler-Übernahme: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/wer-greift-da-nach-daimler-li-shufu-etwa-15788479.html

al_sting - Montag, 22. Oktober 2018 - 20:15
Die zweite Gewinnwarnung binnen weniger Monate zerstört Vertrauen und schadet daher regelmäßig dem Kurs
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Wegen der teuren Aufarbeitung der Dieselkrise und anderer Widrigkeiten hat Daimler erneut seine Gewinnziele für 2018 nach unten geschraubt. Im laufenden Jahr werde jetzt ein Konzern-Ebit „deutlich unter Vorjahresniveau“ erwartet, teilte der Stuttgarter Autobauer am Freitag mit. Die Aktie rutschte nach der Mitteilung um 3,4 Prozent ab auf 50,63 Euro.

Vor allem in der Pkw-Sparte Mercedes-Benz holpert es. Zudem gibt es in den Segmenten Bus und Vans Probleme bei der Nachfrage beziehungsweise Auslieferung. Wie Daimler weiter mitteilte, lagen die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal 2018 „nun auch deutlich unter den Markterwartungen“. Der Konzerngewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte auf 2,488 Milliarden Euro, nach 3,409 Milliarden vor Jahresfrist.

Maßgeblich für die Gewinnwarnung ist laut Daimler ein Anstieg der Aufwendungen für „behördliche Verfahren“ und Maßnahmen in verschiedenen Regionen im Zusammenhang mit Mercedes-Dieselfahrzeugen. So ruft der Konzern in ganz Europa beispielsweise 690.000 Dieselautos zurück, in denen das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) unzulässige Abschalteinrichtungen ausgemacht haben will.

Zudem gewährt der Konzern in Schwerpunktregionen Deutschlands, in denen die Schadstoffbelastung der Luft besonders hoch ist, Prämien von bis zu 10.000 Euro, wenn Pkw-Besitzer ihre alten Diesel-Fahrzeuge gegen neue, sauberere Modelle umtauschen. Weitere Gründe für die Ergebniskorrektur sind geringere Absätze in der Van-Sparte infolge von „Auslieferungsverzögerungen“. Zudem verzeichnet Daimler eine geringere Nachfrage von Bussen in einzelnen Märkte, was ebenfalls auf den Gewinn drückt.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/autobauer-in-der-krise-naechste-gewinnwarnung-daimler-schockiert-die-aktionaere/23208764.html

al_sting - Montag, 22. Oktober 2018 - 20:17
Ach ja: Für mich sieht vieles nach Einmaleffekten aus, daher verkraftbar. Auch wenn ich noch mehr dieser Einmaleffekte erwarte, scließlich sind die Autohersteller m.E. beim "Dieselkomromiss" viel zu billig davongekommen.

prof - Dienstag, 23. Oktober 2018 - 11:40
VW-Chef Diess vor einer Woche:
„Aus heutiger Sicht stehen die Chancen vielleicht bei 50:50, dass die deutsche Automobilindustrie in zehn Jahren noch zur Weltspitze gehört“

Man mag trefflich darüber streiten, ob die "Schuld" daran eher bei der DUH/Politik oder den Automobilherstellern liegt. Das sprengt die Integrationskraft des Forums und wäre darum Verschwendung von Zeit und Spaßpunkten.

Aber die Worte von Diess klingen schon bedrohlich. Es kann sein, er stapelt tief, es muss aber nicht. Die Zehntelung von E.On und RWE im letzten Jahrzehnt sind mir eine Warnung. Autos sind mobile Güter und können auch in Asien, Frankreich oder USA produziert werden, wo es anscheinend keine derart extremen Probleme gibt. Eine Marke kann auch untergehen. (Schneider, Telefunken)

Fazit: Ich wäre in diesem Umfeld vorsichtig! Und an die KGV-Jünger: RWE und E.On haben in 2008 auch prächtigst verdient, die Gewinnreihen ließen sich aber nicht fortschreiben.

isabellaflora - Dienstag, 23. Oktober 2018 - 18:02
... lieber prof, kurz, wegen der Spaßpunkte, das Deutsche Management hatte immer wesentliche Probleme mit umwälzenden Veränderungen in kurzer Zeit. Dyson stemmt in diesen Monaten einen Fabrik von Elektoautos in Südkorea, Tesla kann anscheinend doch ein paar mehr E-Autos fertigen, eine kleine Firma mit e.go ... und, und - das sind alles Klitschen, die mehr Visionen haben als die mit 10 Mio gepamperten VW-Manager. Gruß isa
P.S. By the way - ich warte auf meinen E-Smart bald 10 Monate ....

prof - Dienstag, 23. Oktober 2018 - 19:05
Bei den Ursachen liegen wir wohl sehr weit auseinander, bei der Erkenntnis aber nicht:

Wir kaufen wohl derzeit beide keine deutschen Autoaktien!
;-)

al_sting - Dienstag, 23. Oktober 2018 - 20:22
Wenn diese Worte aus dem Mund eines BMW- oder Daimlerchefs kommen würde, OK. Aber beim VW-Konzern, der führend war bei Betrügereien zur Umgehung der alten Grenzwerte, finde ich die Worte etwas dummdreist.
Aber ja, derzeit stellt sich die Frage, wie gut die deutsche Autoindustrie den absehbaren Umbruch der Branche zu regenerativen Antrieben und evtl. etwas später hin zu autonomem Fahren meistert.
Wenn sie es gut meistert, sind die Kurse Schnäppchenpreise.
Wenn es sie zerlegt, sind alle Preise zu hoch.

Ich halte die Autoidustrie für deutlich besser aufgestellt als die großen Stromversorger, darum bin ich dort eingestiegen.

isabellaflora - Donnerstag, 25. Oktober 2018 - 10:07
Es sieht für die Deutsche Autoindustrie, insbesondere VW, nicht dolle aus ...

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/teslas-gewinn-und-elon-musks-neue-glaubwuerdigkeit-15855628.html

Man muss sich das mal vor Augen führen. Musk wird von der amerikanischen Bundesbehörde wahrlich nicht unterstützt, ganz anders sieht das in Deutschland aus. Also, wenn ich überhaupt noch einem der großen Deutschen Pkw-Player im Zukunftsmarkt etwas zutraue, dann ist es BMW. Für VW gilt die Lex VW - die gehen nie unter, die können machen was sie wollen ;-) Gruß isa

prof - Donnerstag, 25. Oktober 2018 - 20:02
Das wären Hundertausende Arbeitsplätze in der Automobilindustrie und noch mehr bei den Zulieferern. Somit riesige Löcher in den Sozial- und Staatskassen und Menschen, die arbeitslos sind.

Das wäre bitter!

al_sting - Donnerstag, 25. Oktober 2018 - 21:30
Tesla hat wie erwartet optisch gute Zahlen hervorragend verkauft.
Ein PR-Meisterstück war schon die öffentlichkeitswirksame Wandlung eines der bekanntesten Shorters der USA zu einem Befürworter von Tesla am Vorabend der Verkündung der neuen Zahlen. Chapeau, das hat den perfekten Boden für eine freundliche Aufnahme der Quartalszahlen bereitet - aber sorry, für mich klingt das ziemlich "fishy".

Aber ich will mich nicht beschweren, ich habe ja ein Stück weit mit einem Höhenflug von Tesla nach den Quartalszahlen gerechnet. Ich werde mir die Zahlen mal in Ruhe anschauen und überlegen, ob ich in der nächsten Woche "meinen" Tesla-Put wieder aufstocke. Bei Kursen unter 0,90€ sehe ich dafür schon jetzt eine sehr große Wahrscheinlichkeit.

In der Tat, ein Zusammenbruch der deutschen Autoindustrie wäre verheerend für die deutsche Volkswirtschaft. Nach verschiedenen Schätzungen hängen 1/4 aller deutschen Industriearbeistplätze direkt oder indirekt an der Automobilindustrie - und zusätzlich sehr viele "Sekundär"-Arbeitsplätze.
Aber das ist auch der Grund meines Optimismus in die Autobranche: Ich sehe hier ein sehr großes Potential sehr intelligenter und gut ausgebildeter Menschen, deren Existenz von ihrer innovativen Kreativität abhängt. Dazu eine Industrie, die noch richtig gut verdient, also das nötige Kleingeld haben sollte, um fehlende oder verpasste Innovationen mit Geld nachzuholen.
Ich baue fest auf deren Innovationsfähigkeit, um sowohl für die relativ naheliegende Herausforderung der alternativen Antriebe (ob nun Elektroantrieb oder Brennstoffzellenantrieb mit Wasserstoff) als auch mit der mittelbaren Herausforderung der fahrerlosen, IT-gesteuerten Lenkung starke und wettbewerbsfähige Antworten zu finden.
Sowohl personell als auch finanziell ist der Herausforderer Tesla da deutlich schlechter aufgestellt. Die dürften im aktuellen Sprint der E-Antriebe führen, aber auf der Marthonstrecke sind Teslas Karten gar nicht gut.

stw - Freitag, 26. Oktober 2018 - 14:40
Schön gesagt, das gibt ziemlich gut auch meine Meinung wieder. Respekt für Elon Musk, man darf den Kerl wirklich nicht unterschätzen. Ich bin beeindruckt von seiner Leistung.

:-) stw

al_sting - Montag, 29. Oktober 2018 - 21:27
Trifft meine Einschätzung zu Automobilherstellern recht gut.

Auch GM und Ford sind m.E. kaufenswert, nur ist meine Branchengewichtung für Autohersteller im Depot mit den drei deutschen Herstellern long und Tesla short vorerst ausgereizt.

http://seekingalpha.com/article/4215044-car-manufacturers-sale-investment-opportunities-growing-market
Conclusion

The question is if the glass is half empty or half full. As an optimist and being convinced of the future of cars, I think that the risk reward ratio is very good for the car industry if you choose the "old"-fashioned and out-of-favour stocks. Avoiding Tesla can be a very clever choice looking at the pure numbers.

I would like to conclude with a very intelligent advice of Warren Buffet:
Be greedy when others are fearful and fearful when others are greedy.

For now and for car stocks it seems that there are many fearful investors out there.

al_sting - Freitag, 12. Juli 2019 - 13:30
Der neue Chef präsentiert aber eine Menge Leichen aus dem Keller seines Vorgängers.

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Der Autobauer Daimler überrascht mit einem milliardenschweren Quartalsverlust und senkt abermals seine Gewinnerwartungen. Der neue Daimler-Chef Ola Källenius, der erst vor knapp drei Wochen die damaligen Gewinnziele für dieses Jahr gekippt hatte, legte am Freitag nach.

Wegen der Dieselabgas-Affäre, Airbag-Rückrufen, Produktionsproblemen und Absatzschwierigkeiten werde das Betriebsergebnis im laufenden Jahr nicht stagnieren, sondern deutlich sinken, teilte der Autobauer mit.

Im zweiten Quartal schrieb Daimler Börsen-Chart zeigen außerdem einen operativen Verlust (Ebit) von 1,6 Milliarden Euro, nach einem Gewinn von 2,6 Milliarden im Vorjahresquartal.

Die Daimler-Aktie sackte zu Börsenbeginn um bis zu 4,5 Prozent ab und riss auch die Titel der Konkurrenz mit. Volkswagen und BMW fielen jeweils um bis zu 1,5 Prozent. Im Anschluss konnten die Papiere ihre Verluste jedoch etwas eingrenzen.

Rückstellungen für Airbags und Diesel-Verfahren

Zur Begründung für die Neueinschätzung nannte der Konzern höhere Rückstellungen für einen erweiterten Rückruf von Takata-Airbags, behördlichen und gerichtlichen Verfahren hinsichtlich Dieselfahrzeugen, eine Umsortierung des Produktportfolios von Mercedes-Benz Vans, verlangsamte Produktionshochläufe und eine Wachstumsschwäche der Automobilmärkte.

Der Schwede Källenius hatte erst im Mai den langjährigen Daimler-Chef Dieter Zetsche abgelöst. Ende Juni kippte er wegen der Abgasaffäre die Gewinnziele für dieses Jahr. Bereits dies begründete er mit Rückstellungen für behördliche Verfahren und Rückrufe von Dieselfahrzeugen. Schon das war die dritte Gewinnwarnung in einem Jahr - und für Källenius eine Bürde: In einem ohnehin schwierigen Jahr muss er nun bei laufendem Konzernumbau gegen einen Vertrauensverlust bei den Anlegern ankämpfen.

Dividendenkürzung möglich

Die US-Bank JPMorgan hat Daimler Börsen-Chart zeigen nach einer erneuten Gewinnwarnung zunächst auf "Overweight" mit einem Kursziel von 69 Euro belassen. Der Autobauer habe für das zweite Quartal überraschend einen operativen Verlust berichtet, schrieb Analyst Jose Asumendi in einer am Freitag vorliegenden ersten Reaktion. Das gesenkte operative Ergebnisziel (Ebit) für 2019 impliziere eine Kürzung seiner eigenen bisherigen Schätzung um über ein Viertel. Die Stuttgarter dürften nun auch über die Dividende nachdenken
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http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/daimler-neue-gewinnwarnung-von-ola-kaellenius-verschreckt-anleger-a-1276997.html

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