Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Daimler: Archivierte Beiträge bis 1. April 2005
chinaman - Mittwoch, 3. November 2004 - 17:32
Betrifft auch bspw. VW; ich stell es aber mal hier zur Info rein ...

Gruß
Chinaman


Mit Vollgas in die Krise

Droht deutschen Autokonzernen in China ein Desaster wie in Brasilien?

A. BUSCH, M. GÄRTNER, SÃO PAULO/PEKING HANDELSBLATT, 3.11.2004 In der steilen Linkskurve hinauf zum Ya Yun Cun ist die miese Stimmung sichtbar. Am Eingang zu einem der größten Automärkte Chinas, im Osten der Hauptstadt, steht zwischen bunten Werbetafeln ein ziemlich alt wirkender Jeep 2500. Kaum jemand beachtet das lustlos präsentierte Auto aus der Produktion des ältesten Joint Ventures in China, einer Kooperation zwischen Daimler-Chrysler und Beijing Automotive (BAIC).

Auch bei Marktführer Volkswagen gleich nebenan sieht es nicht besser aus: Auf dem ehemaligen Gelände der Asienspiele stehen "Jetta" und "Santana" Spalier für die umworbene Kundschaft. Im Showroom mit den Importautos aus Wolfsburg herrscht indes Leere. "Nur vier Touaregs habe ich diese Woche verkauft", raunt eine Verkäuferin.

Den chinesischen Automarkt belastet in diesen Wochen ein unheilvoller Cocktail aus wachsender Überkapazität, schwindender Nachfrage und gebremsten Konsumenten-Krediten der Staatsbanken. Das alles hat in Chinas Autoindustrie einen besonders durch General Motors angefachten, heftigen Preiskrieg ausgelöst, der die Preise für viele Modelle Monat für Monat um ein bis zwei Prozent einbrechen lässt.

Auf den Parkplätzen der Hersteller und in den Verkaufsräumen stehen jetzt schon 400 000 unverkaufte Autos, das sind doppelt so viele wie zu Jahresbeginn. Und die Aussichten sind keineswegs rosig. Nach Berechnungen der Investmentbank JP Morgan wird die Autobranche in China im kommenden Jahr 23 Prozent mehr Autos bauen, als sie verkaufen kann. Und noch immer strömen die ausländischen Multis mit Milliardeninvestitionen gen Osten, weil sie das gewaltige Land als wichtigsten Zukunftsmarkt betrachten - mit Vollgas in die Krise.

Stopp - dieser Film sieht irgendwie bekannt aus. Auf der anderen Seite der Weltkugel wurde er vor zehn Jahren schon einmal gezeigt. Damals war das Dorado der Autobauer Brasilien. Wie auf Kommando stürzten sich alle auf das Amazonasland, dem neuen Wachstumsmarkt schlechthin. Rund 25 Milliarden Dollar investierten sie samt Zulieferern. Heute, zehn Jahre später, will von Aufbruchstimmung keiner mehr was wissen: Kaum ein Konzern macht hier nennenswerten Gewinn. Die meisten fahren seit Jahren Verluste ein. Die Fabriken sind nur zu 60 Prozent ausgelastet. Droht sich dieses Desaster nun in China zu wiederholen?

Es gibt keine einheitliche Meinung. "China ist die Rakete im internationalen Autogeschäft", schwärmt Bernd Gottschalk, Präsident des Verbands der Automobilindustrie, "China ist nicht mit Brasilien zu vergleichen." VW-Chef Bernd Pischetsrieder warnte indes bereits 2003, dass "in China in zehn Jahren eine Situation wie in Brasilien entstehen könnte".

Wer hat Recht? Die Prognosen der Experten lassen nichts Gutes erwarten. Auto-Analysten wie Henry Wu von der UBS in Schanghai oder die Marktforscher von KPMG rechnen damit, dass in China Ende 2005 bereits Überkapazitäten von 90 Prozent bestehen, wenn die Fabriken fünf Millionen Fahrzeuge ausspucken könnten, der Absatz aber bei 2,6 Millionen Fahrzeugen dahindümpelt. Die zu hoch angesetzten Wachstumsprognosen - in Brasilien waren sie der Hauptgrund für die roten Zahlen.

"Die Welt hat geglaubt, dass Brasilien immer weiterwachsen wird - und das kam nicht nur von irgendwelchen hausinternen Wirtschaftsberatern", sagt Hans Maergner, Präsident von VW do Brasil, "im Nachhinein war das falsch. Wir haben hier viel zu viel in Maschinen und Modelle investiert."

Die Gefahr könnte jetzt auch in China drohen - und deutsche Autobauer sind wieder ganz vorn dabei: VW will bis 2008 seine Fertigungskapazität auf 1,6 Millionen Autos verdoppeln, hat allerdings stets betont, neueste Marktentwicklungen zu berücksichtigen. Und die sind nicht eben gut für die Wolfsburger: Erst in der vergangenen Woche erklärte der Konzern, derzeit würde VW in China kein Geld verdienen. Die Produktion sei im dritten Quartal sogar gesenkt worden, um den Lagerbestand abzubauen. Gestern gab Daimler-Chrysler den Produktionsstart in China der C- und E-Klasse für 2005 bekannt. Mit Partnern will der Konzern zudem ab 2006 jährlich 40 000 Sprinter-Transporter und Vans bauen. BMW produziert schon seit Ende 2003 in Ostchina 3er und 5er. Doch die Münchener mussten kürzlich ihre Bänder für zwei Wochen anhalten. Um für den neuen 5er umzurüsten, heißt es offiziell. In der Branche munkelt man indes von Zwangsferien als Folge wachsender Lagerbestände.

Die Strategen in den Autokonzernen aber wollen sich von kurzfristigen Schwankungen nicht entmutigen lassen. Sie verweisen auf das Urbanisierungsprogramm der Regierung, die bis 2020 den Anteil der städtischen Bevölkerung verdoppeln will. Und: Auch die unterschiedliche Struktur der Firmen in China könnte ein Desaster wie in Südamerika vermeiden. In China sind die Automultis zusammen mit lokalen Staatsunternehmen in Joint Ventures vereinigt. Sie haben die Staatsbanken zur Finanzierung im Rücken, die Absatzkrisen auch mal abfedern können.

Sonst aber ähneln sich viele Fehler, die die Konzerne schon in Brasilien gemacht haben. So wächst der Markt vor allem im Billigsegment. Doch da haben viele Autobauer nicht die richtigen Modelle. "Wahnsinn", sagt ein Insider, der Volkswagen in China gut kennt, "wie wollen die ihren Absatz verdoppeln, ohne zehn neue Modelle in der Pipeline zu haben?"

Tatsächlich sind auf dem Gelände des Pekinger Automarkts oft so wenig Käufer zu sehen, dass die VW-Verkäufer unter einem zersausten Sonnenschirm ausgiebig Zeit für das chinesische Schachspiel Xiang Qi haben. Ihre Blicke sind fest auf den grauen Betonboden gerichtet, Kundschaft ist ohnehin nicht im Anmarsch. "Der September war ganz miserabel", sagt einer der Verkäufer.

Direkt gegenüber am Ya-Yun- Cun-Automarkt demonstriert ein japanischer Automulti, wohin es künftig gehen soll in China. Eine penibel geputzte Staffel weißer Honda-Modelle, Chinesen lieben helle Farben, ist Sinnbild für den mit allerlei Kleinwagen laufenden Großangriff aus Japan. Auch Toyota ist dabei, genauso wie Hyundai und die chinesischen Konzerne Geely und Chery. Sie alle erleben rasante Zuwachsraten - mit Billigmodellen.

levdul1 - Dienstag, 4. Januar 2005 - 17:13
ich denke, daß der Anteil am Umsatz in China im Augenblick überschätzt wird. China gilt als zukünftiger Absatzmarkt und deshalb ist es wichtig sich dort zu positionieren. Ihre hauptsächlichen Gewinne erzielen die Automobilkonzerne jedoch in Europa und den USA. Gerade DCX ist gerade knapp über Buchwert bewertet und weist einen Cash-Flow von über 16 Euro pro Aktie aus !! Für mich ein Standardinvestment seit einigen Jahren, welches immerhin noch 4.4 % Dividende in die Kassen spült.

stw - Dienstag, 4. Januar 2005 - 18:23
Die Auswahl unter den Autotiteln fällt wirklich schwer momentan. Ich sehe sowohl DCX als auch VW Vz. und BMW Vz. für sehr aussichtreich an in 2005. Daher bin ich seit einiger Zeit in allen 3 Titeln investiert.

:-) stw

stw - Montag, 31. Januar 2005 - 13:40
Die Scheichs wissen schon was sie tun, ich sehe diesen neuen Aktionär recht positiv.

:-) stw

Kurspotenzial für DaimlerChrysler trotz neuem Investor begrenzt
(Zusammenfassung)

STUTTGART/DUBAI (Dow Jones-VWD)--Der Einstieg der Vereinigten Arabischen
Emirate (VAE) bei der DaimlerChrysler AG, Stuttgart, sorgt laut Analysten
zwar für Stabilität auf der Aktionärseite, größeres Kurspotenzial sehen sie
jedoch nicht. "Der Angebotsüberhang durch das Paket der Deutschen Bank
bleibt nach wie vor bestehen", betont LBBW-Analyst Wolfgang Albrecht.
Außerdem habe sich an der fundamentalen Situation des Automobilkonzerns
nichts geändert. Die Dubai International Capital hatte am Wochenende
mitgeteilt, für 1 Mrd USD rund 2% an DaimlerChrysler erworben zu haben und
damit drittgrößten Aktionär des Automobilherstellers zu sein.

Die größten Anteilseigner sind die Deutsche Bank AG und das Emirat Kuwait
mit Anteilen von 10,4% bzw 7,2%. Während sich Kuwait als längerfristiger
Investor versteht, will die Deutsche Bank ihre Industriebeteiligungen
abbauen. DaimlerChrysler hält eigenen Aussagen zufolge keine eigenen Aktien.
Wie Dubai mitteilte, wurden die Daimler-Aktien in den vergangenen Wochen am
Frankfurter Markt gekauft. Dies werfe eher ein schlechtes Licht auf die
Aktie, so Albrecht. Ein so großes Paket hätte zu Kursanstiegen führen
müssen, die Aktie habe jedoch eher schwächer notiert. "Es scheint also viele
verkaufswillige Investoren zu geben", so Albrecht.

DaimlerChrysler zufolge hatte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Schrempp im
Herbst in Dubai auf einer Investorenmesse für sein Unternehmen geworben und
die Scheichs offensichtlich von einem Investment überzeugt. Das Unternehmen
ernte nun allmählich die Früchte aus der Fusion mit Chrysler, begründete der
CEO der Dubai Holding, Mohammed al-Gergawi, den Schritt. Viele Analysten
sind jedoch skeptisch, was die Perspektiven von DaimlerChrysler angeht. Das
fundamentale Szenario ändert sich nicht, betonen sowohl Albrecht als auch
sein Kollege Michael Raab von Sal. Oppenheim. Die Probleme bei Mercedes-Benz
und die Verluste beim Kleinwagenhersteller smart bestünden nach wie vor.

Der operative Gewinn der einstigen Vorzeigesparte Mercedes Car Group
(MCG) ging im dritten Quartal um 62% auf 304 Mio EUR ein. Für 2004 rechnet
der Konzern damit, dass das Spartenergebnis "wesentlich" unter den im
Vorjahr erzielten 3,1 Mrd EUR liegt. Wie der neue MCG-Verantwortliche
Eckhard Cordes die vielfältigen Probleme bei Mercedes lösen und die
Profitabilität erhöhen will, ist noch völlig unklar. Offen ist auch, was mit
dem defizitären Kleinwagenhersteller smart passiert.

Laut Albrecht ist der Kurs von Daimler aber durch die hohe
Dividendenrendite nach unten abgesichert. Er rechnet damit, dass erneut 1,50
EUR pro Aktie an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Raab betonte, dass der
Einstieg der Dubai Holding immerhin die Stabilität der Aktionärsstruktur
erhöhe. Auch der Streubesitz von aktuell 81,4% ändert sich durch die
Transaktion nicht. Da die Anteile der Großaktionäre nicht mitgezählt werden,
bleibt der für die Gewichtung in den Indizes ausschlagebende
Freefloat-Faktor unverändert.

Die Dubai Holding gehört dem Kronprinzen von Dubai, Mohammed bin Rashid
Al Maktoum. Sie gründete im Oktober die Dubai International Capital mit
Samir al-Ansari als CEO als Private-Equity- und Investmentgesellschaft.
Anlässlich der Gründung hatte Dubai-Holding-CEO Mohammed al-Gergawi
angekündigt, das Unternehmen werde die Dubai Holding durch die Schaffung von
Wachtstumsbereichen unterstützen. Seinerzeit stellte er auch Beteiligungen
an weltweit führenden Unternehmen in Aussicht.

Experten zufolge strebt das Land die Ausweitung des Investmentportfolios
in der Automobilindustrie an. Mit Blick auf die sinkenden Ölreserven habe
Dubai seine Wirtschaft erfolgreich weg von der Energie und hin zu Handel,
Dienstleistungen und Immobilien expandiert. Der Wert von Flächen in der
Wüste sei in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen. Diese hätten sich
somit zu einer wichtigen Einnahmequelle für die Regierung entwickelt.

Gerüchte über eine strategische Komponente und den geplanten Bau einer
Produktion in der Region, wurden von DaimlerChrysler jedoch dementiert:
"Solche Pläne gibt es nicht", sagte eine Sprecher des Automobilkonzerns.
Insidern zufolge ist in den Gesprächen der beiden Parteien bereits über die
Möglichkeit gesprochen worden, dass sich DaimlerChrysler gemeinsam mit den
Partnern vor Ort in der Produktion engagiere. "Dubai will die
Wirtschaftsbasis verbreitern, und man wird versuchen, Daimler davon zu
überzeugen, dass die niedrigen Lohnkosten ideale Bedingungen für das
Unternehmen darstellen, Teile der Produktion in den Emiraten anzusiedeln",
sagte ein Informant.

Abu Dhabi, die Hauptstadt der VAE, habe eine ähnliche Strategie zur
Entwicklung ihrer Industrie verfolgt. Im November habe die staatseigene
Mubadala gemeinsam mit der Volkswagen AG eine Beteiligung an der
europäischen Leasingfirma Leaseplan erworben. Einen Monat später habe VW
angekündigt, sie werde in Abu Dhabi ein Lkw-Werk errichten.

stw - Donnerstag, 10. Februar 2005 - 08:41
Die DCX-Aktie bleibt für mich ein Kauf, da schlummert noch sehr viel Ertragspotential.

:-) stw

DaimlerChrysler erreicht Operating Profit von EUR 5,8 Mrd. trotz Ergebnisrückgang bei Mercedes Car Group

Stuttgart/Auburn Hills - DaimlerChrysler (Börsenkürzel DCX) hat heute den vorläufigen Konzernabschluss und die Ergebnisse der Geschäftsfelder für das Jahr 2004 veröffentlicht.

Mit EUR 5,8 Mrd. lag der Operating Profit deutlich über EUR 5,1 Mrd., dem Operating Profit des Jahres 2003 vor Restrukturierungsaufwendungen bei der Chrysler Group und ohne den Gewinn aus der Veräußerung von MTU Aero Engines. Zum Anstieg hat vor allem die Ergebnisverbesserung der Geschäftsfelder Chrysler Group und Nutzfahrzeuge beigetragen. Der Beitrag des Geschäftsfelds Dienstleistungen lag trotz der Aufwendungen für Toll Collect auf dem hohen Vorjahresniveau. Der Beitrag der Mercedes Car Group zum Operating Profit des Konzerns ist dagegen stark zurückgegangen.

Das Konzernergebnis stieg von EUR 0,4 auf EUR 2,5 Mrd. Das Ergebnis je Aktie lag mit EUR 2,43 ebenfalls deutlich über dem Wert des Vorjahres.

Der Vorstand schlägt dem Aufsichtsrat vor, eine unveränderte Dividende in Höhe von EUR 1,50 (i. V. EUR 1,50) auszuschütten.

DaimlerChrysler hat im Jahr 2004 insgesamt 4,7 Mio. Fahrzeuge abgesetzt und damit das Vorjahresniveau um 8% übertroffen. Der Konzernumsatz stieg um 4% auf EUR 142,1 Mrd. Bereinigt um Wechselkurseffekte und Veränderungen im Konsolidierungskreis lag der Umsatz um 7% höher als im Vorjahr.

Der Operating Profit der Mercedes Car Group lag mit EUR 1,7 Mrd. deutlich unter dem hohen Vorjahresniveau von EUR 3,1 Mrd. Dies ist einerseits auf den veränderten Modell-Mix und Wechselkurseffekte zurückzuführen, andererseits aber auch auf die hohen Anlaufkosten für neue Produkte und die Aufwendungen für die Qualitätsoffensive bei Mercedes-Benz. Darüber hinaus war der Ergebnisbeitrag der Marke smart aufgrund höherer Marketingaufwendungen und der Anlaufkosten für den smart forfour deutlich negativ.

Die Mercedes Car Group hat ein umfassendes Programm zur Effizienzsteigerung und Erlösoptimierung gestartet. Mit dem Programm CORE beabsichtigt die Mercedes Car Group, ihr Ergebnis um mehr als EUR 3 Mrd. zu verbessern. Dies sollte dazu führen, dass das Geschäftsfeld im Jahr 2007 wieder einen Return on Sales von 7% erreichen wird. Bereits 2004 hatte sie ihre Qualitätsoffensive ausgeweitet. Für die Marke smart wird zurzeit ein Geschäftsmodell erarbeitet, das die Stärkung des Absatzes durch Maßnahmen im Vertriebsnetz, die Verbesserung der Kostenstrukturen sowie die Steigerung der Produktivität zum Ziel hat.

Die Geschäftsentwicklung der Chrysler Group war im Jahr 2004 trotz der anhaltend schwierigen Marktbedingungen in Nordamerika äußerst positiv: Nachdem noch im Vorjahr ein operativer Verlust von EUR 506 Mio. zu verzeichnen war, erreichte die Chrysler Group im Berichtsjahr einen Operating Profit von EUR 1,4 Mrd. Dazu haben auch die niedrigeren Verkaufsanreize pro Fahrzeug beigetragen.

Der Operating Profit des Geschäftsfelds Nutzfahrzeuge hat mit EUR 1,3 Mrd. das Vorjahresniveau von EUR 0,8 Mrd. weit übertroffen. Das Ergebnis konnte erzielt werden, obwohl auf das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge Ergebnisbelastungen in Höhe von EUR 475 Mio. entfallen - eine Folge der bei MFTBC entstandenen Aufwendungen für Qualitätsmaßnahmen und Rückrufaktionen.

Das Geschäftsfeld Dienstleistungen hat im Jahr 2004 seine positive Geschäftsentwicklung fortgesetzt. Der Operating Profit lag trotz der Belastungen aus Toll Collect in Höhe von EUR 472 Mio. mit EUR 1,25 (i. V. EUR 1,24) Mrd. auf dem hohen Niveau des Vorjahres.

Unter der Annahme eines moderaten Anstiegs der weltweiten Automobilnachfrage geht DaimlerChrysler davon aus, dass der Absatz des Konzerns im Jahr 2005 und in den Folgejahren weiter ansteigen sollte. Hierzu dürften steigende Absatzzahlen in allen Geschäftsfeldern beitragen. Auch der Umsatz sollte sich weiter erhöhen.

Nach einem schwächeren ersten und zweiten Quartal erwartet das Unternehmen für das Gesamtjahr 2005 einen leichten Anstieg des Operating Profit gegenüber dem Jahr 2004. Mit deutlichen Ergebnisverbesserungen ist in den Jahren 2006 und 2007 zu rechnen, wenn die Produktoffensive der Mercedes Car Group voll zum Tragen kommt und weitere neue Modelle der Chrysler Group verfügbar sind. Einen wesentlichen Beitrag zu dieser positiven Ergebnisentwicklung werden auch die Programme zur Effizienzsteigerung leisten, die in allen Geschäftsfeldern konsequent weiterverfolgt werden. Herausforderungen können sich allerdings aus einem anhaltend schwachen US-Dollar und hohen Rohstoffpreisen ergeben.

drwssk - Donnerstag, 10. Februar 2005 - 09:37
Und die Dividende versüßt die Wartezeit.
be.

stephan - Donnerstag, 10. Februar 2005 - 09:43
Sehe das ähnlich. Ich halte Daimler auch seit einigen Wochen. Langfristig eine Turnaround und Substanzspekulation. Dieser "Langweiler" könnte auf die Sicht von 3 Jahren meiner Meinung nach mit etwas Glück deutlich über 50% Kursgewinn bringen. Und das nicht durch großartige Innovationen sondern solide Handwerksarbeit bei den Problemkindern (insb. Smart).

isabellaflora - Donnerstag, 10. Februar 2005 - 11:31
1. Aktienkurs = Buchwert
2. Toll Collect bringt doch ab jetzt wohl nur noch Knete (vgl. Autobahn-Aktien in Frankreich)
3. Alle Analysten machen den Wert runter
4. Chrysler hats nun geschafft
5. Na, wo wird der Smart wohl massenweise verkauft, wenn er denn etwas billiger produziert wird ?
6. Personal ohne Ende ...

ich hätte mindestens noch zehn Gründe (fundamentale wie charttechnische), warum diese Aktie der Hit ist. Wäre fast geneigt ne long-Position aufzubauen. Was mich noch derzeit beschäftigt ist die Tatsache, dass solche Dösels wie Allianz und Co KG ihre Positionen abbauen, womit der Kurs erst einmal wieder ohne absehbaren Grund gedrückt wird.

Gruß isabellaflora

prof - Donnerstag, 10. Februar 2005 - 11:44
Aktie befindet sich seit fünf Jahren im Abwärtstrend und steht heute wieder dort, wo sie bereits 1994 stand.
Na da bin ich ja mal auf deine charttechnischen Gründe gespannt ...
;-) Prof

stw - Freitag, 11. Februar 2005 - 08:46
@prof: Für die charttechnischen Gründe bist doch Du zuständig. ICh freue mich, dass wir im Falle DCX endlich mal wieder konträre Meinungen haben.

:-) stw

chinaman - Freitag, 11. Februar 2005 - 08:47
Wenn eine Autoaktie, dann momentan Daimler. Dies ist zumindest meine Meinung.

Obwohl man klar sagen muss: Der makroökonomische Wind bläst allen europäischen Autobauern eiskalt ins Gesicht. Die liebe Wechselkursentwicklung des USD lässt hier eben grüssen. Da ich aber bei dieser komischen Fiat Money Währung so schnell keine Trendwende erwarte, sehe ich auch keinen besonderen Grund zur Eile ...

Eher im Gegenteil: sollten meine Erwartungen für die USD Entwicklung der nächsten Monate zutreffen, wird es noch kälter für die europäischen Autobauer ...


Gruß
Chinaman

isabellaflora - Freitag, 11. Februar 2005 - 10:29
... deswegen ist Daimler auch nur was für Fans des Durchgebratenen - schnelle Kost geht da nicht. Des wegen macht eben auch keine long-Position Sinn.

Gruß isabellaflora

mib - Freitag, 11. Februar 2005 - 12:23
...dann kauft doch DCX im Sommer... bis dahin passiert eh nix positives.

mib

borstenvieh - Sonntag, 13. Februar 2005 - 21:20
@

Der Schrempp hat eine Vertrag bis 2008. Vielleicht geht er 2007, wenn der Kopper den AR verläßt. Vorher steig ich da nicht ein. Es gibt bessere Branchen und wenn schon Auto dann BMW...

isabellaflora - Montag, 14. Februar 2005 - 09:12
@mib

man könnt sich mit einem Korridorzertifikat bei Daimler die Zeit vertreiben, allein Zertifikate sind - bis auf Rohstoffe alle Art - nicht mein Ding.

@borstenvieh

BMW ist zwar schon richtig, nur muss da irgendetwas schief gehen - und das kann es leicht bei den Rekordumsatzzahlen - dann ist aber Essig für ne lange Zeit. Daimler putzt sich erst einmal und hat damit noch Potential. Nichtsdestotrotz, Autoaktien sind z. Zt. nicht gerade die Börsenlieblinge.

Gruß isabellaflora

stephan - Mittwoch, 16. Februar 2005 - 13:56
Kauf von 180 Daimlerchrysler Aktien zu 35,60 Euro für das konservative Musterdepot.

agio - Freitag, 18. Februar 2005 - 21:48
Daimler hat meiner Meinung nach alle möglichen Risiken (insbesondere aus dem PKW-Bereich) in den Jahresabschluss 2004 hineingepackt. Dies dürfte auch im Zusammenhang mit dem Stabswechsel Hubert / Cordes stehen. Cordes kann nur gewinnen und soll es auch.Dass er es kann, hat er im Nutzfahrzeugbereich bewiesen.

Weiterhin läuft EADS sehr gut. Die gesamte Marktkapitalisierung von DC beträgt ca. 36 Mrd. Euro. Der 33%ige Anteil an EADS alleine ist schon 6,5 Mrd. Euro wert und die Aussichten bei EADS sind besser als je zuvor.

DC kommt mit einer Modell-Offensive. Das wird den PKW-Bereich beflügeln.

Manko ist natürlich der hohe Stahlpreis, der auf die Margen drückt.


Alles in allem, das Feld ist bestellt – in den nächsten Jahren kann geerntet werden.
Aus diesem Grund kann ich die Aufnahme von DC in ein konservativ ausgerichtetes Depot nur unterstreichen. Wenn nicht jetzt, wann dann?

borstenvieh - Samstag, 19. Februar 2005 - 00:39
@

Kann dir sagen, warum nicht:

Durch den Kauf minderweriger Anbieter (Massenmarkt) wie Chrysler und so weiter macht Daimler seine Marke kaputt. Synergieeffekte lassen sich nämlich nur erzielen, wenn man auf gemeinsame Komponenten setzt. Hat zur Folge, daß die Qualität für den hochwertigen Anbieter sinkt. Das ist für die Mercedes-Autos inzwischen ein Problem, weil sie im Qualitäts-Ranking nach unten durchgereicht werden.

Daimler ist eine Aktie, die inzwischen wie ein Massenmarkt-Anbieter bewertet wird. Das wird auch so bleiben, weil Daimler seinen gerechten Platz gefunden hat.

Die Aktie kann nur dann in Fahrt kommen, wenn der Schrempp geht und danach der Blödsinn mit Chrysler rückgängig gemacht wird.

stephan - Freitag, 1. April 2005 - 12:27
Notprogramm für Smart

"Strategische Unternehmensentscheidung"

DaimlerChrysler AG: Neues Geschäftsmodell für smart

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

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- Ziel für smart: Break Even im Jahr 2007 - Restrukturierungsaufwendungen von bis zu EUR 1,2 Mrd. - DaimlerChrysler: Operating Profit 2005 ohne Sonderbelastung durch smart weiterhin leicht über dem Vorjahresergebnis von EUR 5,8 Mrd. erwartet

Stuttgart - Der Vorstand der DaimlerChrysler AG hat am 31. März 2005 ein neues Geschäftsmodell für den Geschäftsbereich smart der Mercedes Car Group beraten. Das Konzept wird in den nächsten Wochen in den Details weiter- entwickelt und soll - wie bereits bei der Jahres-Pressekonferenz am 10. Februar angekündigt - Ende April dem Aufsichtsrat der DaimlerChrysler AG zur Entscheidung vorgelegt werden.

Mit dem neuen Geschäftsmodell wird die Kleinwagenmarke auf eine betriebswirtschaftlich solide Basis gestellt werden. Ziel ist, im Jahr 2007 den Break Even zu erreichen.

Das neue Produktkonzept sieht vor, die Entwicklung des Nachfolgers für den smart fortwo intensiv voran zu treiben und auch nach den Spezifikationen des US-Markts zu realisieren. Die nächste Generation des 3-Zylinder-Benzinmotors wird auch von anderen Herstellern verwendet werden. Aufgrund dieser Skaleneffekte wird sich die Kostenposition bei diesem Motorenprojekt erheblich verbessern.

Die Kooperation mit Mitsubishi Motors beim smart forfour wird fortgesetzt. Durch ergebnisverbessernde Maßnahmen ergibt sich bei diesem Produkt zukünftig ein ausgeglichenes Ergebnis.

Die Produktion des smart roadster wird zum Jahresende 2005 eingestellt.

Das Projekt des smart SUV wird nicht weiter verfolgt.

Kern des neuen Geschäftsmodells ist ein Restrukturierungsprogramm, durch welches das Ergebnis im Jahr 2007 um rund EUR 600 Mio. gesteigert werden soll. Dabei werden die Fixkosten innerhalb der nächsten zwei Jahre um rund 30 % gesenkt und die Produktivität erheblich erhöht.

Weiterhin sieht das neue Geschäftsmodell eine grundlegende Veränderung der Organisation vor. Wesentliche Aufgaben in Entwicklung, Vertrieb, Einkauf und Aftersales/Service werden in die jeweiligen Bereiche von Mercedes-Benz Pkw integriert. Dadurch werden erhebliche Synergien erzielt.

Gleichzeitig werden zusätzliche Umsatz- und Marktpotenziale erschlossen. So wird zur Steigerung des Umsatzes die Zahl der smart Vertriebsstützpunkte in der Mercedes-Benz Vertriebsorganisation durch das Shop-in-Shop-Konzept um rund 25 % erhöht werden.

Insgesamt geht DaimlerChrysler davon aus, dass sich die im Jahr 2005 anfallenden Restrukturierungsaufwendungen auf voraussichtlich bis zu EUR 1,2 Mrd. belaufen werden. Diese enthalten Sonderabschreibungen auf Anlagen und Werkzeuge, die Abgeltung von Verpflichtungen gegenüber Dritten und weitere Wertkorrekturen. Weiterhin umfasst das Programm einen deutlichen Personalabbau. Dazu strebt die Geschäftsführung der smart GmbH sozialverträgliche Lösungen an. Darüber sind in den nächsten Wochen Gespräche mit dem Betriebsrat geplant.

Die erheblichen Restrukturierungsaufwendungen im Zusammenhang mit dem neuen smart-Geschäftsmodell beeinflussen die Ergebnis-Prognose des DaimlerChrysler- Konzerns für 2005. Ohne die Sonderbelastung durch smart erwartet DaimlerChrysler nach einem schwächeren ersten und zweiten Quartal für das Gesamtjahr 2005 weiterhin einen leichten Anstieg des Operating Profit gegenüber 2004

stw - Freitag, 1. April 2005 - 18:05
Ich bezweifle, dass sich mit dem Smart ab 2007 Gewinne erwirtschaften lassen. Hoffentlich wird da nicht noch wesentlich mehr Geld versenkt.

:-) stw

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