Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Bayer: Archivierte Beiträge bis 31. Januar 2005
stw - Freitag, 30. Mai 2003 - 15:10
Heute zur Abwechslung mal wieder gute Nachrichten für Bayer.

:-) stw

Tagesgespräch ist die Bayer-Aktie. Sie gewinnt drei Prozent - und das aus gutem Grund. Das entscheidende Fachgremium der US-Gesundheitsbehörde FDA hat sich für die Zulassung des Potenzmittels Levitra ausgesprochen. Nebenwirkungen wie Herzrythmusstörungen seien nicht zu befürchten. Das endgültige OK der FDA ist in der Regel jetzt nur noch Formsache.

Nach dem Rückschlag mit dem Cholesterinsenker Lipobay kann Bayer das Erfolgserlebnis gut gebrauchen. Geht alles glatt, kann der Konzern zusammen mit dem britischen Pharmapartner GlaxoSmithKline noch in diesem Jahr mit der Vermarktung in den USA beginnen.

Auf diesem weltweit wichtigsten Pharmamarkt soll Levitra, das seit Frühjahr 2003 bereits in zahlreichen europäischen Staaten zugelassen ist, gut 60 Prozent der Einnahmen erzielen. Und neben dem Marktführer, Pfizers blauer Wunderpille Viagra, ist Platz für mehrere Blockbuster, wenn man bedenkt, dass allein in den USA gut 30 Millionen Männer an Erketionsstörungen leiden.

stw - Freitag, 7. November 2003 - 08:40
Große Dinge werfen ihren Schatten voraus...

:-) stw

Presse: Bayer steht vor radikalem Umbau/Rückzug aus der Chemie

Düsseldorf/Hamburg (vwd) - Die Bayer AG, Leverkusen, plant nach einem
Bericht des "Handelsblatts" einen radikalen Umbau. Der Chemie- und
Pharmakonzern bereite den Rückzug aus dem Chemiegeschäft vor und will sich
außerdem von Teilen seiner Kunststoff-Aktivitäten trennen, schreibt die
Zeitung in ihrer Freitagausgabe unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise.
Am Samstag werde sich der Aufsichtsrat des Unternehmens auf einer
außerordentlichen Sitzung mit dem Strategiewechsel befassen. Nach
Informationen der "Financial Times Deutschland" findet die Strategiesitzung
des Aufsichtsrates bereits im Verlauf dieses Tages statt.

Der Konzern erwägt dem Bericht des "Handelsblatts" zufolge, sein
Chemikaliengeschäft komplett zu veräußern oder an die Börse zu bringen. Etwa
ein Drittel der Polymersparte soll verkauft werden. Verschiedene
Beteiligungsgesellschaften hätten daran Interesse gezeigt. Insgesamt stünden
Bereiche mit einem Umsatzvolumen von 6,5 Mrd EUR zur Disposition. Ein
Sprecher des Unternehmens habe der Zeitung den Bericht weder bestätigen noch
dementieren wollen. Nach Informationen aus Bankenkreisen könnte Bayer mit
den Verkäufen im Kunststoffbereich etwa 1 Mrd EUR erzielen, schreibt das
Blatt weiter. Ein Börsengang der Chemiesparte gelte als äußerst schwierig.

In der Chemiesparte beschäftigt Bayer laut Bericht 14.000 Mitarbeiter.
Als einziger Interessent sei für Branchenexperten gegenwärtig die Degussa
AG, Düsseldorf, vorstellbar. Im Bereich Polymere gehe es um den möglichen
Verkauf der ertragsschwachen Bereiche ABS-Kunststoffe und Synthesekautschuk,
die für etwa ein Drittel des Umsatzes im Polymerbereich stehen. Am kommenden
Montag will Bayer-Vorstandsvorsitzender Werner Wenning laut "Handelsblatt"
die Belegschaft über das Vorhaben informieren. Unter den Bayer-Beschäftigten
hätten die bisher durchgesickerten Verkaufsgerüchte für große Unruhe
gesorgt.

Die "Financial Times Deutschland" spekuliert über eine Mitteilung zur
künftigen Bayer-Strategie noch für den Nachmittag. Am Dienstag legt der
Konzern seine Zahlen für das dritte Quartal vor.

stw - Freitag, 7. November 2003 - 16:57
Traut sich jemand zu das zu bewerten ? Was wird das für den Unternehmenswert bedeuten ?

:-) stw

Bayer will Teile des Chemie- und Polymerportfolios an die Börse bringen

Fokussierung auf Kerngeschäfte soll Wettbewerbsfähigkeit von Bayer stärken Pharma wird als Stand-alone-Lösung weitergeführt

Der Bayer-Konzern will nach Umsetzung der Neuorganisation die Fokussierung auf seine Kerngeschäfte weiter vorantreiben. Künftig sollen alle Ressourcen primär für die Entwicklung und den Ausbau der forschungsintensiven Aktivitäten in den Bereichen HealthCare und CropScience sowie in dem investitionsintensiven Geschäft Material Science konzentriert werden. Deshalb werden die Bayer Chemicals (mit Ausnahme von H. C. Starck und Wolff Walsrode) sowie aus dem Arbeitsgebiet Polymere die Bereiche Styrenics, Teilkristalline Thermoplaste, Fasern sowie die Kautschuk-aktivitäten in eine eigene Gesellschaft übertragen. Sie soll mit einem Umsatz von ca. 5,6 Mrd. Euro (Basis: 2003e) und rund 20.000 Mitarbeitern bis Anfang 2005 an der Börse notiert werden. Diesen Plänen des Vorstands hat der Aufsichtsrat in seiner heutigen Sitzung zugestimmt.

Das Pharmageschäft wird als Stand-alone-Lösung in der Bayer HealthCare AG weitergeführt, da die sich bietenden Kombinationsvarianten mit anderen Unternehmen nicht zu einer Wertschaffung geführt hätten. Pharma wird sich in der Forschung auf jene Therapiegebiete konzentrieren, in denen Bayer über Kernkompetenzen verfügt: Antiinfektiva, Herz-Kreislauf sowie Urologie. Darüber hinaus verfügt Bayer in der Onkologie (Krebsforschung) über vielversprechende Produktentwicklungen.

Die Division Pharma soll sich unter den mittelgroßen europäischen Pharma-Unternehmen positionieren.

Durch die Neuausrichtung verfügt das zukünftige Bayer-Portfolio über eine ausgewogene Mischung an stabil und nachhaltig wachsenden Geschäften sowie innovationsgetriebenen Aktivitäten.

mib - Freitag, 7. November 2003 - 17:42
wie ich - als gebuehrtiger Leverkusener - schon vor Jahren hier geschrieben habe:
Bayer muss kaufen - oder wird gekauft!
Nun schrumpfen sie seid Jahren, gliedern aus, verkaufen...
mit anderen worten: die putzen sich doch nur raus, um aufgekauft zu werden.
Seid einschliesslich Strenger haben die nur noch unfaehiges und vor allem visionsloses Management gehabt... - ganz schlimm!

Mib

mib - Freitag, 7. November 2003 - 17:44
ach ja:
die Pharma Sparte hat rein gar nichts in der pipeline - wie die am Markt bestehen soll, weiss doch eh keiner.

chinaman - Dienstag, 11. November 2003 - 10:09
ftd.de, Di, 11.11.2003, 8:20
Bayer verliert durch schwache Konjunktur deutlich an Gewinn

Der Chemie- und Pharmakonzern hat im dritten Quartal einen herben Gewinnrückgang verbucht. Als Gründe nannte das Unternehmen ein schwieriges Geschäftsumfeld sowie Kosten für den Konzernumbau.

Die Ergebnisse könnten Bayer "keineswegs zufrieden stellen, wenn sie auch im Rahmen unserer Erwartungen liegen", sagte Konzernchef Werner Wenning am Dienstag zur Vorlage des Zwischenberichts in Leverkusen. Der operative Gewinn (Ebit) sei von 858 Mio. Euro vor Jahresfrist auf 21 Mio. Euro eingebrochen, teilte Bayer am Dienstag in Leverkusen mit. Vor Jahresfrist hatte Bayer allerdings hohe Einnahmen aus dem Verkauf der Duftstoffgeschäfte Haarmann & Reimer verbucht. Analysten hatten im Schnitt mit einem kleinen operativen Gewinn von 11 Mio. Euro gerechnet, wobei die Spanne der Schätzungen weit auseinander lag.

Unter dem Strich habe Bayer einen Verlust von 123 Mio. Euro nach einem Gewinn von 656 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum geschrieben. Als Gründe nannte ein Konzern-Sprecher die schlechte Konjunktur, Abschreibungen im Pflanzenschutzbereich und Kosten für den Konzernumbau. Das bereinigte operative Ergebnis sei aber deutlich um rund 53 Prozent auf 104 Mio. Euro gesteigert worden. Die Nettoverschuldung im Konzern sei bis Ende September auf 6,9 Mrd. Euro reduziert worden. Der Konzernumsatz habe sich um 8,4 Prozent auf 6,83 Mrd. Euro verringert.


Bayer bekräftigt Prognosen


Ausblickend hieß es, die wirtschaftliche Lage werde sich im Rest des Jahres wohl nicht nachhaltig verbessern. Allerdings gebe es einige positive Zeichen in Nordamerika. Bayer bekräftige jedoch frühere Prognosen, wonach das Ebit 2003 prozentual zweistellig zulegen soll. Bayer-Chef Werner Wenning hatte am Freitag überraschend eine strategische Kehrtwende vollzogen und angekündigt, die Chemie und Teile des Kunststoffgeschäfts als neue Gesellschaft bis 2005 an die Börse zu bringen. Das neue Unternehmen mit dem vorläufige Namen "NewCo" werde voraussichtlich Schulden von 1,7 Mrd. Euro übernehmen, teilte Bayer mit. Für die Gesellschaft werde ein Kreditrating von "BBB" angestrebt.


Zu den anhängigen Klagen um den vom Markt genommenen Cholesterinsenker Lipobay teilte Bayer mit, der Konzern habe bis zum 6. November 1811 Fälle gegen Zahlungen von insgesamt 659 Mio. $ verglichen. Zu diesem Zeitpunkt seien 11.459 Klagen anhängig gewesen.



© 2003 Financial Times Deutschland , © Illustration: dpa

URL des Artikels: http://www.ftd.de/ub/in/1068298473466.html

chinaman - Dienstag, 11. November 2003 - 18:04
HANDELSBLATT, Dienstag, 11. November 2003, 15:57 Uhr


Drittes Quartal fällt sehr schwach aus


Bayer bereitet Börse auf Jahresverlust vor


Von Andreas Bohne, Handelsblatt


Mit äußerst schlechten Quartalsergebnissen und einem ungewissen Ausblick auf das Jahresende und auf die Geschäftsentwicklung 2004 hat die Bayer AG ihre Investoren verunsichert.

HB LEVERKUSEN. Bei einem deutlichen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahresquartal auf 6,8 Mrd. Euro kam der Chemie- und Pharmakonzern über ein operatives Ergebnis von 21 Mill. Euro nicht hinaus und meldete einen Quartalsfehlbetrag von 123 Mill. Euro. „Dieses Ergebnis kann uns keineswegs zufrieden stellen“, gab Vorstandschef Werner Wenning zu. Als Gründe sieht er die schlechte Chemiekonjunktur, Restrukturierungskosten, Aufwendungen für die Markteinführung des Potenzmittels „Levitra“, aber auch die Wechselkursentwicklung.

Um so wichtiger ist es nach Wennings Worten, den Konzern besser auf seine Stärken auszurichten. Mit der Sparte Chemicals und Teilen des Kunststoffgeschäfts will Bayer rund ein Fünftel seines Geschäfts bis Anfang 2005 in einer neuen börsennotierten Gesellschaft mit rund 5,6 Mrd. Euro Umsatz abspalten. Sie soll mit einem Bruttoergebnis von 10 % des Umsatzes und rund 1,7 Mrd. Euro Schulden mindestens ebenso gut da stehe wie die meisten Wettbewerber, wie ihr designierter Vorstandschef Axel Claus Heitmann bekräftigte.

Bei dem nach der Abspaltung 22 Mrd. Euro Umsatz starken Bayer-Konzern verbleiben die Sparten Health Care und Crop Science. Dazu kommt Wenning zufolge „auf Dauer und ohne Wenn und Aber“ die vor allem aus den Polyurethan- und Polycarbonatkunststoffen gebildete Sparte Material Science.


Die Schnittstelle zwischen beiden Unternehmen werde von den Wachstumserwartungen für ihre Geschäftsfelder definiert, erläuterte Wenning. „New Co. ist in reifen Märkten tätig, wo es auf Kostenführerschaft ankommt.“ Das verlange ein komplett anderes Geschäftsmodell als das forschungsintensive Portfolio der entschlackten Bayer, die „ein Erfinder-Unternehmen“ bleiben werde.

Gerade beim Pharmageschäft, dessen gescheiterte Verbindung mit einem Partner in den vergangenen drei Jahren die Phantasie der Anleger beschäftigt hatte, blieb Bayer eine klare Aussage zu diesem Anspruch schuldig: Wenning unterstrich zwar die Chancen eines neuen Krebsmittels und eines Thrombose-Präparats, die sich in den Phasen III beziehnungsweise IIa der klinischen Tests befänden. Er räumte aber ein, dass Bayer in den nächsten Jahren sein Pharmageschäft vor allem mit vorhandenen, teils wie Aspirin Jahrezehnte alten Substanzen sowie einlizensierten Produkten bestreiten werde.

Erst in einigen Jahren könnte die forcierte Biotech-Forschung vor allem im Pflanzenschutz in Kooperation mit den beiden anderen Sparten neue Produktfelder eröffnen. Wenning sprach unter anderem von Pharmaproduktion in genveränderten Pflanzen und der Herstellung von Implantaten aus stoffwechselneutralen Kunststoffen.

Zuvor droht Bayer indes im vierten Quartal ein Verlustausweis, selbst wenn das operative Geschäft Quartal wieder mehr abwirft als im dritten. Denn Wenning kündigte Wertberichtigungen des bei Bayer verbleibenden Portfolios auf Basis der neuen mittelfristigen Geschäftspäne an, die gegen Jahresende aufgestellt würden. Ein Fehlbetrag für das Gesamtjahr ergäbe sich nach der bisherigen Geschäftsentwicklung des Konzerns nur, wenn die Wertberichtigungen 800 Mill. Euro überschreiten würden.


Wenning lehnte es ab, auch nur einen Hinweis auf die Höhe dieser Sonderposten zu geben. Allerdings kündigte er an, dass die Bilanzpflege Bayers Dividendenfähigkeit nicht beeinträchtigen werde.

Doch auch die reinen Geschäftsperspektiven sieht er nicht rosig. Zwar gebe es in den USA erste Anzeichen einer Besserung bei Lieferungen für die Elektronikindustrie. In Asien registriere das Unternehmen eine „gute Mengenkonjunktur“, zugleich aber heftigen Preiswettbewerb. In Europa dagegen, vor allem in Deutschland, erschwerten die bevorstehenden Regulierungsprojekte, darunter die neue EU-Chemiepolitik „Reach“, jegliche Vorhersagen.

Nachdem die Nachricht von der Neugliederung des Konzerns den Kurs der Aktie kräftig in die Höhe getrieben hatte, reagierte der Bayer-Kurs auf die Ergebnisse gestern nach heftigen Ausschlägen am frühen morgen mit einem hauchdünnen Minus gegenüber dem Vortag. Am Nachmittag lag er bei 22,27 Euro. Eine Rolle dürften dafür auch extrem unterschiedliche Empfehlungen von Analysten gespielt haben.

So wertete die Hypovereinsbank die forcierte Schuldenreduktion des Konzerns auf 6,9 Mrd. Euro zum Quartalsende als gute Nachricht und empfahl Bayer als „Outperformer“ zum Kauf. Ein Analyst von ING Financial Markets bedauerten, dass Bayer bei seiner Neuausrichtung nicht weiter gegangen sei, und äußerte Besorgnis über die schwache Produktpipeline des Pharmageschäfts. Er riet dazu, vorhandene Bestände der Aktie zu halten.

Die DZ-Bank kam schon vor der Analystenkonferenz am Spätnachmittag zu dem Schluss, dass die bei Bayer verbleibenden Kunststoff-Geschäfte Schwächen zeigten. Sie hält die Aktie einstweilen für nicht attraktiv bewertet und stuften sie mit „Sell“ ein. Die SEB Bank verwies auf die Lipobay-Risiken in den USA und die bevorstehenden Wertberichtigungen gegen Jahresende und sah sich zunächst außer Stande, die Aktie überhaupt einzustufen.

stw - Montag, 15. Dezember 2003 - 14:59
Na das ist aber ein Großreinemachen in einer Dimension, die ich so nicht erwartet hätte:

Bayer sieht Wertberichtigungsbedarf von 2,2 Mrd. Euro
Finanzen.net


Der Leverkusener Pharmakonzern Bayer AG will im vierten Quartal 2003 Wertberichtigungen in Höhe von etwa 2,2 Mrd. Euro vornehmen. Hintergrund ist die beschlossene strategische Neuausrichtung, der geplante Börsengang der NewCo sowie veränderte Rahmenbedingungen im Industriegeschäft.
Im Einzelnen entfallen 1,7 Mrd. Euro auf die Industriebereiche Polymere und Chemie. Der Großteil dieser Wertberichtigungen betrifft die Aktivitäten der künftigen Gesellschaft NewCo. Der Teilkonzern HealthCare plant Wertberichtigungen in Höhe von etwa 0,5 Mrd. Euro.

Die zu erwartende EBIT-Belastung hieraus beträgt etwa 2,0 Mrd. Euro. Das Finanzergebnis wird mit 0,2 Mrd. Euro beeinflusst werden. Somit wird der Bayer-Konzern im Gesamtjahr 2003 ein negatives operatives Ergebnis (EBIT) und ein negatives Konzernergebnis ausweisen

:-) stw

stw - Mittwoch, 10. März 2004 - 13:44
Gute Nachrichten für Bayer:

:-) stw

Die Folgen des Lipobay-Skandals für die Bayer AG sind offenbar weniger dramatisch als bisher befürchtet. Der Leverkusener Chemie-und Pharmakonzern hat sich inzwischen mit der Mehrzahl der betroffenen Versicherungsgesellschaften über deren Leistungsumfang geeinigt. Bayer rechnet mit einer finanziellen Gesamtbelastung von knapp 1,6 Mrd USD durch die Klagewelle in den USA, davon seien rund 1,2 Mrd USD von Versicherungen gedeckt, wie Bayer am Dienstagabend mitteilte. In dieser Summe seien auch jene Assekuranzen enthalten, mit denen noch keine abschließende Einigung erzielt worden sei, erläuterte eine Unternehmenssprecherin.

Analysten hatten bislang geschätzt, dass die Schadenersatzzahlungen 10 Mrd USD erreichen könnten; Klägeranwälte sprachen sogar von bis zu 50 Mrd USD. Bayer betrachte den Fall Lipobay noch nicht als abgeschlossen, sagte eine Sprecherin am Mittwoch auf Anfrage von vwd. Aus heutiger Sicht sei die vorgenommene bilanzielle Vorsorge von 300 Mio EUR für weitere Vergleiche und Verteidigungskosten angemessen - es sei jedoch nicht ausgeschlossen, dass noch weitere Belastungen auf den Konzern zukommen könnten, falls für künftige Vergleiche unerwartet hohe Kosten anfallen sollten oder falls sich Kläger in den USA noch in großem Umfang durchsetzten.

Analysten bewerten die jüngsten Aussagen von Bayer positiv. "Belastet hat vor allem die Unsicherheit. Jetzt hat Bayer Klarheit geschaffen", sagte ein Beobachter. Sowohl die Einigung über den Versicherungsschutz als auch die erstmalige Bildung einer Rückstellung sei positiv. "Das Thema sollte nun weitgehend vom Tisch sein", kommentierte ein weiterer Analyst. Zwar seien noch Klagen anhängig, die schweren Fälle sollten mit den 300 Mio EUR aber abgedeckt sein. Laut Analystin Silke Stegemann von der Landesbank Rheinland-Pfalz fällt die Höhe des Versicherungsschutzes im Rahmen der bisherigen Schätzungen aus.

Auch die Anleger sehen die Entwicklung offenbar positiv, auch wenn sich keine Eurphorie im Kurs niederschlägt: Die Aktie notierte gegen 11.15 Uhr in einem schwachen Gesamtmarkt mit einem Abschlag von 0,06 EUR bzw 0,3% bei 23,29 EUR. Der DAX sank gleichzeitig um 1%.

Bayer hatte den Cholesterinsenker "Lipobay/Baycol", bis dahin eines der stärksten Produkte der Pharmasparte, im August 2001 vom Markt genommen, als sich Berichte über Nebenwirkungen wie Muskelzerfall häuften. Rund 100 Todesfälle wurde mit dem Präparat in Verbindung gebracht, am Ende sah sich das Unternehmen mehr als 10.000 Klagen gegenüber. Einen Durchbruch stellte der Sieg von Bayer im 1. Lipobay-Prozess im März 2003 in Texas dar: Seitdem stieg die Bereitschaft von Klägern, sich außergerichtlich zu einigen.

Zum 5. März hat Bayer insgesamt 2.224 Schadensfälle außergerichtlich verglichen. Zuletzt hatte das Unternehmen diese Zahl im Januar mit 2.059 angegeben. Die Aufwendungen dafür stiegen auf rund 842 (782) Mio USD. Zum 2. Mal sei Dezember 2003 ging die Zahl der anhängigen Klagen zurück, und zwar auf 9.948 von 10.494 im Januar. In den meisten noch anhängigen Fällen lägen nach bisheriger Erkenntnis keine schwerwiegenden Nebenwirkungen mehr zu Grunde, teilte Bayer weiter mit.

stephan - Donnerstag, 11. März 2004 - 17:05
Bayer senkt die Dividende von 90 auf 50 Cent. Trifft den Markt ziemlich unerwartet - daher die Rote Laterne heute für die Bayer AG.

stw - Freitag, 12. März 2004 - 08:01
Hätte ich auch nicht erwartet ehrlich gesagt. Das wars dann wohl mit der schönen Dividendenrendite, die KUrsabsicherung nach unten ist damit auch weg.

:-( stw

stw - Dienstag, 16. März 2004 - 17:23
Für die Bayer AG war 2003 ein Rekordjahr der etwas
anderen Art. Am Donnerstag wird der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern
das wohl schlechteste Ergebnis seiner Geschichte bekannt geben. Von vwd
befragte Analysten erwarten im Durchschnitt einen Nettoverlust von fast 1,3
Mrd EUR. Selbst im Jahr 2001, das im Zeichen des Lipobay-Desasters stand,
hatte das Unternehmen noch fast 1 Mrd EUR Gewinn gemacht. Ursache für den
Ertragseinbruch sind vor allem Abschreibungen auf die Bereiche Chemie und
Polymere; das operative Geschäft hingegen hat nach jüngsten Angaben
Fortschritte gemacht.

"Die Zahlen werden schwer verdaulich sein", sagt Sal-Oppenheim-Analyst
Ludger Mues mit Blick auf den Geschäftsbericht für 2003. Bereits im Dezember
hatte Bayer eine Wertberichtigung von 2,2 Mrd EUR angekündigt. Diese steht
im Zusammenhang mit dem Konzernumbau, dem geplanten Börsengang der neuen
Chemietochter "NewCo" und den veränderten Rahmenbedingungen für den neuen
Teilkonzern "MaterialScience". Hinzu kommt eine bilanzielle Vorsorge von 300
Mio EUR für den 2001 vom Markt genommenen Cholesterinsenker "Lipobay", die
Bayer erst vergangene Woche bekannt gegeben hat.

Die Wertberichtungen sind nach Bayer-Angaben zwar nicht zahlungswirksam,
doch kommen auch die Aktionäre nicht ungeschoren davon: So soll die
Dividende für 2003 auf 0,50 von 0,90 EUR gekürzt werden. Unter Einschluss
aller Sondereffekte rechnen die befragten Analysten für 2003 mit einem
Nettoverlust von 1,272 Mrd EUR nach einem Vorjahresgewinn von 1,060 Mrd EUR.
Für den Umsatz wird ein Rückgang auf 28,531 (29,624) Mrd EUR erwartet und
für das operative Ergebnis (EBIT) ein Verlust von 660 Mio EUR nach einem
Plus von 1,574 Mrd EUR vor Jahresfrist. Einzig für das EBITDA sagen die
Analysten eine Verbesserung voraus, und zwar auf plus 3,457 (2,983) Mrd EUR.

Das Jahr 2003 ist damit für die Mehrzahl der Beobachter weitgehend
abgehakt. Beachtung wird allenfalls noch die Frage finden, ob es Bayer
gelungen ist, die in Aussicht gestellte Steigerung des operativen
Ergebnisses vor Sondereffekten im 2-stelligen Prozentbereich zu erreichen.
Vergangene Woche hatte das Unternehmen lediglich mitgeteilt, dass sich das
operative Geschäft "verbessert" habe. Im Mittelpunkt des Interesses wird vor
allem der Ausblick für das Jahr 2004 stehen. Das gilt auch für die neuen
mittelfristigen Renditeziele der drei operativen Teilkonzerne HealthCare,
CropScience und MaterialScience.

Zumindest für die Pharmasparte dürfte 2004 noch einmal ein schwieriges
Jahr werden. So läuft im Juni das US-Patent für das Breitbandantibiotikum
Cipro endgültig ab, das 2002 mit 1,4 Mrd EUR immerhin das umsatzstärkste
Medikament von Bayer war. Da sich die Pharmagroßhändler schon frühzeitig auf
billigere Generika einstellen dürften, sei schon ab dem 2. Quartal mit
starken Umsatzeinbußen für Bayer zu rechnen, prophezeien die Analysten. Das
neue Potenzmittel "Levitra" werde dies noch nicht ausgleichen können. Wegen
der hohen Kosten für dessen Markteinführung rechnet Bayer erst hier ab 2005
mit positiven Ergebnisbeiträgen.

Mit Neuigkeiten ist am Donnerstag auch beim Thema NewCo zu rechnen.
Zumindest dürfte Vorstandsvorsitzender Werner Wenning bekannt geben, welchen
Namen die Gesellschaft erhalten soll, in der fast das gesamte Chemiegeschäft
und Teile der bisherigen Polymersparte von Bayer zusammengefasst werden. Die
NewCo soll bis Anfang 2005 an die Börse gebracht werden und wird bereits als
Kandidat für den MDAX gehandelt. Fest steht außerdem, dass sich der
Bayer-Konzern vollständig von der NewCo trennen wird - nur die technischen
Einzelheiten dazu sind noch offen

:-) stw

mib - Mittwoch, 17. März 2004 - 15:12
die wuerden sich besser von Wenning und Konsorten trennen...

Mib

stephan - Donnerstag, 18. März 2004 - 12:24
Die Bayer ist eine Konstante in meinem Depot. Man kann sich immer auf die Underperfomance verlassen. Um 20 Euro ist Bayer aber zu günstig um sie zu verkaufen.

Abschreibungen drücken Bayer 2003 unerwartet tief in Verlustzone

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer ist 2003 wegen Abschreibungen in Milliardenhöhe tief in die Verlustzone gerutscht. Mit 1,4 Milliarden Euro rutschte die im DAX gelistete Gesellschaft etwas tiefer in die Verlustzone als erwartet. Von dpa-AFX befragte Analysten hatten im Durchschnitt einen Verlust von 1,335 Milliarden Euro erwartet. 2002 hatte der Konzern noch einen Überschuss von 1,1 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Wie Bayer am Donnerstag in Leverkusen mitteilte, verbesserte sich das operative Geschäft hingegen im vergangenen Jahr deutlich. Vor Sonderposten verzeichnete der Konzern mit 1,4 Milliarden Euro ein um 67 Prozent höheres operatives Ergebnis als 2002. Der Umsatz schrumpfte hingegen insbesondere wechselkursbedingt um 3,6 Prozent auf 28,6 Milliarden Euro. Die befragten Analysten hatten mit einem operativen Ergebnis von 1,496 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 28,467 Milliarden Euro gerechnet.

Für das laufende Jahr zeigte sich Bayer-Chef Werner Wenning verhalten optimistisch. Bayer werde das um Sondereinflüsse bereinigte EBIT um mehr als 10 Prozent steigern. Die ersten zwei Monate des laufenden Jahres seien bei Umsatz und operativem Ergebnis "ermutigend" verlaufen.

Das vierte Quartal prägten unterdessen Wertberichtigungen, Rückstellungen sowie Umbaukosten in Milliardenhöhe. Grund für den kräftigen Ertragseinbruch sind insbesondere Abschreibungen im Zusammenhang mit der Abspaltung der Chemieaktivitäten und dem geplanten Börsengang der neuen Chemietochter, die unter dem Namen Lanxess bis spätestens Anfang 2005 an die Börse gebracht werden soll. Der größte Teil der Restrukturierungsmaßnhamen sei damit in der Bilanz berücksichtigt. Darüber hinaus lasten Rückstellungen für das Lipobay-Debakel auf der Bilanz. Bayer hatte den Cholesterinsenker 2001 vom Markt genommen und seither mit einer Klagewelle zu kämpfen.

Die lahmende Weltkonjunktur, steigende Rohstoffkosten haben insbesondere das Ergebnis im Industriegeschäft belastet. Die Marktbedingungen seien äußerst schwierig. Das Pflanzenschutzgeschäft verzeichnete 2003 dagegen einen Umsatzanstieg um 22,7 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Das EBIT vor Sonderposten legte um 580 Millionen auf 405 Millionen Euro zu. Bei der Gesundheitstochter ergab sich bei einem Umsatzrückgang um 5,3 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro ein bereinigter Anstieg beim EBIT um 22 Prozent auf 876 Millionen Euro./jha/rw

Quelle: dpa-AFX

chinaman - Donnerstag, 29. April 2004 - 16:55
ftd.de, Do, 29.4.2004, 14:33
Bayer überrascht die Märkte

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer übertrifft nach eigenen Angaben im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten. Anleger honorierten die Ergebnisse.


Das von Sondereinflüssen bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) liege 25 bis 30 Prozent über den Erwartungen und werde sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahresquartals von 833 Mio. Euro bewegen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Leverkusen mit, einen Tag vor der Hauptversammlung. Die vollständige Quartalsbilanz soll erst am 10. Mai vorgelegt werden.

Bayer hatte im vergangenen Jahr wegen umfangreicher Umstrukturierungen einen Rekordverlust von 1,4 Mrd. Euro ausweisen müssen. Die Pharmasparte des Konzerns steht einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge nach einem relativ guten Jahr 2003 vor einer neuen Durststrecke. In den USA läuft zur Jahresmitte das Patent auf das Antibiotikum Ciprobay ab, das mit einem Umsatz von 1,4 Mrd. Euro im vergangenen Jahr fast ein Drittel zum Geschäft beitrug.


"Im laufenden Jahr und voraussichtlich auch 2005 werden wir durch den Patentablauf bei Ciprobay in den USA Umsatz verlieren", sagte der Leiter der Bayer-Pharmasparte, Wolfgang Plischke, nach Angaben des "Handelsblatts". Hoffnungen, den Patentverlust durch neue Produkte wie das Erektionsmittel Levitra voll zu kompensieren, würden sich offenbar nicht erfüllen, schrieb das Blatt. "Wenn wir die Delle bei Cipro überwunden haben, wird Bayer Pharma ganz klar wieder eine wachsende Einheit sein", sagte Plischke.


Analysten zeigen sich überrascht


Der Aktienkurs des Chemie- und Pharmakonzerns hat von den Aussagen des Unternehmens zum Quartalsgewinn profitiert. Mit einem Kursgewinn von zeitweise 3,9 Prozent auf 23,10 Euro war das Bayer-Papier der größte Gewinner im Deutschen Aktienindex Dax. Händler und Analysten führten den Kurssprung auf die positive Einschätzung des Bayer-Konzerns zur Geschäftsentwicklung im ersten Quartal zurück.


"Eine so gute Geschäftsentwicklung habe ich bei Bayer im ersten Quartal nicht erwartet. Ich bin wirklich sehr überrascht", sagte Ulle Wörner, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Silke Stegemann, Analystin bei der Landesbank Rheinland-Pfalz, zeigte sich über die Geschäftsentwicklung im Auftaktquartal sehr erfreut. "Offensichtlich hat Bayer vor allem in der Chemiesparte mehr Fortschritte erzielt als geplant", sagte sie. Auch der Zukauf der Pflanzenschutzsparte Cropscience von Aventis bringe im Agro-Chemie-Geschäft offenbar größere Synergie hervor, als zunächst vermutet. Eine genaue Analyse lasse sich jedoch erst dann vornehmen, wenn Bayer näher Details nennt.


Auch andere Firmen der Branche verzeichneten zu Jahresbeginn gute Geschäfte. Der Chemiekonzern BASF legte am Donnerstag dank eines florierenden Chemikalien- und Pflanzenschutzgeschäfts ein über den Analystenerwartungen liegendes operatives Ergebnis im Auftaktquartal vor. Der Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta hatte am Dienstag nach einer starken Entwicklung im ersten Quartal seine Gewinnschätzung für das Gesamtjahr angehoben.

stw - Montag, 19. Juli 2004 - 09:50
Das hört sich für mich nicht gerade nach einem Schnäppchen an...

:-( stw

Bayer kauft Consumer Health-Geschäft von Roche

Der Leverkusener Chemie- und Pharmakonzern Bayer AG übernimmt das Consumer Health-Geschäft der Schweizer Roche Holding AG und steigt damit in die Gruppe der drei weltweit führenden Anbieter verschreibungsfreier Arzneimittel auf.
Außerdem erwirbt Bayer den 50-prozentigen Roche-Anteil des 1997 gegründeten, gemeinsamen OTC-Joint-Ventures in den USA. Zudem will Bayer die fünf Roche-Produktionsstätten in Grenzach (Deutschland), Gaillard (Frankreich), Pilar (Argentinien), Casablanca (Marokko) sowie in Jakarta (Indonesien) übernehmen.

Das akquirierte Geschäft umfasst einen derzeitigen Jahresumsatz von rund 1,0 Mrd. Euro. Als Gesamt-Kaufpreis wurden 2,38 Mrd. Euro vereinbart. Der Erwerb bedarf noch der Zustimmung durch die Kartellbehörden.

Es ist beabsichtigt, den Erwerb durch zur Verfügung stehende Finanzmittel zu finanzieren. Bayer hat sich zum Ziel gesetzt, das OTC-Geschäft weiter auszubauen und die Nummer eins weltweit zu werden.

Die Transaktion soll bis zum Jahreswechsel abgeschlossen sein. Nach Einmalaufwendungen in Höhe von 300 Mio. Euro erwartet Bayer eine Reduzierung des Gewinns pro Aktie (EPS) von rund 0,25 Euro in 2005 und positive Ergebnisbeiträge bereits ab 2006. Das Synergiepotential beläuft sich auf rund 100 bis 120 Mio. Euro pro Jahr, das über einen Zeitraum von drei Jahren stufenweise realisiert werden soll.

mib - Mittwoch, 21. Juli 2004 - 17:00
richtig!
die Uebernahme ist ziemlich teuer... - aber was sollen sie sonst machen?

Mib

stephan - Donnerstag, 18. November 2004 - 21:50
Die Neustrukturierung nimmt Formen an und die Börse reagiert freundlich. Für mein Musterdepot bleibt die Entwicklung aber natürlich insgesamt bescheiden.

http://www.baynews.bayer.de/BayNews/BayNews.nsf/id/2004-0692

stw - Donnerstag, 25. November 2004 - 14:12
Das sieht doch ganz erfreulich aus...

:-) stw

LEVERKUSEN (Dow Jones-VWD)--Die Bayer AG, Leverkusen, hat ihre
Jahresprognose nach einem besser als erwartet ausgefallenen operativen
Ergebnis im dritten Quartal angehoben. Der Konzern gehe nun von einem
prozentualen Anstieg des Jahresumsatzes "in der Größenordnung des
Dreivierteljahres" aus, teilte Bayer am Donnerstag mit. In den ersten neun
Monaten hatte der Umsatz um 2,6% auf 22 Mrd EUR zugelegt. Währungs- und
portfoliobereinigt entsprach dies einem Anstieg um 8%. Bisher hatte Bayer
für 2004 einen "kleinen Zuwachs" beim Umsatz in Aussicht gestellt.

Das Ziel für das Gesamtjahr, das bereinigte Ergebnis vor Steuern und
Zinsen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 10% zu steigern, sei bereits in den
ersten neun Monate erreicht worden, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner
Wenning. Mit rund 1,9 Mrd EUR liege Bayer um 27,6% über dem Wert des Jahres
2003. Auch für das vierte Quartal rechne der Konzern trotz anhaltend hoher
Rohstoffkosten mit einem positiven bereinigten EBIT, das deutlich über dem
Vorjahreszeitraum liegt. Zudem bestätigte Bayer für das Gesamtjahr das
bisherige Ziel, das EBITDA um mehr als 10% gegenüber dem Vorjahr zu erhöhen.

Im dritten Quartal legte das EBIT auf 244 (Vj: 42) Mio EUR zu und damit
deutlicher als von den von Dow Jones Newswires befragten Analysten mit 195
Mio EUR erwartet. Ohne Sondereffekte wie Aufwendungen für rechtliche Risiken
betrug das EBIT 383 (125) Mio EUR. Nach einem Verlust von 123 Mio EUR im
Vorjahr wies Bayer für das dritte Quartal 2004 einen Nettogewinn von 34 Mio
EUR aus. Damit glich Bayer den Angaben zufolge Kosten durch gestiegene
Rohstoffpreise aus, die im Gesamtjahr 2004 nach Einschätzung des Konzerns um
670 Mio EUR über denen des Vorjahres liegen werden.

Höhere Mengen und Preise sorgen für Umsatzanstieg

Der Umsatz legte im Berichtszeitraum konzernweit um 3,4% auf rund 7,1 Mrd
EUR zu. Dieses Wachstum führte Bayer vor allem auf höhere Mengen zurück: Der
Absatz legte um 5,7% zu. Aber auch um 1,6% höhere Verkaufspreise hätten zum
Umsatzanstieg beigetragen. Dagegen schlug die Wechselkursentwicklung mit
einem Minus von 4% negativ zu Buche. Vor allem in Europa, Asien und
Lateinamerika habe sich der Umsatz erfreulich entwickelt, sagte Wenning. Das
Plus beim Umsatz in Europa habe 8% betragen, obwohl Deutschland mit einer
Steigerungsrate von 2% nur verhaltenes Wachstum verzeichnet habe.

Bei der Gesundheitssparte HealthCare gingen die Erlöse im Berichtsquartal
um rund 8% auf knapp 2,1 Mrd EUR zurück. Der Umsatz des Bereichs CropScience
lag mit 1,1 Mrd EUR auf Vorjahresniveau, während der Umsatz beim Teilkonzern
MaterialScience um 18 % auf 2,2 Mrd EUR zulegte. Beim demnächst
eigenständigen Konzern Lanxess stiegen die Erlöse um 4,6% auf fast 1,5 Mrd
EUR.

Ergebnis der Gesundheitssparte trotz Patentablauf gestiegen

Im Teilkonzern HealthCare war vor allem der Umsatz der Division Pharma
mit einem Minus von 22% rückläufig. Dieses Minus ist, wie von Analysten
erwartet, überwiegend auf den Patentablauf des Antibiotikums "Cipro" in den
USA zurückzuführen. Der Umsatz mit dem Präperat fiel um 55% auf 149 Mio EUR.
Die Erlöse von "Levitra", einem Mittel gegen erektile Dysfunktion, legten im
dritten Quartal auf 45 (Vorquartal: 40) Mio EUR zu.

Vorsorge für Lipobay-Klagen um 31 Mio EUR erhöht

Die bilanzielle Risikovorsorge im Zusammenhang mit den Verfahren um den
vom Markt genomme Cholesterinsenker "Lipobay/Baycol" stockte Bayer um 31 Mio
EUR auf. Am 19. November waren den Angaben zufolge weltweit noch 7.169
Klagen anhängig, davon 7.093 in den USA. Damit war die Zahl der Klagen
weiter rückläufig; im September hatte die Zahl der Klagen noch bei 7.577
gelegen. 2.895 Fälle wurden bislang verglichen, dafür wendete Bayer
insgesamt rund 1,1 Mrd USD auf.

Vorstandsvorsitzender Werner Wenning sagte, dass in den USA derzeit noch
weniger als 100 weitere Fälle bekannt seien, in denen aus der Sicht von
Bayer eine außergerichtliche Einigung in Frage komme. Alle vier bislang in
den USA durchgeführten Einzelprozessen habe Bayer gewonnen. Erst am Dienstag
habe eine Jury in Philadelphia erneut einstimmig zu Gunsten von Bayer
entschieden. Für das laufende Jahr seien keine weiteren Prozesstermine mehr
angesetzt.

stephan - Montag, 31. Januar 2005 - 10:05
Heute werden 25 Lanxess Aktien ins konservative Depot gebucht.

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Bayer: Archivierte Beiträge bis 31. Januar 2005