Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Deutsche Telekom: Archivierte Beiträge bis 11. Juli 2002
stw - Freitag, 17. Mai 2002 - 09:13
Also kaum lässt man Euch mal für ein paar Tage aus dem Auge und schon muss ich die Telekom in einem unserer Musterdepots entdecken - das darf doch nicht wahr sein... ;-)

Aber Spass beiseite: ich weiss wirklich nicht, warum Du Dir das antust, Stephan. Bin mal gespannt, ob ich mich da langfristig wirklich täusche. Prior übertreibt mit seinem Kursziel 0 sicher und die Politik wird eine Pleite nicht zulasssen, aber ich glaube nicht, dass die Telekom auf absehbare Zeit wieder schwarze Zahlen schreiben wird. Von den angeblich überzogenen Immobilienwerten in der Bilanz mal ganz abgesehen.

:-) stw

P.S. Und zu allem Unglück auch noch SAP ? Als nächstes kommt aber nicht noch MLP dazu, oder ?*kopfschüttel*

mib - Freitag, 17. Mai 2002 - 15:34
Info zu WCOM in USA:

die "Kaufempfehlung" beruht allein auf der Tatsache, dass Aktien, die aus dem S&P500 rausgeflogen sind, im Durchschnitt!!! in den naechsten Monaten ca.45% zugelegt haben...
...sagt briefing.com...

ich wuerde die trotzdem nicht kaufen....

mib

chinaman - Mittwoch, 22. Mai 2002 - 09:41
Trotz Zuwachses im Festnetz


Telekom macht geringeren Vorsteuergewinn


Die Deutsche Telekom hat im ersten Quartal dieses Jahres wie von Analysten erwartet einen deutlichen Geschäftseinbruch in der Festnetzsparte verzeichnet.

rtr/vwd BONN. Die Telekom teilte am Mittwoch in Bonn mit, bei steigendem Umsatz sei in der Festnetz-Sparte der Vorsteuergewinn auf 694 Millionen Euro von 1,322 Milliarden Euro im Vorjahresquartal gesunken. Der Sparten-Umsatz habe mit 7,44 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau gelegen, teilte das Unternehmen weiter mit.

Der Dax-Konzern meldete am Mittwoch ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 3,8 Mrd. Euro nach 3,6 Mrd. Euro im Vorjahresquartal. Sieben befragte Experten hatten im Schnitt ein Ebitda von 3,9 Mrd. Euro erwartet. Der Nettoverlust vergrößerte sich vor allem durch Abschreibungen auf neu konsolidierte Gesellschaften auf 1,8 Mrd. Euro gegenüber 0,4 Mrd. Euro vor einem Jahr. Der Umsatz legte um 15 Prozent auf 12,8 Mrd. Euro zu - Ende April hatte die Telekom noch ein vorläufiges Plus von 16 Prozent erwartet.


HANDELSBLATT, Mittwoch, 22. Mai 2002, 08:43 Uh

chinaman - Mittwoch, 22. Mai 2002 - 09:45
Für Ihre neue Anleihe zahlt die DT ja offensichtlich etwas mehr als 8 % Zinsen. Da erscheint ja zumindest die Anleihe attraktiv !

;-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Mittwoch, 22. Mai 2002 - 11:26
Telekom: Nettoverlust im Quartal verfünffacht (WO)


Der Sommer bringt keine Sonne für die T-Aktie

Vorstandschef Ron Sommer enttäuscht mit „unserer“ Deutsche Telekom. Der Nettoverlust des ersten Quartals fällt deutlich höher aus als erwartet. Auch das operative Geschäft liegt unter den Schätzungen der Analysten. Das tut der Volksaktie nicht gut. Sie fällt im frühen Handel um mehr als 3 Prozent und bleibt damit weiter klar unter ihrem Emissionskurs von 14,30 Euro aus dem Jahre 1996.

Die Deutsche Telekom verliert 1,81 Mrd. Euro, Experten hatten mit lediglich 1,25 Mrd. Euro gerechnet. Im Vorjahr waren noch 358 Mio. Euro verloren worden. Operativ wird das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) zwar mit 3,78 Mrd. Euro in schwarzer Tinte geschrieben. Analysten waren jedoch im Vorfeld von 3,91 Mrd. Euro ausgegangen. Im Vorjahr waren plus 3,62 Mrd. Euro erwirtschaftet worden. Auch der Umsatz blieb unter den Prognosen. Er stieg um 15,2 Prozent auf 12,8 Mrd. Euro. Der Markt erwartete jedoch einen Anstieg von 16 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro. Dies hatte die Telekom Ende April noch in Aussicht gestellt.

Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Sparten T-Mobile und t-online. Der Umsatz des Festnetzbereichs T-Com lag mit 7,44 Mrd. Euro leicht unter Vorjahresniveau, T-Systems gab deutlich nach. Der Auslandsanteil am Umsatz stieg dank der Erstkonsolidierung der US-Mobilfunk-Tochter VoiceStream von 21 auf 33 Prozent. Die Quartalsergebnisse von T-Mobile waren bereits Ende April veröffentlicht worden. Der größte deutsche Mobilfunkbetreiber steigerte seinen Umsatz auf 4,5 Mrd. Euro, das EBITDA-Ergebnis kam auf 1,2 Mrd. Euro.

Der Milliarden-Verlust wird mit hohen Abschreibungen auf neu konsolidierte Gesellschaften begründet. Aber auch das schwache Abschneiden der Festnetz-Sparte belastet. Hier sank der Vorsteuergewinn im Jahresvergleich von 1,32 Mrd. auf 694 Mio. Euro.

Die Telekom bekräftigt unterdessen ihre Prognose, die Erlöse im Gesamtjahr um etwa 10 Prozent zu steigern und ein EBITDA in der Spanne zwischen 15,9 und 16,9 Mrd. Euro zu erzielen. Zumindest im zweiten Halbjahr soll das EBITDA-Ergebnis zweistellig wachsen, heißt es aus Bonn. Hier spekuliert man vor allem auf entsprechende Ergebnisbeiträge von Voicestream. Das Nettoergebnis wird aber negativ ausfallen.

Die jüngste Talfahrt der T-Aktie begann, als die Telekom vor drei Wochen beim operativen Ergebnis des ersten Quartals ein Plus im lediglich einstelligen Prozentbereich verkündet hatte.

In der kommenden Woche hält die Gesellschaft ihre Hauptversammlung ab, auf der eine Kürzung der Dividende und gleichzeitig eine deutliche Anhebung der Vorstandsbezüge beschlossen werden soll. Da konnte es sich Sommer eigentlich nicht erlauben, einen solch unerwartet hohen Quartalsverlust auszuweisen.

Der Druck auf den Vorstandsvorsitzenden wächst unterdessen. Eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Inra hat ergeben, dass 44 Prozent der Deutschen den Rücktritt von Sommer wollen. Nicht einmal ein Viertel spricht dem langjährigen Konzern-Lenker das Vertrauen aus, wie es in der heute veröffentlichten Befragung heißt. Das Institut hatte Mitte Mai im Auftrag von „Focus-Money“ 500 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger befragt.


w:o Autor: Klaus Singer, 10:47 22.05.02

prof_b - Mittwoch, 22. Mai 2002 - 11:35
Die Aktionäre können sich auf ihre wahrscheinlich letzte Dividende für die letzten Jahre "freuen" ...

buylowsellhigh - Donnerstag, 23. Mai 2002 - 02:12
Bitte kein Mitleid für die Aktionäre: Dummheit gehört bekanntlich bestraft!

j_r_ewing - Donnerstag, 23. Mai 2002 - 17:26
Die DT macht kräftig Miese - NA SOWAS !! Wer hätte das gedacht ?????

Ich picke mal die beiden wesentlichen Zahlen heraus :

Ebitda : 3,8 Mrd. Euro nach 3,6 Mrd. Euro im Vorjahresquartal
(Höhe der Zinszahlungen ?)

Umsatz : "stieg um 15,2 Prozent auf 12,8 Mrd. Euro. Der Markt erwartete jedoch einen Anstieg von 16 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro."

Na, wenn das kein Grund ist, in allgemeines Geflenne auszubrechen... *ROFL*

Denkt denn eigentlich derzeit niemand mehr über seine Nasenspitze hinaus ?

Kritisieren muß ich nur zweierlei:
daß in der gegenwärtigen Lage
- das knappe Geld für Dividenden rausgeschmissen wird,
- der Vorstand die Stirn hat, noch mehr Geld abzocken zu wollen - ich hoffe, sie hauen ihm seinen Antrag um die Ohren, bis die Fetzen fliegen - vom Papier oder vom Vorstand...

JR ;-)))

prof_b - Donnerstag, 23. Mai 2002 - 18:02
Erneute Ratingsenkung!

Moody's hat am Donnerstag mit einer Herabstufung des Rating-Ausblicks auf "negativ" von "stabil" reagiert

trick17 - Sonntag, 26. Mai 2002 - 21:22
Hi,
wollte mal was zum Q-Bericht schreiben.
Cash ist eigentlich genug da. Cash-Flow war
mit ca. 2,5 Mrd Euro sehr positiv in Q1.
Enorm hoch waren die Abschrebungen:
Fast 4 MRD Euro! in einem Quartal!
In der Bilanz stehen über 80 MRD Euro
imm. Vermögen. Das Eigenkapital betrögt hiervon
nur ca. 80%. Man kann also die ganzen Luftnummern
nicht auf einmal abschreiben,
da dann der Laden überschuldet wäre.
EIne extrem angespannte Situation finde ich.

Eigentlich ist die Telekom überschuldet,
hat aber einen deutlich postiven Cash-Flow.
Die Bilanzsumme beträgt etwas mehr als 160
MRd Euro. Das ist echt heftig viel,
aus meiner Sicht.

Die Bilanz ist so ziemlich das Gegenteil von der
Bilanz von Krones oder König und Bauer.
Der unternehmerische Spielraum
der Telekom wird immer kleiner.

trick17

stephan - Sonntag, 26. Mai 2002 - 21:36
@ trick 17

Du hast recht, wenn man die Luft aus dem immateriellen Vermögensgegenstände rausläßt ist

1. das EK futsch

2. plötlich ein profitabler Konzern entstanden, da die GUV nicht mehr von dem Abschreibungen belastet wird.

Die letzte Woche hat wieder gegen alle Unkenrufen gezeigt wie interessant die Telekom für Anleihenkäufer ist. Völlig überzeichnet. Sicherlich die Zinsen sind hoch, allerdings sind die Laufzeiten auch ordentlich. Jetzt muß man Hr. Sommer nur noch einen krisenerprobten glaubwürdigen Fachmann vor die Nase bzw. zur Seite stellen. Es wär schon toll mal jemanden an der Spitze haben, der charakterstark Chancen und Probleme darstellen kann. Aber das gibt es ja kaum noch. Sicherlich wäre die Börse ersteinmal irritiert, aber langfrisitig kommt so das Vertrauen zurück.

chinaman - Dienstag, 28. Mai 2002 - 16:03
Von der heutigen HV der DT gibt es bei

http://www.dm-online.de


einen Live-Ticker. Ganz so wie aus dem Fussballstadion. Laut SdK ist die T-Aktie ein Investment für Masochisten ;-)

@ stephan: mach Dir nichts draus, ich habe auch Aktien im Depot von denen ich manchmal denke, ich müsse Masochist sein


:-))
Gruss
Chinaman

stephan - Mittwoch, 29. Mai 2002 - 17:25
@ chinaman

Masochist??? Inkl. der Dividende habe ich doch noch (Ich hoffe das blebt auch so) nichts verloren. Es macht schon einen Unterschied ob man die Telekom bei 15, 30 oder 90 Euro gekauft hat.

j_r_ewing - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 04:30
bzgl. Stephan Sonntag Punkt 2. :
Ahhh - jemand, der mich versteht...! :-))

So hört doch endlich auf, mit der Buchgymnastik rumzumachen! Insoweit Fehler passiert sind, ist der Schaden längst da, egal wie man ihn in zeitliche Portiönchen schneidet; seht lieber darauf, wie von hier aus das weitere Geschäft läuft : gar nicht mal so ungut! :-))

chinaman - Donnerstag, 30. Mai 2002 - 12:55
@ stephan: War nur ein auf das SDK Statement bezogener Scherz !

chinaman - Freitag, 21. Juni 2002 - 17:14
Telekom-Bilanz wieder in der Diskussion Seite 1/2
[ 20.06.02, 10:07 ]
Von Joachim Dreykluft (BO)




Dieser Satz ist höchst brisant: "Im Ergebnis sei die gesamte Vermögensbewertung bei der Telekom falsch", zitiert die Financial Times Deutschland indirekt aus einem geheimen Bericht des Bundesrechungshofes.

Hauptkritikpunkt der Behörde ist der Buchwert der Immobilien. 1995, als die ehemalige Behörde erstmals eine Bilanz aufstellte, wurde er mit 6,6 Milliarden Euro angegeben. Anschließend sammelte der Bund drei Mal bei den Bürgern Geld für T-Aktien ein.

Nach einer Sonderprüfung musste Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick im Dezember 2001 einräumen: Tatsächlich liegt der Buchwert nur bei 4,1 Milliarden Euro. Dennoch gelang es dem Telekom-Vorstand vor einem halben Jahr, die Bewertungsdiskussion klein zu halten. Jetzt kommt sie durch die Kritik des Rechnungshofes wieder auf die Titelseiten der Wirtschaftspresse.

Die behördlichen Prüfer kritisieren insbesondere, bei der erneuten Betrachtung 2001 seien ausschließlich Grundstücke mit niedrigerem Wert angesetzt worden. Die Gebäude stünden immer noch mit dem viel zu hohen Beträgen von 1995 in den Büchern.

Die Diskussion um die T-Aktie droht jetzt auch noch zum Wahlkampfthema zu werden.






Der Rechnungshof stellt eine klare Forderung an die Bundesregierung, die den Bund als größten T-Aktionär vertritt: Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) soll über seinen Staatssekretär und Telekom-Aufsichtsrat Heribert Zitzelsberger auf eine erneute Korrektur drängen. Das Brisante daran: Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen Telekom-Chef Ron Sommer.

Für den wird politisch die Luft dünn. Aus Kreisen von Unions-Kanzlerkandidat Edmund Stoiber (CSU) wird kolportiert, im Falle eines Wahlsieges werde es Veränderungen an der Telekom-Spitze geben. Die letzte Äußerung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) zum Thema war dagegen, Sommer leiste gute Arbeit.

Die T-Aktie notiert inzwischen unter der psychologisch wichtigen Marke von zehn Euro. Charttechnisch ist damit der Weg nach unten frei. Aus Substanzgesichtspunkten rät boerse-online.de jedoch zum HALTEN.

Frühere Berichte

Zum Ertrags- und Substanzwert der Aktie:
T-Aktie ein unkalkulierbares Risiko (17.06.02)

Zu den sieben größten Problemen der Telekom:
Telekom: Auch die 13 hält nicht (03.05.02)

Zur Immobilienbewertung:
Telekom rechnet sich ihre Häuser teuer (19.12.01)

Empfehlung: HALTEN
Kurs am 20. Juni: 9,90 Euro
Stoppkurs: 8,00 Euro

j_r_ewing - Donnerstag, 4. Juli 2002 - 03:40
Nachdem Bernecker vor Wochen von dem Angriff der Londoner Hedge Funds auf die DT sprach, schreibt er jetzt (d.h. Mittwoch der vorigen Woche):
"Die Baisse-Spekulation in der DT umfaßt z.Zt . einen Marktwert von etwa 4 Mrd. E, also fast 10% des gesamten Börsenwertes. Gut 60% aller Aktien liegen aber in festen Händen (Bund, KfW). Der Freefloat, der für Leihgeschäfte zur Verfügung steht, dürfte nicht höher als 20% betragen, also rund 8 Mrd E, die damit faktisch leerverkauft sind. (...)
Die Hedge Funds decken sich ein. Die Baissespekulation ist zu Ende. Dies erfahre ich aus sehr zuverlässiger Quelle aus Frankfurt und London."

In der Tat ist überraschend, welche relative Stärke die DT in den letzten TAgen gewonnen hat, vor allem, wenn man bedenkt, wie über sie hergezogen wurde !

Wäre da nicht das taumelnde Umfeld, würde ich jetzt zwischen 9 und 8 einsteigen !

Gruß
JR

j_r_ewing - Mittwoch, 10. Juli 2002 - 23:35
[Bedenkenswertes zur Lage in der Branche :]
[[sollte eigentlich ein Thread zur Branche werden, unter "Auslandswerte"; klappte aber nicht]]

http://nachrichten.boerse.de/anzeige.php3?id=3f7efb19

Engelbert Hörmannsdorfer :
Telekom-Krise – Telekom-Chance

Ach, unsere Volksaktie – (magenta-)rot ist nicht nur das Unternehmenslogo, sondern mittlerweile auch das Ergebnis unterm Strich. Und jetzt wird Lenker Ron Sommer noch mit hanebüchenen Nachfolgegerüchten konfrontiert. Aber wenn wir es nicht nur durch die magentarote Brille betrachten, dann steckt in der jetzigen Krise auch eine echte Chance.

Schauen wir mal über den grossen Teich. Realistisch gesehen ist die Pleite des dortigen Riesen Worldcom nicht mehr aufzuhalten und vermutlich werden viele Banken dabei sehr viel Geld verlieren – aber es wird auch Gewinner geben. [und Obacht - im folgenden Satz kann man mehr über unsere Welt erfahren als in so manchem Studium der Gesellschaftswissenschaften : ] »Nichts riecht so angenehm, wie der Verwesungsgeruch der Konkurrenz«, heisst es im Wirtschaftsleben. In der Tat wäre eine Worldcom-Pleite für viele ein Segen. Denn der weltweite Markt für Telekommunikationsdienste leidet unter einer massiven Überkapazität. Global Crossing hat es schon erwischt, aber das reichte noch nicht. Doch nach einer Worldcom-Pleite würde sich vermutlich eine Unterdeckung des weltweiten Bedarfs ergeben – und das wäre gut für die Konkurrenz. [ !!! das wäre in der Tat ein absoluter Wendepunkt im TK-Markt !!! ]

In den USA gibt es vor allem drei hinlänglich bekannte Konkurrenten, die bei ihren weltweit Aktivitäten davon profitieren können: Level3 (bekam gerade eine kräftige Finanzspritze), Qwest und Cable & Wireless. Innerhalb der USA kommen noch zwei weitere hinzu: Verizon und Sprint FON. Was die Kursentwicklungen angeht, so wurden alle Worldcom-Konkurrenten in Folge des Skandals in »Sippenhaft« genommen und mit in den Keller geschickt. Allerdings völlig unbegründet. Denn die betrügerischen Buchungen bei Worldcom haben beispielsweise nichts gemeinsam mit der sehr konservativen Bilanzierung von Sprint [ !! ]. Trotzdem landete die gesammelte Konkurrenz in der Nähe des 52-Wochen-Tiefs. [ !! ] Interessanterweise hat sich mit der IDT Corp. ein Telekom-Zuliefererkonzern relativ schnell aufgemacht, und für Worldcom-Teile ein Übernahmeangebot von 5 Mrd. USD hingelegt.

Besonders interessant ist die Situation bei Worldcoms US-Konkurrenten AT&T. Der US-Telekom- Gigant hat nämlich im Moment alle Optionen offen. Mit Comcast gibt es eine Vereinbarung, dass sie bis zum Jahresende das Breitbandgeschäft von AT&T übernehmen werden. Und das bedeutet: Konsolidiert sich jetzt der Breitbandmarkt, dann – so munkeln Insider auf dem US-Börsenparkett – wird AT&T sein Kabelgeschäft mit Sicherheit behalten. Sollte jedoch wider Erwarten die Pleite von Worldcom noch keine ausreichende Marktbereinigung bewirken, ist AT&T seinen grössten Verlustbringer los. Auch wenn AT&T in den nächsten Tagen vielleicht noch um ein paar Cent fallen sollte, mittelfristig dürfte dieser Wert wieder zu den Gewinnern gehören.

Daran erkennen Sie: In jeder Krise liegt auch eine Chance. Bis aber unsere hiesige Deutsche Telekom von einem Worldcom-Ausfall profitieren könnte, dürften noch etliche Quartale, wenn nicht sogar Jahre ins Land gehen. [Kann ich nicht nachvollziehen. Wird auf dieser globalisierten Szene der lokale Druck-Abfall durch ein auftretendes Konkurrenz-Vakuum nicht den Konkurrenz-Druck im gesamten Raum verringern ? Ist die DT darüberhinaus nicht über Voicestream Teilnehmer des US-Marktes ?? ] Aber alle Minuspunkte scheinen nach 90 Prozent Kursverlusten nun eingepreist zu sein. Das technische Potenzial ist nach wie vor da, wenn auch die schönen neuen Dienste (UMTS) wohl wegen zurückgeschraubter Investitionsbudgets noch etwas länger auf sich warten lassen. [na, dann dauert es halt etwas länger - bei dem Potential...] Antizyklisch könnte sich ein Investment jetzt auszahlen – mit oder ohne Ron Sommer.

Engelbert Hörmannsdorfer

10.07.2002

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Eigentlich wäre Sommers "Köpfung" wirklich ein Geniestreich: es rollt ein Kopf, dem dumpfen Volkszorn ist die Luft aus dem Segel genommen - und kosten tut es fast nix !
Wenn da bloß kein Dödel nachrückt, der die Voicestream der Bilanz-Optik opfert !
Allerdings: wenn da ein Herr Eichel mitreden darf, der nichts außer Sparen im Kopf zu haben scheint, sehe ich schwarz...

Gruß
JR

prof - Donnerstag, 11. Juli 2002 - 10:21
Die Schulden werden sich auch bei einem neuen VV nicht in Luft auflösen. Jeden Tag zahlt man ungefähr 10 Millionen Euro Zinsen.

Die Fehler wurden in den Jahren 1999/2000 gemacht, es wurde zu Höchstpreisen auf Pump gekauft.

Der neue VV kann jetzt auch nur zu Niedrigstpreisen seine Immobilien, IT-Sparte, Kabelnetz usw. verkaufen. Ferdinand Piech wäre der einzige Hoffnungsträger, in diesem Falle würden wohl eher die Zulieferer pleite gehen ...


Den Volkszorn verstehe ich nicht, schließlich hat auch niemand bei 100 Euro Aktienkurs die Füße von Ron Sommer geküsst.
So ist das nun mal mit den Aktien!
Prof

chinaman - Donnerstag, 11. Juli 2002 - 11:25
Wieso würde denn eine Pleite von WCOM etwas an den Kapazitäten ändern ??? Natürlich würden die Gläubiger versuchen, die Assets zu veräußern und sie damit einer erneuten Nutzung zuführen.

:-)
Gruß
Chinaman

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