Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 16. September 2002
buylowsellhigh - Sonntag, 28. April 2002 - 18:53
@stw: Der HDI braucht Geld s.o. und will sich voraussichtlich noch dieses Jahr von einem Großteil seiner HR-Anteile trennen.Der Kurs ist dafür anscheinend noch viel zu niedrig...

stephan - Sonntag, 28. April 2002 - 19:16
Also von posaunen kann ja wohl keine Rede sein. Herr Zeller weist immer darauf hin das alle Prognosen durch Großschäden die über zu erwartende Maß hinaus gehen zur Makulatur werden können.

Außerdem ist es doch üblich bei der Vorstellung des Jahresabschlusses eine Prognose für das laufende Jahr abzugeben.

Als Beweis führe ich mal die Pressemitteilung der HR von dieser Woche auf. Den offensiveren Wortlaut von Agenturmelungen kann man ja wohl kaum der HR vorwerfen! Übrigens sieht es fundamental weiterhin hervorragend aus. Das Ergebnis von 2001 war relativ gesehen sensationell!


Trotz außergewöhnlicher Schadenbelastung durch Jahrhundertereignis Jahresüberschuss erwirtschaftet


Schaden-Rückversicherung stark betroffen, alle übrigen Geschäftsfelder im/über Plan
Nettoportefeuillewert der Personen-Rückversiche-rung erstmals über 1 Mrd. EUR
Erhöhte Nachfrage führt zu Prämienverdoppelung in der Finanz-Rückversicherung
Talsohle im Programmgeschäft durchschritten
Hannover, 25. April 2002: Der größte Schaden in der Geschichte der Versicherungswirtschaft – die Terroranschläge in den USA am 11. September 2001 – hat die langjährige Serie der Rekordergebnisse der Hannover Rück unterbrochen. Wie der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller anlässlich der Bilanz-Pressekonferenz in Hannover mitteilte, sei man dennoch stolz darauf, dieses unvorstellbare Ereignis gut verkraftet zu haben und sogar einen – wenn auch geringen – Jahresüberschuss von 11 Mio. EUR (Vj. 365 Mio. EUR) erzielt zu haben.

Starkes organisches Wachstum lässt Bruttoprämie um 38 % wachsen

Das Portefeuille entwickelte sich sehr erfreulich, allerdings wurde dies überlagert durch die Verluste aus den Terroranschlägen. Erstmals überstieg die Bruttoprämie deutlich die 10-Milliarden-Euro-Marke und erreichte 11,5 Mrd. EUR. Dies entspricht einem Wachstum um 3,2 Mrd. EUR bzw. 38 % (24 %). Davon waren 1,3 Prozentpunkte auf Veränderungen der Währungskurse zurückzuführen.

Nachdem sich die Schaden-Rückversicherung bis weit in das Jahr 2000 hinein in einer unattraktiven Marktphase befand, setzte im ersten Halbjahr 2001 eine deutliche Markterholung ein, die durch die Ereignisse vom 11. September kräftig verstärkt wurde. Von dieser Erholung hat die Hannover Rück uneingeschränkt profitiert; der Marktanteil und die Profitabilität des Geschäfts konnten durch eine Prämiensteigerung von 45,9 % oder rund 1,6 Mrd. EUR und weitreichende Konditionsverbesserungen sehr erfreulich erhöht werden. Die Finanz-Rückversicherung konnte ihr Prämienvolumen verdoppeln. Erfreulich entwickelte sich auch das Programmgeschäft, das um 24,5 % gewachsen ist, netto (für den Selbstbehalt) sogar um 66,1 %. Die Bruttoprämie in der Personen-Rückversicherung stieg um 13 % auf 2,4 Mrd. EUR – unter Berücksichtigung der Prämiendepots für fondsgebundene Produkte und ähnliche Einnahmen, die nach US GAAP nicht als Prämien zählen, beläuft sich die Bruttoprämie sogar auf 2,7 Mrd. EUR (2,5 Mrd. EUR).

Das 4. Quartal stellte sich mit einer überproportionalen Prämienentwicklung und einem sehr erfreulichen Ergebnis äußerst positiv dar. Die schnelle Reaktion der Hannover Rück, die auch nach dem 11. September ihren Quotierungsservice als einer der wenigen Rückversicherer ohne Unterbrechung aufrechterhielt, führte zur Zeichnung von sehr prämien- und ertragsstarkem Geschäft, das nahezu schadenfrei blieb. Dies führte bereits im 4. Quartal zum Ausbau des Marktanteils und der Profitabilität.

Diversifizierungsstrategie verhindert Bilanzverlust

In wesentlichen Versicherungsmärkten der Schaden-Rückversicherung war die Talsohle zu Beginn des Berichtsjahres bereits durchschritten, und die Konditionen entwickelten sich wieder positiv. Während die Schadenbelastung in der ersten Jahreshälfte im Rahmen der Erwartungen verlief, fand diese Entwicklung mit den Ereignissen des 11. September ein jähes Ende. Dabei wurde insbesondere die Luftfahrtversicherung – in der die Hannover Rück zu den Marktführern gehört – von Schäden in bisher nicht gekannter Höhe getroffen. Allerdings reagierte der Luftfahrtmarkt umgehend mit substanziellen Prämiensteigerungen und einer Reduzierung des Haftungsumfangs. „Wir haben die verbesserten Bedingungen vollumfänglich genutzt und unsere Gewinnchancen entsprechend wahrgenommen. Allein in Luftfahrt erzielten wir auf Grund dieser Marktbedingungen einen Prämienzuwachs von mehr als 150 %“, betonte Zeller.

Insgesamt führten die Ereignisse des 11. September zu einer Netto-Belastung von rund 400 Mio. EUR vor Steuern. Das für das Jahr 2001 erwartete Konzern-Vorsteuerergebnis wurde damit nahezu gänzlich aufgezehrt. Der Ergebnisbeitrag der Schaden-Rückversicherung betrug -75,5 Mio. EUR (267 Mio. EUR) nach Steuern.

Die Terrorangriffe auf die USA haben dazu geführt, dass das Geschäftsfeld der Schaden-Rückversicherung in bisher ungekannter Größenordnung belastet wurde. „Ohne den Ausgleich über die übrigen strategischen Geschäftsfelder hätten wir die Schäden vom 11. September nicht ohne Eigenkapitalverlust schultern können", unterstrich Zeller. Der Beweis für die Richtigkeit der seit Jahren verfolgten Diversifizierungsstrategie, die dem Konzern vier voneinander unabhängige Ertragsquellen eröffnet, sei eindrucksvoll erbracht worden, merkte Zeller an.

Der Ausbau des Geschäftsvolumens in der Personen-Rückversicherung (inkl. Prämiendepots) um 13 % ist vorwiegend auf fondsgebundene Lebens- und Rentenprodukte zurückzuführen. Wachstumsimpulse resultierten vor allem aus den deutschsprachigen Ländern und Großbritannien. Das Ergebnis vor Steuern konnte erfreulich um 44 % auf 44,4 Mio. EUR gesteigert werden. „Mit unserem Geschäftsmodell des Finanzierungsrückversicherers sowie als Produktpartner für innovative Lebens- und Rentenversicherungen gehören wir zu den weltweit führenden Rückversicherern und agieren in einem wenig wettbewerbsintensiven Marktumfeld", betonte Zeller. Die Terroranschläge auf das World Trade Center und das Pentagon haben das Portefeuille der Hannover Rück in diesem Geschäftsfeld nur geringfügig getroffen, weil das Unternehmen in den USA kaum im Bereich des konventionellen Risikotransfers aktiv ist. Erstmalig stieg der Wert des Personen-Rückversicherungsbestandes der Hannover Rück, gemessen an dem so genannten Netto-Portefeuillewert, auf über 1 Mrd. EUR.

Nach einem enttäuschenden Geschäftsjahr 2000 – verursacht durch die Tochtergesellschaft Clarendon Insurance Group, New York – haben sich die Ergebnisse im Programmgeschäft deutlich verbessert. Durch Übernahme neuer, attraktiver Programme und über die Durchsetzung substanzieller Prämienerhöhungen für bestehende Programme gelang es der Clarendon, ihre Stellung im amerikanischen Markt deutlich auszubauen. Heute ist sie der unangefochtene Marktführer in den USA. Weiterhin erfreulich entwickelte sich der Ausbau des europäischen Programmgeschäfts, das von der Inter Hannover in London betrieben wird. In Großbritannien konnte bereits ein Prämienvolumen von 200 Mio. EUR generiert werden. Insbesondere der Kraftfahrt-Versicherungsmarkt bietet derzeit sehr profitables Geschäft; hier ist das Unternehmen überproportional gewachsen. Die Gesellschaft sieht sich in ihrer Meinung bestärkt, dass das bisher hauptsächlich in den USA bekannte Programmgeschäft auch auf dem europäischen Markt erfolgreich betrieben werden kann. Insgesamt ergab sich mit 92 % eine zufrieden stellende Schaden-/Kostenquote. Das versicherungstechnische Ergebnis verbesserte sich von - 7 Mio. EUR auf rund 40 Mio. EUR, das Vor- und Nachsteuer-Ergebnis auf 29 Mio. EUR (3 Mio. EUR) bzw. 18 Mio. EUR (3 Mio EUR).

Die Finanz-Rückversicherung profitiert weiterhin von einer steigenden Nachfrage nach nichttraditionellen Rückver-sicherungslösungen, bei denen der Risikotransfer nicht im Vordergrund steht. Nachdem auf wichtigen Märkten die Preise in der Schaden-Rückversicherung nach dem 11. September sehr stark gestiegen waren, suchten die Zedenten vermehrt nach alternativen Rückversicherungsprodukten. Die Hannover Rück konnte ihre Bruttoprämie um 100 % auf 1,7 Mrd. EUR steigern. Das operative Ergebnis stieg – trotz hoher Vorjahresbasis – noch einmal um 23,4 % auf 66,7 Mio. EUR. „Die Finanz-Rückversicherung stellt sich einmal mehr als unser renditestärkstes Geschäftsfeld im Konzern dar“, betonte Zeller.

Kapitalanlageergebnis erfreulich gesteigert

Angesichts der äußerst schwierigen Rahmenbedingungen auf den Kapitalmärkten im Jahre 2001 konnte die Hannover Rück zufrieden stellende Nettoerträge erwirtschaften. Trotz der rückläufigen Durchschnittsverzinsung der Kapitalanlagen haben sich die laufenden Kapitalanlageerträge auf Grund der stark gestiegenen Anlagebestände um 18 % auf 942 Mio. EUR erhöht. Unter Berücksichtigung der Kursgewinne und -verluste und nach Abzug der Aufwendungen konnte ein um 9 % gesteigertes Netto-Kapitalanlageergebnis von 946 Mio. EUR erzielt werden.

Trotz des „annus horribilis“ Gesamtergebnis noch positiv

Das Vorsteuerergebnis sank im Berichtsjahr von 304 Mio. EUR auf 53 Mio. EUR, im Wesentlichen bedingt durch die Schäden des 11. September. Anders als im Vorjahr wurde das Ergebnis nicht durch steuerliche Sondereffekte entlastet. Der Steueraufwand beträgt für das Berichtsjahr 18 Mio. EUR (Vj. Steuerertrag von 129 Mio. EUR). Insgesamt führt dies zu einem Konzern-Jahresüberschuss von 11 Mio. EUR bzw. einem Ergebnis je Aktie von 0,34 EUR. Ohne diese außerordentlichen Schadenereignisse wäre das Ergebnis rund 230 Mio. EUR höher ausgefallen. Das Ergebnis je Aktie hätte mit insgesamt 7,44 EUR wiederum die Zielvorgaben erfüllt. Angesichts der aus den Terrorangriffen resultierenden immensen Belastung des Gesamtergebnisses wird erstmals der Hauptversammlung keine Dividendenausschüttung vorgeschlagen.

Ausblick auf 2002

Die Perspektiven für das laufende Jahr sieht Zeller ausgesprochen positiv. Nachdem es bereits Ende 2000/Anfang 2001 zu einer Verhärtung der Rückversicherungsmärkte kam, wurden in der Schaden-Rückversicherung, und zwar vor allem in jenen Märkten und Sparten, die von den Terroranschlägen besonders betroffen waren, deutliche Prämienerhöhungen und Konditionsverbesserungen möglich. „Die Hannover Rück nutzt diese Bedingungen, um überproportional an den Marktchancen zu partizipieren“, erklärte Zeller. Die Voraussetzungen dafür schuf das Unternehmen durch eine Reihe von Kapitalmaßnahmen, womit im Laufe der letzten zwölf Monate mehr als 800 Mio. EUR an Kapital- und Kapitalsubstituten aufgenommen wurden. Der Zentralbereich Specialty beispielsweise (zuständig für die Spezialgeschäfte Luftfahrt, Transport und Rückversicherungs-geschäft des Londoner Marktes – alle hatten am 11. September massive Verluste erlitten) plant für das Jahr 2002 eine Ausweitung des Geschäftsvolumens um durchschnittlich 150 %. „In einigen Bereichen unseres Luftfahrtgeschäftes gehen wir von einer Verzehnfachung unseres Volumens aus", erklärte Zeller. Darüber hinaus erwartet die Hannover Rück eine signifikant gestiegene Profitabilität dieses Geschäfts aus der Reduzierung des Risikos in vielen Teilbereichen der Schaden-Rückversicherung zu gleichen oder sogar zu erhöhten Raten. Auch Sparten, die unbeeinflusst von den Terroranschlägen waren, wiesen deutliche Ratenerhöhungen auf. Insgesamt lässt die Vertragserneuerungssaison für das Geschäftsjahr 2002 auf eine starke Erhöhung der Profitabilität der Schaden-Rückversicherung schließen. „Es ist unser Ziel, die Verluste aus den Terroranschlägen spätestens in drei Jahren wieder zurückzuverdienen", betonte Zeller.

In der Personen-Rückversicherung will die Hannover Rück mittelfristig Rang drei auf dem Weltmarkt einnehmen. Das organische Wachstum sollte zwischen 10 bis 20 % pro Jahr betragen. Auch zukünftig liegt der Fokus der Gesellschaft auf dem nichttraditionellen Geschäftsmodell des „Stochastic Banking". Das Unternehmen geht davon aus, dass das weitere Wachstum im Bereich der fondsgebundenen Lebensversicherung in Kontinentaleuropa zu einem ungebrochenen Finanzierungsbedarf bei den Kunden führen wird und damit entsprechendes Wachstumspotenzial bietet.

Im Programmgeschäft wird bei der Clarendon die operative Neuausrichtung fortgeführt. Der zweite amerikanische Anbieter von Programmgeschäft, die Insurance Corporation of Hannover, setzt mit ihrer Niederlassung in Chicago weiter auf profitables Nischengeschäft. Die Inter Hannover in London, die bereits im Berichtsjahr äußerst erfolgreich agierte, wird das Programmgeschäft in Europa weiter ausbauen. Für das Programmgeschäft insgesamt ist von einer weiteren Verbesserung der Ergebnissituation auszugehen.

Der starke Preisanstieg in der traditionellen Rückversicherung lässt das Interesse an der Finanz-Rückversicherung weiter steigen. Dies wird in der Zukunft zu einer Erweiterung des Kundenstamms und zu einer Diversifizierung der Produktpalette führen. Das rasante Prämienwachstum der Vorjahre wird sich aber verlangsamen.

Auf Basis der aktuellen Erwartungen rechnet die Hannover Rück für ihre vier strategischen Geschäftsfelder insgesamt mit einem deutlich zweistelligen prozentualen Wachstum der Bruttoprämie. „Die Struktur unseres Portefeuilles wird sich in diesem harten Markt wieder zu Gunsten der Schaden-Rückversicherung verschieben", erklärte Zeller.

Die Situation auf den Kapitalmärkten ist unverändert schwierig. Durch wachsende Kapitalanlagebestände sollte das ordentliche Kapitalanlageergebnis steigen; so dass insgesamt mit einem Ergebnis auf Vorjahresniveau gerechnet werden kann.

Das Vorsteuerergebnis sollte – bedingt durch die Erwartungen im Bereich der Versicherungstechnik und normale Verhältnisse bezüglich des Großschadenanfalls und der Kapitalmarkt-bedingungen unterstellt (Anmerkung dieser Halbsatz steht bei jeder HR Prognose!!!Stephan); mindestens wieder an die Vorjahre anknüpfen. Entsprechend dürfte sich das Nachsteuerergebnis und der Gewinn je Aktie aus heutiger Sicht recht erfreulich darstellen, unterstrich Zeller.

Gruß
Stephan

stw - Montag, 29. April 2002 - 08:48
So liest sich das natürlich gleich ganz anders. Am besten ist wirklich auch hier, wenn man ignoriert die Agenturmeldungen und schaut sich gleich die Original-Quellen an...

:-) stw

buylowsellhigh - Montag, 6. Mai 2002 - 12:42
Hannover Rück kaufen
Quelle: WGZ-BANK
Datum: 26.04.02

Dierk Schaffer, Analyst der WGZ-Bank empfiehlt die Aktien der Hannover Rück zu kaufen. Die anläßlich der gestrigen Bilanzpressekonferenz vorgelegten Zahlen für 2001 hätten die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Die Hannover Rück habe trotz der hohen Belastung der WTC Anschläge einen Jahresüberschuss in Höhe von 11 Mio. Euro erwirtschaften können. Damit habe man zwar einen Ergebniseinbruch verzeichnet, habe aber zusammen mit dem Ausfall der Dividende das Eigenkapital schonen können. Die Entwicklung der Bruttoprämien überzeuge mit einem Anstieg von 37% und schlage deutlich die Prognose der WGZ-Bank. Der Verlust in der Schadenrückversicherung habe durch sehr gute Ergebnisse in den übrigen Segmenten voll kompensiert werden können. Für das laufende Jahr erwarte die Hannover Rück eine Fortsetzung der positiven Entwicklung und eine Rückkehr zur Gewinnentwicklung früherer Jahre. Die Aktienexperten der WGZ-Bank sehen die Gesellschaft weiter gut positioniert und erwarten für das laufende Jahr einen Gewinnsprung, der besonders aus dem Bereich Schadenrückversicherung kommen werde. Die Analysten der WGZ-Bank behalten sich eine Anpassung ihrer Schätzungen vor und bestätigen ihre Kaufempfehlung für die Aktie von Hannover Rück.

Hannover Rück kaufen
Quelle: FUCHSBRIEFE
Datum: 03.05.02

Die Experten der "Fuchsbriefe" empfehlen die Aktie der Hannover Rückversicherungs-AG zum Kauf. Der Konzern habe zur Bekanntgabe der Geschäftszahlen für 2001 vermitteln können, dass die für die nächsten Jahre angestrebten Wachstumsziele realistisch seien. Mit einem KGV 2003e von 7,5 wäre das Papier beim Erreichen der Ziele klar unterbewertet. Seit der Erstempfehlung im März habe sich der Titel aus charttechnischer Sicht weiter verbessert, denn der Support im Bereich 70/75 Euro habe sich als tragfähig erwiesen. Die Experten der "Fuchsbriefe" raten trotz ihrer gegenüber Hannover Rück-Aktien positiven Einstellung zu einem Stop-Loss bei 70 Euro.

stw - Montag, 6. Mai 2002 - 16:18
Das sind für meinen Geschmack viel zu viele Kaufempfehlungen für die HR momentan. Die HErausgeber dieser Empfehlungen sind für mich allesamt die potentiellen Verkäufer der nächsten Wochen und Monate.

:-) stw

buylowsellhigh - Dienstag, 7. Mai 2002 - 13:40
Dem HR-Kurs hilft es auch nicht wirklich wenn der gute alte WB solche Sachen wie diese hier erzählt:http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,195010,00.html

stw - Freitag, 24. Mai 2002 - 12:09
Die HR verkündet heute ihre erstklassigen Zahlen und kündigt einen Gewinn pro Aktie von mehr als 9 EUR an. Auch zum heutigen Zeitpunkt für mich noch ein klarer Kauf !

:-) stw

Quartalsgewinn mehr als verdoppelt - für 2002 Rekordergebnis prognostiziert

Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres stieg die gebuchte Bruttoprämie der Hannover Rück-Gruppe im Vergleich zum Vorjahresquartal um 34 % auf 3,2 Mrd. EUR. Trotz schwieriger Kapitalmarktverhältnisse wurde das operative Ergebnis (EBIT) um 140 % auf 174 Mio. EUR gesteigert. Der Quartalsüberschuss stieg um 118 % auf 90 Mio. EUR, das Ergebnis je Aktie um 99 % auf 2,78 EUR.

Für das Gesamtjahr 2002 erwartet die Hannover Rück - eine Großschadenentwicklung im langjährigen Durchschnitt sowie eine normale Entwicklung der Kapitalmärkte vorausgesetzt - ein operatives Ergebnis von mehr als 600 Mio. EUR und einen Jahresüberschuss von 300 Mio. EUR sowie ein Ergebnis je Aktie von deutlich über 9 EUR.

Weitere Informationen zum ersten Quartalsabschluss 2002 gibt die Hannover Rück auf ihrer heutigen Hauptversammlung, in einer Pressemitteilung, die gegen 14.30 Uhr veröffentlicht wird, sowie im Internet.

Kontakt: Ralf Arndt, Tel. 05 11 / 56 04-15 00, E-mail: ralf.arndt@hannover- re.com

stephan - Sonntag, 26. Mai 2002 - 19:14
Leider hatte ich nicht die Zeit persönlich zur HV zu erscheinen, aber die Nachrichten hören sich sehr gut an.

Schon ein beruhigendes Gefühl ein paar Firmen im Depot zu haben, auf die man sich verlassen kann. Natürlich sind die Unwägbarkeiten von Außen bei einer RV immer ins Kalkül zu ziehen, aber ich bevorzuge eine zuverlässige, erfahrene Crew im stürmischen Gewässer gegenüber Möchtegern-Kapitänen im Hafenbecken.

Das 9 Euro nach Steuern im Bereich des Möglichen liegen ist schon Wahnsinn – Dann war die gute HR mit einem möglichen KGV unter 5 letztes Jahr doch a bisserl unterbewertet.

Ich denke ich werde bis zur nächsten HV keine Änderungen bzgl. der HR im Depot vornehmen. Herr Zeller wird schon für eine dem Umständen entsprechend gute (wie 2001 auch) Geschäftsentwicklung sorgen.

buylowsellhigh - Montag, 27. Mai 2002 - 13:19
Welches KGV kann man der HR zubilligen?
Einerseits 10 wenn sich der Gewinn pro Aktie wie von Zeller angestrebt um jährlich 10% nach oben bewegt.
Andererseits 15-20 wenn ich mir die gute Bilanz und das Renten-KGV anschaue.
Langjähriges Durchschnitts-KGV ca.16.
Das Terrorrisiko ist leider auch nicht ohne,vielleicht nur temporär,aber immerhin.
Ich bin in HR unterdurchschnittlich investiert und werde es wohl bleiben.

stephan - Montag, 27. Mai 2002 - 13:49
@ buylowsellhigh

Das mit dieser Zehner KGV Rechnung kann doch nicht Dein ernst sein.

Die Gewinne der Firmen wachsen im Schnitt (je nach Wirtschaftswachstum, im Moment also eher rückläufig) um die 2 - 5% p.a. . Eine Firma die dauerhaft hervorragende 10% Wachstum erreichen würde, hätte nur ein KGV von 10 verdient!?

Das das natürlich Quatsch ist, erkennt spätestens dann wenn man dieses Milchmädchenmodell mit einer Firma ohne Wachstum rechnet. Dieses PEG ist eine Lachnummer der Investmentbanker.

Richtig ist der Vergleich des normalisierten Ertragsniveaus mit dem Renten KGV (Für alle Unternehmen funktioniert das natürlich auch nicht, da auch mit Verlusten arbeitente Firmen eine angemessene Bewertung verdienen). Firmen die nicht wachsen und den vollen Gewinn ausschütten dürften momentan also allerhöchstens ein KGV von 15 haben (6,5 % Vorsteuerrendite). Bei einem langfristigen Gewinnwachstum von 10% (was nur wenige Unternehmen erreichen) sollte höchstens ein KGV im Bereich von 25 aktzeptiert werden.

buylowsellhigh - Montag, 27. Mai 2002 - 15:15
Jede Kennzahl hat einen begrenzten Anwendungsbereich.
Insgesamt sollte aber ein gutes Bild des Unternehmens entstehen.
Die Bewertungsspielräume hängen auch stark von der Vorhersehbarkeit des Geschäftsbetriebs ab.

helmut_1964 - Samstag, 20. Juli 2002 - 23:22
Jetzt leidet auch die Hannover Rück verstärkt unter dem Abgabedruck bei den Versicherern. Für mich eine Kaufgelegenheit aus folgenden Gründen.

Der Rückversicherungsmarkt ist immer noch sehr hart bzw. wird noch härter. D.h. im technischen Geschäft der Rückversicherung besteht derzeit eine extrem gute Konjunktur unabhängig davon, wie sich Konsumverhalten, Industrieproduktion etc. entwickeln werden. Und mit den Problemen der deutschen Lebensversicherer (die tatsächlich gravierend sind) hat die Rückversicherung nur am Rande zu tun.

Warren Buffet hat vermutet, dass der Markt nach dem WTC nur sehr kurz so gut sein würde - paradoxerweise führt aber die Baisse am Kapitalmarkt dazu, dass diese Zeit wohl um einiges länger dauern wird. Erstversicherer müssen mehr RV nachfragen, da die eigene Solvabilität durch die Kapitalanlagenverluste geringer geworden ist. Bruno Porro (CRO der Swiss Re) schätzt, dass alleine im US-Markt im Jahr 2000 15 Mrd. im Jahr 2001 50 Mrd. und im Jahr 2002 bisher 20 Mrd.$ Kapital vernichtet worden sind. (vgl. Finanz und Wirtschaft vom 13. Juli)
Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass trotz der Neugründungen und Kapitalerhöhungen Garantiekapital ein extrem knappes Gut geworden ist, das teuer zu bezahlen ist.

RV ist zwar kurzfristig mit hohen Risiken belastet wie WTC gezeigt hat. Die Münchner Rück geht mittlerweile in ihren Szenarien sogar von Schadenfällen mit 100 Mrd. Gesamtschaden aus.
Andererseits beschädigt so ein Ereignis das Geschäftsmodel überhaupt nicht. Über Zeit werden diese Verluste über das Risikokollektiv wieder hereingeholt. Ich kenne keine andere Branche bei der das so funktioniert (und bei der man sicher sein kann, dass es auch in 50 Jahren grundsätzlich noch so funktionieren wird). Das Risiko eines riesigen Einzelschadens wäre auch ein legitimes Argument gegen die HR, da sie kleiner ist und anfälliger. Gerade das WTC hat mir aber gezeigt, dass Herr Zeller und seine Kollegen etwas von Risikoabsicherung verstehen. Bei einem Bruttoschaden für die HR der fast dem gesamten Eigenkapital der Gesellschaft entsprochen hat am Ende des Jahres mit einem kleinen Gewinn abzuschliessen, das muss man erst zustande bringen. Da vertraue ich jetzt darauf, dass die HR keine ruinösen Risiken eingeht, auch wenn die Bilanz wohl bis an die Grenzen geleveraged sein dürfte.

Das Risiko eines Rückversicherers liegt für mich derzeit in der Aktivseite der Bilanz. Die HR liegt da mit Aktienanlagen von 1 Mrd. bei Gesamtkapitalanlagen von 12 Mrd. angenehm niedrig (Stand 31.12.2001). Die Münchener Rück hat demgegenüber z.B. von ihren Kapitalanlagen von 113 Mrd. (bzw. 126 Mrd mit verbundenen Unternehmen) 36 Mrd. (bzw. 49 Mrd. mit verb. Unt.) an Aktienanlagen. Bezogen auf die Marktkapitalisierung bedeutet dies, dass die HR weniger als 50%, die Münchener Rück aber 140% des Marktwertes in Aktien investiert sind. Die Münchener Rück ist deshalb derzeit schon fast so was wie ein Optionsschein auf die Erholung des Marktes. Die HR dagegen ist einfach niedrig bewertet und mit wenig Aktienrisiko behaftet.

Das wichtigste Argument ist aber die Rentabilität der HR. In den letzten 7 Jahren (inkl. WTC) lag die durchschnittlche Eigenkapitalrendite (nach Steuern !!!) bei 14,5% in einer Zeit, die für die Rückversicherer extrem schwierig waren.

Derzeit ist die HR mit etwa 135% (per Ende 2001) (bzw. gut 110% Erwartung per Ende 2002) des Eigenkapitals bewertet. D.h. ich kaufe einen langlaufenden Bond zu 135% bzw. 110% mit einem erwarteten Kupon von 14,5% dessen Basis aber nicht konstant ist sondern wächst.

Diese positive Einschätzung gilt allerdings nur langfristig. Kurzfristig könnte die HR sicherlich noch billiger zu bekommen sein, da wohl viele Marktteilnehmer die Assekuranz in einen Topf wirft. Genausogut kann es sein, dass eine Münchener Rück in einem Aufschwung kurzfristig mehr Potential aufweist. Aber langfristig fühle ich mich bei der HR sehr gut aufgehoben. Wenn es nochmals runtergeht, werde ich meinen Bestand weiter aufstocken.

Helmut

helmut_1964 - Mittwoch, 21. August 2002 - 13:20
Pressemitteilung zum Verlauf des ersten HJ der Hannover Rück. Präsentation der Ergebnisse für Conference Call auf der Homepage verfügbar:
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Erfreuliches 1. Halbjahr 2002
- Operatives Ergebnis +32 %
- Gewinn nach Steuern +23 %
- Bruttoprämie +36 %
• Ergebnisprognose für das Gesamtjahr bestätigt

Hannover, 21. August 2002: In dem heute vorgelegten Zwischenbericht zeigt sich die Hannover Rück mit ihrer Geschäftsentwicklung im 1. Halbjahr 2002 sehr zufrieden. Nach dem außergewöhnlich positiven 1. Quartal 2002 verlief auch das 2. Quartal in allen strategischen Geschäftsfeldern erfreulich.

Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekannt gab, beträgt das operative Ergebnis (EBIT) für das 2. Quartal 110,0 Mio. EUR, auf das gesamte Halbjahr bezogen 284,3 Mio. EUR (+31,8 %). Der Quartalsüberschuss beläuft sich auf 56,2 Mio. EUR. Der Halbjahresüberschuss hat sich um 23,2 % auf 146,3 Mio. EUR erhöht. Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie von 1,51 EUR (1,34 EUR). „Trotz der problematischen Situation auf den Kapitalmärkten sind wir damit voll auf Kurs, unser gestecktes Ziel, ein operatives Ergebnis von gut 600 Mio. EUR und einen Jahresüberschuss von rund 300 Mio. EUR zu erreichen", betonte der Vorstandsvorsitzende Wilhelm Zeller. Dies wäre bereinigt das beste Ergebnis in der Geschichte der Hannover Rück.

Die Prämieneinnahmen – insbesondere in der Schaden-Rückversicherung – legten noch einmal kräftig zu. Die gebuchte Bruttoprämie für alle vier Geschäftsfelder beträgt im 2. Quartal 3,0 Mrd. EUR. Für das gesamte 1. Halbjahr erreicht sie 6,2 Mrd. EUR (Vorjahresperiode: 4,5 Mrd. EUR, +36,0 %). Das Wachstum wäre bei gleichbleibenden Währungskursparitäten um 3,4 Prozentpunkte höher ausgefallen. Die verdiente Nettoprämie für das 2. Quartal beläuft sich auf 1,5 Mrd. EUR. Bezogen auf das gesamte Halbjahr beträgt sie 3,3 Mrd. EUR (2,8 Mrd. EUR, +18,9 %).

Die gebuchte Bruttoprämie in der Schaden-Rückversicherung beträgt im 2. Quartal 1,6 Mrd. EUR, für das 1. Halbjahr 3,3 Mrd. EUR (1,7 Mrd. EUR, +90,8 %). Die verdiente Nettoprämie beläuft sich im 2. Quartal auf 813,0 Mio. EUR und erreichte im gesamten Halbjahr 1,8 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR, +51,4 %). „Diese Entwicklung macht deutlich, dass wir unsere Strategie, im Zyklusaufschwung zu wachsen, konsequent umgesetzt haben", unterstrich Zeller. Wie profitabel das Geschäft ist, zeigt sich am versicherungstechnischen Ergebnis, das im 1. Halbjahr mit 80,3 Mio. EUR (-57,6 Mio. EUR, +240 %) positiv abschloss. Die Schaden-/Kostenquote liegt für das 2. Quartal bei 100,0 %, trotz einer Großschadenbelastung von 5,1 Prozentpunkten. Im 1. Halbjahr verbesserte sich die Schaden-/Kostenquote deutlich um 8,9 Prozentpunkte auf 96,2 % (105,1 %). Das operative Ergebnis (EBIT) beläuft sich im 2. Quartal auf 50,7 Mio. EUR; bezogen auf das 1. Halbjahr beträgt das operative Ergebnis – trotz reduzierter Kapitalanlageerträge – 196,2 Mio. EUR (137,2 Mio. EUR, +43,0 %). Der Quartalsüberschuss erreichte 14,8 Mio. EUR, der Halbjahresüberschuss 90,7 Mio. EUR (69,1 Mio. EUR, +31,3 %). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,93 EUR (0,78 EUR).

Die Personen-Rückversicherung entwickelte sich auch im 2. Quartal wie erwartet. Die gebuchte Bruttoprämie beträgt 520,9 Mio. EUR. Im 1. Halbjahr bewegte sich die Bruttoprämie mit 1,1 Mrd. EUR (1,1 Mrd. EUR) auf Vorjahresniveau. Die verdiente Nettoprämie liegt für das 2. Quartal bei 281,5 Mio. EUR und im 1. Halbjahr bei 797,3 Mio. EUR (813,8 Mio. EUR, -2,0 %). Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte im 2. Quartal 15,6 Mio. EUR, in der Halbjahresbetrachtung beträgt es 22,5 Mio. EUR (23,8 Mio. EUR, -5,5 %). Der Quartalsüberschuss steigt auf 12,6 Mio. EUR; auf das 1. Halbjahr bezogen beträgt der Überschuss 15,3 Mio. EUR (13,6 Mio. EUR, +12,9 %). Dies entspricht einem Gewinn je Aktie von 0,16 EUR (0,15 EUR). Sowohl Prämienwachstum als auch Ergebnisbeitrag in der Personen-Rückversicherung lassen keinen Schluss auf das zu erwartende Jahresergebnis zu. Dies liegt daran, dass die Prämien aus Lebensrückversicherungsverträgen mit Finanzierungskomponenten – die volumenbezogen den größten Teil des Geschäfts ausmachen – schwerpunktmäßig im 4. Quartal anfallen.

Wie bereits das 1. Quartal gezeigt hat, ist der Konsolidierungskurs im Programmgeschäft erfolgreich. „Insbesondere in den USA konnten wir unsere Position erfreulich ausbauen", betonte Zeller. Die gebuchte Bruttoprämie des 2. Quartals beläuft sich auf 576,5 Mio. EUR, für das 1. Halbjahr bewegt sie sich mit 1,2 Mrd. EUR (1,2 Mrd. EUR) auf Vorjahresniveau. Die verdiente Nettoprämie steigt im 2. Quartal auf 193,9 Mio. EUR, in der Halbjahresbetrachtung auf 395,9 Mio. EUR (271,3 Mio. EUR, +46,0 %). Dies ist zurückzuführen auf die Erhöhung des Selbstbehalts von 25,3 % auf 35,8 %. Das operative Ergebnis (EBIT) liegt im 2. Quartal bei 23,3 Mio. EUR, bzw. bei 36,8 Mio. EUR (22,8 Mio. EUR, +61,3 %) im gesamten Halbjahr. Dies führt zu einem Quartalsüberschuss von 13,9 Mio. EUR und einem Halbjahresüberschuss von 19,3 Mio. EUR (12,0 Mio. EUR, +61,1 %). Der Gewinn je Aktie beläuft sich auf 0,20 EUR (0,14 EUR).

Die Nachfrage nach Produkten der Finanz-Rückversicherung ist generell in der zweiten Hälfte des Jahres größer, so dass die Prämienentwicklung und das Ergebnis des 1. Halbjahres keinen Schluss auf die Entwicklung des gesamten Jahres zulassen. Weiterhin ist nicht mit einer Fortsetzung des stürmischen Wachstums der letzten zwei Jahre zu rechnen. Die gebuchte Bruttoprämie in der Finanz-Rückversicherung beträgt für das 2. Quartal 287,6 Mio. EUR und im 1. Halbjahr 504,7 Mio. EUR (536,7 Mio. EUR, -6,0 %). Die verdiente Nettoprämie liegt im abgelaufenen Quartal bei 198,6 Mio. EUR. Im 1. Halbjahr beträgt sie 304,9 Mio. EUR (503,8 Mio. EUR, -39,5 %). Auf Quartalsbasis wurde ein operatives Ergebnis (EBIT) von 20,4 Mio. EUR erreicht, im 1. Halbjahr von 28,9 Mio. EUR (31,9 Mio. EUR, -9,5 %). Dies führt zu einem Quartalsüberschuss von 14,9 Mio. EUR und einem Halbjahresüberschuss von 21,0 Mio. EUR (24,1 Mio. EUR, -12,8 %). Der Gewinn je Aktie beträgt für das 1. Halbjahr 0,22 EUR (0,27 EUR).

Auf Grund der schwierigen Situation an den Kapitalmärkten hat sich das Kapitalanlageergebnis erwartungsgemäß verschlechtert. Obwohl die Aktienquote nur rund 7 % beträgt, blieb das Portefeuille von einem Wertverlust nicht verschont. Im 2. Quartal wurden Abschreibungen wegen voraussichtlich dauerhafter Wertminderungen in Höhe von 54,8 Mio. EUR vorgenommen, davon entfielen 47,6 Mio. EUR auf Aktien. „Wir haben damit konsequent mögliches Verlustpotenzial bereits jetzt berücksichtigt", unterstrich Zeller. Im Halbjahresvergleich ist ein Rückgang des Kapitalanlageergebnisses auf 380,1 Mio. EUR (423,4 Mio. EUR, -10,2 %) zu verzeichnen.

Die jüngsten Naturkatastrophen in Deutschland, Österreich, Italien und Tschechien haben zu verheerenden volkswirtschaftlichen Schäden geführt, von denen allerdings nur ein Teil versichert ist. Zuverlässige Schätzungen der konkreten Schadenbelastung sind derzeit noch nicht möglich. Die Hannover Rück geht aber davon aus, dass sich ihre Belastung im Rahmen des langjährigen Durchschnitts für Katastrophenschäden bewegen wird, so dass weiterhin von einem sehr guten Gesamtergebnis für 2002 auszugehen ist. „Unter der Voraussetzung, dass keine weiteren außergewöhnlichen Schadenereignisse eintreten und sich die Situation an den Kapitalmärkten nicht verschlechtert, dürfte das laufende Jahr an frühere Rekordjahre anknüpfen", erklärte Zeller. Für das Gesamtjahr 2002 erwartet die Gesellschaft ein operatives Ergebnis von gut 600 Mio. EUR, einen Überschuss von rund 300 Mio. EUR und ein Ergebnis je Aktie von über 3 EUR.

stephan - Mittwoch, 21. August 2002 - 14:20
Danke Helmut,

Also liegt das erwartete KGV 2002 weiterhin um die 8!

syrtakihans - Dienstag, 10. September 2002 - 18:33
Heute plötzlich gegen den Markt in einer Stunde um rd. 8% runter!?!?!?

syrtakihans - Mittwoch, 11. September 2002 - 13:24
.. hat sich mittlerweile geklärt: Hohes Schadensaufkommen wg. Flut in Frankreich.

chinaman - Donnerstag, 12. September 2002 - 17:29
Rückversicherern macht Neugeschäft zu schaffen

Nicht allein die schwachen Börsen, sondern vor allem das Wachstum des operativen Geschäfts mache den Versicherern zu schaffen, so Analysten Insbesondere Rückversicherungen hätten zu kämpfen, den "extrem hohen Zuwachs im Neugeschäft" mit Eigenkapital zu unterlegen, sagt Arne Jokusch von Merck Finck & Co (MeFiCo). Da so auch das Anleihe-Rating in Gefahr gebracht werde kündigte Hannover Rück an, bei einer Abstufung des Ratings Kapital freisetzen zu wollen. Allerdings sei dafür keine Kapitalerhöhung erforderlich, heißt es. Auch Jokusch würde eher eine der vom Versicherer aufgezeigten Alternativen begrüßen, so etwa die Verbriefung von Portfolios das Zurückfahren der Selbstbehaltsquote oder das Abstoßen wenig rentabler Bereiche.

Eine Freisetzung von Kapital bei Hannover Rück sähen auch die Analysten der WestLB gern. Auch hier wird dies mit der dünnen Eigenkapitaldecke im Verhältnis zum Neugeschäft begründet. Hinzu komme aber auch, dass der Konzern auf "so gut wie keine stillen Reserven im Aktienportfolio zurückgreifen könne. "Am Markt spekuliert man über eine Kapitalerhöhung und zwar zwischen 150 und 300 Mio EUR", so ein WestLB-Analyst. Dies entspreche rund 15 Prozent des sich auf 1,6 Mrd EUR belaufenden Eigenkapitals Allerdings sei ein solcher Schritt in diesem Jahr "äußerst schwierig, da der dafür Kurs keinesfalls attraktiv ist". Wenn das Management noch Spielraum habe, werde es eine Aufstockung vermutlich ins kommende Jahr verschieben und auf einen besseren Kurs hoffen.

Hatte Hannover Rück einen Kapitalerhöhung schon seit vergangenem Jahr ins Auge gefasst, mehren sich derzeit Gerüchte, dass auch Aegon die Finanzen über den Markt aufbessern will. Hier allerdings spiele hauptsächlich der schwache Börsenkurs eine Rolle, da der Kernaktionär, die Holding Verenigung Aegon, seine Kredite gegenüber den Banken mit Aegon-Aktien besichert habe was die Gläubiger derzeit wohl nicht zufrieden stelle, so der MeFiCo-Analyst. Eine finanzielle Umstrukturierung dieser Konstruktion sei langfristig positiv, da dadurch die Undurchsichtigkeit aufgehoben und der Free-Float erhöht würde. Kurzfristig schüre eine solche Mitteilung jedoch eher die Angst, dass eine hohe Anzahl an Aktien auf den Markt geworfen werden könnte.

Unter Kapitalsorgen leiden laut CSFB auch Allianz und AXA, so dass eine Kapitalaufstockung begrüßt würde. Ein weiterer Kandidat für eine Emission ist laut WestLB Swiss Re, deren Rating derzeit noch auf "Kredit-Watch steht. "Wenn sie um ihr Rating kämpfen wollen, kommen sie an einer Kapitalerhöhung nicht vorbei." Diese dürfte jedoch problematisch werden, da Swiss Re bereits im vergangenen Jahr den Anleihemarkt in Anspruch genommen hat.

+++ Simone Apel vwd/12.09.2002 - 16:13 Uhr

prof - Donnerstag, 12. September 2002 - 18:15
Eine KE in dieser Börsenverfassung? Das bringt ordentlich Druck auf den Kurs.

Wäre ich HR, würde ich lieber weniger rückversichern. Wenn das alle so machen, steigen die Preise und die Sache rechnet sich wieder ...
:-) Prof

aquamarin - Sonntag, 15. September 2002 - 21:31
Aus der FTD vom 16.9.2002 www.ftd.de/converium
Converium: Riskante Finanzgeschäfte bei Rückversicherern
Von Herbert Fromme, Monte Carlo

Der Chef des Rückversicherers Converium Dirk Lohmann hat vor Spätfolgen der Finanzrückversicherung für einige Marktteilnehmer gewarnt. Einige Versicherungs- und Rückversicherungskonzerne werden in den nächsten Jahren hohe Verluste aus Finanzgeschäften aufdecken müssen.

"Unter der Oberfläche kocht einiges, das bald hochkommt", sagte Dirk Lohmann, Vorstandschef des Schweizer Rückversicherers Converium, in einem Interview mit der Financial Times Deutschland beim Rückversicherertreffen in Monte Carlo.

"Die so genannten neuen Risiken, die sie in den 90er Jahren gezeichnet haben, liegen mehreren Gesellschaften schwer im Magen", sagte Lohmann. Das sind schlechte Nachrichten für die Branche. Sie ist zurzeit ohnehin arg gebeutelt durch Schäden aus dem World Trade Center und anderen Großereignissen, schlechten Anlageergebnissen sowie der Notwendigkeit, die Reserven deutlich zu verstärken. Nur die in den letzten Monaten durchgesetzten höheren Preise im Kerngeschäft geben Hoffnung.


Vor zehn Jahren hätten viele Gesellschaften wegen der schlechten Marktsituation und niedriger Preise in der Rückversicherung neue Geschäftsfelder gesucht. "Dabei haben Rückversicherer und einige Erstversicherer den Investmentbanken große Risiken abgenommen." In erster Linie handelte es sich um die Absicherung von Unternehmensanleihen (Corporate Bonds) und von Darlehensgeschäften, die von den Investmentbankern arrangiert wurden. Namen betroffener Gesellschaften wollte Lohmann nicht nennen. "Aber da waren große Adressen beteiligt." Sein eigenes Unternehmen, der erst im Dezember 2001 von der Zurich Financial an die Börse gebrachte zehntgrößte Rückversicherer der Welt, sei nicht betroffen. In der Branche werden Axa, Münchener Rück, Swiss Re, General Cologne Re, Scor und Hannover Rück als Beispiele für aktive Marktteilnehmer bei den "neuen Risiken" genannt.


"Nicht vollständig verstandene Risiken eingegangen"


Rückversicherer hätten vor allem Kreditderivate und Sicherungen gegen Kreditausfälle (Credit Enhancement) übernommen. "Dabei sind die Gesellschaften Risiken eingegangen, die sie nicht vollständig verstanden haben", sagte Lohmann. "Die Rückversicherer sehen sich gern als die Investmentbanker der Versicherungsbranche. Aber leider wissen wir sehr viel weniger von den Kapitalmärkten als die direkt Beteiligten."


Die Pleitewelle in den USA und die extrem hohe Volatilität, die sich bei den Firmenanleihen in den letzten Monaten gezeigt hat, wirken sich jetzt negativ aus. Die ersten Unternehmen hätten schon Rückstellungen gebildet. "Da sind insgesamt viele Milliarden Dollar im Feuer. Wenn auch nur wenige Prozent davon schief gehen, macht sich das in den Ergebnissen der betreffenden Gesellschaften bemerkbar", sagte er. Für die Branche, die insgesamt hohen Kapitalbedarf habe, werde das negative Konsequenzen bei den Anlegern haben. "Die Investoren werden enttäuscht sein, wenn das hochkommt. Das war schließlich nicht erwartet worden", sagte Lohmann.

© 2002 Financial Times Deutschland

chinaman - Montag, 16. September 2002 - 11:38
Hannover Rück: Keine Mrd.-Risiken aus Geschäften mit Investmentbanken

Der MDAX-Konzern Hannover Rück teilte am Montag mit, dass es keine Milliardenrisiken aus Geschäften mit Investmentbanken innerhalb des Unternehmens gebe.

Im Zusammenhang mit schlummernden Milliardenrisiken für Rückversicherer durch Geschäfte mit Investmentbanken zur Absicherung von Unternehmensanleihen und Darlehensgeschäften wurde, so das Unternehmen in seiner Mitteilung weiter, heute in der „Financial Times Deutschland“ auch die Hannover Rück als einer der „aktiven Marktteilnehmer bei diesen neuen Risiken“ genannt.

Die Hannover Rück stellt hiermit fest, dass sie das in dem besagten Artikel beschriebene Geschäft nicht betreibt und folglich nicht von möglichen schlummernden Milliardenrisiken betroffen ist.

Aktuell verbucht die Aktie im XETRA-Handel ein Minus von 1,40 Prozent auf 21,09 Euro.

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 16. September 2002