Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Allianz: Archivierte Beiträge bis 28. Mai 2004
stw - Donnerstag, 24. Juli 2003 - 08:40
Da sind wir uns völlig einig, Lebensversicherungen sind so unattraktiv wie nie zuvor und ich würde mit Sicherheit keine abschliessen. Aber die große Mehrheit der sicherheitsdenkenden Deutschen wird weiterhin in ihre LV einzahlen und neue LVs abschliessen gerade nach den schlechten Erfahrungen an der Börse, die viele KLeinanleger gemacht haben.

:-) stw

j_r_ewing - Donnerstag, 24. Juli 2003 - 19:28
Das sehe ich auch so. Statt sich (gerade jetzt, nach der Baisse!) eine Allianz-Aktie unters Kopfkissen zu legen und (langfristig) 300% Gewinn zu versteuern, schließt er lieber eine Lebensversicherung ab und kassiert 30% steuerfrei.
Das ist ja sooo sicher - und wenn es dann noch steuerfrei ist, muß es ja günstig sein...

Zumindest solange es das Steuerprivileg gibt, wird die dt. Lebensversicherung florieren.

chinaman - Freitag, 25. Juli 2003 - 07:22
"und (langfristig) 300% Gewinn zu versteuern"

Hab ich was verpasst ??? Ich dachte bei Haltedauer über 1 Jahr gibt es den Kursgewinn (noch) steuerfrei !

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Freitag, 25. Juli 2003 - 08:10
Na klar gibts unsere Allianz-Kursgewinne nach 12 Monaten steuerfrei. Und ich denke auch nicht, dass sich an diesen Regelungen (zumindest für die Aktien, die wir heute schon in unseren Depots haben) etwas ändern wird durch eine neue Steuergesetzgebung.

:-) stw

mib - Freitag, 25. Juli 2003 - 10:16
300% Gewinn mit Allianzaktien???

da muss ich was verpasst haben... - oder reden wir von Maerz 2003 bis April 2030? ;-)

mib

stw - Freitag, 25. Juli 2003 - 12:34
Naja, 100% haben wir (zumindest seit der KE) schon gesehen und eine weitere Kursverdoppelung auf 170 EUR halte ich innerhalb von 2-3 Jahren durchaus für gut möglich.

:-) stw

p.S. Fairerhalber muss man natürlich sagen, dass wahrscheinlich keiner von uns einen durchschnittlichen Einstandskurs von 40 EUR hat...

j_r_ewing - Sonntag, 27. Juli 2003 - 19:07
"Hab ich was verpasst ??? Ich dachte bei Haltedauer über 1 Jahr gibt es den Kursgewinn (noch) steuerfrei !"

"Na klar"

Hab ICH was FANTASIERT ??? Seit vielen Monaten leb ich in der Vorstellung, Genosse Eichel hätte die Spekulationsfrist gänzlich abgeschafft! Macht mich glücklich und sagt mir, daß ich spinne !! ( - nur wo's berechtigt ist, wohlgemerkt! ;-))

Gruß
JR

P.S. 40 E - nee, ich auch nicht. Aber um einen Kurs von 240 langfristig ist mir nicht bange.

stephan - Sonntag, 27. Juli 2003 - 19:26
he jr, geplant war - wird vieles. Du hast wohl schlecht getrauemt - Das Gesetz ist nicht durchgekommen...

Gruss aus Paris

Stephan

j_r_ewing - Dienstag, 29. Juli 2003 - 02:54
:-)))))))))))))

stw - Donnerstag, 14. August 2003 - 09:37
Allianz überrascht mit guten Zahlen für das zweite Quartal

Die Münchner Allianz AG veröffentlichte am Donnerstag ihr Ergebnis für das erste Halbjahr 2003. Demnach konnte der weltweit zweitgrößte Versicherer mit seinen Zahlen die Analystenerwartungen übertreffen.
Die Allianz erwirtschaftete im zweiten Quartal einen Gewinn in Höhe von 622 Mio. Euro. Trotz des Verlustes im ersten Quartal konnte das erste Halbjahr 2003 insgesamt mit einem Gewinn von 102 Mio. Euro abgeschlossen werden.

Die weltweiten Bruttobeitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft erhöhten sich im ersten Halbjahr 2003 gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode wechselkursbereinigt um 11,5 Prozent. In der Euro-Rechnung ergab sich insbesondere wegen der Schwäche des US-Dollar gegenüber dem Euro ein Anstieg um 6,3 Prozent von 42,1 auf 44,8 Mrd. Euro.

In der Schaden- und Unfallversicherung stiegen die Beitragseinnahmen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2002 um 0,5 Mrd. Euro auf 24,1 Mrd. Euro. Die Combined Ratio, also das Verhältnis von Schaden- und Kostenaufwendungen zu den verdienten Beiträgen, konnte weiter verbessert werden und belief sich im ersten Halbjahr 2003 auf 97,1 Prozent.

Beim Ausblick gaben sich die Münchner optimistisch. Das Ziel für das Gesamtjahr bleibe weiterhin eine Combined Ratio im Schaden- und Unfallgeschäft von unter 100 Prozent, ein profitables und über dem Markt liegendes Wachstum in der Lebens- und Krankenversicherung sowie im Asset Management.

:-) stw

stw - Freitag, 24. Oktober 2003 - 10:34
Die Allianz AG gab am Donnerstag bekannt, dass sie für die ersten neun Monate des laufenden Geschäftsjahres 2003 ein positives Ergebnis erwartet. Im operativen Geschäft konnte zudem in den ersten neun Monaten der positive Trend des Halbjahres 2003 fortgesetzt werden.
Nach Angaben des Konzerns kann im Geschäftsjahr 2003 unter Einbeziehung des Verkaufs der Beiersdorf-Beteiligung und trotz einer möglichen nachträglichen Steuerbelastung und einer Umstellung in der Rechnungslegung die Gewinnzone wieder erreicht werden. Der Verkauf der Beiersdorf-Beteiligung wird im Wesentlichen bereits im vierten Quartal ergebniswirksam.

Das Unternehmen geht weiter davon aus, dass sich der positive Trend im operativen Geschäft im vierten Quartal fortsetzen und zu weiteren nachhaltigen Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr führen wird.

Zu zusätzlichen Belastungen könnte jedoch eine rückwirkend veränderte steuerliche Behandlung der Verluste und Abschreibungen auf Fonds bei den Lebens- und Krankenversicherern führen, so das Unternehmen. Dies könnte auf Basis der aktuellen Beschlusslage zu einem zusätzlichen steuerlichen Mehraufwand in der Größenordnung von bis zu rund 600 Mio. Euro führen. Da dieser Aufwand voraussichtlich nicht durch andere Maßnahmen in voller Höhe kompensiert werden kann, müsse man mit einer Nettobelastung für das Konzernergebnis von rund 150 Mio. Euro rechnen, die im vierten Quartal 2003 zu berücksichtigen wäre.

:-) stw

stw - Freitag, 14. November 2003 - 10:22
Allianz meldet Zahlen für die ersten neun Monate und das 3. Quartal

Der Finanzkonzern Allianz AG meldete am Freitag die Ergebnisse für die ersten neun Monate des aktuellen Geschäftsjahres. Den Angaben zufolge erzielte das Unternehmen einen Periodenüberschuss von 421 Mio. Euro nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Minus von 924 Mio. Euro angefallen war. Die Erwartungen der Analysten konnten damit eingehalten werden. Im dritten Quartal erwirtschaftete die Allianz einen Gewinn von 372 Mio. Euro.
Das Eigenkapital erhöhte sich in den ersten neun Monaten von 21,8 auf 26,3 Mrd. Euro.

Im Bereich Versicherungen stiegen die gesamten Bruttobeitragseinnahmen von 61,5 auf 64,2 Mrd. Euro.

Probleme bereitet dem Unternehmen weiterhin das Bankgeschäft, das größtenteils durch die Entwicklung bei der Dresdner Bank bestimmt wird. Aufgrund der anhaltend schwachen Situation der Kapitalmärkte ging der Provisionsüberschuss um 172 Mio. Euro zurück. Die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss sowie aus dem Handelsergebnis lag mit 5,2 Milliarden Euro um 9,1 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Für das vierte Quartal rechnet das Unternehmen weiterhin mit einer Fortsetzung des positiven Trends im operativen Geschäft. Zu zusätzlichen Belastungen könnte eine rückwirkend veränderte steuerliche Behandlung der Verluste und Abschreibungen auf Fonds bei den Lebens- und Krankenversicherern führen. Sie könnte eine Nettobelastung für das Konzernergebnis in der Größenordnung von 150 Millionen Euro bedeuten, die im vierten Quartal 2003 zu berücksichtigen wäre.

Ein weiter beschleunigter Abbau der Risikoaktiva aus dem nicht-strategischen Portfolio bei der Dresdner Bank (Institutional Restructuring Unit) könnte zusätzliche Belastungen auslösen, die bei der Bank für das Gesamtjahr zu einem negativen operativen Ergebnis führen können.

Positiv könnte sich im vierten Quartal allerdings der Verkauf der Beiersdorf-Beteiligung auswirken. Insgesamt will die Allianz im Gesamtjahr ein "deutlich positives Ergebnis" erzielen.

:-) stw

chinaman - Freitag, 14. November 2003 - 12:37
ftd.de, Fr, 14.11.2003, 8:05, aktualisiert: Fr, 14.11.2003, 9:10
Allianz verfehlt die Prognosen

Der größte deutsche Finanzkonzern Allianz hat den Gewinn vor Steuern im dritten Quartal stark gesteigert. Die Münchener verfehlten aber dennoch die höher gesteckten Erwartungen von Branchenexperten.


Der Quartalsgewinn habe 546 Mio. Euro betragen, nach nur 1 Mio. Euro im zweiten Quartal und einem Verlust von 3,2 Mrd. Euro in der gleichen Vorjahresperiode, teilte die Allianz am Freitag in München mit. Von Reuters befragte Analysten hatten für den Zeitraum Juli bis Ende September im Durchschnitt einen Gewinn vor Steuern von 678 Mio. Euro prognostiziert.

Der Konzern bekräftigte, er werde im vierten Quartal die Erlöse aus dem nahezu kompletten Verkauf des 40-prozentigen Beiersdorf-Anteils verbuchen. Die Schaden-Kosten-Quote werde den Angaben zufolge im Gesamtjahr unter 98 Prozent bleiben. Bis zu einer Quote von 100 Prozent sind die Auszahlungen und Verwaltungskosten durch die Einnahmen gedeckt.


"Der Ausblick der Allianz ist erfreulich. Die Zahlen selbst haben auf den ersten Blick weder besonders positiv noch negativ überrascht. Ich könnte mir vorstellen, dass heute Gewinnmitnahmen die Aktie belasten", sagte ein Händler.


Ziele der Banksparte knapp verfehlt


Allianz-Vorstand Helmut Perlet geht nach dem Milliardenverlust durch hohe Verluste der Bank-Tochter Dresdner Bank und Abschreibungen auf Börsenverluste im vergangenen Jahr für 2003 von einem deutlich positiven Ergebnis aus. Der positive Trend im operativen Geschäft könne voraussichtlich auch zum Geschäftsjahresende fortgesetzt werden, sagte Perlet. Allerdings könnte ein beschleunigter Abbau von Risikoaktiva bei der Dresdner Bank zusätzliche Belastungen auslösen, die zu einem negativen operativen Ergebnis bei der Tochter führen könnten.


In diesem Jahr werde die Dresdner Bank jedoch operativ erneut einen Verlust machen und damit ihr Ertragsziel verfehlen, hieß es. "Insgesamt werden wir unser Ziel für ein ausgeglichenes operatives Ergebnis (im Banking) 2003 nicht ganz erreichen", heißt es im Zwischenbericht der Allianz. Das Bankgeschäft - das fast ausschließlich die Dresdner Bank umfasst - hatte im dritten Quartal den Nettoverlust auf 17 Mio. Euro zu verringert.



© 2003 Reuters Limited. Nutzerbeschränkungen

stw - Mittwoch, 14. Januar 2004 - 18:51
Wie schnell das doch geht. Vor 1 Jahr galt DrKW noch als Sorgenkind und nun sorgt diese Meldung über ein mögliches IPO für ein 52WochenHoch der Allianz-Aktie.

:-) stw

Die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW)
wird voraussichtlich noch in diesem Jahr zu einer eigenen rechtlichen
Einheit werden, an der sich andere Kapitalgeber beteiligen können. "Das
Endspiel beginnt innerhalb von 12 Monaten", sagte DrKW-CEO Andrew Pisker der
Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagausgabe). Welche Option der Mutterkonzern
Allianz AG, München, mit der Kapitalmarkteinheit verfolgen wird, ist bislang
allerdings offen. Zu den möglichen Varianten zählen ein Börsengang oder eine
Fusion mit dem Firmenkunden- und Kapitalmarktgeschäft einer anderen Großbank
in Europa.

"Wie das Endspiel genau aussieht", so Pisker, "können wir heute noch
nicht sagen." Allianz-Vorstandsvorsitzender Michael Diekmann hatte im August
vergangenen Jahres dem einstigen Verlustbringer DrKW eine Bestandsgarantie
für 2 Jahre gegeben und die rechtliche Ausgliederung angekündigt. Dem
Vernehmen nach hat die DrKW auch in den letzten 3 Monaten des vergangenen
Jahres und damit das 5. Quartal in Folge profitabel gearbeitet.

chinaman - Donnerstag, 15. Januar 2004 - 08:50
Das muss doch kein Widerspruch sein. Vielleicht honoriert die Börse ja auch gerade die Chance auf eine Trennung ...

:-) Chinaman

chinaman - Mittwoch, 5. Mai 2004 - 08:41
05.05.2004 - 08:29 Uhr
Allianz AG deutsch
Allianz AG

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


Allianz Gruppe im 1. Quartal 2004:

Positiver Trend im operativen Geschäft hält an - Gewinn nach Steuern von voraussichtlich rund 650 Millionen Euro - Verbesserungen in allen Segmenten

Die Allianz Gruppe hat im 1. Quartal 2004 den positiven Ergebnistrend fortgesetzt. Operative Fortschritte in allen vier Geschäftssegmenten trugen zu dieser Entwicklung bei. Das operative Ergebnis lag nach vorläufiger Rechnung mit gut 1,1 Milliarden Euro um ca. 35 Prozent über dem Vorjahreswert von 834 Millionen Euro. Nach Steuern hat die Gruppe einen Gewinn in der Größenordnung von voraussichtlich rund 650 Millionen (Vj.: minus 546 Millionen) Euro erzielt. Dazu trug auch das günstige Kapitalmarktumfeld bei.

Die gesamten Beitragseinnahmen im Versicherungsgeschäft lagen im 1. Quartal 2004 mit ca. 25 Milliarden Euro in etwa auf dem Vorjahres-Niveau (25,1 Milliarden Euro). Bereinigt um Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte war ein Wachstum von etwa 3 Prozent zu verzeichnen. Insbesondere in der Sach- und Unfallversicherung lag das Augenmerk bewusst auf profitablem Wachstum. Die strikte Zeichnungspolitik und risikogerechte Preisgestaltung trugen dazu bei, dass die Combined Ratio - also das Verhältnis der Schadenaufwendungen und Kosten zu den verdienten Beiträgen - weiter auf unter 96 Prozent (Vj.: 97,7 Prozent) verbessert werden konnte.

Im Bankgeschäft, das im Wesentlichen von der Dresdner Bank geprägt ist, konnten die Aufwendungen und die Risikovorsorge deutlich gesenkt werden. Die Dresdner Bank konnte als Beitrag zum Allianz Segment Banking ein operatives Ergebnis in der Größenordnung von rund 170 Millionen Euro erzielen. Damit wird auch ein positives Ergebnis nach Steuern ausgewiesen - nach einem Verlust von 353 Millionen Euro im 1. Quartal des Vorjahres.

Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend angegebenen Vorbehalten.


Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 05.05.2004

stw - Mittwoch, 5. Mai 2004 - 13:06
Wow, die Dresdner schreibt schwarze Zahlen. Das sollte der Allianz-Aktie nun aber Rückenwind geben. Für mich ein Zeichen zum Einstieg für den, der noch nicht investiert ist.

:-) stw

chinaman - Donnerstag, 6. Mai 2004 - 07:50
Ja, die Zahlen gaben gestern Rückenwind. Vor einem eventuellen Einstieg sollte sich aber jedoch jeder klar darüber werden, wie er die Zukunft der Lebensversicherungen in D sieht und welche Konsequenzen dies auf den Marktführer haben kann ...

:-)
Gruß
Chinaman


HANDELSBLATT, Mittwoch, 05. Mai 2004, 16:02 Uhr


Dresdner leistet wieder positiven Beitrag


Allianz auf dem Weg zu alter Stärke


Der Versicherungskonzern Allianz ist mit einem deutlichen Gewinn ins Jahr gestartet. Auch die Dresdner Bank konnte erstmals seit anderthalb Jahren wieder einen operativen Gewinn verbuchen.




HB MÜNCHEN. Nach vorläufigen Zahlen wuchs der operative Gewinn des größten europäischen Versicherers bis Ende März um rund 35 % auf gut 1,1 Mrd. €. Nach Steuern habe der Gewinn bei rund 650 Mill. € gelegen, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 546 Mill. € angefallen war, teilte die Allianz am Mittwoch mit. Vorstandschef Michael Diekmann stellte auf der Hauptversammlung in München weitere Zuwächse in Aussicht, legte aber keine Prognose für das Gesamtjahr vor.

An der Börse stieg die Allianz-Aktie deutlich, das Papier war der größte Gewinner im Leitindex Dax. Analysten sprachen von guten Zahlen des Traditionskonzerns, am Markt sei ein Überschuss von bis zu 600 Mill. € erwartet worden. Aktionäre lobten den Kurs der Allianz unter Diekmann, der seit einem Jahr Vorstandschef ist. Einige kritisierten aber erneut die Übernahme der Dresdner Bank vor drei Jahren als Fehlentscheidung.

Im Bankgeschäft seien die Aufwendungen und die Risikovorsorge im ersten Quartal deutlich gesenkt worden, teilte die Allianz mit. Die Dresdner Bank habe als Beitrag zur Banksparte ein operatives Ergebnis von 170 Mill. € erzielt und erstmals seit dem dritten Quartal 2002 auch nach Steuern einen Gewinn beigesteuert. Im Vorjahr sei noch ein Verlust von 353 Mill. € angefallen.


Die Veröffentlichung der Allianz-Zahlen kam überraschend, die Vorlage des gesamten Quartalsberichts ist für 14. Mai vorgesehen. Die Beitragseinnahmen des Konzerns lagen nach den Angaben bis Ende März mit rund 25 Mrd. € auf Vorjahresniveau. Ohne Konsolidierungs- und Wechselkurseffekte hätte sich ein Plus von drei Prozent ergeben. In der Sach- und Unfallversicherung habe sich die Schaden-Kosten-Quote - das Verhältnis der Aufwendungen für Schäden und Kosten zu den Prämieneinnahmen - auf unter 96 % nach 97,7 % im Vorjahr verbessert. Bei Quoten unter 100 % sind Aufwendungen und Kosten durch die Prämieneinnahmen gedeckt.

Allianz-Chef Diekmann sagte vor rund 6000 Aktionären, die Ergebnisse des ersten Quartals schrieben den positiven Trend des Vorjahres fort. „Wir liefern, was wir versprochen haben.“ Die Umstrukturierungen der Allianz zeigten Erfolge. „Wir wollen den Wert des Unternehmens nachhaltig steigern. Und wir wollen weiter wachsen, stetig, profitabel, mit klarem Kundenfokus und exzellenten Resultaten“, kündigte er an. Binnen zweier Jahre soll die Allianz nach Diekmanns Worten wieder zu den ertragsstärksten internationalen Finanzkonzernen gehören: „Wir wollen 2006 auch wieder oben in der ersten Liga mitspielen.“

Eine Prognose für 2004 gab Diekmann allerdings nicht ab. „Wir können keine genaue Zukunftsprognose machen, und wir können auch keine Pannen ausschließen.“ Für 2004 hat die Allianz bisher steigende operative Ergebnisse in Aussicht gestellt, ohne dies genau zu beziffern.


An der Börse legte der Kurs der Allianz-Aktie bis zum Nachmittag um 3,8 % auf 91 € zu. Sie führte damit die Gewinnerliste im Deutschen Aktienindex an, der 0,4 % höher notierte. Trotz der kräftigen Kurszuwächse seit Anfang 2003 ist die Aktie noch weit von historischen Höchstständen bei 440 € entfernt, die vor rund vier Jahren verzeichnet wurden.

Andreas Schäfer, Fondsmanager bei Activest, sagte: „Auf den ersten Blick sehen die Zahlen ziemlich gut aus.“ Er wertete auch die bessere Entwicklung der Banksparte positiv. Die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sprachen von überraschend guten Ergebnissen und stuften die Aktie der Allianz auf „Kaufen“ von „Halten“ hoch. Die US-Bank Bear Stearns warnte aber vor voreiligen Schlüssen, da Details fehlten. Die Schaden-Sparte profitiere vom außerordentlich niedrigen Ausmaß an größeren Schäden im bisherigen Jahresverlauf.

Aktionärsvertreter würdigten den Reformprozess bei der Allianz unter Diekmanns Führung, der die Strukturen gestrafft, Beteiligungen abgestoßen und allen Konzernbereichen klare Ziele vorgegeben hat. „Man sieht, dass sich die Allianz bewegt“, sagte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz. Andere Aktionärsvertreter sagten allerdings, die Dresdner Bank bleibe ein Problemfall, von dem zu Lebzeiten jetziger Aktionäre keine angemessene Rendite auf das damalige Übernahmevolumen von 24 Mrd. € zu erwarten sei.

Diekmann bekannte sich erneut zu der Bank, die erhebliches Finanzmarkt-Know-how in den Konzern eingebracht habe. „Das ist ein wirklicher strategischer Aktivposten.“ Zudem bekräftigte er das Ziel, dass die Banksparte in diesem Jahr ohne Aufwendungen für Restrukturierungen wieder Gewinne erreichen solle.

chinaman - Mittwoch, 26. Mai 2004 - 10:54
Analysten halten Allianz-Aktie für deutlich unterbewertet

Versicherer verbessert seine Bilanzstruktur - Unerwartet gute Quartalszahlen

MARIO MÜLLER HANDELSBLATT, 21.5.2004 FRANKFURT/M. An starke Kursschwankungen haben sich AllianzAktionäre schon lange gewöhnen müssen. Nach langer Baisse verdoppelte sich der Kurs des Versicherungsriesen im vergangenen Jahr immerhin - um im neuen Jahr wieder bis zu 25 Prozent einzubrechen. Aber das Gros der Analysten hält den jüngsten Kurssturz nur für einen kurzfristigen Schwächeanfall. Die jüngsten Quartalszahlen belegen nach Experteneinschätzung wieder einen Aufwärtstrend. Und zudem habe die Allianz ihre enormen Kapitalanlagen krisenfester gemacht. Mit dem Aktienkurs dürfte es daher wieder nach oben gehen.

"Die Aktie ist unterbewertet. Wir empfehlen sie zum Kauf", sagt Lucio Di Geronimo von der Hypo-Vereinsbank (HVB). Für Jochen Schmitt von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) ist der Anteilsschein gar ein "strammer Outperformer". Der Kurs soll sich also besser als der Gesamtmarkt entwickeln.

Das für die Experten unerwartet gute Geschäftsergebnis im vergangenen Quartal bestätigt den Optimismus. Der Gewinn stieg auf 675 Mill. Euro. Im ersten Quartal 2003 hatte die Allianz noch mehr als eine halbe Milliarde Euro Verlust verbucht. "Das Ergebnis ist besonders erfreulich, weil es von allen Konzernbereichen getragen wurde", lobt Analyst Schmitt. Er prognostiziert für das Gesamtjahr an einen Gewinnanstieg von rund 40 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro. 2005 sollen 3,1 Mrd. übrig bleiben. HVB-Analyst Di Geronimo erwartet für 2004 etwa 2,2 Mrd. Euro Nettoüberschuss und für das kommende Jahr 3,8 Mrd. Euro.

Di Geronimo hat die Konzernbereiche - Lebens- und Sachversicherung, Vermögensverwaltung und Bankgeschäfte - einzeln bewertet. "Die Summe ergibt einen fairen Aktienwert von 117 Euro", begründet er den Kauftipp der HVB. Jochen Schmitt hat sein Kursziel zum Jahresende von 132 auf 115 Euro reduziert - wegen der schlechten Börsenstimmung. "Wir sollten die kurzfristigen Tiefs fast gesehen haben. Ich erwarte, dass die Aktie bis zum Herbst zwischen 70 und 105 Euro pendeln wird", sagt Chartexperte Wieland Staud von Staud Research. Derzeit kostet sie rund 83 Euro., Kursstützend könnte die neue Stärke der Allianz-Bilanz wirken. "Die Abhängigkeit von den Aktien- und Anleihemärkten hat sich verringert", sagt Lucio Di Geronimo. Der Aktienanteil an den Gesamtkapitalanlagen sei seit 2000 von 36 auf heute 14,6 Prozent gesunken. Zudem erfülle das Unternehmen die Bedingungen für eine höhere Bewertung der Finanzkraft durch die Ratingagentur S&P.

Di Geronimo ist überzeugt, dass die Sorgen der Investoren vor den Auswirkungen von Zinserhöhungen überzogen ist. Die Belastungen seien weit geringer als vermutet.

Die überdurchschnittliche Schwankungsanfälligkeit dürfte sich auf Grund der verbesserten Bilanzstrukturen verringern. Zuletzt war die Aktie jeweils stärker gestiegen oder gefallen als der Deutsche Aktienindex (Dax). Per saldo haben sich Dax und Allianz in den vergangenen zwölf Monaten aber gleich entwickelt. Charttechniker Staud erwartet, dass der Kurs nach der prognostizierten Seitwärtsbewegung auf 160 Euro steigen kann. Dennoch sei die Erholung seit dem Tief aus dem Jahr 2003 bei 45 Euro nur eine Rally im Bärenmarkt. Er schätzt, dass der Kurs das alte Tief in den nächsten Jahren noch einmal testen wird.

chinaman - Freitag, 28. Mai 2004 - 08:04
Finanzprofis geben Entwarnung für Assekuranztitel
Katastrophe dürfte Aktionären erspart bleiben - Finanzdienstleister sind die großen Gewinner des neuen Rentensystems
von Jens Wiegmann und Holger Zschäpitz

Berlin - Da wird von der Politik das Steuerprivileg für Kapitallebensversicherungen gekippt und eines der profitablen Kernprodukte der Branche unattraktiver - und Börsianer haben nichts Besseres zu tun, als die Aktien der betroffenen Unternehmen zu kaufen. Verkehrte Welt?


Nicht wirklich. Denn zum einen ist die geplante Lösung mit einem Halbeinkünfteverfahren weit besser als von vielen Experten befürchtet. Zum anderen rechnen die Profis kurzfristig mit einem Run auf das beliebteste Vorsorgeprodukt der Deutschen. "Es wird voraussichtlich zu einem ähnlichen Boom kommen wie im Jahr 1999, als die Steuerfreiheit für Lebensversicherungen schon einmal auf der Kippe stand", sagt Volker Kudszus, Analyst bei der WestLB.


Langfristig entscheidend für Anleger ist jedoch die Frage, was mit dem Geschäft ab Januar nächsten Jahres passiert. Hier lohnt ein Blick auf Länder, die einen solchen Übergang bereits hinter sich haben. Italien etwa hat die Steuervergünstigungen 2001 abgeschafft, Großbritannien bereits Mitte der achtziger Jahre. Doch in beiden Fällen blieb eine Katastrophe für die Branche aus. In Italien brach der Markt im Jahr eins um 20 Prozent ein, erholte sich aber schnell wieder. Der Boom im letzten Jahr der Steuervergünstigungen hat dabei die folgenden Einbußen mehr als wettgemacht.


Mit einer ähnlichen Entwicklung - wenn auch mit kleineren Ausschlägen - rechnen Experten auch für Deutschland. Die Analysten der UBS haben den Taschenrechner gezückt: Sollte es in diesem Jahr zu einem Nachfrageschub um 20 Prozent kommen, könnte das Geschäft mit den Lebensversicherungen bei AMB zwischen 2005 und 2007 jährlich um 20 Prozent einbrechen, ohne dass sich die Bewertung des Unternehmens dadurch ändert. Bei Allianz liegt der entsprechende Wert bei 14 Prozent, bei der Münchener Rück (Ergo-Gruppe) bei elf Prozent. Damit sei jedoch nur im schlimmsten Fall zu rechnen, argumentiert UBS-Analyst Massimo Figna.


Optimisten rechnen außerdem damit, dass neue Produkte zur Altersvorsorge die Lücke füllen werden. Genannt wird immer wieder die so genannte Rürup-Rente. Obwohl die Leibrente für Kunden nicht sonderlich attraktiv ist, da sie nicht vererbt werden kann, schwören die Versicherer bereits jetzt ihre Verkaufsmannschaften darauf ein. "Unabhängig von den Produkten verlangt das Rentensystem einfach mehr private Eigenverantwortung", sagt Kudszus. Und nach Ansicht von ING-BHF-Analyst Robert Minde bringt die Umstellung des Rentensystems auf die nachgelagerte Besteuerung generell einen positiven Nebenaspekt für die Versicherer mit sich. "Es ist mit einem höheren Volumen bei den neuen Altersvorsorgeprodukten zu rechnen, da diese aus dem Brutto- und nicht mehr dem Nettoeinkommen angespart werden können."


Doch Italien und Großbritannien zeigen auch, dass Versicherungsaktien durch steuerliche Veränderungen stärker schwanken. Wer dieses Risiko nicht eingehen möchte, kann auf die reinen Gewinner der jetzigen Entwicklung setzen. Finanzdienstleister wie MLP und AWD profitieren als klassische Vertriebsorganisationen von dem erwarteten Lebensversicherungsboom, aber auch von der allgemeinen Unsicherheit der Deutschen bei der Altersvorsorge.


Artikel erschienen am 28. Mai 2004
Die Welt

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Allianz: Archivierte Beiträge bis 28. Mai 2004