Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: EADS: Archivierte Beiträge bis 14. August 2017
chinaman - Montag, 4. September 2006 - 10:56
HANDELSBLATT, Montag, 4. September 2006, 10:09 Uhr
Personalpolitik

Einstellungsstopp bei Airbus

Der neue Airbus-Chef tritt auf die Bremse. Zwei Monate nach seiner Ernennung verhängte Christian Streiff einen Einstellungsstopp für sämtliche Airbus-Werke. Streiff will sich zunächst einen Überblick über die Personalsituation verschaffen, hieß es aus Toulouse.

fas MÜNCHEN. „Das ist ein übliches Vorgehen bei einem Führungswechsel“, sagte ein Airbus-Sprecher in Toulouse und bestätigte damit einen Bericht der „Financial Times Deutschland.“

Der Franzose Streiff hatte Anfang Juni den Deutschen Gustav Humbert bei Airbus abgelöst. Zuvor hatte der zur Zeit größte Flugzeugbauer der Welt einräumen müssen, dass der Riesenairbus A 380 nicht rechtzeitig an die Kunden ausgeliefert werden kann. Vor allem die Verkabelung der Kabinen bereitet den Technikern unerwartet viele Schwierigkeiten. Die verspätete Auslieferung kostet Airbus rund zwei Milliarden Euro und hatte im Mutterkonzern EADS eine Führungskrise ausgelöst, die durch den Abgang des Co-Vorstandschefs Noel Forgeard beendet wurde.


Streiff hat erklärt, dass er drei Monate brauche, um sich bei Airbus ein Bild der Lage zu machen. Experten rechnen damit, dass Airbus Ende September einen neuen Plan zur Auslieferung des A 380 vorlegt, den auch die Lufthansa und Air France in größeren Stückzahlen bestellt haben. Die Wiederherstellung der Liefertreue hat der Mutterkonzern EADS zur obersten Priorität erklärt.

Doch die Kapazitäten bei Airbus sind begrenzt. Denn neben dem Flaggschiff A 380 läuft die Fertigung des Militärtransporters A400 M an, der bereits 2008 seinen Erstflug absolvieren soll. Terminschwierigkeiten bei dem Projekt hat die EADS zuletzt energisch dementiert.

Auch die neue A 350, die Airbus auf der Luftfahrtmesse in Farnborough vorstellte, dürfte erhebliche Kapazitäten binden. Airbus musste das Langstreckenflugzeug neu konstruieren, nachdem Erzkonkurrent Boeing für seinen „Dreamliner“ fast 400 Bestellungen eingesammelt hatte. Bis zuletzt hatten Airbus und auch die Mutter EADS immer wieder auf den Mangel an Ingenieuren im Konzern hingewiesen.

al_sting - Montag, 4. September 2006 - 11:35
Noch im Juni beklagte sich Airbus bitterlich über den Mangel an Ingenieuren in Deutschland, beschwerte sich, dass es seine offenen Stellen nicht besetzen könne.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,419749,00.html
Jetzt ist Einstellungsstopp.
Mal sehen, was als nächstes kommt.

Das Verhalten von TUI und EADS scheint eine neue Managementmode aufzuzeigen: Management by Überraschungseffekt mittels unvorhersehbarem Strategiewechsel?
Oder sollte es besser Management bei Kurzzeithorizont genannt werden?

Wäre es nicht traurig, wäre es nettes Popcornkino.
Who is the next?

al_sting - Montag, 4. September 2006 - 11:51
Pardon, mein Neudeutsch lässt mal wieder zu wünschen übrig.
Gemeint war natürlich "Management by Kurzzeithorizont"

chinaman - Mittwoch, 13. September 2006 - 05:16
Handelsblatt Nr. 176 vom 12.09.06 Seite 1


Moskau sucht Einfluss bei EADS

Russland will Anteil an europäischem Luftfahrtkonzern auf zehn Prozent ausbauen - Gemeinsame Projekte geplant

MOSKAU/MÜNCHEN. Die staatlich gesteuerte russische Flugzeugindustrie will über eine Kapitalbeteiligung offenbar Einfluss auf den europäischen Luftfahrtkonzern EADS bekommen. Wie gestern bekannt wurde, will die russische Vneshtorgbank ihren Anteil an EADS von fünf Prozent weiter ausbauen und an die geplante russische Luftfahrtholding OAK weiterreichen. Dies sagte Alexej Fjodorow, designierter Chef der Vereinten Flugzeugbauwerke (OAK), auf einer Branchenmesse im Kaukasus.

"Wir haben nie verheimlicht, dass wir zehn Prozent an EADS wollen, um eine strategische Industrie-Partnerschaft zu begründen", sagte Fjodorow. Die OAK soll bis Ende dieses Monats durch Fusion aller russischen Flugzeug- und Hubschrauber-Produzenten entstehen, gab Fjodorow nach seinem jüngsten Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin bekannt. Der Staat werde an dem fusionierten Unternehmen einen Anteil von 75 Prozent halten.

EADS hat im vergangenen Dezember für 65,3 Mill. Dollar zehn Prozent am bisher einzigen börsennotierten Flugzeugbauer Irkut gekauft. Ex-Kanzler Gerhard Schröder hatte anlässlich dieses Einstiegs beim sibirischen Kampf- und Löschjet-Hersteller Irkut gesagt, Russland müsse "einen Platz im EADS-Boot haben". Seinerzeit war laut EADS-Quellen sogar von einer russischen Beteiligung von zehn bis 15 Prozent an EADS und Airbus die Rede.

"Wir wollen sehr aktiv an der Konsolidierung der russischen Industrie teilhaben", hatte EADS-Chef Thomas Enders noch im Mai dieses Jahres auf der Berliner Luftfahrtshow ILA betont. Dies heizte Branchenspekulationen an, dass sich auch EADS im Gegenzug an dem geplanten russischen Luftfahrtkonzern OAK beteiligen will. EADS wollte dies gestern nicht kommentieren.

Durch die Fusion aller russischen Flugzeugproduzenten zur OAK will Russland seine notleidende Luftfahrtindustrie am Leben erhalten. Bisher sind alle Langstrecken- und Regional-Flugzeugproduzenten so zerstritten und finanziell so schwach, dass in Russland pro Jahr nur noch ein Dutzend Flugzeuge produziert wird. Die Fusion soll dies ändern und eine Produktionsbasis zur Erneuerung des stark veralteten Flugzeugparks im Riesenreich schaffen. Mindestens 1 000 Jets müssen binnen weniger Jahre ersetzt werden. Allein Aeroflot, Russlands größte Fluggesellschaft, will jetzt für drei Mrd. Dollar neue Flugzeuge ordern - ein Auftrag, um den Airbus und Boeing buhlen.

Der russische Industrieminister Boris Aljoschin spricht sich für eine "internationale Kooperation" in der Luftfahrtindustrie aus. Dabei ist in der russischen Regierung bisher umstritten, ob Airbus oder Boeing Wunschpartner werden soll. Während Irkut mit Airbus kooperiert, setzt Sukhoi, Hersteller des Russian Regional Jets, auf eine Beratung durch Boeing. "Russland ist für die Branche ein wichtiger Markt", sagt ein EADS-Sprecher. "Die Russen verfügen über hervorragende Entwicklungs- und Produktionskapazitäten." So will Airbus beispielsweise Kurzstreckenjets des Modells A 320 in Russland zu Frachtern umrüsten lassen.

Im Gegenzug will sich Russland nun Zugang zu EADS sichern - und damit offenbar auch zu westlicher Technologie. Moskauer Medien zitieren ungenannte Regierungsvertreter, die "Einfluss auf Europas bedeutendsten Raum- und Luftfahrtkonzern" gewinnen wollen. Doch bisher ist nicht erkennbar, wie das konkret geschehen soll. Selbst mit einer Zehn-Prozent-Beteiligung hätte ein russischer Aktionär nicht automatisch Mitsprache im Konzern. Denn ein Aktionärspakt sichert den EADS-Aktionären Daimler-Chrysler (22,5 Prozent), Lagardère (7,5 Prozent) und dem französischen Staat (15 Prozent) bisher die alleinige Kontrolle über die strategische Ausrichtung und die Besetzung des Managements. Sie müssten also freiwillig die Macht mit potenziellen russischen Partnern teilen.

Dennoch sind Beobachter skeptisch. "Noch ist der Anteil unbedenklich. Doch die Absichten der Russen in der Zukunft sind unklar", warnt Falk Reimann, Aktienanalyst der Landesbank Baden-Württemberg. Die Deutschen müssten aufpassen, dass die Russen nicht schleichend ihre Position ausbauen.

Die EADS-Führung hat das erklärte Ziel, die Internationalisierung des Konzerns voranzutreiben. China, Indien und Russland sind dabei Schlüsselmärkte. Und langfristig komme der Konzern nur in diese Zukunftsmärkte, wenn er bereit sei, die neuen Partnerländer auch mit Kapital und Aufträgen zu beteiligen, heißt es bei der EADS.mbr/fas/kol

kol
mbr
fas



12. September 2006

chinaman - Donnerstag, 14. September 2006 - 06:25
Handelsblatt Nr. 176 vom 12.09.06 Seite 8


EADS

Moskauer Mauscheleien

Gut gemeint ist bekanntlich etwas anderes als gut gemacht. Das gilt auch für den Einstieg der Russen beim europäischen Verteidigungs- und Luftfahrtkonzern EADS. Nichts spricht gegen eine Beteiligung russischer Konzerne am Vorzeige-Gemeinschaftskonzern der Europäer, Ängste sind unangebracht. Doch das russische Vorgehen, Mauscheln und geheimer Aktienzukauf, schüren genau diese.

Russische Konzerne haben leider noch immer nicht gelernt, dass westliche Märkte anders ticken als ihr Wild-Ost-Kapitalismus Moskauer Prägung. Hier ist es sinnvoll, gerade in sensiblen Bereichen wie Raumfahrt, Flugzeugbau und Rüstung mit offenem Visier anzutreten. Wenn der Kreml oder seine Staatsbank Vneshtorgbank offen sagen würden: "Wir kaufen eine EADS-Beteiligung für unseren Flugzeugbaukonzern OAK" - wer im Westen könnte ernstlich etwas dagegen haben? Dies würde die politisch gewollte stärkere Integration Russlands in Europa vorbildlich beflügeln.

Schon einmal haben Russen den gleichen Fehler gemacht: Der geplante Kauf des bayerischen Flugzeugbauers Fairchild Dornier wurde nicht offen kommuniziert und in Deutschland so falsch verstanden, als wollte der Oligarch Oleg Deripaska das Werk kaufen und nach Russland schaffen. Der Deal platzte, die Chinesen stiegen ein, und heute ist die Firma tot. Vernünftige Kommunikation hätte eine sachliche Diskussion mit Russland ermöglicht, und am Ende wären beide Seiten Sieger gewesen - neue russische Manager und deutsche Arbeiter. Russland kann mehr, als nur Ängste wecken. Wir sollten Moskau den Weg nach Europa sogar erleichtern, auf Kooperation setzen und nicht das Kommando "Schotten dicht" ausgeben. Aber dazu gehören immer zwei offene und faire Partner. brueggmann@handelsblatt.com

Brüggmann, Mathias



12. September 2006

chinaman - Sonntag, 17. September 2006 - 09:19
Handelsblatt Nr. 179 vom 15.09.06 Seite 21


EADS-Großaktionäre erteilen Russen eine klare Absage

Daimler und Lagardère pochen auf das verbriefte Vorrecht des Aktionärspaktes

MARKUS FASSE | MÜNCHEN HOLGER ALICH | PARIS Das Ansinnen des russischen Staates auf mehr Einfluss bei EADS stößt bei den Altaktionären auf wenig Gegenliebe. Wenige Tage nach Bekanntwerden des Einstiegs einer russischen Staatsbank beim Luft- und Raumfahrtkonzern haben sich die Großaktionäre eindeutig gegen ein Mitspracherecht des neuen Kapitalgebers ausgesprochen. Es sei nicht im Sinne von EADS, "die Unternehmensführung oder den Kreis der industriellen Großaktionäre zu verändern", sagten die Vorsitzenden des EADS-Verwaltungsrates Manfred Bischoff und Arnaud Lagardère am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung.

Damit haben sich die Gründungsmitglieder der EADS eindeutig positioniert - und erteilen russischen Ambitionen, eine europäisch-russische Luft- und Raumfahrtallianz zu gründen, eine klare Absage. Zwar betonen Lagardère und Bischoff das Interesse der Europäer an einer Kooperation mit der russischen Industrie auf dem Schlüsselfeld. Doch Macht wollen Deutsche, Franzosen und Spanier nicht abgeben.

Über mehrere Wochen hatte die russische Staatsbank VTB an verschiedenen europäischen Börsenplätzen EADS-Papiere gekauft. Die waren nach Bekanntwerden der Lieferprobleme bei der EADS-Tochter Airbus ausgesprochen günstig. Anfang der Woche räumte EADS ein, dass die Russen mehr als fünf Prozent des Aktienkapitals kontrollieren. VTB hatte zunächst das Engagement "als Finanzinvestment wie auch unsere Käufe von Microsoft-Aktien" ausgegeben. Doch die russischen Pläne gehen weiter. Alexej Fjodorow, Chef des neu gegründeten russischen Luftfahrtriesen OAK, bekundete den Wunsch, zehn Prozent an EADS zu kontrollieren. Da EADS wiederum über den russischen Flugzeugbauer Irkut indirekt an OAK beteiligt sein wird, schwebt den Russen eine Überkreuzbeteiligung vor. Höhepunkt des Vorstoßes solle der persönliche Einsatz Wladimir Putins sein, der Jacques Chirac und Angela Merkel den Plan auf einem Dreiergipfel am 23. September in Paris präsentieren will.

Doch ohne die Großaktionäre geht bei EADS seit ihrer Gründung vor sechs Jahren nichts. Lagardère und Bischoff repräsentieren die Großaktionäre Sogeade und Daimler-Chrysler, die gemeinsam mit der spanischen Staatsholding Sepi über einen Aktionärspakt verbunden sind. Der Club hat zwar nicht die Kapitalmehrheit, bestellt über einen Aktionärspakt aber das Management und gibt die strategische Ausrichtung. vor. Das System ist eine fein austarierte Machtbalance, an der keiner der Beteiligten rütteln will. "Die bestehende Unternehmensführung hat ihre Effizienz in der Vergangenheit unter Beweis gestellt", heißt es in der Erklärung. Auf dieser Basis, so Lagardère und Bischoff "begrüßen EADS und die Anteilseigner die Perspektive einer engeren Zusammenarbeit mit der russischen Luftfahrtindustrie in der Zukunft."

Noch deutlichere Ablehnung im Hinblick auf einen russischen Einfluss bei EADS gibt es bei Dassault Aviation. Die russischen Ambitionen "schaffen Probleme, denn wir repräsentieren eine Industrie mit Bezug auf die nationale Souveränität", sag-te gestern Charles Edelstenne, Chef von Dassault Aviation, die zu 45 Prozent dem EADS-Konzern gehört. In Bezug auf die "politische Landkarte hat Russland noch nicht zu Europa aufgeschlossen".

Dennoch sieht EADS Russland neben Indien und China als Schlüsselmarkt für die Zukunft an und ist ebenso wie Boeing mit einem Entwicklungszentrum präsent. Konkret ködern die Russen Boeing und Airbus mit einem Großauftrag: Die staatliche russische Fluggesellschaft will 60 neue Langstreckenflugzeuge kaufen, Boeing schickt die 787 ins Rennen, Airbus die neue A 350. Der Versuch, die Rivalen auszuspielen, sei offensichtlich, heißt es in der Branche.

MEINUNG SEITE 1

Alich, Holger
Fasse, Markus



15. September 2006

chinaman - Dienstag, 19. September 2006 - 05:07
Handelsblatt Nr. 180 vom 18.09.06 Seite 16


EADS späht mit Drohne auf Milliarden

Spartenchef Stefan Zoller rechnet noch in diesem Jahr mit einem Entwicklungsauftrag

MARKUS FASSE | MÜNCHEN Spähen, Überwachen, Feuern: Unbemannte Flugzeuge werden in Zukunft immer öfter die Lufträume in Krisengebieten kontrollieren. "Der Bedarf ist riesig" sagt Stefan Zoller, Vorstandsmitglied der EADS für den Bereich Sicherheit und Verteidigung. "Ich bin zuversichtlich, dass wir noch 2006 einen Entwicklungsauftrag für ein europäisches UAV-Projekt bekommen werden", sagt Zoller im Gespräch mit dem Handelsblatt und La Tribune. Zurzeit arbeiten fieberhaft alle großen Rüstungshersteller auf der Welt an der Entwicklung neuer, unbemannter Fluggeräte.

UAVs "Unmanned Aerial Vehicles" sind seit den Neunziger Jahren fester Bestandteil der US-Streitkräfte. Die in Deutschland als Drohnen bekannten Fluggeräte überwachen den Luftraum auf dem Balkan, in Afghanistan oder auf hoher See. Neben den Amerikanern hat vor allem Israel die Technik vorangetrieben und setzt, wie die US-Militärs, UAVs auch zu Angriffen auf Bodenziele ein. Führend in der Technik sind die US-Konzerne Lockheed Martin und Northop Grumman, als Standardtypen haben sich der "Predator" und der "Global Hawk" durchgesetzt.

"Europa hinkt in der Entwicklung von unbemannten Flugzeugen noch hinterher", sagt Zoller. Im Frühjahr hatte die EADS ein eigenes Demonstrationsobjekt zum ersten mal der Öffentlichkeit präsentiert. Der "Barracuda" ist zunächst als Aufklärungdrohne konzipiert, kann aber durchaus zur Kampfmaschine aufgerüstet werden - eine Entwicklung die der "Predator" bereits hinter sich hat.

Die Vorteile solcher Systeme liegen auf der Hand. Drohnen kosten in Entwicklung, Anschaffung und Unterhalt nur ein Bruchteil der Summe, die ein bemanntes Kampfflugzeug verschlingt. Drohnen brauchen keine Piloten, das Risiko des Einsatzes ist begrenzt. Neueste Modelle entscheiden autonom, sie sind ständig über Satelliten mit Führungsstellen verbunden, ihr Einsatz kann weit von ihrem Zielgebiet aus kontrolliert werden. Drohen brauchen keinen Schlaf, sie können tagelang in der Luft bleiben. Die EADS sieht vor allem Routineüberwachungen auf See oder in Auslandseinsätzen großes Potential. Die Unternehmensberatung Frost&Sullivan geht davon aus, dass bis Ende des Jahrzehnts noch rund 10 Mrd. Dollar global in die Anschaffung neuer Drohnen fließen. "Ich halte das für stark untertrieben", sagt EADS-Verteidigungschef Stefan Zoller.

Der "Barracuda"-Demonstrator trägt auch gleich einen Bundeswehr-Tarnanstrich. Ende des Jahrzehnts will die Luftwaffe einen Teil ihrer teuren Tornado-Aufklärungsflotte einmotten, die EADS hofft mit ihrem neuen System zum Zuge zu kommen. Das Drohnenprojekt ist für die EADS von strategischer Bedeutung. Zwar liefert der Konzern der Luftwaffe bis 2017 mit rund 180 Eurofighter eines der modernsten Kampfflugzeuge. Ein Entwicklungsauftrag für ein neues, bemanntes Kampflflugzeug wird es aber auf absehbare Zeit nicht mehr geben.

So sieht die EADS das Drohnenprojekt auch in einem größeren Zusammenhang.. Zoller will die Verteidigungssparte künftig vor allem als "Systemintegrator" aufstellen, die Heer, Luftwaffe und Marine vernetzt und militärische Aufgaben mit den Anforderungen der inneren Sicherheit zur Terrorbekämpfung kombiniert. Drohnen könnten somit auch im Inland eingesetzt werden und Grenzen oder Großveranstaltungen überwachen. Dazu müssen Drohnen aber mit bemannten Zivilflugzeugen und der Flugaufsicht kommunizieren können - der nächste wichtige Entwicklungsschritt.

Fasse, Markus



18. September 2006

chinaman - Donnerstag, 21. September 2006 - 17:43
Handelsblatt Nr. 180 vom 18.09.06 Seite 16


Russen lassen bei EADS nicht locker

BERLIN/MOSKAU. Der Kreml will trotz der EADS-Ablehnung eine Beteiligung an der Unternehmensführung des europäischen Luftfahrt- und Rüstungskonzerns erzwingen. Man sei "verärgert über die schroffe Ablehnung der russischen Wünsche seitens der EADS-Führung", erfuhr das Handelsblatt in Moskauer politischen Kreisen. Russland rechne sich "noch Chancen für einen politischen Kompromiss zwischen Russland, Deutschland und Frankreich aus" - sogar noch in dieser Woche. Dabei soll Europa gegen die USA ausgespielt werden.

Die staatliche russische Vneshtorgbank hatte vorige Woche mitgeteilt, 5,02 Prozent der EADS-Aktien an europäischen Börsen gekauft zu haben. Die Russen streben eine Überkreuzbeteiligung zwischen ihrem neu gegründeten Flugzeugverbund OAK und der EADS an und verlangen eine Managementbeteiligung an der EADS. Dieses Ansinnen haben die EADS-Großaktionäre Daimler-Chrysler, Lagardère und der französische Staat aber schroff abgelehnt.

Der Kreml will dennoch nicht aufstecken: Bereits bei einem Treffen der russischen und französischen Präsidenten, Putin und Jacques Chirac, sowie Bundeskanzlerin Angela Merkel am kommenden Sonnabend bei Paris strebt Moskau nach Handelsblatt-Informationen eine Lösung an: "Die Ablehnung durch den EADS-Direktorenrat bedeutet noch nicht, dass für Russland die Tür endgültig zu ist", sagte ein russischer Top-Manager aus der Luftfahrtbranche. Ein Beschluss über die Order von bis zu 44 Flugzeugen der Typen Boeing-787 oder Airbus A-350 wurde am Freitag vom Aufsichtsrat der mehrheitlich im Staatsbesitz befindlichen Airline Aeroflot vertagt. Die Aeroflot-Führung will Boeing-Jets, die Regierungsvertreter im Aufsichtsrat favorisieren hingegen bisher Airbus. Aber: "Auf Drängen der Staatsvertreter wurde die auf der Tagesordnung stehende Frage über die Flugzeugbestellungen zurückgestellt", sagte ein Beteiligter der Verhandlungen. mbr

mbr



18. September 2006

chinaman - Sonntag, 24. September 2006 - 09:52
Handelsblatt Nr. 183 vom 21.09.06 Seite 12


Airbus verspielt Vertrauen

Neue Hinweise auf Lieferschwierigkeiten bei der A380 verunsichern Airlines

PARIS/FRANKFURT. Der Flugzeughersteller Airbus verliert mit Spekulationen um neue Verzögerungen beim Großraumflugzeug A380 seine Glaubwürdigkeit bei den Fluggesellschaften. Investoren und Analysten haben alarmiert auf Informationen aus Branchenkreisen reagiert, wonach sich die Auslieferung des Riesenvogels weiter verzögern könnte. Die Aktie der Airbus-Muttergesellschaft EADS ging gestern mit einem Minus von vier Prozent in den Handel und drehte erst am Nachmittag wieder leicht ins Plus.

Die französische Wirtschaftszeitung "Les Echos" hatte gestern von neuen Verzögerungen berichtet. Sowohl EADS als auch Airbus nannten den Bericht eine Spekulation. "Seit dem Sommer unterziehen wir das A380-Programm einer kompletten Überprüfung. Diese ist noch nicht abgeschlossen", sagte eine Unternehmenssprecherin. Informationen zum Stand der Dinge seien erst nach der Sitzung des EADS-Boards am 29. September zu erwarten.

"Die größte Gefahr für Airbus ist der Verlust des Kundenvertrauens", warnte Antoine Boivin-Champeux vom Bankhaus Cheuvreux. Dies würde den Konzern weit mehr belasten als Aufwendungen für eine erneute Verzögerung. Das Management müsse die Probleme deshalb schnell in den Griff bekommen.

Bereits jetzt schüren Fluggesellschaften die Zweifel: "Air France hat wie andere Fluggesellschaften von Airbus einen neuen Auslieferungsplan bekommen. Wir warten auf weitere Präzisierungen", sagte eine Sprecherin von Air France-KLM. Offensichtlich beziehen sich diese Angaben aber auf die im Juni veröffentlichten Verspätungen, denn nach Unternehmensangaben hat Air France in jüngerer Zeit keine neuen Informationen in Bezug auf die A380 erhalten.

Rasche Klarheit fordert auch ein anderer prominenter Großkunde: Die Lufthansa erneuert ihre Langstreckenflotte (siehe "Lufthansa bestellt neue Flugzeuge") zu erneuern. Zurzeit besteht diese noch aus 30 Boeing-Jumbos und zwei Dutzend vierstrahligen Airbus A340. Chefpilot Jürgen Raps hatte in der internen Zeitung "Flightcrew Info" für Herbst eine größere Bestellung von Langstreckenmaschinen in Aussicht gestellt. In Frage kämen dafür auch weitere A380, schrieb Raps damals. Jetzt bestellt die hinter Air France-KLM zweitgrößte Airline Europas allerdings zunächst fünf A330-Langstreckenmaschinen.

Bislang hat Lufthansa 15 Riesenjumbos des Typs A380 geordert, die ab 2008 fliegen sollen. Darüber hinaus hat die Kranich-Airline eine Option auf 15 weitere Maschinen. "Wir rechnen weiterhin im Sommer 2008 mit der Übergabe der ersten Maschine", sagte gestern ein Sprecher. Die deutsche Airline ist ein Schlüsselkunde für Airbus: Als eine der weltweit führenden Fluggesellschaften hätte ein Kauf Signalwirkung für die Branche.

Laut Branchenkreisen werden im kommenden Jahr möglicherweise noch weniger Maschinen des neuen Großraumflugzeugs A380 ausgeliefert als bislang geplant. "Es ist ziemlich klar, dass Airbus davor steht, weitere Verzögerungen bekannt zu geben", sagte ein Airline-Manager. Mike Turner, Chef des britischen Airbus-Gründungsmitgliedes BAE, hatte vergangene Woche gesagt, dass er überrascht wäre, wenn es keine weiteren Lieferverzögerungen geben werde. BAE hat jüngst beschlossen, seinen Airbus-Anteil zu verkaufen.

Die EADS-Tochter Airbus hatte im Juni ihre Prognose für die Auslieferungen im kommenden Jahr wegen technischer Probleme bereits drastisch von 25 auf neun Maschinen verringert. Die Nachricht hatte zu einer teilweisen Neubesetzung der EADS-Führungsriege geführt und den Aktienkurs auf Talfahrt geschickt. ali/ebe/hz MEINUNG SEITE 8

EBE
hz.
ali



21. September 2006

chinaman - Dienstag, 26. September 2006 - 05:56
Handelsblatt Nr. 184 vom 22.09.06 Seite 1


Airbus bekommt die A380 nicht flott

MÜNCHEN. Der Flugzeughersteller Airbus ändert zum dritten Mal in Folge den Auslieferungsplan der A380. "Nach heutigem Informationsstand wird es zu weiteren Lieferverzögerungen" kommen, teilte der Mutterkonzern EADS am Donnerstag mit. Bisher seien weder die Lieferplanungen abgeschlossen noch die "finanziellen Auswirkungen von Verzögerungen ermittelt". Genaue Zahlen will der neue Airbus-Chef Christian Streiff in den kommenden vier Wochen vorlegen.

Bereits im Juni musste Airbus einräumen, dass in den Jahren 2007 und 2008 die Lieferzusagen an die Fluggesellschaften nicht eingehalten werden können. Die EADS-Muttergesellschaft rechnet mit Ergebnisbelastungen von zwei Milliarden Euro in den kommenden zwei Jahren. EADS-Co-Chef Noël Forgeard und der damalige Airbus-Chef Gustav Humbert mussten daraufhin gehen. Der Kurs der EADS-Aktie brach damals um ein Viertel ein.

Nach wie vor bekommen die Airbus-Techniker die Verkabelung der Passagierkabine nicht in den Griff. Die Fluggesellschaften verlangen individuelle Ausstattungen, auf die Airbus die Fertigung nicht eingerichtet hat. Bislang hat Airbus 159 feste Bestellungen für das doppelstöckige Passagierflugzeug. Trotz der erneuten Verschiebung wollen die Airlines aber keine Flugzeuge abbestellen. "Emirates erwartet von Airbus eine exakte Klärung über den Liefertermin", sagte Emirates Chef Tim Clark. Mit 43 Bestellungen ist die Fluggesellschaft aus dem Wüstenstaat Dubai der wichtigste Kunde des Riesenairbus.

Experten erwarten nun harte Verhandlungen über Entschädigungen, die Airbus an seine Kunden zahlen muss. Neben Emirates sind vor allem Lufthansa, Air France und Singapore Airlines die Hauptabnehmer der A380. Singapore Airlines hat die Zusage, am Ende des Jahres wenigstens die ersten beiden Maschinen übernehmen zu dürfen. Das sind bislang die einzigen festen Lieferzusagen für die A380. fas/hz TAGESTHEMA SEITE 2

fas
hz.



22. September 2006

chinaman - Freitag, 29. September 2006 - 05:16
Handelsblatt Nr. 187 vom 27.09.06 Seite 17


Unruhe bei Airbus Hamburg

Politik, Verbände und Gewerkschaften fürchten um das Auslieferungszentrum für den A 380

MARKUS FASSE | MUENCHEN GREGORY LIPINSKI | HAMBURG Drei Tage vor der Aufsichtsratssitzung des Mutterkonzerns EADS bangt Hamburg um die Zukunft des Standorts von Airbus in Finkenwerder. In Kreisen der Hamburger Senats, bei Gewerkschaften, Verbänden sowie unter den Airbus-Beschäftigten wird befürchtet, dass der Flugzeugbauer das in Hamburg geplante Auslieferungszentrum für den neuen Riesen-Airbus A 380 an einen anderen Standort verlegt.

"Wir wollen jetzt endlich Klarheit über die Pläne der Airbus-Führung", sagte Daniel Friedrich von der IG-Metall Küste. Er befürchtet, dass Teile der Fertigung des A 380 an den Stammsitz nach Toulouse verlagert werden und dadurch Arbeitsplätze in der Elbmetropole gefährdet sind. Hamburg ist neben Toulouse das Auslieferungszentrum für den Riesenflieger, hier erhalten die Maschinen ihre Inneneinrichtung. Außerdem wird die Frachtversion an der Elbe endmontiert.

Auch die SPD-Fraktion im Hamburger Senat äußert sich besorgt: "Sollte Hamburg das Auslieferungszentrum verlieren, wäre dies der Gau für die Stadt", sagt ein Fraktionssprecher. Ähnliche Tone schlägt die Naturschutzorganisation Bund an. "Es gibt Indizien, dass Airbus ein zentrales Auslieferungszentrum schafft und das steht in Toulouse", sagt Manfred Braasch, Bund- Landesgeschäftsführer . Ein Sprecher des Hamburger Senats hielt sich zu den Spekulationen bedeckt. "Dies ist Sache des Unternehmens".

Sollte die Auslieferung für die A 380 in Toulouse konzentriert werden, könnte EADS den Hamburger Standort möglicherweise neu ausrichten. In diesem Fall vermuten Branchenkenner, dass das Airbus-Werk in Finkenwerder zum Ausgleich die gesamte Endmontage des kleineren Airbus-Flugzeugs A320 erhält. Es handelt sich hierbei um die Kurzstreckenfamilie im Airbus-Programm.

Airbus wollte die Gerüchte am Dienstag nicht kommentieren und verwies darauf, dass die Analyse des neuen Airbus-Chefs Christian Streiff noch nicht abgeschlossen sei. Dieser hatte erst vergangene Woche die Beschäftigten in einem Mitarbeiterbrief auf Einschnitte vorbereitet. "Natürlich werden wir einen Blick auf die gesamte Organisation werfen, um die notwendigen Verbesserungen zu bestimmen", schrieb Streiff. Entscheidungen seien aber noch nicht getroffen worden.

Hamburg ist mit 12 000 Beschäftigten der größte Fertigungsstandort des Flugzeugherstellers in Deutschland, wo insgesamt 22 000 Menschen für die EADS-Tochter arbeiten. Der europäische Flugzeugbauer hatte bislang geplant, dass Hamburg für die Auslieferung des A 380 an Kunden im Nahen Osten und Europa verantwortlich sein soll. Hierfür hatte sich Airbus in einem jahrelangen Streit darum bemüht, dass die Startbahn in Finkenwerder um mehr als 580 Meter verlängert wird.

Das Thema ist zwar ausgestanden. Doch kommt der Flugzeughersteller nicht zur Ruhe. Vergangene Woche musste Airbus zum dritten Mal den Auslieferungsplan für den Riesenairbus A 380 verschieben, weil die Techniker die Verkabelung der Passagierkabine nicht in den Griff bekommen. Die Lieferverzögerungen kosten den Mutterkonzern in den kommenden zwei Jahren mindestens zwei Milliarden Euro - und weitere Belastungen sind in Sicht.

Zudem muss das Großraumflugzeug A 350 zum Teil neu konstruiert werden, die geplanten Entwicklungkosten von vier Milliarden Euro könnten sich verdoppeln. Ferner läuft die Kurssicherungen bei Airbus aus, der schwache Dollar belastet den Flugzeughersteller allein in diesem Jahr mit einem dreistelligen Millionenbetrag. Airbus produziert ausschließlich im Euro-Raum, Flugzeuge werden in Dollar abgerechnet.

Sollte EADS das Auslieferungszentrum für den A 380 in Toulouse konzentrieren, würde dies den Ausbau der Start- und Landebahn in Hamburg allerdings überflüssig machen. "Ohne das Auslieferungszentrum fehlt die Planungsrechtfertigung", sagt Bund-Geschäftsführer Braasch. Er verlangt deshalb einen Baustopp, bis geklärt ist, ob das Zentrum kommt. Fraglich ist aber, ob die Airbus-Mutter den Auslieferungsstandort in Hamburg tatsächlich aufgibt. Denn der Flugzeugbauer dürfte in diesem Fall in Deutschland auf erheblichen politischen Widerstand stoßen. Grund: Die A 380 wurde zum Teil mit deutschen Steuergeldern flügge gemacht. Im Gegenzug erhielten die Deutschen hierfür einen Teil der Endfertigung in Hamburg.

Für die Elbmetropole wäre das Aus für das Auslieferungszentrums ein finanzielles Fiasko. Rund 80 Mill. Euro kostet die Verlängerung der Startbahn. Davon zahlt die Elbestadt mehr als die Hälfte für den Ankauf von Grundstücken zur Verlängerung der Startbahn.

Lipinski, Gregory
Fasse, Markus



27. September 2006

chinaman - Montag, 2. Oktober 2006 - 04:52
Handelsblatt Nr. 188 vom 28.09.06 Seite 16


Airbus beschleunigt neuen Auslieferungsplan

Neuer Produktionsplan für die A 380 bereits diese Woche

PARIS. Der Flugzeughersteller Airbus will noch diese Woche seinen neuen Auslieferungsplan für die A 380 vorlegen. Das verlautete aus Konzernkreisen. Der neue Airbus- Chef Christian Streiff will wohl wieder in die Offensive kommen, nachdem neue Verzögerungen bei der Auslieferung des Großflugzeugs bekannt geworden sind. Neben den betroffenen Fluggesellschaften haben insbesondere die Arbeitnehmervertreter in den Hauptwerken Hamburg und Toulouse Klarheit über die Pläne gefordert.

Airbus musste in der vergangenen Woche zum dritten Mal den Auslieferungsplan für den Riesenairbus verlängern. Der Mutterkonzern EADS teilte mit, der neue Auslieferungsplan werde innerhalb der kommenden Wochen festgesetzt. Streiff will seine Pläne nun bereits am Freitag auf der Sitzung des Verwaltungsrates der EADS vorstellen. Airbus will die Abläufe straffen, die Qualität verbessern und die Kosten deutlich senken.

Die Verzögerung rührt aus Problemen bei der Verkabelung der Passagierkabine. Wichtige Kunden wie Lufthansa, Air France und Emirates sind verärgert; sie haben ihre Flugpläne bereits auf das neue Flugzeug ausgerichtet. Erstkunde Singapore Airlines erwartet zwei Maschinen bereits Ende des Jahres. Lufthansa und Air France wollen im Sommer 2008 mit der A 380 fliegen.

EADS rechnet damit, dass Verspätungen und Einnahmeausfälle in den kommenden Jahren mit mindestens zwei Mrd. Euro zu Buche schlagen. Daimler-Chef Dieter Zetsche hat gestern in Paris gesagt, eine weitere Reduzierung des Daimler-Anteils an EADS sei grundsätzlich nicht ausgeschlossen. Derzeit sei der Autokonzern jedoch interessiert, mindestens 15 Prozent an EADS zu halten. fas

fas



28. September 2006

chinaman - Mittwoch, 4. Oktober 2006 - 04:52
Handelsblatt Nr. 190 vom 02.10.06 Seite 15


EADS baut A380-Produktion um

Weitere Krisensitzung des Aufsichtsrats in dieser Woche - Produktion soll komplett umgekrempelt werden

HOLGER ALICH | PARIS MARKUS FASSE | MÜNCHEN Der Aufsichtsrat des deutsch-französischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS wird voraussichtlich am heutigen Montag weiter über Konsequenzen aus den Problemen beim Großraumflugzeug A380 beraten. Das Gremium hatte bereits am Freitag heftig um die Zukunft der Konzerntochter Airbus gerungen, aber noch keine Beschlüsse gefasst Am Freitag wollte sich die Airbus-Führung um den neuen Chef Christian Streiff den aktualisierten Auslieferungsplan der A380 von EADS absegnen lassen. Airbus musste Anfang September zum dritten Mal einräumen, dass die bislang 159 fest bestellten Exemplare der A380 nicht fristgerecht fertig werden. Seitdem drohen Fluggesellschaften mit Regressforderungen.

"Airbus braucht radikale Veränderungen", heißt es bei EADS. Unbestätigten Informationen zufolge soll das Airbus-Management heute über eine Reform der Fertigung informiert werden. Dabei geht es nicht nur um den A380, sondern um die rigorose Senkung der gesamten Produktionskosten. Nach Gewerkschaftsangaben plant EADS für Airbus ein neues Sparprogramm, das Einsparungen in Milliardenhöhe bringen soll. So soll allein die Beschleunigung der Flugzeugentwicklung von acht auf sechs Jahre zwei Mrd. Euro einbringen.

Die bisher schon bekannten Verzögerungen beim A380 von einem Jahr kosten EADS bereits zwei Mrd. Euro binnen vier Jahren. Zuletzt hatten sich Hinweise verdichtet, die Auslieferung werde sich wegen andauernder Probleme bei der Verkabelung um weitere sechs Monate verzögern. Airbus hat seine Fertigung in Deutschland, Frankreich und Spanien bisher nach politischen, nicht nach wirtschaftlichen Kriterien organisiert.

Verschiedene Szenarien würden nun geprüft, heißt es in Konzernkreisen. Möglicherweise werde die Endfertigung von Großraumflugzeugen im französischen Toulouse konzentriert, Hamburg bliebe dann nur noch die Montage der kleineren A320-Familie. Denkbar ist auch eine Reduzierung der kleineren Airbus-Standorte. Außerdem soll die Zahl der Zulieferer um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.

Die Investmentbank Goldman Sachs schätzt, dass die Verspätungen bei der A380 und die Überarbeitung anderer Programme insgesamt 4,5 Mrd. Euro kosten werden. Airbus könne sich daher von bis zu sieben der insgesamt 16 Produktionsstätten trennen, um die Produktion zu verschlanken, heißt es.

Die EADS will nun vor allem die Finanzen des Flugzeugbauers unter ihre Kontrolle bringen, die Airbaus bislang selbst verwaltet hat. Denn es drohen weitere Belastungen: Weil der Dollar gegenüber dem Euro mehr als ein Drittel an Wert verloren hat, laufen Airbus die Kosten aus dem Ruder. Beim radikalen Konzernumbau darf das neue Management zwei weitere wichtige Projekte aber nicht gefährden: So will Airbus noch 2006 die Neukonstruktion des Langstreckenflugzeugs A350 vorstellen, dessen erster Entwurf bei den Kunden durchgefallen war. Eng wird auch der Zeitplan für die A400 M. Der Militärtransporter soll Anfang 2008 seinen Erstflug absolvieren.

Das Airbus-Management darf sich keine Pannen mehr erlauben. Der neue Auslieferungsplan für den A380 muss eingehalten werden. Andernfalls verlieren Kunden und Finanzmärkte endgültig das Vertrauen in den Flugzeugbauer.

Die Airbus-Krise und der Milliardenverlust bei EADS haben auch die Politik alarmiert. Die Bundesregierung widersprach gestern einem Medienbericht, wonach sie über einen staatlichen Einstieg bei EADSnachdenke.

MEINUNG SEITE 12

Alich, Holger
Fasse, Markus



02. Oktober 2006

chinaman - Mittwoch, 4. Oktober 2006 - 04:57
Handelsblatt Nr. 190 vom 02.10.06 Seite 15


EADS baut A380-Produktion um

Weitere Krisensitzung des Aufsichtsrats in dieser Woche - Produktion soll komplett umgekrempelt werden

HOLGER ALICH | PARIS MARKUS FASSE | MÜNCHEN Der Aufsichtsrat des deutsch-französischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS wird voraussichtlich am heutigen Montag weiter über Konsequenzen aus den Problemen beim Großraumflugzeug A380 beraten. Das Gremium hatte bereits am Freitag heftig um die Zukunft der Konzerntochter Airbus gerungen, aber noch keine Beschlüsse gefasst Am Freitag wollte sich die Airbus-Führung um den neuen Chef Christian Streiff den aktualisierten Auslieferungsplan der A380 von EADS absegnen lassen. Airbus musste Anfang September zum dritten Mal einräumen, dass die bislang 159 fest bestellten Exemplare der A380 nicht fristgerecht fertig werden. Seitdem drohen Fluggesellschaften mit Regressforderungen.

"Airbus braucht radikale Veränderungen", heißt es bei EADS. Unbestätigten Informationen zufolge soll das Airbus-Management heute über eine Reform der Fertigung informiert werden. Dabei geht es nicht nur um den A380, sondern um die rigorose Senkung der gesamten Produktionskosten. Nach Gewerkschaftsangaben plant EADS für Airbus ein neues Sparprogramm, das Einsparungen in Milliardenhöhe bringen soll. So soll allein die Beschleunigung der Flugzeugentwicklung von acht auf sechs Jahre zwei Mrd. Euro einbringen.

Die bisher schon bekannten Verzögerungen beim A380 von einem Jahr kosten EADS bereits zwei Mrd. Euro binnen vier Jahren. Zuletzt hatten sich Hinweise verdichtet, die Auslieferung werde sich wegen andauernder Probleme bei der Verkabelung um weitere sechs Monate verzögern. Airbus hat seine Fertigung in Deutschland, Frankreich und Spanien bisher nach politischen, nicht nach wirtschaftlichen Kriterien organisiert.

Verschiedene Szenarien würden nun geprüft, heißt es in Konzernkreisen. Möglicherweise werde die Endfertigung von Großraumflugzeugen im französischen Toulouse konzentriert, Hamburg bliebe dann nur noch die Montage der kleineren A320-Familie. Denkbar ist auch eine Reduzierung der kleineren Airbus-Standorte. Außerdem soll die Zahl der Zulieferer um bis zu 30 Prozent gesenkt werden.

Die Investmentbank Goldman Sachs schätzt, dass die Verspätungen bei der A380 und die Überarbeitung anderer Programme insgesamt 4,5 Mrd. Euro kosten werden. Airbus könne sich daher von bis zu sieben der insgesamt 16 Produktionsstätten trennen, um die Produktion zu verschlanken, heißt es.

Die EADS will nun vor allem die Finanzen des Flugzeugbauers unter ihre Kontrolle bringen, die Airbaus bislang selbst verwaltet hat. Denn es drohen weitere Belastungen: Weil der Dollar gegenüber dem Euro mehr als ein Drittel an Wert verloren hat, laufen Airbus die Kosten aus dem Ruder. Beim radikalen Konzernumbau darf das neue Management zwei weitere wichtige Projekte aber nicht gefährden: So will Airbus noch 2006 die Neukonstruktion des Langstreckenflugzeugs A350 vorstellen, dessen erster Entwurf bei den Kunden durchgefallen war. Eng wird auch der Zeitplan für die A400 M. Der Militärtransporter soll Anfang 2008 seinen Erstflug absolvieren.

Das Airbus-Management darf sich keine Pannen mehr erlauben. Der neue Auslieferungsplan für den A380 muss eingehalten werden. Andernfalls verlieren Kunden und Finanzmärkte endgültig das Vertrauen in den Flugzeugbauer.

Die Airbus-Krise und der Milliardenverlust bei EADS haben auch die Politik alarmiert. Die Bundesregierung widersprach gestern einem Medienbericht, wonach sie über einen staatlichen Einstieg bei EADSnachdenke.

MEINUNG SEITE 12

Alich, Holger
Fasse, Markus



02. Oktober 2006

chinaman - Montag, 9. Oktober 2006 - 05:31
HANDELSBLATT, Sonntag, 8. Oktober 2006, 18:11 Uhr


Krise um A380


Airbus-Chef Streiff tritt zurück


Der Flugzeughersteller Airbus ist erneut in eine Führungskrise gestürzt. Nur drei Monate nach seinem Amtsantritt wird Vorstandschef Christian Streiff das Unternehmen wieder verlassen. Dies erfuhr das Handelsblatt am Sonntag aus Unternehmenskreisen. Dort werden auch Gründe für sein Ausscheiden genannt.

fas MÜNCHEN. Ausschlaggebend für Streiffs Demission sind offenbar „unüberbrückbare Differenzen“ mit der Führung des Mutterkonzerns EADS. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern lehnte einen Kommentar zu den Vorgängen ab.

Airbus musste in diesem Jahr schon zweimal die Lieferpläne für den Riesenairbus A380 korrigieren. Streiff wollte den Flugzeughersteller mit einem milliardenschweren Sparprogramm wieder auf Kurs bringen. Die von ihm geplanten Stellenstreichungen und Standortschließungen sorgten bei Politikern und Arbeitnehmervertretern in Deutschland und Frankreich für viel Wirbel.

Aus Sicht der EADS-Führung hat Streiff bei seinem Sparprogramm „die nötige Sensibilität vermissen lassen“, heißt es in Unternehmenskreisen. Außerdem widersetzte sich der 51-jährige Manager den Plänen der EADS-Führung, die künftig direkten Durchgriff auf ihre wichtigste Konzerntochter haben will. Airbus bestreitet zwei Drittel der EADS-Umsätze, die zuletzt rund 34 Mrd. Euro betrugen. Inzwischen bringen die Turbulenzen des Airbus-Konzerns auch viele Zulieferbetriebe in Bedrängnis.

Streiff hat gute Chancen, Chef des französischen Autokonzerns PSA Peugeot-Citroën zu werden. „Mit Blick auf das Branchenprofil wäre Herr Streiff sehr geeignet für die Aufgabe“, sagte ein PSA-Sprecher.

chinaman - Montag, 23. Oktober 2006 - 05:33
Staatsbeteiligungen

EADS begrüßt den Einstieg Russlands


EADS-Co-Chef Thomas Enders hat den Einstieg Russlands als Gesellschafter des Luftfahrtkonzerns begrüßt und gleichzeitig auf die strategische Bedeutung des russischen Marktes hingewiesen.
Von W. Ehrensberger

München - "Der Einstieg der staatlichen russischen Vneshtorgbank bei EADS unterstreicht das große Interesse russischer Investoren an EADS", sagte Enders WELT.de.

"Die Zusammenarbeit mit der russischen Luftfahrtindustrie ist für uns von strategischer Bedeutung. Russland ist schließlich nicht nur ein wichtiger Markt, sondern verfügt über vielfältige Erfahrung in der Entwicklung und im Flugzeugbau."

Die Vneshtorgbank hat bislang bestätigt, dass sie einen Anteil von 5,02 Prozent an EADS hält. Spekulationen zu Folge soll der Anteil inzwischen bereits bei sieben Prozent liegen.

Keine feindliche Übernahme durch Moskau

Die russische Regierung hat nach eigener Darstellung bislang noch nicht entschieden, wie sie mit ihrer Beteiligung an EADS verfahren will und ob möglicherweise ein Ausbau geplant ist. Russlands Präsident Vladimir Putin hatte bei seinem Deutschland-Besuch Anfang Oktober versichert, Moskau sei an einer Zusammenarbeit mit EADS interessiert, plane jedoch keine "feindliche Übernahme".

Laut Enders ist die Zusammenarbeit mit Russland von punktuellen Kooperationsprojekten und Lieferbeziehungen hin zu einer breit angelegten strategischen Partnerschaft entwickelt worden.

So hatte EADS im vergangenen Jahr einen zehnprozentigen Anteil an Irkut erworben, dem größten privaten Rüstungskonzern in Russland. Irkut soll Kernbestandteil der geplanten russischen Flugzeugbauholding OAK sein. "Wir haben erst letzte Woche mit unserem Partner Irkut ein Abkommen zur langfristigen Zusammenarbeit bei Frachtflugzeugen unterzeichnet", erläuterte Enders.

Schlüsselmärkte in den USA

Der EADS-Co-Chef steht Staatsbeteiligungen an der eigenen Gesellschaft allerdings grundsätzlich reserviert gegenüber. In der Vergangenheit hatte er insbesondere eine Reduktion der französischen Beteiligung gefordert, die gegenwärtig noch 15 Prozent beträgt. Im Zuge der Diskussion um einen Einstieg des Bundes bei EADS hatte Enders gesagt, ein solcher Schritt sei "die Rückkehr in die Steinzeit". Neben Russland gibt es auch in Spanien Bestrebungen, den über die Staatsholding Sepi gehaltenen spanischen Anteil von rund fünf Prozent weiter anzuheben.

Ausweichend antwortet Enders auf die Frage, ob die aktuellen Diskussionen um die Eigentümerstruktur der EADS das strategische Ziel des Unternehmens gefährden könnten, in Schlüsselmärkten wie dem US-Rüstungsgeschäft stärker Fuß zu fassen.

Dort konkurriert EADS beispielsweise mit Boeing um einen 20-Milliarden-Dollar-Auftrag zur Erneuerung der US-Tankflugzeugflotte. "Die USA sind kein Freund von Staatsbeteiligungen, und ich bin das bekanntlich auch nicht", bekräftigte Enders. Die amerikanischen Streitkräfte schätzten jedoch "den Wert unserer technologischen Spitzenprodukte, auch jenseits politischer Befindlichkeiten. Das spornt uns an."

Rüstungsanteil soll um fünf Prozent steigen

Im Übrigen halte EADS an seinem mittelfristigen strategischen Ziel fest, den Rüstungsanteil am Gesamtumsatz von derzeit rund 25 auf 30 Prozent zu erhöhen und damit das Konzernportfolio ausgewogener und weniger zyklisch zu gestalten, so Enders.

EADS ließ am Wochenende einen Bericht unkommentiert, wonach sich die französischen Hauptaktionäre des Konzerns auf einen Abbau von zehn Prozent aller Arbeitsplätze geeinigt hätten. Der Konzern beschäftigt derzeit insgesamt 110 000 Mitarbeiter. "Einen solchen Beschluss gibt es im Unternehmen nicht", ergänzte ein Sprecher. Auch zur Arbeitsaufteilung zwischen den Airbus-Standorten Hamburg und Toulouse seien keine Entscheidungen gefallen.

Artikel erschienen am 23.10.2006

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WELT.de 1995 - 2006

chinaman - Montag, 23. Oktober 2006 - 05:35
Kommentar

Spielball der Interessen


An Ländern wie China, Indien oder Russland führt für den europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS auf Dauer kein Weg vorbei. Aber wo genau liegen die Vor- und Nachteile einer Beteiligung der Russen an dem Konzern?
Von Wolfgang Ehrensberger

Schon heute gilt der chinesische Flugzeugmarkt als der dynamischste weltweit. Die Bedeutung Moskaus geht für EADS über den eines Absatzmarktes noch hinaus. Russland ist gerade wegen des luftfahrt- und rüstungstechnischen Know-hows attraktiv, das dort noch immer reichlich vorhanden ist.

Kooperationen sind in so einem Fall wünschenswert, wo es nur geht. Schwierig wird es allerdings, wenn die durch die Airbus-Krise ohnehin gebeutelte EADS nun auch noch einen staatlichen russischen Anteilseigner mit ins Boot bekäme, der mitreden will.

Schon jetzt trägt der Konzern schwer an den widersprüchlichen Interessen seiner privaten und staatlichen Anteilseigner. Die Airbus-Krise und die Gesellschafterdiskussion gefährden zudem wichtige strategische Ziele der EADS wie den groß angelegten Einstieg in das US-Rüstungsgeschäft.

Nur wenn der Konzern in diesem Markt Fuß fasst, wird er aus seiner starken Flugzeuglastigkeit herauskommen und kann auf Dauer ein ebenbürtiger Konkurrent seines Erzrivalen Boeing werden. Der Einstieg der Russen könnte in den USA zusätzlich die Bedenken schüren, sensible Rüstungsaufträge gerade an die nicht amerikanische Firma EADS zu vergeben.

Artikel erschienen am 23.10.2006
Die Welt

levdul1 - Donnerstag, 10. August 2017 - 12:30
Ich habe mir Airbus mal angeschaut.

Der Aktienkurs von Airbus ist seit 2008 von ca. 10 € auf fast 80 € gestiegen.
Man hört immer wieder, dass der Auftragsbestand für Airbus für viele Jahre reicht. Weiterhin hört und liest man, daß sowohl Airbus als auch Boeing an der Kapazitätsgrenze arbeiten. Mit Embraer, Bombardier und neuerdings auch Suchoj gibt es zwar Konkurrenz, diese scheint sich jedoch auf kleinere Flugzeuge zu konzentrieren.
In dieser schönsten aller Welten sollte man meinen, daß sowohl Boeing als auch Airbus hochprofitabel arbeiten und sich genüsslich den Weltmarktkuchen teilen. Bei Boing trifft das vielleicht noch entfernt zu, bei Airbus kann keine Rede davon sein.

Die Kennzahlen sehen gar nicht so schlecht aus. Schnell sieht man aber, daß dies nur über einen gewaltigen Hebel erreicht wird. Die Eigenkapitalquote ist mittlerweile auf fast 0 % abgerutscht, auch weil das verbliebene Eigenkapital zum Rückkauf von Aktien genutzt wurde. Am meisten erschreckt mich, daß die Gesamtkapitalrendite zwischen 1 und 2 % pendelt. Damit sollten langfristig gerade mal die Kapitalkosten abgedeckt sein.

Für mich sieht das ganze nach einer Blase aus, die sich durch die Nullzinspolitik gebildet hat. Sobald wir ein Anzeichen für eine Zinswende sehen, sollte dieses Konstrukt zusammen brechen.

Sehe ich hier etwas falsch ?

levdul1 - Freitag, 11. August 2017 - 15:09
Kaufauftrag 150 Stück PR1S9K - Reverse Bonus auf Airbus mit Limit 50 €

levdul1 - Montag, 14. August 2017 - 18:51
Ausgeführt zu 50,00 €.

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: EADS: Archivierte Beiträge bis 14. August 2017