Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Altana
chinaman - Mittwoch, 20. September 2006 - 05:23
Handelsblatt Nr. 181 vom 19.09.06 Seite 12


Altana entscheidet über Pharma

Aufsichtsrat tagt Donnerstag - Bewertung von vier Milliarden aus Sicht von Analysten zu niedrig

FRANKFURT. Eine Vorentscheidung über die Zukunft der Pharmasparte von Altana wird möglicherweise schon in Kürze fallen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Dow Jones wird sich der Aufsichtsrat des Pharma- und Chemiekonzerns am Donnerstag mit diesem Thema und dem geplanten Börsengang der Chemiesparte befassen.

Ob es dabei bereits um eine definitive Verkaufsentscheidung geht, ist allerdings noch offen. Ein Sprecher des Unternehmens hat gestern lediglich bestätigt, dass der Aufsichtsrat zu einer turnusgemäßen Sitzung zusammenkommt.

Altana bemüht sich inzwischen seit fast einem Jahr um eine strategische Lösung für die Pharmasparte, konnte bislang jedoch keinen industriellen Käufer oder Partner finden. Als Interessenten wurden zuletzt vor allem die, deutlich kleinere, dänische Pharmafirma Nycomed sowie die schwedische Private Equity Gruppe EQT gehandelt. Hinter Nycomed stehen die Finanzinvestoren Nordic Capital und Blackstone, EQT wiederum kooperiert mit Thomas und Andreas Strüngmann, den früheren Eignern des Generikaherstellers Hexal. Unbestätigten Medienberichten zufolge haben Nycomed und EQT Angebote in Höhe von rund vier Mrd. Euro für die Pharmasparte vorgelegt.

Viele Analysten hegen indessen erhebliche Zweifel, ob das Altana-Management und die Mehrheitseignerin Susanne Klatten mit einer solchen Bewertung zufrieden geben können. Es wird daher nicht ausgeschlossen, dass der Konzern am Ende doch noch auf eine Trennung von der Pharmasparte verzichtet und eine Neuausrichtung in eigener Regie anstreben könnte.

Altana Pharma erzielte 2005 einen Jahresumsatz von knapp 2,4 Mrd. Euro und einen Betriebsgewinn von gut 600 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2006 legte der Umsatz der Sparte um 13 Prozent und der Betriebsgewinn um rund acht Prozent zu. Eine große Herausforderung besteht jedoch darin, dass der mit Abstand wichtigste Umsatzträger, das Magenmittel Pantozol spätestens ab 2009 seinen Patentschutz verliert und dann voraussichtlich deutliche Umsatzeinbußen verzeichnen wird. Vor diesem Hintergrund ist eine Bewertung des Pharmageschäfts für potenzielle Käufer relativ schwierig.

"Ein Preis von vier Mrd. Euro wäre sicherlich zu niedrig", schätzt Thomas Brenning von Helaba Trust. Ein Indiz dafür sieht er nicht zuletzt in der höheren Börsenbewertung von Altana von gut 6,2 Mrd. Euro. Zieht man davon eine Netto-Liquidität von zuletzt rund 200 Mill. Euro und den Wert der Altana-Chemiesparte von etwa 1,5 Mrd. Euro ab, errechnet sich für die Pharmasparte des Konzerns ein aktueller "Börsenwert" von rund 4,5 Mrd. Euro, was in etwa dem sechseinhalbfachen des Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) entspricht. Selbst auf diesem Niveau wird die Sparte bereits mit einem deutlichen Abschlag gegenüber anderen Pharmafirmen bewertet, die im Schnitt mit einem Multiple von etwa Zehn gehandelt werden. Bayer zahlte für die Übernahme der Schering AG sogar mehr als das Zwölffache des letztjährigen Ebitda.

Im Börsenwert von Altana sind aus dieser Sicht die drohenden Probleme mit Pantozol und die relativ schwache Produktpipeline bereits zu einem großen Teil enthalten. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund, so die Erwartung, dürfte es dem Management des Konzerns schwer fallen, sich auf Offerten von lediglich vier Mrd. Euro einzulassen. shf

shf



19. September 2006

chinaman - Samstag, 23. September 2006 - 09:03
Handelsblatt.com


Pharmasparte für 4,5 Milliarden Euro verkauft

Altana Pharma geht an dänische Nycomed

Der Altana-Konzern verkauft sein Pharmageschäft an das dänische Pharmaunternehmen Nycomed. Der Kaufpreis beträgt 4,5 Milliarden Euro. Nach dem Verkauf konzentriert sich Altana ganz auf das Spezialchemiegeschäft. Für die Aktionäre hält der Konzern nun ein Geschenk bereit.

Der Altana-Konzern verkauft sein Pharmageschäft an das dänische Pharmaunternehmen Nycomed. Der Kaufpreis beträgt 4,5 Milliarden Euro. Nach dem Verkauf konzentriert sich Altana ganz auf das Spezialchemiegeschäft. Für die Aktionäre hält der Konzern nun ein Geschenk bereit.


HB BAD HOMBURG. Der Aufsichtsrat des DAX-Unternehmens stimmte am Donnerstag dem Verkauf zu. Damit wurde die bereits angekündigte Aufgliederung der Altana AG in zwei eigenständige Pharma- und Chemiegeschäfte zum Abschluss gebracht. Nach dem Verkauf wird sich die Altana AG auf das Spezialchemiegeschäft konzentrieren und an der Börse notiert bleiben. Susanne Klatten bleibe Mehrheitsaktionärin, teilte Altana mit.

Der Nettoerlös aus dem Verkauf soll den Aktionären der Altana zugeführt werden. Dazu sei eine Sonderausschüttung 2007 geplant. Die Veräußerung steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden und einer Hauptversammlung der Altana AG im Dezember 2006. Der wirtschaftliche Übergang sei zum 1. Januar 2007 geplant.


21. September 2006

chinaman - Dienstag, 26. September 2006 - 06:22
Handelsblatt Nr. 184 vom 22.09.06 Seite 14


DOPPELSCHLAG AN EINEM TAG: Die Übernahmen von Serono und der Altana-Pharmasparte geben der Branche ein neues Gesicht

Dänen kaufen Altana Pharma

ANNA SLEEGERS | FRANKFURT Die monatelange Suche von Altana nach einem Käufer für die Pharmasparte hat ein Ende. Wie Altana gestern mitteilte, geht der Zuschlag für 4,5 Mrd. Euro an den deutlich kleineren dänischen Wettbewerber Nycomed. Darin enthalten seien ungefähr 300 Mill. Euro an Barbeständen von Altana Pharma, die Nycomed am Ende des Jahres überweisen werde, erläuterte ein Konzernsprecher.

"Der Preis für die Pharmasparte entspricht einem Preis von 33 Euro je Altana-Aktie", sagte Altana-Chef Nikolaus Schweickart. Er lag damit im Rahmen der Erwartungen. Der Nettoerlös der Transaktion werde zusammen mit der regulären Dividende 2007 ausgeschüttet. Im Dezember sollen die Altana-Aktionäre auf der außerordentlichen Hauptversammlung dem Verkauf zustimmen. Die Mehrheit am Konzern hält die Quandt-Erbin Susanne Klatten.

In einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz wollte sich das Nycomed-Management gestern weder zur Finanzierung noch über die geplante Personalentwicklung äußern. Die Dänen kündigten lediglich an, dass das zusammengeführte Unternehmen Nycomed heißen und seinen Unternehmenssitz in Zürich haben werde. Die Leitung sollen die Nycomed-Topmanager Hakan Björklund und Toni Weitzberg übernehmen. Von Altana soll Hans-Joachim Lohrisch, derzeit Vorstandschef der Pharmasparte, dem Gremium angehören. Altana-Chef Schweickart werde planmäßig im kommenden Frühjahr ausscheiden.

Die Entwicklungsabteilung soll Nycomed zufolge in Konstanz angesiedelt sein, wo Altana Pharma bereits seine Labors unterhält. Der Name Altana bleibt dem Kurszettel der deutschen Börse gleichwohl erhalten. Unter diesem Namen soll künftig die Chemiesparte des Konzerns notieren. Altana zufolge will Klatten ihre Anteile behalten.

Obwohl Schweickart dem Verkauf an Finanzinvestoren stets eine Absage erteilt hatte, handelt es sich bei Nycomed nicht um einen lupenreinen strategischen Investor. Der Pharmahersteller wurde nach der gescheiterten Fusion mit dem britischen Diagnostikanbieter Amersham 1999 von Finanzinvestoren gekauft. Heute gehört das Unternehmen Nordic Capital, dem Private-Equity-Arm der Investmentbank CSFB und Blackstone.

In der Branche fand sich allerdings niemand, der die Pharmasparte als Ganzes übernehmen wollte. Altana ist zwar dank des Markterfolgs des Magenmittels Pantozol der profitabelste deutsche Arzneimittelhersteller. Wegen der allzu großen Abhängigkeit von seinem Top-Produkt lässt sich jedoch ein Umsatzeinbruch vorhersehen, wenn ab 2007 die Patente ablaufen. Angesichts dieser Perspektiven scheuten potenzielle Käufer wie der japanische Pharmakonzern Daiichi-Sankyo oder Solvay aus Belgien davor zurück, die Sparte mit ihren fast 9 000 Mitarbeitern zu übernehmen.

Die Finanzinvestoren, die seit langem ein Auge auf den Gesundheitsbereich geworfen haben, sahen das offenbar anders. So hat der schwedische Finanzinvestor EQT für die Altana-Sparte geboten. Die Offerte, für die sich die Schweden mit den Hexal-Gründern Andreas und Thomas Strüngmann und dem früheren Merck-Chef Bernhard Scheuble zusammengetan hatten, soll nur geringfügig unter dem erfolgreichen Nycomed-Gebot gelegen haben.

Der Verkauf von Altana Pharma ist - wenn auch indirekt - die größte Übernahme durch Finanzinvestoren, die der Sektor bislang gesehen hat. Bislang wird die Liste von der 2,3 Mrd. Euro teuren Übernahme des schottischen Herstellers Warner Chilcott angeführt, der vor zwei Jahren an ein Konsortium um die Investmentbanken JP Morgan und Credit Suisse Group ging. Die meisten Transaktionen lagen aber deutlich unter einer Mrd. Euro, etwa der Verkauf der Generikafirmen Betapharm und Viatris.

Sleegers, Anna



22. September 2006

idervins - Donnerstag, 7. Januar 2010 - 13:24

Autorisierungsfehler

Ihre Benutzername/Passwort-Kombination war ungültig, oder Sie hatten noch nie die Berechtigung, zu diesem Thema etwas zu posten. Bitte überprüfen Sie Ihren Benutzernamen und Ihr Passwort indem Sie die Eingabemaske am Ende dieser Seite verwenden.

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Altana
Eine Nachricht hinzufügen

Benutzername:   Dies ist ein privater Board-Bereich. Bitte geben Sie Ihre ID und Ihr Passwort an.
Passwort: