Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Deutsche Telekom: Archivierte Beiträge bis 1. März 2006
chinaman - Samstag, 10. Mai 2003 - 12:15
SPIEGEL ONLINE - 10. Mai 2003, 11:07
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,248176,00.html
Ermittlungen gegen T-Vorstände

Rückschlag für Aktionäre

Neuer Ärger für geprellte Telekom-Aktionäre: Staatsanwälte interessieren sich brennend für einen geheimen Prüfbericht zu den Telekom-Immobilien. Doch die Regierung will das brisante Gutachten nicht herausrücken. Begründung: "Das Wohl des Bundes" stehe auf dem Spiel. Das Papier könnte wichtige Grundlage für Tausende von T-Aktionären sein, die auf Schadensersatz hoffen.



Hamburg - Der Bundesrechnungshof hat in Abstimmung mit der Bundesregierung der Bonner Staatsanwaltschaft die Herausgabe eines geheimen 30-seitigen Gutachtens verweigert, das sich unter anderem mit der Rolle des Bundesfinanzministeriums bei der umstrittenen Immobilienbewertung der Deutschen Telekom AG befasst. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit drei Jahren wegen des Verdachts der Falschbilanzierung und des Kapitalanlagebetrugs gegen Vorstände und Aufsichtsräte des Unternehmens, an der der Bund eine Mehrheitsbeteiligung hält.

Der Rechnungshof beruft sich bei seiner Entscheidung auf den Paragrafen 96 der Strafprozessordnung. Danach kann die geforderte Herausgabe von Akten unterbleiben, wenn sie "dem Wohl des Bundes oder eines deutschen Landes Nachteile bereiten würde". Der Bundesrechnungshof bestätigte, dass die Entscheidung in Absprache mit dem Finanzministerium getroffen worden sei. Die Staatsanwälte hegen den Verdacht, die Telekom-Immobilien seien bei der Eröffnungsbilanz 1995 möglicherweise zu hoch bewertet worden, Vorstand und Aufsichtsrat seien schon frühzeitig über die vermeintliche Fehlbewertung informiert gewesen, ohne entsprechend zu reagieren.

Im Zuge der Ermittlungen hatten die Staatsanwälte auch den geheimen Bericht des Bundesrechnungshofes angefordert. Die Rechnungsprüfer hatten sich auf Antrag des Haushaltsausschusses im Juni 2002 mit den Immobilienbewertungen beschäftigt und dabei besonders die Rolle der Bundesregierung und deren Aufsichtspflicht bei der Telekom unter die Lupe genommen.

Die Weigerung des Rechnungshofes könnte dazu führen, dass das Ermittlungsverfahren der Bonner Staatsanwaltschaft in nächster Zeit eingestellt wird. Für viele T-Aktionäre, so der Geschäftsführer der Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Ulrich Hocker, wäre das ein schwerer Rückschlag. Zur Begründung ihrer Schadensersatzklagen seien sie dringend auf Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft angewiesen.

chinaman - Montag, 26. Mai 2003 - 09:14
Aus der FTD vom 26.5.2003
Deutsche Telekom: Tausende Aktionäre ziehen vor Gericht
Von Kristina Spiller, Hamburg

Die Deutsche Telekom wird wegen des umstrittenen Prospekts für den dritten Börsengang im Jahr 2000 mit einer neuen Klagewelle enttäuschter Aktionäre konfrontiert. Kurz bevor die Verjährungsfrist für solche Schadensersatzklagen in der Nacht zum Dienstag abläuft, haben sich Tausende Kleinanleger ebenfalls für eine Klage entschieden.

Die neuen Schadensersatzklagen hat ein Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom vergangenen Mittwoch ausgelöst. Danach müssen Rechtsschutzversicherungen die Klagekosten übernehmen.

Damit schwillt der Druck, den Anleger auf die Telekom ausüben, weiter an. Auch für andere Konzerne dürfte es ungemütlicher werden. "Mit dem Urteil ist auch das Interesse der Anleger anderer Unternehmen stark gestiegen, vor Gericht zu ziehen", sagt der Münchner Anwalt Klaus Rotter.


So seien Comroad , Infomatec , EM.TV wie auch Intershop , Metabox und Biodata im Visier neuer Kläger. Den Unternehmen werden fehlerhafte Ad-hoc-Mitteilungen oder Fehler in den Bilanzen zur Last gelegt.


Vorwurf des Verschweigens


Der Telekom werfen die Anleger vor, im Börsenprospekt risikoreiche Investitionen verschwiegen zu haben. Diese hätten den massiven Kursverfall verursacht. Die Aktien waren für 66,50 Euro auf den Markt gebracht worden, nun pendelt sich der Kurs bei 12 Euro ein.


Der Bonner Konzern musste schon mit der Klage der Kanzlei Doerr Kühn Plück & Thoeren im Namen von 1500 Aktionären vor eineinhalb Wochen die bisher größte Sammelklage gegen ein deutsches Unternehmen einstecken. Nun hat das BGH-Urteil den Kanzleien neue Kläger zugetrieben. Wie Doerr & Partner am Sonntag mitteilte, werde allein diese Kanzlei insgesamt 5500 Kleinaktionäre vertreten.


Rückenwind für US-Sammelklage


"Die Telefone stehen nicht mehr still. Nach dem Urteil ist hier die Hölle losgebrochen", sagte Andreas W. Tilp, Partner der Kanzlei Tilp & Kälberer. Tilp verspürt auch Rückenwind für eine Sammelklage deutscher Aktionäre gegen die Telekom in den USA. Seine Kanzlei hatte für einen Mandanten das Urteil des BGH erstritten.


Bisher hatten sich die Rechtsschutzversicherungen geweigert die Kosten für die Telekom-Klagen zu übernehmen. Ihr Argument: Die Klagen würden unter das Handelsrecht fallen und seien damit von den Policen nicht gedeckt. Der BGH entschied anders.


Fonds verzichten auf Klage


Die größten Investmentfonds in Deutschland wollen dagegen anders als viele Kleinaktionäre keine Prospekthaftungsklage gegen die Deutsche Telekom einreichen. Mit DWS Investments, Union Investment und DIT verzichten drei der vier größten Fondsgesellschaften nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters auf Schadensersatzansprüche.


Unterdessen hat die Bonner Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen den ehemaligen Telekom-Aufsichtsratschef Hans-Dietrich Winkhaus nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" eingestellt. Der Verdacht der Untreue hätte sich nicht bestätigt.


Die Staatsanwälte hatten unter anderem wegen eines millionenschweren Aktienoptionsprogramms aus dem Jahr 2001 und der Anhebung der Vorstandsbezüge um 52 Prozent ermittelt. Auch die Abfindung für Ex-Telekom-Chef Ron Sommer in Höhe von 11 Mio. Euro war Gegenstand des Verfahrens.


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Weiteres Vorgehen


Bündnis Mittwoch wollen sich nach Aussagen des Rechtsanwalts Jens-Peter Gieschen Juristen verschiedener Kanzleien zusammensetzen, um die weitere Strategie zu beraten.


Aufruf Betroffene Telekom-Aktionäre, die noch nicht geklagt haben, können das noch nachholen. Jurist Gieschen rät: "Wer bei seinem Amtsgericht einen Mahnbescheid einreicht und wegen der Prospekthaftung die Rückzahlung des Kaufpreises für die T-Aktien verlangt, kann die Verjährung unterbrechen."



© 2003 Financial Times Deutschland

URL des Artikels: http://www.ftd.de/tm/tk/1053857166794.html

mib - Dienstag, 13. Januar 2004 - 13:39
ich sag mal provokativ:
die Deutsche Telekom ist einer der unterbewertesten Titel im DAX und wird 2004/2005 ein tolles Comeback erleben...

(bin privat (untergewichtet) investiert)

Mib

stw - Dienstag, 13. Januar 2004 - 18:32
Naja, vor 3 Jahren hätte ich Dich noch ausgelacht, aber da hat sich tatsächlich einiges getan seitdem. Ich habe tatsächlich auch schon mal dran gedacht... muss ich mir mal wieder genuuer anschauen.
Wie begründest Du die Unterbewertung ? Welche Kennzahlen meinst Du ?

:-) stw

j_r_ewing - Dienstag, 13. Januar 2004 - 20:01
:-))

...und soll sehr gut im US-Mobilgeschäft laufen: auf eine Abwanderung zwei Zuwanderungen!

Vergeßt auch die Osteuropa-Beteiligungen nicht! (War da nicht auch was in Asien...?)

Vor allem:
die DT setzt gerade über den historischen "Rubikon" !

http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?asc=log&avgtype=simple&cmpId=121,1&dsc=abs&hist=30y&iJcfcode=2402&ind0=VOLUME&lSyms=DTE.ETR+DTE.FSE+DTE.STU+DTE.HAM+DTE.MUN+DTE.HAN+DTE.BER+DTE.DUS+DTEL-EUR-OTC.VTX+DTEL-EUR.VTX+DEU.SQ1+DTEL.ASX&sCat=STK&sIsin=DE0005557508&sPageType=extended&sSym=DTE.ETR&sWkn=555750&x=38&y=9&sTab=bigchart

Gruß
JR

wojtek_m - Dienstag, 13. Januar 2004 - 20:23
Bin zwar kein Chartie, aber ist die DT nicht charttechnisch ein 'Muss'?

prof - Mittwoch, 14. Januar 2004 - 10:02
Schöne Bodenbildung und Ausbruch über den starken Widerstand bei 14 Euro. Dazu noch Ende des Abwärtstrends seit 2000. Alos ein "Muss"!

Ich habe mich aber von dicken Werten (DAX, DOW, EuroStoxx) verabschiedet. Zu viele Fehlsignale, zu ängstliche Fondsmanager ...

Die Kleinen sind mir lieber - Prof

mib - Mittwoch, 10. März 2004 - 08:39
sieht doch gar nicht so schlecht aus!


ROUNDUP: Maut-Debakel schmälert 2003 Telekom-Gewinn - Erwartung erfüllt
BONN (dpa-AFX) - Die Schwierigkeiten bei der Einführung der Lkw-Maut hat das Ergebnis der Deutschen Telekom im abgelaufenen Geschäftsjahr erheblich belastet. Nach drei gewinnträchtigen Quartalen rutschte der Konzern im Schlussquartal in die Verlustzone. Wie die Telekom am Mittwoch in Bonn mitteilte, fiel im Gesamtjahr ein Überschuss von 1,25 Milliarden Euro an nach einem Rekordverlust von 24,6 Milliarden Euro im Vorjahr.
Deutliche Zugewinne verbuchte Europas größter Telekomkonzern dank eines starken Mobilfunkgeschäfts auch beim operativen Ergebnis und beim Umsatz. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sprang auf 18,29 (Vorjahr: 16,31) Milliarden Euro und der Umsatz auf 55,84 (53,7) Milliarden Euro. Im vierten Quartal verbuchte die Telekom ein EBITDA von 4,50 (4,4) Milliarden Euro und einen Fehlbetrag von 77 (-364) Millionen Euro. Das Maut-Debakel schmälerte das Konzernergebnis um 442 Millionen Euro. Alle kommenden Belastungen seien damit abgedeckt, hieß es. Analysten hatten mit einem Verlust im Schlussquartal gerechnet.

PROGNOSE ERFÜLLT

Der Bonner Konzern erfüllte mit seinem Ergebnis die eigenen Erwartungen und die des Marktes. Die von dpa-AFX befragten Analysten hatten im Durchschnitt mit einem EBITDA-Gewinn von 18,35 Milliarden Euro und einem Umsatz von 56,01 Milliarden Euro gerechnet. Den Überschuss sahen sie bei 1,30 Milliarden Euro. Vorstandschef Kai-Uwe Ricke hatte ein EBITDA von 18,2 Milliarden Euro und unter dem Strich eine "schwarze Null" in Aussicht gestellt.

Der Konzern bekräftigte seine Prognose für laufende Jahr. Demnach wird das EBITDA auf 19,2 Milliarden Euro ansteigen. Trotz des Milliardengewinns will das Unternehmen keine Dividende ausschütten. Erst für 2004 sei eine Ausschüttung geplant, hieß es. Einige Analysten hatten mit einer Dividendenzahlungen für 2003 gerechnet.

Wie erwartet hat sich die drückende Verschuldung weiter verringerte. Zum Jahresende lasteten Schulden in Höhe von 46,576 Milliarden Euro auf den Schultern der Telekom. Ende 2002 waren es noch 61,1 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 47,85 Milliarden Euro gerechnet./mur/she

chinaman - Donnerstag, 13. Mai 2004 - 07:55
ftd.de, Do, 13.5.2004, 7:27
Telekom verfehlt die Erwartungen

Die Deutsche Telekom hat im Auftaktquartal trotz Zuwächsen beim Umsatz und beim operativen Ergebnis die Erwartungen der Analysten nicht erfüllt. Im Mobilfunk enttäuschte das Ergebnis, im Festnetz erfreute es dagegen.


Die Deutsche Telekom teilte am Donnerstag vor Börsenöffnung in Bonn mit, der Umsatz habe im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,7 Prozent auf 14,0 Mrd. Euro zugelegt. Dabei profitierte der größte europäische Telekom-Konzern vor allem vom Wachstum im Mobilfunk. Auch das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen) legte im Jahresvergleich um 2,4 Prozent auf 4,585 Mrd. Euro zu. Nach Abzug der Steuern seien im Quartal 169 Mio. Euro als Konzernergebnis verblieben. Im Vorjahresquartal hatte das Nachsteuerergebnis 853 Mio. Euro betragen, da der Konzern Steuervorteile nutzen konnte und sich von Beteiligungen trennte.

Von Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt höhere Zuwächse prognostiziert. Bei einem Umsatzanstieg auf 14,12 Mrd. Euro hatten sie mit einem Überschuss von 334 Mio. Euro gerechnet. Als Ebitda hatten die Experten 4,64 Mrd. Euro vorhergesagt. Damit hätte sich ein deutliches Wachstum über dem Branchendurchschnitt ergeben.


Mobilfunk bleibt hinter den Erwartungen

Vor allem die Mobilfunksparte blieb trotz der Umsatzzuwächse beim operativen Ergebnis (Ebitda) hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Negativ wirkte sich im Jahresvergleich der starke Euro zum Dollar und zum Pfund aus. Besser als von Analysten prognostiziert entwickelte sich allerdings die im Konzern dominierende Festnetz-Sparte T-Com, deren um Sondereinflüsse bereinigtes Ebitda lediglich um 1,2 Prozent auf 2,641 Mrd. Euro sank. Die Sparte leidet unter Preisdruck durch Wettbewerber und sinkende Verbindungsumsätze. Diese negativen Einflüsse können nur zum Teil durch höhere Anschlussgebühren ausgeglichen werden.


Für das Gesamtjahr bekräftigte die Telekom ihre Erwartung, ein um Sondereffekte bereinigtes Ebitda von 19,2 Mrd. Euro erreichen zu wollen. Der Free Cash Flow (Kapitalmittelüberschuss) soll weiterhin mindestens 6 Mrd. Euro betragen.


Starkes Kundenwachstum bei T-Mobile USA

Die US-Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, T-Mobile USA, hat bei einem deutlichen Kundenwachstum ein besser als erwartetes operatives Ergebnis erzielt. Die Telekom teilte mit, T-Mobile USA habe in den Monaten Januar bis März fast 1,2 Millionen Neukunden gewonnen. Das Ebitda (Ergebnis vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und Amortisationen) habe bei 405 Mio. Euro gelegen, was einem Zuwachs von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspreche. Dagegen sank das Ebitda in der deutschen Mobilfunkgruppe deutlich auf 773 Mio. Euro von 814 Mio. Euro vor Jahresfrist. Das Kundenwachstum im ersten Quartal habe bei 348.000 Neukunden gelegen.

chinaman - Dienstag, 25. Mai 2004 - 09:00
MOBILFUNK-ZUKAUF

Telekom gibt in den USA 2,3 Milliarden Dollar aus

Die Deutsche Telekom hat ihr Mobilfunknetz in den USA deutlich erweitert. Mit eigenen Kapazitäten in Kalifornien und Nevada will T-Mobile USA seine Kundenzahl über die 30-Millionen-Marke hieven.

Bonn - Wie die Telekom heute per Ad-hoc-Meldung mitteilte, wird der US-Konzern Cingular Wireless seine Anteile an einem Gemeinschaftsunternehmen für 2,5 Milliarden Dollar abgeben. Die beiden Unternehmen hatten bislang ihren Mobilfunkverkehr in New York, Nevada und Kalifornien gemeinsam abgewickelt. Die Auflösung der Kooperation ist für Cingular unproblematisch, weil der US-Konzern seit der Übernahme des kleineren Konkurrenten AT&T Wireless nicht mehr auf Netzkapazitäten von T-Mobile angewiesen ist. Eine Ausgleichszahlung in Höhe von 200 Millionen Dollar von Cingular vermindert laut Telekom-Mitteilung den tatsächlichen Kaufpreis auf 2,3 Milliarden Dollar. Die Zahlung soll Anfang 2005 erfolgen.

Die Telekom verspricht sich von dem Zukauf der Mobilfunknetze einen deutlichen Geschäftszuwachs. Bis Ende 2004 will T-Mobile die Zahl ihrer Kunden in den USA auf über 16 Millionen steigern. Zum Ende des ersten Quartals waren es noch 14,3 Millionen, Ende 2003 13,1 Millionen. Die langfristigen Erwartungen für die Kundenbasis über einen Zeithorizont von zehn Jahren beziffert das Unternehmen nun auf 30 bis 35 Millionen, bisher war T-Mobile von einer Steigerung auf rund 25 Millionen Kunden ausgegangen.

Quelle: Spiegel online

chinaman - Donnerstag, 3. Juni 2004 - 08:10
Aus der FTD vom 3.6.2004

Deutsche Telekom peilt Kauf in Osteuropa an
Von Christian Höller, Wien


Die Deutsche Telekom will die staatliche Telefongesellschaft Telecom Montenegro übernehmen. Allerdings tritt der Konzern nicht selbst als Bieter auf, sondern hat über die ungarische Tochtergesellschaft Matav sein Interesse bekundet.

"Matav ist an Telecom Montenegro sehr interessiert", sagte der Chef der montenegrinischen Privatisierungsagentur Zoran Sekulic. Die mögliche Akquisition in Montenegro passt in die Strategie von Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke, der bei der Hauptversammlung Mitte Mai bereits weitere Zukäufe in Osteuropa in Aussicht gestellt hatte. Auf Grund des gesättigten Heimatmarktes will Ricke das Auslandsgeschäft stärken. Dabei rechnet er sich vor allem in den jungen Märkten Osteuropas Chancen aus. Der Zuwachs in der osteuropäischen Telekombranche liegt laut einer Arthur-D.-Little-Studie weit über dem EU-Schnitt.

Der Bonner Konzern ist mit fast 60 Prozent an Matav beteiligt und nutzt die Ungarn-Tochter als Stützpunkt für die Ausdehnung in Südosteuropa. So hält Matav die Mehrheit am größten Telekomkonzern Mazedoniens. Nun wendet sich die Telekom Montenegro zu. Laut jetzigem Stand der Gespräche habe Matav die besten Aussichten auf den Zuschlag, berichten montenegrinische Zeitungen. Matav und die Deutsche Telekom wollten das Interesse am Mittwoch weder bestätigen noch dementieren.


Die staatliche Telecom Montenegro verfügt in der 690.000 Einwohner zählenden serbischen Teilrepublik über das Monopol im Festnetz. Größte Perle des Anbieters ist die Mobilfunktochter Monet, die 420.000 Kunden betreut. Der Staat hält an dem Konzern 89 Prozent. Die restlichen Anteile gehören den Mitarbeitern.


Weitere Übernahmekandidaten


Analysten gehen davon aus, dass sich Matav in weiterer Folge um die staatliche Telefongesellschaft Serbiens bemühen wird. "Matavs eigentliches Ziel dürfte Serbia Telekom sein", sagt Szabolcs Szikszai, Analyst der Takarekbank in Budapest. An Serbia Telekom war Telecom Italia beteiligt. Die Italiener haben im Vorjahr ihren 29-Prozent-Anteil für 195 Mio. Euro an den serbischen Staat zurückverkauft. Seitdem befindet sich der Konzern wieder zu 100 Prozent im Staatseigentum. Die Privatisierung wird für 2005 erwartet.


Indes wird in Ungarn darüber spekuliert, dass die Telekom Matav mittelfristig komplett übernehmen und den Kleinaktionären, die 41 Prozent am Unternehmen halten, ein Übernahmeangebot machen wird. "Die Deutsche Telekom hat ein großes Interesse, die Matav-Gruppe aufzukaufen. Der Deal würde Synergien heben und Steuervorteile bringen", heißt es in der jüngsten Analyse der Raiffeisen Centrobank. Solch ein Schritt könne in den nächsten zwei bis drei Jahren Sinn machen.


Viel früher könnten die Bonner ihren 51-Prozent-Anteil am führenden kroatischen Telekomkonzern Hrvatski Telekom (HT) aufstocken. Die restlichen 49 Prozent befinden sich in Staatsbesitz. Kroatischen Politikern zufolge soll der Anbieter noch dieses Jahr komplett privatisiert werden. HT zählt mit 1,1 Mrd. Euro Umsatz zu den führenden Telekomkonzernen der Region. In der kroatischen Regierung gibt es starke Bestrebungen, 35 Prozent des Staatsanteils über die Börse zu verkaufen. Die restlichen 14 Prozent sollen an Mitarbeiter und Kriegsveteranen abgegeben werden. Kroatischen Medienberichten zufolge ist der Bonner Konzern von diesen Plänen nicht angetan. Die Deutsche Telekom wolle das Unternehmen vollständig kaufen.

chinaman - Donnerstag, 3. Juni 2004 - 08:11
Telekom-Klagen: Per Eilantrag nach Karlsruhe


Von Nicola de Paoli


Die Schadensersatzklagen Tausender von Telekom-Anlegern beschäftigen nun auch das Bundesverfassungsgericht. Da bislang noch keine einzige Klage am Landgericht Frankfurt verhandelt worden ist, hat die Anwaltskanzlei Rotter nun einen Eilantrag in Karlsruhe gestellt. "Ich will, dass ein Termin konkret festgesetzt wird", sagte Anwalt Franz Braun der FTD. Der zuständige Richter in Frankfurt hatte erste Prozesse noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt, ohne jedoch bislang einen konkreten Zeitpunkt zu nennen.


Bei den Schadensersatzklagen handelt es um den wohl größten Anlegerstreit der deutschen Justizgeschichte. Tausende Aktionäre werfen dem Konzern falsche Angaben im Emissionsprospekt zum dritten Börsengang vor. Auch die Staatsanwaltschaft Bonn ermittelt wegen der Vorwürfe. Die ersten zivilrechtlichen Klagen wurden bereits vor rund drei Jahren erhoben, ohne dass bislang auch nur ein Urteil gesprochen wurde.


Anwalt Braun sieht daher das Verfassungsrecht auf Anhörung durch ein Gericht verletzt. Es zeichne sich bereits ab, dass viele Anleger wegen der Untätigkeit der Justiz ihre Ansprüche gar nicht mehr wahrnehmen würden, argumentiert er. Mit einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts sei in einigen Wochen zu rechnen. Die Erfolgsaussichten des Eilantrags werden von Anwälten allerdings skeptisch gesehen. Das Bundesverfassungsgericht hatte zwar in einem anderen Fall eine Wartezeit von sechs Jahren als zu lange angesehen, aber über drei Jahre Wartezeit bislang noch nicht zu entscheiden.


Auch das Frankfurter Gericht muss sich mit vielen unklaren Rechtsfragen beschäftigen. Um die gewaltige Menge an Klagen irgendwie in den Griff zu kriegen, sollen daher zunächst rund zwölf Musterverfahren verhandelt werden. Dabei muss geklärt werden, ob millionenteure Gutachten nötig sind. Wäre das der Fall, dürften die Rechtsschutzversicherungen bei der Übernahme der Kosten dankend abwinken. Auch dieser Streit würde dann vor den Gerichten landen.

chinaman - Dienstag, 22. Juni 2004 - 18:18
Angaben aus Regierungskreisen

Bund plant Ausverkauf von Aktien


Bundesfinanzminister Hans Eichel will sich bis Ende 2006 von sämtlichen Bundesanteilen an Post und Telekom trennen. Die Wertpapiere sollen entweder veräußert oder bei der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau geparkt werden.

HB BERLIN. „Wenn alles so läuft wie vorgesehen, dann würden wir 2006 den letzten Rest Telekom und Post privatisieren“, verlautete am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin. Der Großteil der Aktien solle bereits 2005 veräußert werden, um mit den erhofften Milliardenerlösen Haushaltslöcher zu stopfen. Vom Konjunkturverlauf hänge auch ab, ob für das kommende Jahr weitere Sparmaßnahmen erforderlich werden, um den Euro-Stabilitätspakt zu erfüllen. Als relativ sicher gilt, dass im Herbst ein Nachtragsetat für das laufende Jahr aufgelegt wird.

Im Haushaltsentwurf für 2005, den das rot-grüne Kabinett an diesem Mittwoch beschließen will, sind Privatisierungserlöse im Rekordvolumen von 15,45 Mrd. € veranschlagt. Damit gelingt es Finanzminister Hans Eichel (SPD), die Neuverschuldung auf 22 Mrd. und somit unter die Investitionssumme von 22,8 Mrd. zu drücken. Damit wäre der Haushalt verfassungskonform. Für die Einhaltung der von Brüssel erlaubten Defizitgrenze von 3,0 % des Bruttoinlandsprodukts spielt der Vermögensverkauf keine Rolle. Die Opposition kritisiert die Privatisierungen als Luftbuchung.

Die Privatisierungssumme soll vor allem über die Veräußerung von Telekom- und Postaktien erreicht werden. Man müsse sich dabei in schwierigen Zeiten nicht in Abhängigkeit der Börsen begeben, hieß es. Die Pakete könnten auch als „Parklösung“ an die staatliche KfW-Gruppe gegeben werden. „Über die KfW wäre so etwas zu finanzieren.“ Kleinere Beträge könnten 2006 abgestoßen werden. Der Bund hält nach eigenen Angaben noch 26 % der Telekom- und 20 % der Post-Aktien. Bei der KfW sind außerdem bereits 16,7 % Telekom- und mehr als 40 % Post-Anteile geparkt.

Auf der Verkaufsliste stehen auch Beteiligungen an den Flughäfen in Frankfurt am Main und München. Dies seien allerdings „relativ kleine Dinge“. Dem Vernehmen nach geht es hier um erhoffte Erlöse von etwa 1 Milliarde Euro. Der Bund verspricht sich im Rahmen der Privatisierungen auch zwei Mrd. € von der Übertragung des ERP- Förderprogramms an die KfW. Man sei überzeugt, dass das Programm auch nach Abzug der zwei Mrd. € fortgesetzt werden könne.

Die Bundesregierung sieht „gute Chancen“, nach drei Verstößen in Folge 2005 das Euro-Defizitkriterium wieder einzuhalten. Man wisse aber nicht, „wie die Welt im Herbst aussieht“. Sollte die Konjunktur nicht weiter positiv verlaufen, müsste „nachgesteuert werden“, um die Brüsseler Vorgaben zu erfüllen. Die Regierung habe aber keine Sparmaßnahmen in der Schublade und sei überzeugt, „dass nichts getan werden muss“. Im Herbst wisse man mehr. Sollten dann im Haushalt 2004 bis zu zehn Mrd. € fehlen, müsse ein Nachtragsetat aufgelegt werden.


HANDELSBLATT, Dienstag, 22. Juni 2004, 16:02 Uhr

drwssk - Donnerstag, 11. November 2004 - 08:31
Und mit dieser Dividendenankündigung und dem Dividendenausblick kann ich ohne weiteres längere Zeit warten, bis der Kurs wieder im mittleren Zwanzigerbereich ist.
be.

stw - Donnerstag, 11. November 2004 - 18:14
Äh... wovon redest Du ? Könntest Du solche Sachen hier bitte reinkopieren, dann liest sich das Borad leichter.

:-) stw

drwssk - Donnerstag, 11. November 2004 - 20:10
Das ist ein interessante Frage. Mich stört eigentlich oft, daß das, was ich Minuten zuvor in wallstreet-online lese, hier noch einmal erscheint, nämlich die entsprechende ad-hoc. Ich glaube doch nicht, daß es user gibt, die nur hier lesen? Und bei einem 'großem' Wert, wie die Telekom, müßten die heutigen Tatsachen inzwischen bekannt sein. Aber, in Zukunft, bei kleinen Werten gibt es ein copy.
be.

stw - Freitag, 12. November 2004 - 08:55
Mir geht es vor allem darum, dass in diesen Threads hier bei uns zu den für uns relevanten Werten die längerfristige Entwicklung auch noch nach Jahren nachzulesen ist. Das ist auf den NAchrichten-Sites natürlich nicht möglich. Deshalb muss natürlich nicht jede Pressemeldung hier reinkopiert werden, aber die wichtigen Dinge gerade zu den kleineren Werten würde ich schon gerne hier an einem Fleck zusammentragen...

:-) stw

stephan - Mittwoch, 1. März 2006 - 14:50
Die ansprechende Dividendenrendite führt dazu, dass ich die Dt. Telekom als Betonpfeiler in Erwartung einer schwachen Gesamtbörse ins konservative Musterdepot aufnehme. Auch wenn die Dividende durch die operativen Probleme der Telekom sinkt, glaube ich hier an relativ sichere 4%+ p.a., besser als eine Anleiheninvestition.

Kauf von 600 Dt. Telekom zu 13,43 Euro.

prof - Mittwoch, 1. März 2006 - 15:40
Meiner Meinung nach ein fundamentaler Fehler, charttechnisch ohnehin kein Kauf!
Wenn ich in OS spekulieren würde, wäre das meine Put-Position!
Prof

stephan - Mittwoch, 1. März 2006 - 15:47
Wunderbar, endlich mal vollig konträre Meinungen.

Für Put Positionen würde ich diverse dt. Solar Werte empfehlen.

Gruss
Stephan

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