Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Boss: Archivierte Beiträge bis 12. Juli 2002
buylowsellhigh - Mittwoch, 23. Januar 2002 - 12:34
Zeitung/Hugo Boss sieht für 2002 Umsatzplus von 5 bis 7 Prozent

Metzingen (vwd) - Die Hugo Boss AG, Metzingen, kalkuliert für das Geschäftsjahr 2002 trotz eines weltweit schrumpfenden Gesamtmarkts mit einem Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent und einer weiteren Ergebnisbesserung. Das sagte der künftige Vorstandsvorsitzende des Bekleidungsherstellers, Bruno Sälzer, in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Mittwochausgabe). Die Ziele für 2001 würden ziemlich exakt erreicht, also eine Umsatzsteigerung von 18 Prozent auf 1,09 Mrd EUR und ein deutliches Übertreffen des Vorjahresüberschusses. Im November 2001 hatte der Konzern ein Ergebnisplus von 14 Prozent auf 113 Mio EUR prognostiziert.


Mit der Kollektion "Boss Woman" werde man die Gewinnschwelle im laufenden Jahr nicht erreichen, sagte Sälzer, und auch das für 2005 gesetzte Umsatzziel von 150 Mio EUR sei kaum noch erreichbar. Spätestens Ende 2003 müsse mit "Boss Woman" die Gewinnschwelle erreicht werden. Boss könne sich gut vorstellen, einen großen Markenhersteller zu kaufen, teilte Sälzer weiter mit. An Joop und Cinque oder auch Laurel sei man aber nicht interessiert. +++ Hansgeorg Vogel

vwd/23.1.2002/vo/oa/mr

23. Januar 2002, 09:48


Eine äußerst konjunkturbeständige Aktie!
Auf BOSS ist Verlaß...

buylowsellhigh - Mittwoch, 23. Januar 2002 - 12:57
Boss erwägt Kauf einer weiteren großen Modemarke

Boss muß aber erst die Probleme der Damenmode lösen / Mit dem künftigen Vorstandschef sprachen Susanne Preuß und Sabine Krömer

An das Schlimmste mag Bruno Sälzer gar nicht denken: daß sich nämlich "Boss Woman" endgültig als Flop herausstellen könnte. Für diesen Fall gebe es keine Szenarien, sagt Sälzer in seinem ersten Gespräch mit einer Tageszeitung. Mit der Hauptversammlung im Mai übernimmt er den Vorstandsvorsitz des Modekonzerns Hugo Boss von Werner Baldessarini. In den vergangenen Monaten hatte die im Herbst 2000 lancierte Kollektion die Schlagzeilen immer mit negativem Unterton beherrscht. Gefällt nicht, paßt nicht, zu teuer, wird nicht rechtzeitig geliefert - das waren die gängigen Urteile. Die Reaktion der Finanzmärkte blieb nicht aus: Im Sommer vergangenen Jahres sackte die Boss-Aktie binnen kurzem von 35 Euro auf die Hälfte ihres Wertes.

Mittlerweile hat sich Kreativ-Vorstand Massimo Suppancig verabschiedet, und auch die eigens für die Damenkollektion geholte Designerin Grit Seymour mußte das Handtuch werfen. Im Dezember schließlich überraschte Baldessarini mit seinem vorzeitigen Rückzug. In einer knappen Mitteilung ließ der 57 Jahre alte Manager erklären, er wolle sich künftig mehr den "Luxusfaktor Zeit" gönnen und Boss künftig nur noch beraten. Die Hauptversammlung soll ihn daher in den Aufsichtsrat wählen.

Bruno Sälzer, der den Vorstandsvorsitz zusätzlich zur Führung von Vertrieb und Marketing übernimmt, muß die Suppe auslöffeln, die in Mailand eingebrockt wurde. Dort hat Boss groß investiert, eine 250 Mann starke Mannschaft sollte für den großen Wurf sorgen. Inzwischen sind die Ziele revidiert: "Wir werden 2002 mit ,Boss Woman' die Gewinnschwelle nicht erreichen", bestätigt Sälzer die Vermutungen, und auch das für 2005 gesetzte Umsatzziel von 150 Millionen Euro erscheint kaum noch erreichbar: "Wir haben ein Jahr verloren", gesteht Sälzer ein.

Dabei hatte der Handel den Einstieg von Boss in die Damenmode mit einem großen Vertrauensbonus bedacht: "Die Händler haben die erste Kollektion blind gekauft", erinnert sich Sälzer. Das ließ die Verantwortlichen glauben, man sei auf dem richtigen Weg. Schließlich hatte sich der Modekonzern zuvor den Luxus geleistet, eine komplette Null-Kollektion zu entwerfen, um ja keinen Flop zu landen. Heute urteilt Sälzer: Man habe die Zielkundschaft zwar definiert, diese Frauen aber noch gar nicht erreicht - jene, die sich bewußt modisch anziehen und ihre Persönlichkeit darin ausdrücken wollen, ohne sich zu verkleiden; jene, die gut gekleidet sein wollten im Geschäftsleben wie im privaten Rahmen. Daß die Boss-Kundin dabei nicht unbedingt gertenschlanke Modelmaße hat, mußte man inzwischen auch einsehen: Ab Größe 42 dünnte das Angebot schon aus. "Das wird mit der neuen Kollektion, die jetzt an die Händler verkauft wird, schon besser", verspricht Sälzer. Auch die bisherige Hochpreispolitik war falsch, wie Sälzer einräumt: "Es kann nicht sein, daß ein durchschnittlicher Herrenanzug von Boss 400 Euro kostet und die Damen 700 Euro bezahlen müssen." Die Preise für Damenmode sollen deshalb künftig niedriger angesetzt werden.

An der Qualität wolle man aber nicht sparen, betont Sälzer, die Preissenkung müsse eben durch höheres Volumen finanziert werden. Da dieses so schnell nicht zu erzielen ist - Sälzer selbst glaubt nicht, daß in diesem Jahr ein nennenswertes Wachstum realisiert werden könnte -, heißt dies nichts anderes, als daß die Preissenkung den Verlust noch vergrößert, über dessen Höhe Sälzer derzeit noch nicht sprechen mag. Nur eins stellt er klar: "Spätestens Ende 2003 muß mit ,Boss Woman' die Gewinnschwelle erreicht werden."

Die Kollektion, die dann weltweit in den Regalen hängt, muß Anfang kommenden Jahres bereits den Händlern gefallen, viel Zeit bleibt Sälzer also nicht zum Handeln. Bereits in die Wege geleitet ist vor allem die weitgehende Entmachtung der Mailänder Dependance. Dort sind jetzt noch 15 Beschäftigte in der Kreation und etwa doppelt so viele, die Steuerungsaufgaben übernehmen, Tendenz sinkend. Produktion und Logistik, Vertrieb und Marketing werden wieder von Metzingen aus erledigt, wo bisher ein Modekonzern mit einer Milliarde Euro Umsatz erfolgreich gesteuert wird. Sälzer ist überzeugt: "Im nachhinein ist klar: Boss hätte die Damenkollektion - mit dem heutigen Team - genauso in Metzingen wie in Mailand entwickeln können." Die Nähe zur Männerwelt sollte mit dem Gang nach Mailand vermieden werden, aber nun konstatiert Sälzer: "Vielleicht sind wir zu brav rangegangen. ,Boss Woman' darf gerne modisch progressiv und kontrovers sein." Künftig soll in den zwei Dutzend Werken produziert werden, in denen bereits die - übrigens seit 2001 profitable - Damenmode der kleineren, schnell wachsenden und modisch-jungen "Hugo"-Sparte hergestellt wird.

Die Pläne Sälzers gehen freilich weit über die Lösung aktueller Probleme hinaus. Sobald die Damenkollektion auf den richtigen Weg gebracht sei, müsse man ernsthaft über Akquisitionen nachdenken, erklärt er. Dabei denkt der Marketingmann Sälzer in großen Dimensionen und nimmt sich den Luxuskonzern LVMH zum Vorbild, der Marken im Dutzend gesammelt hat. "Wir können uns gut vorstellen, einen großen Markenhersteller zu kaufen", sagt Sälzer. "An Joop und Cinque oder auch Laurel sind wir aber nicht interessiert", sagt er mit Blick auf die zum Verkauf stehenden Marken des angeschlagenen Hamburger Wünsche-Konzerns sowie den Münchner Damenmodekonzern Escada. Wenn die Damenkollektion sich nicht zum totalen Desaster entwickelt, dürfte es am Geld nicht scheitern - bei einer Eigenkapitalquote von knapp 61 Prozent hat Boss genügend Spielraum für eine Übernahme.

Die Probleme mit der Damenmode sind seit Monaten zwar das beherrschende Thema bei Boss, den finanziellen Erfolg des Konzerns aber beeinträchtigt das Experiment bisher nicht massiv. "Wir werden unsere Ziele für 2001 ziemlich exakt erreichen, also den Umsatz um 18 Prozent auf 1,09 Milliarden Euro steigern und den Jahresüberschuß im Jahresvergleich deutlich übertreffen." Im Herbst 2001 hatte der Vorstand für das Gesamtjahr ein Ergebnisplus von 14 Prozent auf 113 Millionen Euro prognostiziert. Für 2002 ist der künftige Boss-Chef nicht ganz so optimistisch. Immerhin kalkuliert er mit 5 bis 7 Prozent Wachstum und einer weiteren Ergebnisverbesserung in einem Gesamtmarkt, der seiner Einschätzung nach weltweit um 2 Prozent schrumpfen wird - nicht nur infolge der Terroranschläge, sondern auch wegen der Krise der New Economy.

Schon im Dezember 2000 habe sich die Stimmung gedreht, hat Sälzer beobachtet, der die Hälfte seiner Arbeitszeit auf Reisen verbringt, in den Metropolen, in denen er den Anforderungen der Märkte auf der Spur ist. In Amerika, dem wichtigsten Markt nach Deutschland, erwartet Sälzer für dieses Jahr immerhin einen Zuwachs im hohen einstelligen Prozentbereich. Ein zweistelliges Wachstum ist für die wichtigen Märkte Frankreich und Spanien eingeplant. In Deutschland, wo etwa 30 Prozent des Umsatzes erzielt werden, soll immerhin ein leichtes Plus erreicht werden.

Zunehmende Bedeutung bei Boss hat der eigene Einzelhandel. Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der in Eigenregie betriebenen Boss-Shops von 20 auf 45 gestiegen, in drei Jahren sollen es 100 sein. Auch die Zahl der Franchisegeschäfte soll von 500 auf 600 steigen. Während über diese Boss-Verkaufsstellen bisher etwa ein Fünftel des Umsatzes erzielt wird, erhofft sich Sälzer aus dieser Vertriebsschiene künftig jährlich 2 Prozentpunkte Zuwachs beim Umsatzanteil, sowohl aus den eigenen Geschäften wie mit Franchisenehmern. "Mit den eigenen Shops, die durchweg in Metropolen sind, lernen wir den Markt noch besser kennen", glaubt Sälzer. Ähnliches gilt für die Eigenproduktion: Um den Anteil der selbstproduzierten Kleidungsstücke wieder in Richtung der 30 Prozent zu bringen, die man bei Boss für ideal hält, hat der Modekonzern die Hemdenfabrik eines früheren Lieferanten in der Schweiz mit 120 Mitarbeitern gekauft und die Kapazität der Fabrik im türkischen Izmir mit 1000 Beschäftigten binnen weniger Monate um 50 Prozent ausgeweitet.

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.01.2002, Nr. 19 / Seite 16

buylowsellhigh - Freitag, 8. Februar 2002 - 10:47
ANALYSE/CSFB stuft Hugo Boss in Ersteinschätzung mit "Buy" ein (6.2.)
Die Analysten der Credit Suisse First Boston (CSFB) haben Hugo Boss in einer Ersteinschätzung mit "Buy" eingestuft. Der negative Einfluss den die Damenkollektion auf den Aktienkurs habe, stelle eine exzellente Kaufgelegenheit dar, bevor Hugo Boss zu alter Stärke zurückkehre. Hugo Boss sollte in der Lage sein, den MDAX outzuperformen, da alle schlechten Nachrichten im Kurs eingepreist seien und die positiven Überraschungen noch anstünden. Sogar für die schwierigen Jahre 2001 und 2002 werde noch ein starkes ROIC von 24,4 und 20,8 Prozent erwartet. Für 2003 werde ein anziehender Trend erwartet, sagen die Analysten. Das Kursziel lautet 37,90 EUR. +++ Matthias Meyer


vwd/6.2.2002/mme/ml/ros

6. Februar 2002, 11:31

Hugo Boss AG: 524550,524553

buylowsellhigh - Montag, 18. Februar 2002 - 18:38
Ausblick/Bei Boss wird weiteres Wachstum erwartet
Metzingen (vwd) - Bei dem Mode-Hersteller Hugo Boss AG, Metzingen, wird auch im Geschäftsjahr 2002 mit einem Zuwachs bei Umsatz und Ertrag gerechnet. Anlässlich der für Mittwoch angesetzten Veröffentlichung erster Konzernzahlen für 2001 hieß es in Branchenkreisen, vor dem Hintergrund der Konjunkturschwäche seien für 2002 zwar keine zweistelligen Zuwachsraten zu erwarten. Gegenüber dem Durchschnitt der Branche werde Boss aber mit fünf bis sieben Prozent wieder überproportional wachsen.


Für 2001 wird Boss nach früheren Konzern-Angaben ein Umsatzplus von 18 Prozent auf 1,09 Mrd EUR ausweisen. Drei von vwd befragte Analysten erwarten im Mittel ein Ergebnis nach Steuern (bereinigt um den Steuereffekt der Sonderdividende) von 112,78 (93,9) Mio EUR. Der Umsatz soll dem Konsens der Analysten zufolge 2001 auf 1.097 (923) Mio EUR und das EBIT auf 176,5 (163,5) Mio EUR gewachsen sein.


Der künftige Boss-Vorstandsvorsitzenden Bruno Sälzer, der zur Hauptversammlung den bisherigen Vorsitzenden Werner Baldessarini ablösen wird, gilt als wesentlich aggressiverer Typ. Sälzer war bereits seit 1998 stellvertretender Vorsitzender. Bei der neuen Geschäftssparte "Boss Woman", die bekanntlich 2002 die Gewinnschwelle nicht erreichen wird, hat Boss nach früheren Angaben Sälzers ein Jahr verloren. +++ Volker Haasemann


vwd/18.2.2002/haa/rio

18. Februar 2002, 15:00

Hugo Boss AG: 524550,524553

buylowsellhigh - Mittwoch, 20. Februar 2002 - 17:02
Ad-hoc-Meldung HUGO BOSS AG

Ad-hoc-Mitteilung übermittelt durch die DGAP. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
HUGO BOSS:

19% Umsatzsteigerung im Jahr 2001 und 8% Zuwachs des Jahresüberschusses

Vorstand und Arbeitsausschuss empfehlen eine Dividendenerhöhung

Metzingen. HUGO BOSS ist im Geschäftsjahr 2001 erneut zweistellig um 19% gewachsen und das zum sechsten Mal in Folge. Der Modekonzern erzielte einen Umsatz von 1.095 Mio. EUR (2000: 923 Mio. EUR) und konnte seine Marktanteile in allen wichtigen Märkten ausbauen.
Gleichzeitig stieg der Jahresüberschuss um 8% auf 107 Mio. EUR (2000 bereinigt: 99 Mio. EUR). Maßgeblich für das Ergebniswachstum, das trotz erheblicher Belastungen aus dem BOSS Damengeschäft erzielt wurde, waren der hohe Umsatzanstieg und eine niedrigere Steuerbelastung. Noch stärker legte das Ergebnis je Aktie nach DVFA/SG zu. Es stieg um 14% auf 1,52 EUR je Aktie (2000: 1,33 EUR).
HUGO BOSS setzt die ergebnisorientierte Dividendenpolitik der letzten Jahre fort. Vorstand und Arbeitsausschuss des Aufsichtsrats empfehlen eine um 7% oder 0,05 EUR höhere Dividende je Aktie. Damit würden 0,75 EUR je Stammaktie und 0,76 EUR je Vorzugsaktie an die Aktionäre ausgezahlt.

20. Februar 2002

Ende der Ad-hoc-Mitteilung (c)DGAP 20.02.2002

alles im grünen Bereich.Ich denke die Probleme mit der Damenkollektion sind nur vorübergehender Natur.

buylowsellhigh - Donnerstag, 28. Februar 2002 - 22:03
"Boss Woman"-Verlust 2001 doppelt so hoch wie geplant

(korrigierte Fassung)
Metzingen (vwd) - Die Hugo Boss AG, Metzingen, hat den Verlust ihres neuen Geschäftsbereichs "Boss Woman" mit 27,8 Mio EUR beziffert. Geplant war ein Fehlbetrag von 13,0 Mio EUR, wie aus einer Präsentation des Bekleidungsherstellers am Mittwoch auf einer Investorenkonferenz der Deutsche Bank in Frankfurt hervorging. Der Umsatz von "Boss Woman" blieb mit 48,9 Mio EUR unter dem Plan von 55,0 Mio EUR. Ferner nannte Hugo Boss für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Cash-Flow von 141,9 (125,7) Mio EUR. Die Zahlen ergänzen den jüngst veröffentlichten Geschäftsausweis für 2001.
vwd/28.2.2002/haa/rio

stephan - Freitag, 1. März 2002 - 00:15
Naja, immerhin kann man sich ausrechnen wie der Gewinn positiv beeinflußt würde, wenn man dieses traurige Kapitel Boss Woman (Von den Kennziffern DotCom like) beendet bzw. doch zum Breakeven bringt. Vielleicht kommt Boss noch so unter Druck, daß ich sie ins Kons. Musterdepot aufnehmen "muß". Dann könnte eine meiner "Halten"- Positionen aufgelöst werden.

Aber immer mit der Ruhe...

buylowsellhigh - Freitag, 1. März 2002 - 22:15
stephan: sehe ich ganz genauso.Ich habe erst einen Anfangsbestand, den ich genauso wie bei Gerry Weber vergrößern und verbilligen möchte.Aber meistens kommt es anders und zwar als wie man denkt...

buylowsellhigh - Dienstag, 19. März 2002 - 20:30
"HB"/Sälzer: Boss soll ein Mehrmarkenunternehmen werden
Düsseldorf (vwd) - Die Hugo Boss AG, Metzingen, soll durch Zukäufe zu einem Mehrmarkenunternehmen gemacht werden, wenn die vor gut einem Jahr schlecht gestartete Damenkollektion Boss Woman ein Erfolg wird. Das sagte der künftige Vorstandsvorsitzende Bruno Sälzer dem "Handelsblatt" (HB - Mittwochausgabe). Details über seine Akquisitionspläne wolle er noch nicht mitteilen.
vwd/12/19.3.2002/nas/bb

buylowsellhigh - Mittwoch, 27. März 2002 - 20:23
Hugo Boss nimmt zweiten Anlauf für Damenkollektion (Zus)
Metzingen (vwd) - Der Bekleidungs-Hersteller Hugo Boss AG, Metzingen, nimmt einen zweiten Anlauf, Damenmode auf den Markt zu bringen, nachdem der erste Anlauf nicht den erhofften Erfolg gebracht hatte. Wie der designierte Vorstandsvorsitzender des Herren-Bekleidungs-Herstellers, Bruno Sälzer, am Mittwoch bei der Vorlage der Konzernbilanz 2001 in Metzingen sagte, wird das bisherige "Boss Woman"-Geschäft in die Konzern-Organisationsstruktur integriert.

Die Kollektionsaussage, die Passform, die Verarbeitungsqualität und die Logistik sollen "optimiert" werden. Im zweiten Halbjahr 2003 soll "Boss Woman" nunmehr den Break-Even ereichen. Der Boss-Ausflug in die Damenmode hat 2001 dieser Sparte ein negatives Ergebnis vor Steuern von 27,8 Mio EUR gebracht. Geplant waren nur minus 13,0 Mio EUR. Der Umsatz der neuen Sparte blieb mit 48,5 Mio EUR hinter den geplanten 55,0 Mio EUR zurück. Der gesamte Konzern erwartet im Geschäftsjahr 2002 eine Jahresüberschuss, der mindestens auf dem Vorjahresniveau von 107 Mio EUR liegt. Der Umsatz werde 2002 um fünf Prozent auf 1,15 Mrd EUR steigen, erklärte Sälzer.

Im Geschäftsjahr 2001 nahm der Umatz um 19 Prozent auf 1,095 Mrd EUR zu. Der Jahresüberschuss lag unbereinigt mit 106,6 Mio EUR unter dem Vorjahreswert von 109,0 Mio EUR. Der Hauptversammlung am 28. Mai 2002 wird eine auf 0,76 (0,71) EUR aufgestockte Vorzugsdividende und eine auf 0,75 (0,70) EUR erhöhte Dividende je Stammaktie vorgeschlagen.

Das DVFA/SG-Ergebnis je Aktie stieg auf 1,52 (1,33) EUR. Dagegen ging die Umsatzrendite nach Steuern auf 9,7 (11,8) Prozent zurück. Die Belegschaft wuchs im Jahresdurchschnitt auf 4.240 (3.394) Mitarbeiter. Der Konzern will 2002 weltweit die Zahl der Boss-Shops auf 570 (520) erhöhen, davon in Deutschland auf 86 (77). In Kürze werden Boss-Shops in Tokio und Madrid eröffnet.

Während der Umsatztrend weltweit nach oben zeigt, ging er in Deutschland bisher zurück. Ursache ist laut Sälzer die Euro-Einführung, die den Kunden verunsichert habe. Boss sieht sich als europäisches Untenehmen, dessen Umsatz zu zwei Dritteln in Europa generiert wird. Gleichzeitig sei Boss aber auch zu einem großen Spieler in Amerika mit einem Umsatzanstieg in 2001 auf 252 (200) Mio EUR geworden.

Der bisherige Vorstandsvorsitzende, Werner Baldessarini, wechselt per 1.Juni 2002 in den Afsichtsrat. Er gehört dem Untenehmen seit 27 Jahren an. Künftig will er sich mehr um die Boss-Luxus-Marke seines Namens, "Baldessarini" kümmern. Der Umsatz dieser Sparte lag in den vergangenen Jahren lediglich im unteren zweistelligen Bereich. Er nahm 2001 auf 20,4 (13,4) Mio EUR zu.
27.3.2002

prof_b - Mittwoch, 27. März 2002 - 20:54
Ich finde es durchaus vernünftig, weiter an der Boss-Woman Strategie festzuhalten. Markenname ist Markenname, da kommen die Frauen auch noch dahinter ...

buylowsellhigh - Mittwoch, 3. April 2002 - 21:49
ANALYSE/Credit Suisse: Preisdruck macht Boss zu Kaufgelegenheit
Nach Einschätzung von Credit Suisse First Boston zählt Boss zu den besten Anlagemöglichkeiten in der Bekleidungsbranche. Die Analysten bestätigen die Einstufung "Buy" mit der Begründung, das Management werde Boss Woman auf einen "gewinnträchtigen Wachstumspfad" führen. Außerdem könne Boss auch in Zukunft weitere Marken aufnehmen. Die Aktie habe ein Aufwärtspotenzial von 37 Prozent, das Kursziel wird auf 37,90 EUR beziffert. Den derzeitigen Preisdruck bezeichnen die Analysten als Kaufgelegenheit.
3.4.2002

chinaman - Sonntag, 9. Juni 2002 - 10:29
HUGO BOSS - Spiegel online

Der Bilanzschneider von New York

Das finanzielle Desaster des Metzinger Modekonzerns Hogo Boss droht sich zum handfesten Skandal auszuweiten. Der Chef der US-Sparte, Marty Staff, hat womöglich versucht, mit aufgeblähten Umsatzzahlen sein Gehalt aufzubessern.

Stuttgart - Der 13. Mai war der Tag der großen Abrechnung. Höchstpersönlich flog der neue Hugo Boss-Chef Bruno Sälzer nach New York, um seinen Statthalter Marty Staff zu feuern. Das Loch in der Bilanz der US-Tochter in Höhe von rund sechs Millionen Euro war nicht mehr zu übertünchen, Konsequenzen unvermeidlich.
Doch offenbar steckt noch viel mehr hinter der Entlassung als nur ein schlecht verlaufener Geschäftsgang. Nach Informationen der "Stuttgarter Zeitung" hat der geschasste US-Chef über Jahre hinweg systematisch Waren in die Läden gepumpt, um die Umsätze auf dem Papier zu erhöhen. Dass Hemden, Anzüge oder Schuhe tatsächlich nicht zu verkaufen waren, ließ Staff anscheinend kalt.

Der Grund: Staffs Vertrag sieht bei einem geschätzten Grundgehalt von rund einer Million Euro pro Jahr, wie in der Branche üblich, Boni für Umsatz- und Gewinnsteigerungen vor. Durch aufgeblähte Lieferungen konnte der Manager sein Gehalt offenbar um ein Mehrfaches steigern, wie die Zeitung berichtet. Das Blatt zitiert einen ehemaligen Handelspartner der Modefirma, der mit einer Dezemberlieferung einmal das Mehrfache der bestellten Waren bekommen habe: "Der Grund für solche Lieferungen war jedem in der Branche klar. Das kam alles in die Bilanz und pumpte sie ordentlich auf".

In der US-Zentrale wurde der Zustand offenbar jetzt kritisch, weil die zuviel gelieferte Ware aus allen Landesteilen zurückkam und die Lager überquellen ließen. Wichtig Geschäftspartner kündigten ihre Verträge. Am Tag der Abrechnung musste Hugo Boss seinen US-Umsatz 2001 um sechs Millionen nach unten korrigieren. Die US-Sparte erwirtschaftete nach den neuen Konzernangaben statt 1,2 Millionen Euro Gewinn nun 4,8 Millionen Euro Verlust. Nicht zuletzt, weil Sälzer für die Einstellung von Staff verantwortlich war, geriet der Boss-Chef auf der Hauptversammlung am 28. Mai deshalb schon an seinem ersten Tag an der Spitze des Unternehmens unter Beschuss.

Dass der Skandal irgend wann bekannt werden musste, war in der Branche offenbar vielen klar - nur den Chefs in der schwäbischen Zentrale nicht. Die "Suttgarter Zeitung" zitiert Insider, laut denen Staff das Geld mit beiden Händen aus dem Fenster geworfen haben soll. Das Blatt berichtet von Jamaika-Reisen der Mitarbeiter auf Firmenkosten und Hubschrauberflügen für Kunden.

Ob der Nachfolger von Staff, Tony Lucia, die Probleme in den Griff bekommen wird, daran zweifeln Branchenkenner. Denn Lucia war einer von Staffs engsten Mitarbeitern. Ein Händler: "Toni wusste, was in New York passierte. Mit ihm macht Boss keinen sauberen Schnitt."

buylowsellhigh - Sonntag, 9. Juni 2002 - 12:19
Bin seit einigen Wochen raus bei Boss.Weil ich günstigere Aktien gefunden habe.Wenn der Kurs vielleicht noch ein bißchen zurückgeht ergibt sich besonders bei den Stämmen wieder eine Kaufgelegenheit.Ich denke mal die Probleme, die Boss hat, werden gelöst.

stephan - Sonntag, 9. Juni 2002 - 16:07
Das ist doch wirklich kein Drama, was die Firma langfristig belastet. Betrüger gibt es überall.

Ich halte die Stämme und werde den Bestand auch ausbauen. Weiterhin ist Boss ein Kanidat für das Musterdepot.

chinaman - Montag, 10. Juni 2002 - 10:39
Ich kann nur meine (subjektive) Meinung sagen: Wäre Boss am NM notiert, wäre das gleiche Ereignis mindestens 50 % Kursverlust "wert" gewesen.

:-)
Gruss
Chinaman

stw - Montag, 10. Juni 2002 - 18:41
"Wäre Boss am NM notiert, wäre das gleiche Ereignis mindestens 50 % Kursverlust "wert" gewesen"

Oh wie wahr !!! Ich würde auf jeden Fall mit dem Einstieg noch warten, ob da etwa die ganze Wahrheit auch nur scheibchenweise ans Tageslicht kommt. Mich verwundert besonders, dass einer der engsten Mitarbeiter dieses Betrügers sein Nachfolger wird. Wenn der davon nichts mitbekommen hat, dann kann er ja wohl nicht besonders helle sein...

:-) stw

stw - Freitag, 12. Juli 2002 - 11:37
Trotz (oder genau wegen) dieser Unsicherheiten: um 15 EUR sind die Boss-Stämme für mich ein glasklarer Kauf mit erstklassigem Chance-Risiko-Verhältnis. M.E. ist in diesem Kurs bereits eine Umsatz/Gewinnwarnung für 2002 enthalten, die ich mir durchaus vorstellen könnte aufgrund des schlechten Konsumklimas. Ich werde hier irgendwann an den nächsten schwachen Tagen vorsichtig einsteigen und bei weiter fallenden Kursen wohl konsequent nachlegen...

:-) stw

nachtigaller - Freitag, 12. Juli 2002 - 11:49
Die Gewinnwarnung hatten wir bereits. Ob
noch eine kommt, ist schwer einzuschätzen.
Ich selbst gehe eigentlich nicht davon
aus und habe aus denselben Gründen heute
gekauft.
Und dabei habe ich mich noch über Prof´s
Chartwarnungen mental hinwegsetzen müssen,
was gar nicht so einfach war ;-)

prof - Freitag, 12. Juli 2002 - 11:54
Und hier ist die Warnung schon:
Technische Erholung ist jederzeit drin, aber:
- das Septembertief bietet keine Unterstützung
- MDAX ist voll im Eimer

Wir haben Juli, das dicke Ende kommt fast jedes Jahr im September.
Cash halten - Prof

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