Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Lufthansa: Archivierte Beiträge bis 30. Oktober 2014
al_sting - Mittwoch, 25. Juni 2014 - 17:40
Für den Fall, dass die Geschichte hier nicht bekannt ist, poste ich diese Auswertung von Warren Buffets Investment in US Air.

Die Risiken der Branche, die m.E. heute noch ganz ähnlich sind, wurden darin m.E. gut aufgezeigt. Sind diese Sonderrisiken schon jetzt aureichend eingepreist? In meinen Augen hat die Luftfahrtbranche per se einen Sonderabschlag von locker 20-30% verdient.
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http://www.iwarrenbuffettquotes.com/warren-buffett-us-air-investmen/
Warren Buffett US Air Investment (NYSE: LCC)

Buffett regretted this US Air investment later; it was one of his few forays into the airline industry. In 1989, Buffett purchased $358 million of US Air preferred with 9.25% dividend, mandatory redemption in 10 years, and right to convert into common at $60 a share.

Structuring as a preferred afforded Buffett slightly more protection than if he were to buy straight equity in the event of bankruptcy. However, he would still be behind debtholders and risks a complete writedown to zero if the company runs into significant trouble and is not even able to repay all debtholders. The intrinsic problem with many airlines is that the airline industry as a whole has generated negative returns for shareholders – the industry lacks genuine competitive advantages and is often reduced to brutal price competition. There is no true customer stickiness – customers would willingly pick another airline if its airfare was cheaper. This lack of customer loyalty is accentuated by comparison sites like Expedia, Orbitz, Kayak and Travelocity.

Warren Buffett Investment in US Air – the Aftermath

Although Buffett eventually made money on this investment, he almost lost all of it as US Air neared bankruptcy in the interim.

Buffett regretted this investment and would not have invested in retrospect. Once, when asked if he would do anything different if he could live his life all over again, Buffett noted, “I would really do almost exactly what I have done except I wouldn’t have bought US Air”.

Buffett bought US Air because it was an attractive security. However, the airline industry as a whole was and continues to be far from attractive. Buffett shuns the airline industry in general, as it is a high fixed cost and highly competitive industry that has on the whole made negative returns for its investors.

Buffett once joked to a group of business school students, “I now have an 800 number I call every time I think about buying a stock in an airline. I say, ‘I’m Warren and I am an air-aholic.’”

prof - Donnerstag, 26. Juni 2014 - 18:56
Das empfiehlt Börse Online:
http://www.boerse-online.de/nachrichten/aktien/Lufthansa--So-erzielen-Sie-Seitwaertsrenditen-von-weit-ueber-fuenf-Prozent-1000181938

Ich finde es aber rein bauchgefühlmäßig auch nicht gerade billig.
Prof

Basiswert: Deutsche Lufthansa

Produkt: Discount-Zertifikat

ISIN: DE000CZ8NMY7

Emittent: Commerzbank

Laufzeit: endlos

Cap: 15,0 Euro

Bezugsverhältnis: 1:1

Discount: 13,9 Prozent

Seitwärtsrendite p.a.: 8,2 Prozent

Maximale Rendite p.a.: 8,2 Prozent

Laufzeit: 24.9.15

levdul1 - Freitag, 27. Juni 2014 - 09:03
Ich versuche bei einem Discount-Zertifikat den Discount und die maximale Rendite pro Jahr in die Waage zu bekommen. Der von BO angepriesene Schein hat das Verhältnis 13,9 / 8,2.

8,2 %Rendite sind mir einfach nicht gut genug. Wenn ich nach Scheinen mit Renditen > 10% Ausschau halte, bin ich auch bei dem Discount schnell bei < 10%. Wenn man bedenkt, daß bei den Zertifikaten auch noch die Dividende wegfällt (ca 4%) dann merkt man schnell, daß Chance und Risiko nicht attraktiv sind.

Bei einem Basiswert, welcher innerhalb kürzester Zeit 20 % seines Wertes verloren hat, würde ich mindestens ein Verhältnis von 15/15 erwarten.

prof - Freitag, 27. Juni 2014 - 10:12
Sehe ich ganz genauso!
Prof

levdul1 - Donnerstag, 3. Juli 2014 - 17:05
Ich habe neulich den Geschäftsbericht der LH überflogen. Ab 2013 erhöht die LH die Abschreibedauer auf Flugzeuge und Ersatztriebwerke von 12 auf 20 Jahre. Das heißt, daß im Augenblick höhere Gewinne geschrieben werden, in der Zukunft aber mehr abgeschrieben werden wird.

al_sting - Donnerstag, 3. Juli 2014 - 17:35
Galt das schon fürs letzte Jahr?
Dann ahne ich, wie der letzte Chef zu einem Rekordgewinn zum Abschied kam. ;-)

al_sting - Samstag, 19. Juli 2014 - 11:39
Malaysia Airline zeigt mal wieder, was für eine harte und schwer prognostizierbare Branche die Luftfahrtbranche ist. Zwei Unglücke (wahrscheinlich beide KEIN Eigenverschulden) und das Unternehmen steht vor dem kompletten Aus:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/malaysia-airlines-mh17-zukunft-der-airline-a-981884.html

stw - Sonntag, 20. Juli 2014 - 21:56
Levdul, m.E. hatte die LH bei der Abschreibedauer für Flugzeuge gar keinen Gestaltungsspielraum und musste den Zeitraum der Realität anpassen da die neuen Flugzeuge nunmal deutlich länger als 12 Jahre genutzt werden.

Al, Du willst hoffentlich nicht die Malaysia Airline mit der LH vergleichen? Wenn ich richtig informiert bin, dann hatten die auch schon vor dem ersten Unglücksfall mit ernsten wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Zu 14€ finde ich die LH-Aktie wieder ziemlich attraktiv. Gerade weil die meisten Anleger so negativ gegenüber der gesamten Branche sind und auch die guten Unternehmen wie die LH mit Missachtung strafen... ich mag solche Situationen, wenn es drum geht gegen den Strom zu schwimmen.

:-) stw

al_sting - Montag, 21. Juli 2014 - 08:45
Hallo stw,

Stimmt, Lufthansa und Malaysia Airline sind nicht direkt vergleichbar. Wenn ich dem zitierten Artikel Glauben schenken darf, war Malaysia Airline vor dem ersten Vorfall ein Sanierungsfall, nach dem ersten Unglück ein Übernahme- bis Todeskandidat und nach dem zweiten Unglück ist es unrettbar verloren. Lufthansa ist in einer deutlich stabileren Situation. Daher schätze ich, dass es nach einem derartigen Unfall "erst" ein Sanierungsfall und nach dem zweiten Unfall ein Übernahmekandidat wäre.
Allerdings zeigt diese Geschichte wieder einmal gut auf, wie unvorhersehbar Einschnitte in dieser Branche eintreten können und welche gravierenden Folgen sie haben können.

Kein Gestaltungsspielraum? Hätte man das nicht auch früher einühren können, oder jeweils beim Erwerb neuer Flugzeuge für ebendiese? Für mich bleibt der Beigeschmack beim Timing. Das klingt so, als wollte sich der alte Chef noch ein grandioses Abschiedsergebnis schreiben lassen.

14€ als attraktiver Kaufpreis? Hmm, das wäre etwa Buchwert. Bei einer so schwierigen Branche wie der Luftfahrt würde ich persönlich einen Abschlag von 15-25% auf den Buchwert als Einstiegspreis avisieren. Bei einem m.E. gut geführten Unternehmen wie Lufthansa wohlgemerkt, nicht bei einer konzeptschwachen Linie wie Air Berlin.

levdul1 - Montag, 21. Juli 2014 - 09:15
Ich stimme Al_sting zu. In den meisten Firmen werden Maschinen und Anlagen deutlich länger genutzt als die Abschreibung läuft.
Und der Zeitpunkt im letzten Jahr vor dem Vorstandswechsel (als der Wechsel auch schon bekannt war) schmeckt einfach fischig.

In den 10 letzten Jahren hat die Lufthansa den Umsatz und die Bilanzsumme verdoppelt. Gewinn und Cash-Flow sind konstant geblieben. Das heißt, daß jeder investierte Euro nichts zusätzlich gebracht hat. Ein wirklich schlechtes Investment.

Kurzfristig denke ich auch, daß es mit der LH wieder nach oben geht. Die Kurse von den amerikanischen Airlines laufen wie an der Schnur gezogen nach oben, so daß es der Luftfahrtbranche nicht so schlecht gehen kann.

Leider habe ich noch kein Discount-Zertifikat mit einem attraktiven Preis gefunden, sonst würde ich mit einem Zielzeitraum von 9 - 12 Monaten auch einsteigen.

Auf lange Sicht wohl eher nicht.

al_sting - Mittwoch, 23. Juli 2014 - 15:36
Markenpflege - oder auch nicht: http://www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/werbesprech-lufthansa-oder-wie-man-seine-marke-zerstoert-seite-all/10228036-all.html

al_sting - Samstag, 9. August 2014 - 21:59
Buchwert 13,13€
Kurs 12,16€
--> Buchwert unterschritten, Lufthansa wird interessanter.

Wenn jetzt noch Russland seinen Luftraum schließt, Lufthansa seine margenstarken Asienflüge auf Umweg schicken muss und davon ein weiterer Schock für die Aktie ausgeht oder aber Ebola den Luftraum lahmlegen sollte (wer erinnert sich an die Vogelgrippe-Panik?), könnte auch hier wieder shopping time sein.
Unter oder um 10 € würde ich wahrscheinlich wieder einsteigen.

prof - Sonntag, 10. August 2014 - 14:07
- Ebola ist nicht die vergleichsweise harmlose Vogelgrippe.
- Die Konkurenz der Billigflieger drückt permanent auf die Gewinne.

Wenn die Flugzeuge am Boden bleiben, nutzt der schönste Buchwert nichts.
Prof

xenon - Sonntag, 10. August 2014 - 18:23
Ebola zeigt aber auch, wenn genügend Geld zur Verfügung gestellt wird, werden Probleme (wie bei HIV und Hepatitis C) auch lösbar.
Hunderte Afrikaner "interessieren" keinen - erst als ein US-Arzt infiziert wurde, zeigten die Biotechs, was alles so in der Pipeline "schlummert".
Da der Mann vom Tod bedroht war, "übersprang" man gleich einmal 5 Jahre "Zulassungsverfahren" und es half. Leider nicht schnell genug geschaltet - die assozierten Firmen wurden im Aerzteblatt.de als Quellen publiziert - da hätte man sich noch "eindecken" können.
Der Luftfahrbranche als knallharter Verdrängungswettbewerb nutzt das natürlich wenig.

huitzilopochtli - Montag, 11. August 2014 - 00:16
Ich verstehe die Aufregung um Ebola nicht. (ok, ist eine ziemlich medienwirksame und tödliche Krankheit aber sonst?)

Die Infektion ist nur über direkten Körperflüssigkeiten Kontakt möglich. Bisher wurde keine Tröpfcheninfektion nachgewiesen. Die Krankheit lässt sich ziemlich gut isolieren (und Ebola ist so tödlich, dass sie sich im Grunde selbst isoliert)

Habt ihr euch mal die Totenzahlen angeschaut? Selbst wenn man die Zahlen aufgrund schlechter Informationen und Fehldiagnosen mal mit dem Faktor 50 multipliziert, das ist immer noch sehr sehr wenige Leute!!
http://de.wikipedia.org/wiki/Ebolafieber

Es ist sehr viel sinnvoller für Pharmafirmen Forschungsbudgets in andere, tödlichere Krankheiten zu konzentrieren wie Malaria, Tuberkulose, afrikanische Schlafkrankheit, Durchfall (kostengünstige Behandlung für Durchfall wäre ein gewaltiger Durchbruch) usw.

Ebola ist allein ein faszinierendes Forschungsgebiet für Grundlagen Forschung.

Firmen wie die Lufthansa sind extrem zyklisch, wenn sie keine Gewinne aufweisen und alle das Ende der Luftfahrtindustrie beschreien, dann sind diese Werte interessant. Jetzt meiner Meinung nach noch nicht.

al_sting - Montag, 11. August 2014 - 07:55
Ebola ist hoch lethal, aber kaum virulent.
Vogelgrippe war hoch virulent, aber kaum lethal.
Beide sind bzw. waren nicht unbedingt geeignet für eine globale Epidemie, aber schon für das Schüren einer Panikwelle, die die Luftfahrtbranche für ein paar Tage bis Wochen teilweise erden könnte.
@ Prof: Ich will Lufthansa doch nicht jetzt kaufen. Ich wollte darauf hinweisen, dass der Kurs mittlerweile in diskutable Regionen gelangt und nach ein oder zwei Schocks, am besten wegen temporärer Probleme (z.B. russische Luftraum-Schließung oder Ebola-Panik) klare Kaufkurse auftreten können.

Mein Wunsch-Trade bei Lufthansa wäre:
Kauf 1/3 unter Buchwert, 1 Jahr halten, Verkauf zu Buchwert --> 50% Rendite.
Auf Lufthansa übersetzt hieße das Kauf zu ca. 9€, Verkauf zu ca. 13,50 €
Gut möglich, dass ich mich auch "schon" bei 25-30% unter Buchwert für Lufthansa entscheide.

xenon - Montag, 11. August 2014 - 10:10
Lufthansa ist zum richtigen Kurs immer eine gute Trading-Position - unter 10 kaufen über 13 geben - al sting liegt schon in der richtigen "Range".

stw - Dienstag, 12. August 2014 - 10:54
Ich glaube nicht, dass LH nochmal unter 10€ zu haben sein wird, das Unternehmen ist einfach besser aufgestellt nach all den Kostensenkungsmassnahmen der vergangenen Jahre. Ich denke dass LH eher mal wieder bei 20€ notiert als bei 10€

:-) stw

xenon - Dienstag, 12. August 2014 - 11:47
Die Wette nehme ich an: ich meine eher 10 als 20 (ob wir die überhaupt noch einmal sehen).

stw - Donnerstag, 30. Oktober 2014 - 16:33
Die LH Aktie taucht heute ab nach einer weiteren Gewinnwarnung für 2015. M.E hatte da der alte Vorstand einfach zu hohe Erwartungen geweckt. 1Mrd operativer Gewinn in 2014, deutlich steigend in 2015, das ist doch in diesem Umfeld eine beachtliche Leistung.
Ich erwäge bei einem weiteren Kursrückgang ernsthaft einen Einstieg für das stw-Musterdepot.
:-) stw

Deutsche Lufthansa AG / Schlagwort(e): 9-Monatszahlen/Gewinnwarnung

30.10.2014 07:27

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch
DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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Der Vorstand der Deutschen Lufthansa AG bestätigt seine Prognose von rund
1,0 Mrd. Euro operativem Gewinn für das Geschäftsjahr 2014 (1,3 Mrd. Euro
normalisiert um Einmaleffekte). Die bisherigen Belastungen aus Streiks
i.H.v. rund EUR 170 Mio. sind dabei berücksichtigt, nicht aber
Ergebnisbelastungen aus etwaigen weiteren Streiks im restlichen
Jahresverlauf. Im Zeitraum Januar bis September 2014 hat der Konzern einen
operativen Gewinn von 849 m EUR (Vorjahr: 663 m EUR) erzielt und liegt
damit im Plan für das Gesamtjahr 2014.

Das Ziel für das operative Ergebnis für das Jahr 2015 wird von ehemals rund
EUR 2 Mrd. auf "deutlich über Ergebnis 2014" angepasst. Ursachen hierfür
sind insbesondere sich allgemein abschwächende gesamtwirtschaftliche
Wachstumsprognosen und damit einhergehend eine entsprechend negativere
Einschätzung der zu erwartenden Erlösentwicklung als noch im Jahresverlauf.
Ergebnisbelastend wirkt darüber hinaus ein stark steigender Pensionsaufwand
durch den deutlich gesunkenen Rechnungszins. Aufgrund der aktuell starken
Volatilität insbesondere in den für die Ergebnisentwicklung maßgeblichen
Ölpreisen und den Euro- / US Dollar-Wechselkursen soll eine weitere
Präzisierung der Prognose erst im neuen Jahr erfolgen.

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