Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Volkswagen / Porsche Vz: Archivierte Beiträge bis 5. September 2007
chinaman - Montag, 11. September 2006 - 13:03
HANDELSBLATT, Montag, 11. September 2006, 10:02 Uhr
Volkswagen-Sanierung


IG Metall geht auf Forderung von VW ein
Josef Hofmann


Die Verhandlungen des Autobauers Volkswagen mit der IG-Metall und dem Betriebsrat über eine Sanierung der ertragsschwachen Kernmarke VW tragen erste Früchte. Das Management des VW-Konzerns konnte beide Parteien davon überzeugen, dass längere Arbeitszeiten unumgänglich sind. Den Ausschlag gaben konkrete Invesititionszusagen für die westdeutschen Werke.

FRANKFURT. IG Metall-Verhandlungsführer Hartmut Meine wird daher der am heutigen Montag in Hannover tagenden Tarifkommission empfehlen, die Gespräche mit VW fortzusetzen. Eine Zustimmung des Gremiums, trotz des bestehenden Tarifvertrages in Verhandlungen über die Rückkehr zur 35-Stunden-Woche einzusteigen, gilt nach Aussagen aus Gewerkschaftskreisen als sicher. Darauf deutet auch hin, dass mit VW bereits der kommende Montag als nächster Verhandlungstermin festgesetzt wurde.
Das im Konzern für Personalangelegenheiten zuständige Vorstandsmitglied Horst Neumann und VW-Verhandlungsführer Klaus Dierkes hatten der Gewerkschaft am vergangenen Freitag Grundzüge ihres Konzepts für die Sanierung der Marke VW vorgestellt. Es enthält nach Informationen aus dem Umfeld eine Reihe konkreter Investitionszusagen für die sechs westdeutschen Werke. Unter anderem soll in Wolfsburg zur Verbesserung der Auslastung neben dem Golf in Zukunft ein weiteres Volumenmodell gefertigt werden.

Personalvorstand Neumann hatte zu Verhandlungsbeginn am Freitag die Dringlichkeit einer Kostensenkung angemahnt: "Es geht um die Zukunft von VW in Deutschland und darum, wie viel Beschäftigung und Produktion wir hier halten können." VW schreibt mit seinen westdeutschen Werken nach Managementangaben seit Jahren dreistellige Millionenverluste. Dies ist auch ein Grund dafür, dass die Marke VW trotz weltweit steigender Absatzzahlen im vergangenen Jahr nur knapp an der Verlustzone vorbeigeschrammt ist. Daher knüpft das Management weitere Produktionszusagen für die Werke an die Bedingung deutlicher Kostensenkungen. Eine Kernforderung ist die Rückkehr von der 28,8-Stunden-Woche zur 35-Stunden-Woche, um die kapitalintensiven Anlagen besser auszulasten.

Für Betriebsrat und Gewerkschaft sind feste Zusagen über ein zusätzliches Produktionsvolumen die Bedingung für Eingeständnisse, da eine Verlängerung der Arbeitszeiten allein das Problem der Überkapazitäten und des Personalüberhangs noch verschärfen würden. Schon jetzt liegt beispielsweise die Auslastung des Werkes Wolfsburg bei weniger als 70 Prozent. Nach Konzernangaben hat VW in Westdeutschland bislang rund 20 Prozent zu viel Personal. Mit Vorruhestands- und Abfindungsregelungen sollen 20 000 Stellen abgebaut werden.

VW plant die Erhöhung der Arbeitszeit angeblich in drei Stufen, wobei sich der Zeitpunkt nach der Auslastung der einzelnen Werke richten soll. Längere Arbeitszeiten soll es nur "dann und in den Bereichen" geben, "wo ausreichend Arbeit da ist", hat Personalchef Neumann angekündigt. Knackpunkt einer Einigung ist die Vergütung der Mehrarbeit. Eine Arbeitszeitverlängerung ohne jeden Lohnausgleich, wie vom Management gefordert, lehnt der Betriebsratsvorsitzende Bernd Osterloh kategorisch ab. Den Weg zu einem Kompromiss könnte eine Erfolgsbeteiligung ebnen.

Auf eine Verlängerung der festen Beschäftigungsgarantie, die nach dem bisherigen Tarifvertrag bis 2011 gilt, will sich der Konzern aber nicht einlassen. Entsprechende Medienberichte wurden dementiert. "Es gibt keine Einigung im Hintergrund", sagte ein Unternehmenssprecher. Das VW-Management möchte sich auf Investitions- und Produktionszusagen beschränken. "Sichere Arbeitsplätze kommen durch Wettbewerbsfähigkeit. Die sichert man am Besten, in dem man an der Qualität der Produkte, an den Kosten und einer effizienten Organisation arbeitet", hat VW-Markenchef Wolfgang Bernhard die Verhandlungslinie vorgegeben.

chinaman - Samstag, 16. September 2006 - 07:49
Handelsblatt Nr. 178 vom 14.09.06 Seite 12


IG Metall fordert von VW Garantien

HANNOVER. Bei der Sanierung der Marke VW ist die IG Metall nur bei verbindlichen und auch mit Sanktionen bewehrten Zusagen des Unternehmens zu Zugeständnissen bei den Arbeitskosten bereit. Das sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft Hartmut Meine in Hannover. Es dürfe bei den Vereinbarungen etwa über Jobgarantien "keine Hintertüren" geben. Die Gespräche von IG Metall und VW gehen Montag weiter.

VW will die Ertragsprobleme seiner Kernmarke unter anderem mit massiven Kostensenkungen und der Rückkehr von der 28,8 Stunden zur 35-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich in den Griff bekommen. Die Gewerkschaft verlangt im Gegenzug Garantien für Jobs und Auslastung der Werke sowie eine Erfolgsbeteiligung. Denkbar ist laut Meine auch, die Verhandlungen über den Haustarifvertrag vorzuziehen. Längere Arbeitszeiten ohne jeglichen Lohnausgleich werde es aber nicht geben, betonte Meine.

Der Gewerkschafter räumte ein, die Marke VW sei in einer schwierigen Situation. "Das wird von uns nicht bestritten." Aber die Lohnkosten seien nicht der einzige Faktor, um zu Wettbewerbsfähigkeit zurückzukehren. Beim Golf betrügen sie etwa nur 15 Prozent. Notwendig sei auch eine Verbesserung der Arbeitsorganisation, die VW über ein Jahr lang verzögert habe, sowie eine fertigungsgerechte Planung. Die Autos müssten so konzipiert sein, dass sie in angemessener Zeit montiert werden könnten. "Die Lösung liegt nicht allein in Tarifveränderungen", sagt Meine.

In den nächsten Wochen müsse man ausloten, wo ein Kompromiss möglich ist. Er sehe "keinen Anlass für Euphorie", sagte Meine. "Ob wir zu einer Lösung kommen, ist offen." Bisher gebe es noch keine konkreten Zusagen von VW. "VW hat lediglich die Bereitschaft signalisiert, mit uns zu reden." Die Tarifkommission der IG Metall hatte am Montag grünes Licht für die VW-Sanierungsgespräche von Management und Gewerkschaft gegeben. Sie machte damit den Weg frei, auch über Änderungen am geltenden Tarifvertrag zu verhandeln. Der Vertrag soll aber nicht gekündigt werden. dpa


14. September 2006

chinaman - Dienstag, 19. September 2006 - 05:17
Handelsblatt Nr. 180 vom 18.09.06 Seite 19


VW setzt Hängepartie in Indien fort

FRANKFURT. Die seit Jahren dauernde Hängepartie des Volkswagen-Konzerns in Indien geht weiter. Entgegen der Erwartungen hat der VW-Aufsichtsrat in seiner Sitzung am vergangenen Freitag keinen Beschluss über einen Standort für den geplanten Fabrikneubau auf dem boomenden Markt gefällt. Noch sei nicht über die Produktpalette entschieden, begründete dies ein VW-Sprecher.

Zuletzt hieß es in Unternehmenskreisen, der Vorstand habe sich auf einen Standort im Bundesstaat Maharashtra südöstlich von Bombay festgelegt. In dem Werk sollten bereits ab Ende des kommenden Jahres billige Kleinwagen für den indischen Markt vom Band rollen. Basis eines speziell entwickelten Modells solle der aus Brasilien stammende VW-Kompaktwagen Gol sein.

VW will in Indien gut 400 Mill. Euro in eine Fabrik mit der Kapazität von etwa 100 000 Fahrzeugen investieren und damit an den zweistelligen Wachstumsraten in dem Land teilhaben. Bislang ist der Wolfsburger Konzern in Indien nur mit der tschechischen Tochtermarke Skoda vertreten, die als Premiumprodukt auf dem von Billigautos geprägten Markt gelten.

Die Standortsuche von VW in Indien war im vergangenen Jahr im Zuge der VW-Affäre um Betrug, Veruntreuung und Lustreisen in die Schlagzeilen geraten. Daraufhin hatte der Vorstand das Projekt erst einmal gestoppt und den gesamten Prozess neu aufgerollt. Nach bisherigem Kenntnisstand hatte der ehemalige Skoda-Manager Helmuth Schuster über eine eigens dafür gegründete Firma vom Bundesstaat Andhra Pradesh zwei Mill. Euro kassiert. Schuster hatte anscheinend vorgegeben, im Namen des VW-Konzerns zu handeln. Der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig, die auch andere Vorwürfe gegen Schuster prüft. Ein Teil des Geldes ist wieder aufgetaucht. VW hatte dem indischen Bundesstaat das Geld zuvor bereits erstattet. hof

hof



18. September 2006

chinaman - Mittwoch, 20. September 2006 - 05:29
Handelsblatt Nr. 181 vom 19.09.06 Seite 14


BEIM POKER UM SCANIA spielt der Wolfsburger Autokonzern VW eine entscheidende Rolle

Pischetsrieder als Königsmacher

JOSEF HOFMANN | FRANKFURT Im Übernahmepoker um den schwedischen LKW-Hersteller Scania durch MAN hält der VW-Vorstandsvorsitzende Bernd Pischetsrieder seine Karten noch bedeckt: Als Vorsitzender des Scania-Aufsichtsrats hat er am Wochenende das MAN-Angebot erst einmal abgelehnt und gestern als Chef des Großaktionärs VW noch einmal nachgelegt: "Eine Annahme des von MAN vorgelegten Angebots für Scania entspräche nicht dem industriellen Interesse" von VW, ließ er mitteilen.

Doch trotz der Ablehnung, die nach Informationen aus Konzernkreisen die Münchener MAN zu einer Aufstockung ihrer Offerte zwingen soll, ist Pischetsrieder durchaus an einer erfolgreichen Übernahme interessiert. Dabei lautet das Motto: Einfluss geht vor Geld. VW möchte gerne einen möglichst großen Teil seiner Scania-Anteile in MAN-Aktien tauschen. Je höher der Preis für Scania, desto größer der spätere Einfluss, heißt es in der Branche.

Für VW bietet eine Beteiligung an MAN-Scania die Chance für die Neuordnung des Nutzfahrzeug-Geschäfts, das im vergangenen Jahr mit 7,3 Mrd. Euro knapp acht Prozent zum Konzernumsatz beigetragen hat und erstmals nach Jahren wieder Gewinne abliefert. Doch einiges, beispielsweise die Produktion schwerer LKWs und großer Busse in Brasilien, passt nicht so recht in den VW-Konzern, der Vertrieb von Transportern ist nicht schlagkräftig genug.

Für das laufende Jahr verspricht VW-Nutzfahrzeug-Chef Bernd Wiedemann zwar, das operative Ergebnis weiter deutlich zu verbessern, räumt aber auch ein, dass die Sparte bei der Rentabilität hinterher hinkt. Wiedemann begründet das mit den Milliardeninvestitionen der vergangenen Jahre, die der Sparte moderne Produktionsanlagen und Prozesse sowie eine junge Produktpalette vom Stadtlieferwagen Caddy bis zum 45-Tonner beschert haben. Nun gilt es, diese Palette effizienter zu vermarkten.

Eine MAN-Scania könnte VW mit ihrem dichten Vetriebsnetz beim Verkauf der Transporter helfen und die VW-LKW-Abteilung in Brasilien aus ihrer regionalen Beschränkung herausführen. "VW könnte die Truck-Aktivitäten an die neue MAN-Scania verkaufen", mutmaßen bereits die Analysten der Hypovereinsbank. VW baut in Südamerika, aber bislang eben nur dort, schwere LKWs und Busse - ein Geschäft, das zwar nach Expertenmeinung bei gut zwei Mrd. Euro Umsatz profitabel ist, doch keine Synergien mit anderen Produkten bietet.

Lässt sich VW von MAN bei der geplanten Übernahme von Scania hauptsächlich mit Aktien bezahlen und wählt den gleichen Weg bei einem späteren Verkauf der Aktivitäten in Brasilien, könnte der Konzern mit einem Anteil von um die zwanzig Prozent zum mit Abstand größten MAN-Aktionär vor der französischen Axa-Gruppe aufsteigen, schätzen Analysten.

Eine Veräußerung dieser Aktivitäten dürfte in Pischetsrieders Überlegungen daher eine große Rolle spielen. Auch in Brasilien verfügt VW über eine neue Produktpalette, die auf Grund der Preisstellung und der robusten Technik ideal für die Markteroberung in Schwellenländern ist. Allein kann VW die Kosten nicht stemmen: "Expansion kostet Geld, das wir erst einmal verdienen müssen", sagt Nutzfahrzeug-Chef Wiedemann. Eingebunden in eine internationales Strategie von MAN und Scania wären die Chancen größer.

Auch MAN-Chef Hakan Samuelsson wies gestern noch einmal darauf hin, dass er dem Wolfsburger Konzern mehr zu bieten hat als nur Geld. "VW ist auch ein Geschäftspartner", sagte er. Am Drücker ist momentan allerdings Pischetsrieder. Nur mit der Unterstützung von VW ist die MAN-Bedingung, dass 90 Prozent der Scania-Aktionäre die Offerte annehmen müssen, zu realisieren. Der VW-Chef kann also pokern, er darf nur nicht überreizen. Denn platzt die Übernahme, wird die Scania-Aktie sehr schnell wieder auf ein Niveau zurückfallen, das unter dem VW-Einstiegspreis aus dem Jahr 2000 von 370 schwedischen Kronen liegt.

Hofmann, Josef



19. September 2006

chinaman - Mittwoch, 27. September 2006 - 03:42
Handelsblatt Nr. 185 vom 25.09.06 Seite 14


IG Metall stellt VW neues Ultimatum

Die Gewerkschaft setzt für die Tarifgespräche eine Frist bis Mittwoch. Der Konflikt steht vor der Entscheidung.

FRANKFURTDie Sanierungsgespräche des Autokonzerns VW für seine Kernmarke stehen am Scheideweg. Nach den ergebnislos verlaufenen Verhandlungen am vergangenen Freitag stellte die Gewerkschaft dem Management ein Ultimatum. "Bis zum kommenden Mittwoch muss Volkswagen sich definitiv erklären, sonst werden die Tarifgespräche abgebrochen", sagte IG Metall Verhandlungsführer Hartmut Meine nach einem erneuten Treffen zwischen Management, Betriebsrat und Gewerkschaft. Ursprünglich hatte die Arbeitnehmerseite bereits für vergangenen Freitag mit einem Abbruch die Gespräche gedroht, falls das Unternehmen keine konkreten Zusagen machen sollte.

Das Tauziehen um eine Sanierung der ertragsschwachen Traditionsmarke VW geht damit in eine entscheidende Phase. VW-Verhandlungsführer Klaus Dierkes sagte, er sei relativ optimistisch, dass man am Mittwoch einen entscheidenden Schritt tun könne und erwarte einen Abschluss "sehr bald".

Das VW-Management fordert eine Verlängerung der Wochenarbeitszeit ohne Lohnausgleich in den sechs westdeutschen Werken von derzeit 28,8 auf 35 Stunden. Damit will der Konzern die zu hohen Produktionskosten senken. Auch der Abbau von rund 20 000 Arbeitsplätzen steht im Raum. Nach monatelangen Sondierungen hatten beide Seiten Anfang September formelle Tarifgespräche aufgenommen.

Die Gewerkschaft und der Betriebsrat erwarten vom Vorstand im Gegenzug für ein Entgegenkommen feste Produktions- und Investitionszusagen und damit praktisch eine Beschäftigungsgarantie über 2011 hinaus. Der bestehende Tarifvertrag schließt betriebsbedingte Kündigungen bis 2011 aus.

Für beide Seiten steht viel auf dem Spiel. VW-Markenchef Wolfgang Bernhard hat bereits damit gedroht, den Nachfolger des aktuellen Golf nicht mehr im Stammwerk Wolfsburg bauen zu lassen, wenn es bei den Arbeitskosten keine Bewegung gibt. Der VW-Golf ist noch immer das mit Abstand wichtigste Modell der Marke. Kommt es zu keiner Einigung mit den Arbeitnehmern, stehen deshalb weit mehr als die 20 000 der 100 000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, die bislang offiziell bekannt gegeben wurden. Der Druck auf VW ist groß: Viel Zeit für eine Lösung am Verhandlungstisch bleibt den Verhandlungspartnern nicht, denn noch im Herbst soll die Entscheidung über den Produktionsstandort für die nächste Golf-Generation fallen. Das Management macht aber den Zuschlag für den 2008 geplanten Nachfolger von Kostensenkungen in den deutschen Werken abhängig.

Noch sind beide Seiten weit voneinander entfernt. IG-Metall-Verhandlungsführer Meine betonte, die IG Metall sei gesprächsbereit, wolle sich aber nicht länger mit "vagen Versprechungen" abspeisen lassen. Nur wenn es verbindliche Zusagen gebe, sei die IG Metall bereit, über einen Arbeitnehmerbeitrag zu verhandeln. Während die Arbeitgeberseite am Freitag große Fortschritte sah, sprach die Arbeitnehmerseite jedoch lediglich von "leichten Annäherungen". Das Unternehmen habe wieder keine konkreten und verbindlichen Zusagen zur Produktion des neuen Golf und eines weiteren Fahrzeugs im Stammwerk Wolfsburg gemacht, klagte Meine. Auch für die anderen Werke gebe es keine verbindlichen Vorschläge.

Dierke betonte dagegen, das VW-Management habe für jeden der sechs deutschen VW-Standorte mögliche Zusagen für Produkte und Komponenten auf den Tisch gelegt, "die sich unter der Voraussetzung einer 35-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich rechnen". Damit würde eine branchenübliche Auslastung der Standorte sichergestellt, was ein wesentliches Fundament zur Sicherung von Arbeitsplätzen sei.

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking dringt derweil als Vertreter des größten VW-Aktionärs auf eine bessere Auslastung der VW-Werke. Das Stammwerk müsse ausgelastet sein, sagte er dem "Spiegel". Die Auto 5000 GmbH von VW, die zu deutlich niedrigeren Konditionen als die meisten VW-Beschäftigten baue, zeige doch, dass man hierzulande profitabel produzieren könne. Der VW-Konzern solle sich künftig an Toyota messen. "Das ist der Maßstab", so Wiedeking, "wer sich nicht daran orientiert, hat schon verloren." hz

hz.



25. September 2006

stw - Mittwoch, 27. September 2006 - 08:40
Wenn man die Entwicklung des Aktienkurses so beobachtet, dann könnte man glauben, VW habe seine Probleme bereits gelöst. Aus Ertragsgesichtspunkten heraus ist die Aktie nun jedenfalls kein Kauf mehr, ich werde dennoch vorerst weiter halten, denn zumindest die Vorzüge notieren immer noch unter Buchwert, obwohl sie sich vom Tiefpunkt aus nun verdoppelt haben.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 4. Oktober 2006 - 04:43
Handelsblatt Nr. 190 vom 02.10.06 Seite 12


VOLKSWAGEN

Scheinwelten

STEFAN MENZEL Tarifverhandlungen kennen in der Regel nur Gewinner. Zumindest präsentieren sich Arbeitgeber und Gewerkschaften nach einem Abschluss als solche. Bei Volkswagen ist das im aktuellen Fall allerdings anders: Nach dem Ende der Gespräche in der vergangenen Woche gibt es auf beiden Seiten nur Verlierer.

Das gilt auf jeden Fall für den VW-Vorstand. Denn das erklärte Ziel der Wiedereinführung der 35-Stunden-Woche wurde nicht erreicht. Sowohl in der Produktion als auch in der Verwaltung wird zwar länger, aber weiterhin unterhalb dieser Frist gearbeitet. VW hatte auch verlangt, dass es trotz der Verlängerung der Arbeitszeit keine Lohnerhöhungen geben dürfe. Auf dem Papier wird diese Forderung zwar erfüllt. Doch über eine neue Ergebnisbeteiligung und zusätzliche Zahlungen in die betriebliche Altersversorgung kommen doch wieder Belastungen auf das Unternehmen zu, mögen es pro forma auch keine unmittelbaren Lohnkosten sein.

Der größte Verlierer im Konzernvorstand ist damit VW-Markenchef Wolfgang Bernhard. Dieser hatte im Vorfeld der Verhandlungen immer wieder gebetsmühlenartig verlangt, dass die alte Vier-Tage-Woche mit 28,8 Stunden Arbeitszeit komplett verschwinden müsse - und zwar ohne zusätzliche Belastungen für das Unternehmen. Bernhard muss sich Vorstandskollegen geschlagen geben, die gegenüber der Gewerkschaft einen kompromissbereiteren Kurs einschlagen wollten, allen voran Personalvorstand Horst Neumann. Nach dem Verhandlungsergebnis ist jetzt auch klar, dass Konzernchef Bernd Pischetsrieder eher zu Neumann hält als zu Bernhard.

Gewerkschaft und Betriebsrat mögen sich nach den Verhandlungen nun als Sieger feiern lassen. Doch sie sollten nicht allzu laut jubeln. Mit dem eigenen Haustarifvertrag liegen die Lohnkosten bei VW im Durchschnitt um etwa zwanzig Prozent über dem gängigen Flächentarifvertrag der Metallbranche. Nach ersten Schätzungen bringen die aktuellen Änderungen Volkswagen aber eine Entlastung von etwa 15 Prozent. Bei VW liegen die Arbeitskosten demnach immer noch deutlich über jenen des Restes der Metallbranche.

Viel entscheidender ist aber der Vergleich mit den wichtigsten Konkurrenten der Automobilindustrie. VW räumt selbst ein, dass der Wolfsburger Konzern mit den jetzt beschlossenen Änderungen ungefähr das Kostenniveau der Konzerntochter Audi erreicht. Das ist jedoch alles andere als eine Entwarnung. Audi baut Premiumautos, die eine klar höhere Rendite abwerfen als die Produkte von Volkswagen. Und nur wer mehr verdient, kann seinen Beschäftigten auf Dauer auch einen höheren Lohn bezahlen.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Das Lohnniveau bei Volkswagen ist immer noch zu hoch. Der Wolfsburger Autokonzern sollte sich zudem eher mit direkten Wettbewerbern wie Toyota, Peugeot oder Opel vergleichen und nicht mit Audi. Und daran wird noch einmal deutlich, dass der VW-Konzern in seinen Werken auch künftig noch viel zu teuer produziert.

Die IG Metall muss sich also fragen lassen, ob sie den VW-Beschäftigten mit dem jetzigen Verhandlungsergebnis nicht einen Bärendienst erwiesen hat. Da Volkswagen auf lange Sicht immer noch nicht konkurrenzfähig ist, bringt die IG Metall ihre Mitglieder, also die VW-Beschäftigten, auf die Verliererstraße. Denn die Existenz des Unternehmens samt Arbeitsplätzen ist noch nicht gesichert.

Das ist auch dem Vorstand bewusst: Nach der Einigung sagte die VW-Führung, dass die Rückkehr zur 35-Stunden-Woche erklärtes Ziel bleiben müsse. Diese Äußerung ist ein ziemlich klares Eingeständnis dessen, dass der Konzern mit der IG Metall letztlich nur einen faulen Kompromiss gefunden hat. Die dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns ist noch immer nicht erreicht, das jetzt gefundene Ergebnis eine typisch "Wolfsburger Lösung". Die Konzernführung hat Angst vor einer größeren Konfrontation mit Gewerkschaft und Betriebsrat und verliert deshalb den Blick für einen dauerhaften Ansatz.

Somit zeichnet sich jetzt schon ab, was in naher Zukunft passieren wird: Das aktuelle Verhandlungsergebnis wird allenfalls in den nächsten zwei bis drei Jahren für Ruhe sorgen. Danach wird die Konzernleitung von der VW-Belegschaft erneut Zugeständnisse fordern müssen. Dann wird es aber vielleicht nicht mehr um die Einführung der 35-Stunden-Woche gehen, sondern gleich um eine Arbeitszeit von 40 Stunden.

Volkswagen lebt weiterhin in seiner Scheinwelt: so, als könne sich das Wolfsburger Unternehmen ohne Schwierigkeiten von den scharfen Marktbedingungen in der Autobranche abkoppeln. Das könnte sich eines Tages noch bitter rächen.

menzel@handelsblatt.com Der Vorstand des Konzerns lässt sich einmal mehr auf einen faulen Kompromiss ein.

Menzel, Stefan



02. Oktober 2006

chinaman - Sonntag, 15. Oktober 2006 - 12:25
VW-Affäre
Neue Vorwürfe gegen Peter Hartz
Der frühere VW-Personalvorstand soll Ex-Konzernbetriebsratschef Klaus Volkert knapp eine Million Euro als "Sonderbonus" gewährt haben. Das erfuhr WELT.de aus Justizkreisen. Hartz hat die "strafrechtliche Verantwortung" übernommen und "Begünstigungen" eingeräumt.
Von Martin Lutz und Uwe Müller

Berlin - In der VW-Affäre geht es darum, ob Betriebsräte mit Extrazuwendungen unzulässig beeinflusst wurden. Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft ermittelt seit über einem Jahr wegen Untreue sowie Begünstigung. "Gegen Herrn Hartz hat sich der Verdacht erhärtet", teilte Behördensprecher Klaus Ziehe mit: "Die Prüfung, ob entsprechende Straftaten vorliegen, fällt jetzt leichter."

Für die Ermittler der entscheidende Wendepunkt: Hartz sagte am Montag dieser Woche erstmals vor der Staatsanwaltschaft als Beschuldigter aus. Zuvor hatte er sich nur ein einziges Mal, am 27. September 2005, vernehmen lassen - damals allerdings noch als Zeuge. Seinerzeit hatte er laut seiner protokollierten Aussage kaum Unrechtsbewusstsein gezeigt.

Den Ermittlern zufolge liegt gegen Hartz erdrückendes Belastungsmaterial vor. Es betrifft auch Besuche bei Prostituierten. Der Namensgeber der Arbeitmarktreformen dürfte sich von seiner Einlassung einen Strafnachlass erhoffen, sollte es zu einer Verurteilung kommen. Hartz gilt unverändert als Hauptbeschuldigter.

Dem begünstigten Ex-Betriebsratschef Volkert droht nun nach Auskunft der Staatsanwaltschaft eine Anklage wegen Anstiftung zur Untreue. Dabei gilt das gleiche Strafmaß wie bei einem Täter. Bislang wurde der IG-Metaller lediglich der Beihilfe zur Untreue verdächtigt. Zur Sonderbonushöhe erklärte Volkert auf Anfrage: "Dazu sage ich nichts."

Die Einlassung von Hartz am Montag, die von Medien als Teilgeständnis gewertet wurde, könnte nun den VW-Konzern in Bedrängnis bringen. Der Autohersteller hatte den mutmaßlich von Hartz angerichteten Schaden über eine bei AIG Europe S.A. abgeschlossene D&O-Versicherung (Directors & Officers) begleichen lassen. Der Beschluss, Versicherungsschutz in Anspruch zu nehmen, wurde im Aufsichtsrat von VW-Oberkontrolleur Ferdinand Piech und IG-Metall-Chef Jürgen Peters forciert. Damit wurde Hartz geschont. Die Großaktionäre, das Land Niedersachsen und Porsche, brachten ihre Missbilligung immerhin durch Stimmenthaltung zum Ausdruck.


Sollte Hartz im Zusammenhang mit dem Schaden, der insgesamt bei schätzungsweise 4,5 Mio. Euro liegt, eine vorsätzliche Straftat nachgewiesen werden, müsste VW den Betrag an den Versicherer zurückerstatten. Geschäftsführer Peter Kettler von der deutschen AIG Europe äußert sich nicht zu konkreten Kunden, stellt aber ganz allgemein fest: "Bei Vorsatz gibt es keine Eintrittspflicht."

Aus der Wolfsburger Konzernzentrale heißt es zum drohenden Regress: "Die Fragen zur D&O-Versicherung berühren unternehmensinterne Belange." Dazu gebe man grundsätzlich keine Stellungnahme ab. In die neuesten Ermittlungsakten mit der Hartz-Aussage habe VW bisher keine Einsicht.

Eingestellt ist unterdessen das Verfahren gegen den ehemaligen Werksarzt Bodo M., der 2500 Euro an den Kinderschutzbund zahlen musste. Der Mediziner hatte VW zuvor schon einen Schaden in Höhe von 1581,59 Euro erstattet. Darin enthalten war ein über seine Kostenstelle verdeckt abgerechneter Ausflug in die Prager Rotlichtszene, bei dem es auch um "Leistungen der Bardamen" ging.

M. ist für die Staatsanwaltschaft ein wichtiger Zeuge. In einem der WELT vorliegenden Vernehmungsprotokoll vom 5. September dieses Jahres machte er aufschlussreiche Aussagen zum "System VW". Belastet werden auch Hartz und Volkert.

Laut dem Arzt soll Volkert gesagt haben, dass man ihn als "Top-Manager des Unternehmens" ansehe, ihm aber "aus formalen Gründen" nicht das Gehalt eines Vorstandsmitglieds zugebilligt werden könne. Deshalb habe man ihm eine Art Fonds "vom Vorstand" zur Verfügung gestellt, wird Volkert von M. zitiert. Danach wurde der Betriebsratschef nicht allein von Hartz, sondern "von sämtlichen Vorstandsmitgliedern und dem Management von Volkswagen hofiert".

Der Werksarzt ist darüber hinaus der erste Beschuldigte, der die Version des früheren Hartz-Mitarbeiters Klaus-Joachim Gebauer zur VW-Affäre in zentralen Punkten bestätigt. Gebauer, der als Chefanimateur des Betriebrates Vergnügungsprogramme arrangieren musste, hatte vor der Staatsanwaltschaft umfassend ausgepackt. Dadurch erst gelang den Ermittlern ein erster Durchbruch. Vernommen werden konnten nicht zuletzt Prostituierte, Zuhälter und Bordellbetreiber.

Anhängig sind 13 Ermittlungsverfahren. Bei den beschuldigten SPD-Abgeordneten Hans-Jürgen Uhl und Günter Lenz - beide haben Funktionen im VW-Betriebsrat bekleidet - wird im November mit einer Abschlussentscheidung der Staatsanwaltschaft gerechnet. Bei Hartz soll das im Dezember der Fall sein. Mit einem möglichen Prozessauftakt vor dem Landgericht Braunschweig wird frühestens im März gerechnet.

Artikel erschienen am 14.10.2006

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WELT.de 1995 - 2006

stw - Donnerstag, 2. November 2006 - 13:21
Ich habe heute Gewinne realisiert und bin aus den VW Vz mit ca 100% Gewinn ausgestiegen. Die Bewertung was das KGV angeht ist mir nun einfach zu teuer, da sind die Sanierungserfolge schon eingepreist und wer weiss, ob das wirklich alles gut geht.

Mein Favorit unter den St. Automobilherstellern ist nunmehr Daimler, aber das diskutieren wir lieber bei Gelegenheit in einem anderen Thread.

:-) stw

drwssk - Mittwoch, 21. Februar 2007 - 08:53
Manchmal ist es gar nicht so schlecht zurückzuschauen, welche Fehleinschätzungen man selbst verzapfte. ich hatte ähnliche Vorstellungen wie stw und bin (mit gutem Gewinn) etwas über 50,- Euro ausgestiegen. Daß VW dermaßen durchstartet, war wohl beim besten Willen nicht voraus zu schauen. Aber, vielleicht schafft Daimler das 'Wunder' und löst sich von Chrysler, dann werden die Karten neu gemischt!
be.

pumi - Mittwoch, 21. Februar 2007 - 12:13
@drwssk
Da gebe ich Dir vollkommen recht, auch ich bin aus VW Vz. viel zu früh ausgestiegen (45.- und 55.-) und im Nachhinein tut das natürlich weh, wenn man die 65.- heute morgen anguckt. Die Frage ist nur, was kann man daraus lernen? Ich finde VW inzwischen deutlich zu teuer und sah die Vz. bei 55.- schon gut bezahlt. Insofern würde ich höchstwahrscheinlich auch wieder bei 55.- verkaufen. Von SL halte ich wenig, das geht gegen meine Anlagestrategie. Zwischenzeitlich hatte ich es mal versucht und bei Buchgewinnen einen SL nachgezogen, aber der wurde durch die starken Schwankungen früher oder später ausgelöst. Jetzt beurteile ich einfach individuell, das funktioniert besser.

Eins ist und bleibt sicher: Von Gewinnenmitnahmen ist noch keiner arm geworden und angesichts der weltpolitischen Lage werden die Kurse auch irgendwann wieder fallen. Hauptsache, unterm Strich stimmts! :)

Übrigens, ähnlich wie VW Vz. bei 55.- sehe ich jetzt Siemens, die meiner Meinung nach gut bezahlt sind. Und auch hier stecke ich im gleichen Dilemma, Gewinne mitnehmen oder laufen lassen?!

Liebe Grüße,
Pumi

drwssk - Mittwoch, 21. Februar 2007 - 12:27
@pumi
Da stehen wir Beide bei Siemens vor dem gleichen Problem. Hier möchte ich eigentlich die '100' sehen! Wenn schon die seit Monaten bekanntgewordenen 'Ungereimtheiten' den Kurs nicht absausen lassen haben, dürfte bei 'guten' Nachrichten doch wohl noch etwas drin sein. Aber richtig, die weltpolitische Lage kann einem schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Es bleibt spannend.
be.

prof - Mittwoch, 21. Februar 2007 - 16:09
Naja und ich erst, die waren doch schon fast pleite ...
;-) Prof

prof - Freitag, 8. Juni 2007 - 11:08
Kauf 100 Stück BN60UG Bonusreverse Zertifikat zum aktuellen Stuttgarter Briefkurs von 60,47 - Prof

prof - Freitag, 8. Juni 2007 - 11:18
Erläuterung:
Ich habe mich mal an chinamans Idee gehalten und für meinen dritten "Put" eine Aktie genommen, die extrem gut gelaufen ist, ein Verdoppler im letzten Jahr.

Das Teil ist äußerst preiswert:
- Sollte die Bonusschwelle bei 120,2 berührt werden, konvertiert das Zertifikat zum Put mit Hebel 1,6 ohne Aufgeld. Und das, obwohl noch zwei Dividendenzahlungen anstehen!
- Wird die Bonusschwelle nicht berührt, gibt es eine ordentliche Bonusrendite von 30% pro Jahr. Alledings ist die Schwelle nur 11% entfernt und das Zertifikat läuft noch > 2 Jahre. Allerdings gibt es dieses Extra umsonst.

Fazit: Niemand am Markt glaubt an fallende VW-Kurse, deshalb wird der Put mit einem ordentlichen Preisnachlass gehandelt.
Ich möchte ihn wahrscheinlich eh nur bis Oktober halten!
Prof

- Wird die Bonusschwelle (


Dieses Reverse Bonuszertifikat erwirtschaftet z.Z. eine Bonusrendite von 98,68 % bis zum Laufzeitende am 31.12.2009. Verletzt die VOLKSWAGEN Aktie während der Laufzeit nie die Barriere bei 120,2 €, erhalten Sie am Laufzeitende mindestens 120,20 EUR pro Zertifikat, oder mehr wenn die Aktie unter 48,1 € notiert.
Wird die Barriere während der Laufzeit verletzt, so erhalten Sie am Laufzeitende die Differenz aus Reverse Kurs und Schlusskurs der Aktie (Bezugsverhältnis beachten). Notiert die Aktie am Bewertungstag über 168,3 € verfällt das Zertifikat wertlos.

al_sting - Freitag, 8. Juni 2007 - 11:59
Das klingt interessant.
Muss mich mal richtig einlesen, um es wirklich zu verstehen.
Wenn ich dich aber richtig interpretiere, könnte das auch mein erster OS-Versuch werden.

Ciao, Al Sting

mats2 - Mittwoch, 8. August 2007 - 12:23
Vielleicht ein Hinweis darauf, dass der Kurs-Run jetzt sein Ende finden könnte.

Goldman Sachs hat Volkswagen (VW) nach den jüngsten Kursgewinnen von seiner 'Conviction Buy List' genommen. Die Einschätzung 'Buy'
und das Kursziel von 150,00 Euro blieben aber unverändert, schrieben die
Analysten in einer Studie am Mittwoch. Den Platz von VW in der Empfehlungsliste
übernimmt der Autobauer Fiat , dessen Aktien nach Einschätzung der
Experten ein größeres Aufwärtspotential aufweisen.

Trotz der überraschend starken Quartalsergebnisse des Wolfsburger Konzerns
blieben die Goldman-Prognosen unverändert. Der Markt rechne derzeit mit einer
operativen Marge für 2008 von lediglich 5,3 Prozent - Goldman Sachs erwartet
hier 5,7 Prozent und sieht weiteres Aufwärtspotenzial. 2010 seien 6,5 Prozent
möglich. Ein schwacher US-Dollarkurs, Verzögerungen bei der Markteinführung
neuer Produkte sowie Rückschläge bei der Restrukturierung des Konzerns seinen
die Hauptrisiken für das Erreichen des Kursziels.


Mit der Einschätzung 'Buy' raten die Analysten von Goldman Sachs zum Kauf der
Aktie. Mit dem Zusatz 'Conviction Buy List' sehen die Analysten besonderes
Potenzial für die Titel./sag/dr

Analysierendes Institut Goldman Sachs.

al_sting - Samstag, 1. September 2007 - 11:53
Wenn die folgende Nachricht stimmt oder zumindest von den Märkten als glaubwürdig eingeschätzt wird, ist jede Put-Spekulation gegen VW hochriskant:


Porsche will die ganze Macht bei VW

Porsche-Chef Wendelin Wiedeking will den VW-Konzern direkter kontrollieren als bisher: Nach SPIEGEL-Informationen strebt der Sportwagenhersteller eine Erhöhung seines VW-Aktienanteils auf 51 Prozent an.

Hamburg - Nach Börseninformationen erwerben die Stuttgarter bereits Optionen, die es ihnen ermöglichen, weitere VW-Aktien zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Aktienhändler rechnen damit, dass Porsche Anfang kommenden Jahres die Schwelle von 50 Prozent überschreitet.

Manager Wiedeking: Mehr Macht für die Achse Porsche-Piëch
Zuvor müsse noch die europäische Aktiengesellschaft Porsche Automobil Holding SE eingetragen sein. Sie ist vollständig im Besitz der Familien Porsche und Piëch und hält 100 Prozent der Stammaktien bei Porsche und die Beteiligung am VW-Konzern.

Offiziell gemeldet hat Porsche bislang einen Anteil von knapp 31 Prozent. Erst wenn das Unternehmen mehr als die Hälfte der VW-Aktien hält, muss es dies bekanntgeben.

Grund für die Machtübernahme: Die Sportwagenfirma ist unzufrieden mit der Kooperation der Unternehmen. Nach dem Porsche-Einstieg sind bislang kaum neue Gemeinschaftsprojekte zwischen beiden Unternehmen vereinbart worden.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,503307,00.html

chinaman - Samstag, 1. September 2007 - 14:03
Prinzipiell ist jede OS Spekulation hochriskant ...

Ich frage mich dann aber nur, warum hatte Porsche den VW Aktionären seinerzeiten nur das minimal mögliche Angebot gemacht ??? Damals wären doch die 50 % wesentlich billiger gewesen als heute ...


Gruß
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 5. September 2007 - 05:45
VW gestern bei sehr starkem Dax der "TOP-Verlierer" mit minus 0,5 %. Es wird spannend ...


Gruß
Chinaman

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