Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Bayer: Archivierte Beiträge bis 26. Februar 2003
mib - Mittwoch, 14. November 2001 - 23:05
BAYER 04 schiesst Deutschland zur WM!

'tschuldigung, - das musste einfach gesagt werden!

:-) Mib

stephan - Freitag, 18. Januar 2002 - 16:35
Die Anzahl der möglichen mit Lipobay in Verbindung stehenden Todesopfer gibt die Bayer AG gegenüber der SEC mit ca. 100 an. Eine schlimme Tragödie, bei der allerdings noch nicht geklärt ist, ob die Gesellschaft ihre Pflichten vernachlässigt hat und mit einer erhöhten Gesundheitsgefahr rechnen mußte.

Hier eine Kurzmeldung
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Der Pharmakonzern Bayer AG veröffentlichte aktuelle Zahlen zu den möglichen Opfern des Cholesterinsenkers Lipobay. In ihrem Börsenprospekt, das Bayer der US-Börsenaufsicht SEC vorlegte, werden etwa 100 Todesfälle mit der Einnahme des Präparats in Verbindung gebracht.
Die Bayer AG plant für nächste Woche Donnerstag ihren US-Börsengang an der Wall Street.
Bisher war nur bei 52 Todesfällen eine Verbindung vermutet worden. Das Unternehmen hatte daraufhin das Medikament im August zurück gerufen.
Die Aktien fielen bisher um 3,03 Prozent und notieren aktuell bei 34,86 Euro.

stephan - Dienstag, 22. Januar 2002 - 18:28
Endlich mal vernünftige Meldungen von meiner hoch gewichteten Bayer AG:

Bayer erhofft sich von neuer Holding Umsatzrendite von über 15 Prozent

Link:
http://informer2.comdirect.de/de/detail/_pages/news/article.html?sNewsId=1011719530&sid=&sSymbol=BAY.ETR&iOffset=0&

stw - Mittwoch, 23. Januar 2002 - 16:34
Morgen soll ja der Börsengang in New York stattfinden. Ich habe von Gerüchten gehört, dass bei dieser Gelegenheit evtl. eine größere Übernahme (Teile von Aventis) bekanntgegeben werden soll.

:-) stw

stephan - Mittwoch, 13. März 2002 - 15:21
Es hat sich definitv gelohnt Bayer unter 30 Euro nicht den Laufpaß zu geben. Die Aktie könnte nach dem Libobay Skandal ein Beispiel dafür sein, daß es sich durchaus lohnen kann gegen die Marktstimmung zu handeln. Die Analysten hinken der Kursentwicklung hinterher...


Bayer: Verbesserung des operativen Ergebnisses im laufenden Jahr

LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer wird im laufenden Geschäftsjahr wahrscheinlich ein besseres operatives Ergebnis als im Vorjahr erwirtschaften. Dies sagte Bayer-Finanzchef Werner Wenning bei der Vorlage der Bilanz 2001 in Leverkusen. Das operative Ergebnis werde unter anderem durch gesunkene Rohstoffkosten in Höhe von 300 Millionen Euro und die "hervorragende Entwicklung" im Pflanzenschutzgeschäft gestützt.

Die Konjunkturentwicklung sei insgesamt ab noch unsicher. Dies wirke sich insbesondere auf das Polymer- und Chemiegeschäft aus. Nach dem ersten Quartal bestehe "mehr Gewissheit über die Konjunkturentwicklung" und es könne ein genauerer Ausblick gegeben werden, sagte Wenning.

Bayer-Chef Manfred Schneider gab für das Konzernergebnis insgesamt einen positiven Ausblick. Dieses werde nicht zuletzt durch Veräußerungsgewinne bedingt im zweistelligen Prozentbereich wachsen. Im vergangenen Jahr hatte Bayer 965 Millionen Euro erwirtschaftet. "Wir werden über 1 Milliarde Euro liegen", sagte Schneider./jh/mur/

stephan - Sonntag, 26. Mai 2002 - 19:31
In den letzen Wochen ist Bayer mal wieder stärker unter Druck geraten. Letzte Woche lief ein Special in der ARD/oder ZDF zum Libobay Skandal. Es ist schon erschreckend was sich Bayer da geleistet hat. Allerdings halten sich die Prozeßkosten nach den interviewten Analysten in Bereichen 1 - 3,5 Mrd Euro. Das ist zwar ein enormer Betrag, allerdings wäre das eine Summe, die in der Bewertung schon enthalten sein könnte. Sofern die Verbraucher zwischen Libobay und den zukünftigen Produkten von Bayer einen klare Trennlinie ziehen können.

Falls das Image wieder aufgebessert werden kann, steht einem langfristigen Aufenthalt im Depot nichts im wege.

chinaman - Donnerstag, 1. August 2002 - 12:20
ftd.de, Do, 1.8.2002, 7:56, aktualisiert: Do, 1.8.2002, 11:44
Bayer überrascht mit kräftigem Ergebnisrückgang

Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2002 einen kräftigen Umsatz- und Ergebnisrückgang verbucht. Dennoch wurde die optimistische Prognose aufrecht erhalten.

Das operative Ergebnis vor Sonderposten sei auf 318 Mio. von 536 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum gesunken, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Damit lag die Ergebniskennzahl weit unter den Vorhersagen der Analysten, die einen leichten Anstieg auf im Durchschnitt 563 Mio. Euro erwartet hatten. Der Umsatz ist den Angaben zufolge von 8,07 Mrd. Euro auf 7,5 Mrd. Euro zurückgegangen, der Nettogewinn hat sich von 564 Mio. Euro auf 293 Mio. Euro reduziert. Der Konzerngewinn verringerte sich im zweiten Quartal von 564 Mio. auf 293 Mio. Euro.

Der neue Vorstandschef des Bayer-Konzerns, Werner Wenning, will den Chemie- und Pharmakonzern im kommenden Jahr auf einen nachhaltigen Wachstumspfad bringen. 2002 sei ein Jahr des Übergangs, sagte Wenning. Für den weiteren Geschäftsverlauf gebe es keine Hinweise auf eine deutliche Erholung: "Wir können keine Anzeichen für einen spürbaren Aufschwung noch in diesem Jahr erkennen", sagte Wenning. Auf Grund der bereits erzielten und noch zu erwartenden Veräußerungserlöse werde trotz der schlechten Konjunkturaussichten aber ein höherer Konzerngewinn erwartet als im Vorjahr. Ende April hatte Bayer noch eine "deutliche Verbesserung des Konzerngewinns" in Aussicht gestellt. Für die Geschäftsfelder Polymere und Chemie werde auf Grund der Konjunkturlage auch im zweiten Halbjahr keine nachhaltige Geschäftsbelebung erwartet, hieß es weiter.


Lipobay und Crop Science belasten Ergebnis


Als Grund für den deutlichen Ergebnisrückgang nannte Bayer vor allem den Ausfall von Lipobay. Bayer hatte den Cholesterinsenker im vergangenen August vom Markt genommen, nachdem er mit mehr als 50 Todesfällen in Verbindung gebracht worden war. Hohe Priorität habe im laufenden Jahr die Neuordnung des Konzerns und die schnelle Eingliederung von Aventis Crop Science. Der Konzern hatte im Zuge des Erwerbs Abschreibungen in Höhe von 100 Mio. Euro vornehmen müssen. Die durch den Kauf erhöhte Nettoverschuldung konnte wegen eines reduzierten Investitionsvolumens und des Verkaufs der 30-prozentigen Restbeteiligung an Agfa auf 12,1 Mrd. abgebaut werden. Mit Sparmaßnahme wolle das Unternehmen in diesem Jahr die Kosten zudem um 500 Mio. Euro senken.


Die Bayer-Aktien kamen am Donnerstagvormittag teils kräftig unter die Räder. Das Papier büßte um 2,86 Prozent auf 24,48 Euro ein, während das Börsenbarometer mit 1,1 Prozent auf 3741 Stellen in der Gewinnzone lag. Im Handelsverlauf erholte sich die Aktie jedoch und lag bei 25,25 mit 0,2 Prozent im Plus. "Besonders die eingetrübten Aussichten haben die Aktie zunächst in die Knie gezwungen", sagte ein Händler der Baden-Württembergischen Bank. Auch der Rückschlag für den Bayer-Hoffnungsträger Vardenafil wirkt sich negativ aus. Die ursprünglich für das zweite Halbjahr 2002 geplante Markteinführung wird sich bis in das Jahr 2003 hinziehen. "Dies alles drückt auf die Stimmung für das Papier und lässt die Aussichten auf eine schnelle Kurserholung schwinden", sagte der Händler.



© 2002 Financial Times Deutschland

tigerlilly - Mittwoch, 25. September 2002 - 17:21
hi @ all,
frage an profB: die neuen investments in deinem depot widersprechen eigentlich der formulierten depotstrategie. was sind deine gründe für den kauf?
in bayer bin ich heut aus mehr fundamentalistisch-antizyklischen aspekten vorsichtig rein. allianz beobachte ich, wäre ein guter trade gewesen, habe aber den einstieg verpasst. den gesamtmarkt seh ich auf 6-monatsfrist eigentlich weiter absaufen, deswegen ist mir A. für ein long investment noch zu teuer.
die optimistischen einschätzungen zu A. hier vor einiger zeit (zu wesentlich höheren kursen) haben mich eigentlich verwundert.

ciao

lilly

prof - Mittwoch, 25. September 2002 - 20:25
Menschliche Schwäche, s. Allianz

prof - Dienstag, 1. Oktober 2002 - 15:56
Verkauf alle zu 18,40
Volumen: 5.520,00
Cashneu:50.046,25

Bin wieder clean - Prof

stw - Freitag, 10. Januar 2003 - 14:03
Ist das jetzt vielleicht der richtige Kontraindikator für einen Einstieg ? Ich bin jedenfalls neulich zu 18,x EUR rein mit der Absicht, Bayer langfristig zu halten.

:-) stw

Dresdner Kleinwort Wasserstein (DrKW) stuft Bayer auf "Sell" von zuvor "Hold" herunter. Der Pharmabereich bleibe schwach und sei mit Kosten von sieben Mrd EUR sowie Einnahmen von weniger als vier Mrd EUR im Jahr 2002 "kaum profitabel", heißt es in der Begründung. Auch die Preisreformen in Deutschland, Frankreich und Italien würden nicht helfen. Andere Bereiche seien durch Währungsentwicklungen und hohe Ölpreise belastet.

:-) stw

stephan - Freitag, 10. Januar 2003 - 15:29
Wie bei sovielen vernünftigen Firmen ist auch bei Bayer mit einer Bewertung unter Buchwert das Orderbuch zu zücken. Wer langfristig sparen will und sich jetzt aus dem Aktienbereich zurückzieht, wird mit einer nur auf Renten und Geldmarkt ausgerichteten Depotstruktur mittel- und langfristig wahrscheinlich auf dem falschen Fuß erwischt.
Ich finde es mittlerweile erschreckend wie wenig Bekannte bei niedrigen Bewertungen noch über Aktienkäufe nachdenken wollen, die scheinen alle zuviel Geld zu haben...

stw - Sonntag, 12. Januar 2003 - 10:27
"Ich finde es mittlerweile erschreckend wie wenig Bekannte bei niedrigen Bewertungen noch über Aktienkäufe nachdenken wollen"

Ja, aber andererseits ist das für mich ein sehr gutes Zeichen. Aktien und auch Aktienfonds sind megaout, überall wird diskutiert, ob die langfristigen Börsengesetze außer Kraft gesetzt sind. Börsen werden jetzt vielerorts als Geldvernichtungsmaschinen verteufelt. Das ist eine ganz ähnliche Situation wie auf dem Höhepunkt des Booms 1999/2000 nur unter umgekehrten Vorzeichen. Von daher sind die Voraussetzungen für eine Wende eigentlich ganz gut, wenn da nur nicht die wirklich miesen Rahmenbedingungen wären.

Für mich ist ein Wert wie Bayer unter Buchwert auch ein klarer Kauf. Aber mit irgendwelchen Substanzüberlegungen brauchst Du dem Otto-Normalverbraucher unter den Anlegern nicht zu kommen. Die wollen nur den Chart angucken und dann haben sie genug gesehen, was gegen ein Investment spricht. Dazu passt übrigens auch, dass BO (die verstehen sich immer noch als führendes deutschsprachiges Anlegermagazin) die Zahlen zum Buchwert ab sofort aus ihrem Statistikteil verbannt haben. Für die wirklich wichtigen Zahlen interessiert sich halt kaum jemand, die Aktienkultur in D hat sich keineswegs weiterentwickelt in den zurückliegenden guten Börsenjahren. Traurig traurig, aber auch eine Riesenchance für alle,die gegen den Strom schwimmen.

:-) stw

mib - Sonntag, 12. Januar 2003 - 10:41
na ja... - da fuer viele Unternehmen wegen der immensen Abschreibungen der Buchwert durchsackte wie die Salatpreise zum Schluss des Wochenmarkts, gaben diese BO Zahlen oft ein voellig falsches Bild.

ansonsten...
Bayer... hm...
ich bin ja nun gebuertiger Leverkusener und hab dort Familie und Freunde... und was ich da hoere und sehe ist nicht gut... Bayer ist auf dem absteigenden Ast... sie werden ihre Pharmasparte verkaufen (muessen! - die eigene pipeline ist leer und die joint ventures mit den biotechs kommen zu langsam voran). Ferner werden immer mehr Bereiche ausgegliedert und als eigene (sub-)Unternehmen gefuehrt, die dann nicht mehr nach Chemie-Tarifvertrag bezahlen muessen - dementsprechend ist dann auch die Stimmung bei den Mitarbeitern. Ansonsten wird die Belegschaft verkleinert, was dazu fuehrt, dass einzelne Bereiche nun gar nicht mehr richtig arbeiten koennen...

meiner Meinung nach wird Bayer fuer eine Uebernahme herausgeputzt. Erst wird die Pharmasparte verkauft und die Belegschaft abgebaut - dann der Rest uebernommen. Zu welchem Preis? that's anybody's guess...

chhers - Mib

chinaman - Samstag, 25. Januar 2003 - 12:18
DAX: BAYER Aktie auf Kreuzunterstützung

Bayer

Kursstand : 17,35 Euro

Tageschart als Kurz Update.

Die Aktie ist jetzt durchgehend 3 Wochen gefallen. Der untergeordnete Support bei 18 Euro wurde nach unten gebrochen, zum Wochenschluß steht Bayer nun auf einer charttechnischen Kreuzunterstützung bei 17 Euro. Hier befindet sich nun ein potentieller kurzfristiger Wendepunkt. Die übergeordnete mittelfristige Abwärtstrendlinie verläuft derzeit bei ca. 20 Euro. Wer die Aktie als kurzfristigen Tradingkandidaten nutzt, sollte im Bereich der 20 Euromarke anderen Marktteilnehmern die Entscheidung überlassen, ob diese Trendlinie ernsthaft attackiert wird oder nicht.

Gibt die Aktie den 17er Support direkt auf, muß mit deutlich weiternachgebenden Kursen gerechnet werden.

Der Trendcheck wird Ihnen vom GodmodeTrader präsentiert.

chinaman - Donnerstag, 30. Januar 2003 - 11:57
Lipobay-Klagewelle drückt Bewertung von Bayer
(Handelsblatt)


bef/shf DÜSSELDORF. In einem schwachen Marktumfeld notierte die Aktie gegen Mittag um 6 % niedriger bei 15,56 Euro, erholte sich später aber wieder etwas. Zuvor hatten Analysten der Bankengruppe HSBC mögliche Zahlungen von Bayer wegen der Rücknahme von Lipobay auf die Höchstsumme von 1,6 Mrd. $ geschätzt. Ihre Berechnungen stützen sich auf ein Gespräch mit einem US-Anwalt, der Lipobay-Kläger vertritt. Bayer hat Lipobay im August 2001 vom Markt genommen, weil das Mittel möglicherweise starke Nebenwirkungen hat. Es wurde mit dem Tod von mehr als 100 Patienten in Verbindung gebracht, die den Blutfettsenker zusammen mit einem ähnlichen Produkt eingenommen haben. Seither ist die Zahl der Klagen gegen Bayer auf 7 400 gewachsen. In 400 Fällen hat der Konzern eigenen Angaben zufolge bisher einem außergerichtlichen Vergleich zugestimmt. Die Höhe der Zahlungen bezifferte Bayer nicht. Nach Schätzungen des US-Anwalts Kenneth Moll wird die Gesamtzahl der Klagen zwischen 7 500 und 15 000 liegen. Bayer zahle bei Fällen mit Todesfolge an die von ihm vertretenen Kläger maximal 1,25 Mill. $ bei außergerichtlicher Beilegung. Im Schnitt habe Bayer bei den abgeschlossenen Vergleichen 250 000 $ bis 300 000 $ bezahlt. Damit lägen die Kosten für den Konzern bislang bei 120 Mill. $. Bayer selbst wollte diese Zahlen nicht kommentieren. Die Analysten von HSBC schlossen aus den Angaben, dass auf Bayer im schlimmsten Fall Kosten von 1,6 Mrd. $ zukommen. Bislang hat Bayer keine Rückstellungen für Schadenersatz gebildet und auf seine Produktversicherung verweisen. Die soll nach Informationen aus Industriekreisen eine Summe von etwa 600 Mill. Euro abdecken. In der Branche gilt es als ausgemacht, dass Bayer die Klagen alleine bewältigen muss und nicht in das geplantes Joint Venture im Pharmageschäft einbringen kann. Der Konzern hatte im Herbst erstmals Bereitschaft signalisiert, auf eine Mehrheitsposition in einem Joint Venture zu verzichten. Angesichts innerbetrieblicher Widerstände und unklarer Äußerungen des Managements betrachten Analysten einen Verkauf der Pharmasparte als unwahrscheinlich. Sie gehen davon aus, dass Konzernchef Werner Wenning ein 50:50-Joint-Venture mit einem gleich starken Partner anstrebt. Nachdem Firmen wie Akzo Nobel, Altana und Schering abgewinkt haben, wurden zuletzt japanische Konzerne als mögliche Partner gehandelt. Analyst Andreas Theisen von WestLB Panmure sieht etwa Unternehmen wie Sankyo oder Daiichi als mögliche Interessenten. Die mittelgroßen japanischen Pharmakonzerne stehen ebenfalls stark unter Druck, weil ihr Heimatmarkt kaum noch wächst und zudem immer stärker von großen amerikanischen und europäischen Pharmakonzernen besetzt wird. Abgesehen vom Marktführer Takeda verfügen japanische Pharmafirmen nur über eine schwache Basis im Ausland, um diesen Effekt zu kompensieren. Sankyo und Daiichi erzielen noch fast vier Fünftel ihrer Erlöse in Japan. Sie könnten also durch eine Verschmelzung mit Bayer die regionale Umsatzstruktur verbessern. Zudem entspricht die Marktkapitalisierung mit 6 Mrd. $ (Sankyo) und gut 4 Mrd. $ (Daiichi) in etwa dem Wert, den Analysten Bayers Pharmasparte zubilligen. Allerdings würde eine Kombination mit japanischen Unternehmen nur begrenzte Möglichkeiten zur Kostensenkung bieten. Auch das Produktprogramm der Firmen gilt als eher schwach. COWPKN DE0005752000

chinaman - Dienstag, 25. Februar 2003 - 10:41
Anwälte haben angeblich Belege für Fehlverhalten der Leverkusener Lipobay-Vorwürfe setzen Bayer-Aktie unter Druck

Bayer steckt in einer schwierigen Situation: Öffentlich darf sich der Konzern nicht zum Prozess um das Medikament Lipobay äußern. Umso wirksamer sind die Vorwürfe der gegnerischen Anwälte: Die Furcht vor hohen Schadenersatzzahlungen trieb die Aktie des Konzerns gestern auf ein Zehnjahres-Tief.



HANDELSBLATT, 25.2.2003 shf/bef FRANKFURT/M. Neue Vorwürfe im Zusammenhang mit der Affäre um das Medikament Lipobay haben gestern den Aktienkurs von Bayer spürbar unter Druck gesetzt. Die Aktie des Chemie- und Pharmakonzerns verlor bis Börsenschluss in einem sehr schwachen Umfeld 9,73 % und notierte mit 14,29 Euro auf dem tiefsten Stand seit zehn Jahren. Grund für die herben Kursverluste ist die Furcht der Anleger vor der Höhe möglicher Schadenersatzzahlungen, die wegen der Rücknahme des Cholesterinsenkers Lipobay auf Bayer zukommen. Schätzungen von Analysten reichen zwischen einem und acht Mrd. $. Im ersten Schadensersatzprozess um das Medikament hatten Anwälte des Klägers dem Konzern vorgeworfen, er habe frühe Hinweise auf die Nebenwirkungen wissentlich missachtet, um die Vermarktung des Mittels nicht zu gefährden. Bayer hatte Lipobay im Sommer 2001 vom Markt genommen, nachdem mehr als 100 Todesfälle in einen Zusammenhang mit dem Mittel gebracht wurden. Seither wurden rund 7 800 Schadensersatzklagen eingereicht. Das erste Verfahren begann vorige Woche in Texas und wird von vielen Beobachtern als Indikator für die weitere Entwicklung im Fall Lipobay betrachtet. Entsprechend nervös sind die Beteiligten. In dem Verfahren in Texas warfen die Vertreter des Klägers Bayer unter anderem vor, frühe Fälle von Nebenwirkungen der US-Arzneibehörde FDA verschwiegen zu haben. Trotz verschiedener Hinweise auf Gefahren von Baycol - unter diesem Namen wurde das Mittel in den USA vermarktet - habe der Konzern das Marketing für das Medikament zunächst noch intensiviert. Anwalt Rickey Brantley zitierte in dem Zusammenhang ein E-Mail der Bayer-Konzernleitung aus dem Jahr 1998 an David Ebsworth, den damaligen Chef von Bayer Pharmaceuticals in den USA. Darin soll es geheißen haben: "Wir müssen alles tun, um den Umsatz zu maximieren, denn Baycol (Lipobay) muss das Unternehmen strategisch auf kurze und längere Sicht tragen ... andernfalls werden wir nicht in der Lage sein, als Firma zu überleben." Bayer selbst wollte sich gestern aus verfahrensrechtlichen Gründen zu den Vorwürfen nicht äußern. Ebsworth, der heute nicht mehr bei Bayer tätig ist, verwies darauf, dass das zitierte Mail stark aus dem Zusammenhang gerissen sei, ebenso wie ein Schreiben des damaligen Pharmachefs von Smithkline Beecham, Jerry Karabelas, aus dem die New York Times zitierte. Karabelas hatte darin "ernste Bedenken" gegenüber dem Gebrauch von Baycol zusammen mit anderen Medikamenten geäußert. Der US-Anwalt Philip Beck, der Bayer in Texas vertritt, hatte in seinem Plädoyer betont, Bayer habe die FDA stets über alle Fälle von Nebenwirkungen informiert. "Wir hatten nicht versucht, die Risiken von Baycol zu verdecken. Wir versuchten vielmehr sie zu identifizieren und zu kommunizieren." Bayer habe umgehend reagiert, als es weitere Informationen über die Nebenwirkungen des Cholesterinsenkers gab, und dann die Warnhinweise auf der Packungsbeilage verstärkt. Wie öffentlichkeits- und börsenwirksam die Statements der Klägeranwälte sind, zeigt sich in der gestrigen Kursreaktion der Bayer-Aktie. Aus Sicht von Analyst Ludger Mues von Sal. Oppenheim werden dieVerfahren noch lange den Bayer-Kurs beeinflussen. Für Bayer eine schwierige Situation, denn öffentlich darf sich der Konzern nicht zu den Vorwürfen äußern. Nicht nur deshalb dürften die Leverkusener an einer schnellen Lösung in den Prozessen interessiert sein.

Quelle: Handelsblatt

chinaman - Dienstag, 25. Februar 2003 - 10:50
Aus der FTD vom 25.2.2003
Lipobay-Bericht lässt Bayer-Aktie abstürzen
Von Klaus Max Smolka, Frankfurt

Die Rechtsrisiken nach dem Marktrückzug des Blutfettsenkers Lipobay vor eineinhalb Jahren reißen die Aktie des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer immer weiter in die Tiefe.




Nachdem die "New York Times" über potenziell belastendes Material im ersten Lipobay-Prozess berichtete, fiel das Papier am Montag um fast zehn Prozent auf 14,29 Euro - den tiefsten Stand seit knapp zehn Jahren. Zugleich handelte sich Bayer den Vorwurf ein, es habe die Auswahl des Geschworenengerichts in dem Prozess in Corpus Christi beeinflussen wollen. Der dramatische Kursverfall zeigt, wie unerbittlich die Börse auf jede Lipobay-Nachricht reagiert. Denn der Streit darüber, ob Bayer Lipobay trotz bekannter Nebenwirkungen zu lange vertrieben hat, ist alt: Die Unsicherheit wegen entsprechender Schadensersatzforderungen belastet die Aktie schon seit 2001.

Bayer hatte Lipobay - in den USA unter dem Namen Baycol verkauft - im August 2001 aus den Apotheken zurückrufen müssen. Das Mittel steht im Verdacht, Muskelschwäche mit tödlichem Ausgang verursachen zu können. Bis heute werden über 100 Todesfälle mit dem Mittel in Verbindung gebracht.


Gefahr von Schadensersatzforderungen


Lipobay/Baycol gehörte zu den umsatzträchtigsten Medikamenten des Leverkusener Konzerns. Schon der Wegfall der Milliardenumsätze hat den Konzern in die Krise gestürzt. Nun kommen zusätzlich die Einschläge möglicher Schadensersatzurteile immer näher.


Die Zeitung "New York Times" hatte am Wochenende über E-Mails und interne Notizen berichtet, die darauf hindeuteten, dass Bayer-Manager lange vor August 2001 von den Lipobay-Risiken gewusst hätten. Bayer habe eine Lipobay-Version mit der höchsten Wirkstoffdosis mutmaßlich lange Zeit weiter vertrieben, obwohl die behandelten Patienten häufiger an Muskelschwäche erkrankten als Konsumenten ähnlicher Medikamente. Klägeranwälte haben die E-Mails öffentlich gemacht.


Bayer muss sich erstens einem wichtigen Verfahren vor einem Gericht im Bundesstaat Minnesota stellen, das demnächst entscheidet, ob es eine Sammelklage zulässt. Dabei klagt dann ein Kläger stellvertretend für viele andere. Zweitens stehen kleinere Verfahren in anderen Städten an. Am Donnerstag begann ein erster Prozess in Corpus Christi (Texas), dessen Ausgang einen Maßstab für kommende Urteile bieten könnte. Dort klagt der 82-jährige Lipobay-Patient Hollis Haltom, der an Muskelschwund erkrankte.


Haltoms Anwalt Mikal Watts strebt nach eigenen Angaben über 100 Mio. $ Schadensersatz an. Aus dem Umfeld der Kanzlei war zu erfahren, beide Seiten hätten über einen Vergleich verhandelt, sich aber nicht auf die Bedingungen geeinigt. Bayer macht geltend, es habe jederzeit nach bestem Wissen gehandelt. Der Konzern hatte auch auf Beipackzetteln vor Nebenwirkungen in Verbindung mit anderen Arzneien gewarnt.


Bayer rechnet mit 7800 Klagen


Bayer macht sich bisher auf 7800 Klagen gefasst und hat 450 außergerichtliche Vergleiche geschlossen. Der Konzern hat für bisherige und künftige Forderungen keine Rückstellungen gebildet, weil er sich unschuldig sehe und die Konzernversicherung gegen Produkthaftungsrisiken nach jetzigem Stand ausreiche.


Zusätzliches Ungemach brachte in Corpus Christi ein, dass Bayer in einem Serienbrief an Bewohner um Verständnis warb, während zugleich die Mitglieder der Jury ausgewählt wurden. Damit handelte sich das Unternehmen den Vorwurf ein, Geschworene beeinflussen zu wollen.


Als wäre das nicht genug, gab Bayer am Montag auch noch das Ausscheiden seines Vorstandsmitglieds Werner Spinner bekannt. Er gehe zu Ende Februar "aus persönlichen Gründen". Aus Unternehmenskreisen verlautete, dass der Abgang nichts mit den jüngsten Hiobsbotschaften zu tun habe. Spinner wird nicht ersetzt - der Vorstand besteht künftig nur noch aus vier Mitgliedern.



© 2003 Financial Times Deutschland

stephan - Dienstag, 25. Februar 2003 - 16:12
Nun schon bei 12,5 Euro...

Das die Klagewelle den Kurs der Aktie auf diese "Höhen" treibt hätte ich mir nie traümen lassen. Das hat dem Musterdepot auch nicht geholfen. Ich kann nur hoffen das die Klagen möglichst bald abgeschlossen sind und die Aufmerksamkeit wieder dem operativem Geschäft gilt.

chinaman - Mittwoch, 26. Februar 2003 - 15:28
Wednesday - February 26, 2003
Baycol-Prozesse in den USA:

Bayer wehrt sich gegen Vorwürfe

Dokumente aus dem Zusammenhang gerissen

Leverkusen – Aufgrund eines laufenden Gerichtsverfahrens in den USA war es Bayer bis Dienstag eine Zeitlang nicht möglich, sich direkt zu allen Fakten um den Cholesterinsenker Baycol / Lipobay zu äußern. Jetzt nimmt das Unternehmen wie folgt Stellung:

Bayer ist weiterhin fest davon überzeugt, dass das Unternehmen im Fall Baycol verantwortungsvoll, unverzüglich und angemessen gehandelt hat.

Das Unternehmen hat im Rahmen der Prozesse um Baycol bis zum heutigen Tag ohne Haftungseingeständnis rund 450 Fälle ausschließlich mit schweren Nebenwirkungen außergerichtlich beigelegt - darunter auch Todesfälle. Dafür wurden insgesamt rund 125 Millionen Dollar aufgewendet.

Bayer verhandelt derzeit über die außergerichtliche Regelung von weiteren 500 Fällen. Gleichzeitig verteidigt sich Bayer weiterhin entschieden in all den Fällen, in denen kein Zusammenhang zwischen Baycol und den geltend gemachten Beschwerden besteht, oder wo ein fairer Vergleich nicht erzielt werden kann.

Die Gesamtzahl der Klagen beträgt derzeit rund 7.800. In den USA können Klagen erhoben werden ohne vorherige nähere Prüfung. So hat alleine eine einzelne Kanzlei 4300 nahezu identische Klagen erhoben, ohne nähere medizinische Angaben über die Kläger zu machen. Soweit Klagen im Laufe der Verfahren medizinisch spezifiziert wurden, liegen ihnen nach bisheriger Erkenntnis nur zu einem geringen Prozentsatz schwerwiegende Nebenwirkungen zugrunde. Die überwiegende Mehrzahl derer, die schwerwiegende Nebenwirkungen erlitten, sind davon inzwischen wieder vollständig genesen.

In der Medienberichterstattung der vergangenen Tage war teilweise der Eindruck entstanden, das Unternehmen habe lange vor dem freiwilligen Rückzug des Cholesterinsenkers von möglichen Gefahren gewusst. Dies ist falsch. Baycol war ein gründlich erforschtes und umfassend getestetes Arzneimittel. Es wurde weltweit über sechs Millionen Patienten verschrieben, davon über 700.000 allein in den USA. Bei der überwältigenden Mehrheit der behandelten Patienten hat es sich als sicher und wirksam erwiesen, ohne dass es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen gekommen ist.

Bayer hat auch nach der Ausbietung laufend die zu Baycol eingehenden Daten überprüft, um sicherzustellen, dass das Arzneimittel sicher, sachgerecht und gemäß den Verschreibungsempfehlungen angewendet wurde. Das Unternehmen hat die Arzneimittelbehörden stets über sämtliche relevanten Sicherheitsinformationen, einschließlich Meldungen über unerwünschte Wirkungen, auf dem Laufenden gehalten.

Als Bayer vermehrt Berichte über Rhabdomyolyse bei Baycol-Patienten erhalten hat, insbesondere in Kombinationstherapie mit Gemfibrozil, hat das Unternehmen angemessene Maßnahmen eingeleitet. Das Unternehmen verschärfte die Warnhinweise, und es initiierte umfassende wissenschaftliche Studien, um das Problem zu analysieren. Zusätzlich hat Bayer seine Aufklärungsmaßnahmen bei Vertretern der Heilberufe verstärkt. Als Bayer zu dem Schluss gelangte, dass das Arzneimittel trotz intensivster Kommunikationsbemühungen weiterhin in einer Weise verschrieben wurde, die Anlass zu Sicherheitsbesorgnissen gab, nahm das Unternehmen das Präparat freiwillig vom Markt.

Die Anwälte der Klägerseite haben in den USA offenbar den Medien einzelne Unterlagen übergeben. Hier wurden Inhalte aus dem Zusammenhang gerissen und dadurch ein falscher Eindruck erweckt. Bayer wird vor Gericht den vollständigen Kontext der in den Medien behandelten Unterlagen darstellen.

So wurde zum Beispiel ein angebliches E-Mail der Bayer-Konzernleitung zitiert, in dem dazu aufgefordert wurde, "den Umsatz zu maximieren". Diese Formulierung stammte allerdings keineswegs aus einem Schreiben der Konzernleitung, sondern aus dem Vorschlag eines Assistenten für eine Präsentation im Rahmen eines Marketing-Vortrags vor Vertriebsmitarbeitern in den USA.

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Bayer: Archivierte Beiträge bis 26. Februar 2003