Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 4. Februar 2003
stephan - Montag, 16. September 2002 - 16:46
schnell sind sie ja meine "Freunde" von der HR...

Danke aquamarin, chinaman für den Presseservice

helmut_1964 - Montag, 16. September 2002 - 22:50
Vielleicht noch eine interessante Ergänzung: Dirk Lohmann (jetzt CEO bei Converium) war bis vor ca. 3 Jahren im Vorstand der Hannover Rück. Wenn er also schon damals verstanden hat, welche Risiken diese Geschäfte bergen, dann dürfte aus dieser Zeit bei der HR ja nichts im Argen liegen.

Ich persönlich halte diese Gefahr auch tatsächlich für die grossen Player für viel gefährlicher. Die Schweizer Rück hat z.B. dafür einen eigenen Geschäftsbereich "New Marktets" oder "Financial Services" gegründet (neben Property/Casualty und Life). Wenn man mal vergleicht wieviel da hineininvestiert wurde, dann weiss man, welche Adressen und Grössenordnungen hier gemeint sind.

Die HR dürfte eher Finanzrückversicherung im Lebensbereich gemacht haben, d.h. z.B. Übernahme von Lebens-Risiken aus ganzen Portfolios bei Mergers und Übernahmen. Das ist Kerngeschäft und da vertraue ich darauf, dass die HR das versteht.

Helmut

stephan - Freitag, 20. September 2002 - 17:09
Das könnte eine lukrative Erweiterung zum Ausverkaufspreis im eigenen Kernkompetenzbereich werden...

20.09.2002 16:51

Hannover Rück ist an Gerlings Lebensrückversicherungsgeschäft interessiert

HANNOVER (dpa-AFX) - Der weltweit fünftgrößte Rückversicherer Hannover Rück ist am europäischen Lebensrückversicherungsgeschäft des Gerling-Konzerns interessiert. Seit langem habe die Hannover Rückversicherungs-AG ein Auge auf das Rückversicherungsgeschäft von Gerling, aber das Interesse beschränke sich auf die Lebensversicherung in Europa, sagte ein Unternehmenssprecher in Hannover am Freitag. Zuvor hatte Gerling mitgeteilt, Gespräche mit anderen möglichen Investoren über den Verkauf seines Rückversicherungsgeschäfts aufgenommen zu haben. Namen wollte der Konzern aber nicht nennen. SCOR MACHT RÜCKZIEHER Der französische Versicherer Scor SA hatte ebenfalls am Freitag bekannt gegeben, dass sie ihr Angebot für einen Großteil des Gerling-Rückversicherergeschäfts zurückgezogen hat. Scor begründete dies mit den schwachen Finanzmärkten. Gerling und Scor hatten nach Gerling-Angaben seit dem 4. September exklusiv miteinander verhandelt. Die beiden Versicherer hätten über eine mögliche Übernahme des Lebens-Rückversicherungsgeschäftes sowie des überwiegenden Teils des Sach-Rückversicherungsgeschäftes der Gerling Globale Rückversicherungs-AG (GKG) gesprochen. "Über die Zukunft des Rückversicherungsgeschäftes führt Gerling nun Gespräche mit potenziellen Investoren, die bereits vor den Verhandlungen mit der SCOR Interesse an der GKG gezeigt haben", hieß es in einer Gerling-Mitteilung vom Freitag./FX/bi/zb

Quelle: DPA-AFX

syrtakihans - Montag, 23. September 2002 - 13:18
Ich bin vom dem Ausmaß des Kursverfalls doch ein wenig überrascht. Hat dieses noch etwas mit Pausibilität zu tun??

gärtner - Montag, 23. September 2002 - 15:29
Interview mit CEO von Hannover Rück

Frage: Herr Zeller, die Versicherungsbranche hat mit der Flutkatastrophe und der Situation am Kapitalmarkt in diesem Jahr gar nichts zu lachen. Wie steht es um die Hannover Rück?
Wilhelm Zeller: Zunächst einmal stellen für uns derartige Großschäden - ob aus Naturkatastrophen oder sonstigen Ursachen - nichts Außergewöhnliches dar. Solange sie einen gewissen Umfang nicht überschreiten. Dieser Umfangheißt bei uns bis zu 5 Prozent der Selbstbehaltsprämie der Schaden-Rückversicherung. Im ersten Quartal wurde diese Marke weitunterschritten, im zweiten und dritten Quartal erreicht. Auf die ersten neunMonate gerechnet sind wir also durchaus noch im Rahmen. Aber das Jahr ist noch nicht vorbei. Die sogenannte Hurrikansaison in der Karibik und dieTaifunsaison in Fernost hält noch bis Oktober an. Und die "Erdbebensaison" dauert 365 Tage pro Jahr - es kann also immer noch etwas passieren.

Frage: Welche Auswirkungen hat das Hochwasser, um das in den letztenWochen viel Wirbel in der Branche aufgekommen ist, für Ihr Unternehmen?
Wilhelm Zeller: Brutto kosten uns die Hochwasserschäden nach gegenwärtigen Erkenntnissen rund 150 Millionen Euro. Nach Inanspruchnahme der eigenen Rückversicherung verbleiben deutlich unter 100 Millionen vor und rund 50 Millionen Euro nach Steuern. Das liegt innerhalb des vorgenannten5-Prozentpunkte-Rahmens.

Frage: Müssen Sie durch die Situation an den Finanzmärkten weitereAbschreibungen vornehmen?
Wilhelm Zeller: Das ist ein ernsteres und bedrohlicheres Thema für uns, wenn Sie auf den heutigen Kurszettel schauen. Wir haben im zweiten Quartal circa 48 Millionen Euro auf Aktien abgeschrieben. Das wird wahrscheinlich im dritten Quartal nochmals in ähnlicher Größenordnung erforderlich werden. Das Kapitalanlageergebnis wird in 2002 also deutlich unter unserer Planungbleiben. Gott sei Dank liegt unsere Aktienquote lediglich bei 7 Prozent. Anfang 2001 waren es noch 18 Prozent; hier haben wir also rechtzeitiggehandelt. Relativ gesehen, d. h. im Vergleich zu vielen anderen in unserer Branche, sind wir also noch recht gut dran, absolut gesehen gilt das abernicht mehr.

Frage: Wollen Sie längerfristig Ihre Quote in Aktien wieder erhöhen?
Wilhelm Zeller: Strategisch und langfristig gesehen halten wir eine viel höhere Aktienquote für optimal. Aber für den Rest des Jahres sehen wir inallen wesentlichen Märkten bestenfalls eine Seitwärtsbewegung; unseren Aktienanteil werden wir daher in diesem Jahr sicher nicht erhöhen.

Frage: Lassen Sie uns über Ihr operatives Geschäft sprechen. Sind Sieim dritten Quartal auf Kurs und wie verläuft Ihre Sparte Schaden-Rückversicherung und welche Ziele verfolgen Sie hier?
Wilhelm Zeller: Die Schaden-Rückversicherung verläuft sehr positiv. Bereits vor dem 11. September hatte eine deutliche Marktverhärtung eingesetzt. Seitdem 11. September gibt es in vielen Segmenten ein Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Dieses Mal eben zu unseren Gunsten, vorher waren jahrelang die Rückversicherungskunden die Profiteure. Diese Situation hältan. Die Konditionen und die Preise ziehen weiter an, es gibt in keinem Segment irgendwelche Aufweichungserscheinungen. Für das dritte Quartalerwarten wir ein Wachstum in der Größenordnung des ersten Halbjahres, also um etwa 90 Prozent. Ab dem vierten Quartal wird sich dieses Wachstum aber abflachen, da wir bereits in Q4 2001 einen starken Zuwachs hatten.

Frage: Können Sie tatsächlich zur Zeit Prämienerhöhungen durchsetzen?
Wilhelm Zeller: Ja, ganz eindeutig. Die Situation verbessert sich für unssogar von Quartal zu Quartal. Die stärksten Steigerungen erfahren wir in den USA.

Frage: Welches organische Wachstum erwarten Sie für dieses Jahr in derPersonen-Rückversicherung?
Wilhelm Zeller: Wir planen in der Personen-Rückversicherung ein organischesWachstum von mindestens 15 Prozent. Das gilt auch für das nächste Jahr.

Frage: ...und wie zufrieden sind Sie mit dem Verlauf im Programmgeschäft und der Rückversicherungen für Finanzen FinanzRückversicherung?
Wilhelm Zeller: Das Programmgeschäft entwickelt sich im laufenden Jahr sehr erfreulich. Dieses Jahr erwarten wir hier ein operatives Ergebnis von über 50 und im kommenden Jahr über 60 Millionen Euro. Außerdem ist das Geschäftauf einem guten Wachstumspfad. In der Finanz-Rückversicherung wird aufgrundder exorbitanten Entwicklung der beiden Vorjahre das Wachstum abflachen. Das gilt aber nicht in gleichem Maße für das Ergebnis, welches in diesem Geschäftsfeld etwas phasenverschoben anfällt. Wir erwarten ein operatives Ergebnis von gut 70 Millionen und in 2003 über 80 Millionen Euro.

Frage: Sie wollen in diesem Jahr einen operativen Ertrag von 600Millionen und einen Konzerngewinn von 300 Millionen Euro erwirtschaften. Stehen die Ziele noch und was könnte Ihnen noch einen Strich durch IhreRechnung machen?
Wilhelm Zeller: Unsere Ziele stehen noch. Naturkatastrophen und sonstige Großschäden im vierten Quartal, die die genannte Marke von 5 Prozent derSelbstbehaltsprämie in der Schaden-Rückversicherung deutlich überschreiten,und/oder eine weitere gravierende Verschlechterung an den Kapitalmärktenwürden wir sicherlich nicht mehr einfach so wegstecken. Wenn der Dax zumBeispiel nachhaltig unter die Marke von 3000 Punkten fällt, gefährdet dasdie Realisierung unserer Ziele. Kommt es im vierten Quartal jedoch zu keinengrößeren Schäden, und wir liegen deutlich unter den genannten 5 Prozentpunkten für Großschäden, wäre selbst eine derartige Schwäche an den Kapitalmärkten kompensierbar.

Frage: Ihre Eigenmittelausstattung ist sehr dünn. Eine Kapitalmaßnahmeist unumgänglich. Was haben Sie vor?
Wilhelm Zeller: Die Eigenkapitalquote ist nicht dünn, wenn man genauhinschaut. Die Hannover Rück läuft in diesem Jahr auf eine Bruttoprämie von14 Milliarden zu und hat ein sichtbares Eigenkapital von 1,6 MilliardenEuro. Das sieht in der Tat nach dünner Eigenkapitaldecke aus. Man muss diesebeiden Werte aber relativieren. Die mit Eigenmittel zu unterlegende Selbstbehaltsprämie liegt bei 8 bis 9 Milliarden Euro. Wir haben desWeiteren nicht nur die kapitalintensive Schaden-Rückversicherung, sondernmit Personen- und Finanz-Rückversicherung zwei sehr kapitalunintensive Geschäftsfelder. Unterm Strich haben wir einen Kapitalbedarf von rund 25 Prozent der Selbstbehaltsprämie, d. h. 2 bis 2,25 Milliarden. Unsere 1,6Milliarden in der US GAAP-Konzernbilanz ist lediglich die Shareholders’Equity. Dazu kommen noch die Minderheitsanteile, also das Kapital, welchesauf Minderheitsaktionäre bei Tochtergesellschaften entfällt. Aufsummiertergibt dies einen Wert von rund 2 Milliarden Euro. Zusätzlich haben wir nachrangiges haftendes Kapital; man nennt das heute Hybridkapital. Das sind knapp 900 Millionen Euro. Darüber hinaus haben wir noch, was dieRatingagenturen "soft" bzw. "invisible capital" nennen. Das sind Vermögenswerte, die in der Bilanz nicht als solche ausgewiesen werden - z.B. der Netto-Portefeuillewert unserer Personen-Rückversicherung; das ist eine weitere Milliarde Euro. Die Ratingagenturen, denen wir dieseunsichtbaren Vermögenswerte im Detail darlegen, sehen dieses alszusätzliches Kapital an. Wenn Sie also unsere Finanzkraft bewerten wollen, müssen Sie aufs Rating und dessen Begründung sehen. Unser Standard &Poor’s-Rating lautet AA und hat einen "stable outlook".

Frage: Sie schließen aber eine Kapitalerhöhung nicht grundsätzlichaus?
Wilhelm Zeller: Wer derart stark wächst wie wir - in der kapitalintensivenSchaden-Rückversicherung um 90 Prozent im ersten Halbjahr -, der muss überkurz oder lang eine Kapitalerhöhung ins Auge fassen. In welcher Form diesgeschieht klassisches Eigen- oder Hybridkapital -, ist eine andere Frage. Ebenfalls auf einem anderen Blatt steht, wann wir das gegebenenfalls tun.

Frage: Das Kursniveau lädt ja nicht gerade zu einer Kapitalmaßnahme ein.
Wilhelm Zeller: Sie sagen es! Im gegenwärtigen Marktumfeld werden wir alles, nur keine Eigenkapital-Erhöhung über die Börse in Angriff nehmen. Schließlich haben wir ja keine Eile. Wir bereiten uns auf alles vor, haltenuns aber auch alle Optionen offen.

Frage: Mit welchen Wachstumsraten rechnen Sie im kommenden Jahr?
Wilhelm Zeller: Im kommenden Jahr wird sich unser Wachstum verlangsamen, wirsind schließlich in den letzten Quartalen in der Schaden-Rückversicherung jeweils um fast 100 Prozent gewachsen. Trotzdem streben wir weiterhin einzweistelliges Wachstum der Bruttoprämie an. Ziel beim operativen Ergebnis und beim Ergebnis pro Aktie ist eine zweistellige Steigerung pro Jahr. Dasgilt selbstverständlich auch für nächstes Jahr. Erreichen wir in 2002 die 300 Millionen Gewinn nach Steuern, bedeutet das für 2003 mindestens 330Millionen Euro.

Frage: Wann spiegeln sich diese erfreulichen Zahlen im Aktienkurs wieder. Die Börse bewertet die Hannover Rück lediglich mit einem KGV von 7 für das laufende Geschäftsjahr bei hochprofitablem, zweistelligenWachstumskurs?
Wilhelm Zeller: Der Aktienkurs setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: dem Gewinn je Aktie und dem Multiplikator, den der Markt dafür zahlt: dasKurs/Gewinn-Verhältnis (KGV). Den Gewinn je Aktie generieren wir, das KGV bestimmt der Markt.
Genauso wie die Euphorie bis Anfang 2000 mit ihren weitüberzogenen KGVs für unprofitable Hoffnungswerte,insbesondere am NeuenMarkt, übertrieben war, ist der Pessimismus mit einstelligen KGVs füretablierte, erfolgreiche und profitable Unternehmen wie uns eineÜbertreibung nach unten. Genauso wie die übertriebene Euphorie ihre Korrektur erfahren hat, wird sich der gegenwärtige Pessimismus - früher oderspäter - auch wieder normalisieren. Dann wird das KGV für Hannover Rückwieder steigen, und der Aktienkurs wird angesichts unserer nachhaltigen Profitabilität überproportional zulegen. So einfach ist das! Alles, was wir also für unsere Aktionäre tun können ist: unbeirrt unserenErfolgskurs weiterverfolgen.

Frage: Lassen Sie Ihre Aktionäre in diesem Jahr an Ihrem Gewinnteilhaben?
Wilhelm Zeller: Wir waren immer ein Unternehmen, welches eine sehrkomfortable Dividende ausgeschüttet hat. In 2001 mussten wir dies wegen derAuswirkungen der Terroranschläge leider unterbrechen. Wir werden aber auf das Niveau von 2000 wieder zurückkehren. Das waren exklusive eines Bonus rund 90 Millionen Euro. Der Vorteil eines niedrigen Kurses ist bei HannoverRück wenigstens, dass man eine attraktive Dividendenrendite hat.

Herr Zeller, wir bedanken uns für das ausführliche Gespräch.

(Quelle: TradeCentre Börsenbrief)

stephan - Dienstag, 24. September 2002 - 00:23
Die Anlagepolitik der HR kann man wohl nur prozyklisch nennen... :(

Trotzdem:
Ich hoffe, das man den Kurs der HR nur mit Charttechnischen Signalen erklären kann. Die HR ist jetzt wieder mit 3-4 anderen einer der höchstgewichtisten Titel in meinem Privatdepot. Ich habe heute, nach meinem Teilverkauf im Februar und den starken Kursverlusten, da ich die HR doch nicht unter "Ferner liefen" in der Depotliste weiterführen wollen, die Position deutlich aufgestockt.

Prof wird das nicht befürworten können.

prof - Mittwoch, 25. September 2002 - 08:18
Schäm dich was ...

stephan - Mittwoch, 25. September 2002 - 12:32
Naja, mein Schuldgefühl hält sich in Grenzen. Der Kursanstieg vom EK 16,3 war ja schonmal nervenschonend.

buylowsellhigh - Donnerstag, 24. Oktober 2002 - 01:26
Hannover Rück rechnet 2003 mit steigenden Bruttoprämien
Hannover (vwd) - Die Hannover Rückversicherungs-AG (HR), Hannover, rechnet im kommenden Jahr bei den Bruttoprämien mit einem zweistelligen Wachstum im Vergleich zu 2002. Man sei nach wie vor der Meinung, dass sich die Märkte positiv entwickeln werden, sagte eine Sprecherin am Mittwoch auf Anfrage von vwd. Außerdem plane der Vorstand, die Schätzungen der Analysten zu erüllen. Im Konsens gehen die Analysten für 2003 von einem Gewinn je Aktie von 3,56 (3,03) EUR, einem Überschuss von 352,34 (300,14) Mio EUR und einer Dividende von 0,85 (0,75) EUR aus. +++ Kirsten Bienk
vwd/23.10.2002/kib/bb

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wie oft soll man es denn noch wiederholen und immer wieder bekräftigen...?

stw - Donnerstag, 24. Oktober 2002 - 08:45
wie oft soll man es denn noch wiederholen und immer wieder bekräftigen...?

in der momentanen Situation hilft nur Geduld. Auf Dauer wird diese krasse Unterbewertung keinen Bestand haben. Ich denke in den aktuellen Kursen der Rückversicherer sind mittlerweile sogar neue Terroranschläge bereits weitgehend eingepreist. Vielleicht gibts nochmal eine weitere Verkaufspanik, aber wer dann wie stephan mutig zugreift, wird sich in einigen Jahren sicherlich freuen können. Bis dahin heißt es Geduld bewahren und sich nicht verrückt machen lassen von den Weltuntergangspropheten.

:-) stw

stephan - Donnerstag, 24. Oktober 2002 - 19:08
Nun steht ersteinmal Der Beschluß der "Kapitalmarktoptionen" an

Ich sehe der a.o. HV mit einigem Unbehagen entgegen. Glücklicherweise kann ich mir am 14.11 freinehmen und die GeFü nocheinmal daran errinnern, das eine Emission von Wandelanleihen mit einer geringern Wandeloption als dem Marktpreis, ein Diebstahl für alle jetzigen Aktionäre ist, die von der Zeichnung der Anleihen keinen Gebrauch machen können bzw. dürfen.

Ich vermute mal stark, daß der HDI sich hier gesundstoßen will. Bei dem jetzigen Kursniveau verhindern diese möglichen Maßnahmen zwar kein erfolgreiches Investment, sie reduzieren die Höhe des Kurssteigerungspotential aber erheblich...

Gruß
Stephan

buylowsellhigh - Dienstag, 29. Oktober 2002 - 21:42
S&P setzt Ratings für Hannover Rück/HDI auf Watchlist "negativ"
Frankfurt (vwd) - Standard & Poor's Ratings Services (S&P) hat die Counterparty- und das Finanzstärke-Ratings "AA" für die Hannover Rückversicherungs-AG, Hannover, und deren Töchter auf die Beobachtungsliste mit negativer Implikation gesetzt. Die Counterparty- und Finanzstärkeratings "AA-" der HDI - Haftpflichtverband der Deutschen Industrie VVaG, Hannover, und ihrer Tochter HDI Reinsurance (Ireland) Ltd seien ebenfalls auf CreditWatch negativ gesetzt worden, teilte die Ratingagentur am Dienstag mit.

S&P reagiere mit dem Schritt auf die Vereinbarung, die HDI mit der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG geschlossen habe. Eine Kooperation mit Gerling werde die ohnehin schon gute Position von HDI zwar stärken. Es bestehe jedoch eine Unsicherheit über mögliche Integrationsrisiken. Hannnover Rück sei auf die Beobachtungsliste gesetzt worden, da eine mögliche Herabstufung der Mehrheitsgesellschafterin HDI auch Folgen für das Rating der Hannover Rück haben könne.

S&P teilte zudem mit, dass die Counterparty- und die Finanzstärkeratings "A-" der Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG und der Gerling-Konzern Lebensversicherungs-AG auf die Beobachtungsliste mit sich entwickelnder Implikation gesetzt wurden.

vwd/12/29.10.2002/jhe/bb

29. Oktober 2002, 11:50

Gerling-Konzern Allgemeine Versicherungs-AG (GKA): 841892

--
Halte das nicht für so schlimm, wie es sich auf den ersten Blick liest.

chinaman - Mittwoch, 20. November 2002 - 09:21
ftd.de, Mi, 20.11.2002, 7:25
Hannover Rück kommt aus den roten Zahlen

Der Rückversicherer Hannover Rück hat in den ersten neun Monaten 2002 mehr verdient als im Vorjahr. Zudem ist sind auch die Prämieneinnahmen gestiegen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von minus 82,8 Mio. Euro auf 352,2 Mio. Euro verbessert worden, teilte die Gesellschaft am Mittwoch mit. Nach Steuern sei ein Überschuss von 207,8 Mio. Euro verbucht worden nach einem Verlust von 84,7 Mio. Euro im Vorjahr. Beim Vergleich sei allerdings zu berücksichtigen, dass die Zahlen wegen der Anschläge vom 11. September 2001 in den USA stark verzerrt seien.

Die Nettoprämie sei in den ersten neun Monaten von 4,3 Mrd. auf 5,3 Euro gestiegen. Hauptsächlich wegen der Belastung der Kapitalmärkte erwarte Hannover Rück jedoch für das Gesamtjahr ein niedrigeres Ebit als ursprünglich geplant. Jedoch sei die Gesellschaft weiter zuversichtlich, einen Jahresüberschuss von rund 300 Mio Euro zu erzielen.



© 2002 Reuters Limited. Nutzerbeschränkungen

syrtakihans - Mittwoch, 20. November 2002 - 18:24
Obwohl die bisherigen Prognosen nochmals bekräftigt werden, geht der Kurs nach einem kurzen Run auf 25 EUR wieder unter 23 zurück ...

stephan - Donnerstag, 21. November 2002 - 18:42
Falls der Kurs sich weiter richtig 30 Euro erholt ist eine Platzierung von einem Teil der von der Thalanx gehaltenen Aktien denkbar. Die a.o. Hauptversammlung hat übrigens keine wesentlichen über die Pressemeldungen hinausgehenden Neuigkeiten vorgebracht.

chinaman - Sonntag, 19. Januar 2003 - 17:22
Hannover Rück stemmt sich gegen die negative Branchen-Entwicklung



FRANK WIEBE HANDELSBLATT, 17.1.2003DÜSSELDORF. Die Texte in Geschäftsberichten sind oft langweilig. Aber manchmal steckt darin eine echte Botschaft. Interessant ist es zum Beispiel, die Berichte der Rückversicherer aus dem vergangenen Jahr zu vergleichen. Typisch für die Hannover Rück sind folgende Formulierungen: "Da wir frühzeitig die neuen Marktchancen erkannten, haben wir bereits im vierten Quartal des Berichtsjahres begonnen, unsere Zeichnungen im Schaden-Rückversicherungsbereich stark auszuweiten. Neben der Steigerung der Profitabilität unseres Portefeuilles konnten wir unseren Marktanteil in den wichtigsten Marktsegmenten kräftig ausbauen." Danach folgt eine Aufzählung, wo die Hannover Rück zulangt: Das Volumen im Luftfahrtgeschäft sollte 2002 fast verdreifacht werden. Außerhalb der Luftfahrt wird im Londoner Markt das Prämienvolumen verdoppelt und für Nordamerika steht ein Plus von 70 % im Plan. Ähnliche Aussagen machte Vorstandsvorsitzender Wilhelm Zeller später auch bei der Präsentation der Neunmonatszahlen.Die Geschäftsberichte der Konkurrenz sprechen eine andere Sprache. Die Münchener Rück schreibt: "Für 2002 haben wir in beachtlichem Umfang verlustbringende Rückversicherungsverträge gekündigt." Die Kölnische Rück verkündet: "Wir werden unsere Kapazität nur noch dort einsetzen, wo wir einen im Verhältnis zum übernommenen Risiko angemessenen Preis bekommen." Scor betont: "Jede vorgeschlagene Vertragsanbahnung, bei der die Mindestrentabilität der eingesetzten Kapitalmittel nicht gegeben war, wurde in Frage gestellt." Und GE Frankona, traditionell stark im Bereich Luftfahrt, schränkt ihre Risiken ebenfalls drastisch ein.Die Botschaften sind klar: Überall in der Branche ist Vorsicht angesagt, bei Hannover Rück hingegen Expansion. Für den Anleger ergibt sich die Frage: Genie oder Wahnsinn? Sind die Hannoveraner schlauer als die anderen, oder gehen sie einfach nur höhere Risiken ein?Die Hannover Rück hält Skeptikern ihre – bislang erfolgreiche – Langfriststrategie entgegen. Danach geht sie immer dann aggressiv vor, wenn das Prämienniveau vergleichsweise hoch ist – wie zurzeit, ausgelöst vor allem durch die Terrorattacken 2001 und die Börsenbaisse. In "weichen" Märkten hält sie sich dagegen zurück und nimmt dabei den Verlust von Marktanteilen in Kauf. Die Logik lautet: Weil wir in schwachen Marktphasen weniger Risiken hereingenommen haben, können wir jetzt etwas mutiger sein als die Konkurrenz.Spricht man mit Analysten, so ergibt sich der Eindruck, dass diese Version weitgehend akzeptiert wird – sich also auch im Kurs widerspiegeln dürfte. Aus dem Markt selbst sind dagegen zum Teil auch skeptische Töne zu hören. Für den Anleger ist die Frage kaum zu durchschauen – selbst ein Blick in die Bücher würde nicht weiterhelfen, weil es ja letztlich auf die Einschätzung der Risiken ankommt. Die Zahlen, die veröffentlicht werden, sind in Ordnung. Und so lange das so bleibt, werden die Aktienanalysten wohl bei der Stange bleiben – sie können letztlich auch nicht in das Unternehmen hineinschauen. Die Experten sehen allerdings, dass die Kapitalreserven des Rückversicherers nicht allzu üppig sind und dass seine Strategie nur wenig Spielraum für Fehleinschätzungen lässt.Entscheidend wird sein, wie sich die Schäden in Zukunft tatsächlich entwickeln. Wer Aktien eines Rückversicherers kauft, setzt letztlich auf eine einigermaßen erfreuliche Entwicklung dieser Welt ohne größere Katastrophen. Für die Aktionäre der Hannover Rück gilt das wahrscheinlich in besonderem Maße.

helmut_1964 - Freitag, 31. Januar 2003 - 17:55
Ich hatte vor kurzem die Gelegenheit mit einem Executive der HR über deren Geschäftspolitik zu sprechen und ich kann nur wiederholen, dass aus den Aussagen der Leute dort eine echte Begeisterung für die derzeitgen Möglichkeiten im Markt spricht bzw. über die Möglichkeiten die die HR schon ausgenutzt hat.

Ein Beispiel: Aviation - die Prämie wurde von einem Niveau von 220 Mio. auf 640 Mio. fast verdreifacht. Davon wurden alleine für das neue separat versicherte Risko Terrorismus fast 180 Mio. Euro Prämie (in 2002) neu generiert. Dem steht eine Schadenquote aus Terrorismus in 2002 von wahrscheinlich fast 0 gegenüber. Konkret hat die HR damit alleine aus diesem einen Spezialgeschäft in Aviation fast ein Drittel ihres angekündigten Gewinnes gemacht, weil sie fähig war extrem schnell im November 2001 entsprechende Deckungen anzubieten (als in anderen Häusern noch um die Formulierungsfragen gerungen wurde). Jetzt kann man sagen, das war halt Glück - es hätte auch anders ausgehen können bzw. wird in 2003 anders ausgehen. Dem stehen aus meiner Sicht Zahlen gegenüber, die für mich als Laien kaum glaublich sind. So sind die Originalraten im Property Bereich für Terrorismus z.T. bis auf 10% (Extremwert für einen Airport) angestiegen. Man muss sich das vergegenwärtigen. Eine Rate von sagen wir mal 5% bedeutet, dass die HR dann mit Gewinn aussteigt, wenn bei hundert solcher Risiken (z.b. Gebäude mit Limit der HR über 20 Mio.) weniger als 5 (!!) davon durch Terrorismus zerstört werden. Wenn von den hundert nur eines p.a. zerstört wird, hätte die HR - vereinfacht gesprochen - 80 Mio. Gewinn gemacht. Nun ist klar, dass solche Raten nicht dauerhaft sein können. Die HR hat es aber wohl geschafft, aus der Marktenge und durch Schnelligkeit Profit daraus zu schlagen.

Ein zweites Beispiel: Cat-Exposure (Florida Wind und California Erdbeben)

In diesem Bereich haben sich die Quartalsprämien von Feb. 2001 (knapp 200 Mio.) auf fast 400 Mio. erhöht - und zwar ohne dass das darunter liegende objektive Risiko (gemessen in CAT-Agregaten) sich erhöht hätte. Auch hier kein Long-Tail-Geschäft bei dem man erst nach Jahrzehnten feststellen kann, ob man richtig lag oder völlig daneben.

Ein dritter Aspekt macht mich mit meinem Investment bei der HR sehr zuversichtlich. Die Kostenquote der HR ist - auch durch das hohe Wachstum inzwischen extrem niedrig - wohl bei unter 2 %. Die grossen Wettbewerber haben da wohl Vergleichswerte von über 5%. D.h. die HR macht pro Euro Prämieneinnahmen bei gleicher Risikolage 3 Cent mehr an Gewinn. Bei 12 Mrd. Euro Prämien sind dies auch 350 Mio. Ergebnisdifferenz. Und dabei muss man immer bedenken, dass das Eigenkapital ja nur 1700 Mio. beträgt (und die Börsenkapitalisierung 2300). Alleine die Kostendifferenz zu den grossen der Branche erlaubt es also der HR das gesamte EK (vor Steuern) in 5 Jahren zu erwirtschaften. Deshalb auch das hohe ROE, das die Aktie für mich so interessant macht.

Gruss
Helmut

stw - Montag, 3. Februar 2003 - 09:29
Vielen vielen Dank Helmut. Ich finde es riesig, dass Du nicht nur Deine Meinung, sondern vor allem auch die wirklich fundierte Meinungsbildung mit uns teilst. Natürlich freue ich mich in diesem Falle ganz besonders, denn die HR gehört zu meinen größeren Depotpositionen.

:-)) stw

stephan - Dienstag, 4. Februar 2003 - 16:51
Management bleibt gelassen

Hannover Rück gerät ins Visier der Analysten

Von Holger Alich, Handelsblatt


Kapitalstärke ist für Versicherer ein wichtiges Argument im Wettbewerb. Rating-Agenturen bescheinigen der Hannover Rück zwar eine ausreichende Kapitalkraft, doch es mehren sich kritische Stimmen.


DÜSSELDORF. Die Hannover Rück kämpft mit ihren Image am Kapitalmarkt. Trotz guter Ergebniszahlen hält sich bei Aktien- und Rating-Analysten hartnäckig Kritik an der dünnen Kapitalausstattung des fünftgrößten Rückversicherers der Welt, der zu 75 Prozent dem HDI-Konzern gehört.

An drei Hauptpunkten entzündet sich diese Kritik: Die hohen Renditeaufschläge für die 30jährige Anleihe der Hannover Rück passten nicht zu den guten Ratings des Rückversicherers. Zudem drohe die Kapitalbasis nicht mit dem stürmischen Prämienwachstum Schritt halten zu können; dabei sei die Hannover Rück bereits jetzt schon in hohem Maße von anderen Rückversicherern abhängig.

Der Hintergrund der Debatte: Versicherer müssen ihre Prämieneinnahmen mit Eigenkapital unterlegen, um in der Lage zu sein, Schäden zu bezahlen. Bei der Hannover Rück ist diese so genannte Solvabilitätsquote traditionell geringer als bei Wettbewerbern. Für das Jahr 2001 weißt die Hannover Rück ein Verhältnis von Eigenkapital zu den Nettoprämien von 24 Prozent aus, sprich jeder Euro gebuchter Prämie für die eigene Rechnung wurde mit 24 Cents Eigenkapital unterlegt. Bei der Swiss Re betrug 2001 die Quote 74 Prozent, bei Converium 57 Prozent.

Derzeit wird die Kapitalstärke der Hannover Rück mit „A2“ von Moody’s und „AA“ von Standard & Poor’s eingeschätzt. Die Ratingagenturen schauen aber nicht nur auf das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital; sie berücksichtigen unter anderem auch teilweise die Schadenrückstellungen und langfristig zur Verfügung gestelltes Fremdkapital (so genanntes Hybrid-Kapital).

Doch Anleihe-Analyst Damien Régent von UBS Warburg weist darauf hin, dass der Kapitalmarkt die guten Noten der Ratingagenturen offenbar skeptisch sieht. Denn die 30jährige nachrangige Anleihe der Hannover Rück hat zwar ein S&P-Rating von „A+“, weist aber einen Rendite-Aufschlag von über 500 Basispunkten gegenüber vergleichbaren Staatsanleihen auf. Dieser so genannte Spread sei viel zu hoch angesichts der guten Ratings der Hannover Rück; eine von beiden Seiten muss also irren.

„Angesichts der Probleme der Gerling Globalen Rück scheint unsere Anleihe hier in Sippenhaft genommen zu werden“, erklärt Elke König, Finanzvorstand der Hannover Rück gegenüber dem Handelsblatt. Zudem wäre der hohe Renditeaufschlag mit der eingeschränkten Liquidität des Bonds zu erklären.

Moody’s sorgt sich zudem über die hohe Abhängigkeit der Hannover Rück von anderen Rückversicherern. Über 40 Prozent der eingenommenen Prämien reicht die Hannover Rück direkt an andere Rückversicherer weiter; im Schadenfall müssen diese dann zahlen (so genannte Retrozession).

Die Neun-Monats-Zahlen der Hannover Rück weisen Anteile der Rückversicher an den Rückstellungen von 6,2 Mrd. Euro aus – bei einem Eigenkapital von rund zwei Mrd. Euro. Angesichts tendenziell sinkender Ratings von Versicherern im Zuge der Kapitalmarktkrise setzt sich nach Ansicht von Moody’s die Hannover Rück dadurch einem hohem Zahlungs-Risiko aus.

Das besteht nicht nur in dem Fall, dass ein Rückversicherer wirklich nicht mehr zahlen kann; es ist schließlich auch möglich, dass ein Rückversicherer erst einmal nicht zahlen will, weil es womöglich Streit darum gibt, ob tatsächlich ein versichertes Ereignis vorliegt. Auch Karin Clemens, Analystin bei Standard & Poor’s kritisiert, dass durch die hohe Retrozessionsquote die finanzielle Flexibilität der Hannover Rück einschränkt sei.

„Diese hohe Quote an Retrozession muss differenziert betrachtet werden“, entgegnet Finanzvorstand Elke König. Die hohe Abhängigkeit von anderen Rückversicherern ließe sich zum Teil dadurch erklären, dass die Mutter HDI ihren Einkauf von Rückversicherungsschutz über ihre Tochter Hannover Rück abwickelt. Dadurch würde die Retrozessionsquote der Hannover Rück aufgebläht. Zu den genauen Volumina des HDI-Geschäfts wollte König indes keine Angaben machen.

Weiterer Kritikpunkt: Das enorme Wachstumstempo. Die Hannover Rück nutzt derzeit sehr offensiv das steigende Preisniveau auf dem Rückversicherungsmarkt zum Wachstum. Im besonders kapitalintensiven Schaden-Rückversicherungsbereich stiegen in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres die Prämieneinnahmen für eigene Rechnung um 48 Prozent, das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital wuchs aber nur um gut fünf Prozent. „Es ist zu befürchten, dass die Eigenkapitalausstattung zu einem Wachstumshemmnis werden könnte“, sagt Frank Stoffel, Analyst der WestLB Panmure. Er rechnet daher in diesem Jahr mit einer Kapitalerhöhung.

Die ist formal schon von einer außerordentlichen Hauptversammlung der Hannover Rück abgesegnet worden. „Doch ob wir davon Gebrauch machen werden, entscheiden wir, nachdem wir die Ergebnisse der jetzt zu Ende gegangenen Erneuerungsrunde der Kundenverträge analysiert haben“, sagt König.

Das dürfte bedeuten, dass bis zur Vorstellung der 2002er Bilanz am 14. April vom Management zum Thema Kapitalerhöhung erst einmal Funkstille herrscht. Doch die Debatte darüber wird weiter gehen. Die WestLB betitelte ihrer jüngste Studie zur Hannover Rück schon mit: „Immer diese Frage nach Kapital“.


HANDELSBLATT, Dienstag, 04. Februar 2003, 12:07 Uhr

helmut_1964 - Dienstag, 4. Februar 2003 - 18:01
Also dass der einfache Vergleich zwischen Prämie und Eigenkapital nicht allzuweit führt, müsste im Rahmen der Diskussion um Basel II inzwischen jedem Analysten deutlich geworden sein.

Die HR teilt z.B. ihr Property/Casualty-Geschäft in 36 Risiko-Zellen ein ... jede mit dem dazu zu hinterlegenden Risk-Based-Capital (RBC). Im Beispiel dieser 36 Risiko-Zellen schwankt das notwendige Risikokapital zwischen 4% der Prämie und 200% der Prämie. Im Durchschnitt 40% der Prämie. In Leben beträgt das RBC nur weniger als 10%, usw. Je nach Mix innerhalb der Risikokategorien kann also z.B. eine Rate von 24% sehr viel aber auch sehr wenig sein. Oder anders ausgedrückt - eine Beurteilung ist nur möglich, wenn man sich das Risiko-Portfolio genau ansieht. Ich glaube, dass die Ratingagenturen sich von den intern zur Verfügung gestellten Zahlen (die über die veröffentlichten hinausgehen) haben überzeugen lassen.

Es ist andererseits sicher richtig, dass die HR ihre Bilanz bis an die Grenzen nutzt und dass möglicherweise für weiteres Wachstum auch externes Kapital notwendig sein wird.

Ich persönlich könnte mir schon vorstellen, dass das HR Management hofft, nach guten Zahlen im April ein besseres Marktumfeld vorzufinden, um eine KE durchzuziehen. Wenn das passiert, wäre es aber sicher nur um weiteres profitables Geschäft machen zu können.

Helmut

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 4. Februar 2003