Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 26. November 2003
chinaman - Freitag, 21. Februar 2003 - 20:00
Analysten bewerten Unternehmen uneinheitlich Hannover Rück-Aktie mit 23 Euro "fair bewertet" AB Die Analysten von BNP Paribas haben nach Informationen aus Marktkreisen die Aktien der Hannover Rück von "Outperform"auf "Neutral" zurückgenommen. Die Bank habe am Freitag zudem ihre "Neutral"-Einstufung des gesamten Sektors bestätigt, hieß es weiter.



HB/rtr FRANKFURT. Den fairen Aktienkurs der Hannover Rück hätten die Analysten mit 23 Euro angegeben, hieß es in den Kreisen weiter. Die Hannover Rück hatte am Donnerstagnachmittag bekannt gegeben, 2002 einen Gewinn von mindestens 250 Millionen Euro erwirtschaftet zu haben. Damit würde der weltweit fünftgrößte Rückversicherer vor allem wegen Wertberichtigungen im Anlageportfolio sein ursprünglich genanntes Ziel von 300 Millionen Euro verfehlen. Jochen Schmitt, Analyst der Landesbank Rheinland-Pfalz beließ das Rating für die Aktien der Hannover Rück zuletzt - zwei Tage vor den aktuellen Geschäftszahlen des Unternehmens - bei "Outperformer". Das Jahr 2002 sei nach Einschätzung der LRP überaus erfolgreich verlaufen, hieß es. Der Vergleich mit dem Vorjahr sei jedoch nur begrenzt aussagekräftig, da damals die Terroranschläge vom 11. September 2001 das Ergebnis massiv belastet hätten. Das Kursziel (bis 12/2003) sieht Schmitt bei 37 Euro. Auch Michael Haid, Wertpapieranalyst des Bankhauses Sal. Oppenheim, stuft die Aktie der Hannover Rückversicherungs AG weiterhin als "Outperformer" ein. Für das Geschäftsjahr 2002 bleiben die Analysten bei ihrer Gewinnschätzung von 3,10 Euro je Aktie. Für 2003 und 2004 erwarte man einen Gewinn pro Aktie von 3,65 Euro bzw. 4,15 Euro. DE Kapitalmarkt-Aktienmarkt Anlagetipp-Aktie

chinaman - Freitag, 21. Februar 2003 - 20:02
Hohe Abschreibungen auf Aktien im vierten Quartal


Hannover Rück verfehlt das Gewinnziel


HANDELSBLATT, 21.2.2003

ali DÜSSELDORF. Der fünfgrößte Rückversicherer der Welt, die Hannover Rück, wird voraussichtlich das Ziel verfehlen, im Jahr 2002 einen Nettogewinn von 300 Mill. Euro zu erwirtschaften. „250 Mill. Euro Nettogewinn ist unsere neue Ziffer. Dass wir noch die 300 Mill. Euro schaffen, ist unwahrscheinlich“, sagte Wilhelm Zeller, Vorstandsvorsitzender der Hannover Rück, bei einer Telefonkonferenz mit Analysten. Die schlechte Entwicklung der Kapitalmärkte im vierten Quartal verhagelte der HDI-Tochter das Ergebnis. Im letzten Quartal 2002 schrieb die Hannover Rück nochmals 81,7 Mill. Euro auf Aktien ab. Insgesamt verbuchte das Unternehmen im Jahr 2002 Abschreibungen auf Investments von 202,6 Mill. Euro.

„Das ist eine klare Gewinnwarnung“, zitiert die Nachrichtenagentur Bloomberg Arne Jockusch, Analyst bei Merck, Finck & Co. Die im M-Dax notierte Aktie sagte am frühen Abend um über 7 % ab. 2001 hatte Hannover Rück einen Nettogewinn von nur 11,1 Mill. Euro erzielt. Die Zahlen waren damals jedoch stark von den Belastungen durch die Anschläge auf das World-Trade-Center geprägt.

Die Hannover Rück wird im ersten Quartal wohl noch weitere Abschreibungen von 30 bis 50 Mill. Euro vornehmen, sagte Elke König, Finanzvorstand der Hannover Rück. Solange die Märkte nicht weiter fallen, würden auch keine weitern Abschreibungen notwendig werden. Die Aktienquote beträgt nach Angaben Königs nur noch 7 %.

Hannover Rück-Chef Zeller erklärte, es sei schwierig, den Einbruch des Anlageergebnisses durch den Underwriting-Gewinn, also durch das versicherungstechnische Geschäft, zu kompensieren. Da rund 50 Prozent des Underwriting Profits aus den USA stammen, leide die Hannover Rück auch unter der Dollar-Abwertung.

Zudem kündigte Zeller an, die Reserven des Rückversicherers stärken zu wollen. Er verneinte aber auf Nachfrage eines Analysten ganz klar, dass die Hannover Rück wie viele Wettbewerber wegen Alt-Schäden nachreservieren muss.

Die Prämieneinnahmen der Hannover Rück stiegen gemäß den vorläufigen Zahlen um 9 % auf 12,5 Mrd. Euro, ohne Währungseffekte hätte das Wachstum 14 % betragen. Die Prämieneinnahmen, die in den eigenen Büchern verbleiben, (Netto-Prämien), stiegen um 23 % auf 8 Mrd. Euro.

Am stärksten ist erneut der wichtigste Geschäftszweig, das Schaden/Unfall-Geschäft gewachsen: Hier stiegen die Brutto-Prämien um 24 % auf 6,1 Mrd. Euro.

Im Lebensrückversicherungsgechäft legten die Prämieneinnahmen um 1 % auf 2,4 Mrd. Euro zu, im Programmgeschäft stiegen die Beiträge um 10 % auf 2,7 Mrd. Euro. In der Finanzrückversicherung nahm die Hannover Rück mit 1,3 Mrd. Euro nur noch 25 % weniger Prämien ein. Diesen Rückgang hatte das Unternehmen bereits bei der Vorstellung der Neun-Monatszahlen angekündigt und mit dem Basiseffekt auf Grund von ungewöhnlich hohen Prämieneinnahmen in den Vorjahren begründet.


HANDELSBLATT, Freitag, 21. Februar 2003, 06:01 Uhr

chinaman - Samstag, 22. März 2003 - 09:26
"Nur geringe Belastung durch Irak-Krieg"


Hannover Rück bleibt gelassen


Der Rückversicherer Hannover Rück rechnet nicht mit großen finanziellen Belastungen durch den Irak-Krieg.


rtr HANNOVER. „Wir erwarten keine größeren Schäden aus den Kriegshandlungen“, sagte eine Sprecherin des weltweit fünftgrößten Rückversicherers am Freitag in Hannover. Eine Schadensdeckung im Kriegsfall gebe es nur für sehr wenige Sparten. Dazu zählte das Transportgeschäft, die Luftfahrt und in einigen Fällen auch Personenschäden.

Das Versicherungsvolumen für den Transportbereich betrage bei Hannover Rück nur gut zwei Prozent des Gesamtgeschäftes. Für 2001 hätten die Beitragseinnahmen aus Transportversicherungen bei Hannover Rück rund 250 Mill. € betragen bei einem Gesamtvolumen von zwölf Mrd. €. Nur etwa zehn Prozent der Transportversicherungen hätten dabei eine Kriegsdeckung, sagte die Sprecherin.

Im Kriegsfall würden die Versicherungsprämien zudem neu verhandelt. Die Erstversicherungen hätten auch nach Beginn des Irak-Krieges vom Kündigungsrecht Gebrauch gemacht, um die Prämien neu zu verhandeln. An den höheren Prämien würden dann auch die Rückversicherer entsprechend ihrem Beitragsanteil beteiligt.


HANDELSBLATT, Freitag, 21. März 2003, 13:07 Uhr

stw - Mittwoch, 26. März 2003 - 11:10
Die HR-Aktie kommt wohl aufgrund dieser Meldung heute stärker unter Druck, ich kann ehrlich gesagt schwer einschätzen, was diese Herabstufung für das Unternehmen bedeutet.

:-) stw

Die Ratingagentur Moody’s gab am Donnerstag bekannt, dass sie das „Insurance-Financial-Strength“-Rating für das MDAX-Unternehmen Hannover Rück von „A2“ auf „Baa1“ – bei einem „negative outlook“ – herabgesetzt hat.

Als Begründung gab Moody’s u. a. an, dass sich die Forderungen der Hannover Rück gegenüber ihren Retrozessionären auf relativ hohem Niveau bewegten und damit einen erheblichen Risikofaktor darstellten.

Von Seiten der Hannover Rück wurde darauf mitgeteilt, dass ihre Retrozessionsforderungen dagegen kein nennenswertes Risiko für das Unternehmen darstelle. Darüber hinaus werde die Werthaltigkeit der Retrozessionsforderungen genauestens analysiert. 89 Prozent der Forderungen bestehen gegenüber Gesellschaften, die von Standard & Poor’s mit „A“ oder besser geratet wurden, so dass hier ein Ausfall äußerst unwahrscheinlich sei, so die Mitteilung der Hannover Rück weiter.

Die zwei führenden Ratingagenturen für die weltweite Erst- und Rückversicherungswirtschaft, Standard & Poor’s und A.M. Best, hatten dagegen Hannover Rück über einen Zeitraum von mehr als zehn Jahren das jeweils zweithöchste Rating AA ("Very Strong") bzw. A+ ("Superior") zuerkannt.

trick17 - Mittwoch, 26. März 2003 - 22:31
Die Rating-Agenturen sind nicht ganz klar im kopf.
Die stufen wahllos europ. Unternehmen runter
und belassen die Ami-Aktien mit
minimalst EK-Quote auf Investment-Grade.
Es wird Zeit, dass europ. Unternehmen
sich kein S&P oder auch Moodys-Rating mehr
einkaufen. Das ist ja wie bei der Mafia.
Ford mit BBB und General Electric mit AAA
sind der Hohn schlecht hin.

Frechheit.

trick17

stw - Freitag, 28. März 2003 - 10:03
Das sehen offenbar auch einige Experten so wie trick17.

:-) stw

Die Analysten der WGZ-Bank halten den Kurssturz von Hannover Rück am Mittwoch nach der Ratingabstufung durch Moody's für ungerechtfertigt. Sie sehen deshalb auf dem aktuellen Kursniveau eine gute Einstiegsmöglichkeit. Moody's habe bei seiner Beurteilung nur externe Informationen herangezogen, während die Ratingagenturen Standard & Poor's und A.M. Best über vertrauliche unternehmensinterne Informationen verfügten und das Unternehmen weiterhin mit sehr guten Einstufungen bewerteten, heißt es. Das Anlageurteil bleibt "Kaufen".

stephan - Montag, 14. April 2003 - 18:56
Hervorragendes Ergebnis trotz äußerst negativer Kapitalmarktentwicklung


Hannover, 14. April 2003:


Mit dem Konzernabschluss 2002 hat die Hannover Rück an die hervorragenden Ergebnisse der Jahre vor 2001 angeknüpft. Wie der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz in Hannover mitteilte, habe man in operativer Hinsicht das beste Ergebnis seit Bestehen der Hannover Rück vorlegen können. „Dies ist umso bemerkenswerter, als 2002 insgesamt ein äußerst schwieriges Jahr war", betonte Zeller. Der Jahresüberschuss beträgt im Berichtsjahr 267,2 Mio. EUR (Vj. 11,1 Mio. EUR), der Gewinn je Aktie 2,75 EUR (0,11 EUR). Alle vier Geschäftsfelder haben hierzu positiv beigetragen.



Mit Ausnahme der Finanz-Rückversicherung – die im Vorjahr durch Sondereffekte geprägt war – konnte das Gesamt-Prämienvolumen deutlich gesteigert werden. Nach dem kräftigen Zuwachs im Vorjahr wuchs die Bruttoprämie der Hannover Rück-Gruppe im Berichtsjahr mit 8,3 % nicht mehr ganz so stürmisch auf 12,5 Mrd. EUR (11,5 Mrd. EUR) an. Ohne die Erstarkung des Euro, insbesondere gegenüber dem US-Dollar, wäre die Steigerung mit 12,6 % erneut zweistellig gewesen. Die verdiente Nettoprämie erhöhte sich auf Grund eines gestiegenen Selbstbehalts um 18,4 % auf 7,7 Mrd. EUR (6,5 Mrd. EUR).



In der Schaden-Rückversicherung war der Markt von deutlichen Ratenerhöhungen und Verbesserungen der Konditionen geprägt. „Es ist Strategie der Hannover Rück, in zyklischen Geschäftsfeldern den Marktanteil nur im „harten" Markt auszubauen", betonte Zeller. „Folglich haben wir die guten Marktbedingungen frühzeitig proaktiv genutzt und unseren Marktanteil zielstrebig und gewinnorientiert ausgeweitet". Die gebuchte Bruttoprämie konnte erneut um 21,9 % auf 6,0 Mrd. EUR (4,9 Mrd. EUR) gesteigert werden. Auch in der Schaden-Rückversicherung wirkte sich die Schwäche des Dollars dämpfend auf die Prämie aus. Ohne diesen Währungskurseffekt wäre die Bruttoprämie sogar um 25,8 % gestiegen. Die verdiente Nettoprämie wuchs um 17,2 % auf 3,5 Mrd. EUR (3,0 Mrd. EUR).



Wie profitabel das Geschäft ist, zeigt sich am versicherungstechnischen Ergebnis, das erstmals seit 1995 wieder mit einem Gewinn (130,8 Mio. EUR) abschloss. Im Vorjahr musste die Hannover Rück dagegen auf Grund der Schäden am World Trade Center in New York einen Verlust von 481,3 Mio. EUR verbuchen. Die Netto-Großschadenbelastung lag im Berichtsjahr mit 5 Prozentpunkten der Schadenquote im langjährigen Durchschnitt. Größtes Schadenereignis war die Flutkatastrophe in Mitteleuropa. Die Nettobelastung aus diesem Schaden betrug 69,7 Mio. EUR. Trotz der Großschäden konnte eine bemerkenswert niedrige kombinierte Schaden-/Kostenquote von 96,3 % erreicht werden. Dies offenbart eindrucksvoll die Qualität des Geschäfts. Für das 4. Quartal fiel die kombinierte Schaden-/Kostenquote auf Basis einer konsequent konservativen Reservepolitik und eines verstärkten Schadenanfalls gegen Ende des Jahres negativ aus. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerbern hat die Hannover Rück nicht mit den Sünden der Vergangenheit zu kämpfen und musste daher keine Nachreservierungen für Alt-Schäden aus dem US-Haftpflichtgeschäft vornehmen.



Obwohl sich die Kapitalmarktsituation in der Schaden-Rückversicherung – insbesondere im 4. Quartal 2002 – besonders belastend auswirkte, konnte dennoch ein erfreuliches operatives Ergebnis (EBIT) von 305,6 Mio. EUR (-40,5 Mio. EUR) erwirtschaftet werden. Der Jahresüberschuss beträgt 154,1 Mio. EUR (-75,5 Mio. EUR), das Ergebnis je Aktie 1,59 EUR nach -0,75 EUR im Vorjahr.



In einem ebenfalls günstigen Umfeld konnte sich auch die Personen-Rückversicherung gut behaupten. Die Brutto-prämieneinnahmen stiegen einschließlich der Prämiendepots in Höhe von 255,7 Mio. EUR für fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen, die nach US-GAAP-Rechnungslegungsgrundsätzen nicht als Prämien gelten, um 2,5 % auf 2,7 Mrd. EUR. Bei konstanten Währungskursen wäre die Bruttoprämie um 8,2 % gestiegen. Wie erwartet war in der Personen-Rückversicherung das Geschäftsvolumen im 4. Quartal besonders hoch. Allein in diesem Quartal konnten 35 % der Gesamtjahres-Bruttoprämie vereinnahmt werden. Die verdiente Nettoprämie – ohne Prämiendepots – erhöhte sich für 2002 um 23,1 %, da ein deutlich geringerer Teil des Geschäfts in Rückdeckung gegeben wurde. Wachstumsimpulse in der Personen-Rückversicherung resultierten vor allem aus Deutschland, den übrigen europäischen Märkten (wie z. B. Großbritannien) und aus Asien. Die Hoffnungen des deutschen Marktes auf einen Erfolg bei der partiellen Privatisierung der Altersversorgung – der so genannten Riester-Rente – haben sich nicht erfüllt, wenngleich in der zweiten Hälfte des Berichtsjahres eine leichte Belebung zu verzeichnen war. Das operative Ergebnis (EBIT) verringerte sich gegenüber dem Vorjahr leicht um 4,0 % auf 48,5 Mio. EUR. Der Jahresüberschuss stieg jedoch um 29,1 % auf 30,0 Mio. EUR; dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,31 EUR (0,24 EUR).



Die Finanz-Rückversicherung entwickelte sich im Jahr 2002 plangemäß. Die Hannover Rück gehört zu den drei größten Anbietern alternativer Rückversicherungslösungen. Allerdings war im Berichtsjahr ein Rückgang der Bruttoprämien auf 1,2 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR) zu verzeichnen. Beim Vergleich mit dem Vorjahr (-28,6 %) ist jedoch zu berücksichtigen, dass – als Nachwirkung der Schäden des 11. September 2001 – hohe Prämiennachzahlungen durch schadenverlaufsabhängige Zusatzprämien vereinnahmt wurden, die sich naturgemäß nicht wiederholten. Bei gleich bleibenden Währungskursen wäre der Rückgang der Bruttoprämie 3 Prozentpunkte geringer gewesen. In der Finanz-Rückversicherung war das 4. Quartal erwartungsgemäß sehr prämienstark: Mit 510,0 Mio. EUR entfielen allein 41,0 % auf dieses Quartal. Anders als im Vorjahr verblieb das Geschäft vollständig im Selbstbehalt; die verdiente Nettoprämie liegt mit 1,2 Mrd. EUR annähernd auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (EBIT) sank auf 47,8 Mio. EUR (-27,2 %). Der Jahresüberschuss reduzierte sich um 12,9 % auf 39,7 Mio. EUR; dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,41 EUR (0,47 EUR).



Sehr zufrieden äußerte sich Zeller über die Entwicklung des Programmgeschäfts. „Nach den Umstrukturierungsmaßnahmen und organisatorischen Veränderungen durch das neue Management der Clarendon Insurance Group, New York, sind wir hier wieder auf Erfolgskurs". So konnte die Clarendon ihr Geschäftsvolumen und ihr Ergebnis deutlich ausbauen. Die Bruttoprämie aller im Hannover Rück-Konzern tätigen Programmgesellschaften stieg um 11,1 % auf 2,7 Mrd. EUR. Bei gleichbleibenden Währungskursen wäre das Wachstum sogar 6,3 Prozentpunkte höher ausgefallen. Durch einen deutlich erhöhten Selbstbehalt wuchs die verdiente Nettoprämie um 71,3 % auf 833,0 Mio. EUR. Das versicherungstechnische Ergebnis konnte um 29,3 % auf 51,9 Mio. EUR gesteigert werden. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote ist mit 93,8 % erfreulich niedrig. Auch das Kapitalanlageergebnis ist durch die Erhöhung des Selbstbehalts deutlich gestiegen. Verglichen zum Vorquartal konnte es allein im 4. Quartal fast verdoppelt werden. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg auf 69,0 Mio. EUR (33,6 Mio. EUR). Der aus dem Programmgeschäft generierte Jahresüberschuss beträgt 43,3 Mio. EUR (17,8 Mio. EUR); dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,45 EUR (0,18 EUR).



Trotz der äußerst schwierigen Situation auf den Kapitalmärkten liegt das Kapitalanlageergebnis der Hannover Rück auf Vorjahresniveau. Die ordentlichen Ergebnisse profitierten von einem nochmaligen Anstieg der Depotzinserträge der Geschäftsfelder Personen- und Finanz-Rückversicherung. Zudem konnten die gestiegenen Kapitalanlagebestände das gesunkene Zinsniveau ausgleichen. Ergebnisbelastend wirkte sich der Abwärtstrend der Aktienmärkte aus. Die Abschreibungen auf Kapitalanlagen betrugen 207,0 Mio. EUR, wovon 164,6 Mio. EUR auf Aktien entfielen. Auf Grund der im Gesamtjahr niedrigen Aktienquote der Hannover Rück von nur noch 5,7 % zum Jahresende und durch die hohe Qualität des Bestands an festverzinslichen Wertpapieren konnten die Abschreibungen und Abgangsverluste in Grenzen gehalten werden. Insgesamt schloss das Kapitalanlageergebnis mit 928,4 Mio. EUR; dies bedeutet einen leichten Rückgang um 1,8 %. Besonders zufrieden zeigte sich die Hannover Rück damit, dass trotz des schwierigen Kapitalmarkts der erfasste Saldo aus unrealisierten Kursgewinnen und -verlusten zum Jahresende um 92,9 Mio. EUR auf 143,3 Mio. EUR gesteigert werden konnte.



Das operative Ergebnis (EBIT) des Hannover Rück-Konzerns stieg im Berichtsjahr auf 470,9 Mio. EUR (109,2 Mio. EUR), ein in Anbetracht der Belastungen aus Abschreibungen auf Aktien hervorragendes Resultat. Bei einem erhöhten Steueraufwand von 131,2 Mio. EUR konnte ein Jahresüberschuss von 267,2 Mio. EUR (11,1 Mio. EUR) erreicht werden; dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 2,75 EUR (0,11 EUR).



Nach Ausfall der Dividende im Vorjahr auf Grund der Belastungen aus den Terroranschlägen am 11. September kehrt die Hannover Rück nun wieder zu ihrer gewohnten Dividendenpolitik zurück. „Wir werden der Hauptversammlung vorschlagen, den operativen Gewinn der Hannover Rückversicherungs-AG voll an die Aktionäre auszuschütten", erklärte Zeller. „Den Buchgewinn, der durch die Einbringung der E+S Rück-Anteile in eine Zwischenholding entstanden ist, schlagen wir vor, in die Gewinnrücklagen einzustellen, um so die Kapitalkraft zu stärken."



Ausblick auf 2003



In der Schaden-Rückversicherung bieten die Märkte weiterhin sehr gute Gewinnchancen. Bei den Vertragserneuerungen zum 1. Januar 2003 – zu diesem Zeitpunkt werden rund zwei Drittel der Verträge neu verhandelt – konnten Ratenerhöhungen und Konditionsverbesserungen auf breiter Basis erzielt werden. In einzelnen Segmenten gibt es allerdings erste Zeichen für eine Abschwächung, so zum Beispiel im Luftfahrt-Flottengeschäft. In solchen Sparten hat die Hannover Rück ihr Engagement bereits leicht reduziert. „Insgesamt werden wir in der Schaden-Rückversicherung – nach den starken Zuwächsen in den letzten beiden Jahren – ein deutlich gebremstes Wachstum sehen. Bei einer normalen Schadenbelastung gehen wir davon aus, dass sich dieses Geschäftsfeld auch 2003 sehr gut entwickelt", erklärte Zeller.



Auch in der Personen-Rückversicherung wird eine unverändert gute Entwicklung erwartet. Trotz der ungünstigen Entwicklung auf den Aktienmärkten werden fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen ihren beachtlichen Marktanteil verteidigen können. Neben dem Ausbau des Geschäfts in Deutschland und anderen europäischen Märkten werden weitere Wachstumsimpulse aus Asien erwartet. Bei normalem versicherungstechnischen Verlauf wird mit einem sehr positiven Ergebnisbeitrag gerechnet.



In der Finanz-Rückversicherung ist von einer steigenden Nachfrage nach individuellen Problemlösungen auszugehen. Selbst wenn sich das Prämienwachstum nicht mehr so stürmisch wie in den letzten Jahren entwickelt, rechnet die Hannover Rück in diesem Geschäftsfeld mit einer Steigerung der Prämien und einem Ergebnis mindestens auf dem Niveau des Vorjahres.



Weiterhin positiv wird sich auch das Programmgeschäft entwickeln. „Wir werden die Neuausrichtung der Clarendon zielstrebig fortsetzen und der Profitabilität des Geschäfts oberste Priorität geben", betonte Zeller. Darüber hinaus erfolgt ein kontinuierlicher Ausbau der Märkte in Europa und Südafrika durch die beiden anderen Programmversicherer der Hannover Rück-Gruppe, die Inter Hannover in London und die Compass Insurance in Südafrika. Insgesamt sollten erneut Ergebnissteigerungen möglich sein.



Eine Prognose des Kapitalanlageergebnisses fällt in der derzeitigen Wirtschaftssituation besonders schwer. Auf Grund der unsicheren Situation auf dem Aktienmarkt wird die Hannover Rück ihre Aktienquote weiter auf niedrigem Niveau halten. „In Anbetracht der gegenwärtig äußerst schwierigen Situation an den Kapitalmärkten sehen wir uns in unserer defensiven Anlagepolitik bestätigt und für das laufende Geschäftsjahr gut positioniert", unterstrich Zeller.



Unter Berücksichtigung aller Erwartungen für die Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder, eines Schadenverlaufs im normalen Durchschnitt sowie des Ausbleibens weiterer negativer Überraschungen auf den Kapitalmärkten sollte es möglich sein, den Gewinn auch 2003 erneut zu steigern.



Key figures tabelle



Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Dr. Lutz Köhler (Tel.: 0511/56 04-15 00, Fax: 0511/56 04-16 48, E-Mail: lutz.koehler@hannover-re.com).



HANNOVER (dpa-AFX) - Beim weltweit fünftgrößten Rückversicherer Hannover Rück steht anders als beim Branchenprimus Münchener Rück oder dem Versicherungskonzern Allianz derzeit keine Kapitalerhöhung an. "Wir haben im Gegensatz zu Mitbewerbern kein Kapital verloren", sagte der Vorstandsvorsitzende der Hannover Rückversicherungs-AG, Wilhelm Zeller, der dpa-AFX am Montag nach der Bilanzvorlage 2002 in Hannover. Der Konzern wies für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Eigenkapital von 1,74 Milliarden Euro aus - 4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Allerdings habe sich der Rückversicherer auf mögliche Szenarien eingestellt. "Wir haben alle Handlungsalternativen vorbereitet", sagte Zeller. Eine Kapitalerhöhung könne nicht nur nötig werden, wenn das Kapital beispielsweise wegen der Börsenflaute schmelze, sondern auch wenn das Eigenkapital stagniere, aber sich das Geschäft stärker ausweite. Die Hannover Rück habe die Bonitäts-Bewertung fest im Blick.

"Es herrscht heute allgemein eine Tendenz, alle Ratings zurückzustufen", sagte Zeller. "Bei allen Mitbewerbern außer bei Berkshire Hathaway ist das Rating zurückgenommen worden." Die Hannover Rück habe aber keine Anzeichen von Standard & Poor's oder von A.M. Best, dass ein solcher Schritt auch auf den Branchenfünften zukomme. Zur gesenkten Bonitäts-Bewertung durch Moody's Ende März sagte Zeller: "Keiner unserer Kunden fragt: Haben Sie ein Moody's-Rating."

AUSSICHTEN FÜR RÜCKVERSICHERER WEITER GÜNSTIG

Die Aussichten für den weltweiten Rückversicherungsmarkt bleiben aus seiner Sicht günstig. "Der harte Markt ist überhaupt nicht zu Ende", sagte Zeller. "In der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2003 haben wir eine Volumenausweitung von 18 Prozent erfahren." Nach den Terroranschlägen in den USA vom 11. September 2001 hatten Rückversicherer an der Preisschraube gedreht und Vertragsbedingungen verbessert. Allerdings werde das Bruttoprämien-Volumen im laufenden Jahr nicht mehr so stark wachsen wie 2002.

Er sehe "ganz, ganz überwiegend weiterhin Ratenerhöhungen". Senkungen gebe es nur in wenigen Feldern wie beispielsweise dem Luftfahrtflotten-Bereich. "Im US-Haftpflichtgeschäft gibt es dagegen zweistellige Ratensteigerungen." In diesen Markt drängten in den nächsten 6 bis 12 Monaten auch neue Wettbewerber, die sich auf den Bermudas angesiedelt hätten. "Die machen uns keine Angst", sagte Zeller. "Es ist genug Geschäft für alle da." Unsicherheit bestehe außerdem in der Eigentümerfrage bei diesen noch nicht am Markt etablierten Gesellschaften. Derzeit stünden Investmentfonds hinter den auf den Bermudas ansässigen Gesellschaften. "Daher kann niemand heute abschätzen, wer dort in drei Jahren das Sagen hat", sagte Zeller. "Das ist die Unsicherheit."

WOHL GEBREMSTES WACHSTUM IN SCHADEN-RÜCKVERSICHERUNG

Der Vorstandschef prognostiziert für die Hannover Rück im laufenden Jahr ein Wachstum der Bruttoprämien um 2 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro. 2002 hatte der Rückversicherer hier noch ein Plus von 8,3 Prozent auf 12,5 Milliarden Euro gemeldet. Als Gründe für das verlangsamte Wachstum 2003 führte Zeller Währungseffekte an. Außerdem werde der Bereich Finanz-Rückversicherung als einziges der vier Geschäftsfelder zulegen.

In der Schaden-Rückversicherung, die voriges Jahr 48 (2001: 43) Prozent zu den Bruttoprämien beisteuerte, zeichne sich ein gebremstes Wachstum ab. Ein Grund sei die Umstrukturierung des Rückversicherungsgeschäfts mit dem Haftpflichtverband der Deutschen Industrie (HDI). Der Verband hält rund 75 Prozent an dem Unternehmen. "Bisher hat der HDI alles Rückversicherungsgeschäft bis zu 100 Prozent bei der Hannover Rück platziert, egal, ob die Hannover Rück es behalten oder weitergeleitet hat", sagte der Vorstand. Das weitergeleitete Geschäft habe ein Volumen von 500 Millionen Euro. "Das wird ab dem 1. Januar 2003 nicht mehr in unserer Bilanz verbucht." Zudem werde das Rückversicherungsgeschäft bei der Insurance Corporation of Hannover (ICH; Los Angeles) aufgegeben./sbi/af/kro

helmut_1964 - Montag, 14. April 2003 - 23:53
Als eine Combined Ratio von 96,3% ist schon ein Wort.

Ich nehme an ihr kennt die Bewertungsregeln die Warren Buffet für die Bewertung von Versicherungsunternehmen heranzieht: Er betrachtet bei einer Versicherung immer den Float d.h. die Höhe der Kapitalanlagen und zieht in Betracht, was es das VU kosten, dass es diese Kapitalanlagen zur Verfügung gestellt bekommt. Bei einer Combined Ratio (langfristig) von 100% ist der Float graties d.h. man könnte das VU als einen Fonds betrachten, der ein "angehängtes Versicherungsgeschäft" hat, das nichts kostet. Angenommen, die Hannover Rück könnte langfristig eine Combined Ratio von 100% (über alle Geschäftsfelder) realisieren, dann wäre der Fond etwa 12,7 Mrd. hoch. D.h. übersetzt, dass es möglich wäre heute einen zu hohen Teilen mit Renten gefüllten Fond mit einem Buchwert von 12,7 Mrd. um etwa 2 Mrd. zu kaufen. Ganz so positiv darf man das aber auch wieder nicht sehen - ich gehe langfristig von einer Combinded Ratio von etwa 103% bis 105% aus. Bei dieser Annahme entstehen dem Fonds Kosten von 3-5% der Prämie sozusagen als "Zins". Das wären bei der HR ca. 360 bis 600 Mio. p.a. bzw. etwa 3 bis 5% der Höhe des Fonds (da die HR ca. eine Jahresprämie als Investments hat). Bei Annahme einer langfristigen Rendite von etwa 6% (Warren Buffet kann da wohl von höhren Annahmen ausgehen) würden 1% bis 3% Verzinsung bleiben bzw. würden 50% bis 80% des Fonds für die Kosten der Versicherung "Weggefressen". Wenn man diesen Ansatz durchrechnet kommt man auf einen Wert von ca. 2,4 bis 6 Mrd. für die HR. An dieser Beispielrechnung sieht man jedenfalls welche Hebelwirkung die Combined Ratio auf den Wert einer Versicherungsgesellschaft hat. Da besteht für die MR z.B. noch echter Handlungsbedarf.

Mich freut jedenfalls der Super-Wert für die HR.

Helmut

stw - Mittwoch, 16. April 2003 - 17:27
Jetzt also doch eine Herabstufung durch S&P: mich wundert schon ein wenig, dass der Kurs der Aktie sich davon unbeeindruckt zeigt.

:-) stw

RATING: S&P senkt Hannover Rück auf 'Aa-'; Ausblick negativ - HDI bestätigt Dienstag, 15.04.03, 16:32

LONDON (dpa-AFX) - Einen Tag nach der Bilanzvorlage der Hannover Rück hat Standard & Poor's das Rating für den weltweit fünftgrößten Rückversicherer und andere Gesellschafte der Gruppe von "AA" auf "AA-" gesenkt. Als Grund führten die Analysten der Ratingagentur am Dienstag Sorgen über die Kapitalqualität des im MDAX notierten Unternehmens an.

Gleichzeitig bestätigte Standard & Poor's die Bonitäts-Bewertung des Hannover-Rück-Großaktionärs HDI mit "AA-". Die Ratings der Hannover Rück und des Haftpflichtverbands der Deutschen Industrie (HDI) seien zwar von der CreditWatch-Liste genommen, der Ausblick bleibe aber negativ.

SORGEN ÜBER KAPITAL-QUALITÄT

Die Abstufung begründeten Rating-Analyst Simon Marshall mit Bedenken zur Qualität des Kapitals der Hannover Rückversicherungs-AG. Zum Beispiel sei der finanzielle Spielraum eingeschränkt. Die Bonitäts-Bewertungen würden aber gestützt von der starken Kapitalausstattung, einer sehr starken operativen Leistung im Vergleich zu anderen Rückversicherern, einer starken Führungsspitze und einer sehr starken Stellung im Wettbewerb.

Der negative Ausblick spiegele die anhaltenden Sorgen von Standard & Poor's bezüglich der Qualität des Kapitals und der Anfälligkeit für Kreditrisiken. Das mache die Hannover-Rück-Gruppe verwundbarer als Mitbewerber, falls sich die Kreditqualität der Branche verschlechtern sollte. Erwartet werde, dass die Hannover Rück das Aktionärsvermögen stärken werde, indem sie Gewinne einbehalte und "zusätzliche strategische Initiativen" im laufenden Jahr unternehmen werde, um die Kapitalbasis zu stärken. Das operative Geschäft werde allerdings weiter vom günstigen Marktumfeld profitieren./

chinaman - Dienstag, 27. Mai 2003 - 14:35
ftd.de, Di, 27.5.2003, 13:45
Hannover Rück: Abschreibungen auf Kapitalanlagen drücken Ergebnis

Die schwachen Kapitalmärkte haben der Rückversicherung Hannover Rück im ersten Quartal Gewinneinbußen gebracht. Der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller sprach trotzdem von einem zufrieden stellenden Start ins neue Jahr.

Das operative Ergebnis (Ebit) der Gruppe sank um 37,5 Prozent auf 109 Mio. Euro, teilte die weltweit fünftgrößte Rückversicherung am Dienstag in Hannover. Auf ihre Kapitalanlagen schrieb die Gruppe 75,3 Mio. Euro ab. Der Quartalsüberschuss fiel um 21 Prozent auf 71,2 Mio. Euro. Die gebuchte Bruttoprämie lag mit 3,15 Mrd. Euro nur knapp unter dem Vorjahreswert. Die Aktie fiel bei leicht negativem Markt zunächst um knapp vier Prozent auf 24,50 Euro, erholte sich am Mittag aber wieder auf 25,00 Euro.

Ein weiteres Mal habe die Hannover Rück von der Chance der Märkte profitiert, sagte der Vorstandsvorsitzende Zeller. Ohne die Abschreibungen auf Kapitalanlagen hätte das Ebit den Vorjahreswert übertroffen. Für das Jahr 2003 werde das Wachstum zwar gebremst sein, bei durchschnittlicher Großschadensentwicklung sei aber eine deutliche Gewinnsteigerung zu erwarten. Zeller bekräftigte das Ziel, einen Jahresüberschuss zwischen 280 und 310 Mio. Euro zu erzielen. Die Hannover Rück gehört mehrheitlich zum HDI-Konzern.



© dpa

URL des Artikels: http://www.ftd.de/ub/fi/1053857171341.html

stw - Donnerstag, 12. Juni 2003 - 11:10
Heute kommt nicht ganz unerwartet eine Kapitalmassnahme. ICh hätte mir eine vernünftige KE mit Bezugsrechthandel gewünscht, aber mich fragt ja keiner

;-) stw

Hannover, 11. Juni 2003: Der Vorstand der Hannover Rückversicherungs-AG hat heute abend mit Zustimmung des Aufsichtsrates beschlossen, aus genehmigtem Kapital und unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre das Grundkapital der Gesellschaft im Wege einer kombinierten Bar- und Sachkapitalerhöhung zu verstärken.

Barkapitalerhöhung um 10 % des Grundkapitals: Die 9.716.392 neuen Aktien aus einer Barkapitalerhöhung werden am 12. Juni 2003 von Dresdner Kleinwort Wasserstein im Rahmen einer Privatplatzierung institutionellen Investoren in Europa und den USA mittels eines Accelerated Bookbuildings angeboten.

Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage um ca. 13 % des Grundkapitals: Im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage wird die Talanx AG, die Zwischenholding des HDI-Konzerns zum 1. Juli 2003 ihre Geschäftsanteile an der HDI Reinsurance Ireland Ltd. (HDI Re) gegen Ausgabe neuer Aktien in die Hannover Rückversicherungs-AG einbringen.

Auf Basis einer Sacheinlagenbewertung durch ein renommiertes internationales Wirtschaftsprüfungsunternehmen wurde der Wert der HDI Re mit 310 Mio. EUR festgelegt.

Das Eigenkapital der HDI Re wird zum Einbringungsstichtag rund 180 Mio. EUR betragen. Ferner verfügt die eingebrachte Gesellschaft über einen für zehn Jahre garantierten Vertragsbestand, der einen aktivierungsfähigen Netto-Portefeuillewert von rund 130 Mio. EUR darstellt. Ein zu bilanzierender Goodwill entsteht bei der Transaktion nicht.

Die Anzahl der neuen Aktien, die der Talanx AG aus der Sachkapitalerhöhung als Gegenwert zufließen werden, ermittelt sich auf Grundlage des im Rahmen der Barkapitalerhöhung festzulegenden Platzierungspreises pro Aktie.

Stärkung der Eigenkapitalbasis: Der Vorstand rechnet aus beiden Kapitalmaßnahmen mit einer Stärkung der Eigenkapitalbasis um rund 500 Mio. EUR.

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 11.06.2003

Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-hoc-Mitteilung:

Voraussichtliche zukünftige Aktionärsstruktur: Auf Basis des Schlusskursniveaus der Hannover Rück-Aktie vom 11. Juni 2003 würde der Streubesitz der Gesellschaft nach Durchführung beider Transaktionen auf ca. 28 % anwachsen, der über die Talanx AG gehaltene Anteil des HDI an der Hannover Rück von derzeit 75 % auf ca. 72 % abschmelzen.

Marktschutzvereinbarung: Im Rahmen einer Marktschutzvereinbarung haben sich sowohl Hannover Rück als auch Talanx und ihre Tochtergesellschaften gegenüber Dresdner Kleinwort Wasserstein verpflichtet, innerhalb der nächsten sechs Monate keinerlei weitere Kapitalmarkttransaktionen in Hannover Rück-Aktien vorzunehmen.

stephan - Donnerstag, 12. Juni 2003 - 12:22
und schon abgeschlossen:

Platzierung von Hannover Rück-Aktien erfolgreich abgeschlossen Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. -------------------------------------------------------------------------------- Platzierung von Hannover Rück-Aktien erfolgreich abgeschlossen NOT FOR DISTRIBUTION IN THE UNITED STATES Hannover, 12. Juni 2003. Im Rahmen einer Privatplatzierung wurden heute 9.716.392 Aktien der Hannover Rückversicherungs-Aktiengesellschaft aus einer Kapitalerhöhung aus genehmigtem Kapital unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre von Dresdner Kleinwort Wasserstein mittels eines Accelerated Bookbuildings erfolgreich bei institutionellen Investoren in Europa und den USA platziert. Die Aktien wurden zu einem Platzierungspreis von 22,60 EUR je Aktie zugeteilt. Der Hannover Rückversicherungs-Aktiengesellschaft fließt damit ein Emissionserlös in Höhe von rund 220 Mio. EUR vor Provisionen und Kosten zu. Die Platzierung ist Teil einer kombinierten Transaktion aus einer Bar- und einer Sachkapitalerhöhung. Im Rahmen der Kapitalerhöhung gegen Sacheinlagen bringt die Talanx AG die Geschäftsanteile an der HDI Reinsurance Ireland Ltd. in die Hannover Rückversicherungs-Aktiengesellschaft gegen Ausgabe von 13.716.814 neuen Aktien zum 1. Juli 2003 ein. Damit erwirbt die Hannover Rückversicherungs- Aktiengesellschaft die in der HDI Reinsurance Ireland, Ltd. gebündelten irischen Rückversicherungsaktivitäten des HDI Haftpflichtverband der Deutschen Industrie V.a.G., Hannover. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Roland Vogel (Tel.: 0511/56 04-12 00, Fax: 0511/56 04-68 92, E-Mail: roland.vogel@hannover-re.com). Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 12.06.2003 Informationen und Erläuterungen des Emittenten zu dieser Ad-hoc-Mitteilung: Dieses Dokument stellt weder ein Angebot zum Kauf von Aktien noch die Aufforderung zur Abgabe eines Angebots zum Kauf von Aktien in den Vereinigten Staaten dar. Die Aktien der Hannover Rückversicherungs-Aktiengesellschaft (die "Aktien") dürfen nicht in den Vereinigten Staaten oder U.S.-Personen oder für Rechnung von U.S.-Personen (wie in der Regulation S des U.S.-amerikanischen Securities Act of 1933 in der jeweils gültigen Fassung (der "Securities Act") definiert) angeboten oder verkauft werden, es sei denn, sie sind registriert oder von der Registrierungspflicht gemäß dem Securities Act befreit. Die Aktien sind nicht und werden nicht gemäß dem Securities Act registriert. -------------------------------------------------------------------------------- WKN: 840221; ISIN: DE0008402215; Index: MDAX Notiert: Amtlicher Markt in Frankfurt (Prime Standard) und Hannover; Freiverkehr in Berlin-Bremen, Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart

chinaman - Freitag, 13. Juni 2003 - 09:33
Trotzdem bleibt die Frage offen, weshalb Kleinaktionäre hier von der Möglichkeit der Teilnahme an einer KE ausgeschlossen werden.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Freitag, 13. Juni 2003 - 17:31
Und genau dieser Ausschluss des Bezugsrechts stösst mir sauer auf bei solchen Transaktionen, die immer mehr in Mode kommen. Wahrscheinlich auch weil eine "normale KE" in letzter Zeit immer Gift war für den Aktienkurs, als ob eine KE prinzipiell etwas schlechtes wäre...

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende, geniesst dieses traumhafte Wetter !

:-) stw

stw - Mittwoch, 30. Juli 2003 - 10:06
Die Analysten von Merck Finck & Co stufen in ihrer Analyse vom 28. Juli die Aktie des deutschen Versicherers Hannover Rück von "Marketperformer" auf "Outperformer" hoch.
Am 25. Juli habe die Hannover Rück einen Investorentag abgehalten. Das Unternehmen habe dabei Angaben über bilanzielle Ausgaben der Gruppe, die Mechanik und die Aussichten seiner Segmente Life and Health Insurance und Financial Reinsurance gemacht. Die Analysten sind der Meinung, dass diese Segmente konstantes Wachstum über die nächsten Jahre zeigen könnten.

Aufgrund höherer Erwartungen in den beiden Segmenten, müssten die Analysten ihre Erwartungen für die gesamte Gruppe erhöhen. So gehen sie nun von einem Gewinn pro Aktie in Höhe von 3,12 Euro und 3,09 Euro für 2004 und 2005 aus. Dies würde den fairen Wert auf 33 Euro anheben. Der derzeitige Aktienpreis von 24 Euro bekäme damit ein Potenzial von 38%. Analyst: Merck Finck & Co
Rating des Analysten: Outperformer

:-) stw

buylowsellhigh - Mittwoch, 27. August 2003 - 20:03
Hannover Rück bekräftigt Prognosen für 2003
Hannover (vwd) - Die Hannover Rückversicherung AG (HR), Hannover, erwartet ein "sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2003". Das Bruttoprämienvolumen werde sich voraussichtlich auf Vorjahreshöhe bewegen, bei weiterer Schwäche des US-Dollars leicht darunter, teilte der Rückversicherer am Mittwoch bei Vorlage der Zahlen zum ersten Halbjahr mit. Hannover Rück erwartet unverändert einen Konzern-Jahresüberschuss zwischen 320 Mio und 350 Mio EUR. Voraussetzung sei, dass die Großschadenentwicklung im langjährigen Durchschnitt bleibe und es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten komme.

Das laufende Geschäftsjahr sei für Hannover Rück bislang sehr erfreulich verlaufen. Die Marktentwicklung und die Vertragserneuerungssaison in der Schaden-Rückversicherung hätten gezeigt, dass der harte Markt weiter andauert. "Entsprechend unserer Initiative ,More from less' nehmen wir in Kauf, dass die Bruttoprämie als Folge unseres aktiven Zyklusmanagements sowie der negativen Währungskurseffekte zurückgehen wird", erklärte Zeller. In der Personen-Rückversicherung geht der Rückversicherer langfristig von einer zunehmenden Nachfrage nach individuellen Altersvorsorgeprodukten aus. Für das Gesamtjahr erwartet Hannover Rück eine ähnliche Prämienentwicklung wie im ersten Halbjahr, aber einen deutlich höheren Ergebnisbeitrag.

Die Nachfrage nach Produkten der Finanz-Rückversicherung sei nach wie vor hoch. Hier geht Hannover Rück von einer zweistelligen Bruttoprämiensteigerung und einem höheren Ergebnisbeitrag als im Vorjahr aus. Im Programmgeschäft trage der eingeleitete Restrukturierungskurs Früchte. Angesichts dessen und weiterer Portefeuille-Optimierungen wird eine Bruttoprämie auf Vorjahresniveau und ein gegenüber dem Vorjahr leicht höherer Überschuss erwartet. Das Kapitalanlageergebnis ist naturgemäß
schwer zu prognostizieren. Die Hannover Rück geht davon aus, dass die Kapitalanlagebestände weiter steigen werden. Allerdings dürften sich die erzielbaren Renditen nicht wesentlich erholen. Für das laufende Geschäftsjahr wird somit ein Kapitalanlageergebnis mindestens auf Vorjahreshöhe erwartet.
vwd/12/27.8.2003/mim/ip
27.08.2003, 07:53

buylowsellhigh - Mittwoch, 27. August 2003 - 20:05
2. Quartal (30.6.) 2003 2002
Geb Bruttoprämien (Mrd) 2,825 2,975
Verd Nettoprämien (Mrd) 1,963 1,487
Kapitalanlageerg (Mio) 278 192
EBIT (Mio) 176 110
Ergebnis vSt (Mio) 163 95
Ergebnis nSt (Mio) 91 56
Ergebnis je Aktie 0,92 0,58

1. Halbjahr (30.6.)
Geb Bruttoprämien (Mrd) 5,978 6,154
Verd Nettoprämien (Mrd) 3,639 3,328
Kapitalanlageerg (Mio) 486 380
EBIT (Mio) 285 284
Ergebnis vSt (Mio) 258 254
Ergebnis nSt (Mio) 162 146
Ergebnis je Aktie 1,65 1,51

- Alle Angaben in EUR.

buylowsellhigh - Mittwoch, 10. September 2003 - 19:48
AGF: Tarife der Rückversicherer werden auf hohem Niveau bleiben

Monte Carlo (vwd) - Die Tarife der Rückversicherer werden wegen der hohen Versicherungsleistungen auf absehbare Zeit auf hohem Niveau bleiben. Diese Meinung vertrat am Mittwoch der Chairman des französischen Versicherers AGF
- Assurance Generale de France, Jean-Philippe Thierry, im Verlauf einer Konferenz der Rückversicherer in Monte Carlo. In den vergangenen zwei Jahren seien der Branche zwar fast 32 Mrd USD an frischen Mitteln über Kapitalerhöhungen zugeführt worden, sagte er.

Jedoch reiche dieser Betrag nicht aus, um die hohen Leistungen für den terroristischen Angriff vom 11. September und Verluste aus fallenden Aktienkursen auszugleichen. Insgesamt würden diese Aufwendungen auf 130 Mrd USD geschätzt. Wegen des entstandenen Defizits werden die Tarife der Rückversicherer nach Meinung von Thierry bis mindestens Ende 2004 auf dem derzeit hohen Niveau verbleiben. Im Dezember, wenn eine neue Verhandlungsrunde für die Prämien der Rückversicherer anstünde, werde sich dies in Prämiensteigerungen bemerkbar machen.

Der Chairman von AGF rechnet weiterhin mit einer starken Beanspruchung von Rückversicherern. Die möglicherweise aus Asbestklagen entstehenden Forderungen bezifferte er allein mit 200 Mrd USD. Allgemein seien medizinische Fehlleistungen eine Quelle für hohe Haftungsansprüche und damit auch Versicherungsleistungen, sagte Thierry.
vwd/DJ/10.9.2003/ip/jhe

stephan - Mittwoch, 26. November 2003 - 07:51
sehr gute Zahlen von HR:

Hannover Rück mit sehr erfreulichem Zwischenergebnis


Hannover Rück mit sehr erfreulichem Zwischenergebnis: EBIT + 41,5 %
Schaden-Rückversicherung + 27,8 %
Personen-Rückversicherung + 87,6 %
Finanz-Rückversicherung + 126,3 %
Programmgeschäft + 13,7 %
Combined Ratio: 97,2 %
Alle Geschäftsfelder in bzw. über Plan
Gewinnprognose für 2003 angehoben
Hannover, 26. November 2003:

In dem heute vorgelegten Zwischenbericht zeigt sich die Hannover Rück mit ihrer Geschäftsentwicklung für die ersten neun Monate sehr zufrieden.

Auch das 3. Quartal 2003 knüpfte nahtlos an die sehr guten Ergebnisse der Vorquartale an. Das operative Ergebnis (EBIT) für die ersten neun Monate konnte um 41,5 % auf 498,2 Mio. EUR gesteigert werden. Damit liegt das EBIT bereits nach neun Monaten über dem Rekordergebnis des gesamten Vorjahres (470,9 Mio. EUR). Obwohl der Steueraufwand stark gestiegen ist, erhöhte sich der Periodenüberschuss um fast 50 Mio. EUR bzw. 23,5 % auf 256,6 Mio. EUR. Dies bedeutet einen Gewinn je Aktie von 2,43 EUR (2,14 EUR). Alle vier Geschäftsfelder haben hierzu einen positiven Ergebnisbeitrag geliefert. „Dank unseres konsequenten Zyklusmanagements konnten wir die unverändert sehr vorteilhafte Situation auf den Rückversicherungsmärkten optimal nutzen. Mit diesem hervorragenden Ergebnis sind wir in der Lage, unsere Gewinnprognose für 2003 auf rund 350 Mio. EUR anzuheben“, betonte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller.

Wie bereits im ersten Halbjahr war die Bruttoprämie in den ersten neun Monaten mit 8,9 Mrd. EUR (9,1 Mrd. EUR) leicht rückläufig. Dieser Rückgang ist hauptsächlich währungskursbedingt. Ohne die Erstarkung des Euro, insbesondere gegenüber dem US-Dollar und anderen wichtigen Währungen, wäre die Bruttoprämie um 8,7 % gestiegen. Als Folge des erhöhten Selbstbehalts von 71,0 % (66,8 %) stieg jedoch die verdiente Nettoprämie um 10,8 % auf 5,9 Mrd. EUR (5,3 Mrd. EUR).

In der Schaden-Rückversicherung ist das Marktumfeld nach wie vor ausgesprochen günstig. Das spiegelt sich in adäquaten und profitablen Preisen und Bedingungen in fast allen Geschäftsbereichen wider. In einzelnen Segmenten, wie zum Beispiel dem US-Haftpflicht-Geschäft, konnten im 3. Quartal weitere Preissteigerungen durchgesetzt werden. Trotz der rückläufigen Bruttoprämie in den ersten neun Monaten konnte in dieser vorteilhaften Marktsituation ein hervorragendes Ergebnis erzielt werden. Der Rückgang der gebuchten Bruttoprämie zum 30.9.2003 um 15,5 % auf 4,0 Mrd. EUR (4,8 Mrd. EUR) basierte zur Hälfte auf der relativen Aufwertung des Euro, insbesondere zum US-Dollar. Ohne diesen Währungskurseffekt hätte der Rückgang der Bruttoprämie nur 8,4 % betragen. Auch auf der operativen Seite gab es – wie schon zum 1. Halbjahr 2003 – zwei weitere Faktoren, die zur Verringerung des Prämienvolumens beigetragen haben: Zum einen übernimmt die Hannover Rück nicht mehr das gesamte Rückversicherungsvolumen der HDI-Schwestergesellschaften, sondern nur noch den Teil, den sie auch selbst behält. Zum anderen schlägt sich die Initiative „More from less“ allmählich nieder. Mit diesem Programm konzentriert sich die Hannover Rück noch deutlicher auf profitable Marktsegmente. Nach Retrozession und Prämienabgrenzungen erreichte die verdiente Nettoprämie für die ersten neun Monate 2,6 Mrd. EUR (2,9 Mrd. EUR); dies entspricht einem Rückgang von 8,0 %.

Die Schadensituation war nach einem guten ersten Halbjahr auch im 3. Quartal zufrieden stellend. Zwar war im Markt eine Reihe von Schadenereignissen mit durchaus größeren versicherungstechnischen Auswirkungen zu verzeichnen; allerdings blieb dabei die Belastung für die Hannover Rück relativ gering. Im 3. Quartal waren mit den Hurrikanen „Fabian“ und „Isabel“ zwei Großschäden mit einer Gesamtschadensumme von 47,3 Mio. EUR zu verzeichnen. Dies entspricht 4,8 % der Nettoprämie des 3. Quartals. Für die ersten neun Monate betrug der Großschadenanteil 2,6 % der Nettoprämie und liegt damit deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von rund 5 %. Die kombinierte Schaden-/Kostenquote betrug für den Berichtszeitraum 97,2 % (95,1 %). Wie auch in der Vergangenheit hat die Hannover Rück das Neugeschäft gewohnt konservativ reserviert. Darüber hinaus hat es auch im 3. Quartal keinen Bedarf für Nachreservierungen früherer Zeichnungsjahre gegeben.

Das erfreuliche Kapitalanlageergebnis im 3. Quartal trug mit dazu bei, dass das operative Ergebnis (EBIT) der Schaden-Rückversicherung zum 30.9.2003 um 27,8 % auf 304,0 Mio. EUR (237,9 Mio. EUR) angewachsen ist. Trotz einer deutlich höheren Steuerbelastung konnte in den ersten neun Monaten des Berichtsjahres der Periodenüberschuss um 2,2 % auf 137,4 Mio. EUR (134,5 Mio. EUR) gesteigert werden. Der Gewinn je Aktie für das Geschäftsfeld Schaden-Rückversicherung beträgt damit 1,30 EUR (1,38 EUR).

Die Personen-Rückversicherung entwickelte sich in den ersten neun Monaten des Berichtsjahres erwartungsgemäß. Die gebuchte Bruttoprämie betrug zum 30.9.2003 1,7 Mrd. EUR und lag damit um 3,4 % über dem Vorjahreswert von 1,6 Mrd. EUR. Bei unveränderten Währungskursen hätte das Wachstum der Bruttoprämie 15,0 % betragen. Die verdiente Nettoprämie wuchs um 1,5 % auf 1,4 Mrd. EUR an.

Besonders erfreulich entwickelte sich in der Personen-Rückversicherung das operative Ergebnis (EBIT). Dieses erhöhte sich gegenüber der Vorjahresperiode um 87,6 % auf 48,9 Mio. EUR (26,1 Mio. EUR). Die Sanierung der Bestände im US-Krankenbereich und die Konzentration auf Rentenprodukte trugen insbesondere zu dem verbesserten Geschäftsverlauf bei. Ferner wirkte sich ein um 4,8 % höheres Kapitalanlageergebnis im Vergleich zum Vorjahr positiv aus. Der Periodenüberschuss stieg auf Grund einer höheren Steuerbelastung zum 30.9.2003 zwar weniger stark an, konnte aber dennoch um sehr gute 23,9 % auf 22,1 Mio. EUR gesteigert werden. Dies entspricht einem Gewinn je Aktie für das Geschäftsfeld Personen-Rückversicherung von 0,21 EUR (0,18 EUR).

Nach den überaus guten Vorquartalen entwickelte sich die Finanz-Rückversicherung auch im 3. Quartal sehr positiv. Die Nachfrage nach individuellen Problemlösungen war unverändert lebhaft, so dass die gebuchte Bruttoprämie zum 30.9.2003 um 67,0 % auf 1,2 Mrd. EUR (732,6 Mio. EUR) stieg: ein Wert, der fast das Bruttoprämienvolumen des gesamten Vorjahres erreicht. Auch in diesem Geschäftsfeld wäre das Wachstum nach neun Monaten bei konstanten Währungskursen mit 88,8 % noch wesentlich höher ausgefallen. Seit dem 1. Juli 2003 ist zudem das Geschäft der HDI Re Ireland, die als Sacheinlage vom HDI im Rahmen der Kapitalerhöhung am 12.6.2003 erworben wurde, Teil des Geschäftsfeldes Finanz-Rückversicherung. Auf Grund einer im Jahresvergleich erhöhten Selbstbehaltsquote von 98,1 % (91,8 %) fiel schließlich der Anstieg der verdienten Nettoprämie mit 111,0 % auf 1,1 Mrd. EUR noch deutlich höher aus als jener der Bruttoprämie.

Das operative Ergebnis (EBIT) hat sich außergewöhnlich stark erhöht. Es wuchs um 126,3 % auf 90,3 Mio. EUR (39,9 Mio. EUR). Der Anteil der per 1.7. übernommenen HDI Re Ireland beläuft sich hierbei auf 10,9 Mio. EUR. Der Periodenüberschuss stieg um 90,3 % auf 57,1 Mio. EUR (30,0 Mio. EUR). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,54 EUR (0,31 EUR).

Das Programmgeschäft konnte auch im 3. Quartal an die Erfolge der vorangegangenen Quartale anknüpfen und zeigt, dass die Umstrukturierung der New Yorker Tochtergesellschaft Clarendon Insurance Group gelungen ist. Die gebuchte Bruttoprämie reduzierte sich zwar geringfügig um 3,0 % auf 1,9 Mrd. EUR (2,0 Mrd. EUR); allerdings wäre ohne den negativen Einfluss der Währungskurse ein Wachstum von 15,4 % zu verzeichnen gewesen. Auf Grund eines gestiegenen Selbstbehalts von 46,4 % (37,5 %) erhöhte sich die verdiente Nettoprämie gegenüber der Vorjahresperiode um 36,5 % auf 790,0 Mio. EUR (578,9 Mio. EUR). Die um 3,4 % höhere kombinierte Schaden-/Kostenquote von 96,3 % (92,9 %) begründet sich hauptsächlich durch den höheren Selbstbehalt und die damit verbundenen niedrigeren Provisionseinkünfte.

Ein verbessertes Kapitalanlageergebnis trug mit dazu bei, dass auch das operative Ergebnis (EBIT) zum 30. September um 13,7 % auf 54,9 Mio. EUR (48,3 Mio. EUR) anstieg. Noch beeindruckender entwickelte sich der aus dem Programmgeschäft erwirtschaftete Periodenüberschuss: Dieser stieg um 56,9 % auf 40,0 Mio. EUR (25,5 Mio. EUR). Damit trägt das Programmgeschäft mit 0,38 EUR (0,26 EUR) je Aktie zum Konzerngewinn bei.

In einem insgesamt freundlichen Marktumfeld haben sich die Kapitalanlagen positiv entwickelt, so dass ein sehr gutes Kapitalanlageergebnis erzielt werden konnte. Abschreibungen waren im 3. Quartal mit 8,8 Mio. EUR nur in geringem Umfang notwendig. Im 2. Quartal hatten diese 5,0 Mio. EUR betragen; im 1. Quartal waren es noch 75,3 Mio. EUR. Bereits im 2. Quartal hatte die Hannover Rück begonnen, ihre Aktienquote leicht zu erhöhen. Im 3. Quartal wurde die Duration des Bondportfolios wieder auf 3,7 Jahre verlängert. Nachdem Anfang Juli freie Liquidität in Euro Stoxx 50-Werte investiert wurde, beträgt die Quote der börsennotierten Werte zum 30.9.2003 6,2 %.

Auch im 3. Quartal waren hohe Depotzinserträge und gestiegene Kapitalanlagevolumina ein Grund für die gute Entwicklung der ordentlichen Kapitalanlageerträge. Diese stiegen – trotz niedriger Renditen – um 6,1 % auf 771,8 Mio. EUR (727,8 Mio. EUR). Das Netto-Kapitalanlageergebnis zum 30.9.2003 erhöhte sich um erfreuliche 24,9 % auf 716,8 Mio. EUR (574,1 Mio. EUR). „Wir sind mit diesem Ergebnis sehr zufrieden und liegen damit voll im Plan für unsere Gesamtjahresziele“, erklärte Zeller.

Ausblick

In einem insgesamt positiven Marktumfeld hat sich die Hannover Rück bislang sehr gut entwickelt. „Wir haben Grund zu der Annahme, dass sich dieser Trend auch im 4. Quartal fortsetzt“, so Zeller.

Die Entwicklung in der Schaden-Rückversicherung hat gezeigt, dass das günstige Marktumfeld weiter anhält. Der positive Geschäftsverlauf dürfte somit auch im 4. Quartal ungebrochen sein, vorausgesetzt, dass es zu keinen außergewöhnlichen Großschäden kommt. Für das Geschäftsjahr 2003 wird eine kombinierte Schaden-/Kostenquote von unter 100 % erwartet. Dies ist insofern besonders erfreulich, da der höhere Anteil des Haftpflichtgeschäfts naturgemäß einen Anstieg der kombinierten Schaden-/Kostenquote mit sich bringt. Die weiter steigenden Preise im US-Haftpflichtgeschäft wird die Hannover Rück nutzen und ihr Geschäftsvolumen in diesem Segment erhöhen. Vor dem Hintergrund der negativen Währungskurseinflüsse und der strategischen Weichenstellungen wird die Bruttoprämie für das Gesamtjahr in diesem Geschäftsfeld deutlich unter der des Vorjahres liegen. Allerdings dürfte der Rückgang der Nettoprämie – auf Grund des erhöhten Selbstbehalts – weniger stark ausfallen. Der Ergebnisbeitrag sollte deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen.

In der Personen-Rückversicherung geht die Hannover Rück auf Grund der anhaltenden Stärke ihrer Bilanzwährung von einem gegenüber dem Geschäftsjahr 2002 unveränderten Bruttoprämienvolumen aus. Trotz dieser moderaten Prämienentwicklung wird mit einem zweistelligen Wachstum beim operativen Ergebnis und dem Jahresüberschuss gerechnet.

Die Situation in der Finanz-Rückversicherung ist weiterhin positiv. Die Nachfrage nach finanzorientierten Deckungen ist nach wie vor hoch, so dass von einer deutlich zweistelligen Bruttoprämiensteigerung und einem ebenso erhöhten Ergebnisbeitrag ausgegangen wird.

Im Programmgeschäft haben sich die organisatorischen Veränderungen – insbesondere bei der Clarendon Insurance Group – bewährt. Bei einem unverändert hohen Selbstbehalt dürfte sich die Bruttoprämie auf Vorjahresniveau bewegen. Der Jahresüberschuss sollte mindestens die Höhe des Geschäftsjahres 2002 erreichen.

Das Kapitalanlageergebnis ist naturgemäß schwer zu prognostizieren. Die Hannover Rück geht davon aus, dass die Kapitalanlagebestände durch gute versicherungstechnische Cash-flows weiter steigen werden. Allerdings stehen dem niedrige Renditen gegenüber. Es wird erwartet, dass sich diese gegenläufigen Effekte in etwa aufheben werden und sich das laufende Kapitalanlageergebnis auf Vorjahresniveau bewegt. Vor dem Hintergrund der konsequenten Abschreibungspolitik im Jahr 2002 und im 1. Quartal des laufenden Berichtsjahres rechnet die Hannover Rück mit keinem weiteren systematischen Abschreibungsbedarf. „Unter der Prämisse, dass es an den internationalen Kapitalmärkten zu keinen erneuten signifikanten Kurseinbrüchen kommt, gehen wir von einem Netto-Kapitalanlageergebnis für das Gesamtjahr aus, das über dem des Vorjahres liegt“, erklärte Zeller.

Angesichts der Entwicklung der ersten neun Monate und der Erwartung für das 4. Quartal rechnet die Hannover Rück insgesamt mit einem sehr erfolgreichen Geschäftsjahr 2003. Das Bruttoprämienvolumen dürfte sich hauptsächlich angesichts der US-Dollar-Schwäche unter Vorjahresniveau bewegen. So es zu keinen unvorhergesehenen negativen Entwicklungen an den Kapitalmärkten kommt und die Großschadenentwicklung im langjährigen Durchschnitt bleibt, erwartet die Gesellschaft einen Konzern-Jahresüberschuss von rund 350 Mio. EUR.

stw - Mittwoch, 26. November 2003 - 08:48
Wow. Damit haben wir derzeit ein reales KGV von ca 7,5. Verglichen mit der MR und auch historisch betrachtet ergibt sich damit noch großes Potential für die Aktie der HR. Ich bin sehr optimistisch für die nächsten Monate.

:-) stw

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 26. November 2003