Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Deutsche Bank: Archivierte Beiträge bis 18. Dezember 2005
chinaman - Samstag, 29. Mai 2004 - 08:52
Deutsche Bank patzt bei Börsengang
Internes Infopapier des Geldhauses über den Wert der Postbank sorgt für viel Ärger
von Jan Dams, Karsten Seibel

Frankfurt/Main - Die Deutsche Bank hat sich beim Börsengang (IPO) der Postbank einen groben Schnitzer geleistet. Gerade erst war die Diskussion darüber verebbt, dass Deutschlands größtes Kreditinstitut trotz seiner Rolle als globaler Koordinator des Börsengangs für die Bonner ein Übernahmeangebot erwogen hat. Nun kam ein internes Infopapier an die eigenen Aktienhändler der Großbank an die Öffentlichkeit, in dem der voraussichtliche Börsenwert der Postbank auf 4,4 bis 5,3 Mrd. Euro taxiert wird. "Das ist deutlich unter jener Schmerzgrenze, die sich die Postbank-Mutter Deutsche Post vorstellt", hieß es in Finanzkreisen.


Bei den Betroffenen sorgten die Zahlen für Verärgerung: "So ein Papier hätte niemals an die Öffentlichkeit gelangen dürfen", war aus dem Umfeld der Post zu hören. Das sei unprofessionell. Verwunderlich ist die heftige Reaktion nicht, schließlich fällt die Deutsche Bank der Post damit in den Rücken. Ihr Chef Klaus Zumwinkel hatte den Wert des Tochterunternehmens in der Öffentlichkeit bisher mit rund sechs Mrd. Euro beziffert.


Trotz des Ärgers beließ es die Deutsche Bank offiziell bei einer lapidaren Mitteilung, in der es unter anderem hieß: "Die Deutsche Bank ist zuversichtlich, dass sie gemeinsam mit der Deutschen Post zu einer einvernehmlichen Preisfestsetzung bei dieser Transaktion kommen wird."


Intern allerdings sorgte der Vorgang auch bei dem Branchenführer für viel Wirbel. "Wir hätten nicht in diese Position geraten dürfen", sagte ein ranghoher Manager des Hauses. "Eine solche Spanne gehört erstens nicht in ein internes Schriftstück und zweitens nicht in die Öffentlichkeit." Der Fall werde untersucht. Konsequenzen für die Verantwortlichen seien wahrscheinlich. Dem Vernehmen nach hat die Deutsche Bank der Deutschen Post sogar den Rückzug als Konsortialführer angeboten.


Die Post hat zumindest am Freitag einen solchen Schritt noch abgelehnt. Offenbar befürchtet die Postbank-Mutter kurz vor dem IPO einen größeren Imageschaden und eine Störung des Ablaufes, falls sie die Deutsche Bank aus dem Konsortium schmeißt. Allerdings überlegt die Post offenbar, einen dritten globalen Koordinator der neben der Deutschen Bank und Morgan Stanley an die Seite zu stellen. Die Glaubwürdigkeit der Deutschen Bank haben darunter gelitten, dass sie mit Spanne, die im Infosheet angegeben ist, quasi einen Höchstpreis von 5,3 Mrd. Euro gesetzt hat. "Da ist es wenig hilfreich, wenn der Konsortialführer, der den Verkäufer berät, den Preis drückt", sagt ein Banker.


Im Sommer 2003 war das noch ganz anders. Damals traten die versammelten Investmentbanken zum Schönheitswettbewerb bei Post-Chef Zumwinkel an. Alle wollten beim Börsengang der Bank-Tochter dabei sein. Schließlich winkten beim ersten großen IPO nach knapp zwei Jahren den Beteiligten hohe Einnahmen und enormes Renommee. Wie bei solchen Vergleichen üblich, nannten die Kandidaten auch einen Preis, zu dem sie die Postbank an die Börse bringen wollten. "Viele bieten möglichst hoch, um das Mandat zu bekommen", sagt ein IPO-Experte. "Ohne die genauen Daten der Firma zu kennen, wird da oft ein Preis genannt." Auf 5,3 bis 5,7 Mrd. Euro soll die Deutsche Bank die Postbank geschätzt haben. Bei Morgan Stanley waren es sogar 5,5 bis 6,6 Mrd. Euro - und das bei einem Dax-Stand von 3300 Punkten damals. Heute steht das Börsenbarometer bei 3900 Punkten. Auch Morgan Stanley ist nach Aussagen von Investoren längst von den einst abgegebenen Prognosen abgerückt - aber eben nicht schriftlich wie die Deutsche Bank.


Die Anleger selbst zeigen sich von den geänderten Einschätzungen kaum berührt. "An meiner Bewertung der Postbank hat sich dadurch nichts geändert", sagt Jens Meyer von der Fondsgesellschaft Deka. Er schätzt den Wert der Postbank unverändert auf 4,5 bis fünf Mrd. Euro und damit etwas über dem Eigenkapital von 4,4 Mrd. Euro. So macht der Patzer der Deutschen Bank deutlich, dass Käufer und Konsortialführer mit ihren Preisvorstellungen nicht mehr weit auseinander liegen.


Artikel erschienen am 29. Mai 2004

© WELT.de 1995 - 2004

chinaman - Samstag, 29. Mai 2004 - 08:54
Die Fehltritte des Platzhirsches
Öffentliche Indiskretionen konnten die Marktführerschaft bislang nicht gefährden
von Jörg Eigendorf, Holger Zschäpitz

Frankfurt/Main - Es scheint wie ein Widerspruch: Während Banker - solange sie nicht von der Deutschen Bank kommen - und die Medien es lieben, auf die Deutsche Bank einzuprügeln, ist das Kreditinstitut im Kapitalmarktgeschäft zumindest im eigenen Lande sehr gut im Rennen. Das zeigt etwa die Bilanz bei Börsengängen, IPOs, seit 1990. Von den größten 20 deutschen IPOs war sie nur vier Mal nicht von der Partie. In elf Fällen führte sie sogar das Konsortium an. Weit über 50 Mrd. Euro hat der Branchenprimus in den vergangenen 14 Jahren für deutsche Unternehmen an der Börse eingesammelt. "Die Deutsche Bank ist bei wichtigen Börsengängen im eigenen Land gesetzt", sagt ein amerikanischer Investmentbanker. Die Vertriebskraft mit einer Hundertschaft an Aktienverkäufern sei nicht nur in Deutschland führend. "Sie hat erstklassige Kontakte zu den wichtigen Fondsgesellschaften weltweit."


Allerdings ist die Deutsche Bank auch führend, wenn es darum geht, für Negativschlagzeilen zu sorgen. Das vorläufige Infopapier für die Aktienverkäufer in Sachen Postbank ist nur der jüngste Fauxpas. Auch bei der Milliardenplatzierung der BHW im Februar 2002, bei der die Deutsche Bank nicht im Konsortium war, torpedierte sie mitten in der heißen Phase den Prozess mit einer Verkaufsempfehlung. Der Börsengang scheiterte schließlich. Auch im August 2001 sah die Deutsche Bank nicht gut aus, als ihr Analyst den Kauf der T-Aktie empfahl und sie nur wenige Tage später ein gigantisches Aktienpaket von 44 Mio. Papieren für den Hongkonger Beteiligungskonzern Hutchison verkaufte. Innerhalb weniger Tage verlor die T-Aktie 20 Mrd. Euro an Börsenwert. Der damalige Telekom-Chef Ron Sommer war derart erbost über die Aktion, dass er rechtliche Schritte prüfen ließ.


Vor Gericht ging es aber erst, als der heutige Aufsichtsratschef Rolf Breuer im Januar 2002 am Rande des Weltwirtschaftsforums in New York öffentlich über die Zahlungsfähigkeit der Kirch-Gruppe philosophierte. Breuer war es auch, der im Februar 2001 für Aufregung bei Daimler-Chrysler sorgte, als er auf einer Pressekonferenz ausplauderte, dass die Deutsche Bank den Automobilkonzern bei der Abwehr von feindlichen Übernahmeversuchen berate.


Oft schon witterten die Konkurrenten auf Grund der Fehltritte des deutschen Platzhirsches Morgenluft. Jedes Mal, wenn die Deutsche Bank nicht an einem Börsengang in führender Position beteiligt ist, hoffen sie, Marktanteile zu gewinnen. So auch bei der Nachricht, dass die Citigroup und Goldman Sachs den Containerkonzern Hapag-Lloyd an die Börse bringen und nicht der hiesige Branchenführer. Schon das letzte namhafte Unternehmen, Fraport, war im Juni 2001 ohne die Deutsche Bank an die Börse gegangen. Nach Ansicht von Experten sei all dies aber noch kein Beleg dafür, dass sich das Blatt gegen den hiesigen Branchenprimus wende. Hapag-Lloyd und Fraport sind nicht mehr als Warnschüsse.


Artikel erschienen am 29. Mai 2004
Die Welt

stw - Mittwoch, 30. Juni 2004 - 09:28
Ist das nun eine gute oder eine schlechte Nachricht, dass der Dt. Bank nichts besseres einfällt, als ihre eigenen Aktien vom Markt wegzukaufen und teiklweise sogar einzustampfen.
Für das KGV ist das natürlich gut, aber ich finde es ein bisschen phantasielos gelinde gesagt...

:-) stw

stw - Mittwoch, 30. Juni 2004 - 09:28
Ist das nun eine gute oder eine schlechte Nachricht, dass der Dt. Bank nichts besseres einfällt, als ihre eigenen Aktien vom Markt wegzukaufen und teiklweise sogar einzustampfen.
Für das KGV ist das natürlich gut, aber ich finde es ein bisschen phantasielos gelinde gesagt...

:-) stw

Deutsche Bank: 10% des Grundkapitals zurückgekauft

FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--Die Deutsche Bank AG, Frankfurt, wird ihre
Aktienrückkäufe fortsetzen. Wie das Institut am Mittwoch ad hoc mitteilte,
soll die von der diesjährigen Hauptversammlung erteilte Ermächtigung genutzt
werden. Für Rückkäufe bestehe noch Potenzial von bis zu 45,5 Mio
Aktien oder 8,4% des reduzierten Grundkapitals, hieß es. Die Ermächtigung
läuft bis November 2005. Die Rückkäufe sollen sowohl über direkten Erwerb
von Aktien im Kassamarkt als auch über Derivate umgesetzt werden. Mit den
zurückgekauften Aktien will die Bank sowohl das Aktienkapital herabzusetzen
als auch mögliche Aktienvergütungsprogramme bedienen.

Zugleich teilte das Institut den Abschluss des im 3. Quartal 2003
gestartete Aktienrückkaufprogramms mit. Bis zum 28. Juni 2004 seien
insgesamt 58.185.424 Aktien oder 10% des Grundkapitals zu einem
Durchschnittskurs von 64,62 EUR zurückgekauft worden, was einem Gesamtbetrag
von 3,76 Mrd EUR entspreche. Der Vorstand habe beschlossen, 38.000.000
Aktien davon einzuziehen. Die entsprechende Herabsetzung des Grundkapitals
werde kurzfristig zur Eintragung ins Handelsregister angemeldet.

Nach Eintragung wird das Grundkapital aus 543.854.246 Aktien bestehen.
Die übrigen Aktien aus dem Rückkaufprogramm seien im Wesentlichen für
Aktienvergütungsprogramme der Deutschen Bank für Mitarbeiter verwendet
worden. Mit dem Einzug von Aktien will das Institut unter anderem ihr
Eigenkapitalrendite stärken. Sämtliche Transaktionen sollen den Angaben
zufolge so gesteuert werden, dass die Kernkapitalquote der Deutschen Bank
nicht unter den Zielkorridor von 8% bis 9% sinkt. Über die Fortschritte des
Aktienrückkaufprogramms will die Bank regelmäßig informieren.

stw - Freitag, 30. Juli 2004 - 12:10
Ein schwaches Quartal der Dt.Bank bei einem noch schwächeren Aktienkurs, so würde ich die aktuelle Lage deuten. Bei einer Bewertung nur knapp über Buchwert kann man wohl bei einem Investment nur wenig falschmachen, wenn die Ziele von 2005 (EK-Rendite v. St. ca 25%) auch nur annähernd erreicht werden.

:-) stw

Quartalsergebnis der Deutschen Bank enttäuscht den Markt
(Zusammenfassung)

FRANKFURT (Dow Jones-VWD)--Die Deutsche Bank ist auf Grund eines
Gewinneinbruchs im Investmentbanking mit ihrem Zweitquartalsergebnis unter
den Markterwartungen geblieben. "Die Daten liegen fast alle unter den
Prognosen", kommentierte ein Händler das im Vergleich zum Startquartal auf
1,16 (1,56) Mrd EUR gesunkene Vorsteuerergebnis. Mit dem Ertragsrückgang
steht die Deutsche Bank zwar in einer Reihe mit einigen großen US-Adressen,
die in ihren Quartalsausweisen bereits auf das deutlich verschlechterte
Kapitalmarktumfeld hingewiesen hatten. Allerdings dürften die
Analystenschätzungen für die Deutsche Bank bereits vorsichtig gewesen sein.

Dass die Zahlen nun noch unter diesen Erwartungen blieben, belastete die
Aktie zu Handelsbeginn: Der Titel rutschte bis auf 56,95 EUR ab und zeigte
sich gegen 9.27 Uhr mit einem Minus von 3,28% bei 57,10 EUR in einem knapp
behaupteten Umfeld. Deutsche-Bank-Vorstandssprecher Josef Ackermann sprach
im Brief an die Aktionäre von "zunehmend schwierigen Marktbedingungen", die
sich auf die Erträge ausgewirkt hätten. Im Investment Banking seien die
Erträge durch das rückläufige Geschäft mit Wandelanleihen sogar "erheblich
beeinträchtigt" worden. Dennoch bezeichnete Ackermann das Quartalsergebnis
als "solide". Insgesamt seien Gewinn und Rentabilität verbessert worden.

Die Gesamterträge waren im 2. Quartal jedoch um 9% niedriger als im
Vorjahr, wobei die Hälfte des Rückgangs auf Wechselkursänderungen und
Entkonsolidierungen entfielen. Allerdings verhinderte eine verringerte
Kostenbasis, dass das Minus bei den Einnahmen voll auf das Ergebnis
durchschlug: Der Gesamtaufwand reduzierte sich ebenfalls um 9% und stellt
damit laut Deutscher Bank den niedrigsten Quartalsaufwand seit Umstellung
der Rechnungslegung auf US-GAAP dar. Bei der Risikovorsorge realisierte die
Bank den siebten Rückgang in Folge; die Problemkredite reduzierten sich
gegenüber dem 30. Dezember 2003 um 12% auf 5,9 Mrd EUR.

Wandelanleihen verhageln Ertrag im Investment Banking

Das verschlechterte Umfeld zeigte sich am deutlichsten im Investment
Banking. Die bereinigten Erträge im Sales & Trading mit Aktien betrugen im
2. Quartal nur noch 535 Mio nach 910 Mio EUR im Vorjahr. Hauptursache waren
aus Sicht der Deutschen Bank die schwierigen Bedingungen für das Geschäft
mit Wandelanleihen. Vor dem Hintergrund steigender Zinsen hätten in dem
Marktsegment die Volatilitäten auf historischen Tiefständen verharrt,
begründete das Institut. Die Erträge im klassischen Aktiengeschäft seien
dagegen auf dem Niveau des Vorjahres verblieben.

Trotz eines Rückgangs der bereinigten Erträge im Sales & Trading mit
festverzinslichen Produkten auf 1,64 (Vj: 1,76) Mrd EUR sprach die Deutsche
Bank von einer "anhaltenden Stärke" in diesem Segment. Nicht wenige
professionelle Beobachter hatten vor dem Hintergrund des verschlechterten
Kapitalmarktumfelds hier einen höheren Rückgang erwartet. Insgesamt
reduzierten sich die Erträge im Konzernbereich "Corporate & Investment
Banking" um 12%. Angepasst um Effekte aus Wechselkursveränderungen und
Entkonsolidierungen stiegen die bereinigten Erträge dagegen um 3%.

Privatkundengeschäft profitiert von Kostendisziplin

Im zweiten wesentlichen Konzernbereich der Bank - Privatkundengeschäft
und Asset Management (PCAM) - blieben die Erträge im 2. Quartal stabil. Da
zugleich die operative Kostenbasis um 7% niedriger ausfile, verbesserte sich
das bereinigte Vorsteuerergebnis um 40% auf 380 Mio EUR. Der Unterbereich
"Private & Busines Clients", also das eigentliche Privatkundengeschäft und
das Geschäft mit kleineren gewerblichen Kunden, erreichte ein Ergebnis von
244 Mio EUR. Damit liegt das Geschäftsfeld weitgehend im Plan, ein
Vorsteuerergenis von 1 Mrd EUR im Gesamtjahr zu schaffen.

Über alle Segmente hinweg strebt die Bank gemäß früheren Aussagen
spätestens bis Ende 2005 eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von 25% oder
einen Vorsteuergewinn von 6,5 Mrd an. Die Deutsche Bank werde alles daran
setzen, ihre klaren und ehrgeizigen Ziel ungeachtet der Rahmenbedingungen zu
erreichen, schrieb Ackermann anlässlich des Ergebnisses zum 2. Quartal 2004
an die Aktionäre der Deutschen Bank. Eine konkrete Prognose für das
Gesamtjahr nannte er aber nicht.

prof - Freitag, 30. Juli 2004 - 12:22
... die nächste schwache Unterstützung haben wir erst bei 50!
Prof

stw - Freitag, 30. Juli 2004 - 13:00
Ich hätte nichts dagegen meine (serzeit kleine) Position zu Kursen um 50 EUR zu verbilligen.

;-) stw

stw - Mittwoch, 24. November 2004 - 18:05
Ist schon ein Armutszeugnis, dass die Ertragsziele jetzt nur noch durch immer stärkeres Anziehen der Kostenschraube erreichbar sind. Von Wachstum keine Spur...

:-( stw

Presse: Deutsche Bank will weltweit 5.000 Stellen streichen
Finanzen.net


Die Aktie der Deutschen Bank AG kann am heutigen Handelstag aufgrund von Marktgerüchten und Pressemeldungen über eine deutliche Reduzierung der weltweiten Konzernbelegschaft deutlich zulegen.
Wie das "manager-magazin" am Mittwoch unter Berufung auf Bankenkreise berichtet, könnten alleine in Deutschland 1.500 bis 2.000 der insgesamt 27.300 Arbeitsplätze abgebaut werden. Bislang hat der deutsche Branchenprimus derartige Planungen gegenüber dem Wirtschaftsmagazin dementiert, hieß es weiter. Von den geplanten Stellenstreichungen betroffen sind den Angaben zufolge vor allem Verwaltungs-, Abwicklungs- und Stabsstellen, berichtet die "Financial Times Deutschland" (Mittwochausgabe). Genannt werden dabei die Bereiche Controlling, Rechts- und Personalabteilung sowie Raumverwaltung. Zuvor hatten verschiedene Zeitungen berichtet, dass die Deutsche Bank insbesondere im bereich Investment-Banking Stellen streichen werde. Wie das Wirtschaftsmagazin weiter unter Berufung auf Marktgerüchte berichtet, will das Kreditinstitut, um das vorgegebene Renditeziel von 25 Prozent vor Steuern zu erfüllen, weltweit insgesamt 5.000 Mitarbeiter abbauen.

stw - Samstag, 15. Januar 2005 - 18:08
Und diese Stellenstreichungen kosten die Dt. BAnk viel Geld.

:-( stw

Deutsche Bank AG: Sonderbelastungen von 0,6 Mrd. Euro im 4. Quartal 2004

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Die Deutsche Bank AG hatte während des vierten Quartals eine Reihe von
Programmen zur organisatorischen Weiterentwicklung ihrer Geschäftsbereiche
bekannt gegeben. Ziel ist es, die Effizienz zu verbessern, Produktqualität und
Kundennähe zu erhöhen sowie optimal auf Marktentwicklungen reagieren zu
können. Die Weiterentwicklung ermöglicht es, sowohl die Geschäftsfelder als
auch die Infrastruktur der Bank zu straffen sowie höhere Effizienz und
Kostensynergien zu erreichen. Die Kombination dieser miteinander verbundenen
Programme zielt sowohl auf Ertragsteigerungen als auch auf Aufwandreduktionen
und soll somit zur Erreichung der bekanntgegebenen Unternehmensziele
beitragen. Mit der Fortschreibung der Organisation sind, wie bereits von der
Bank kommuniziert, Kosten im 4. Quartal 2004 sowie im Jahr 2005 verbunden.

Im vierten Quartals 2004 berücksichtigte die Bank Aufwendungen in Höhe von ca.
0,6 Mrd. Euro vor Steuern für die organisatorische Weiterentwicklung und
andere Effizienzmaßnahmen. Diese Aufwendungen setzen sich aus den folgenden
Komponenten zusammen:

Abfindungszahlungen und andere personalbezogene Kosten in Höhe von
ca. 0,5 Mrd. Euro
Belastungen in Verbindung mit nicht mehr genutzter Bürofläche in Höhe von
ca. 0,1 Mrd. Euro.

In den zuvor genannten Aufwendungen sind sowohl Belastungen für Programme
außerhalb Deutschlands als auch Belastungen, die aus dem am 1. Dezember 2004
verkündeten Effizienz- und Investitionsprogramm zur Stärkung des
Deutschlandsgeschäfts resultieren, enthalten.

Trotz dieser Belastungen erwartet die Bank einen positiven Gewinn nach Steuern
für das 4. Quartal 2004.

Die Veröffentlichung der Ergebnisse des 4. Quartals 2004 sowie weiterer
Einzelheiten zur organisatorischen Weiterentwicklung und zu den
Wachstumsinitiativen wird wie angekündigt am 3. Februar 2005 erfolgen.

chinaman - Donnerstag, 20. Januar 2005 - 16:58
Deutsche Bank verschickt Kündigungsschreiben

Die Deutsche Bank hat offenbar eine umfangreiche Entlassungswelle in Gang gesetzt. Bis Ende nächsten Jahres sollen allein in Deutschland 1920 Stellen gestrichen werden

London - Die Deutsche Bank hat nach Informationen aus mit der Situation vertrauten Kreisen damit begonnen, im Rahmen ihres Kostensenkungsprogramms
Kündigungen an Mitarbeiter zu verschicken. Seit zwei Wochen würden die Entlassungsschreiben verschickt, hieß es am Donnerstag in den Kreisen. Die Deutsche Bank wollte dies nicht kommentieren.


In Deutschland will die Bank bis Ende nächsten Jahres per saldo 1920 Stellen streichen und damit die Mitarbeiterzahl auf rund 25.400 senken. Es wird davon ausgegangen, daß im Bereich Corporate and Investment Bank weitere gut 2000 Banker gehen müssen, der Großteil davon in den Abwicklungsbereichen. Zudem könnten in der Vermögensverwaltung mehr als 1000 Stellen zur Disposition stehen.


Die Kostenmaßnahmen dienen dem Ziel von Bankchef Josef Ackermann, 2005 endlich eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von 25 Prozent zu erreichen. Davon war das Institut mit zuletzt 20 Prozent noch weit entfernt.


Details zu den Sparplänen will Deutschlands größte Bank Anfang Februar bekannt geben. Zuletzt hatte sie aber bereits mitgeteilt, daß im vierten Quartal Restrukturierungskosten von rund 600 Millionen Euro zu verkraften seien, vor allem wegen Abfindungen. Dennoch rechnet die Bank mit schwarzen Zahlen. WELT.de/rtr


Artikel erschienen am Do, 20. Januar 2005
Die Welt

stw - Donnerstag, 28. Juli 2005 - 08:06
Diese deutliche Dividendenerhöhung ist eine nette Überraschung und wird den Kurs nach unten absichern.

:-) stw

Deutsche Bank AG: Gewinn vor Steuern im zweiten Quartal 1,4 Mrd Euro

Die Deutsche Bank erzielte im zweiten Quartal 2005 ein Ergebnis vor Steuern
von 1,4 Mrd Euro nach Berücksichtigung von Restrukturierungsaufwendungen von
116 Mio Euro. Dies ist ein Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem zweiten
Quartal 2004. Im ersten Halbjahr stieg das Ergebnis vor Steuern um 17 Prozent
auf 3,2 Mrd Euro nach Restrukturierungsaufwendungen von 284 Mio Euro. Der
Gewinn nach Steuern stieg im zweiten Quartal 2005 gegenüber dem
Vorjahresquartal um 44 Prozent auf 947 Mio Euro, im ersten Halbjahr 2005
gegenüber dem Vorjahreshalbjahr um 28 Prozent auf 2,1 Mrd Euro. Die
Eigenkapitalrendite vor Steuern und Restrukturierungsaufwand (basierend auf
dem durchschnittlichen Active Equity) betrug 25 Prozent im zweiten Quartal und
29 Prozent im ersten Halbjahr. Das Ergebnis je Aktie (verwässert) verbesserte
sich im zweiten Quartal 2005 um 64 Prozent auf 1,90 Euro und im ersten
Halbjahr um 43 Prozent auf 4,06 Euro. Aufgrund des guten Ergebnisses im ersten
Halbjahr 2005 plant die Bank für das laufende Gesamtjahr eine deutliche
Dividendenerhöhung.

Der vollständige Zwischenbericht zum 30. Juni 2005 kann im Internet abgerufen
werden: www.deutsche-bank.de/2Q2005.

Der Vorstand hat in Ausübung der von der ordentlichen Hauptversammlung am 18.
Mai 2005 beschlossenen Ermächtigung mit sofortiger Wirkung den Start eines
neuen Aktienrückkauf-Programms beschlossen. Im Rahmen dieses neuen Programms
können bis zum 31. Oktober 2006 eigene Aktien bis zu 10 Prozent des
Grundkapitals zum Zeitpunkt der Hauptversammlung, d.h. bis zu 54.832.129
Aktien erworben werden. Das Aktienrückkaufprogramm kann zugunsten von
strategischen Wachstumsinitiativen ausgesetzt werden.

Die Rückkäufe werden wiederum sowohl über direkten Erwerb von Aktien auf Xetra
als auch gegebenenfalls über Derivate getätigt. Mit den zurückgekauften
Aktien beabsichtigt die Deutsche Bank AG sowohl das Aktienkapital
herabzusetzen als auch mögliche Verpflichtungen aus Aktienvergütungsprogrammen
zu bedienen. Die Deutsche Bank AG behält sich vor, die zurückgekauften Aktien
auch zu weiteren im Einklang mit dem Ermächtigungsbeschluss der
Hauptversammlung stehenden Zwecken zu verwenden.

Über die Fortschritte des Aktienrückkaufprogramms wird die Bank regelmäßig
auf ihrer Homepage unter www.deutsche-bank.de/ir informieren.

stw - Freitag, 28. Oktober 2005 - 12:19
Super !

:-) stw

Die Deutsche Bank hat das dritten Quartal 2005 unter dem Strich mit fast 1 Mrd EUR Gewinn abgeschlossen. Der von der Bank als Rekordergebnis bezeichnete Abschluss übertraf die Erwartungen des Marktes. Der Nettogewinn für die Monate Juli bis September kletterte auf 991 (Vj 680) Mio EUR, während die Konsensprognose bei 910 Mio EUR lag. Die Erträge verbesserte das Institut um 31%. An den Zahlen sei "nun wirklich nichts auszusetzen", kommentierte ein Händler. Möglicherweise werde das Ergebnis dem Gesamtmarkt am Freitag richtig Schub verleihen. Allerdings reagierte der Kurs der Deutschen-Bank-Aktie vorbörslich kaum. Dies liege auch an der bereits starken Nachfrage in den vergangenen Tagen, sagten Beobachter.

Vorstandssprecher Josef Ackermann zeigte sich angesichts des Quartalsausweises zuversichtlich für das Gesamtjahr. "Nach drei hervorragenden Quartalen sind wir optimistisch, einen erfolgreichen Abschluss für das Gesamtjahr 2005 vorzulegen und diese Entwicklung im Jahr 2006 fortzuführen", schreibt Ackermann in einem Brief an die Aktionäre. Mit ihrem Ergebnis liegt die Bank auf Kurs, das von Ackermann ausgegebene Ziel einer Eigenkapitalrendite vor Steuern von 25% zu erreichen. Bereinigt um den Gewinn aus dem Verkauf von DaimlerChrysler-Aktien und Kosten für die Restrukturierung lag die Rendite im dritten Quartal bei 26% und in den ersten neuen Monaten bei 28%.

Ackermann: Können Rentabilitätsziel auch künftig erreichen

Bei positiven Märkten und stabilen Rahmenbedingungen werde die Deutsche Bank auch künftig ihr Rentabilitätsziel erreichen können, zeigte sich Ackermann überzeugt. Am "strengen Kosten-, Risiko- und Kapitalmanagement" will er indes festhalten. Ferner soll das auch Restrukturierungsprogramm mit seinen Stellenabbau unverändert fortgeführt werden. Bis Ende September sind 4.600 Stellen gestrichen worden, wie aus einer Präsentation von Finanzvorstand Clemens Börsig hervorgeht. Im vierten Quartal sollen weitere 900 Stellen wegfallen, 2006 nochmals 900. Von den veranschlagten rund 1,3 Mrd EUR Gesamtaufwand für das Gesamtprogramm verbleiben der Bank noch rund 285 Mio EUR.

Im dritten Quartal wuchsen die Erträge der Bank insgesamt um 31% auf rund 6,6 Mrd EUR. Die Ertragsverbesserung zeigte sich in der gesamten Breite der Bank, wenngleich die Erträge im Bereich "Corporate & Investment Bank" (CIB) mit 41% auf 4,1 Mrd EUR deutlich stärker wuchsen als in der zweiten Ertragssäule der Bank, dem Privatkundengeschäft und Asset Management (PCAM). Dort legten die bereinigten Erträge um 10% auf 2,1 Mrd EUR zu. Damit wurde in der Investmentbank fast doppelt soviel Ertrag erwirtschaftet als im Bereich PCAM. Erst vor kurzem hatte sich Ackermann von dem Ziel eines relativ ausgeglichenen Ertragsmixes in seiner Bank verabschiedet.

Sales & Trading mit Aktien zieht deutlich an

Die Investmentbank profitierte dabei vor allem von dem wiederaufblühenden Aktiengeschäft. Die Erträge aus dem Sales & Trading mit Aktien beliefen sich auf 1,0 Mrd EUR und lagen damit um 155% über dem Vergleichswert des Vorjahres. Neben dem klassischen Aktiengeschäft stiegen die Erträge im Global-Equities-Derivategeschäft besonders stark. Im Sales & Trading mit festverzinslichen Produkten - eine traditionelle Stärke der Bank - legten die Erträge um 29% auf 1,9 Mrd EUR zu. Nach Angaben der Bank stellt dies einen Rekordwert für ein drittes Quartal dar. Unter anderem wegen deutlich höherer M&A-Volumina legten die Erträge im Emissions- und Beratungsgeschäft um 25% auf 571 Mio EUR zu.

Im Konzernbereich PCAM verbesserte der Bereich Asset und Wealth Management seine Erträge um bereinigt 16%. Allerdings hatte sich die Bank von großen Teilen der Vermögensverwaltung in Großbritannien getrennt. Im eigentlichen Privatkundengeschäft erwirtschaftete die Bank stabile Erträge von 1,2 Mrd EUR.

Die Erfolge der Bank spiegeln sich allerdings auch in den Aufwendungen wider. Aufgrund höherer Boni und Erfolgszahlungen stieg der Personalaufwand um 18%. Insgesamt war die operative Kostenbasis um 13% höher als im dritten Quartal 2004. Die Risikovorsorge legte im Quartalsvergleich zwar auf 91 Mio EUR (80 Mio EUR) zu. In den ersten neuen Monaten lag sie mit 252 Mio EUR aber immer noch um 11% niedriger als im vergleichbaren Vorjahresabschnitt. Die Problemkredite gingen von 4,6 Mrd EUR zum Ende des zweiten Quartals auf 4,3 Mrd EUR per Ende September zurück. Laut Deutscher Bank ist dies der niedrigste Wert seit fünf Jahren.

chinaman - Mittwoch, 14. Dezember 2005 - 11:32
Leitartikel: Deutsche Bank - Rendite vor Ratio
Alles ist immer eine Frage der Perspektive. "Diese Maßnahme dient dem Schutz der Anleger." So begründet die Deutsche Bank, dass sie die Fondsanteile ihres schief liegenden offenen Immobilienfonds Grundbesitz-Invest nicht mehr zurücknimmt.


Der beruhigende Satz richtet sich an die Kunden, deren Massenflucht aus dem Fonds die Bank rüde stoppt. Doch geschützt wird durch diese einmalige Aktion nur eine Anlegerklasse: die eigenen Aktionäre.

Klar, Bankchef Josef Ackermann will 2005 erstmals sein Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent vor Steuern erreichen. Drei Jahre lang hat er darauf hingearbeitet, umstrukturiert, Beteiligungen versilbert. Das Werk soll nicht durch Fehlinvestitionen einer Fondstochter zunichte gemacht werden.

Doch mit seiner jetzigen Entscheidung stellt Ackermann kurzfristiges Aktionärsinteresse vor das Interesse seiner Kunden - und damit vielleicht sogar vor das langfristige Interesse seines Instituts. Wer über Deutsche-Bank-Schalter Anteile des Grundbesitz-Invest kaufte, wollte sein Geld sicher anlegen. Und er wählte eine Bank, die sich stets ihrer Investmentkompetenz rühmt.

Das Vertrauen dieser Kunden, die diese Anteile jetzt plötzlich nicht mehr zurückverkaufen können, hat die Deutsche Bank zerstört. Sie hätte stattdessen wie die Deka-Bank vor einem Jahr die Fondsanteile auf ihre eigenen Bücher nehmen und so eine Liquiditätslücke ihres Fonds vermeiden können, auch wenn das unter dem Strich ein paar Hundert Millionen gekostet hätte.

Mit ihrem Affront konterkariert die Deutsche Bank nicht nur ihre Bemühungen, den Anteil auf dem schwierigen deutschen Privatkundenmarkt auszubauen. Das schlechte Beispiel des Branchenführers wird Anleger verunsichern und so die Probleme der gesamten Immobilienfondsbranche verschärfen.

Aus der FTD vom 14.12.2005
© 2005 Financial Times Deutschland

prof - Mittwoch, 14. Dezember 2005 - 12:24
Das Ansehen der Bank wird (hoffentlich) dauerhaft Schaden nehmen. Aber auch das Ansehen deutscher Immobilienfonds und Fonds im Allgemeinen dürfte leiden. So ähnlich könnte es auch kommen, wenn andere Investmentklassen (z.B. Silberzertifikate/Calls) den Bach runtergehen.
Prof

chinaman - Mittwoch, 14. Dezember 2005 - 16:31
"So ähnlich könnte es auch kommen, wenn andere Investmentklassen (z.B. Silberzertifikate/Calls) den Bach runtergehen."


Wie das denn ? Wenn die Deutsche Bank in die Inso marschiert, oder woran denkst Du da ???


Gruß
Chinaman

chinaman - Donnerstag, 15. Dezember 2005 - 07:42
Wieder mal ein absoluter Publicity Gau für Ackermann & Co KG:


IMMOBILIENFONDS-KRISE

Experten werfen Deutscher Bank Inszenierung vor

Von Lutz Knappmann

Die Kritik an der Deutschen Bank, die ihren Immobilienfonds Grundbesitz-Invest eingefroren hat, wird immer schärfer. Finanzexperten werfen dem Institut jetzt vor, die Schieflage des Fonds nur inszeniert zu haben. Das Institut wolle die Immobilien aus dem Portfolio eigentlich verkaufen.


Zu Details:


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,390411,00.html

isabellaflora - Donnerstag, 15. Dezember 2005 - 10:22
Och, das vergessen die Menschen ja wieder ganz schnell. Schon im Januar redet keiner mehr darüber.

Und das die Fondsbranche generell dabei leide, halte ich nun für vollkommen abwegig. Die Zertifikate-Branche ist meines Erachtens kräftig dabei, sich selbst auszubooten, vergeht doch kein Tag wo nicht mehrere neue Zertifikate-Typen wie ne Sau durchs Dorf getrieben werden. Ein Normalanleger blickt da nicht mehr durch und läßt es deshalb lieber gleich ganz. Derzeit ist der Hype noch groß und ABN und Konsorten stopfen sich die Taschen voll. Man warte noch ein, zwei Jahre, dann werden viele merken, dass es mit der Performance solcher Zertifikate nicht weit her ist. Ich habe Gott sei Dank schon mein Lehrgeld bezahlt. Wenn die Leut aber dann irgendwann feststellen, dass die Wundertüten, auch Zertifikate genannt, nur versprechen aber nicht viel halten, glauben Sie wieder an Fonds, da diese für den Aussenstehenden durch Morningstar-Ratings o.a. scheinbar transparenter sind.

Gruß isbaellaflora

chinaman - Donnerstag, 15. Dezember 2005 - 13:16
"Och, das vergessen die Menschen ja wieder ganz schnell. Schon im Januar redet keiner mehr darüber. "

Das sehe ich anders. Die Peanuts von Kopper und das Siegeszeichen von Ackermann sind heute immer noch PR Gaus für die Deutsche Bank.


Gruß
Chinaman

prof - Donnerstag, 15. Dezember 2005 - 13:38
Hoffentlich vergessen es die Leute nicht so schnell, aber was werden die Alternativen sein:
- Sparbuch bei der Sparkasse
- Lebensversicherung mit Rendite < Inflation

Naja, kann uns ja eigentlich egal sein ...
;-) Prof

chinaman - Sonntag, 18. Dezember 2005 - 09:19
Ackermann und die Brandstifter

Von Beat Balzli und Christoph Pauly

Den Investment-Profis der Deutschen Bank sind die Kleinanleger relativ egal. Sie selbst aber halten bei ihren Milliardengeschäften an vielen Stellen die Hand auf.

Drei Größen des deutschen Finanzgewerbes standen als Feuerwehrleute bereit: Bankenpräsident Klaus-Peter Müller, Sparkassen-Chef Dietrich Hoppenstedt und Christopher Pleister, Verbandsboss der Volks- und Raiffeisenbanken. Wenn es bei den großen Immobilienfonds wirklich brenne, dann wollten sie gemeinsam löschen. Notfalls mit Geldspritzen.


Das hochrangige Helfertrio befürchtete, die Anleger könnten in Scharen zur Flucht ansetzen. Ausgerechnet der Branchenprimus Deutsche Bank hatte angekündigt, einen seiner Immobilienfonds zu schließen. Keiner kam mehr rein. Aber noch wichtiger: Keiner kam mehr raus.

Bis Februar soll das Vermögen des Fonds wertberichtigt werden. Dann erst wird sich zeigen, wie viel die Anleger verlieren. Ein Vorgang, der einmalig ist in der Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik.

Immerhin: Die meisten blieben zunächst ruhig, auch wenn allein in hiesigen Immobilienfonds knapp 90 Milliarden Euro stecken. Eine Katastrophe für den deutschen Finanzplatz wurde mit Hilfe der Bankaufseher hinter den Kulissen erst einmal abgewendet. Dafür nahm der Image-GAU für die Deutsche Bank ihren Lauf. Deren Chef Josef Ackermann hatte sich erneut für die Interessen seiner Investmentbank und gegen seine deutschen Kunden entschieden.

Erst ließ er seinen Kundenberatern mitteilen, dass bei dem Investmentfonds grundbesitz-invest eine drastische Abwertung droht. Von Entschädigung war nicht die Rede. Als daraufhin gutinformierte Kunden die Filialen stürmten und ihre Anteile verkaufen wollten, musste die Bank zur Sicherung der Liquidität die Rücknahme einstellen. Über 300.000 Fondskunden, die insgesamt sechs Milliarden Euro eingezahlt hatten, saßen plötzlich auf unverkäuflichen Papieren.

"Empörung über Deutsche Bank" titelte das "Handelsblatt" am Donnerstag. Berliner Politiker forderten das Kreditinstitut zur Schadensbegrenzung auf und riefen nach Gesetzesänderungen. Verbraucherschützer und Anwälte kündigten Tausende Klagen an.

Warnungen hatte es genug gegeben. Jochen Sanio, oberster deutscher Bankaufseher, hatte Ackermann Mitte November in einem persönlichen Gespräch wissen lassen, dass ohne Stützung des Fonds ein Reputationsrisiko für die Bank und ein Systemrisiko für die Immobilienbranche bestehe. Am Donnerstag dann lenkte Ackermann ein. Nun will er wenigstens jene Anleger entschädigen, die in den vergangenen zwei Jahren die Fondsanteile gekauft haben.



DER SPIEGEL
Charles Leitner wird das alles nicht verstehen. Er leitet von New York aus das weltweite Immobiliengeschäft des Instituts. Die Amerikaner sind auf schnelle Deals mit Großanlegern spezialisiert. Da gehen die Preise mal hoch, mal runter. Das auf Langfristigkeit ausgerichtete deutsche Geschäft war ihnen immer suspekt.

Die offenen Immobilienfonds hiesiger Prägung werben damit, dass Anleger seit Start des ersten Fonds im Jahr 1959 noch nie Geld mit den "mündelsicheren" Produkten verloren haben. Nach dem Knall der Aktienblase im Jahr 2000 flossen den Banken mit diesem Versprechen Milliardensummen zu, die vor allem in immer neue, immer aufwendigere Bürotürme gesteckt wurden.

Während die Investmentbanker auch bei Immobilien mit den aktuellen, stark schwankenden Marktwerten kalkulieren, glätten in Deutschland staatlich vereidigte Sachverständige die Probleme. Sie ermitteln den langfristig erzielbaren Preis einer Immobilie. Deshalb konnte auch die Deutsche Bank bis vor kurzem mit positiven Renditen werben, obwohl etwa im Rhein-Main-Gebiet die Büromieten innerhalb weniger Jahre um über 30 Prozent fielen.

Kritiker warnten schon vor zwei Jahren (SPIEGEL 9/2004), dass die Diskrepanz zwischen Buch- und tatsächlichen Marktwerten immer größer werde. Der Bundesverband der Investmentfondsgesellschaften (BVI) reagierte auf die Kritik und wählte unter anderem die Londoner Ratingagentur Fitch als unabhängigen Bewerter. Doch nur eine Gesellschaft hatte den Mut, sich deren Bewertung zu stellen.

"Die machen ein Armageddon-Szenario auf", stöhnte Michael Kremer, Geschäftsführer der DB Real Estate, vor einem Jahr. Armageddon gilt gemeinhin als letzte Entscheidungsschlacht biblischen Ausmaßes. Kremer hat seinen letzten Kampf innerhalb der Deutschen Bank verloren. Er gab vergangene Woche seinen Rückzug bekannt.

Stattdessen triumphierten Ackermann und die Brandstifter, seine Investmentbanker. Was es heißt, wenn die mit dem Immobilienvermögen der Privatkunden lukrative Geschäfte auf eigene Rechnung machen, zeigt der Fall Rubicon.

Die australische Investmentgesellschaft kaufte vor kurzem für knapp 350 Millionen Euro 95 Prozent an drei Perlen aus dem Immobilienbesitz des grundbesitz-invest und brachte das Paket vorvergangenen Freitag in Sydney als Rubicon Europe Trust (RET) an die Börse. Den Kaufpreis für die Immobilien erhielt der deutsche Fonds am vergangenen Mittwoch - zufälligerweise einen Tag nach der Schließung.

Die pikanten Details zu dem Deal finden sich im Kleingedruckten des Verkaufsprospekts für die neuen RET-Aktien. Die Investmentbanker der Deutschen Bank haben bei dem Deal gleich mehrmals die Hand aufgehalten - als Manager des Börsengangs, als Verkaufsberater der eigenen Fondsgesellschaft, als Lieferant einer teuren Ausfallfinanzierung, als Kreditgeber und mit der Bereitstellung einer Absicherung für das Währungsrisiko von Rubicon. DB Real Estate will den Deal nicht kommentieren, das sei Sache der Bank.



DER SPIEGEL
Da erstaunt es nicht, dass manche Marktbeobachter die Deutsche Bank im Verdacht haben, am Ende große Teile ihres Fonds-Portfolios verkaufen zu wollen und deshalb die Krise inszeniert zu haben. Beim großen Ausverkauf würden die Abwertungsverluste bei den Anlegern hängen bleiben. Die Profite aus den Verkaufsgeschäften der Investmentbanker kämen dagegen der Bank zugute.

Zudem kassiert DB Real Estate bei jedem Verkauf eine Provision von einem Prozent des Transaktionswerts - ebenfalls zu Lasten der Anleger.

Die Konkurrenten der Deutschen Bank lösten ihre Fondsprobleme deutlich anlegerfreundlicher. Bei der Difa, der Immobilienfondsgesellschaft der Genossenschaftsbanken, meisterte man dieses Jahr einen Mittelabfluss von über einer Milliarde aus eigener Kraft. Verschiedene Objekte konnten rechtzeitig verkauft werden, ein Rücknahme-Stopp stand nie zur Diskussion. Für den Notfall hatte sich die genossenschaftliche Union-Investment-Gruppe verpflichtet, die Anteile der Anleger zu übernehmen.

Bei der Sparkassenbank Deka gibt es sogar die Zusage des Vorstands, eine Wertentwicklung in Höhe von zwei Prozent unabhängig von den Erträgen des Deka Immobilienfonds zu garantieren. "Wenn nicht der Himmel zusammenbricht, stehen wir zu unseren Liquiditäts- und Wertentwicklungszusagen", sagt Vorstandschef Fritz Oelrich. Insgesamt hat das Spitzeninstitut der Sparkassen dieses Jahr etwa 300 Millionen Euro zugebuttert.

"Das können wir nicht machen, weil wir in den USA börsennotiert sind", kommentiert man in der Deutschen Bank solche Rettungsmaßnahmen gern. "Da müssten wir mit Sammelklagen der Aktionäre rechnen." Kein besonders überzeugendes Argument. Wegen des öffentlichen Aufschreis in Deutschland sank der Börsenwert zwischenzeitlich um 900 Millionen Euro. Das ist deutlich mehr als der notwendige Zuschuss für den Fonds.

Zudem beweist der Allianz-Konzern, dessen Aktien ebenfalls in New York notiert sind, dass es auch anders geht. Anfang 2004 hatte der Münchner Versicherungsgigant bei seiner Tochter Dresdner Bank mit einer krassen Schieflage der Fonds zu kämpfen. Im März legten die Manager des Grundwert-Fonds einen verheerenden Halbjahresbericht vor. Innerhalb von sechs Monaten hatten die Anleger 1,34 Milliarden Euro abgezogen. Der Mutterkonzern musste beinahe über Nacht eine Milliarde frische Kredite in die Bücher des Grundwert-Fonds pumpen. Gleichzeitig wurden noch im März acht Büropaläste und ein Kino mehrheitlich in den Bestand der Allianz Immobilien GmbH verschoben.

Inzwischen besitzt der Grundwert-Fonds im Vergleich zu Anfang 2004 statt 140 nur noch rund die Hälfte der Objekte. 74 überwiegend deutsche Großimmobilien im Wert von über zwei Milliarden Euro wechselten den Eigentümer. Nun stehen sie mehrheitlich in den Büchern von Konzerngesellschaften der Allianz Group.

Alle Marktteilnehmer wissen, dass ein forcierter Verkauf der Immobilien zu einem rasanten Preisverfall führen würde. "Dann entsteht ein Flächenbrand", sagt der Vorstandschef einer Frankfurter Großbank. So langfristig denkt Deutsche-Bank-Chef Ackermann vielleicht nicht mehr.

Am Mittwoch dieser Woche entscheidet der Bundesgerichtshof, ob der Mannesmann-Prozess in Düsseldorf wieder aufgenommen werden muss. Dann könnte Ackermann womöglich noch einmal zu seinem persönlichen Armageddon im Gerichtssaal antreten. Falls er sich das noch mal antut.

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Deutsche Bank: Archivierte Beiträge bis 18. Dezember 2005