Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Deutsche Telekom: Archivierte Beiträge bis 15. Mai 2002
chinaman - Dienstag, 19. März 2002 - 09:33
Fondsmanager uneinig über Telekom-Dividendenschnitt (Technical Investor)

Frankfurt, 19. Mär (Reuters) - Die von der Deutschen Telekom <DTEGn.DE> geplante Dividendenkürzung und die abermalige Verzögerung beim Börsengang der Mobilfunksparte sind bei Fondsmanagern auf ein geteiltes Echo gestoßen. Während einerseits gelobt wird, dass nun Klarheit über diese Punkte herrscht, wurde andererseits aus Investorensicht Enttäuschung über die Entscheidungen geäußert.

Knut Müller von Commerz Asset Management sagte am Dienstag, weder die Dividendenkürzung noch die Verzögerung beim Börsengang von T-Mobile seien eine große Überraschung. Es sei positiv zu werten, dass nun ein wenig Klarheit herrsche. "Beide Damokles-Schwerter über den Aktien sind nun entfernt worden", sagte der Fondsmanager. Es sei kurzfristig mit Druck auf die Aktie zu rechnen.

Ernst Konrad, Fondsmanager bei Activest in München, sagte hingegen: "Das ist sehr enttäuschend." Die meisten Investoren hätten eine unveränderte Dividendenzahlung erwartet. Allerdings reichten die freien Finanzmittel (free cash flow) der Telekom nicht aus, um eine unveränderte Dividende zu zahlen. Deshalb mache die Kürzung zwar Sinn, sei aber dennoch eine große Enttäuschung für die meisten Investoren.

In der Vergangenheit hatte es zahlreiche Investoren gegeben, die wegen der Dividendenhöhe von zuletzt 0,62 Cents die Telekom-Aktien gekauft hatten, da dies einer vergleichsweise hohen Dividendenrendite von 3,6 Prozent entsprach. Auch Fondsmanager Konrad rechnet damit, dass die Telekom-Aktien kurzfristig schwächer tendieren werden.

Telekom-Analyst Hans Huff von der Bankgesellschaft Berlin sagte, die Dividendenkürzung sei eine negative Überraschung. "Aus Sicht der Kleinanleger ist das Image der Volksaktie nun endgültig ramponiert. Bei den institutionellen Anlegern war hingegen seit längerem bekannt, dass die Cash-Position der Telekom schlecht ist. Daher könnte man sich fragen: Warum zahlt die Telekom überhaupt eine Dividende?"

Von der Streckung des geplanten Schuldenabbaus zeigte sich der Analyst ebenfalls nicht überrascht: "Jeder hat sich gefragt, wie die Telekom das überhaupt noch schaffen wollte." Einen Börsengang könne man nicht erzwingen. Skeptisch äußerte er sich über die Möglichkeit eines Führungswechsel bei der Telekom. "Was ist die Alternative? Das Geld ist ausgegeben. Ich glaube nicht, dass ein Wechsel an der Spitze etwas ändern würde", sagte Huff mit Blick eine mögliche erneute Diskussion über den Verbleib von Telekom-Chef Ron Sommer im Amt des Vorstandsvorsitzenden.

Die Telekom hatte am Montag nach Börsenschluss mitgeteilt, dass für das vergangene Jahr eine Dividende von 0,37 Euro je Aktie empfohlen werden nach 0,62 Euro im Jahr 2000. Der Konzern verschob zugleich seinen Termin für den geplanten Schuldenabbau um ein Jahr. Demzufolge soll das Ziel, die Verbindlichkeiten auf 50 Milliarden Euro von 62 Milliarden zum Jahresende 2001 zu reduzieren, nun erst bis Ende 2003 erreicht werden. In der vergangenen Woche hatte Konzern-Chef Ron Sommer noch bekräftigt, dass diese Vorgabe wie geplant bis Ende dieses Jahres erfüllt werden solle.

Der Kurs der Telekom-Aktie fiel zu Handelsbeginn über 2,75 Prozent auf 16,57 Euro und gab im Verlauf auf bis zu 16,40 Euro nach.

sac/pag

chinaman - Dienstag, 19. März 2002 - 09:35
Aus der FTD vom 19.3.2002
Telekom kürzt Dividende und Investitionen
Von René Gribnitz, Hamburg

Die Deutsche Telekom hat am Montagabend überraschend eine drastische Senkung der Dividende bekannt gegeben. Für das abgelaufene Geschäftsjahr sollen nur noch 37 Cent pro Aktie statt bisher 62 Cent gezahlt werden.

Der Konzern begründete den Schritt damit, dass der geplante Verkauf des Fernsehkabelnetzes vorerst gescheitert ist und das derzeit schwache Marktumfeld den Börsengang der Mobilfunktochter T-Mobile verzögere.

Erstmals senkt der Konzern damit seine Dividende. Die Ausschüttung galt bisher als wesentlicher Anreiz für den Kauf der Volksaktie. Großinvestoren hatten die Telekom in der Vergangenheit dafür kritisiert, dass sie trotz hoher Schulden an der Dividendenzahlung festhielt. Die Telekom schiebt einen Schuldenberg von 62 Mrd. Euro vor sich her. Ursprünglich hatten die Erlöse aus dem Kabelverkauf und dem Börsengang für den Schuldenabbau verwendet werden sollen. Bis Jahresende sollte der Schuldenstand auf 50 Mrd. Euro sinken. Dieses Ziel verschiebt die Telekom um ein Jahr.


Die Telekom teilte weiter mit, dass der Börsengang der Mobilfunktochter nicht mehr in der ersten Jahreshälfte stattfinden wird. Neben der Dividendenkürzung kündigte der Konzern an, die Investitionen zusammenzustreichen. Außerdem soll der Verkauf nichtstrategischer Unternehmensbeteiligungen beschleunigt werden.



© 2002 Financial Times Deutschland

prof_b - Dienstag, 19. März 2002 - 09:48
Ein überschuldetes Unternehmen, das gleichzeitig Verluste macht sollte überhaupt keine Dividende zahlen.
Die Dividende ist Augenwischerei für die Aktionäre. Für die Dividendenzahlung muss die Telekom weiter Schulden machen, das ist betriebswirtschaftlicher Unsinn.
Auch die Kursstabilisierung ist nur temporär, im nächsten Verlustjahr wird die Dividende ganz gestrichen werden (müssen).
:-) Prof

stephan - Mittwoch, 8. Mai 2002 - 23:24
Bei meinem Telekomeinstieg hatte ich beim Timing wohl ein glückliches Händchen. Es hat mich aber gewundert keine Aufschreie im Forum zu hören. Oder ist mein Posting im Strategie Forum "konservatives Depot" untergegangen?

Vielleicht feiern wir die nächsten 6 Monate eine kleine Tech Revival Party.

@ prof b

Hoch verschuldet ist die Telekom. Überschuldet ist sie nicht, sonst wäre ja der operative Cashflow nicht größer als die Zinsaufwendungen.

j_r_ewing - Donnerstag, 9. Mai 2002 - 03:27
Überschuldet ? Wieso ?

prof_b - Donnerstag, 9. Mai 2002 - 09:16
Und ich dachte einfach: Jemand der zu viele Schulden hat, ist überschuldet ;-)

Fast wollte ich am Dienstag über den "kreuzgefährlichen" Chart posten, aber bei deinen Käufen bin ich da etwas vorsichtiger geworden.

Prof

j_r_ewing - Freitag, 10. Mai 2002 - 04:24
Ich hatte nachgefragt, weil m.W. "überschuldet" bedeutet: mehr Schulden als Besitz, - was m.W. bei der DT nicht gegeben ist.

Bei "zu viele Schulden" bliebe noch die Frage offen: woran gemessen ?

Gruß
JR

chinaman - Freitag, 10. Mai 2002 - 09:30
Im betriebswirtschaftlichen Sprachgebrauch bedeutet "überschuldet" schlicht ein negatives Eigenkapital. Also so wie J.R. schreibt: Mehr Schulden als Besitz ... Problematisch ist und bleibt immer die Bewertung des Besitzes, auf die Verbindlichkeiten ist immer Verlass ;-)


:-)
Gruss
Chinaman

stephan - Freitag, 10. Mai 2002 - 12:21
Von der Bilanz her ist die Telekom überschuldet. Schließlich beträgt der angehäufte Goodwill (Der sicherlich durch Voicestream und UMTS Lizenzen weit über einen realen Wert aufgebläht ist) schlappe 20 Mrd &#8364; mehr als das Eigenkapital! Sprich EK wäre nicht mehr vorhanden, wenn die Luft aus dem Goodwill rausgelassen wird.

Nur von der Cashflow Seite kann man erkennen das die dt. Telekom die Schulden noch schultern kann. Und da die Bilanz keine Auffschluß über die Entwicklung in der Zukunft gibt, lege ich hier das Augenmerk eindeutig auf Zeitraumbetrachtungen als auf Zeitpunktbetrachtungen.

chinaman - Freitag, 10. Mai 2002 - 13:23
10.05.2002
Deutsche Telekom Kursziel Null Euro
Prior Börse

Die Analysten der Prior Börse sehen für die Aktie der Deutschen Telekom (WKN 555750) ein Kursziel von Null Euro.

Die T-Aktie befinde sich momentan im freien Fall. Gegenüber den Höchstständen habe der Kurs um knapp 90 Prozent nachgegeben. Ein Ende der Talfahrt sei noch nicht in Sicht. Mit dem Wegfall des Monopols im Ortsnetz Anfang Dezember verliere der Konzern seine letzte nennenswerte Ertragsquelle. Einzig die Festnetzsparte schreibe noch schwarze Zahlen. Alle anderen Bereiche wie Internet oder Mobilfunk würden tief in der Verlustzone stecken.

So hätten auch die Ratingagenturen längst reagiert. So betrachte Standard & Poor`s die Telekom mit der Note BBB+ nur noch als zweitklassigen Schuldner. Schon bald sei mit einer weiteren Abstufung zu rechnen. Die Schulden würden sich mit 79 Milliarden Euro auf Rekordhöhe bewegen. Denen gegenüber würden Vermögensgegenstände stehen, die teilweise von sehr zweifelhaftem Wert seien.

Das UMTS-Abenteuer, für das mehr als 15 Milliarden Euro ausgegeben worden sei, stehe vor ungeklärtem Ausgang. Knapp 28 Milliarden Euro sei für die Übernahme von VoiceStream gezahlt worden, deren Marktwert auf einen Bruchteil geschmolzen sein dürfte.

Offenbar sei auch der Führungsetage klar, wie düster die Perspektiven seien. Die kommende Hauptversammlung solle den Weg für die Ausschüttung von Sachdividenden frei machen. Ron Sommer könnte dann die Dividende seinen Aktionären nicht mehr in bar, sondern in eigenen Aktien bezahlen. Dabei handele es sich aber um Papiere, die langfristig total wertlos werden könnten.

Vor diesem Hintergrund lautet das Fazit der Prior Börse bezüglich der Deutschen Telekom "Rette sich wer kann !".

chinaman - Samstag, 11. Mai 2002 - 07:27
"Nur von der Cashflow Seite kann man erkennen das die dt. Telekom die Schulden noch schultern kann. Und da die Bilanz keine Auffschluß über die Entwicklung in der Zukunft gibt, lege ich hier das Augenmerk eindeutig auf Zeitraumbetrachtungen als auf Zeitpunktbetrachtungen."

Richtig, man kann erkennen, dass die Telekom die Schulden "noch" Schultern kann.

Die Bilanz ist wirklich eine Zeitpunktaussage, Sie verdeutlicht mit welcher finanziellen Solidität und Stärke (oder auch umgekehrt) ein Unternehmen in die Zukunft geht. Die Kapitalflussrechnungen, auf die Du hier so großen Wert legst, sind sicherlich Zeitraumbetrachtungen. Allerdings naturgemaess ueber Zeiträume der Vergangenheit.

Der positive Cash Flow kommt aus dem Festnetzgeschäft und dort vor allem aus dem Monopol im Ortsnetz. Er hängt damit von politischen Entscheidungen ab. Die Telkom profitiert aber davon, dass es die politischen Entscheidungen des Großaktionärs sind ... Trotzdem bleibt eine sehr unschöne Abhängigkeit.

Der positive Cash Flow der Vergangenheit beinhaltet die Zinslast auf der Ausgabeseite. Nicht enthalten sind die zukünftigen Lasten zur eventuellen Schuldentilgung.

Bevor die gigantischen Schukden nicht deutlichst reduziert worden sind, wird es wenig an Aktionäre der Deutschen Telkom zu verteilen geben ...


:-)
Gruss
Chinaman

chinaman - Samstag, 11. Mai 2002 - 07:36
Weiterer Hinweis: Der positive Cash Flow der Vergangenheit beinhaltet die Zinsaufwendungen der Vergangenheit. Sollte das Rating der Telekom sich verschlechtern, müssen zukünftig eventuell höhere Zinsen bezahlt werden. Dies hätte ebenfalls negative Auswirkungen auf den Cash Flow.

:-)
Gruss
Chinaman

prof_b - Samstag, 11. Mai 2002 - 11:23
? Darf die Telekom pleite gehen?
- Sie darf nicht, aber wer soll das verhindern? Der Staat hat kein Geld, Unternehmen werfen kein Geld zum Fenster raus.

? Wie groß wäre der Schaden für die Aktienkultur in Deutschland?
- Wohl nicht viel größer als er ist. Wer von uns hartgesottenen Aktionären würden denn wegen eines Telekom-Konkurses aufhören seinem Lieblingshobby zu frönen?
- Die Glücksritter sind lange raus, die haben die Nase voll von T-Online, Post, Telekom, Infineon, EMTV ...

? Wem schadet ein Konkurs?
- Den Gläubigern und den Aktionären, also dem Bund gleich in doppelter Hinsicht! UMTS-Kohle futsch, Aktien futsch. Aber bei allen Regulierungen sitzt die EU-Kommission im Rücken und passt auf!
- Den Konkurenzunternehmen, da das Unternehmen nach einem Konkurs weniger Zinsen zahlen muss.

? Wem nutzt ein Konkurs?
- Den Unternehmen, die sich die Filetstücke sichern, das müssen Unternehmen mit viel Geld sein. Da fallen mir im Augenblick nur sehr wenige ein, deshalb kriegen sie die Stücke auch für ganz wenig Geld.
Vielleicht die Allianz, Deutsche Bank, Bill Gates, VW, Mc Donalds. In jedem zehnten Mc Chicken beißt man auf eine Telefonkarte! ;-)
- Ein Konkurs nützt auch dem deutschen Telefonkunden, da das neue Unternehmen weniger Zinsen zahlen muss.

Vielleicht ist das alles nur Schwarzmalerei, aber meist entwickeln sich Unternehmen schlechter als erwartet.
Was ist, wenn das Zinsniveau steigt?
Was ist, wenn UMTS nicht in dem Maße angenommen wird, wie erhofft?

Um den Kurs kurzfristig nach oben zu hieven, könnte man Ron Sommer entlassen ...
Um ihn langfristig zu steigern könnte man Warren Buffet als Nachfolger anheuern, oder die Saudis ...

Prof

stephan - Samstag, 11. Mai 2002 - 14:39
@ prof b

Die Deutsche Telekom geht nicht einfach mal ebenso in Konkurs. Das ist bei halbwegs normaler Entwicklung nicht möglich. Zudem wird die Bundesregierung, wo schon die im Vergleich "winzige" Bankgesellschaft Berlin mal eben Bürgschaften über mögliche Risiken von 10 Mrd (!) Euro aus öffentlichen Mitteln erhält, die Dt. Telekom, falls sich die Situation drastisch verschlechtern würde, nicht im Regen stehen lassen!
- Ron Sommer hat den politisch motivierten Fehleinkauf UMTS-Lizenz zu verantworten und sollte wirklich langsam an den Abschied denken.

@ chinaman

Völlig klar, die Zinsaufwendungen werden dieses Jahr weiter ansteigen. Ich hoffe, daß sich die Situation unter neuem Mangement und besseren Kapitalmarktbedingungen für Telco's (T-Mobile IPO) ab 2003 stetig bessert.

chinaman - Samstag, 11. Mai 2002 - 15:23
Der T-Mobile IPO wird vorerst ein Traum bleiben. Welcher Kunde sollte sich denn noch einmal so dummdreist von Eichel, Sommer und Konsorten wie bei der 3. Tranche der Telekom oder wie bei T-Online über den Tisch ziehen lassen ???


:-))
Gruss
Chinaman

trick17 - Samstag, 11. Mai 2002 - 20:59
Hallo,
ich sehe auch ziemlich schwarz für die Telekom.
Worldcom wurde gerade abgewertet in den USA,
auch bei der Telekom wird es wohl bald so
weit sein. Im ersten Quartal wurden ja 5 MRd Euro
an DaimlerChrysler überwiesen.

Noch was: Die meisten Unternehmen im DAX 100
haben fette Reserven in den Bilanzen, da die
Grundstücke, die vor 30, 50 oder 100
Jahren erworben wurden ja abgeschrieben wurden.
In der Regel sind diese grundstücke jedoch
heute sehr viel werthaltiger geworden.
Was ist mit der Telekom? Neubewertung
der Grundstücke zum Börsengang 1996.
War wohl auch ein bisschen hoch bewertet.
Das ist nicht viel zu holen bezüglich
stiller Reserven.

Auch Tanker können ins Schlingern geraten.
Enron?

Vor 1 Jahr hiess es noch, der Kirch ist so clever
und kauft EM-TV, nachdem der Kurs abgestürzt ist.
Ung heute? Auch insolvent!

Bremer Vulkan, Holzmann, Flow Tex, Escom.

Vieles ist möglich. Die Telekom ist natürlich
fett durch die Bundesregierung abgesichert.
Aber welches Spiel wird Stoiber spielen,
wenn er Kanzler wird?

Wenn UMTS floppt?

Wenn Voicestream weiter floppt (Einziger GSM-Anbieter
in USA- aber GSM ist doch veraltet, heute
ist doch UMTS angesagt, oder?)

Gruss,
trick17

chinaman - Dienstag, 14. Mai 2002 - 19:18
W I R T S C H A F T (FOCUS Online)

Bundeskanzler lobt Telekom-Chef


T rotz der dramatischen Kursverluste der T-Aktie hat Ron Sommer einen prominenten Fürsprecher. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) sprach sich am Dienstag klar gegen die Ablösung des stark unter Druck geratenen Telekom-Chefs aus.

Man müsse jetzt den Mut haben, „den Ärger der Kleinaktionäre auszuhalten und ihnen zu sagen: Liebe Leute, es besteht kein Anlass, den Mann auszuwechseln, er hat gut gearbeitet“, sagte Schröder dem Magazin „Stern“.

Er plädiere für Fairness und eine realistische Bewertung der Deutschen Telekom, sagte der Kanzler weiter. Die Branche habe weltweit Probleme, weil ihre Aussichten in Boomzeiten überschätzt worden seien. Das Unternehmen sei aber „im internationalen Vergleich mit den Konkurrenten am besten aufgestellt und hat die günstigste Perspektive, aus den Schwierigkeiten herauszukommen“.

Sommer war wegen des Kursverfalls der T-Aktie zunehmend in die Kritik geraten. Das Papier der Deutschen Telekom hatte erst am Montag mit 12,02 Euro ihren bisher tiefsten Stand im Handelsverlauf erreicht. Zu ihren besten Zeiten im Frühjahr hatte die Aktie noch knapp über 100 Euro gekostet.

14.05.02, 12:17 Uhr

j_r_ewing - Mittwoch, 15. Mai 2002 - 03:47
Ich sehe weniger schwarz für die DT.

Mit den stillen Reserven wirst Du wohl recht haben, fürchte ich, Trick 17 - ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Sommer damals beim IPO irgendwelche vornehme Zurückhaltung geübt hat. Bilanzmäßig wird da keine Erleichterung möglich sein. Aber Geld reinholen kann man mit den Immobilienverkäufen, und Schulden abtragen; und das ist mir dann lieber als anders herum ! :-)

Und wenn sich an der Schuldenlast was getan hat, kommen auch die Rater wieder gelaufen und heben ihr Rating wieder an.

UMTS : Warum muß UMTS floppen ? Ist denn WAP gefloppt ? Und wer hat das schon wirklich GEBRAUCHT ?

Voicestream:
"Wenn Voicestream weiter floppt ": tut es das ?
Ich meine mitgekriegt zu haben, daß die Kundenzahlen sich ganz erfreulich entwickelten.
(Und wenn UMTS floppt - dann hat man immer noch als einziger Anbieter drüben GSM... :-))

Etwas an die Börse bringen können: das dürfte wesentlich auch vom ALLGEMEINEN Börsenklima abhängen. (Die Menschen vergessen - ziemlich zuverlässig.) Mit sich bessernder Konjunktur wird auch das besser werden. Vielleicht haben wir dann sogar eine nennenswerte Bereinigung am Neuen Markt (und sei es durch weitere Pleiten), so daß das Technologie-Flair nicht mehr so ein Negativ-Posten ist.
T-Online wird bessere Zahlen haben - schon allein durch die ganz erhebliche Erhöhung des Preisniveaus.
Das Aufgeben eines Konkurrenten nach dem anderen verringert natürlich den Margendruck.
Auf die Schnelle allerdings wird An-die-Börse-bringen wohl nix werden.

Was MIR etwas Sorge macht, ist die Streichung des Ortsgespräche-Monopols. Das ist ein Einschnitt in die Rahmenbedingungen, der die Erträge schon treffen wird.

Gruß
JR

stephan - Mittwoch, 15. Mai 2002 - 18:19
@ JR

Na immerhin hält nicht das gesamte Board meine Neuaufnahme für Unfug. Und für den Börsianer ist ein Handeln gegen den Strom ja in der Regel kein Zeichen, daß die eigene Strategie erfolglos ist, vielleicht ein bißchen unpopulär.

Das ich mit der Telekom bisher kaum ins Minus gehen musste war natürlich reines Glück. Hoffentlich sind die Märkte wieder bereit auch den Technologietiteln faire Bewertungen zuzugestehen. Ich bin privat seit letzter Woche zumindestens bei DT und seit heute bei SAP (Ich weiß, ein Rotes Tuch für Euch) wieder dabei.

mib - Mittwoch, 15. Mai 2002 - 20:21
es gibt einige Leute hier in USA, die nach dem Rauswurf von WCOM aus dem S&P500 die Aktie zum Kauf empfehlen...

:) Mib

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