Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: HypoVereinsbank
chinaman - Mittwoch, 19. Februar 2003 - 13:09
ftd.de, Mi, 19.2.2003, 9:34, aktualisiert: Mi, 19.2.2003, 11:48
HypoVereinsbank: Risikovorsorge frisst Gewinne

Die HypoVereinsbank ist im vergangenen Jahr erstmals in der Unternehmensgeschichte in die Verlustzone gestürzt. Nun soll ein radikaler Konzerumbau helfen.

Das zweitgrößte deutsche Bankhaus erwirtschaftete 2002 einen Nettoverlust von 858 Mio. Euro - nach einem Gewinn von 1,55 Mrd. Euro im Jahr davor, teilte ein Vertreter der Bank am Mittwoch in München mit. Damit lag das Ergebnis deutlich unter den Erwartungen vieler Experten. Das vierte Quartal sei nach Angaben der Bank zwar besser ausgefallen als die vorhergehenden. Aber die Risikovorsorge sei auf fast 3,8 Mrd. Euro empor geschnellt und habe sämtliche Betriebsgewinne aufgefressen. Die Aktionäre der HypoVereinsbank erhalten zum ersten Mal seit 1945 keine Dividende.

"Das Geschäftsjahr 2003 war das schwierigste und schlechteste in der Geschichte der Bank", sagte der neue Vorstandschef Dieter Rampl. Aber sinkende Kosten, steigende Erträge und der operative Gewinn im vierten Quartal zeigten, dass die HypoVereinsbank jetzt "aus dem Gröbsten heraus sei". Für das laufende Jahr bekundete Rampl "vorsichtige Zuversicht". Mit Hilfe des radikalen Konzernumbaus solle das Ergebnis im Kerngeschäft nachhaltig verbessert werden. Im Zuge der Veränderungen hat die HypoVereinsbank bereits knapp 7000 Stellen gestrichen und wird nach bisher bekannten Plänen noch weitere 2100 abbauen.


Hoffnungen der Investoren auf eine Trendwende im Geschäft der HypoVereinsbank brachten die Aktien bis 10 Uhr um 1,2 Prozent auf 11,05 Euro. Der Deutsche Aktienindex (Dax) notierte zeitgleich belastet von Kursverlusten der Versicherer und der Deutschen Telekom 0,7 Prozent im Minus bei 2721 Punkten.



© 2003 Financial Times Deutschland

chinaman - Donnerstag, 27. Februar 2003 - 09:13
HANDELSBLATT, Donnerstag, 27. Februar 2003


Zwangswandelanleihe soll Milliarden in die Kasse spülen


Hypo-Vereinsbank ringt um frisches Kapital


Die Hypo-Vereinsbank (HVB) versucht mit allen Mitteln, ihre schweren Probleme in den Griff zu bekommen. Nach Informationen des Handelsblatts aus Bankenkreisen arbeitet Vorstandschef Dieter Rampl zurzeit an Plänen für eine milliardenschwere Zwangswandelanleihe, mit der er den dringenden Kapitalbedarf von Deutschlands zweitgrößter Bank befriedigen will.

HB FRANKFURT/M. Eine Zwangswandelanleihe wird auf jeden Fall in Aktien zurückgezahlt. Bei üblichen Wandelanleihen können die Anleger wählen, ob sie das eingesetzte Kapital in bar oder zu einem vorher festgesetzten Umtauschverhältnis in Aktien des Konzerns erhalten wollen. Die HVB wollte dies am Mittwoch nicht kommentieren: „Zu Marktgerüchten und Spekulationen nehmen wir grundsätzlich keine Stellung.“

In der ohnehin schwierigen Situation der HVB muss sich Rampl offenbar auch gegen internen Widerstand zur Wehr setzen. Teile der Führungsgremien der Bank zweifeln nach Informationen des Handelsblatts an der Sanierungsstrategie des Vorstandschefs. Rampl hatte erst zum Jahreswechsel das Ruder von Albrecht Schmidt übernommen, der an die Aufsichtsratsspitze wechselte.

Die Hypo-Vereinsbank hat 2002 mit einem Rekordverlust von 858 Mill. Euro abgeschlossen. Gleichzeitig sank die Kernkapitalquote des Instituts auf 5,6 %. Analysten betrachten 6 % als untere akzeptable Grenze. Rampl hat angekündigt, die Quote bis Ende 2003 wieder auf 7 % aufstocken zu wollen. Für dieses Jahr kündigte der Vorstandschef zwar die Rückkehr der HVB in die Gewinnzone an, aber in den Führungsetagen der Bank gibt es auch deutlich skeptischere Stimmen. Statt der angekündigten „schwarzen Null“ könnte es angesichts der angespannten Lage am Kapitalmarkt und der flauen Konjunktur durchaus zu einem Verlust von mehreren Hundert Millionen Euro kommen, heißt es. So liegt der offiziellen Planung der Bank unter anderem ein Handelsergebnis von einer Mrd. Euro zu Grunde. Diese Schätzung gilt den hausinternen Kritikern Rampls als „deutlich zu optimistisch“. Rampl hingegen zeigt sich überzeugt, dass sein Programm „Transformation 2003“ die Bank wieder auf Kurs bringen wird.

Die HVB muss ihre Kapitalbasis stärken – vor allem, um die internationalen Ratingagenturen zu beruhigen, die die Bonität von Banken und Unternehmen benoten. Moody’s und Standard & Poor’s hatten die Bewertung der HVB letztes Jahr bereits nach unten korrigiert. Eine weitere Herabstufung würde die Refinanzierung der Bank erheblich verteuern. Um das zu verhindern, verhandele das Institut mit Investmentbanken über eine Zwangswandelanleihe mit einem Volumen von etwa 3 bis 4 Mrd. Euro, hieß es gestern in Finanzkreisen. Mit einer Platzierung sei frühestens im zweiten Quartal zu rechnen. Rampl wolle zunächst den Geschäftsverlauf der ersten drei Monate abwarten. Außerdem spreche die starke Verunsicherung an der Börse gegen eine schnellere Platzierung.

Quelle: Handelsblatt

chinaman - Montag, 14. Juni 2004 - 09:48
Streit um Schrottimmobilien
Verhandlung vor dem EuGH ist Musterfall für hunderttausende Anleger
Luxemburg - Am Dienstag verhandelt der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg über die so genannten Schrottimmobilien (Az: C-350/03).


In dem Streit geht es für tausende Familien um die Altersvorsorge oder gar die Existenz. Für die Banken stehen Kredite in zweistelliger Milliardenhöhe auf dem Spiel. Hintergrund sind die in den 90-er Jahren beliebten Steuer sparenden Anlegermodelle. Nach den Versprechen der Vermittler sollte sich dabei der kreditfinanzierte Kauf einer Immobilie allein durch Steuerersparnisse und Mieteinnahmen rechnen. Nach Angaben von Verbraucheranwälten war jedoch die "Schrottimmobilie" in vielen Fällen nur halb so viel wert wie die vermittelte Kreditsumme. Die versprochenen Mieteinnahmen blieben aus.


Allein die HypoVereinsbank hatte laut einem eigenen Investoren-Rundbrief bis Anfang 1999 108 000 Verträge mit einem Volumen von umgerechnet 13,6 Mrd. Euro abgeschlossen. Zusätzlich weit über 200 000 Verträge werden bei der Commerzbank und anderen Banken und Bausparkassen vermutet. Auf der anderen Seite dürfte auch bei den Verbrauchern der Schaden in die zweistelligen Milliarden gehen. Nach Schätzung Bundesverbands der Verbraucherzentralen sind möglicherweise bis zu einer Million Menschen Opfer der so genannten Erwerbermodelle geworden.


Streitig ist, unter welchen Umständen sich Betroffene aus Verträgen lösen können, bei denen sie quasi im Paket eine überteuerte Wohnung gekauft und hierfür gleichzeitig einen entsprechenden Kredit abgeschlossen haben. Nach einem früheren Urteil des EuGH können sich Verbraucher in solchen Fällen auf das Haustürwiderrufsgesetz stützen und den Kreditvertrag kündigen, wenn sie diesen quasi "an der Haustür" abgeschlossen haben, ohne über ihr Widerrufsrecht informiert worden zu sein. Ein Jahr später entschied aber der Bundesgerichtshof in Karlsruhe, dass die Verbraucher dann den gekündigten Kredit sofort zurückzahlen müssen und auf der Immobilie sitzen bleiben.


Entsprechend argumentierte die Kredit gebende Bank in einem Streit vor dem Landgericht Bochum. Der dortige Kläger hatte als Kapitalanlage eine Eigentumswohnung zum Preis von umgerechnet gut 46 000 Euro gekauft. Zur Finanzierung nahm er gleichzeitig einen Kredit über fast 54 000 Euro auf.


Die Finanzierung, so wurde ihm versprochen, sollte sich allein durch Mieteinkünfte und Steuerersparnisse tragen. Weil sich dies nicht erfüllte, kündigte er den Kredit und stellte seine Zahlungen ein. Entsprechend der BGH-Rechtsprechung beharrte die Bank jedoch auf sofortiger Rückzahlung des Kredits.


Zahlreiche Instanzgerichte sind dieser Rechtsprechung bislang nicht gefolgt. Auch nach Ansicht des Landgerichts Bochum würde sich der Verbraucher damit schlechter stellen, als wenn er die Raten weiter zahlte. Unter Umgehung des BGH legte das Landgericht Bochum den Streit daher direkt dem EuGH vor. AFP


Artikel erschienen am 14. Juni 2004
Die Welt

chinaman - Freitag, 21. Januar 2005 - 12:32
HYPOVEREINSBANK

2,5-Milliarden-Wertberichtigung löst Kurssturz aus

Die HypoVereinsbank lagert riskante Immobilienengagements in eine eigene Gesellschaft aus. Daraus ergibt sich ein milliardenschwerer Berichtigungsbedarf für die Bilanz, der Finanzkonzern rutscht 2004 tief in die roten Zahlen. Die Dividende fällt aus. Entsprechend verliert die Aktie der Münchener Großbank massiv.

Frankfurt am Main/München - Der Anteilsschein der HypoVereinsbank sind am Freitag seit 11.40 Uhr bis voraussichtlich 12.40 Uhr vom Handel ausgesetzt. Der letzte Kurs vor dem Handelsstopp lag bei 17,42 Euro, was einem Minus von zwei Prozent entspricht.

Zuvor hatte der Münchener Finanzkonzern mitgeteilt, dass der Vorstand aufgrund der anhaltend schwierigen Situation auf den deutschen Immobilienmärkten eine strategische Neuausrichtung beschlossen habe. "Um einen beschleunigten Abbau der Risiken zu ermöglichen, werden risikobehaftete Immobilien-Altengagements gebündelt und marktfähig gemacht", hieß es.

Daraus, so die Bank weiter, ergäbe sich eine Sonderwertberichtigung von 2,5 Milliarden Euro. Die Berichtigung werde im Konzernabschluss 2004 berücksichtigt und zu einem entsprechenden Verlustausweis führen.

Wie die Bank weiter mitteilte steht zudem eine Restrukturierungsrückstellung in Höhe von 250 Millionen Euro an. "Die Zahlung einer Dividende für das Geschäftsjahr 2004 muss entfallen", erklärte die HypoVereinsbank.

chinaman - Montag, 18. September 2006 - 13:27
HVB nutzt Milliardengewinn für Expansion


von Mark Schieritz (Singapur)


Die HypoVereinsbank hat angekündigt, mit den Milliardengewinnen aus dem Verkauf ihrer Auslandsbeteiligungen auf Expansionskurs in Deutschland zu gehen. Dabei drückt der Konzern aufs Tempo.


"Wir werden sehr genau schauen, welche externen Wachstumsmöglichkeiten es in Deutschland gibt", sagte Vorstandssprecher Wolfgang Sprißler der FTD am Rande der Herbsttagung des Internationalen Währungsfonds in Singapur.

Nach der Übernahme durch Unicredit hatte die HVB ihre Österreich-Tochter und kleinere Osteuropabanken an ihre Muttergesellschaft verkauft. Dadurch fiel ein Buchgewinn von knapp 6,5 Mrd. Euro an.

In den vergangenen Jahren sei man "mit angezogener Handbremse" gefahren, sagte Sprißler. "Wenn wir unser Geschäft verstärken, dann entlang unserer strategischen Überlegungen - das heißt im Retail- und Privatkundenbereich sowie im Firmenkundengeschäft. Voraussetzung für jegliche Aktivität ist aber, dass sie unseren Renditeanforderungen entspricht." Der HVB-Chef kritisierte in diesem Zusammenhang die Abschottung von Landesbanken und Sparkassen gegenüber Privatinvestoren.

Der Verkaufsgewinn solle aber auch benutzt werden, um die Finanzierung der Bank zu verbessern. "Wir werden unsere Kapitalstruktur optimieren", sagte Sprißler. Die HBV hat einen hohen Anteil von Hybridkapital in den Büchern. Sprißlers Aussagen deuten darauf hin, dass das Institut Verträge vorzeitig kündigen könnte.

Sprißler hält trotz der unerwartet robusten Konjunkturentwicklung in Deutschland an Gewinn- und Renditezielen seiner Bank fest. "Wir müssen sehen, wo wir herkommen. Wir werden bei der Rendite spürbar über jener des vergangenen Jahres liegen. Ich bin optimistisch, dass wir unsere Ziele insgesamt erreichen werden", sagte er.

Bis 2008 will die HVB ihre Eigenkapitalrendite nach italienischer Bilanzierung auf rund 18 Prozent steigern, nachdem im vergangenen Jahr 6,8 Prozent erreicht wurden. Ein konkretes Ziel für das laufende Jahr wurde bislang nicht genannt.


Aus der FTD vom 18.09.2006
© 2006 Financial Times Deutschland, © Illustration: hvbgroup.com

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