Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Volkswagen / Porsche Vz: Archivierte Beiträge bis 8. Juli 2004
chinaman - Mittwoch, 11. Februar 2004 - 12:49
Die vielen hochbezahlten Berater des öffentlichen Dienstes sowie die Beamten und Sozialversicherungsfunktionäre !!!

;-)))
Gruß
Chinaman

chinaman - Montag, 16. Februar 2004 - 12:44
16.02.2004 10:46

Spart VW bei seinen Aktionären?

2003 war ein extrem schlechtes Jahr für den Wolfsburger Autobauer. Der Gewinn ist um mehr als die Hälfte eingebrochen. Das bekommen auch die Aktionäre zu spüren: Die Dividende wird wohl gekürzt.

Bis zum 18. Februar müssen sich die Anleger gedulden. Dann wird VW die vorläufigen Eckdaten für 2003 vorlegen und den Dividendenvorschlag für 2003 präsentieren. In Zeitungsberichten war allerdings schon zu lesen, der Autobauer habe sich mit seinem Hauptaktionär, dem Land Niedersachsen, bereits auf eine niedrigere Ausschüttung geeinigt.

Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, rechnet die Hannoversche Beteiligungsgesellschaft (HanBG), die für das Land die Beteiligung an Volkswagen hält, in ihrem aktuellen Wirtschaftsplan mit einer Ausschüttung von 57,9 Millionen Euro nach 75,3 Millionen Euro im Jahr zuvor. Das bedeutete eine Dividende von einem Euro je Anteilsschein. Im Vorjahr hatte VW seinen Aktionären noch 1,30 Euro je Aktie gezahlt.

Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, ist das Land Niedersachsen grundsätzlich einverstanden mit der geringeren Dividende. Da diese Auszahlung aber ein wichtiger Haushaltsposten sei, wünsche sich Hannover eine möglichst geringe Reduzierung. Mit einem Euro läge die Dividende 23 Prozent unter dem Wert des Vorjahres.


Belastungen so weit das Auge reicht
Zahlreiche Faktoren wie der starke Euro, Kosten für Modellanläufe, Lasten aus dem Brasiliengeschäft und Sonderabschreibungen im Luxussegment dürften den VW-Gewinn im vergangenen Jahr mehr als halbiert haben. Das gestand der Konzern bereits selber ein. Dass auch die Manager weniger Geld bekommen sollen, ist für die Aktionäre nur ein schwacher Trost. Die "Braunschweiger Zeitung" hatte am Donnerstag berichtet, die Manager bekämen nur die Hälfte ihrer Boni.

Ob es im laufenden Jahr wirklich besser wird, ist völlig ungewiss. Große Umsatzhoffnungen hatten die Wolfsburger in den neuen Golf gesetzt. Bisher verkaufte sich das neue Modell allerdings deutlich schleppender als gedacht. Das Anlegermagazin "Euro am Sonntag" wirft in seiner jüngsten Ausgabe die Frage auf, ob VW mit dem neuen Modell vielleicht einfach "den falschen Riecher für das (hat), was heutige Kompaktklasse-Fahrer möchten."



Quelle: boerse.ard.de

chinaman - Mittwoch, 18. Februar 2004 - 15:13
HANDELSBLATT, Mittwoch, 18. Februar 2004, 11:05 Uhr


Absatz steigt auf mehr als fünf Millionen Fahrzeuge


VW-Gewinn bricht massiv ein


Der Automobilhersteller Volkswagen hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2003 einen massiven Gewinneinbruch hinnehmen müssen und dabei die düsteren Prognosen der Analysten sogar noch übertroffen. Vor allem der Höhenflug des Euro und die Einführung neuer Modelle belasteten die Bilanz der Wolfsburger. Eine Konsequenz: Die Dividende sinkt erwartungsgemäß erstmals seit Jahren.

HB WOLFSBURG. Das operative Ergebnis des Konzerns brach um rund 63 % auf 1,78 Mrd. € ein, nachdem VW im Vorjahr noch 4,76 Mrd. erzielt hatte. Vor Effekten wie Sonderabschreibungen in Höhe von mehreren hundert Mill. € auf das Luxussegment sowie Sanierungskosten für das Brasiliengeschäft habe sich der Rückgang des Ergebnisses auf 48 % belaufen, teilte VW am Mittwoch weiter mit. Aus dem um 57 % auf 1,1 Mrd. € geschrumpften Reingewinn sollen die Aktionäre eine auf 1,05 € je Stamm- und 1,11 € je Vorzugsaktie verringerte Dividende erhalten. Für 2002 hatte VW noch 1,30 € je Stamm- beziehungsweise 1,36 € je Vorzugsaktie ausgeschüttet. Der Konzernumsatz stieg dagegen leicht um 0,2 % auf 87,1 Mrd. €.

Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang des operativen Gewinns um 54 % auf knapp 2,2 Mrd. € gerechnet. Im Vorjahr hatte Volkswagen noch einen Betriebsgewinn von 4,76 Mrd. € ausgewiesen. Den Aktionären soll eine auf 1,05 € von 1,30 € verringerte Dividende je Stammaktie gezahlt werden. Die Vorzugsaktionäre sollen 1,11 € nach 1,36 € im Vorjahr erhalten.

Obwohl der Ergebniseinbruch über den Markterwartungen lag, stieg die VW-Aktie in einem freundlichen Umfeld um über zwei Prozent auf 40,31 €. Seit Jahresanfang war der Titel mit Minus zehn Prozent der größte Verlierer im Deutschen Aktienindex.


Volkswagen hatte bereits seit Monaten die Märkte auf einen Rückgang seines Ergebnisses vorbereitet. Im laufenden Jahr soll zwar eine Verbesserung eintreten, allerdings verkauft sich der wichtigste Ertragsbringer, das im vergangenen Herbst auf den Markt gebrachte neuen Golf-Modell, bislang eher schleppend. Der Verkauf des wichtigsten Ertragsbringers muss mit Rabatten angekurbelt werden.

Volkswagen ist als Volumenhersteller von der weltweit schwachen Autonachfrage besonders betroffen. Lediglich in China, wo der Konzern im vergangenen Jahr erstmals mehr Autos verkaufte als auf seinem Heimatmarkt Deutschland, wurden nennenswerte Absatzsteigerungen erzielt. Weltweit setzte der Konzern dadurch wieder etwas mehr als fünf Millionen Fahrzeuge ab, nachdem diese Marke im Vorjahr leicht unterschritten worden war.

Volkswagen bemüht sich zurzeit, die negativen Umrechnungseffekte seiner Erlöse im Dollarraum in Euro durch Produktionsverlagerung zu verringern und hat die Kursabsicherung seiner Dollarumsätze erhöht.

stw - Montag, 23. Februar 2004 - 19:59
Das liest sich wirklich mies und gerade die Dividendenkürzung enttäuscht mich wirklich. Aber andererseits ändert das nichts an der Tatsache, dass VW auch in schwierigen Zeiten noch Geld verdient und die Aktie demgegenüber dennoch mit einem deutlichen Abschlag auf den Buchwert gehandelt wird. Wenn der Newsflow wieder etwas positiver wird, müsste das spätestens in 2005 eigentlich korrigiert werden. Ich bleibe jedenfalls dabei, auch weil die Dividende ja immer noch über 4% liegt und das ist ja nicht sooo schlecht.

:-) stw

prof - Dienstag, 24. Februar 2004 - 13:08
Und wenn die Aktie weiter fällt, steigt die Dividendenrendite sogar noch ...
;-) Prof

mib - Dienstag, 24. Februar 2004 - 15:12
@prof: Laestermaul... :-))

chinaman - Dienstag, 9. März 2004 - 13:26
DGAP-Ad hoc: Volkswagen AG <DE0007664005> deutsch

Volkswagen-Konzern: Ausblick 2004

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
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Volkswagen-Konzern: Ausblick 2004

Der Volkswagen-Konzern ist mit seinem Umbau hin zu einem schlagkräftigen
Mehrmarken-Konzern 2003 trotz der unbefriedigenden Ergebnisentwicklung ein
erhebliches Stück weitergekommen.

Im Berichtsjahr ist trotz des harten Wettbewerbsumfelds wieder die Marke von 5

Millionen Fahrzeugauslieferungen überschritten und der weltweite Marktanteil
leicht gesteigert worden. Der Umsatz erreichte 87,2 (Vorjahr: 86,9) Mrd. Euro.
Allerdings haben sich diese Erfolge nicht im gewünschten Maße im Ergebnis
niedergeschlagen. Sie sind vielmehr durch negative Effekte wie den starken Euro,
die schwache Konjunktur und den daraus resultierenden Margendruck überlagert.
Volkswagen muss zur Kenntnis nehmen, dass es bislang keine Anzeichen für ein
Anziehen der Konjunktur gibt. Die gesamte Automobilbranche ist anhaltenden
Belastungen aus den Märkten und hohen Wechselkursen ausgeliefert. Der
Volkswagen-Konzern begegnet dieser Entwicklung mit dem Maßnahmenprogramm
"ForMotion". Mit "ForMotion" verdoppelt der Volkswagen-Konzern seine
Anstrengungen zur Ergebnissicherung und will bis Ende 2005 rund 2 Mrd. Euro
zusätzlich einsparen. Der für diesen Zeitraum bisher geplante Umfang der
Einsparungen belief sich auf ebenfalls 2 Mrd. Euro. Minimalziel ist ein
ausgeglichener Cash-flow im Jahr 2004.

Die Automobilmärkte sind extrem schwach in das neue Jahr gestartet. Das gilt
besonders für den Januar während im Februar leichte Tendenzen zu einer
Verbesserung erkennbar gewesen sind. Obwohl der Volkswagen-Konzern in dem
Zeitraum seine Marktanteile in wichtigen Märkten gegen den Trend steigern
konnte, steht bereits fest, dass das erste Quartal auch im Vergleich zum Vorjahr
miserabel wird.

Vor dem Hintergrund des zunehmenden Preisdrucks, der schwachen Konjunktur und
der ungünstigen Wechselkurse ist es für den Konzern ein durchaus anspruchsvolles
Ziel, in 2004 das operative Ergebnis des Vorjahres von rund 2,5 Mrd. Euro vor
Sondereinflüssen zu übertreffen. "ForMotion" wird dabei maßgeblich unterstützen.

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 09.03.2004

chinaman - Dienstag, 9. März 2004 - 15:25
SPIEGEL ONLINE - 09. März 2004, 11:31
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,289730,00.html
Schwacher Ausblick

Börsianer lassen VW-Aktie fallen

VW-Chef Bernd Pischetsrieder hat die Chance nicht genutzt, bei der Bilanz-Pressekonferenz des Konzerns Optimismus zu verbreiten. Im Gegenteil - er kündigte für 2004 ein miserables erstes Quartal an, was den Aktienkurs sofort in die Tiefe riss.

Wolfsburg - Wegen der hohen Kosten für neue Modelle wie etwa den Audi A6, den SEAT Altea und den Skoda Octavia stehe schon jetzt fest, "dass das erste Quartal im Vergleich zum Vorjahr miserabel wird", sagte Pischetsrieder. Der Konzernchef rechnet in naher Zukunft nicht mit einem Anspringen der Autokonjunktur. Die gesamte Automobilbranche sei in der Vergangenheit zu optimistischen Markprognosen gefolgt. "Wir müssen in Betracht ziehen, dass sich die Rahmenbedingungen auf absehbare Zeit nicht signifikant verbessern", so der VW-Chef.

Die negativen Worte verfehlten ihre Wirkung an der Börse nicht. Kurz nach 10.00 Uhr brach der Kurs der VW-Aktie um mehr als dreieinhalb Prozent ein, sie notierte damit weit abgeschlagen am Ende des Dax, der etwa ein Prozent ins Minus rutschte. "Der Ausblick war mehr als schlecht", begründete ein Frankfurter Händler die Kursverluste. Bis zum frühen Nachmittag erholte sich die VW-Aktie nur leicht und blieb mit 38,10 Euro mehr als drei Prozent unter Vortagesniveau.

Europas größter Autobauer forciert angesichts der schwachen Autokonjunktur, der Belastungen durch den hohen Euro-Kurs und der zunehmenden Rabattschlacht seinen Sparkurs. Mit dem Programm "ForMotion" will der Volkswagen-Konzern nach Pischetsrieders Worten seine Anstrengungen verdoppeln und die Kosten bis Ende 2005 um rund zwei Milliarden Euro zusätzlich senken. Bisher hatte VW für dieses und das kommende Jahr je eine Milliarde Euro als Sparziel ausgegeben.

Durch Vorruhestandsregelungen in Deutschland und natürliche Fluktuation weltweit soll die Mitarbeiterzahl von derzeit 335.000 jährlich um rund 3,5 Prozent verringert werden. Dies ist nach Angaben des VW-Chefs allerdings nicht mit einem Einstellungsstopp verbunden. Es sei jedoch geplant, nur 20 Prozent der Abgänge zu ersetzen, so dass die Belegschaft im Automobilbereich weltweit effektiv um etwa 5.000 Mitarbeiter verringert werde. Dies soll die Kosten bis Ende 2005 um rund 600 Millionen Euro drücken. Den höchsten Beitrag zur Ergebnissicherung soll die Produktion beitragen. "Wir werden Herstellkosten reduzieren und dabei aber die Vielfalt des Produktangebots erhalten", sagte Pischetsrieder. Als Beispiele nannte er die verstärkte Verwendung von Gleichteilen in unterschiedlichen Modellreihen. Das zusätzliche Potenzial zur Senkung der Produktkosten beziffert er auf 800 Millionen Euro.

Pischetsrieder sagte, trotz des zunehmenden Preisdrucks und ungünstiger Wechselkurse solle das Ergebnis vor Sondereinflüssen des vergangenen Jahres von 2,5 Milliarden Euro wieder erreicht werden. Dies sei allerdings ein "anspruchsvolles Ziel". 2003 hatten Milliardenlasten das operative Ergebnis um 63 Prozent auf 1,78 Milliarden Euro gedrückt. Dabei schlugen den Angaben von VW zufolge 133 Millionen Euro allein für die Restrukturierung des Brasilien-Geschäfts zu Buche. Außerdem musste Volkswagen im Luxussegment seine Entwicklungskosten neu bewerten und 578 Millionen Euro abschreiben. Zudem schmälerten negative Währungseffekte von über einer Milliarde Euro die VW-Bilanz.

chinaman - Mittwoch, 21. April 2004 - 08:58
Ich stelle den Artikel mal stellvertretend in den VW Thread

:-)
Gruß
Chinaman


Investmentbank warnt: Weiter hohe Pensionslasten bei Dax-Firmen
Trotz Börsenrallye hat sich die Situation bei 16 Gesellschaften noch verschärft - Größte Finanzierungslücken haben Thyssen, Lufthansa und VW
von Holger Zschäpitz

Berlin - Als ob es mit den geopolitischen Risiken und den Sorgen über steigende Leitzinsen nicht schon genügend Unsicherheitsfaktoren an den Märkten gäbe, zeigt sich die Investmentbank der Allianz, Dresdner Kleinwort Wasserstein, einmal mehr als Spielverderber der Aktienrallye. Die Experten haben jetzt eine Altlast ausgegraben, die bei vielen Börsianern längst von den Radarschirmen verschwunden ist: die massiven Defizite in den betrieblichen Rentenkassen der Dax-Unternehmen. War es bislang landläufige Meinung, dass die Börsenhausse der vergangenen 13 Monate die Deckungslücken bei den Pensionsverpflichtungen deutlich reduziert hat, weil die firmeneigenen Pensionsfonds wieder an Wert zugelegt haben, kommt jetzt das böse Erwachen.


"Es klingt überraschend - aber trotz gestiegener Aktienkurse hat sich die Situation bei den Pensionsverpflichtungen der Dax-Unternehmen im letzten Jahr nur ganz leicht verbessert", schreibt Gunnar Hamann, Stratege bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, gleich zu Beginn seiner 32-seitigen Expertise, die der WELT vorliegt. Die Summe der Deckungslücken bei Deutschlands führenden Konzernen sei lediglich um fünf Prozent auf 114 Mrd. Euro zurückgegangen, was noch immer etwa 20 Prozent der Marktkapitalisierung entspricht. Dies ist umso gravierender, als sich auf europäischer Ebene die Situation bei den Pensionsverpflichtungen durchaus entspannt hat. So sind die Defizite in den betrieblichen Rentenkassen der 300 größten Gesellschaften Europas durch die Börsenhausse um insgesamt 23 Prozent zurückgegangen. "Die Finanzierungsproblematik bleibt auf der Agenda", warnt Hamann.


Damit stehen die meisten deutschen Unternehmen vor ähnlichen Herausforderungen wie die öffentlichen Rentenkassen. Die Pensionsverpflichtungen an ehemalige Mitarbeiter oder künftige Pensionäre wachsen den Gesellschaften schlicht über den Kopf. Denn viele Firmen haben nicht genug Geld zurückgestellt, um die Versprechungen auf lange Sicht zu erfüllen. Hauptgrund auch bei den Unternehmen ist die gestiegene Lebenserwartung und die in Mode gekommene Praxis der Frührente. Das führt dazu, dass sich die Rentenzeit immer weiter verlängert und die betrieblichen Zahlungsverpflichtungen unaufhörlich steigen. Die Betriebsrenten werden zur tickenden Zeitbombe. Denn reichen die Reserven nicht mehr aus, müssen die Pensionen aus den regulären Einnahmen des Unternehmens bezahlt werden, was die Gewinne und damit auch die Aktienkurse drückt.


Ein Blick in die Details rückt selbst die im Vergleich zum Vorjahr kleine Entspannung in ein anderes Licht. Diese ist lediglich auf eine Handvoll Unternehmen wie Daimler-Chrysler, Eon, HVB Group und RWE zurückzuführen. Bei über der Hälfte der Dax-Firmen hat sich die Situation sogar noch verschärft - darunter auch bei den größten Sorgenkindern des Vorjahres, Thyssen-Krupp, Lufthansa und VW. Beim Stahlkonzern kletterte das Finanzierungsdefizit noch einmal um 535 Mio. auf 7615 Mio. Euro. Damit ist die Deckungslücke fast so hoch wie der Börsenwert. Gerade die Rating-Agenturen werden diese Entwicklung mit Argwohn betrachten, war doch die Thyssen-Bonität schon einmal wegen Pensionslasten zurückgestuft worden.


Namentlich ausländische Investoren wird die Dresdner-Studie schocken, da Deutschland im internationalen Vergleich nun auch bei der Pensionsproblematik zurückfällt. Der Grund: Hier zu Lande haben nur wenige Konzerne den Mut, die Rentengelder in großen Pensionsfonds oder -kassen an den Börsen anzulegen. Üblicher sind interne Lösungen wie Pensionsrückstellungen. Bei diesem Modell werden die Gelder nicht an den Märkten investiert, sondern in der Bilanz Rückstellungen gebildet. Der Vorteil ist eine Minderung des steuerpflichtigen Gewinns. Dafür müssen die Leistungen jedoch aus dem laufenden Cash-Flow bezahlt werden.


Die Unterscheidung zwischen Pensionsrückstellungen und -fonds erklärt auch, warum sich die Situation bei Daimler-Chrysler, Eon, der HVB Group und RWE verbessert hat. Alle vier Unternehmen unterhalten große Pensionsfonds, die vom Börsenaufschwung profitierten.


Anleger tun also gut daran, den Geschäftsbericht ihrer Gesellschaft näher zu studieren. Denn hier finden Investoren mögliche tickende Zeitbomben - entweder in Form von Pensionsrückstellungen direkt in der Bilanz oder aber extra ausgewiesen im Anhang.


Artikel erschienen am 19. April 2004
Die Welt

chinaman - Donnerstag, 22. April 2004 - 07:27
21.04.2004 - 23:59 Uhr
Volkswagen AG deutsch
Aufsichtsrat ermächtigt Vorstand zu Beteiligung an LeasePlan Corp

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.


Hamburg, 21. April 2004. Der Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns hat in seiner heutigen Sitzung den Vorstand ermächtigt, gemeinsam mit zwei Co-Investoren die niederländische LeasePlan Corporation N.V., Almere-Stad, von der ABN Amro Bank, Amsterdam, zu erwerben. Der Kaufpreis beläuft sich auf insgesamt 2 Mrd. Euro. Der Verkäufer erhält aus den einbehaltenen Gewinnen der Vorjahre eine Dividende in Höhe von 130 Mio. Euro.

Mit Abschluss der Transaktion werden der Volkswagen-Konzern zu 50 Prozent und die beiden Co-Investoren zu jeweils 25 Prozent an LeasePlan beteiligt sein. Bei den international renommierten Co-Investoren handelt es sich um die private Olayan-Gruppe, Athen, sowie die staatliche Mubadala Development Company, Abu Dhabi. Die Übernahme erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der relevanten Behörden, insbesondere der europäischen Kartellbehörden, sowie der holländischen Zentralbank.

Der Aufsichtsrat hat den Vorstand zudem bevollmächtigt, beim Erwerb der LeasePlan den teilweisen oder vollständigen Einsatz eigener Aktien zu prüfen. Diese hält zur Zeit die VW-Beteiligungs-GmbH. Eine staatliche Investmentgesellschaft in Abu Dhabi hat Interesse an einer solchen Transaktion geäußert. Die abschließende Entscheidung nach Prüfung obliegt dem Aufsichtsrat.

LeasePlan ist in seiner Branche mit ca. 1,2 Millionen Fahrzeugen unter Management, einer Bilanzsumme von 10,8 Milliarden Euro und einem Nachsteuerergebnis von 193 Millionen Euro - per 31.12. 2003 - Europas Marktführer und gehört zu den größten Multibrand-Flottenmanagementgesellschaften weltweit. Die Management- und Führungskompetenz des Multibrand-Flottenmanagement-geschäfts ist innerhalb des Volkswagen-Konzerns bei der Volkswagen Financial Services AG, Braunschweig, angesiedelt. In diese wird der fünfzigprozentige Anteil im Rahmen einer Kapitalerhöhung als Sacheinlage eingebracht. Im Konzern erfolgt die Konsolidierung "at equity".

Der Vorstandsvorsitzende des Volkswagen-Konzerns begrüßte die Zustimmung des Aufsichtsrats in einer ersten Stellungnahme. Er sieht die Akquisition als entscheidenden Meilenstein bei der strategisch konsequenten Aufstellung des Konzerns als globaler Mobilitätsdienstleister.

Dr. Pischetsrieder wird in seiner Rede vor der an diesem Donnerstag, 22. April 2004, in Hamburg stattfindenden Hauptversammlung die Akquisition und weitere Pläne erläutern.


Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 21.04.2004

chinaman - Freitag, 23. April 2004 - 08:04
ftd.de, Do, 22.4.2004, 11:48, aktualisiert: Do, 22.4.2004, 18:57 www.ftd.de/vw
VW: Phaeton kritisiert - Araber begrüßt

Aktionäre des Volkswagen-Konzerns haben auf der Hauptversammlung von Europas größtem Autobauer in erster Linie dessen Luxusstrategie kritisiert. Begrüßt wurde dagegen ein möglicher Einstieg des Emirats Abu Dhabi als neuer Aktionär.

Der Wolfsburger Konzern habe zu viel Geld in die Entwicklung des Oberklassemodells Phaeton gesteckt und preisgünstigere Modelle vernachlässigt, hieß es bei Aktionärsschützern am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Hamburg. Es stelle sich die Frage wie lange sich VW den Phaeton noch leisten könne und ob es überhaupt noch nötig sei, den Bugatti einzuführen, sagte Ulrich Hocker, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Hansgeorg Martius von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) forderte die Einstellung des Segments, sollte dort nicht binnen drei Jahren der Break-Even erreicht sein.


VW-Chef Bernd Pischetsrieder verteidigte dagegen die Luxusstrategie: "Um in allen relevanten Segmenten gleich stark vertreten zu sein, ist es für Volkswagen notwendig, auch Modelle über dem Passat anzubieten", sagte er. Allerdings komme 2005 auch ein Billig-Auto, der Lupo-Nachfolger für "deutlich unter 10.000 Euro."


Abu Dhabi signalisiert Interesse

Der kriselnde Autobauer will das Wüsten-Emirat Abu Dhabi als neuen Großaktionär ins Boot holen. Pischetsrieder sagte, das Emirat habe als Investor Interesse an der Übernahme von VW-Anteilen geäußert. Anlass sei die Zusammenarbeit mit VW beim Kauf der Leasinggesellschaft Leaseplan. Volkswagen erwägt zur Finanzierung der Übernahme des ABN-Flottenmanagements den Einsatz eigener Aktien. Abu Dhabi gehört zu den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Der VW-Konzern hatte in der Nacht zu Donnerstag nach einer Aufsichtsratssitzung mitgeteilt, für 1 Mrd. Euro 50 Prozent am größten europäischen Flottenmanagement-Unternehmen Leaseplan aus den Niederlanden zu erwerben. Pischetsrieder bezeichnete den Kauf der Leasinggesellschaft als "sinnvoll und notwendig". Zwar habe das Sparpaket "ForMotion" mit einem Volumen von 4 Mrd. Euro erste Priorität, sagte der VW-Chef. Volkswagen dürfe und werde darüber aber nicht die Positionierung des Konzerns als "kundenorientierter Dienstleister über die Herstellung von Automobilen hinaus" vernachlässigen.


VW könnte sämtliche Anteile veräußern

Teile der rund zehn Prozent VW-Aktien, die der Konzern selbst hält, sollen über Umwege an Abu Dhabi weitergereicht werden. Das Geschäft muss noch vom VW-Aufsichtsrat abgesegnet werden. Am Ende dieses Prozesses könnte Abu Dhabi laut VW-Kreisen mit einem Anteil von 6,5 Prozent nach dem Land Niedersachsen (rund 18 Prozent) auf einen Schlag zweitgrößter VW-Anteilseigner sein. Die Volkswagen AG selbst würde dann noch rund 3,5 Prozent am Gesamtkapital halten. In VW-Kreisen heißt es, dass aber möglicherweise über andere Geschäfte alle zehn Prozent an Abu Dhabi gehen könnten. Das stehe aber noch nicht fest. Das Emirat wäre der zweite arabische Staat nach Kuwait bei DaimlerChrysler, der sich an einem deutschen Autokonzern beteiligt.

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff begrüßte das Interesse Abu Dhabis: "Wir erlangen einen strategischen Partner mit Familien, die an wichtigen Konzernen der Welt beteiligt sind und der Regierung Abu Dhabis, die sich hier einbringen will." Dies unterstreiche zudem, dass das VW-Gesetz keine abschreckende Wirkung auf ausländische Investoren habe, wie von der EU-Kommission in Brüssel behauptet.


Schwacher Start ins Jahr

Im Autogeschäft spürt VW nach einem schwachen Jahresauftakt eine langsame Erholung. Der Konzern lieferte in den ersten drei Monaten mit 1,2 Millionen Fahrzeugen 0,6 Prozent mehr aus als im Vorjahreszeitraum. Während Januar und Februar sehr schwach waren, fiel der März laut Pischetsrieder "hervorragend" aus. Die Produktion erhöhte sich um 2,8 Prozent auf 1,32 Millionen Fahrzeuge. Das operative Ergebnis des ersten Quartals 2004 werde dennoch, auch im Vergleich zum Vorjahr, "miserabel werden". Die Auslieferungen im Gesamtjahr 2004 würden durch die Fortführung der Modelloffensive gegenüber dem Vorjahr steigen, sagte Pischetsrieder. Er bekräftigte, dass Volkswagen 2004 das operative Ergebnis des Vorjahres von rund 2,5 Mrd. Euro vor Sondereinflüssen übertreffen wolle.


Im vergangenen Jahr hatte VW wegen der schwachen Konjunktur sowie zu hoher Erwartungen an das Luxussegment weit über 500 Mio. Euro abschreiben müssen. Dies und weitere negative Einflüsse schmälerten das operative Konzernergebnis um knapp 63 Prozent. Außerdem drückten negative Währungseffekte die VW-Bilanz, so dass sich der Vorsteuergewinn auf 1,5 Mrd. Euro mehr als halbierte. Die Dividende soll um 19 Prozent gekürzt werden.


Die VW-Aktie notierte am Nachmittag in einem seitwärts tendierenden Gesamtmarkt im Xetra-Handel 1,2 Prozent fester bei 38,60 Euro.

stw - Montag, 3. Mai 2004 - 08:26
Hier die Zahlen des grottenschlechten Q1: unterm Strich ist das nur noch eine schwarze Null. Die Börse nimmt mit ihrer Bewertung weit unter Buchwert ja schon seit langem rote Zahlen vorweg. Ob es wirklich soweit kommt, wie der aktuelle Ergebnistrend anzeigt. Ich glaube eigentlich nicht, aber das müssen die nächsten Quartale zeigen.

:-) stw

Zwischenbericht Januar-März 2004

- Operatives Ergebnis im ersten Quartal 2004 wegen der Schwäche wichtiger
Märkte, insbesondere in den ersten beiden Monaten, und verschlechterten
Wechselkursrelationen mit 329 Mio. EUR um 45,6 % unter Vorjahr
- Vorleistungen für neue Produkte aufgrund des fortgesetzten Modellfeuerwerks
weiter auf hohem Niveau
- ForMotion-Programm zur Steigerung der Leistungsfähigkeit des Konzerns
gestartet
- Golf-Nachfrage nimmt deutlich zu
- Erneut Absatzsteigerung in China
- Erfreuliche Entwicklung bei Bentley
- Restrukturierungsprogramm in Brasilien auf gutem Weg
- Skoda Octavia, SEAT Altea und Caddy Life neu vorgestellt
- Neuer Audi A6 überzeugt und begeistert Fachpresse
- Geschäftsbereich Finanzdienstleistungen wächst weiter
- Konsortium unter Volkswagen-Führung erwirbt niederländische
LeasePlan Corporation

Januar-März 2004 2003 +/- (%)

Volkswagen-Konzern:

Auslieferungen an Kunden Tsd. Fzg. 1.203 1.197 + 0,6 Absatz Tsd. Fzg. 1.273 1.218 + 4,6 Produktion Tsd. Fzg. 1.316 1.280 +
2,8

Umsatzerlöse Mio. EUR 21.947 20.698 + 6,0 Operatives Ergebnis Mio. EUR 329 604 - 45,6 Ergebnis vor Steuern Mio. EUR 44 331 - 86,7 Ergebnis nach Steuern Mio. EUR 26 202 -
86,9


Konzernbereich Automobile:

Cash-flow lfd. Geschäft Mio. EUR 1.374 1.533 - 10,3 Investitionstätigkeit Mio. EUR 1.742 2.028 - 14,1


Im ersten Quartal 2004 belasteten die unbefriedigende Marktlage und die Wechselkurssituation das Ergebnis. Zusätzlich beeinträchtigte der gleich-zeitige Neuanlauf zahlreicher Konzern-Fahrzeuge, wie des Audi A6, des SEAT Altea, des Caddy und des Skoda Octavia, das Operative Ergebnis sowohl von der Aufwands- als auch von der Erlösseite.

Das Ziel des Volkswagen-Konzerns ist es, in allen relevanten Fahrzeug-segmenten, d. h. vom Einstiegsfahrzeug bis hin in die automobile Oberklasse, eine der führenden Positionen zu erreichen. Wir streben daher an, mit der Fortsetzung unserer Modelloffensive die weltweiten Auslieferungen an Kunden im Jahr 2004 gegenüber dem Vorjahr erneut zu steigern. Dabei betrachten wir jedoch eine Volumensteigerung um jeden Preis nicht als erstrebenswert.

Auch vor dem Hintergrund des zunehmenden Preisdrucks, der schwachen Kon-junktur und gedämpften Stimmungslage - vor allem in Deutschland - sowie der anhaltend ungünstigen Wechselkurse halten wir an unserem anspruchsvollen Ziel fest, im Geschäftsjahr 2004 das Operative Ergebnis des Vorjahres vor Sondereinflüssen von rund 2,5 Mrd. EUR zu übertreffen. Dabei wird uns das im ersten Quartal eingeleitete Maßnahmenprogramm "ForMotion" maßgeblich unterstützen.

Wolfsburg, den 30. April 2004 Volkswagen AG Der Vorstand

chinaman - Montag, 3. Mai 2004 - 10:17
ftd.de, So, 2.5.2004, 16:12
VW will Arbeitskosten drastisch senken

Mit einschneidenden Maßnahmen will Volkswagen die Arbeitskosten des Konzerns bis 2011 um 30 Prozent senken. Die Wolfsburger planen außerdem den Bau eines neuen Werkes in China.

In einem Gespräch mit dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" forderte VW-Personalvorstand Peter Hartz eine stärkere Flexibilisierung bei Arbeitszeit, Entlohnung und in der Weiterbildung. So solle etwa künftig rund 30 Prozent des Lohns an das Unternehmensergebnis gekoppelt werden. "Bei Volkswagen ist schon heute ein Teil des Jahresbonus vom Betriebsergebnis abhängig. Mir schwebt vor, bis zu 30 Prozent des Lohns variabel zu gestalten", sagte der Vorstand.

Hartz schlug außerdem vor, Überstunden erst ab der 40. Stunde zu bezahlen. Bei VW beginnen die Verhandlungen über den neuen Haustarif am 10. Mai. Um als Hochlohnland konkurrenzfähig zu bleiben, brauche man in Deutschland "die flexibelsten Systeme der Welt", zitierte das Magazin den früheren Berater der Bundesregierung in Sachen Arbeitsmarktreform, Hartz. Zwar sollten die Bruttolöhne "auf dem heutigen Niveau bleiben", doch sieht sein Plan die Einführung einer demographischen Arbeitszeit vor, die es Jüngeren erlauben würde, künftig deutlich mehr als die bei VW üblichen rund 30 Wochenstunden zu arbeiten. Der Manager räumte ein, dass sein Konzept "für einige Gewerkschaften starker Tobak" sein werde.


Chinas Ministerpräsident zu Gast

Volkswagen gab außerdem bekannt, gemeinsam mit dem chinesischen Partner Shanghai Automotive Industry Corporation (SAIC) den Bau eines weiteren Werks bei Schanghai zu planen. Die neue Produktion sei zunächst auf eine Kapazität von jährlich 150.000 Fahrzeugen ausgelegt, teilte Europas größter Automobilkonzern am Sonntag anlässlich des Besuchs von Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao in Ingolstadt mit. Angaben zum Investitionsvolumen wurden nicht gemacht. Ein VW-Sprecher sagte, der Start des Werks sei für 2006 geplant.

"Für den Volkswagen-Konzern ist und bleibt China unser wichtigster Markt außerhalb unseres Heimatlandes", sagte VW-Chef Bernd Pischetsrieder. Das neue Werk sei Teil der Strategie, die Produktionskapazitäten in China bis 2008 auf jährlich 1,6 Millionen Automobile zu erhöhen. Im laufenden Jahr will VW in China mehr als 800.000 Fahrzeuge produzieren und verkaufen. Damit sind die Wolfsburger auf einem der stärksten Wachstumsmärkte weitaus besser vertreten als etwa DaimlerChrysler oder BMW.

buylowsellhigh - Montag, 3. Mai 2004 - 13:12
Die Vorzüge sind schon verführerisch billig - KGV 5 Dividendenrendite 5% und das alles für nicht einmal die Hälfte des Buchwerts.Wenn bloß nicht die schlechte Gewinnentwicklung der letzten Jahre wäre.Eine zyklische Aktie wird VW wohl immer bleiben.

chinaman - Dienstag, 4. Mai 2004 - 10:19
Analysten uneins über Volkswagen
Markt und Meinung
Die Investmentbanker Dresdner Kleinwort Wasserstein haben ihre VW-Gewinnprognose für 2004 von 3,71 auf 2,77 Euro je Aktie gesenkt. Das Kursziel wurde von 37 auf 34 Euro herabgesetzt. Auch nach Meinung von Sal. Oppenheim sind die Zahlen für das erste Quartal "alles andere als überzeugend". Dennoch haben die Analysten ihr Rating von "Reduce" auf "Neutral" angehoben. Auch der faire Wert für die VW-Papiere liegt nach zuletzt 36,50 Euro jetzt bei 39,50 Euro. Als Grund nennen die Experten eine verbesserte Produktpalette und das "ForMotion"-Programm. Beides dürfte zu einer Erholung der Umsätze und somit "weniger katastrophalen" Quartalen führen.


Artikel erschienen am 4. Mai 2004
Die Welt

chinaman - Sonntag, 6. Juni 2004 - 06:21
VW & Co. schlagen Alarm

Autogipfel beim Kanzler: Die Zahl der Neuzulassungen bricht weiter ein. Jetzt soll Gerhard Schröder helfen, die Branche zu retten

von Ulrich Reitz


Die Havannas dürften den Herren nicht schmecken. Wenn VW-Chef Bernd Pischetsrieder am Montag um kurz vor 15 Uhr den abhörsicheren Besprechungsraum im Berliner Dienstsitz von Autokanzler Gerhard Schröder betritt, hat er schlechte Nachrichten im Gepäck. Die deutschen Autobauer stehen mächtig unter Druck. Die Verkäufe dümpeln von sich hin. Der Aufschwung bleibt aus. Schlimmer noch: Nach einem Zwischenhoch in den Monaten März und April gingen die Zulassungszahlen im Mai wieder deutlich zurück. Nach Informationen von WELT am SONNTAG wurden im vergangenen Monat deutlich weniger als 300 000 Fahrzeuge abgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von mehr als vier Prozent. Beispiel Mercedes: Die Stuttgarter melden für Mai einen weltweiten Absatzrückgang von 9,2 Prozent.


Immer mehr Autobauer nehmen deshalb still und heimlich ihre Absatzprognosen für das laufende Jahr zurück. Einzig der Frankfurter Branchenverband VDA hält noch eisern an seiner Einschätzung vom Jahresbeginn fest. Nach einem schwachen Start habe "die Branche wieder Tritt gefasst", hatten die Autolobbyisten noch Anfang des Jahres erklärt. Immer noch hält VDA-Präsident Bernd Gottschalk am Absatzziel von 3,35 Millionen Fahrzeugen für das Jahr 2004 fest. Nach außen. Denn immer mehr Autobosse melden nach Frankfurt: "Das schaffen wir nicht."


Auch Pischetsrieder weiß das. Und wird das morgen dem Kanzler erklären. Und ihm signalisieren: Die deutschen Autobauer stehen mit dem Rücken zur Wand. Null-Prozent-Finanzierung, Null-Leasing und Rotstift-Preise - all das brachte nichts. Die Konjunktur nach wie vor mau, die Spritpreise hoch. Die Verbraucher reagieren - halten sich beim Autokauf zurück.


Der Kanzler dürfte wissen, wie brisant die Botschaft ist. Noch immer hängt jeder siebte Arbeitsplatz in Deutschland mittelbar oder unmittelbar von der Autoindustrie ab. Bekommt die Branche die Probleme nicht in den Griff, wachsen die konjunkturellen Probleme der Politik noch weiter über den Kopf.


Vor allem der von Bundesumweltminister geforderte Einbau eines Rußfilters für Dieselfahrzeuge, der ab 2005 zur Pflicht werden soll, regt Deutschlands Autobosse auf. "Die müde Konjunktur setzt uns gewaltig zu. Mit dem Rußfilter stellt uns die Politik zusätzlich ein Bein", klagt ein Autoboss. "Unmöglich" könne man sich das leisten. Gefahr sei im Verzug.


Die Branche ist sich einig: Die zwangsweise Einführung des Rußfilters trifft Deutschlands Autobauer zu einem Zeitpunkt, der ungünstiger nicht sein könnte. In Zeiten sinkender Verkaufszahlen macht die Filterpflicht die Dieselautos unnötig teuer. Was zusätzlich auf die Absatzzahlen drückt.


Selbst der nach außen hin zurückhaltende VDA-Präsident Gottschalk hat seinem Ärger bereits Luft gemacht. Und SPD-Chef Franz Müntefering in einem Brandbrief um Unterstützung gebeten.


Zwar sei das Ziel der weiteren Reduzierung der Rußpartikel positiv, "die angedachte Vorgehensweise ist dagegen nicht hilfreich", hatte Gottschalk dem SPD-Vorsitzenden am 26. März per Botschaft, die WELT am SONNTAG vorliegt, mitgeteilt. Die Dieseltechnologie ist für unsere Industrie und für unsere Arbeitsplätze am Standort Deutschland zu wichtig, als dass wir ihre Akzeptanz leichtfertig und unnötig aufs Spiel setzen dürfen", schrieb Gottschalk, der das Thema mit dem SPD-Chef bei der nächsten Vorstandssitzung des Verbandes am 17. Juni in Berlin noch einmal erläutern will.


Zeitgleich hatte sich auch Pischetsrieder schriftlich an Müntefering gewandt. "Es erfüllt mich mit Sorge, dass die in Teilen der deutschen Öffentlichkeit unsachlich geführte Diskussion zur Unzeit und mit unausgewogenen Argumenten zu einer Beschlussfassung des Bundestages auf Grundlage eines gemeinsamen Antrages von SPD/Bündnis 90-Die Grünen führen könnte." Müntefering solle darauf hinwirken, "dass der derzeit in Ihrer Fraktion diskutierte Entschließungsantrag in sachlicher Weise modifiziert und nicht mit Forderungen belastet wird, die zu gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen auf Kunden und Hersteller führen werden".


Ergo: Die Politik solle die Grenzwerte vorgeben. Wie sie erreicht werden könnten, entscheidet die Industrie.


"Der Kanzler wird die Botschaft verstehen und handeln", hört man in Branchenkreisen. Vielleicht, orakelt ein Insider, bietet er den frustrierten Autobauern auch staatliche Subventionen für die mit Rußfilter ausgestatteten Dieselautos an. Was den Staat Geld kostet. Und deshalb auf die ohnehin klamme Staatskasse drückt.


Eine Aktion freilich, von der gerade ausländische Hersteller wie Peugeot und Citroën profitieren. Vor allem die Franzosen setzen den Dieselfilter schon seit Jahren serienmäßig auch in kleineren Modellreihen ein. Die deutschen Autobauer liegen beim Dieselfilter-Einbau noch meilenweit zurück. Durch milliardenteure Entwicklungen optimierten sie die Motoren. Und erreichen seitdem auch ohne Rußfilter die EU-Norm Euro 4.


Jetzt soll der Kanzler das Projekt kippen. Oder wenigstens verzögern.


Als Gegenleistung bietet ihm die Autolobby immerhin die Wortführerschaft bei der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Autobauer an.


Denn: Pischetsrieder kommt am Montag nicht als VW-Chef, sondern als Präsident von Europas Autoherstellerverband ACEA nach Berlin. Und bringt mit Scania-Boss Leif Östling, Ford-Europa-Chef Louis Booth und ACEA-Generalsekretär Ivan Hodach gleich drei Spitzenmanager der europäischen Autoindustrie mit.


Was Schröder schmeicheln dürfte. Denn nach zwei Treffen mit EU-Kommissionspräsident Romano Prodi ist Schröder der erste Regierungschef, den das Quartett besucht und - rechtzeitig vor der Europawahl - um prominente Mithilfe ersucht.


Die Unterstützung beim Kampf gegen die Zwangsverordnung des Rußfilters dürfte deshalb nicht der einzige Tagesordnungspunkt sein. Auch die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Autobranche und der Abbau von Überregulierungen stehen auf dem Programm.


Die Zeit drängt. Bei einem Treffen vor vier Jahren in Lissabon hatten Europas Regierungschefs beschlossen, Europa bis 2010 zur wirtschaftlich stärksten Region der Welt zu machen. Die Beteiligten wissen: Wenn die deutsche Autoindustrie schwächelt, schaffen sie es nicht.


Artikel erschienen am 6. Juni 2004
Die Welt

chinaman - Freitag, 11. Juni 2004 - 09:55
ftd.de, Do, 10.6.2004, 10:40
Volkswagen klotzt in China

Der Volkswagen-Konzern reagiert mit neuen Investitionen auf die zunehmende Konkurrenz in seinem Schwerpunktmarkt China. Das Unternehmen kann mit dem rasanten Wachstum des Marktes nicht Schritt halten.

Der Konzern will nun zusätzlich 540 Mio. Euro in zwei neue Motorenwerke in China investieren. Eine Fabrik mit einem Investitionsvolumen von 290 Mio. Euro werde in der nordöstlichen Stadt Dalian und eine weitere mit einem Volumen von 250 Mio. Euro in Shanghai gebaut, teilte Europas größter Autobauer mit. Ein Zeitplan für die Investitionen wurde nicht genannt.

In den ersten vier Monaten sei der Absatz von Volkswagen in China nur um drei Prozent gestiegen, sagte Volker Weißgerber, für China zuständiges Vorstandsmitglied, am Donnerstag in Peking. Im Vorjahr hatte der Marktführer noch 36 Prozent mehr Fahrzeuge ausgeliefert.


30 Prozent Marktanteil

Dagegen hatte Chinas Personenwagenmarkt insgesamt sogar um 75 Prozent zugelegt, wie der Verband der deutschen Autoindustrie (VDA) auf der Donnerstag eröffneten internationalen "Auto China 2004" berichtete. Bis 2010 wird nach Expertenschätzungen ein Absatz von jährlich zehn Millionen Fahrzeugen erreicht. Volkswagen ist mit 30 Prozent Marktanteil der erfolgreichste ausländische Hersteller in China.

Angesichts eines jüngsten, leichten Wachstumsrückgangs rechnet Weißgerber für das ganze Jahr nur noch mit einem Zuwachs des Gesamtmarktes von 18 Prozent. Eine Vorhersage für den Absatz von Volkswagen in diesem Jahr gab das Vorstandsmitglied nicht, räumte aber ein, "die Kapazitätsprobleme werden noch einige Monate bestehen". Volkswagen beginnt diesen Monat mit dem Bau eines neuen Werkes in Lingan bei Shanghai für zusätzlich 150.000 Fahrzeuge, in das knapp 200 Mio. Euro investiert werden. Das Werk soll im kommenden Jahr eröffnet werden.

chinaman - Donnerstag, 8. Juli 2004 - 10:50
Misserfolg des Golfs ist ein Alarmsignal

Weil VW seinen Premiumaufschlag nicht mehr durchsetzen kann, muss der Konzern die Kosten reduzieren

STEFAN MENZEL HANDELSBLATT, 7.7.2004 Der VW Golf ist nicht mehr das Erfolgsmodell wie in der Vergangenheit. Mit dieser bitteren Erkenntnis haben sich die Manager in Wolfsburg abfinden müssen. Die Absatzzahlen des einstigen Erfolgsgaranten liegen weit unter den Erwartungen, das Auto verkauft sich nicht mehr von selbst. Auch wenn das niemand öffentlich zugeben wird: Volkswagen ist wahrscheinlich froh, wenn am Jahresende beim Golf überhaupt ein kleines Plus unter den Verkaufszahlen steht.

Ginge es allein um den Golf, könnte VW die schlechten Verkaufsergebnisse womöglich irgendwie verschmerzen. Doch hinter dem Misserfolg des früheren Verkaufsschlagers steht viel mehr: Volkswagen war es bislang gewohnt, im Vergleich zu seinen wichtigsten Konkurrenten aus Europa und Japan einen Premium-Aufschlag verlangen zu können. So war das Golf-Vorgängermodell vielleicht zehn Prozent teurer als ein vergleichbares Mittelklasse-Auto von Renault oder Toyota.

Doch dieses Geschäftsmodell funktioniert mit der fünften Golf- Generation nicht. Die Kunden von VW sind nicht mehr bereit, den aus der Vergangenheit bekannten Aufschlag zu zahlen. Wer das Auto billiger nicht bekommt, greift bei einem Wettbewerber zu. Und das muss kein Nachteil mehr sein - die Qualitätsunterschiede zwischen den Herstellern sind deutlich kleiner geworden. VW ist deshalb gar nichts anderes übrig geblieben, als die Preise für den neuen Golf zu senken und mit Rabatten zu locken.

In Wolfsburg läuten die Alarmglocken: Da die Erträge nicht mehr wie in den Vorjahren sprudeln, muss Volkswagen an die Kostenstruktur heran. Das Beispiel Golf ist ein klarer Hinweis darauf, dass wahrscheinlich auch der neue Passat im nächsten Jahr nicht mehr die gewohnten Erträge einfahren wird. Und beim nächsten Polo wäre es keine Überraschung, wenn das Auto ebenfalls enttäuscht.

Volkswagen wird um die schmerzliche Erkenntnis nicht herumkommen, dass das Unternehmen seine Produktionskapazitäten nachhaltig reduzieren muss. In diesem Sommer versucht es der Konzern mit verlängerten Werksferien - eine dauerhafte Lösung des Problems ist das nicht.

stw - Donnerstag, 8. Juli 2004 - 11:09
Ich sehe das nicht so negativ. Der Touran auf Golf5-Basis ist innerhalb eines Jahres zum Marktführer bei den beliebten Minivans avanciert. ICh habe selbst gerade einen gekauft und kann Euch sagen, dass die Rabatte bei VW längst nicht so üppig ausfallen wie zB bei Opel oder Ford. Die sehr guten Touran-Verkaufszahlen gehen natürlich auch zu Lasten des eigenen Golf. Aber eigentlich müsste man diese Zahl ontop rechnen. Nur immer blind auf die Golf-Verkäufe zu starren, das ist mir zu einfach. ICh habe das Gefühl, die Analysten und große Teile der Wirtschaftspresse reden VW viel zu schlecht.

:-) stw

trick17 - Donnerstag, 8. Juli 2004 - 12:18
Ja, sehe ich auch so.

Der Aktienkurs ist tief, also weiter drauf rum-
prügeln.
Was ist denn mit Opel und Ford? Tiefrote Zahlen.
GM und Ford haben eigenkaptialquoten von 3%
und ein BBB--Rating, ähnlich wie Daimler.
Da stimmt doch was nicht. ford und Gm sind
eigentlich pleite, nur das System lässt dies
nicht zu.

Mit dem Touran hast Du den Nagel auf dem
Kopf getroffen. Viele kaufen Touran statt golf.
Im übrigen, das erste halbe Jahr des Touran
war auch nicht so klasse. Die Leute kaufen
kein brandneues Modell. Der Golf ist bald
ein Jahr auf dem Markt, dann sind die Kinderkrankheiten raus und das Auto wird
auch stärker gekauft.

Wenn ich den Artikel lese, dann stelle ich
fest, dass auch ohne Touran wohl ein Zuwachs
bei den Verkaufszahlen erreicht wird,
in diesem Jahr.

trick17
Was ist schlecht daran, dass die
Kostenstruktur verbessert wird. Das kann man
natürlich immer so hindrehen, das es mies aussieht. Ich sehe die Verbesserung der
Kostenstruktur sehr positiv.

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Volkswagen / Porsche Vz: Archivierte Beiträge bis 8. Juli 2004