Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Continental
levdul1 - Mittwoch, 5. Januar 2005 - 12:43
Es wundert mich, daß in diesem Forum noch kein Beitrag zur Continental AG vorhanden ist. Die Aktie ist extrem gut gelaufen und es spricht immer noch niemand von Überbewertung.

isabellaflora - Mittwoch, 5. Januar 2005 - 15:37
Wirklich ? Ist mir noch gar nicht aufgefallen ? Nun wäre aber die (unhöfliche) Frage zurückgeworfen - warum sollten wir, wenn jedes Börsenblättle von Continental erzählt und - selbstverständlich - empfiehlt ? Fallen wird der Wert wohl nicht, er könnte eher auf der Stelle stehen bleiben. Was dann auch kein Drama wäre.

Gruß isabellaflora

levdul1 - Mittwoch, 5. Januar 2005 - 17:16
War mein Beitrag wirklich unhöflich ?

Interessant ist bei Conti, daß Umsatz und Gewinne mit dem rasanten Kursanstieg bis jetzt Schritt halten. Und charttechnisch ist die Situation auch einwandfrei.

stw - Mittwoch, 5. Januar 2005 - 18:04
Es ist tatsächlöich so, dass wir hier im Board die Gelegenheit bei Conti vor einigen Jahren schlichtweg verschlafen haben. ICh würde da momentan den Kursen nicht mehr hinterherlaufen. Zumal ich von einem Bekannten, der bei Conti arbeitet, mitbekommen habe, dass auch da nicht alles rund läuft z.B: mit dem missglückten JointVenture in Russland. Die PArty bei Conti ist aus meiner Sicht gelaufen, ich verwende meine Energie lieber auf der Suche nach noch nicht so gut gelaufenen Werten.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 5. Januar 2005 - 18:12
Hallo levdul1, Hallo isabellaflora,

natürlich war weder der Beitrag von levdul1 noch die Antwort von isabellaflora unhöflich.

Ich interpretiere das Statement von levdul1 einfach mal als nüchterne Tatsachenfeststellung, die man ja schlicht und einfach auch nicht negieren kann. Bisher war noch kein Beitrag zu Continental im Board ...

Die Frage ist nur, ist das gut oder schlecht oder neutral ??? Wie Ihr sicher mitbekommen habt, sind wir hier ein kleiner Kreis der aber hoffentlich auf qualitativ akzeptablem Niveau Meinungen in lockerer Atmosphäre austauscht.

Von den wenigen bisherigen Stammteilnehmern hat eben noch keiner das Bedürfnis gehabt, sich über Continental zu beugen.

Ich freue mich aber, dass möglicherweise Ihr Beiden unseren Stamm nun etwas erweitert, dass kann dem Forum nur gut tun, wenn auch mal andere Meinungen sich Gehör verschaffen.

@ levdul1: Wie lautet denn Deine Meinung zu Continental ? Hälst Du Sie für überbewertet ?


Gruß
Chinaman

prof - Mittwoch, 5. Januar 2005 - 19:17
Die Party ist gelaufen: Einen DAX-Wert, der sich in zwei Jahren vervierfacht, kann man mit der Lupe suchen.
Hinterherspringen bringt nichts und sich jetzt Ärgern auch nicht ...

Ein bisschen frischer Wind schadet dem Board bestimmt nicht. Wenn chinaman Urlaub macht, ist hier im Board auch "Urlaub" angesagt.
;-) Prof

levdul1 - Donnerstag, 6. Januar 2005 - 09:41
Hallo Chinaman,

Ich halte Continental nicht für überbewertet (wie ich zum Beispiel Puma sehe), eher waren sie jahrelang extrem unterbewertet. Und die Gewinne in der Elektroniksparte sind ja so gut wie vorprogrammiert, da es sich um langfrististe Verträge in der Erstausrüstung handelt.

Viel wichtiger wäre doch allerdings, wie man solche Entwicklungen frühzeitig erkennen kann, gerade bei Aktien, die so transparent für uns sind wie die Continental.

chinaman - Donnerstag, 6. Januar 2005 - 11:44
"Viel wichtiger wäre doch allerdings, wie man solche Entwicklungen frühzeitig erkennen kann, gerade bei Aktien, die so transparent für uns sind wie die Continental. "

Nun, grundsätzlich gibt es da unzweifelhaft 2 Schulen. Fundamentalanalyse und Charttechnik. Beide hätten wohl angezeigt bzw. anzeigen müssen. In beiden Schulen "muss aber die Arbeit getan werden".

Um "die Arbeit" für alle Aktien zu tun, sind wir aber hier nicht genügend Leute ...


Gruß
Chinaman

isabellaflora - Freitag, 7. Januar 2005 - 09:57
Hallo miteinander,

vorab eine kleine Entschuldigung für meine Antwort auf levdul1s Frage, die - ganz gegen meine Absicht - als patzig erschien.

Inzwischen ist der Thread ja etwas weitergewandert und bestätigt damit meine Vermutung. levdul1 sieht die Conti-Bullen, Prof die Conti-Bären. Und was macht das makroökonomisch ? Genau - einen Seitwärtstrend. Der Kurs wird also nicht ins bodenlose fallen, aber steigen wird er im Moment auch nicht viel. Hierzu habe ich allerdings meine konkrete Erfahrung . Habe stop-loss bei 46 Euro gesetzt und hätte damit 10% plus mit Conti gemacht und was war ? Er fliegt weiter. Trotzdem, den stop loss bei 46 behalte ich eisern. Ach im übrigen, das mit dem Russland joint-venture ist doch schon längst, längst in den Kurs eingepreist.

Geradezu supertoll finde ich aber die Anmerkung von chinamann - wo und wie finden wir spannende Aktien. Sicherlich, jeder hat nen DAX-Wert im Depot, aber die Musike spielt für uns wohl doch eher im MDAX und drunter.

Gruß isabellaflora

P.S. Puma ausgespielt ? Na klar, wird ja bald ein DAX-Wert und (siehe oben) damit uninteressant für uns .... ;-)

chinaman - Samstag, 23. September 2006 - 09:01
Handelsblatt Nr. 182 vom 20.09.06 Seite 14


Conti wehrt sich erfolgreich

Private-Equity-Firma versuchte erstmals Übernahme eines Dax-30-Konzerns

JOSEF HOFMANN | HANNOVER JENS KOENEN | FRANKFURT STEFAN MENZEL | DÜSSELDORF Zum ersten Mal ist ein großer deutscher Konzern aus dem Aktienindex Dax ins Visier von Private-Equity-Investoren geraten. Wie der Automobilzulieferer Continental am Dienstag bestätigte, hat ein Investor das Unternehmen "kontaktiert, um eine Abgabe eines Übernahmeangebots zu prüfen. Dieser sich noch in einem frühen Stadium befindliche Prozess wurde einvernehmlich beendet." Zu näheren Details wollte sich Continental nicht äußern. Aus Finanzkreisen verlautete, die Private-Equity-Gesellschaft Bain Capital habe sich für den deutschen Zulieferer interessiert. Bain lehnte bis zum Abend eine Stellungnahme ab.

Die komplette Übernahme eines großen deutschen Dax-Konzerns hatte bislang noch keine Private-Equity-Gesellschaft gewagt. Größter Kauf war zuvor die Übernahme des Wohnungsunternehmens Viterra durch Terra Firma für sieben Milliarden Euro. Für einen Anteil von 4,5 Prozent an der Deutschen Telekom hatte Blackstone 2,7 Milliarden Euro bezahlt. Eine Übernahme von Continental hätte allein wegen ihrer Größe ein neues Kapitel der Private-Equity-Beteiligungen in Deutschland eingeleitet. Der hannoversche Automobilzulieferer wird an der Börse im Moment mit 13 Milliarden Euro bewertet.

"Wir betrachten das Interesse privater Investoren als Beleg für die Attraktivität von Continental und der dem Unternehmen zugeschriebenen Zukunftsperspektiven", kommentierte Vorstandschef Manfred Wennemer die Übernahmepläne. Dass es gerade Conti getroffen hat, wundert in der Branche indes nicht. Das Unternehmen ist gering verschuldet, hat zu viele Barmittel und ließe sich zudem zu einem Weiterverkauf in drei Einheiten filetieren. Die Sparten Reifen, Automotive Systems mit Produkten wie Anti-Blockier-System (ABS) sowie Conti-Tech mit Industrieangeboten wie Förderbändern und Luftfedern für LKWs sind nicht sehr eng miteinander verzahnt.

Zudem hat Conti keine dominierenden Großaktionäre, bei denen ein Private-Equity-Investor auf großen Widerstand stoßen könnte. Die Conti-Aktie reagierte auf die Meldung von der abgewehrten Übernahme überraschend mit einem Kurssprung um bis zu fünf Prozent, verlor einen Großteil der Tagesgewinne aber später wieder. Nach einem starken Anstieg seit Anfang August von 70 auf jetzt gut 90 Euro notiert sie wieder unweit des Höchstkurses.

Das Problem, zu viel Geld in der Kasse zu haben, ist auch dem Management bewusst. Der Konzern bezifferte Anfang des Jahres den eigenen finanziellen Spielraum auf bis zu vier Mrd. Euro. Bislang ist davon lediglich ein Viertel für den Kauf der Elektronik-Sparte von Motorola sowie des kleinen dänischen Antriebsriemen-Herstellers Roulunds Rubber aufgebraucht. Vorstandschef Manfred Wennemer hat zwar auch noch eine Sparte des US-Reifenkonzerns Goodyear im Visier, doch das könne noch dauern, sagte er jetzt in Hannover. Falls sich keine attraktiven Akquisitionsmöglichkeiten böten, könnte man das Geld auch den Aktionären zukommen lassen, hatte Finanzchef Alan Hippe im Sommer angekündigt.

Wennemer und Hippe haben aus Continetal in den vergangenen Jahren eines der stabilsten und rentabelsten Unternehmen der Branche gemacht. Im zweiten Quartal des laufenden Jahres musste zwar auch Conti den hohen Rohstoffpreisen Tribut zollen, hielt aber im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern an seinen Prognosen fest. "Wir sind sehr zuversichtlich, unsere gesetzten Jahresziele zu erreichen und 2006 zum fünften Mal in Folge neue Spitzenwerte beim Umsatz und Ergebnis zu erzielen", sagte Wennemer im August. Es gebe keinen Anlass, den "Ausblick zu verändern", betonte der Conti-Chef.

Koenen, Jens
Hofmann, Josef
Menzel, Stefan



20. September 2006

chinaman - Sonntag, 24. September 2006 - 09:49
Handelsblatt Nr. 183 vom 21.09.06 Seite 12


INSIDE: CONTINENTAL

Schöne Braut aus Hannover

STEFAN MENZEL | DÜSSELDORF Continental spielt auf Normalität: Das Unternehmen hat gestern erst einmal die Reifenpreise erhöht. Zu dem viel drängenderen Thema hielt sich der Autozulieferer jedoch bedeckt - zu einer möglichen Übernahme durch die Private-Equity-Gesellschaft Bain Capital.

Der erfolgreiche Konzern aus Hannover hatte die schlafenden Hunde am Dienstag selbst geweckt. Per Ad-Hoc-Mitteilung ließ Conti-Chef Manfred Wennemer verbreiten, dass dem Unternehmen ein Übernahmeangebot durch einen Private-Equity-Investor vorgelegen habe. Die Gespräche hätten aber nicht zu einem Ergebnis geführt.

Wennemer hat damit das Tor für Spekulationen eröffnet. Niemand hatte ihn dazu gezwungen, den Vorstoß von Bain an die Öffentlichkeit zu bringen. Er hätte ihn auch als großes Geheimnis für sich behalten können.

Warum hat er es trotzdem gemacht? Es kann eine sehr zielgerichtete Absicht gewesen sein: Die freundlichen Übernahmegespräche zwischen Continental und Bain sind ergebnislos beendet worden. Jetzt könnte Manfred Wennemer die Sorge umtreiben, dass Bain schon in Kürze eine feindliche Übernahme versucht.

Die Ad-Hoc-Mitteilung wäre nach dieser Logik eine Flucht in die Öffentlichkeit. Sind die Märkte über mögliche Kaufpläne informiert, wird es für einen potenziellen Angreifer wie Bain viel schwieriger, die Übernahme zu erreichen. An der Börse wird jedenfalls der Gedanke durchgespielt, dass es zu einem weiteren Übernahmeangebot für Continental kommen könnte. Warum sonst gehörte das Papier gestern zu den am meisten gehandelten Werten im Dax? Etwa drei Prozent legte die Conti-Aktie zu.

Den Konzern und seinen Chef sollte niemand unterschätzen. Schon einmal, zu Beginn der 90er-Jahre, stand das Unternehmen einem feindlichen Übernahmeversuch gegenüber. Damals wollte sich der italienische Reifenkonkurrent Pirelli den Mitbewerber aus Deutschland einverleiben. Das Vorhaben scheiterte, weil sich die Conti-Verantwortlichen erfolgreich wehrten. Das Wissen um die richtige Verteidigungsstrategie ist im Konzern heute noch vorhanden.

Der Vorstoß von Bain wird vielleicht nicht der letzte Angriff gewesen sein. Ein erfolgreiches Unternehmen wie der Continental-Konzern weckt Begehrlichkeiten. Im Unterschied zu den meisten anderen Automobilkonzernen muss Conti keine Einbußen befürchten, das Unternehmen hat gerade wieder seine Jahresprognosen bestätigt. Von der operativen Rendite von zehn Prozent können die meisten Zulieferer nur träumen.

Conti-Chef Wennemer hat es geschafft, den Konzern vom reinen Reifenhersteller mit vergleichsweise geringem technologischen Anspruch zu einem echten High-Tech-Unternehmen der Autobranche zu machen. Stark geworden sind die Hannoveraner bei allem, was komplizierte elektronische Bauteile im Auto betrifft. Conti ist einer der führenden Hersteller bei Anti-Blockier-System (ABS) und Elektronischem Stabilisierungs-Programm (ESP).

Für die Private-Equity-Branche ist Conti noch aus einem anderen Grund interessant. Der Konzern weist mit gut 900 Millionen Euro eine vergleichsweise geringe Nettoverschuldung aus. Bei einem Eigenkapital von gut vier Milliarden Euro lädt das dazu ein, Eigen- durch Fremdkapital zu ersetzen und die Conti-Mittel selbst in die Taschen zu stecken - eine bewährte Strategie von Private Equity.

Conti-Verantwortliche gestehen selbst ein, dass das Unternehmen verwundbar ist. Weniger attraktiv als Übernahmeziel würde der Konzern durch Zukäufe, die auch die Verschuldung wieder erhöhen würden. Drei Milliarden Euro stehen dem Unternehmen in diesem Jahr nach eigenem Bekunden noch für eigene Übernahmen zur Verfügung. Manfred Wennemer sollte sich damit ein wenig beeilen. Der nächste Übernahmeversuch lässt vielleicht nicht mehr allzu lange auf sich warten.

menzel@handelsblatt.com

Menzel, Stefan



21. September 2006

chinaman - Mittwoch, 11. Oktober 2006 - 04:18
Handelsblatt Nr. 194 vom 09.10.06 Seite 1


Schlank in die fetten Jahre

Drei, allenfalls vier Jahre dauert ein Aufschwung, so kennen wir es aus der Wirtschaftsgeschichte. Doch mittlerweile hat die Weltwirtschaft ein halbes Jahrzehnt starken Wachstums hinter sich, ohne große Krise in einem der vielen Schwellenländer. Hier zeigen sich die Vorteile der Globalisierung und der Internet-Ära. Sie schaffen zwar kein grenzenloses Wachstum, wie viele im Technologieboom zur Jahrtausendwende glaubten, aber verhelfen zu mehr Stabilität und ermöglichen den Unternehmen anhaltende Gewinnsteigerungen.

Der Aufschwung begann, nachdem der 11. September und die Bilanzskandale die Welt erschüttert hatten. Kostensenkungsprogramme steigerten die Firmengewinne. Man glaubte, dieser Prozess sei zeitlich eng begrenzt. Von wegen, er hat in Deutschland gerade erst begonnen! Denn Marktöffnung und weltweiter Datenaustausch gehen in ihrer Wirkung über herkömmliches Kostensparen hinaus. Verbraucher und Unternehmen, die vorher kaum etwas voneinander wussten, kommen in Verbindung. Neue Märkte und mehr Wettbewerb zwingen die Unternehmen in den Industrienationen, günstiger zu produzieren, sich den Bedürfnissen in den rasch wachsenden Schwellenländern anzupassen und deren Möglichkeiten zu nutzen. Diese profitieren von neuen, größeren und stabileren Absatzmärkten, weil auch Europäer und Nordamerikaner ihre Produkte nachfragen.

So entsteht eine stabilere Weltwirtschaft auf breiteren Füßen. Zwar sind Wirtschafts- und Finanzkrisen à la Russland und Asien wie in den neunziger Jahren immer noch möglich, aber sie sind ein Stück unwahrscheinlicher geworden. Denn je mehr kaufkräftige Märkte verzahnt sind, je wohlhabender die Schwellenländer werden, desto robuster ist die Weltwirtschaft. Gewachsen ist auch der Wille der entwickelten Länder, aus eigenem Interesse akute Probleme zu bewältigen. Einer Krise in Indien beispielsweise würde heute kaum jemand tatenlos zusehen. Ausländer investieren hier inzwischen jährlich sechs Milliarden Dollar, 20-mal mehr als vor zehn Jahren.

Die Folge für Deutschland ist, dass die großen Konzerne dank immer neuer Absatzmärkte der wachstumsschwachen heimischen Wirtschaft immer mehr vorauseilen. Continental, Linde und MAN erwirtschaften Jahr für Jahr Rekordgewinne. Sie verdoppelten binnen weniger Jahre ihre Renditen, indem sie sich den schmerzvollen Anpassungsprozessen stellten. Diesen Frühstartern folgen erst jetzt Tanker wie Daimler-Chrysler, Volkswagen, Siemens und Deutsche Telekom. Auch sie eilen den globalen Marktgesetzen hinterher. Sie verkaufen unrentable Geschäftsfelder, schließen zu teure Produktionsstätten und bauen dafür kostengünstigere auf.

Solch harte Restrukturierungen starten in der Breite erst jetzt. Dieser Prozess ist durchaus nicht dauerhaft mit Entlassungen verbunden. Continental-Chef Manfred Wennemer erntete zwar viel Schelte, weil er so früh und energisch wie kaum ein anderer den Marktgesetzen folgte. Doch Ergebnis ist, dass Conti heute mehr Geld in Deutschland investiert als früher, Naturwissenschaftler und Ingenieure in unserem Hochlohnland einstellt und dennoch seinen Aktionären glänzende Kurs- und Firmengewinne beschert. sommer@handelsblatt.com

Sommer, Ulf



09. Oktober 2006

stw - Montag, 14. Juli 2008 - 16:49
Was sagt Ihr zum Übernahmeversuch von Conti durch Schaeffler. Für mich ist das ein weiterer Beweis dafür wie eklatant unterbewertet viele börsennotierte Unternehmen in D mittlerweile sind. Schaeffler ist ein Familienunternehmen und die wissen was Sie tun mit dem eigenen Geld: vor 7 Jahren ist denen mit der Übernahme und anschliessendem Delisting von FAG Kugelfischer schonmal ein ähnlicher Coup gelungen. Nun wollen sie für 10 Mrd. Conti kaufen. Wenn man bedenkt, dass Conti gerade für 11 Mrd VDO übernommen hat, ein wirkliches Schnäppchen!
Auch wir Kleinanleger können derzeit solche Schnäppchen machen. Wir sollten es anpacken und nicht nur in der Angst leben, dass die heute schon unterbewerteten Firmen morgen noch billiger werden könnten...

;-) stw

chinaman - Dienstag, 15. Juli 2008 - 09:29
"Wir sollten es anpacken und nicht nur in der Angst leben, dass die heute schon unterbewerteten Firmen morgen noch billiger werden könnten..."

Na ja ... 10.800 Euro Cash im Musterdepot hast Du ja noch ...


Gruß
Chinaman

al_sting - Dienstag, 15. Juli 2008 - 10:48
Der Conti-Deal kann schon was. Für mich ein weiteres Indiz, dass in Branchen wie den Automobilzulieferern eine Börsennotierung massive Wettbewerbsnachteile mit sich bringt. Fängt schon bei Preisverhandlungen mit den Automobilfirmen an, wo diese dank hoher Transparenzpflichten sehr gut die Gewinnsituation kennen und wissen, wie tief sie schneiden können...

Zur Übernahme eine Frage an die Optionsschein-Experten: Bekanntlich bestehen Informationspflichten bei der Überschreitung von gewissen Aktienanteilen. Gilt ähnliches bei der Überschreitung von Schwellen von Optionsrechten an Aktien? Oder kann es hier so gewesen sein, dass Schäffler sich ohne Transparenzforderungen still und leise Optionsscheine über 36% aller Aktien zusammenkaufte, diese jetzt zu den versprochenen Preisen als Aktien einfordert und damit besagte Transparenzforderungen clever umging?
Falls dem so ist:
Wie hoch ist das klassische Volumen an Optionsscheinen? Auf welche Anteile einer Firma kann man damit kommen?
Würde zumindest feindliche Übernahmen massiv erleichtern.

chinaman - Dienstag, 15. Juli 2008 - 11:03
Die Frage geht wohl eher an einen Rechtsanwalt ...

stw - Dienstag, 15. Juli 2008 - 17:26
Wirklich spannend, wie man durch solche Swap-Geschäfte offenbar die Meldepflicht umgehen kann...

:-) stw

Nachrichten


DGAP-WpÜG: Pflichtangebot


DGAP-WpÜG: Übernahmeangebot;


Zielgesellschaft: Continental Aktiengesellschaft / Bieter: Schaeffler KG

WpÜG-Meldung übermittelt durch die DGAP - ein Unternehmen der EquityStory AG. Für den Inhalt der Meldung ist der Bieter verantwortlich. ------------------------------------------------------------------------------

Veröffentlichung der Entscheidung zur Abgabe eines Übernahmeangebotes gemäß § 10 Abs. 1 und Abs. 3 in Verbindung mit §§ 29 Abs. 1, 34 des Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetzes

Bieter:

Schaeffler KG Industriestraße 1-3 91074 Herzogenaurach eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Fürth unter HRA 2681

Ansprechpartner:

Detlef Sieverdingbeck Leiter Unternehmenskommunikation Schaeffler Gruppe Tel. +49-9132-82-2277 Fax. +49-9132-82-3584 Email:detlef.sieverdingbeck@schaeffler.com

Michael Reinert A&B Financial Dynamics GmbH Tel. +49-69-92010-140 m.reinert@abfd.de

Markus Breidenstein A&B Financial Dynamics GmbH Tel. +49-69-92037-115 m.breidenstein@abfd.de

Zielgesellschaft:

Continental Aktiengesellschaft Vahrenwalder Straße 9 30165 Hannover

eingetragen im Handelsregister des Amtsgerichts Hannover unter HRB 3527

Die Aktien der Zielgesellschaft sind zum Handel im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse (Prime Standard) zugelassen und werden in XETRA (Prime Standard) sowie an den Börsen Stuttgart, Hamburg, Hannover und darüber hinaus im Freiverkehr der Börsen Berlin-Bremen, München und Düsseldorf unter der ISIN DE0005439004 gehandelt. An der Londoner Börse (London Stock Exchange) und an der Schweizer Börse (SWX Europe) werden die Aktien der Zielgesellschaft ebenfalls gehandelt.

Darüber hinaus werden die Aktien der Zielgesellschaft in Form eines Sponsored ADR Programms (American Depository Receipt Program) in den Vereinigten Staaten von Amerika im OTC Market (Over the Counter Market) unter der ISIN US2107712000 gehandelt.

Die Veröffentlichung der Angebotsunterlage und weiterer das Angebot betreffender Informationen erfolgt im Internet unter

http://www.schaeffler-angebot.de

Angaben des Bieters: Die Schaeffler KG hat am 15. Juli 2008 entschieden, den Aktionären der Continental Aktiengesellschaft im Wege eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebotes anzubieten, ihre auf den Inhaber lautenden Stückaktien der Continental Aktiengesellschaft mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von EUR 2,56 je Aktie zu erwerben. Die Schaeffler KG beabsichtigt, den Aktionären eine Geldleistung in Höhe von

EUR 69,37 pro Stückaktie,

jedenfalls aber - wenn höher - den für den heutigen Tag von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht ermittelten Mindestpreis gemäß § 5 Abs. 1 WpÜG-Angebotsverordnung, anzubieten. Dieser Mindestpreis wird in ungefähr einer Woche feststehen. Das Übernahmeangebot erfolgt zu den in der Angebotsunterlage darzulegenden Bedingungen. Es wird unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und unter weiteren, in der Angebotsunterlage darzustellenden Vollzugsbedingungen stehen. Eine Mindestannahmequote als Angebotsbedingung ist nicht vorgesehen.

Die INA-Holding Schaeffler KG, die an der Schaeffler KG beteiligt ist, hält derzeit 2,97 % der Aktien an der Continental Aktiengesellschaft und ist auf der Grundlage von Finanzinstrumenten berechtigt, weitere 4,95 % der Aktien an der Continental Aktiengesellschaft zu erwerben. Darüber hinaus hat die Schaeffler KG Swap-Geschäfte über etwa 28 % der Aktien an der Continental Aktiengesellschaft abgeschlossen. Diese Swap-Geschäfte sind in Geld zu erfüllen und daher nach dem Wertpapierhandelsgesetz nicht meldepflichtig. Diese Swap-Geschäfte können von der Schaeffler KG jederzeit gekündigt werden. Die Schaeffler KG hat noch nicht entschieden, ob und wann diese Kündigung erfolgen soll. Wenn sie entscheidet, die Swap-Geschäfte während der Annahmefrist oder der weiteren Annahmefrist zu kündigen, könnten ihr nach einer Kündigung hieraus bis zu 28 % der Aktien an der Continental Aktiengesellschaft im Rahmen des Übernahmeangebotes angedient werden.

al_sting - Dienstag, 15. Juli 2008 - 17:48
> Diese Swap-Geschäfte sind in Geld zu erfüllen und daher nach dem Wertpapierhandelsgesetz nicht meldepflichtig. Diese Swap-Geschäfte können von der Schaeffler KG jederzeit gekündigt werden. Die Schaeffler KG hat noch nicht entschieden, ob und wann diese Kündigung erfolgen soll. Wenn sie entscheidet, die Swap-Geschäfte während der Annahmefrist oder der weiteren Annahmefrist zu kündigen, könnten ihr nach einer Kündigung hieraus bis zu 28 % der Aktien an der Continental Aktiengesellschaft im Rahmen des Übernahmeangebotes angedient werden.

Puh!
Meine Interpretation: Schaeffler hat 3% der Aktien und ein Anrecht auf weitere 5%, also gesamt 8% der Aktien.

Zudem Optionen, die zum Stichtag dem Wert von 28% der Aktien entsprechen. Sofern sich ein Verkäufer für diese 28% findet, können sie daraus Aktien machen. Sofern sich kein Verkäufer findet, haben sie einen fetten Gewinn, aber keine Übernahme.
Habe ich das so verkürzt richtig wiedergegeben?

Hätte natürlich einen doppelten Charme: Sollte die Übernahme zu teuer werden, muss Conti nicht erst aufwändig seine erworbenen Anteile wieder verkaufen, sondern hat durch die gestiegenen Erwartungen an den Aktienkurs einen soliden Gewinn eingefahren - ganz so wie ehemals Porsche.

prof - Montag, 24. Juli 2017 - 13:16
Kauf 100 Stück PR1J5V Continental Bonus Reverse zum aktuellen Briefkurs von 137,79 €.
Erklärung folgt!

prof - Montag, 24. Juli 2017 - 15:21
Mit diesem Kauf verfüge ich über 13% Cash und 12% Bonus Reverse, die mit ihrem Delta von ca. minus eins etwa als doppelter Cash zu Buche schlagen. Der rechnerische Cashanteil beträgt jetzt also 37%. Das ist relativ viel und ich hoffe, diese Art von "Sommerwette" funktioniert. Ich habe vor, die Bonus Reverse kurz vor der Bundestagswahl zumindest teilweise aufzulösen.

Die Wahl fiel auf Continental, da sich die Aktie seit 2015 in einem Seitwärtstrend befindet.

Das Zertifikat:
Bewertungstag 21.12.2018
Barriere 220,00 EUR
Sicherheitspuffer 15,68%
Bonusrendite p.a. 13,69%
Max. Rendite 19,83%

levdul1 - Montag, 24. Juli 2017 - 17:54
Conti ist im Augenblick weder billig noch teuer.
Die augenblicklichen Schlagzeilen rund um die Autoindustrie sprechen für dein Investment.

Mit 3 Reverse-Bonus-Zertifikaten bist du recht gut abgesichert. Mein Bauchgefühl sagt mir auch, daß es in den nächsten Wochen etwas rappeln könnte.

Viel Glück !

prof - Mittwoch, 20. September 2017 - 11:23
Verkauf alle Zertifikate zum aktuellen Geldkurs von 119,64 €. Plötzlicher Anstieg der Aktie: 13% Verlust

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