Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Volkswagen / Porsche Vz: Archivierte Beiträge bis 6. Juni 2017
tk_boerseninfo - Mittwoch, 25. Januar 2017 - 20:49
Das war das Top und das Top aus dem Folgemonat.

levdul1 - Mittwoch, 25. Januar 2017 - 21:13
Hmh, 2 nebeneinanderliegende Punkte bilden eine Gerade ? Ich sehe auch, daß VW wieder steigt. Aber den vorherigen Abwärtstrend hätte ich so nicht abgeleitet .

tk_boerseninfo - Donnerstag, 26. Januar 2017 - 09:25
Du hast vollkommen recht, streng nach allen Regeln genommen, ist das kein starker Trend.
Ein Ausstiegszeitpunkt bei dem damaligen Kurssturz wäre wohl vielmehr bei rund 200 Euro gewesen (waagrechte Unterstützung). Das wären immerhin auch nochmal über 50% Kursverlustersparnis von diesem Niveau gewesen.
Das Unternehmen wurde aufgrund eines Sonderevents über Gebühr abgestraft. Vergessen wir eines nicht, der US-Markt ist eher ein Potentialmarkt für VW gewesen. Die wichtigen Absatzmärkte in Asien, dort hat das Unternehmen sich sehr gut platziert. Daher war die USA schmerzhaft, aber das operative Geschäft lief unverändert gut weiter.

Mit den letzten News sollte klar sein, dass das Schlimmste in den USA überstanden ist. Das Unternehmen sollte zu alten Bewertungen zurückkehren und zukünftiges Wachstum ebenso eingepreist werden. Daher finde ich, dass jetzt - gepaart mit dem verlassen dieses Trends - ein guter Einstiegszeitpunkt ist.

Wer es etwas ruhiger mag, kann sich auch Porsche ansehen. Die halten ja über 50% an VW.

P.S.: Wie kursschädigend so ein andauernder Prozess sein kann, durften wir alle an der Deutschen Bank miterleben. Dort hing das Damoklesschwert im Sinnbild eines Pleitegeiers deutlich länger über dem Unternehmen...

al_sting - Donnerstag, 26. Januar 2017 - 09:43
"Wer es etwas ruhiger mag, kann sich auch Porsche ansehen. Die halten ja über 50% an VW."
Mir ist nicht klar, wieso Porsche anders (beispielsweise ruhiger) laufen sollte als VW.

Porsche hält mittlerweile fast nix außer dem VW-Anteil. Es ist gewissermaßen nur noch die Holding, in der die Familien Piech und Porsche zusammen mit den Vorzugsaktionären ihre VW-Anteile poolen. Damit sollte sich die Aktie komplett im Gleichklang zu VW entwickeln, nach oben wie nach unten.

stw - Montag, 30. Januar 2017 - 18:21
Ich hab das nun schon einige Monate nicht mehr aktiv verfolgt bzw. ausgerechnet, aber zu meinem Einstieg in Porsche war es so, dass die VW Anteile nochmals unter Buchwert gehandelt wurden in der Porsche Holding, d.h. die VW-Aktien waren günstiger durch ein Investment in Porsche zu haben. Wäre interessant das nochmals genauer anzusehen (denn seitdem sind ja beide Aktien zweistellig im Wert gestiegen). Ich habe aber auch das Gefühl, der Porsche-Kurs ist weniger volatil als VW.

:-) stw

al_sting - Montag, 30. Januar 2017 - 19:09
Einen dauerhaften Holding-Abschlag gibt es übrigens bei nicht wenigen Firmen. Beispielsweise leiden diese nach meiner Erinnerung unter der Dividendenbesteuerung, die bei eigenen Dividenden zu einer Doppelbesteuerung werden kann.

huitzilopochtli - Freitag, 3. Februar 2017 - 15:42
al sting
Bei welchen Werten gibt es größere Holdingabschläge?

prof - Freitag, 3. Februar 2017 - 17:27
Berkshire, auch Indus werden immer wieder genannt ...

al_sting - Freitag, 3. Februar 2017 - 18:10
Müsste man aktuell überprüfen, ob das für die Einzelfirmen immer noch gilt.
Explizit in Erinnerung habe ich es für Burelle vs. Plastic Omnium und für Rallye v. Casino, als ich die Firmen unter die Lupe nahm, aber da ist mir öfter passiert.

al_sting - Mittwoch, 8. Februar 2017 - 20:36
Das kann noch interessant werden: Ferdinand Piech wusste schon seit langem von dem Diesel-Betrug, hat das den Aufsichtsräten gemeldet, die nicht richtig reagierten?
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/volkswagen-ferdinand-piech-beschuldigt-aufsichtsraete-im-dieselskandal-a-1133747.html

Das würde bedeuten, dass kursrelevante Infos über viele Monate bis Jahre unterschlagen wurden. Ob Aktionäre, die danach teure VW-Aktien kauften und jetzt auf Verlusten sitzen, den Vorstand oder gar den Konzern dafür haftbar machen können?
Falls ja, sehe ich weitere Milliardenrisiken für den Konzern.

al_sting - Montag, 20. Februar 2017 - 23:47
Zur Frage nach Holdingabschlägen:
Die Pargesa-Holding ist mir gerade als gutes Beispiel unter die Augen gekommen. Der langjährige Holdingabschlag auf den NAV liegt bei etwa 25%, der aktuelle Abschlag liegt bei etwa 40%. Das könnte eine interessante Wette auf baldige Reduktion des Abschlags auf die alten 25% sein.

http://www.pargesa.ch/de/pargesatitel/pargesaaktie/adjustierter-innerer-wert/grafik
Anmerkung: Notierung in SFR, Großteil der Beteiligungen im Euroraum. In Euro haben sich NAV und Aktie besser entwickelt.

Siehe auch https://valueandopportunity.com/2011/03/21/core-value-pargesa-holding/#comment-112849

stw - Dienstag, 4. April 2017 - 08:25
Nun ist also diese Unsicherheit der anstehenden Umplatzierung der Anteile von Ferdinand Piech weg. Mal sehen, ob das dem Kurs auf die Sprünge hilft.

:-) stw

Aus seiner Ankündigung wird Realität: Der frühere VW-Konzernlenker Ferdinand Piëch hat ein milliardenschweres Aktienpaket an der VW-Dachgesellschaft Porsche SE verkauft. Der Anteil gehe an Angehörige der Familien Porsche und Piëch, teilte die Finanzholding am Montag mit. Bisher hält Piëch 14,7 Prozent an der Holding, die wiederum die Mehrheit der Stimmrechte am Autobauer VW hält.
Piëch bleibt nur noch ein geringer Anteil dieses Aktienpakets. Überraschend soll er aber vorerst im Aufsichtsrat der Porsche SE bleiben.

stw - Montag, 15. Mai 2017 - 17:14
Heute Bekanntgabe eines Gewinnsprungs bei Porsche im Q1 auf fast €1 Mrd.- operativ läuft der VW-Konzern wirklich wieder erstaunlich rund. http://www.wiwo.de/unternehmen/auto/porsche-se-volkswagen-sorgt-fuer-gewinnsprung-bei-grossaktionaer/19804050.html
Aufgrund der immer noch bestehenden Unsicherheit über die weiteren Kosten im Zusammenhang der Aufarbeitung der Dieselaffäre beträgt die Prognose für das Gesamtjahr bei Porsche weiterhin nur €2,1-€3,1Mrd. Ich bin aber optimistisch, dass sich der Kurs weiter in Richtung Buchwert (ca 100€) bewegen wird, sobald diese fürchterliche Affäre endgültig aufgearbeitet ist.

:-) stw

levdul1 - Dienstag, 16. Mai 2017 - 11:05
Was macht denn Porsche eigentlich noch ?

Ist das nicht ein Verwaltungsapparat geworden für den 50 % Aktienbesitz an VW ?

stw - Dienstag, 16. Mai 2017 - 14:55
Porsche ist tatsächlich nur die Holding, die in erster Linie über 50% der Stammaktien des VW Konzerns besitzt. An der Börse gehandelt werden nur die stimmrechtslosen Porsche Vorzugsaktien.
Das KBV beträgt laut BO-Datenbank 0.6 , das KGV unter 5 gegenüber einem KBV von 0.8 und einem KGV von 6 für die VW Vorzüge.
D.h. man erwirbt - vereinfacht gesagt - die Anteile an VW noch ein bisschen günstiger über die Porsche Holding.
Das Management hat immer wieder betont, dass Porsche mittelfristig weitere Beteiligungen im Bereich Mobilität eingehen soll. Neben einer bestehenden 10% Beteiligung an einem US-Unternehmen Inrix (siehe inrix.com) ist da aber noch nichts spruchreif.

:-) stw

stw - Mittwoch, 17. Mai 2017 - 11:20
Die Societe Generale hat mal nachgerechnet: "Die Porsche-Aktie biete eine Möglichkeit an der Entwicklung bei VW zu partizipieren, weil Porsche 52,2 Prozent der VW-Stammaktien hält. Hinzu kommt noch eine Minderheitsbeteiligung am kleinen Technologieunternehmen Inrix und über etwa 1,3 Milliarden Euro Nettoliquidität. Dies impliziere beim aktuellen VW-Kurs von 144 Euro einen fairen Wert von 77 Euro je Porsche-Aktie."
Dazu kommt natürlich das Potential einer weiteren Kurssteigerung bei VW.

:-) stw

levdul1 - Mittwoch, 17. Mai 2017 - 13:05
Und wo kommt der Gewinn von Porsche her ? Sind das die überwiesenen Dividenden ?

al_sting - Mittwoch, 17. Mai 2017 - 13:18
Jein. Die Einnahmen sind die Dividenden. Der KGV ist oftmals virtuell durchgerechnet auf anteiligen Gewinne der Beteiligungen. Beispiel: Wenn Porsche 50% der VW-Aktien hat und VW macht 2 Mrd.€ Gewinn, wird für Porsche ein anteiliger Gewinn von 1 Mrd.€ angegeben, anaog gerne beim Umsatz. Der Cashflow in Form der Dividendenzahlung ist natürlich deutlich niedriger.

Die günstigere Bewertung kommt vom Holdingabschlag, den wir oben schon besprachen. Eine derart spezialisiert Zwischenholding produziert halt Kosten (Gehälter, HV, Steuern auf Dividenden...), aber kaum ökonomischen Zusatznutzen.
Dass die Holding einen Teil der Dividenden einbehält, um mit den Erlösen in andere Bereiche zu expandieren, kann man ebenfalls nur gutheißen, wenn man der Holding bessere Anlagefähigkeiten als sich selbst einräumt. Sonst sollte man selber die Dividenden beziehen und nach eigenem Gusto reinvestieren.

levdul1 - Freitag, 19. Mai 2017 - 09:11
Die Investmentidee ist einleuchtend.

Die Frage bleibt natürlich bestehen, ob der 50 % Anteil irgendwann versilbert werden soll. Ansonsten ist der Abschlag gegenüber der VW-Aktie verständlich, weil man im Gegensatz zu einem Direktinvestment ja noch einen Verwaltungsapparat durchfüttert. Außerdem besteht das Risiko, daß die alternativen Investments nicht toll laufen.

prof - Dienstag, 6. Juni 2017 - 20:20
Die Quatar-Holding hält 14,6% der Aktien und ca. 10% der Deutsche Bank Aktien. Natürlich ist nicht raus, inwieweit es tatsächlich ein Problem mit Katar und dem IS gibt, bzw. wie viele andere Staaten noch verwickelt sind. Vielleicht wollen die anderen Ölstaaten auch nur einen Konkurenten los werden.

Aber für Spekulationen ist schon genug Raum:
- Wie verfährt man mit "Schurkenstaaten"? Was passiert mit deren Aktien.
- Falls aber Aktien eines bestimmten Landes in Deutschland plötzlich eingezogen werden können, wie sicher sind dann noch Investitionen in deutsche Aktien?
- Könnten die USA erneut VW und DB "bestrafen" und zwar dieses Mal deshalb, weil Sie sich dieses Aktionärs nicht entledigen?

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