Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 16. Februar 2011
stephan - Donnerstag, 23. März 2006 - 13:04
Da schlechte Jahr 2005 lief etwas besser als erwartet (HR könnte deutlich steigen, wenn im laufenden Jahr MegaKatastrophen ausbleiben):

* Netto-Großschadenbelastung der Schaden-Rückversicherung unverändert zu Q3/2005 * Personen-Rückversicherung wachstumsstark und sehr profitabel * Finanz-Rückversicherung mit starkem Prämienrückgang, aber hoher Profitabilität * Restrukturierung des Geschäftsfelds Specialty Insurance voll im Plan * Haftendes Kapital +10,1 % * Kapitalanlagen (ohne Depots) +19,4 % * Kapitalanlageergebnis (ohne Depotzinsen) +11,8 % * Sehr gute Ertragschancen für 2006

Hannover, 23. März 2006: Das Geschäftsjahr 2005 war für die internationalen Rückversicherer von einer beispiellosen Belastung aus Naturkatastrophen gekennzeichnet. Für die Hannover Rück führten diese Ereignisse zu einer historisch einmaligen Netto-Großschadenlast von über 1 Mrd. EUR. Die Hurrikane "Katrina", "Rita" und "Wilma" alleine bedeuteten für das Unternehmen einen Nettoschaden von fast 800 Mio. EUR. Damit bleibt die Belastung in dem Rahmen, der schon zum 3. Quartal geschätzt wurde. "Dass wir dieses schwierige Geschäftsjahr - anders als die meisten unserer Mitbewerber - ohne Kapitalverlust beenden konnten, spricht für unsere Ertragsstärke und die gute Diversifizierung unseres Geschäfts", sagte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller anlässlich der Bilanzpressekonferenz in Hannover.

Abgesehen von der hohen Großschadenbelastung zeigte sich Zeller mit der Entwicklung in der Schaden-Rückversicherung sehr zufrieden. "Im nicht katastrophenexponierten Geschäft konnten wir gute Ergebnisse erzielen. Dies trug dazu bei, dass unsere kombinierte Schaden-/Kostenquote trotz der Wirbelstürme mit 112,8 % nicht erheblich höher ausgefallen ist", sagte Zeller. Vor dem Hintergrund der außerordentlich hohen Großschadenbelastung erzielte die Hannover Rück für das Geschäftsjahr 2005 einen Konzernüberschuss von lediglich 49,3 Mio. EUR (279,9 Mio. EUR). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,41 EUR (2,32 EUR). Der Konzernjahresabschluss wurde erstmals nach den Rechnungslegungsgrundsätzen der International Financial Reporting Standards (IFRS) aufgestellt; die Vergleichswerte des Vorjahres wurden ebenfalls auf IFRS umgestellt.

Die Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 1,1 % auf 9,7 Mrd. EUR (9,6 Mrd. EUR). Wachstumstreiber waren im Berichtsjahr die Geschäftsfelder Schaden- und Personen-Rückversicherung. Auf Grund eines wiederum leicht erhöhten Selbstbehalts stieg die verdiente Nettoprämie mit 2,2 % etwas stärker auf 7,7 Mrd. EUR (7,6 Mrd. EUR).

Das Eigenkapital erhöhte sich um 3,0 % auf 2,6 Mrd. EUR (2,5 Mrd. EUR). Das haftende Kapital (einschließlich Anteilen der Minderheitsaktionäre am Kapital und Hybridkapital) stieg um 10,1 % auf 4,6 Mrd. EUR nach 4,2 Mrd. EUR im Vorjahr.

In der Schaden-Rückversicherung verlief das Geschäft abgesehen von den katastrophenexponierten Sparten sehr positiv. In fast allen Segmenten boten sich gute Chancen, profitables Geschäft zu zeichnen. Raten und Konditionen bewegten sich weiterhin auf hohem Niveau, insbesondere in den bereits von den Wirbelstürmen des Jahres 2004 betroffenen Sach-Katastrophen- und Transport- (inkl. Meerestechnik) Sparten zeigten sich die Raten bereits zu Beginn des Berichtsjahres verbessert.

Das Neugeschäft wurde wie gewohnt konservativ reserviert. Nachreservierungsbedarf für frühere Zeichnungsjahre gab es per saldo unverändert nicht.

Die Bruttoprämie erhöhte sich um 12,0 % auf 4,7 Mrd. EUR (4,2 Mrd. EUR). Auf Grund eines leicht erhöhten Selbstbehalts von 84,4 % (83,0 %) stieg die verdiente Nettoprämie um 13,4 % auf 3,9 Mrd. EUR (3,5 Mrd. EUR).

Das Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung war im Berichtsjahr von einer bisher unerreichten Großschadenbelastung betroffen. Wesentlichen Anteil hatten die drei schweren Wirbelstürme "Katrina", "Rita" und "Wilma" in der Karibik und auf dem amerikanischen Kontinent. Darüber hinaus waren mit dem Wintersturm "Erwin" in Nordeuropa, der Flut in der Alpenregion, dem Schaden an einer Ölplattform im Indischen Ozean, mehreren Luftfahrtschäden sowie einer Überschwemmung in Indien weitere nennenswerte Großschäden zu verkraften. Insgesamt ergab sich aus Großschäden eine Nettobelastung von 1,0 Mrd. EUR (287,2 Mio. EUR). Dies entspricht 26,3 % der Nettoprämie; im Vorjahr lag dieser Wert bei 8,3 %. Dass trotzdem eine kombinierte Schaden-/Kostenquote von 112,8 % (97,2 %) erreicht werden konnte, spricht für die gute Diversifizierung und die hohe Qualität des Geschäfts. Dennoch konnte die außerordentlich hohe Schadenbelastung nicht kompensiert werden. Das versicherungstechnische Ergebnis ist infolge der enormen Großschadenbelastung gegenüber dem Vorjahr deutlich auf -502,1 Mio. EUR (98,5 Mio. EUR) zurückgegangen. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich dagegen dank eines starken versicherungstechnischen Cashflows und realisierter Abgangsgewinne aus Kapitalanlagen um 22,7 % auf 540,7 Mio. EUR (440,7 Mio. EUR). Unter dem Strich ergibt sich ein negatives operatives Ergebnis (EBIT) von -34,8 Mio. EUR (463,0 Mio. EUR). Auf Grund einer Steuererstattung schloss die Schaden-Rückversicherung noch positiv mit 4,3 Mio. EUR (270,7 Mio. EUR). Der Gewinn je Aktie beträgt 0,04 EUR (2,24 EUR).

Die Entwicklung in der Personen-Rückversicherung hingegen verlief sehr erfreulich. "Nach einem rückläufigen Jahr 2004 liegen wir in diesem Geschäftsfeld wieder gut auf Wachstumskurs", betonte Zeller. Impulse kamen primär aus den europäischen Märkten, so zum Beispiel aus Großbritannien, wo die Hannover Rück insbesondere bei den Rentenversicherungen verstärkt Neugeschäft zeichnen konnte. Dabei profitiert die Renten- und Krankenversicherung insbesondere von der demografischen Entwicklung. Vor diesem Hintergrund sieht die Hannover Rück auch einen viel versprechenden Zukunftsmarkt für spezielle Seniorenprodukte, gerade auch in Deutschland, wo diese bislang - anders als in den angelsächsischen Märkten - von den Versicherern vernachlässigt worden sind. Im Berichtsjahr hatte die Hannover Rück ein Portefeuille aus Lebensversicherungsrisiken im Wert von 100 Mio. EUR in den Kapitalmarkt transferiert und somit bereits heute zukünftige Erträge in liquide Mittel umgewandelt, die in den weiteren Ausbau dieses Geschäftsfeldes investiert werden können.

Die Bruttoprämie konnte um 11,4 % auf 2,4 Mrd. EUR (2,2 Mrd. EUR) gesteigert werden. Auf Grund eines gestiegenen Selbstbehalts von 92,8 % (90,2 %) wuchs die verdiente Nettoprämie noch stärker: Sie erhöhte sich um 15,4 % auf 2,3 Mrd. EUR (2,0 Mrd. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) liegt in der Personen-Rückversicherung mit einem Wert von 93,1 Mio. EUR um 21,5 % über dem Wert des Vorjahres (76,7 Mio. EUR). Der Konzernüberschuss stieg deutlich um 56,7 % auf 59,6 Mio. EUR (38,0 Mio. EUR). Der Gewinn je Aktie beträgt 0,49 EUR (0,32 EUR).

Die Entwicklung in der Finanz-Rückversicherung verlief im Berichtsjahr unter dem Strich zufrieden stellend. Zwar war erneut ein kräftiger Prämienrückgang zu verzeichnen, allerdings zeigte sich das Geschäft unverändert profitabel. "Unser Ziel, eine EBIT-Rendite von mindestens 7,5 % zu erreichen, haben wir mit 9,2 % erneut übertroffen", betonte Zeller. Die Bruttoprämie reduzierte sich um 21,9 % auf 924,1 Mio. EUR (1,2 Mrd. EUR). Angesichts eines auf 90,6 % reduzierten Selbstbehalts verringerte sich die verdiente Nettoprämie noch deutlicher um 30,9 % auf 833,8 Mio. EUR (1,2 Mrd. EUR). Nach kräftigen Prämienrückgängen in den vergangenen Jahren gab es in der Finanz-Rückversicherung allerdings erstmals wieder Anzeichen für ein einsetzendes Wachstum. Da infolge der Hurrikane der Markt wieder härter ist und die Wachstumschancen der Erstversicherer sich wieder verbesserten, stieg insbesondere bei kleinen und mittleren Versicherern in den USA - die keinen Zugang zum Kapitalmarkt haben - die Nachfrage nach Finanz-Rückversicherungsverträgen wieder an. Dies wird sich aber erst im Jahre 2006 in den Zahlen niederschlagen.

Das operative Ergebnis (EBIT) der Finanz-Rückversicherung reduzierte sich auf Grund der stark rückläufigen Prämie um 37,7 % auf 76,8 Mio. EUR (123,3 Mio. EUR). Auch der Konzernüberschuss des Berichtsjahrs blieb bei nur leicht gesunkener Umsatzrendite mit 49,4 Mio. EUR deutlich hinter dem des Vorjahres (88,9 Mio. EUR) zurück. Der Gewinn je Aktie beträgt 0,41 EUR (0,74 EUR).

Im Geschäftsfeld Specialty Insurance hat die Hannover Rück im Berichtsjahr die Geschäftsprozesse weiter optimiert. "Nachdem wir bereits im Juli die Clarendon durch die stärkere Spezialisierung auf Nischengeschäft neu positioniert hatten, haben wir im zweiten Halbjahr konsequent die Profilierung unseres Specialty-Geschäfts vorangetrieben. Auch wenn das Ergebnis für das Berichtsjahr noch nicht befriedigen kann, so ist doch bereits jetzt die Entwicklung hin in eine profitablere Zukunft erkennbar", erklärte Zeller. Auf Grund der Fokussierung auf klar definiertes Specialty-Geschäft ging die Bruttoprämie für das Geschäftsfeld Specialty Insurance um 16,4 % auf 1,8 Mrd. EUR (2,1 Mrd. EUR) zurück. Die verdiente Nettoprämie reduzierte sich bei leicht geringerem Selbstbehalt um 22,2 % auf 743,3 Mio. EUR (955,1 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich zwar gegenüber dem Vorjahr; angesichts der Mehrkosten aus den Investitionen in die Infrastruktur der Clarendon sowie der Belastungen aus den Hurrikanen blieb es jedoch mit -12,6 Mio. EUR noch negativ (-141,5 Mio. EUR). Das Geschäftsfeld Specialty Insurance schloss mit -2,4 Mio. EUR (-90,7 Mio. EUR) nahezu ausgeglichen. Das Ergebnis je Aktie beträgt -0,02 EUR (-0,75 EUR).

Mit ihrem Kapitalanlageergebnis ist die Hannover Rück insgesamt zufrieden. Dank des starken Mittelzuflusses aus der Versicherungstechnik stiegen die selbst verwalteten Kapitalanlagen um 19,4 % auf 19,1 Mrd. EUR (16,0 Mrd. EUR). Inklusive der Depotforderungen erhöhte sich das Kapitalanlagevolumen sogar auf 27,5 Mrd. EUR (25,2 Mrd. EUR). Die gesunkenen Durchschnittsrenditen konnten durch diesen Zuwachs überkompensiert werden, sodass die ordentlichen Kapitalanlageerträge mit 671,8 Mio. EUR deutlich über denen des Vorjahres (604,5 Mio. EUR) lagen. Aus dem Abgang von Kapitalanlagen wurden im Berichtszeitraum Gewinne von insgesamt 272,2 Mio. EUR (217,6 Mio. EUR) erwirtschaftet. Dem standen Verluste in Höhe von 110,0 Mio. EUR (56,4 Mio. EUR) gegenüber. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen nahezu unveränderten positiven Saldo von 162,2 Mio. EUR (167,4 Mio. EUR). Das Nettoergebnis aus selbst verwalteten Kapitalanlagen konnte um 11,8 % auf 780,5 Mio. EUR (697,9 Mio. EUR) gesteigert werden. Depotzinserträge und -aufwendungen trugen zum Kapitalanlageergebnis saldiert mit 343,1 Mio. EUR (382,1 Mio. EUR) bei. Das Kapitalanlageergebnis verbesserte sich gegenüber der Vergleichsperiode um 4,1 % auf 1.123,7 Mio. EUR (1.079,9 Mio. EUR). Dies entspricht einer Kapitalanlagenrendite von 4,8 %.

Das Gesamtergebnis der Hannover Rück für das Berichtsjahr war durch die historisch einmalig hohe Großschadenbelastung aus den Hurrikanen geprägt. Das operative Ergebnis (EBIT) ging demzufolge von 538,8 Mio. EUR auf 122,2 Mio. EUR zurück. Der Konzernüberschuss reduzierte sich von 279,9 Mio. EUR auf 49,3 Mio. EUR. Der Gewinn je Aktie belief sich auf 0,41 EUR (2,32 EUR).

Angesichts dieses Ergebnisses werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung im Interesse des Substanzerhalts vorschlagen, keine Dividende auszuschütten.

Ausblick auf 2006

Die Vertragserneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Januar 2006 - zu diesem Zeitpunkt werden rund zwei Drittel des Geschäfts erneuert - sind für die Hannover Rück sehr zufrieden stellend verlaufen. "Auch wenn sich nicht alle unsere Erwartungen erfüllt haben, konnten wir doch teilweise das bereits sehr hohe Ratenniveau nochmals steigern", betonte Zeller.

Auf Grund ihrer guten Finanzkraft-Bewertungen profitierte die Hannover Rück überproportional vom weiter anhaltenden "harten" Markt: In Sparten, die stark von den Hurrikanereignissen des vergangenen Jahres betroffen waren, konnten zum Teil signifikante Ratenverbesserungen durchgesetzt werden. Aber auch in Sparten, die von Großschäden verschont blieben, waren zumindest stabile und somit sehr attraktive Raten zu erzielen.

Zu dieser positiven Entwicklung trug auch die Aktualisierung der Preismodelle nach den Erfahrungen aus den Hurrikanen bei: Der Markt akzeptierte die von der Hannover Rück vorgenommenen Aufschläge für bisher nicht oder unzureichend modellierte Komponenten wie klimazyklische Schwankungen, Flut- und Überschwemmungsschäden, Betriebsunterbrechungen oder nachfrageinduzierten Preisanstieg für Wiederherstellungsleistungen. Auch bei den Vertragserneuerungen zum 1. April, 1. Juni/Juli und 1. Oktober dürften die gegenwärtig vorteilhaften Marktbedingungen erhalten bleiben bzw. sich noch weiter verbessern. Die Anpassung der Preismodelle sollte sich dann nicht allein auf die Sturmaggregate in den USA beschränken. "Im Rahmen unseres Risikomanagements haben wir nicht nur unsere Modelle angepasst, sondern auch unsere Spitzenrisiken reduziert. Somit ist unser Schaden-Rückversicherungsportefeuille bei ungefähr gleich bleibenden Prämien optimal auf die Herausforderungen des laufenden Jahres eingestellt", erklärte Zeller. Mit dem erneuten Transfer von Katastrophenrückversicherungen in den Kapitalmarkt ("K5") im Februar 2006 konnte sich die Hannover Rück ein Kapitalsubstitut in Höhe von 370 Mio. USD sichern und so an den profitablen Marktchancen partizipieren.

Im Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung geht die Hannover Rück von einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung aus und erwartet - bei reduziertem Risiko - eine Prämie auf Vorjahresniveau. Vorausgesetzt die Großschadenbelastung bleibt im langjährigen Durchschnitt von 8 % der Nettoprämie, sollte es zu einem sehr guten Gewinnbeitrag kommen.

In der Personen-Rückversicherung geht die Hannover Rück von einem ausgeprägten Neugeschäft in mehreren europäischen Märkten aus. Die Nachfrage nach Lösungen sowohl für die Risikoabsicherung als auch für die Altersvorsorge wird angesichts der demografischen Entwicklungen kontinuierlich steigen. Bei den fondsgebundenen Produkten - vorwiegend Renten - setzt das Unternehmen weiter auf die Finanzierung von Abschlusskosten. Insgesamt erwartet die Hannover Rück für das laufende Jahr erneut eine zweistellige Steigerung der Prämie und des Ergebnisses.

In der Finanz-Rückversicherung sollte sich der Nachfrageanstieg aus den USA im vierten Quartal des Berichtsjahres auch im laufenden Jahr fortsetzen, insbesondere bei den solvabilitätsersetzenden Quotenverträgen. Die Hannover Rück geht davon aus, dass sie weltweit profitables Wachstum generieren kann, vor allem auch in den osteuropäischen Ländern und Asien. Insgesamt sollte ein Anstieg der Brutto- und Nettoprämie im zweistelligen Prozentbereich möglich sein. Der Überschuss dürfte wiederum sehr attraktiv ausfallen.

Im Geschäftsfeld Specialty Insurance sind die Weichen für die Rückkehr zur Profitabilität gestellt: Die neu gegründete Praetorian Financial Group in New York übernimmt im laufenden Jahr von der Clarendon das gesamte Spezialgeschäft, während Letztere ausschließlich für das professionelle Management der erloschenen Programme und für das vorhandene Standardgeschäft zuständig ist. "Mit dieser Trennung haben wir den letzten konsequenten Schritt innerhalb unserer eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen unternommen, um den Wert unseres Geschäftsfelds Specialty Insurance zu maximieren", betonte Zeller. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet die Hannover Rück mit einem Anstieg der Nettoprämie und einem positiven Ergebnis deutlich über den Kapitalkosten.

Vorausgesetzt, es kommt zu keinen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten, geht die Hannover Rück von einem Kapitalanlageergebnis mindestens auf Vorjahreshöhe aus. Der positive versicherungstechnische Mittelzufluss dürfte zu einem weiteren Anstieg des Kapitalanlagevolumens führen. Bei leicht steigenden Zinsen sollten auch die ordentlichen Kapitalanlageerträge zulegen können.

Insgesamt erwartet die Hannover Rück ein sehr gutes Gesamtergebnis für 2006. Dies steht wie immer unter dem Vorbehalt, dass sich die Großschadenerwartung im langjährigen Durchschnitt von 8 % bewegt und negative Entwicklungen auf den Kapitalmärkten ausbleiben. "Es ist unser Ziel, eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 % zu erreichen", sagte Zeller. Gemäß ihrer Dividendenpolitik strebt die Hannover Rück an, 35-40 % des Jahresüberschusses auszuschütten.

chinaman - Montag, 31. Juli 2006 - 14:48
31.07.2006 - 14:06 Uhr


Hannover Rück platziert Katastrophenanleihe


Hannover (aktiencheck.de AG) - Die Hannover Rückversicherung AG (Hannover Rück) (ISIN DE0008402215/ WKN 840221) hat erstmals eine Katastrophenanleihe zur Abdeckung von Sturmrisiken platziert. Wie der im MDAX notierte Rückversicherer am Montag erklärte, wurde der so genannte Cat-Bond mit einem Volumen von 150 Mio. Dollar von Eurus Ltd. bei institutionellen Investoren aus Europa und Nordamerika platziert. Für einen Zeitraum von etwa drei Jahren deckt sie ab sofort Sturmereignisse in sieben europäischen Ländern (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Niederlande). Die auf einem parametrischen Ansatz fußende Anleihe sichert die Hannover Rück gegen Sturmereignisse, die mit einer bestimmten, vorher definierten Windgeschwindigkeit einhergehen. Sie wurde von der Ratingagentur Standard & Poor's mit einem Rating von 'BB' bewertet. Die Aktie der Hannover Rück notiert aktuell mit einem Plus von 0,36 Prozent bei 27,59 Euro. (31.07.2006/ac/n/d)

chinaman - Dienstag, 8. August 2006 - 08:25
08.08.2006 - 07:41 Uhr
Tabelle: Hannover Rückversicherung AG - 2. Quartal 2006


2. Quartal (30.6.) 2006 2005

Bruttoprämien (Mio) 2.849,2 2.213,5
Nettoprämien (Mio) 1.998,1 1.893,9
Kapitalanlageerg (Mio) 245,2 271,3
Versicherungstechnisches
Ergebnis (Mio) (24,8) (47,0)
EBIT (Mio) 235,5 192,2
Ergebnis nSt (Mio) 150,8 147,9
Combined Ratio (%) 97,8 96,6

- Angaben in EUR, Combined Ratio in Prozent.
- Verluste stehen in Klammern.
- Bilanzierung nach IFRS.


DJG/rne/brb

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chinaman - Dienstag, 8. August 2006 - 08:27
08.08.2006 08:14
Hannover Rück steigert Quartalsüberschuss überraschend - Ausblick bleibt
Der Rückversicherer Hannover Rück <HNR1.ETR> (Nachrichten/Aktienkurs) hat seinen Überschuss im zweiten Quartal überraschend gesteigert. Er wuchs im Jahresvergleich von 147,9 auf 150,8 Millionen Euro, wie die MDAX<MDAX.ETR>-Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten dagegen erwartet, dass der Überschuss auf 117,5 Millionen Euro sinkt. Auch operativ übertraf die Hannover Rück die Prognosen: Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) stieg von 192,2 auf 235,5 Millionen Euro. Experten hatten 224,7 Millionen Euro vorhergesagt. Seinen Jahresausblick bekräftigte der Rückversicherer.

Die Hannover Rück erhöhte ihre Prämien im Berichtsquartal überraschend deutlich, während das Kapitalanlageergebnis unerwartet kräftig sank. Auch die Combined Ratio verschlechterte sich, während Analysten eine leichtere Verbesserung vorhergesagt hatten.

SCHADEN-KOSTEN-QUOTE

Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote stieg in der Schaden-Rückversicherung von 96,6 auf 97,8 Prozent. Experten hatten 96,2 Prozent veranschlagt. Je weiter dieser zentrale Indikator für die Ertragskraft im reinen Versicherungsgeschäft unter 100 Prozent liegt, desto mehr sind Aufwendungen für Schäden und Kosten allein durch Prämieneinnahmen gedeckt. Das Kapitalanlageergebnis sank im Jahresvergleich von 271,3 auf 249,1 Millionen Euro. Branchenexperten hatten lediglich einen Rückgang auf 261,4 Millionen Euro prognostiziert.

Die gebuchten Bruttoprämien der Hannover Rück wuchsen im zweiten Quartal von 2,214 auf 2,599 Milliarden Euro. Analysten hatten mit 2,387 Milliarden Euro gerechnet. Die verdienten Nettoprämien kletterten im Jahresvergleich von 1,894 auf 2,047 Milliarden Euro. Experten waren lediglich von 1,981 Milliarden Euro ausgegangen.

"GUTE BASIS"

"Unser Ergebnis zum 30. Juni ist eine gute Basis, um unser Gewinnziel für 2006 - eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 Prozent - erreichen zu können", sagte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller. Im ersten Halbjahr betrug die Eigenkapitalrendite nach Steuern 19,9 Prozent. Die für 2006 erwartete Rendite entspräche einem Überschuss von etwa 430 bis 470 Millionen Euro. Als Ausschüttungsquote für die Dividende strebt der Rückversicherer weiterhin 35 bis 40 Prozent an.

Das Marktumfeld für Rückversicherer bleibe günstig. "Auch die Erneuerungsrunde in den USA zum 1. Juli, bei der rund ein Drittel unseres Portefeuilles in Nordamerika neu verhandelt wurde, hat diesen Trend bestätigt", teilte die Hannover Rück mit. In Segmenten, die von den Hurrikanschäden des vergangenen Jahres besonders betroffen waren, habe der Rückversicherer die Preise nachhaltig um bis zu 100 Prozent erhöhen können. Die Hurrikansaisons der beiden vergangenen Jahre waren ungewöhnlich heftig ausgefallen und hatten Milliardenschäden verursacht./sbi/fd

ISIN DE0008402215

AXC0038 2006-08-08/08:08

stw - Donnerstag, 10. August 2006 - 08:36
Wie seht ihr aktuell die HR-Aktie im Vergleich zur Münchner Rück? Ich halte derzeit nur die Münchner, aber die HR sieht zumindest optisch natürlich verführerisch günstig aus, wenn man nur kurz auf die Kennzahlen schaut.

:-) stw

drwssk - Donnerstag, 10. August 2006 - 08:52
Es ist und bleibt eine Wette auf die Hurrikan-Saison. Und nach zwei extremen Jahren müßte eigentlich wieder mal ein "ruhigeres" an der Reihe sein.
be.

helmut_1964 - Freitag, 11. August 2006 - 00:47
Die Rückversicherer sind derzeit alle exterm günstig zu haben - weil eben alle vor der Hurrikan Saison Angst haben. Aber die Gesellschaften haben gelernt und die Statistik spricht eindeutig für die Branche.

Die HR ist sicher sehr günstig, für mich allerdings risikoreicher als die MR. Die Konkurrenz wunderte sich in den letzten Jahren immer wieder, wie es möglich war solch gute Ergebnisse auszuweisen (ich spreche nicht von 2005). Es gab immer wieder mal Gerüchte, dass die Reservierung nicht so super sei. Ich kann nicht beurteilen, ob das stimmt. Was ich aber erwarte ist, dass nichts diesbezügliches passieren wird solange Zeller am Ruder ist. Wenn er aber abtritt (und er ist dem Abtrittsalter schon nahe), dann wird es eng. Ein Nachfolger könnte zuerst reinen Tisch oder für sich eine bessere Ausgangslage schaffen wollen. Die Reservierungen sind nämlich immer zum Teil auch Ansichtssache und keine reine Wissenschaft. Was eindeutig für die HR spricht ist die Kostenposition. Wenn die HR eine zwei Punkte niedrigere Verwaltungskostenquote hat, dann heißt das, dass einfach mehr beim Gewinn übrig bleibt. Das Geschäft ist ja bei allen das selbe - an vielen Verträgen sind alle die HR MR GenRe und SR zu den gleichen Bedingungen mit einem Anteil beteiligt. Bei einem notwendigen EK von z.B. 50% der Prämie bedeutet die Kostendifferenz 4%-Punkte (dauerhafte) Überrendite auf das Eigenkapital gegenüber den Wettbewerbern. Das ist schon ein Wort.

Die MR ist dagegen als extrem konservativ reservierend bekannt. Ein gutes Ergebnis wie derzeit ist da mit Sicherheit noch viel besser als es ausgewiesen wird.

Bei der Bewertung hat die MR bei einem Kurs/EK Verhältnis mit nur 1,1 gegenüger der HR mit 1,2 noch ein bischen die Nase vorne.

Fazit: Wenn das Senitment dreht wird man mit beiden Aktien gut verdienen. Mit der MR kann man sicher ruhiger schlafen - sie bleibt in vielen Bereichen unverzichtbarer Marktführer und wird jede immer mögliche Kathastrophe in der Folge wieder mit guten Gewinnen ausgleichen. Mit der HR kann man vielleich über einen kürzeren Zeitraum noch mehr rausholen. Zum richtigen Zeitpunkt zu wechseln dürfte aber nicht verkehrt sein.

stw - Montag, 14. August 2006 - 08:05
Vielen Dank an Helmut für diese wichtigen Hinweise insbesondere was die Person Zeller angeht. Ich werde mein Engagement bei der MR wohl noch etwas ausbauen und bei der HR nur zugucken...

:-) stw

chinaman - Freitag, 8. September 2006 - 06:24
Handelsblatt Nr. 173 vom 07.09.06 Seite 24


Hannover Rück bestätigt seine Prognose

Die Hannover Rückversicherung hat ihre Prognosen bekräftigt. Vorstand Jürgen Gräber rechnet laut einer Präsentation im laufenden Jahr weiterhin mit einer Eigenkapitalrendite nach Steuern von mindestens 15 Prozent. 35 bis 40 Prozent des Konzernüberschusses sollen ausgeschüttet werden. DJ


07. September 2006

chinaman - Montag, 11. September 2006 - 18:24
Hannover Rück bietet für Scottish Re


Mehrere Interessenten» Der weltweit viertgrößte Rückversicherer Hannover Rück bietet nach Angaben einer mit der Situation vertrauten Person für die angeschlagene Scottish Re. Die Hannover Rück erhalte nun zusammen mit anderen Interessenten Einblick in die Bücher der Scottish Re, sagte der Insider heute.

Die Hannover Rück habe sich zu Stillschweigen verpflichtet. Die in Bermuda ansässige Scottish Re teilte in New York mit, es lägen mehrere erste Kaufangebote vor. Ob darunter auch eines der Hannover Rück ist, wollte Hannover-Rück-Chef Wilhelm Zeller bei einer Rückversicherer-Konferenz in Monte Carlo nicht direkt sagen. Allerdings sagte er Journalisten: „Bei Scottish Re sind wir in einer Situation, in der wir uns nicht äußern können.“ Wer sich mit dem Vorgehen auskenne, wisse, was das bedeute, fügte er hinzu.

Die Hannover Rück hatte bereits Anfang August Interesse an ihrem Konkurrenten bekundet. Damals hatte Finanzvorstand Elke König zugleich betont, dass das organische Wachstum bei der Hannover Rück Vorrang habe.

Interessant macht die Scottish Re vor allem ihre Präsenz im lukrativen Lebensrückversicherungsmarkt in den USA. Die Hannover Rück wiederum ist in dieser Sparte Experten zufolge zu schwach aufgestellt. Das gilt nach Meinung von Fachleuten zwar auch für die Münchener Rück. Doch die hat am Wochenende bereits abgewunken und erklärt, sie hege kein Interesse an der Scottish Re. Auch Branchenprimus Swiss Re wies Spekulationen zurück, er habe ein Auge auf Scottish Re geworfen. Swiss-Re-Finanzvorstand Ann Godbehere sagte Reuters, Scottish Re sei in den vergangenen Jahren sehr rasch gewachsen. Das gelinge nur durch eine sehr aggressive Preispolitik. Auch der auf den Bermudas ansässige Rückversicherer XL Capital will nach eigenen Angaben Scottish Re nicht übernehmen.

Interesse hat einem Bericht des „Handelsblatts“ zufolge aber der französische Rückversicherer Scor. Es sei bereits eine Erklärung unterzeichnet worden, in der Vertraulichkeit zugesichert werde. Hannover-Rück-Chef Zeller sagte jedoch, er wäre überrascht, wenn Scor-Chef Denis Kessler eine solche Erklärung unterschrieben hätte. Wenn Kessler die Erklärung genau gelesen habe, dann müsse er wissen, dass er noch nicht einmal sagen dürfe, dass er sie unterzeichnet habe, sagte Zeller.

Verkauf könnte im Oktober bekannt gegeben werden

Der Scottish Re zufolge sind die Kaufangebote am Freitag eingegangen. Namen nannte Scottish Re nicht. Es sei denkbar, dass eine Transaktion zwischen Mitte Oktober und Anfang November bekannt gegeben werde, teilte der Rückversicherer weiter mit. Die Angebote würden überprüft und die interessantesten Bieter zu einer zweiten Runde eingeladen. Danach seien exklusive Verhandlungen mit einem Bieter möglich.

Die Scottish Re steckt in einem Liquiditätsengpass und sucht einen neuen Investor. Im zweiten Quartal musste der Rückversicherer einen erheblichen Verlust hinnehmen. Ende Juli war Scottish-Re-Chef Scott Willkomm von seinem Posten zurückgetreten.

Die Scottish Re rechnet nun damit, dass sich neben Willkomm auch das frühere, für Nordamerika zuständige Vorstandsmitglied Seth Vance in den kommenden Wochen von seinen Scottish-Re-Aktien trennt. Investoren haben Scottish Re zufolge bereits angefragt, was mit deren Anteilen geschehen soll.
[11.09.2006] wiw/rtr

mce - Donnerstag, 21. September 2006 - 15:19
Da die Hurricane-Saison weiterhin recht ruhig ist, sehe ich für Hannover Rück in den nächsten Monaten einiges Potential.

Charttechnisch könnte bei 32 Euro noch ein Widerstand liegen (Höchstände der letzten beiden Jahre), aber wenn diese Marke genommen wird, sieht es entsprechend gut aus.

Was haltet Ihr grundsätzlich von etwas offensiveren Produkten, wie in diesem Fall beispielsweise einem Outperformance-Zertifikat ?

Ich habe vor kurzem das Zertifikat SAL66T gekauft, Partizipation ab dem Strike von 31,20 mit einem Faktor von 1,45 ohne Partizipationsgrenze, das heisst, das Zertifikat sollte sich nach unten (fast) wie die Aktie verhalten, und nach oben deutlich besser performen. Das bezahlt man dann mit der fehlenden Dividende und der leider nur kurzen Laufzeit bis 07/07. Meinungen zu dieser Art der Depot-Aufpeppung ?

Gruss, McE

drwssk - Donnerstag, 21. September 2006 - 16:00
Noch ist die Hurricane-Saison nicht vorbei, allerdings jeder verstrichene Tag ohne, zählt für die Hannover.
be.

prof - Donnerstag, 12. Oktober 2006 - 11:36
Kauf 240 Stück zum Xetra-Schlusskurs - Prof

chinaman - Mittwoch, 25. Oktober 2006 - 05:14
Handelsblatt Nr. 204 vom 23.10.06 Seite 34


Performance klafft weit auseinander

Die Wertpapiere von Rückversicherern entwickelten sich an der Börse zuletzt sehr unterschiedlich.

MARTIN BEIER | DÜSSELDORF Aktien von Rückversicherungsgesellschaften sind ganz spezielle Papiere. Die Kursausschläge liegen zwischen plus 75 Prozent und minus 60 Prozent im laufenden Jahr.

Wer zu Jahresbeginn mutig in die Aktien der Kölnischen Rückversicherung investierte, wird nun mit mehr als 75 Prozent Kursgewinn belohnt. Damit notiert die Aktie der Urfirma des Rückversicherungsgeschäfts sogar höher als im bisherigen Spitzenjahr 1998. Damals stieg die amerikanische General Re am Rhein ein. Jetzt kauft sie all jene auf dem Wege des so genannten Squeeze Out aus ihrem Investment heraus. die nicht auf frühere Ausstiegsangebote eingegangenen sind. General Re gehört seinerseits zur Berkshire Hathaway. Diese Firma - das Lebenswerk von Investmentlegende Warren Buffett - ist somit die Nummer drei der weltweiten Rückversicherungsriege.

Die Versicherung von Versicherungen, nichts anderes ist das Rückversicherungsgeschäft, kann ein lukratives Geschäft sein. Der amerikanische Vorzeigekonzern General Electric etwa war jahrelang mit seiner Tochter GE Re erfolgreich. Doch dann tauchten teure Altlasten auf, weil Kunden wegen der Verwendung von Asbest in Anspruch genommen wurden. Entnervt verkaufte GE im vergangenen Jahr die einst lukrativen Versicherungs-Aktivitäten an Swiss Re. Seither sind die Schweizer Branchenführer vor der Münchener Rück.

An der Börse hat sich der Swiss-Re-Coup noch nicht bezahlt gemacht. Die Münchener-Rück-Aktie liegt 2006 rund zehn Prozentpunkte vor dem Swiss-Re-Papier. Zuvor waren die damals noch an der Branchenspitze stehenden Münchener über drei lange Jahre hinweg an der Börse deutlich hinter dem Konkurrenten hergelaufen. Wer im Geschäft an der Spitze steht, muss bei Schadensfällen offenbar auch kräftiger zahlen. Die Münchener sind zudem von den Anlegern für die Übernahme des Konkurrenten American Re abgestraft worden. Das Unternehmen musste mehrmals massiv nachschießen, weil die neue Tochter ebenfalls wegen Asbest-Schäden in Anspruch genommen wurde.

Mit einer Minus-Performance von über 50 Prozent ist die Aktie der Münchner Rück immer noch der schlechteste deutsche Standardwert der vergangenen fünf Jahre; schlechter noch als die Aktie der Deutschen Telekom und des deutschen Versicherungsriesen Allianz. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass Anleger nun seit Jahresmitte überdurchschnittlich hohe Kursaufschläge für die Münchner-Rück-Aktie bewilligen. Jüngst meldete der französische Versicherer AXA, er habe fünf Prozent am Münchner Konzern erworben. WestLB-Analysten haben sie gerade auf "Akkumulieren" hochgestuft; genauso wie die Papiere der Swiss Re und der Hannover Rück. Derweil stufte Morgan Stanley die Münchener Rück wegen sinkender Gewinnspannen auf "Untergewichten" zurück.

Bei den Rating-Analysten von Standard & Poor's rangiert nicht nur die Swiss Re, sondern auch die Hannover Rück vor den Münchnern. Die verfügen freilich landläufig über ein besseres Image als die Norddeutschen. Für den Aktionär zählt die Kursentwicklung: Da ruft das Hannoveraner-Plus von mehr als 70 Prozent in fünf Jahren Freude hervor. Die Niedersachsen profitieren vielleicht auch von der allgemeinen Zugkraft der Aktien des MDax. Die konnten ihre Kurse seit dem Jahr 2000 durchschnittlich verdoppeln. Hannover Rück zählt ebenfalls zum MDax. Dagegen fehlen dem Dax - unter anderem wegen Münchner Rück und Allianz - noch 30 Prozent, bis wenigstens die Kurse von 2000 wieder erreicht sind.

Wie durchschlagend das Urteil der Analysten wirken kann, zeigt das Beispiel Scottish Re. Nach einer Herabstufung des ohnehin schon nicht guten B-Ratings stürzte der zuvor auffällig gegen den Trend gestiegene Schotten-Kurs binnen acht Wochen ab. Das ist vor allem Pech für die Kunden zweier Investmentfonds der Allianz-Gruppe. Sie halten zusammen fast sieben Prozent der abgestürzten Aktien. Die "Schotten" residieren tatsächlich auf den Bermudas. Hartnäckigen Gerüchte zufolge will Hannover Rück sie aufkaufen, worauf offenbar auch die Allianz-Fondsmanager spekulieren.

Eine Aufkaufstrategie scheint auch hinter dem stattlichen Plus der Odyssey Re zu stecken. Großaktionär Fairfax will die Tochter aus Stamford, Connecticut, offenbar ganz übernehmen. Die Geschäfte laufen jedenfalls nicht so, dass an der Börse überschäumender Optimismus ausbrechen müsste.

Beier, Martin



23. Oktober 2006

chinaman - Donnerstag, 16. November 2006 - 09:55
Handelsblatt Nr. 221 vom 15.11.06 Seite 30


Hannover Rück überzeugt

Der Rückversicherer hebt das Gewinnziel für das laufende Jahr an

KÖLN. Die Hannover Rück hat in den ersten drei Quartalen von der ruhigen Hurrikansaison, hohen Raten für die Schadenrückversicherung und der günstigen Kapitalmarktlage profitiert und ihr Gewinnziel für 2006 leicht angehoben. "Wir haben mit unserem Ergebnis eine gute Ausgangsbasis erzielt, um unser ursprünglich angepeiltes Gewinnziel für das Gesamtjahr - eine Eigenkapitalrendite von mindestens 15 Prozent - nach oben zu konkretisieren", sagte Vorstandsvorsitzender Wilhelm Zeller bei der Vorlage des Zwischenberichtes.

Statt 450 Mill. Euro peilt Zeller nun einen Konzernüberschuss von 480 Mill. Euro an. Im Vorjahr hatten die Schäden aus den Wirbelstürmen "Katrina", "Wilma" und "Rita" das Ergebnis mit knapp 800 Mill. Euro belastet und den Konzernüberschuss auf 49,3 Mill. Euro gedrückt. Laut Zeller haben alle vier Geschäftsbereiche positiv zum Ergebnis beigetragen. Einziges Problem: Die US-Gesellschaft Clarendon, die unter anderem erloschene Programme abwickelt, darf nach einer Entscheidung des Bundesstaates Florida als Folge der Hurrikane Wohngebäude-Verträge zurzeit nicht kündigen. Clarendon musste deshalb selbst teure Rückversicherungen einkaufen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Dow Jones Newswire bezifferte Zeller diese Kosten auf "fast 100 Mill. Dollar".

Das operative Ergebnis des dritten Quartals betrug rund 257 Mill. Euro. Das Ergebnis kommt nicht unerwartet, fällt aber rund sechs Prozent besser aus als die Einschätzung der Analysten. Die Aktionäre dürfen sich freuen: Rund 1,50 Euro soll nach Angaben Zellers je Aktie als Dividende ausgeschüttet werden - im letzten Jahr gab es nichts.

Auf den Aktienkurs schlug sich der Ertragssprung nicht nieder. Mit 33,54 Euro notierten die Papiere am Dienstagnachmittag unter dem Schlusskurs des Vortages. Konrad Becker, Analyst beim Bankhaus Merck Finck, beurteilt die künftigen Ertragsaussichten der Hannover Rück vorsichtiger. "Die für das Ergebnis wichtigen Faktoren - Prämienniveau, Schäden und Kapitalmarkt - hätten sich gleichzeitig gut entwickelt. Ob sich das fortsetze, sei fraglich. lie

lie



15. November 2006

prof - Montag, 27. November 2006 - 10:23
Verkauf zum nächsten Xetra-Kurs - Chart sieht "beängstigend" aus - Prof

prof - Mittwoch, 16. Februar 2011 - 10:18
Kauf 300 Stück zum nächsten Xetra-Kurs!
Prof

prof - Mittwoch, 16. Februar 2011 - 10:21
ausgeführt um 10:18 Uhr zu 42,53.
Prof

al_sting - Mittwoch, 16. Februar 2011 - 12:12
Charttechnik oder Vertrauen in die Firma?

PS: Ich hatte privat auch schon MüRü, habe diese aber vor etwa 2 Jahren 1:4 in Daimler getauscht. Rücktausch nicht ausgeschlossen.

prof - Mittwoch, 16. Februar 2011 - 19:39
Charttechnik: Ich erwarte keine spektakulären Sprünge aber eine Fortsetzung des Aufwärtstrends.
Prof

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 16. Februar 2011