Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Commerzbank: Archivierte Beiträge bis 15. Juni 2016
hoyke - Montag, 18. Januar 2016 - 13:36
Bin zu 7,85 € dabei -

stw - Montag, 18. Januar 2016 - 20:28
ich denke das ist ein guter Einstiegskurs. Auch mich juckt der Orderfinger...

:-) stw

stw - Donnerstag, 21. Januar 2016 - 09:38
Vorsichtiger Nachkauf zu 7,58€ (mir ist klar, dass es in einer Panik nochmal 30% runtergehen kann :-( .
Wir sind aber mittlerweile bei einem KBV von unter 0,35 angekommen. Der 200-Tage Schnitt liegt 50% über dem aktuellen Kurs... Sofern das Bankensystem nicht wirklich demnächst komplett kollabiert, wird da eine steile Erholung folgen.

:-) stw

prof - Donnerstag, 21. Januar 2016 - 09:48
Das fällt bei mir in die Kategorie: Ruinöser Nachkauf.
Sorry stw!

levdul1 - Donnerstag, 21. Januar 2016 - 17:11
Womit verdienen die Ihr Geld ?

stw - Freitag, 22. Januar 2016 - 09:40
lol - ist mir schon klar, dass das für Euch die "ruinöse Nachkaufstrategie" ist. Aber gerade bei der CoBa habe ich damit (in der Finanzkrise 2008/2009) hervorragende Erfahrungen gemacht. Ich denke die Bank wird derzeit in Sippenhaft genommen und leidet ausserdem darunter, dass der erfolgreiche Vorstandschef demnächst von Bord geht.
Die CoBa verdient ihr Geld sowohl mit Privat- als auch mit Firmenkunden, eine klassische Retailbank. Auf mich macht die Entwicklung in den vergangenen Jahren einen soliden Eindruck. Ich sehe nicht, warum weniger als 50% der Bilanz nicht werthaltig sein sollte.

:-) stw

prof - Freitag, 22. Januar 2016 - 09:58
Na klar und das ist ja der Vorteil in dem Forum:

Jeder darf seine Meinung sagen. Diese darf auch "angegriffen" werden, ohne dass der Poster dieser Meinung persönlich angegriffen wird.
Vielleicht klappt es ja. Ich wünsche Dir persönlich damit viel Erfolg, obwohl es meinem "Weltbild" zuwider läuft.
Prof

levdul1 - Freitag, 22. Januar 2016 - 16:38
Ich denke, daß du mal wieder einen guten Einstiegspunkt erwischt hast und daß es jetzt mit der Commerzbank wieder aufwärts geht.

Allerdings sehe ich im Augenblick nicht, daß dies auch langfristig der Falle ist. Meine Frage, womit die Ihr Geld verdienen war durchaus ernst gemeint.
Privatkunden wollen mittlerweile ein kostenloses Konto um überhaupt Ihr Geld bei einer Bank zu lassen. Kosten für Überweisungen, etc sind schon seit langem tabu. An der comdirect hält die Commerzbank noch 80 %. Aber hier ist der Wettbewerb auch hoch und die Bäume wachsen nicht in den Himmel. Immerhin kommt hier Geld in die Kasse. Das Direktinvest in die comdirect ist zwar langweilig aber sehr solide aufgrund der Dividende.

Aufgrund der niedrigen Zinses lassen sich mit Krediten an den Mittelstand sicherlich auch keine großen Gewinnspannen erzielen.

Zusätzlich sind die Banken gezwungen Ihr Eigenkapital zu erhöhen, so daß die Gewinne auch nicht über Fremdkapital gehebelt werden können.

Somit verbleibt für mich die Frage: Womit verdienen die Ihr Geld ?

al_sting - Freitag, 22. Januar 2016 - 17:57
Ich stimme levdul zu. Ich bin bei der Commerzbank ausgestiegen, weil ich kein langfristig tragfähiges Geschäftsmodell sah, siehe meinen Kommentar vom 4.12.15.
Die Commerzbank ist zweifellos besser dran als die Deutsche Bank - aber reicht das alleine schon?

stw - Samstag, 23. Januar 2016 - 16:17
D.h. ihr geht davon aus, dass die klassischen Banken allesamt ihre Daseinsberechtigung im Zuge der digitalen Transformation verlieren werden?
Das ist durchaus eine berechtigte Frage und wäre der einzige Grund warum die aktuellen Kurse (1/3 des Buchwertes) gerechtfertigt sein könnten.
Ich bin da etwas optimistischer wie ihr seht...

:-) stw

levdul1 - Sonntag, 24. Januar 2016 - 17:02
Nein, so meine ich das nicht. Die Sparkassen und Vereinsbanken betreuen den wirklichen deutschen 'Mittelstand' und dort ist das Geschäft auch ähnlich geblieben. Halt mal einen Kredit über 0,5 - 5 Millioen um zu expandieren. Diese Banken haben meist persönliche Beziehunegn zu Ihren Kunden und das Gechäft wird von beiden Seiten als ehrbar betrachtet.
Online-banken verdienen auch Ihr Geld, wie man an der Comdirekt sehen kann.

DB und CBK haben flächendeckend Filialen geschlossen. Der Kontakt zum Privatkunden kann so nicht mehr aufrecht erhalten werden. Und im Investmentbanking sind die Räder zu groß geworden.

Aber mal im Ernst: Womit verdienen die Ihr Geld ?

prof - Sonntag, 24. Januar 2016 - 19:29
Ich denke auch, dass die Sparkassen und Volksbanken eine wichtige Funktion haben. Ein Hauskredit mag zwar bei Interhyp schnell abgeschlossen sein, aber die schrittweise Auszahlung der Kreditsumme muss an den Baufortschritt geknüpft sein. Auch in eine Firma sollte der Gläubiger ab und zu mal ein Auge werfen können.

stw - Sonntag, 14. Februar 2016 - 17:25
Operativ läuft es recht gut bei der Coba. Das steht schon im krassen Widerspruch des Börsenkurses, der die CoBa wie viele anderen Banken auch mittelfristig offenbar als Pleitekandidat sieht... ich konnte mir solche KBV-Kennzahlen von <0,4 für ein profitables Unternehmen gleich welcher Branche bisher nicht vorstellen und habe nach >25 Jahren Börsenerfahrung wieder was dazugelernt. Meiner Meinung nach ist die CoBa eine 100% Chance auf Sicht von 2-3 Jahren.

:-) stw

- Operatives Ergebnis 2015 mit 1.909 Mio. Euro mehr als verdoppelt (2014: 689 Mio. Euro)

- Operatives Ergebnis im vierten Quartal bei 376 Mio. Euro (viertes Quartal 2014: -260 Mio. Euro)

- Konzernergebnis im Gesamtjahr 2015 deutlich auf 1.062 Mio. Euro gesteigert, nach 266 Mio. Euro im Vorjahr

- Erträge vor Risikovorsorge auf 9,8 Mrd. Euro verbessert (2014: 8,8 Mrd. Euro)

- Risikovorsorge bei niedrigen 696 Mio. Euro (2014: 1.144 Mio. Euro)

- NCA mit weiterem Portfolioabbau auf unter 20 Mrd. Euro in den Bereichen CRE und Schiffsfinanzierung - Abbau NCA seit
drittem Quartal 2012 in Höhe von 97 Mrd. Euro

- Harte Kernkapitalquote bei vollständiger Anwendung von Basel 3 per Ende 2015 deutlich auf 12,0 % gesteigert (Ende
2014: 9,3 %) - hartes regulatorisches Eigenkapital im Jahresverlauf um rund 3,8 Mrd. Euro gestärkt

- Leverage Ratio unter voller Anwendung von Basel 3 per Ende 2015 auf 4,5 % verbessert (Ende 2014: 3,6 %)

- Blessing: "Das Jahr 2015 hat gezeigt, dass unsere Strategie richtig ist und die Umsetzung erfolgreich verläuft. Wir
haben erstmals seit fünf Jahren wieder ein Konzernergebnis von über 1 Milliarde Euro erzielt und unsere Kapitalbasis
weiter deutlich gestärkt. Der Vorstand plant, eine Dividende für das Geschäftsjahr 2015 in Höhe von 20 Cent je Aktie
vorzuschlagen."

tk_boerseninfo - Sonntag, 14. Februar 2016 - 20:07
http://valueandopportunity.com/2016/02/09/a-few-thoughts-on-banking-stocks-lehman-2-0-deutsche-bank/#comments

-> interessanter Beitrag zur Deutschen Bank. Im Kommentar wird auch noch kurz auf die CBK eingegangen...

al_sting - Montag, 15. Februar 2016 - 01:04
Ja, ich hatte es auch dort schon kommentiert.
Die Commerzbank hat ihr problematisches Kreditportfolio in der Bad Bank seit 2012 von 160 Mrd.€ auf 63 Mrd€ reduziert. http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/commerzbank-mit-milliardengewinn-die-bessere-deutsche-bank-a-1077098.html Das ist eine sehr gute Entwicklung, aber 63 Mrd. sind immer noch weit mehr als das doppelte Eigenkapital.

Dummerweise besteht das Kreditportfolio zu großen Teilen aus Schiffskrediten.
In die Wertentwicklung von Schiffen und Schiffskrediten sowie die Konkursstabilität von Reedereien gibt uns monopole hier dankenswerter Weise einen tollen Einblick: Die Situation hat sich in den letzten Wochen dramatisch verschlechtert.
"Wir reden hier von Firmen, deren Kurs vor einem Jahr noch zehnmal so hoch war wie zur Zeit. Das Wort sicher ist hier mit Sicherheit fehl am Platz. [...] Wenn Du Sicherheit suchst, halte Dich fern von den Reedern, insbesondere von Schüttgutfrachtern, Containerschiffen, Offshorereedereien und LNG-Tankern."
http://www.stw-boerse.de/forum/messages/352/3662.html?1455455995#POST45144


Sobald Reedereien Insolvenz anmelden und Kredite platzen, kann es wieder richtig fies für die Commerzbank werden.

Dazu kommt der berechtigte Kommentar von mmi, dass Blessing seine Abschiedsbilanz vorlegt. Und es passiert nicht ganz selten, dass die Abschiedsbilanz eines scheidenden Firmenlenkers dem kritischen Blick späterer Jahre nicht standhielt und noch heftige Sonderabschreibungen nötig wurden.

stw - Donnerstag, 12. Mai 2016 - 18:40
Mittlerweile sind wir bei der CoBa bei einem Kurs von unter 7€ gelandet was einem KBV von unter 0,3 entspricht. Anders ausgedrückt: selbst wenn 50% der Bilanz aus heisser Luft besteht, dann hätte die Aktie immer noch 50% Aufwärtspotential bis zum dann realen Buchwert. Das Unternehmen wird also derzeit (wie andere europäische Banken auch) wie ein Pleitekandidat gehandelt.
Für mich ein klarer Kauf, oder bin ich hier zu naiv?

:-) stw

prof - Donnerstag, 12. Mai 2016 - 18:43
Grundsolider Abwärtstrend!

levdul1 - Freitag, 13. Mai 2016 - 08:10
Hallo stw,

Es wurde hier schon mehrfach diskutiert, aber die zentrale Frage bleibt für mich: Womit verdienen die Ihr Geld ?

Buchwert ist eine feine Sache, um abzuschätzen, wo ein Unternehmen von der Bewertung her liegt. Letztendlich werden die Unternehmen jedoch über Ihren Gewinn bewertet.

Die Commerzbank hat im letzten Jahr eine Eigenkapitalrendite von 4 % erreicht. Das ist ein enormer Fortschritt gegenüber den Nullrunden der letzten Jahre, aber immer noch nicht prall. Wenn ich diese 4% auf die Zukunft fortschreibe, resultiert eine Levdul-Zahl von ca. 10. Das ist ungefähr der Durchschnitt der anderen Aktien, die ich im Augenblick halte. Wenn die 4 % EKR nicht gehalten werden können, geht diese Zahl rapide nach Süden.

Für mich ist die Commerzbank mitterweile zu einer Halteposition geworden. Wenn ich sie hätte, dann würde ich sie aufgrund der niedrigen Bewertung wohl jetzt nicht mehr verkaufen.
Kaufen würde ich sie allerdings auch nicht, weil 4 % EKR auf lange Sicht einfach lausig sind.

stw - Mittwoch, 15. Juni 2016 - 18:36
Die CoBa verdient ihr Geld im Commercial Banking also dem klassischen Unternehmensgeschäft, aber auch im Retail Banking. Vor allem die Online Bank (Comdirekt) stellt ein wesentliches Asset dar. Die EKR wird wohl erst wieder wesentlich verbessert, wenn sich das Zinsniveau normalisiert. Das kann dauern...
Dennoch:
Habe heute Commerzbank zu 6,43€ für das Wikifolio nachgekauft. https://www.wikifolio.com/de/de/wikifolio/stock-picking-nach-peter-lynch
Ich denke es gibt eine gute Chance, dass sich über 6€ der Tiefpunkt findet. Falls die Briten tatsächlich für den Brexit votieren, so werde in in evtl. Turbulenzen hinein antizyklisch sogar noch etwas nachlegen, denn auch ein Brexit ist nicht das Ende der Welt für die CoBa, die ja derzeit fast wie ein Pleitekandidat gehandelt wird.

:-) stw

al_sting - Mittwoch, 15. Juni 2016 - 20:53
Deine Erfolgsbilanz ist in diese Jahr absolut beeindruckend, aber du hast mittlerweile eine sehr starke Gewichtung in der Finanzwirtschaft, über 30% deines Gesamtdepots:
- Commerzbank (Bank)
- Deutsche Pfandbriefbank (Bank)
- Lang & Schwarz (Broker/Fintec-Nähe)
- W&W (Versicherung)
- Thalanx (Versicherung)

Bist du sicher, dass du die Finanzbranche in deinem Depot noch stärker übergewichten willst?


Auf der einen Seite sehen wir eine große Sorgfalt bis Angst bei der Bewertung der Branche, und damit optisch günstige Preise.
Auf der anderen Seite rechne ich mit bislang noch lange nicht verstandenen Verwerfungen, die wir eines Tages durch das präzedenzlos billige Geld sehen werden. Minuszinsen verlocken einfach zu dummen Investitionen. Beispielsweise ungesund sinkende Anforderungen bei der Neukreditvergabe (Immobilien und anderes), weil das derzeit eine der wenigen verbliebenen profitablen Nischen der Branche ist, und später dann Immobilienkredite, die ähnlich toxisch sein könnten wie jetzt die Schiffskredite bei der Commerzbank.

Die Verwerfungen werden zum Schluss sehr wahrscheinlich an zwei Stellen auflaufen: Einerseits die Aktionäre der dummen/unglücklichen Spieler der Finanzwirtschaft (wer auch immer das sein wird), andererseits die Steuerzahler, die mal wieder den Rest auffangen.

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