Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 15. März 2006
phlipster - Dienstag, 21. September 2004 - 15:26
Hannover Rück: Trotz Ivan-Schäden mindestens am unteren Ende der GJ-Prognose 20.9.2004

HANNOVER (dpa-AFX) - Der weltweit fünftgrößte Rückversicherer Hannover Rückversicherung will trotz der Hurrican-Schäden der vergangenen Wochen in diesem Jahr mindestens das untere Ende seiner Prognosespanne erreichen. Das sagte ein Unternehmenssprecher am Montag in Hannover auf Anfrage. Bislang war die Hannover Rück für 2004 von einem Überschuss zwischen 390 und 430 Millionen Euro ausgegangen. Die Schäden des jüngsten Hurricans "Ivan" würden voraussichtlich im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen, hieß es. Zuvor hatten bereits die Stürme "Charley" und "Frances" für Belastungen gesorgt./FX/mf/fn

Quelle: dpa-AFX

levdul1 - Dienstag, 4. Januar 2005 - 17:04
Bin Anfang Dezember bei HR eingestiegen. Einerseits liegt die Versicherungsbranche allgemein wohl gerade im Börsentrend, andererseits ist ein Cash-Flow von 15,3 (laut Börse online) pro Aktie wohl auch nicht zu verachten.

stephan - Dienstag, 4. Januar 2005 - 17:34
Hallo levdul

Beim Cashflow ist insbesondere der "operative CF" interessant. Wenn HR 15 Euro pro Aktie Cash jedes Jahr wiederholbar verdienen würde, müsste die Aktie mindestens um die 100 Euro kosten. Die alleinige Veränderung der liquiden Mittel sagt leider nichts aus.

levdul1 - Mittwoch, 5. Januar 2005 - 09:54
Ich verstehe den Cash-Flow allerdings so. Gewinne + Abschreibungen. Da die Abschreibungen ja schon bezahlt sind (die Finanzmittel für Investitionen etc. wurden aufgewendet), steht der in den Abschreibungen bilanzierte Wert dem Unternehmen zur Verfügung, obwohl er nicht als Gewinn ausgeschrieben werden kann.

borstenvieh - Sonntag, 13. Februar 2005 - 15:00
Hallo,

operativer CF = Gewinn + Abschreibungen + Bilanzveränderungen

freier CF = operativer CF - Investitionen

Das macht bei Versicherungen eigentlich keinen Sinn und ein Geldfluß von 15 € pro Aktie ist ja auch nicht dagewesen, weil Börse-Online den CF so berechnet, daß die Zahl aussagekräftig ist.

borstenvieh - Sonntag, 13. Februar 2005 - 15:02
Oh! Es sollte heißen:

...daß die Zahl nicht (!) aussagekräftig ist.

stw - Mittwoch, 30. März 2005 - 11:22
Ich finde es ziemlich gewagt am Anfang des Jahres so hohe Erwartungen zu wecken unter der Voraussetzung dass Großschäden ausbleiben. Denn wer weiss schon wie die nächste Hurrican-Season ausgeht...

:-) stw

Der Hannover Rückversicherung AG, Hannover, steht voraussichtlich ein erfolgreiches Jahr ins Haus, an dem auch die Aktionäre teilhaben sollen. Der Gewinn soll um mindestens 40% steigen, angestrebt werden mindestens 430 Mio bis zu 470 Mio EUR. Auch die Dividende solle "deutlich" steigen, kündigte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller am Dienstag in Hannover weiter an. Unerwartete Großschäden wie 2004 sowie Einbrüche am Kapitalmarkt müssten allerdings ausbleiben, damit das Unternehmen diese Prognose einhalten könne.

Das neuerliche Seebeben vor Sumatra ist für den Konzern kein Grund, die Gewinnerwartungen einzuschränken. Zeller bezeichnet dies für das Unternehmen als "Non-Event". Im Jahr 2004 hatte die Hurrikansaison in den USA der Hannover Rück die Gewinneinschätzung durcheinandergewirbelt; diese musste im Herbst nach unten korrigiert werden. Erwartet worden waren 300 Mio EUR, Analysten hatten im Mittel 303 Mio EUR prognostiziert. Mit dem Rückgang des Jahresüberschusses um 12,9% auf 309,1 Mio EUR wurden die Prognosen übertroffen.

Zeller bezeichnete das Jahr 2004 angesichts einer "ungewöhnlich hohen" Großschadenbelastung als "schwierig". Die Bruttoprämie habe sich erwartungsgemäß um 15,7%, währungskursbereinigt um 11,1%, auf 9,567 Mrd EUR verringert. Die Dividende soll, wie bekannt, auf 1,00 (0,95) EUR je Aktie erhöht werden. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote im Programmgeschäft habe sich als Folge der Schadenbelastung im dritten Quartal durch die Wirbelstürme auf 114,4% (98,3%) erhöht. Der Ergebnisbeitrag dieses Geschäftsfelds sei daher auch negativ ausgefallen. Das Minus betrug 89 Mio EUR nach einem Plus von 42 Mio EUR im Jahr 2003.

In der Schaden-Rückversicherung sei die Combined Ratio lediglich um einen Prozentpunkt auf 97,0% gestiegen, trotz einer Schaden-Belastung von insgesamt 287 (51,5) Mio EUR. Zeller führte dies auch auf die konservative Zeichnung von Neugeschäft zurück. So sei in der Schaden-Rückversicherung ein leichtes EBIT-Plus von 3,8% und aufgrund einer geringeren Steuerbelastung beim Nettoergebnis ein Plus von 54,9% auf 259 Mio EUR verzeichnet worden.

Der Tsunami in Südostasien wirkte sich den Angaben zufolge dabei mit "lediglich" 29,1 Mio EUR aus. Zeller sprach von dem "vermutlich teuersten Naturkatastrophenjahr in der Geschichte der Versicherungswirtschaft".

Die Eigenkapitalrendite nach Steuern soll im laufenden Jahr wieder über 15% liegen. Im Jahr 2004 war diese auf 12,5% (17,1%) gefallen. In der Schaden-Rückversicherung sei mit einem "zweistelligen Ergebniswachstum" und in der Personen-Rückversicherung mit einem "deutlich zweistelligen" Prämien-und Ergebniswachstum zu rechnen. In der Finanz-Rückversicherung werde zwar ebenfalls ein Plus, allerdings ein "niedriges", prognostiziert.

Zeller sprach sich zudem nachdrücklich für die Fortführung des Geschäftsfeldes Finanz-Rückversicherung aus. Man sei seit über 25 Jahren in diesem Geschäft tätig und dies werde auch so bleiben, sagte er. Finanz-Rückversicherer waren angesichts von Ermittlungen des New Yorker Generalstaatsanwalts Eliot Spitzer wegen Bilanzglättungsgeschäften ins Rampenlicht geraten. Die Hannover Rück sei aber noch nicht Gegenstand der Untersuchungen, erklärte Zeller

stephan - Mittwoch, 30. März 2005 - 13:24
Das ist ja jedes Geschäftsjahr so, dass ein extremer Schadensverlauf die Prognose hinfällig machen kann. Da darauf auch immer von Seiten der HR hingewiesen wird, finde ich die frühe Prognose mit dem Zusatz "wenn es nicht doch anders läuft als erhofft" nicht zu gewagt.

Problematischer sehe ich die Risiken der doch extrem auf Festverzinsliche Wertpaiere fokussierten Kapitalanlage. Ein positiver Renditesprung von lediglich einem Prozent (Euribor nehme ich an) führt laut Risikobericht schon zu einem Verlust von fast 400 Mio Euro (Marktwert). Da fast alle Wertpapiere im Dispositiven Bestand gehalten werden, wären diese Verluste auch eigenkapitalmindernd zu erfassen. Da bringt der schönste (geringste) Schadensverlauf dann auch nicht mehr viel - ein Jahresüberschuss würde sich in Luft auflösen.

Risikobericht Kapitalanlagen:
http://reports.equitystory.com/cgi-bin/hannoverre/show.ssp?report_id=gb2004&language=German&fn=content-lagebericht-risikobericht-kapitalanlage

stw - Mittwoch, 30. März 2005 - 14:29
Vielen Dank für den überaus wichtigen Hinweis. Ich gehe allerdings davon aus, dass der überwiegende Anteil der Anleihen eher kurzfristige Fälligkeiten umfasst. Denn die HR wird wohl kaum so blöde sein und dauerhaft mit dem aktuellen Niedrigzinsniveau kalkulieren.

:-) stw

stephan - Mittwoch, 30. März 2005 - 15:12
"Ich gehe allerdings davon aus, dass der überwiegende Anteil der Anleihen eher kurzfristige Fälligkeiten umfasst"

Ja natürlich, das schreibt die HR ja auch im Kapitalanlagebericht. Trotzdem zeigt der Stresstest ja das bestehende Portfolio. Sprich die 400 Mio pro 100 Basispunkte sind schon das Ergebnis der Anlagepolitik. Würde man überwiegend in Langläufer investiert sein, wäre es vielleicht der doppelte Effekt.

helmut_1964 - Donnerstag, 31. März 2005 - 01:07
400 Mio. Marktwertverlust klingt nach sehr viel, entspricht aber nur 2,5% der Kapitalanlagen (bzw. 2,9% der festverzinslichen Anlagen). Daraus schliesse ich (über den Daumen) eine mittlere Duration von weniger als drei Jahren.

Die 400 Mio. entsprechen aber auch über 15% des Eigenkapitals der HR, das ist schon nicht zu verachten - auch wenn ich davon ausgehe, dass ein solcher Marktwertverlust nicht über die GuV (d.h. ergebniswirksam), sondern erfolgsneutral über EK-Reduktionen gebucht würde. Dh das Ergebnisziel wäre dadurch nicht gefährdet - das EK (als wichtiger "Produktionsfaktor") würde aber abschmelzen.

Diese Problematik trifft im übrigen alle Versicherer mehr oder weniger. Alle haben die Aktienqoten massiv reduziert und wissen nun nicht, wo sie die Liquidität parken sollen.

Helmut

borstenvieh - Donnerstag, 31. März 2005 - 08:49
@

Die Möglichkeit von Kursverlusten bei Anleihen ist nur die eine Seite, wenn die Kapitalmarktzinsen steigen. Auf der anderen Seite erhalten die Versicherer höhere Zinsen, wenn sie neu anlegen oder wenn ihr Kapital umgeschichtet ist.

Schnell und stark steigende Kapitalmarktzinsen wären das ungünstige Szenario. Langsam steigende Kapitalmarktzinsen wären aus den o. a. Gründen eher positiv für alle Versicherer. Voraussetzung ist allerdings ein effizientes Kapitalmanagement und das ist bei Hannover Rück gegeben.

stephan - Donnerstag, 31. März 2005 - 10:49
@ helmut 1964

Du hast natürlich recht, dass eine potentielle Abwertung nicht die GUV berührt - sondern über die Neubewertungsrücklage EKwirksam verrechnet wird. Daher war mein Statement, dass der Gewinn weg sein könnte quatsch. Nur der EK zuwachs wäre dahin. Tatsache bleibt aber, dass schnell steigende Zinsen kurzfristig die EK-Quote senken.

Ich denke auch, das hier andere Versicherer wesentlich labiler aufgestellt sind, als die HR.

@ borstenvieh

Das sehe ich genauso. Langsam steigende Zinsen wäre die ideale Situation für die (Rück-) versicherer. Der Stresstest geht ja davon aus, dass von einem Tag auf den nächsten die Zinsen um 100 bzw. 200 Basispunkte steigen, also mehr als ein worst case Szenario.

stw - Mittwoch, 22. Juni 2005 - 10:35
Eine Erhöhung der Dividende auf 1,50 EUR wäre natürlich nicht schlecht, das wären dann fast 5% auch auf Basis des mittlerweile gestiegenen Kurses. Ich bleibe wohl längerfristig dabei.

:-) stw

Die Analysten von Cheuvreux vergeben für die Aktie des deutschen Unternehmens Hannover Rück (ISIN DE0008402215/ WKN 840221) weiterhin das Rating "outperform".
Wilhelm Zeller, CEO des Unternehmens, habe am gestrigen Tag die Unternehmensziele für das laufende Geschäftsjahr 2005 noch einmal bekräftigt. Demnach erwarte die Hannover Rück weiterhin einen Nettogewinn von 430-470 Mio. EUR sowie ein EPS zwischen 3,60 EUR und 3,90 EUR. Zudem sei laut Unternehmensangaben mit einem deutlichen Anstieg der Bruttoprämien zu rechnen. Für das Jahr 2005 werde laut Zeller eine Ausschüttungsquote von 35-40% angestrebt, eine Dividendenzahlung von 1,50 EUR sei daher im Bereich des Möglichen. Am 1. Juli werde das Unternehmen einen Investorentag abhalten und bei dieser Gelegenheit voraussichtlich seine Strategie für das Programmgeschäft erläutern.

Die EPS-Prognose der Analysten betrage für das Jahr 2005 3,70 EUR, für das Geschäftsjahr 2006 werde ein EPS von 3,62 EUR erwartet. Auf dieser Grundlage errechne sich ein 2005-KGV von 8,8 sowie ein 2006-KGV von 9. Nach Einschätzung der Analysten werde die Dividende für 2005 bei 1,25 EUR liegen. Eine Anpassung sei aber durchaus denkbar. Das Kursziel für die Aktie belaufe sich nach wie vor auf 35 EUR.

Vor diesem Hintergrund halten die Analysten von Cheuvreux an ihrem Rating "outperform" für die Aktie des Unternehmens Hannover Rück fest. Analyse-Datum: 15.06.2005

stw - Donnerstag, 11. August 2005 - 08:29
Hannover Rück mit erfreulichem Halbjahresergebnis

:-) stw

* Netto-Prämienwachstum + 6,2 % * Halbjahresüberschuss + 8,3 % * Eigenkapital + 12,3 % * Eigenkapitalrendite 16,9 % * Alle vier Geschäftsfelder mit positivem Ergebnis * Schaden-/Kostenquote der Schaden-Rückversicherung 96,5 %

Hannover, 11. August 2005: In dem heute vorgelegten Halbjahresbericht zeigt sich die Hannover Rück mit ihrer Geschäftsentwicklung zufrieden. Die Hannover Rück hat unverändert die sehr vorteilhaften Bedingungen in der Schaden-Rückversicherung genutzt und ihre Marktposition ausgebaut. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote in der Schaden-Rückversicherung von 96,5 % spricht für die anhaltend gute Qualität des Geschäfts. Der Konzernüberschuss konnte zum 30.6.2005 um 8,3 % auf 229,0 Mio. EUR (211,5 Mio. EUR) gesteigert werden; dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,90 EUR (1,75 EUR). Alle vier Geschäftsfelder haben hierzu beigetragen. "Mit diesem Ergebnis sind wir auf Kurs, unsere ambitionierten Gewinnziele für das Gesamtjahr zu erreichen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller. Wiederum verbessert zeigt sich auch die Kapitalbasis der Hannover Rück: Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Stand vom 31.12.2004 um 12,3 % auf 2,9 Mrd. EUR (2,6 Mrd. EUR). Im Mai 2005 hatte die Hannover Rück zudem eine nachrangige Schuldverschreibung in Höhe von 500 Mio. EUR begeben und damit die Kapitalbasis weiter optimiert. Im Zuge dieser Transaktion konnten die Halter eines 2001 begebenen Bonds in Höhe von 350 Mio. EUR in die Neuemission tauschen, wovon über 60 % Gebrauch gemacht haben. Das haftende Kapital der Hannover Rück stieg um 13,7 % auf 4,8 Mrd. EUR (4,2 Mrd. EUR). Standard & Poor''s bestätigte Anfang August das "AA-" Rating der Hannover Rück. Die gebuchte Bruttoprämie für den Hannover Rück-Konzern erhöhte sich leicht um 0,7 % auf 4,8 Mrd. EUR (4,8 Mrd. EUR). Wechselkurseffekte waren zum 30.6.2005 nicht mehr signifikant; sie wirkten sich mit 2,7 % nur leicht negativ aus. Auf Grund eines um 6 Prozentpunkte auf 82,5 % erhöhten Selbstbehalts stieg die Nettoprämie um 6,2 % auf 3,7 Mrd. EUR. In der Schaden-Rückversicherung boten sich der Hannover Rück auch im 2. Quartal 2005 unverändert gute Chancen, profitables Geschäft zu zeichnen. So konnte die Vertragserneuerungssaison in Japan und Korea zum 1.4.2005 genutzt werden, um bei guten Konditionen das Geschäft auszuweiten. "Die Preisdisziplin der Marktteilnehmer in der weltweiten Rückversicherung hält an. Angesichts des sehr niedrigen Zinsniveaus ist die Fokussierung der Rückversicherer auf eine solide Zeichnungspolitik allerdings auch unumgänglich", betonte Zeller. Insbesondere im lang abwickelnden Haftpflichtgeschäft waren weiterhin weitgehend stabile Raten zu konstatieren. Hier ist die Hannover Rück mit ihrem sehr guten Rating ein gefragter Partner. Auf Grund der bereits in der Vergangenheit vorsichtig dotierten Schadenrückstellungen waren Nachreservierungen für frühere Anfalljahre unter dem Strich wiederum nicht erforderlich. Die Bruttoprämie in der Schaden-Rückversicherung stieg deutlich um 13,3 % auf 2,4 Mrd. EUR (2,1 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 15,5 % betragen. Auf Grund eines um 10,6 Prozentpunkte gestiegenen Selbstbehalts erhöhte sich die verdiente Nettoprämie sogar um 23,7 % auf 1,8 Mrd. EUR (1,5 Mrd. EUR). Dieses Wachstum bedeutet jedoch nicht, dass die Hannover Rück ihre Initiative "More from less" aufgibt. Nach wie vor wird das Portefeuille ausschließlich nach Profitabilitätsgesichtspunkten gesteuert. Nach einem schadenintensiven 1. Quartal waren im 2. Quartal keine Großschäden zu verzeichnen, sondern lediglich die Nachmeldung eines weiteren Schadens aus dem Vorquartal. Die Großschadenbelastung zum 30.6.2005 beläuft sich auf 112,3 Mio. EUR. Dies entspricht 6,1 % der Nettoprämie und damit fast genau dem langjährigen Durchschnitt von 6 %. Die sehr gute kombinierte Schaden-/Kostenquote liegt mit 96,5 % zwar über dem Wert der Vorjahresperiode (94,3 %), allerdings war im Vergleichszeitraum das Großschadenaufkommen mit 51,9 Mio. EUR auch deutlich unterdurchschnittlich. Das versicherungstechnische Ergebnis reduzierte sich von 84,7 Mio. EUR auf 64,7 Mio. EUR. Das operative Ergebnis der Schaden-Rückversicherung erhöhte sich nach dem hervorragenden Ergebnis des Vergleichszeitraums nur leicht um 0,4 % auf 229,2 Mio. EUR (228,4 Mio. EUR). Der Periodenüberschuss stieg auf Grund einer deutlich niedrigeren Steuerlast kräftig um 32,9 % auf 154,0 Mio. EUR. Der Gewinn je Aktie betrug 1,28 EUR (0,96 EUR). Die Ergebnisse in der Personen-Rückversicherung haben sich im 1. Halbjahr 2005 sehr positiv entwickelt. Die Bruttoprämien erhöhten sich wiederum deutlich um 19,4 % auf 1,1 Mrd. EUR (0,9 Mrd. EUR). Bei konstanten Währungskursen hätte das Wachstum 22,0 % betragen. Ursache für den Anstieg war neben der Aufnahme neuer Geschäftsbeziehungen in Deutschland und Großbritannien ein starkes Neugeschäft unserer Zedenten, speziell bei fondsgebundenen Lebens- und Rentenversicherungen. Der Selbstbehalt hat sich von 91,8 % auf 93,2 % erhöht, so dass die verdiente Nettoprämie um 21,7 % auf 1,0 Mrd. EUR (0,9 Mrd. EUR) gestiegen ist. "Da in der Personen-Rückversicherung erfahrungsgemäß das zweite Halbjahr das prämien- und ertragsstärkere ist, liegen die Ergebnisse zum 30. Juni über Plan", sagte Zeller. Die Hannover Rück, die in diesem Geschäftsfeld weltweit unter dem geschützten Markennamen Hannover Life Re auftritt, erzielte ein um 16,0 % verbessertes operatives Ergebnis (EBIT) von 45,4 Mio. EUR (39,2 Mio. EUR). Der Periodenüberschuss erhöhte sich um 8,2 % auf 25,7 Mio. EUR (23,7 Mio. EUR). Damit steuert die Personen-Rückversicherung 0,21 EUR (0,20 EUR) Gewinn je Aktie zum Konzernergebnis bei. Die Finanz-Rückversicherung ist nach wie vor stark im Fokus der Medien, ausgelöst durch Untersuchungen mehrerer amerikanischer Behörden. Auch die Hannover Rück ist inzwischen von Behörden um Auskünfte ersucht worden und kooperiert - auf freiwilliger Basis - mit allen Behörden. "Wir haben mehrfach betont, dass wir auf Grund unserer strengen Zeichnungsrichtlinien nichts zu verbergen haben und an der Auflösung etwaiger Missstände und deren Beseitigung ein Eigeninteresse haben", erklärte Zeller. Allerdings hat die derzeitige Debatte über Finanz-Rückversicherungsverträge insbesondere bei US-Zedenten zu einer gebremsten Nachfrage geführt. Hinzu kommt, dass in Anbetracht der deutlich verbesserten Kapitalausstattung der Erstversicherer die Nachfrage nach Kapital ersetzenden proportionalen Quotenverträgen deutlich rückläufig ist. Die Brutto-Prämieneinnahmen reduzierten sich erwartungsgemäß stark, und zwar um 24,6 % auf 508,6 Mio. EUR (674,8 Mio. EUR). In Originalwährung hätte der Rückgang 22,1 % betragen. Auf Grund eines leicht reduzierten Selbstbehalts sank die Nettoprämie sogar um 32,3 % auf 373,9 Mio. EUR (552,0 Mio. EUR). Weniger stark reduzierte sich das operative Ergebnis (EBIT): um 23,3 % auf 50,1 Mio. EUR (65,3 Mio. EUR). Der Überschuss nach Steuern ging um 21,6 % auf 36,0 Mio. EUR (45,9 Mio. EUR) zurück. Der Gewinn je Aktie betrug 0,30 EUR (0,38 EUR). Im Geschäftsfeld Specialty Insurance, dem früheren Programmgeschäft, wurde die strategische Neuausrichtung in Angriff genommen: Als konsequenter Schritt der bereits 2002 begonnenen Restrukturierungsmaßnahmen wird sich die New Yorker Tochtergesellschaft der Hannover Rück, Clarendon Insurance Group, neu positionieren. Die Gesellschaft agiert künftig im Markt als Spezialversicherer für profitables Nischengeschäft, wie beispielsweise spezielle Kraftfahrtdeckungen und Kunstversicherungen. "Die Clarendon wird das erheblich wettbewerbsintensivere Standardgeschäft, wie das Hausrat- und Wohngebäudegeschäft, bei dem sie in Konkurrenz zu den großen Erstversicherern im amerikanischen Markt steht, nicht weiterführen", erklärte Zeller. Dies wird zu einem deutlichen Bruttoprämienrückgang führen. Allerdings wird die Nettoprämie - auf Grund des angestrebten erheblich erhöhten Selbstbehalts bis zu 80 Prozent - allenfalls geringfügig betroffen sein. Die Bruttoprämie reduzierte sich um 24,5 % auf 804,5 Mio. EUR (1,1 Mrd. EUR). In Originalwährung hätte der Rückgang 21,0 % betragen. Der Selbstbehalt verringerte sich zunächst noch auf 45,1 % (49,1 %); dementsprechend reduzierte sich die Nettoprämie um 26,5 % auf 411,6 Mio. EUR (559,8 Mio. EUR). Die kombinierte Schaden-/Kostenquote erhöhte sich auf Grund der Anpassung an die neue Strategie auf 99,2 % (96,6 %). Das operative Ergebnis (EBIT) schloss zum 30.6.2005 mit 23,1 Mio. EUR (42,5 Mio. EUR). Der Überschuss nach Steuern reduzierte sich auf 13,3 Mio. EUR (25,9 Mio. EUR); dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,11 EUR (0,21 EUR). Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus ist die Hannover Rück mit der Entwicklung ihres Kapitalanlageergebnisses sehr zufrieden. Die selbst verwalteten Kapitalanlagen stiegen auf Grund des weiterhin kräftigen Mittelzuflusses aus der Versicherungstechnik im Vergleich zur Vorjahresperiode um 13,5 % auf 17,9 Mrd. EUR (15,8 Mrd. EUR); die hierauf erzielten Kapitalanlageerträge lagen leicht über Vorjahresniveau. Durch die - insbesondere auf Grund des starken Rückgangs in der Finanz-Rückversicherung - deutlich gesunkenen Depotzinsen waren die gesamten Kapitalanlageerträge mit 504,9 Mio. EUR gegenüber der Vorjahresperiode von 533,1 Mio. EUR leicht rückläufig. Aus dem Abgang von Kapitalanlagen fielen per Saldo Gewinne in Höhe von 60,6 Mio. EUR (83,2 Mio. EUR) an. Dementsprechend fiel der außerordentliche Ergebnisbeitrag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum niedriger aus. Das Netto-Kapitalanlageergebnis lag somit mit 537,4 Mio. EUR um 5,2 % unter dem Wert des Vorjahres (567,0 Mio. EUR); es bewegt sich jedoch weiterhin - insbesondere bezüglich der selbst verwalteten Kapitalanlagen - im Rahmen unseres Plans für das Gesamtjahr. Abschreibungen auf Wertpapiere fielen mit 5,9 Mio. EUR (19,9 Mio. EUR) nicht mehr ins Gewicht. Ausblick "Nach dem bisherigen Verlauf des Geschäftsjahres liegen wir voll im Plan für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2005", betonte Zeller. In der Schaden-Rückversicherung sind die Raten und Konditionen nach wie vor attraktiv, so dass die Hannover Rück von einem anhaltenden Prämienwachstum ausgeht. Vorausgesetzt, die Großschäden bewegen sich im weiteren Jahresverlauf im langjährigen Durchschnitt, sollte das Ergebnis in der Schaden-Rückversicherung noch einmal höher als im Vorjahr ausfallen. "Das frühe Einsetzen der Hurrikansaison in Mittel- und Nordamerika und die eingetretenen Schäden sollten entsprechend positive Auswirkungen auf die Preis- und Konditionsverhandlungen der Rückversicherer mit ihren Kunden bei den ab September stattfindenden Zusammenkünften haben", betonte Zeller. In der Personen-Rückversicherung ist von einem weiterhin zweistelligen Prämienwachstum auszugehen, vor allem aus Deutschland, Großbritannien und den asiatischen Märkten. Insgesamt wird ein deutlicher Ergebniszuwachs erwartet. In der Finanz-Rückversicherung rechnet die Hannover Rück unverändert mit einem Prämienrückgang im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Der Jahresüberschuss dürfte sich zwar reduzieren, aber weiterhin sehr attraktiv gestalten. Im Geschäftsfeld Specialty Insurance werden sich die Prämieneinnahmen gegenüber dem Vorjahr verringern. Ein positives Nachsteuerergebnis über den Kapitalkosten sollte jedoch möglich sein. Für 2005 erwartet die Hannover Rück weiterhin einen sehr positiven versicherungstechnischen Cashflow und damit einen weiteren Zuwachs der Kapitalanlagen. Selbst bei unverändert niedrigen Zinsen sollten daher auch die Kapitalanlageerträge aus den selbst verwalteten Kapitalanlagen erneut etwas zulegen können. "Angesichts der bisherigen Entwicklung unserer Geschäftsfelder bin ich zuversichtlich, dass wir unseren Gewinn im Berichtsjahr wie geplant deutlich steigern können", unterstrich Zeller. Unter der Prämisse, dass sich die Großschadenbelastung im langjährigen Durchschnitt bewegt und es zu keinen negativen Bewegungen auf den Kapitalmärkten kommt, rechnet die Hannover Rück unverändert mit einem Jahresüberschuss von 430 - 470 Mio. EUR. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von rund 3,60 - 3,90 EUR. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Presse / Investor Relations: Eric Schuh (Tel.: +49 511 5604-1500, E-Mail: eric.schuh@hannover-re.com) Presse: Gabriele Handrick (Tel. +49 511 5604-1502, E-Mail: gabriele.handrick@hannover-re.com) Investor Relations: Gabriele Bödeker (Tel. +49 511 5604-1736, E-Mail: gabriele.boedeker@hannover-re.com) Die Hannover Rück ist mit einem Prämienvolumen von rund 10 Mrd. EUR eine der größten Rückversicherungsgruppen der Welt. Sie betreibt alle Sparten der Schaden-, Personen- und Finanz-Rückversicherung sowie Specialty Insurance und unterhält Rückversicherungsbeziehungen mit über 5.000 Versicherungsgesellschaften in rund 150 Ländern. Ihre weltweite Infrastruktur besteht aus über 100 Tochter- und Beteiligungsgesellschaften, Niederlassungen und Repräsentanzen in 18 Ländern. Das Deutschland-Geschäft der Gruppe wird von der Tochtergesellschaft E+S Rück betrieben. Die für die Versicherungswirtschaft bedeutsamen Ratingagenturen haben sowohl Hannover Rück als auch E+S Rück sehr gute Finanzkraft-Bewertungen zuerkannt (Standard & Poor''s AA- "Very Strong"; A.M. Best A "Excellent").

stw - Montag, 26. September 2005 - 14:43
In diesem Fall bin ich mt den Analysten von GS einer Meinung. Die Aktie ist wohl ein Kauf gernade nach dem Kursrückschlag.

:-) stw

Hannover Rück outperform (Goldman Sachs)

Die Analysten von Goldman Sachs stufen die Aktie des deutschen Unternehmens Hannover Rück (ISIN DE0008402215/ WKN 840221) von "in-line" auf "outperform" herauf.
Die Analysten hätten sich nach ihrem Treffen mit dem Management der Hannover Rück dazu entschlossen, die Unternehmensaktie heraufzustufen. Die Tatsache, dass Hurrikan "Rita" mit weitaus geringerer Stärke auf die US-Küste getroffen sei als zunächst befürchtet, werde sich ohne Zweifel positiv auf die Entwicklung des Wertpapiers auswirken. Ferner dürfte die durch Hurrikan "Katrina" verursachte Schadensbelastung in Höhe von 250 Mio. EUR für die Hannover Rück zu bewältigen sein, das Management plane derzeit keine Kapitalerhöhung. Zudem sei infolge von Hurrikan "Katrina" mit höheren Preisen im Rückversicherungsgeschäft zu rechnen, so dass das Unternehmen in den kommenden beiden Jahren durchaus höhere Gewinne als bisher angenommen, erzielen könne.

Den fairen Wert der Aktie würden die Analysten von Goldman Sachs bei 37,10 EUR sehen, damit liege das Aufwärtspotenzial zum momentanen Aktienkurs bei 34%. Für das Finanzjahr 2005 würden die Analysten einen Gewinn von 2,58 EUR je Aktie erwarten, hieraus lasse sich ein KGV von 10,7 ermitteln. Für das Finanzjahr 2006 rechne man mit einem Gewinn von 3,71 EUR je Aktie, das KGV liege bei 7,5. Den Ausblick für die Branche stufe man als attraktiv ein.

Auf dieser Grundlage bewerten die Analysten von Goldman Sachs die Hannover Rück-Aktie nun mit "outperform". Analyse-Datum: 26.09.2005

drwssk - Montag, 26. September 2005 - 14:45
Immer unter der Maßgabe, daß keine weiteren Hurrikane kommen.
be.

isabellaflora - Montag, 26. September 2005 - 14:54
... hier haben wir ein klassisches Doppelspiel. Sicherlich, Hannover Rück ist ein Bank, fundamental absolut solide, was jedem klar ist. Auf der anderen Seite die behaviour-Aspekte des Papiers (wann kommt die nächste Katastrophe etc.) Die Frage ist jetzt, welche Anschauung setzt sich durch - die über die kühle Bilanz oder über die aufgewühlte Naturkatastrophenstimmung. In so einer Situation habe die Trader das Papier in der Hand.

Gruß isabellaflora

buylowsellhigh - Dienstag, 27. September 2005 - 11:18
Habe die Hannover Rück lange gehabt und mit (kleinem) Gewinn verkauft.
Mir scheint, das einige Konkurrenten in der Rückversicherungsbranche nicht richtig rechnen können und die Preise für die Policen verderben.
Dummerweise verschwinden solche nicht schnell genug vom Markt - im Gegenteil, es kommen dann wieder neue hinzu.

stephan - Mittwoch, 15. März 2006 - 14:14
Der Zickzackkurs in Amerika gefällt mir nicht besonders. Ich habe große Bedenken ob die neu gegründete Praetorian als Nischen (Specialty) Erstversicherer erfolgreich sein wird. Im letzten Conference Call schien mir der CEO Rodman Fox von Praetorian die hervoragenden Aussichten und Geschäftsmöglichkeiten doch arg in den Himmel zu loben. Hier die nicht mehr ganz frische Pressemeldung:

Hannover Rück ordnet ihr U.S. Specialty-Geschäft mit Praetorian grundlegend neu

Hannover, 7. März 2006:

Die Hannover Rück ordnet ihr U.S.-Erstversicherungsgeschäft grundlegend neu: Sämtliches Spezialgeschäft – der künftige strategische Fokus – wird auf die neu gegründete Praetorian Financial Group, Inc. übertragen. Die bisherige Trägerin dieser Aktivitäten, die Clarendon Insurance Group, Inc., konzentriert sich auf das professionelle und proaktive Management von rund 200 erloschenen Programmen sowie auf das vorhandene Standardgeschäft.

"Mit dieser Trennung haben wir den letzten konsequenten Schritt innerhalb unserer eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen unternommen, um den Wert unseres Geschäftsfelds Specialty Insurance zu maximieren", erklärte der Vorstandsvorsitzende der Hannover Rück, Wilhelm Zeller, heute auf der diesjährigen Winterkonferenz des amerikanischen Versicherungsanalystenverbands AIFA in Scottsdale, Arizona.

Die Praetorian – unter Führung von Chief Executive Officer Rodman Fox – verfolgt eine strikte Fokussierung auf Spezialsparten, wie die Versicherung von ausgewählten Kraftfahrtrisiken, ungewöhnlichen Berufsrisiken, aber auch beispielsweise von Kunstsammlungen, Tierkrankenversicherungen, Mobiltelefonen oder Juweliergeschäften. Angesichts ihres exzellenten Finanzkraft-Ratings und ihrer Marktführerschaft bieten sich der Praetorian klare Wettbewerbsvorteile, sodass Zeller von einem "fliegenden Start" für die Gesellschaft sprach.

"Wir haben uns darüber hinaus mit der klaren Abgrenzung der Gesellschaften mehrere Optionen für die Zukunft unseres Specialty-Geschäfts gesichert: Es ist denkbar, die Aktivitäten der Clarendon weiterhin intern zu führen, zusätzlich externe Fachleute einzubinden oder weitergehende Outsourcing-Lösungen sowie andere Alternativen zu verfolgen", unterstrich Zeller. Mit der Positionierung der Praetorian als Spezialversicherer kann die Hannover Rück sehr attraktive zukünftige Erträge generieren und hat sich darüber hinaus auch die Option geschaffen, Partner aufzunehmen und so von den überdurchschnittlichen Bewertungskennzahlen für derart spezialisierte Versicherer zu profitieren. "Für welche der Möglichkeiten wir uns auch am Ende entscheiden", betonte Zeller, "wir stehen dabei unter keinerlei zeitlichem oder finanziellem Druck."

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 15. März 2006