Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Boss: Archivierte Beiträge bis 30. April 2003
chinaman - Mittwoch, 24. Juli 2002 - 12:08
ftd.de, Mi, 24.7.2002, 11:52
Rechtsanwälte reichen Sammelklage gegen Hugo Boss ein

Zwei Anwaltskanzleien klagen in den USA gegen den Modekonzern Hugo Boss. Sie werfen dem Unternehmen vor, die Anleger über Umsatzzahlen getäuscht zu haben.

Die Sammelklage sei beim Bezirksgericht in New York gegen das Unternehmen selbst und zwei ehemalige US-Manager am Dienstag eingereicht worden, teilte die Kanzlei Rotter Rechtsanwälte in Grünwald bei München auf ihrer Internet-Seite mit. Klagen können den Anwälten zufolge Investoren, die ihre Aktien zwischen dem 5. November 2001 und dem 28. Mai 2002 erworben haben.

Das Unternehmen hatte im Frühjahr bei einer Inventur in den USA ungenügende Rückstellungen und Bestandsdifferenzen für 2001 und 2002 von insgesamt acht Mio. Euro festgestellt und daraufhin die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr von 107 auf 95 Mio. Euro heruntergesetzt. Zwei Manager der US-Tochter nahmen ihren Hut. Inzwischen wurde die Prognose wegen der schwachen Konjunktur auf 70 Mio. Euro verringert. Die Aktie des Herren- und Damenausstatters befindet sich seit mehreren Monaten auf Talfahrt. Der Kurs der Vorzugsaktie gab am Mittwochvormittag erneut deutlich um 6,35 Prozent auf 11,80 Euro nach, den niedrigsten Stand seit dem Frühjahr 2000.


Ein Sprecher der Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre (SdK) riet Anlegern davon ab, sich jetzt an der Sammelklage zu beteiligen. "Das Verfahren kann lange dauern, der Ausgang ist ungewiss. Als betroffener Kleinaktionär kann man sich auch erst nach einer Entscheidung einklinken, ohne auf mögliche Ansprüche zu verzichten", sagte SdK-Sprecher Markus Straub. Sammelklagen sind bisher nur in den USA möglich. Dabei reichen Rechtsanwälte Klagen im Namen einer Gruppe von angeblich Geschädigten ein. Die Juristen erhalten nur im Erfolgsfall eine hohe Prämie.



© dpa

chinaman - Mittwoch, 31. Juli 2002 - 12:57
ftd.de, Mi, 31.7.2002, 12:05
Hugo Boss erwartet flauen Modemarkt im zweiten Halbjahr

Das Modeunternehmen Hugo Boss hat seinen Umsatz trotz des schwachen Geschäfts im Inland im ersten Halbjahr leicht steigern können. Im weiteren Verlauf des Jahres wird sich die Mode-Nachfrage in Deutschland und den USA nach Ansicht des Konzerns allerdings nicht erholen.

Die Erlöse wuchsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um drei Prozent auf 535 Mio. Euro, in Deutschland gingen sie um fünf Prozent zurück, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Der Herren- und Damenausstatter hatte bereits in der vergangenen Woche die Gewinnerwartung für 2002 deutlich nach unten korrigiert, der Halbjahresüberschuss war um fast die Hälfte auf 30 Mio. Euro eingebrochen. Erfolg hat Boss mit "Hugo": Die auf junge Käufer zugeschnittene Marke verbuchte in den ersten sechs Monaten einen Zuwachs von 17 Prozent auf 48,1 Mio. Euro.

In schrumpfenden Märkten konnten mit allen Marken Anteile hinzugewonnen werden. Im europäischen Ausland kompensierten teilweise deutliche Umsatzzuwächse die schlechte Lage in Deutschland. Eine Trendumkehr sei in dem wichtigsten Einzelmarkt noch nicht erkennbar, hieß es. Für die USA ist das Management nach einem Umsatzminus von 13 Prozent aber zuversichtlich, dass sich die Erlöse wieder stabilisieren.


Schwierigkeiten in den USA


In den USA hatten Bilanzpannen im Frühjahr zu einer ersten Korrektur der Gewinnprognose und schließlich zum Rücktritt zweier Manager der US-Tochter geführt. Zwei Anwaltskanzleien reichten in der vergangenen Woche in New York eine Sammelklage gegen das Unternehmen ein. Sie werfen dem Unternehmen vor, die Anleger über die genauen Umsätze getäuscht zu haben.


"Der Mann hat schlicht aufgehört, Bekleidung zu kaufen", hatte der neue Vorstandschef Bruno Sälzer vor einer Woche, bei der zweiten Korrektur der Prognosen innerhalb von zwei Monaten, resümiert. Für das ganze Jahr erwartet Hugo Boss konstante Umsätze und einen Gewinn von 70 Mio. Euro. Die ursprüngliche Prognose hatte bei 107 Mio. Euro gelegen. Die bislang enttäuschende Damensparte machte im ersten Halbjahr acht Mio. Euro Verlust. Im Lizenzgeschäft mit Kosmetik, Strickwaren und Uhren konnte das Unternehmen um 26 Prozent auf 29 Mio. Euro zulegen.



© 2002 Financial Times Deutschland

prof - Freitag, 9. August 2002 - 10:33
Wenn die Vorzüge über 12 schließen, könnte es in einer Technischen Reaktion schnell bis 16 hochlaufen. Wir haben hier ein Quasi-Gap.
Früher hätte ich solche Spekulationen mitgemacht, aber ich bin zu alt und ängstlich geworden ...
Prof

drwssk - Samstag, 10. August 2002 - 16:51
Nein, Du machst es völlig richtig, die 10,6% Gewinn würde ich mir in diesem Jahr nicht mehr nehmen lassen. Vielleicht zeichnet sich zu Jahresende ein neuer Aufwärtstrend ab.Dann wäre es eine erneute Spekulation wert.
be.

prof - Freitag, 6. September 2002 - 14:30
Die 10 in den Vorzügen sind durch und es wird richtig draufgehauen, auf die guten alten Boss.

Markenname, traditionell hohe Margen, alles nichts mehr wert, es wird geschüttet.

MDAX auf neuem Low, die Fondsmanager müssen beim Chef antreten, sie sollen alles verkaufen ...

;-) Prof

stephan - Freitag, 20. September 2002 - 18:42
Hier eine aktuelle Einschätzung von einer regionalen Stadtsparkasse. Falls ihr es noch nicht verfolgt habt, gibt es hier auch eine Information zum bevorstehenden Gesellschafterwechsel. (Ich halte Hugo Boss für unglaublich unterbewertet)


STADTSPARKASSE KÖLN

Hugo Boss VZ Marketperformer Datum: 16.09.2002


Die Analysten der Stadtsparkasse Köln stufen die Aktie von Hugo Boss (WKN 524553,VZ) mit Marketperformer ein. Die italienische Gesellschaft Zignago habe ein Übernahmeangebot für den Boss-Großaktionär Marzotto abgegeben. Sowohl Zignago als auch Marzotto würden von der italienischen Unternehmerfamilie Marzotto kontrolliert. Durch die Fusion der beiden Gesellschaften solle ein integrierte Finanzholding für Mode- und Getränkeunternehmen entstehen, wobei die Hugo Boss AG die größte Einzelgesellschaft des neuen Konzerns wäre. Ob auch den freien Aktionären von Hugo Boss ein Übernahmeangebot unterbreitet werde, sei bislang nicht bekannt geworden. Die Auftragseingänge für die Frühjahrs- und Sommerkollektion 2003 seien Unternehmensangaben zufolge um 4% gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Besonders deutlich sei der Rückgang in Deutschland (-12%) und Nordamerika (-5%) sowie bei der Sparte Boss Woman (10%) gewesen. In den ersten sechs Monaten sei das Betriebsergebnis von Hugo Boss um 43% auf 48,8 Mio. Euro eingebrochen. Das Ergebnis vor Steuern habe um 55,9% auf 39 Mio. Euro nachgegeben. Nach Steuern habe sich ein Ergebnis von 30,1 Mio. Euro (-48,9 %) ergeben. Die Damensparte Boss Woman habe bei sinkendem Umsatz einen Fehlbetrag von 8 Mio. Euro verbucht. Der Konzernumsatz sei um 2,5% auf 534,6 Mio. Euro gestiegen. Der Personal aufwand sei um 16% auf 82,5 Mio. Euro geklettert. Für das Gesamtjahr habe Hugo Boss einen Umsatz von einer Mrd. Euro sowie ein Ergebnis von 70 Mio. Euro in Aussicht gestellt, da für das zweite Halbjahr nicht mit einer Verbesserung des konjunkturellen Umfeldes gerechnet werde. Zuvor habe man noch ein Umsatzwachstum von 5% auf 1,15 Mrd. Euro sowie einen Jahresüberschuss von 95 Mio. Euro avisiert. Begründet worden sei die dritte Rücknahme der Prognosen in diesem Jahr mit Einmaleffekten und weiteren Belastungen aus den USA. Eine New Yorker Anwaltskanzlei habe gegen Hugo Boss sowie zwei ehemalige Manager der US-Tochter eine Sammelklage wegen unrichtiger Angaben in der Bilanz eingereicht. Die Hugo Boss AG habe in diesem Jahr den "European Company of the Year Award" erhalten. Die von der European Press, einer Vereinigung von 47 Zeitungen und Magazinen, verliehene Auszeichnung bewerte unter anderem Marktposition, Innovationskraft und Europabezug der Unternehmen. Nach dreieinhalb Jahren an der Spitze von Hugo Boss habe Werner Baldessarini den Chefposten geräumt. Die rückläufigen Auftragseingänge würden zeigen, dass die konjunkturellen Rahmenbedingungen weiter auf die Konsumnachfrage drücken würden. Die Gewinnwarnungen hätten zu einem Verlust des Anlegervertrauens geführt, was sich entsprechend in der Kursentwicklung niederschlage. Aufgrund der günstigen Bewertung behalten die Analysten der Stadtsparkasse Köln ihre Marketperformer-Einschätzung der Aktie von Hugo Boss bei.

stw - Dienstag, 10. Dezember 2002 - 13:14
Ich halte Boss weiterhin für stark unterbewertet und habe privat noch etwas aufgestockt, durchschnittlicher Einstandskurs nun ca.11,50 EUR

:-) stw

Der Modekonzern Hugo Boss plant den Zukauf neuer Marken sobald seine Damenkollektion im Jahr 2004 Gewinne schreibt. Mitte 2003 werde im Geschäft mit der Damenmode wahrscheinlich die Gewinnschwelle erreicht, sagte Boss-Vorstandschef Bruno Sälzer der italienischen Tageszeitung "Il Corriere della Sera" (Montagsausgabe).

Derzeit kaufe Boss kleinere Strickwaren-, Socken- und Unterwäschehersteller zu, sagte Sälzer. Er bekräftigte im Gespräch mit der Zeitung die Prognose eines zweistelligen Gewinnwachstums in den kommenden Jahren, obwohl der Umsatz nur geringfügig zulegen werde

mrorange - Freitag, 13. Dezember 2002 - 18:58
Hallo Stw,

zudem ist Boss man mag es kaum glauben mitlerweile zum Dividendenschlager geworden. jedenfalls wenn man BO glauben kann.
Habe auch ein Auge auf Boss, allerdings glaube ich nicht an kurzfristige Kurssteigerung. Wenn sollche ehemaligen Mode Werte wie Boss mal gefallen sind dauert es komischer Weise erfahrungsgemäß immer lange bis sie sich mal wieder erholen (wenn überhaupt). da macht es auch nichts, wenn die unterbewertet erscheinen.

stw - Montag, 20. Januar 2003 - 18:04
Das sind mir die allerliebsten Analystenmeinungen:Boss ist also für Merrill Lynch aktuell fair bewertet...

:-) stw

Merrill Lynch hat die Nettogewinnschätzung für Hugo Boss für die Jahre 2002 bis 2004 um fünf, neun und zwölf Prozent angehoben. Das Unternehmen sollte von einer günstigeren Steuerquote profitieren, urteilten die Analysten in einer Studie, die am Montag erschien. Darüber hinaus bestätigten sie den Titel auf "Neutral", denn die Analysten gehen nach eigener Aussage davon aus, dass die Aktie in den kommenden zwölf Monaten weniger als 20 Prozent Aufwärtspotenzial hat.

Die Wirtschaftsentwicklung sorge nach wie vor für große Unsicherheit, denn in Deutschland mache der Edelschneider rund 24 Prozent seines Umsatzes, im übrigen Europa etwa 40 Prozent. Schub für die Aktie könnte allerdings von der Herbst-Winter-Kollektion kommen. Vor allem die Damenkollektion sollte mehr Bestellungen erfahren./

stw - Freitag, 21. Februar 2003 - 11:20
Respektable Zahlen würde ich sagen...

:-) stw

HUGO BOSS: Vorläufige Jahresabschlusszahlen 2002 Stabiler Umsatz im Geschäftsjahr 2002 Jahresüberschuss von 74,7 Mio. EUR

Metzingen: HUGO BOSS verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2002 einen Umsatz von 1.093 Mio. EUR. Damit lag dieser in einem konjunkturell angespannten Umfeld auf dem Niveau des Vorjahres (2001: 1.095 Mio. EUR). Währungsbereinigt konnte der Umsatz um 1,3% gesteigert werden Mit einem Jahresüberschuss von 74,7 Mio. EUR erzielte HUGO BOSS im Geschäftsjahr 2002 das drittbeste Ergebnis seiner Konzerngeschichte (2001: 107,7 Mio. EUR, bereinigt um den Steuereffekt der Sonderdividende von 9,9 Mio. EUR. Im Wesentlichen waren eine leicht gesunkene Rohertragsmarge, eine erhöhte Risikovorsorge für Kundenforderungen, der weitere Ausbau des eigenen Vertriebskanals und Nachbelastungen aus dem Jahr 2001 für den Rückgang verantwortlich Besonders positiv war die Entwicklung des Free Cashflow vor Dividende, der auf 61 Mio. EUR verbessert werden konnte. Dies entspricht einer Steigerung von 108 Mio. EUR (2001: -47 Mio. EUR). Durch erfolgreiches Warenmanagement und den Abbau von Forderungen konnten im abgelaufenen Jahr nicht nur die Investitionen von 68 Mio. EUR finanziert, sondern auch das Fremdkapital um 8 Mio. EUR zurückgeführt werden Vor diesem Hintergrund und der positiven Einschätzung der weiteren Entwicklung des Unternehmens schlagen Vorstand und Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats eine Dividende auf Vorjahreshöhe von 0,75 EUR je Stammaktie und 0,76 EUR je Vorzugsaktie vor.

prof - Sonntag, 30. März 2003 - 19:47
Den Chart kann man sich schon mal ansehen.
Ein Anstieg in den Bereich 16 - 20 könnte bevorstehen. Ich hoffe auf meine lieben Dividendenjäger. Ich sterbe fast vor Langeweile ...
:-) Prof

prof - Montag, 31. März 2003 - 16:24
Kauf: 600 Boss-Stämme zum aktuellen Xetra-Kurs von 11,95.
Volumen: 7170
Cashneu: 41860,25

Mal sehen ob diese gemeinsame Position mit stw Glück bringt!?
:-) Prof

stw - Montag, 31. März 2003 - 19:07
Ich könnte ein bisschen Glück gebrauchen... aber im Ernst: wenn da jetzt auch noch der Chart zum Einstieg bläst, dann kann doch eigentlich nichts mehr schiefgehen. Denn über die fundamentale Unterbewertung sind wir uns ja schon lange einig.

Ich wage allerdings die Prognose, dass Boss länger im stw-Depot bleibt als im Prof-Depot...

;-) stw

prof - Montag, 31. März 2003 - 19:27
Der Zeitraum, den die Aktie im Musterdepot verbringt ist nicht wichtig.
Das Kriterium sollte sein, bei wem die Aktie mehr Kursgewinn bzw. weniger Verlust erwirtschaftet.

Hier ist ein direkter Vergleich/Wettstreit hochinteressant.
Gruß Prof

stw - Montag, 31. März 2003 - 19:30
Ja, da bin ich auch sehr gespannt. Bislang hattest Du ja fast immer das bessere Ende für Dich...

:-) stw

stw - Donnerstag, 3. April 2003 - 18:12
Das hat der Chart nicht gewusst!
Hugo Boss sieht Umsatz 2003 in Deutschland und USA rückläufig
Metzingen (vwd) - Die Hugo Boss AG, Metzingen, rechnet im deutschen und im US-Modemarkt im laufenden Jahr mit einem rückläufigen Umsatz. Während in den übrigen europäischen Ländern stagnierende Erlöse gesehen werden, dürften einzig die verbleibenden Weltregionen steigende Umsätze aufweisen, prognostizierte der Modekonzern am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz. Die Lizenzerträge dürften gegenüber den im vergangenen Jahr erzielten 88 Mio EUR zulegen. Im vergangenen Jahr belief sich der Umsatz in Deutschland auf 275 Mio EUR und in den USA auf 221 Mio EUR. Auf die europäischen Länder entfielen 445 Mio EUR, auf die übrigen Regionen 88 Mio EUR.
+++ Matthias Krust
vwd/3.4.2003/mkr/rio

Aktie gibt heute stark nach. Bei 11,50 in den Vorzügen muss ich raus - Prof

stw - Donnerstag, 3. April 2003 - 18:15
Die Frage ist nur, warum das der Chart nicht gewusst hat ? Denn der Einzelhandel klagt ja weiterhin ohne Ende, da ist diese Meldung eigentlich keine Überraschung. Schade wenn unser gemeinsames Investment schon wieder vorbei sein sollte...

:-) stw

stw - Donnerstag, 3. April 2003 - 18:20
Insgesamt aber sind die Aussichten doch gar nicht so schlecht, wenn man sich die Meldungen mal etwas genauer ansieht.

:-) stw

Der Modekonzern HUGO BOSS will 2003 den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen trotzen und besser als der Markt abschneiden. Bei konstantem Umsatz soll der Gewinn im niedrigen zweistelligen Prozentbereich steigen, hieß es am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Metzingen.

"Das Jahr 2003 wird eine Herausforderung bleiben", sagte Vorstandschef Bruno Sälzer. Vor allem in Deutschland sei eine nachhaltige Erholung nicht in Sicht. Zusätzlichen Umsatz und eine höhere Rohertragsmarge erhofft sich das Unternehmen aber von der Integration der bisher nur in Lizenz gefertigen Socken- und Unterwäschekollektion. Das Ergebnis der amerikanischen Tochtergesellschaft werde sich deutlich verbessern.

Hauptaugenmerk will HUGO BOSS in diesem Jahr auf seine Damenkollektion legen. Die Linie BOSS Woman, so hofft Sälzer, soll im zweiten Halbjahr unter anderem durch weitere Kosteneinsparungen die Gewinnschwelle erreichen. Die Damenkollektion gilt als Schwachstelle von HUGO BOSS.

GERINGERES INVESTITIONSVOLUMEN

In diesem Jahr will HUGO BOSS seinen Cash flow, der sich im Vorjahr von minus 47 auf plus 61 Millionen Euro verbesserte, weiter steigern. Hierfür tritt das Management auf die Kostenbremse. Nach 68 Millionen Euro im Vorjahr sollen 2003 nunmehr 40 Millionen Euro vorrangig in den Ausbau des Geschäfts und der IT-Systeme fließen. Die betrieblichen Aufwendungen für Personal und Einzelhandelsgeschäft sollen "nur leicht" steigen, hieß es weiter.

Im vergangenen Jahr stagnierte der Umsatz bei 1,09 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss sank um 31 Prozent auf 75 Millionen Euro. Seinen Aktionären will das Unternehmen dennoch eine unveränderte Dividende von 0,75 Euro je Stammaktie und von 0,76 Euro je Vorzugspapier ausschütten. Auch in Zukunft solle eine "hohe Dividende" gezahlt werden, versprach das Unternehmen.

Das Modeunternehmen HUGO BOSS rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem konstanten Umsatz und mehr Gewinn. "Der Jahresüberschuss soll um mindestens zehn Prozent wachsen", sagte Vorstandschef Bruno Sälzer am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Metzingen.

Die Umsätze in Deutschland und Nordamerika würden sich rückläufig entwickeln, der Weltmarkt für gehobene Herrenbekleidung erneut um etwa drei Prozent schrumpfen. "Den Menschen fehlt insbesondere in Deutschland eine positive, optimistische Einschätzung der Zukunft", sagte Sälzer. Gegensteuern will HUGO BOSS mit frischen und leichten Kollektionen und weniger Schwarz.

AUSGEGLICHENES ERGEBNIS BEI US-TOCHTER 2003

Im vergangenen Jahr stagnierte der Umsatz bei 1,093 Milliarden Euro, der Jahresüberschuss war erstmals seit 1990 rückläufig. Der Nettogewinn sank im Vergleich zum Vorjahr um 31 Prozent auf 75 Millionen Euro. Bei der Tochter HUGO BOSS USA, die 2002 durch Bilanzpannen Schlagzeilen gemacht hatte, fiel ein Verlust von knapp 30 Millionen Euro an. Für dieses Jahr sei dort aber wieder ein ausgeglichenes Ergebnis angepeilt, sagte Finanzvorstand Jörg-Viggo Müller.

Der Verlust der Damenkollektion verringerte sich von 24 auf 18 Millionen Euro. In diesem Segment soll die Gewinnschwelle in der zweiten Hälfte von 2003 erreicht werden, für das Gesamtjahr seien allerdings noch keine schwarzen Zahlen zu erwarten.

ASIEN-UMSATZ IN 5 JAHREN VERDOPPELN

Zulegen will die im MDAX notierte HUGO BOSS AG in Asien. Der Umsatzanteil könne sich in fünf Jahren von heute acht Prozent auf 15 Prozent fast verdoppeln, sagte Sälzer der dpa. Über ganz China verteilt werde es bis zum Jahresende 40 BOSS-Shops geben, 2004 sollen im Reich der Mitte 10 bis 15 weitere ihre Pforten eröffnen. Nach Japan ist China in diesem Jahr erstmals der zweitstärkste Markt in Asien. Kurzfristig seien allerdings Einbußen durch weniger Flugreisende auf Grund der Lungenkrankheit SARS zu erwarten; diese Passagiere machten in China einen wesentlichen Teil des BOSS-Geschäfts aus.

Die einzelnen Marken des Damen- und Herrenschneiders entwickelten sich 2002 unterschiedlich: Während BOSS Man und die Luxusmarke Baldessarini stagnierten und BOSS Woman 24 Prozent weniger Umsatz erzielte, konnte HUGO für die jüngeren Zielgruppen um 16 Prozent zulegen. Der Trend zu Freitzeitkleidung halte weiter an, betonte Sälzer. Übernahmen von Konkurrenten seien für HUGO BOSS denkbar, würden aber frühestens Ende des Jahres ein Thema sein.

Das Lizenzgeschäft des Unternehmens wuchs 2002 um ein Viertel und soll vor allem dank eines neuen BOSS-Woman-Parfüms auch in diesem Jahr weiter zulegen. Bei Bekleidung, die zum Kerngeschäft zählt, trennt sich HUGO BOSS jedoch nach und nach von Lizenzpartnern. Laut Sälzers Angaben werden Unterwäsche und Socken ab sofort und Strickwaren wie zum Beispiel Polo-Shirts ab Anfang 2004 von BOSS selbst hergestellt. Das Unternehmen beschäftigte 2002 im Schnitt 4754 Mitarbeiter, 514 mehr als im Vorjahr

chinaman - Freitag, 4. April 2003 - 08:03
Umsätze in Nordamerika rückläufig

Boss will Rendite verbessern

Das Modeunternehmen Hugo Boss rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit einem konstanten Umsatz und mehr Gewinn. Der Jahresüberschuss solle im zweistelligen Prozentbereich wachsen, sagte Vorstandschef Bruno Sälzer am Donnerstag zur Bilanzvorlage in Metzingen.



Reuters METZINGEN. Der schwäbische Herrenmode-Konzern Hugo Boss stellt sich auf anhaltend schlechte Stimmung unter den Verbrauchern in Deutschland ein, will bei stagnierenden Umsätzen aber dieses Jahr seine Rendite aufbessern.

Der Umsatz werde unter der Voraussetzung gleich bleibender Wechselkurse 2003 auf Vorjahreshöhe liegen, sagte Vorstandschef Bruno Sälzer am Donnerstag in Metzingen. "Wir gehen noch einmal von einem rückläufigen Weltmarkt um etwa drei Prozent aus." Das Ergebnis solle sich mit Hilfe einer steigenden Rohertragsmarge trotz des widrigen Umfelds um mehr als zehn Prozent verbessern, bekräftigte Sälzer frühere Angaben. Auf den beiden größten Einzelmärkten Deutschland und Amerika sieht Boss in diesem Jahr einen anhaltenden Abwärtstrend im Umsatz. Die tief in den roten Zahlen steckende Damenmode-Sparte "Boss Woman" soll im zweiten Halbjahr die Gewinnwende schaffen, in der Summe 2003 aber noch Verluste ausweisen. Das defizitäre USA-Geschäft soll in diesem Jahr zumindest eine schwarze Null ausweisen.

Auf eine Erholung des Geschäfts in Deutschland, wo Boss ein Viertel seines Umsatzes erzielt, will Sälzer nicht hoffen. "Auch für 2003 erwarten wir keine positiven Impulse aus dem deutschen Markt", hieß es im Geschäftsbericht. 2002 ging der Umsatz hier um sieben Prozent zurück. In Deutschland fehle es an Optimismus, sagte Sälzer. Zuwächse sollen dafür aus Asien und aus dem Lizenzgeschäft mit Accessoires kommen.

Vorbestellungen für Herbst/Winter gemischt

Weltweit hätten die Vororders für die Herbst/Winter-Saison 2003/04 bei Boss Man um fünf Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen, bei Boss Woman sei dagegen ein Plus von acht Prozent festzustellen gewesen, hieß es.

Im abgelaufenen Jahr war der Jahresüberschuss des im MDax gelisteten Herrenausstatters um 31 Prozent auf 74,7 (Vorjahr, bereinigt: 107,7) Millionen Euro eingebrochen, damit aber noch höher ausgefallen als befürchtet. Die für die Branche wichtige Rohertragsmarge fiel auf 51,7 (52,7) Prozent. Der Konzernumsatz blieb bei 1,09 Milliarden Euro stabil. Die Aktionäre des vom italienischen Strickwarenkonzern Marzotto beherrschten Unternehmens sollen trotz des Gewinnrückgangs eine unveränderte Dividende von 0,76 Euro auf die Vorzugs- und 0,75 Euro auf die Stammaktien erhalten. Mit zweistelligen Gewinn-Wachstumsraten will Sälzer den Konzern nach früheren Angaben bis 2005 wieder auf einen dreistelligen Millionen-Gewinn nach Steuern trimmen.

Die Herrenmode-Sparte "Boss Man" litt im vergangenen Jahr unter der Konjunkturflaute. Von dem fast konstanten Umsatz von 938 Millionen Euro entfielen nur noch 59 (2001: 71) Prozent auf Business-Kleidung, der Rest auf Freizeitmode. Die stilistische und produktionstechnische Neuausrichtung von Boss Woman laufe nach Plan, sagte der Boss-Chef. 2002 hatte der von Mailand nach Metzingen verlagerte Bereich 18,1 (minus 24,2) Millionen Euro Verlust erwirtschaftet. Die auf junge Mode spezialisierte Marke "Hugo" glich die Umsatzeinbußen von Boss Woman mit einem Plus von 16 Prozent auf 98 Millionen Euro aus.

stw - Mittwoch, 30. April 2003 - 09:28
Ein schwaches Q1 von Boss. Allerdings hat man die Erwartungen des lfd. Jahres bestätigt und schon Q2 soll wohl viel besser laufen.

:-) stw

Die Hugo Boss AG, Metzingen, hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres ein Ergebnis nach Steuern von 44 (Vorjahr: 53) Mio EUR erzielt. Von vwd befragte Analysten hatten im Mittel mit einem Nachsteuerergbnis von 48,4 Mio EUR gerechnet. Wie das Unternehmen am Mittwoch weiter mitteilte, hat der Hugo-Boss-Konzern im ersten Quartal 2003 einen währungsbereinigten Umsatz von 358 (Vorjahr: 359) Mio EUR erzielt. Unter Berücksichtigung von Wechselkurseffekten sank der Umsatz im ersten Quartal um fünf Prozent auf 340 Mio EUR.

Die Maßnahmen zur Reduzierung von Vorräten und Forderungen sowie geringere Investitionen haben laut Hugo Boss erwartungsgemäß zu einem höheren Free Cash-Flow von 34 (12) Mio EUR geführt. Die Eigenkapitalquote hat sich auf 57 (51) Prozent erhöht.

Die Hugo Boss AG, Metzingen, geht davon aus, dass sich das Ergebnis im laufenden Jahr positiv entwickelt und dabei um mindestens zehn Prozent steigt. Diese Entwicklung werde sich bereits im zweiten Quartal, das im Jahr 2002 besonders belastet war, zeigen, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Unter der Annahme weitgehend unveränderter Währungsparitäten werde für 2003 zudem ein Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres (2002: 1,093 Mrd EUR) erwartet.

1. Quartal (31.3.) 2003 2002
Umsatz (Mio) 340,3* 359,1
Betriebsergebnis (Mio) 68,3 82,6
Erg vSt (Mio) 67,5 81,9
Nettoergebnis (Mio) 43,9 52,7
Ergebnis je Aktie 0,62 0,75

Cash-Flow (Mio) 51,4 62,2
Eigenkapitalquote (Proz) 57 51

- Angaben in EUR, Eigenkapitalquote in Prozent.
- *Umsatz 1. Qu 2003 währungsbereinigt 358 Mio EUR.

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