Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Volkswagen / Porsche Vz: Archivierte Beiträge bis 30. Oktober 2001
stw - Donnerstag, 22. März 2001 - 18:14
Ich sehe VW auch sehr sehr positiv und habe gestern eine erste Position der Vorzüge gekauft.

:-) stw

stw - Donnerstag, 22. März 2001 - 20:48
Die heutige BPK bestätigt die positiven Einschätzungen, VW ist von der eigenen Unterbewertung überzeugt und will weitere Aktienrückkäufe tätigen.

Der Kurs reagiert fast schon erwartungsgemäß: VW führt heute die Verliererliste im DAX an.

:-( stw

trick17 - Freitag, 23. März 2001 - 08:10
Ist das die Übertreibungsphase,
die wir für eine Wende brauchen?
Super Zahlen und passabler Ausblick
führen zu einem 9% Abschlag.
Wenn das keine Übertreibung ist...

trick17

mib - Freitag, 23. März 2001 - 19:04
VW Vz sehen wirklich nicht schlecht aus - aber warum nicht eher Porsche? sollte deren neuer Gelaendewagen dem Kurs nicht auf die Spruenge helfen?

prof_b - Freitag, 23. März 2001 - 19:25
Konjunkturell dürften wohl beide Aktien bald nach unten gehen. Woher soll denn der Konsum kommen, wenn nicht aus USA?

Gestern war ich fast noch geneigt, die VW3 als Trading Buy anzusehen. Da aber heute die heftige Technische Reaktion nach oben ausbleibt, wäre das wohl schiefgegangen.

Der Durchbruch der 200-d-Linie scheint sich zu manifestieren, das ist kein Kaufsignal!

CU Prof

chinaman - Donnerstag, 29. März 2001 - 14:47
Die Teleboerse ist nicht gut auf VW zu sprechen

:-)
Gruß
Chinaman


29.03.2001
Volkswagen verkaufen
Die Telebörse


Die Wertpapierspezialisten vom Anlegermagazin „Die Telebörse“ raten Anlegern die Aktien von Volkswagen (WKN 766400) zu verkaufen.

Analysten und Investoren hätten gerne eine klare Aussage bezüglich der Aussichten für 2001 von Konzernlenker Piech gehabt. Das einzige, was dieser dazu gesagt habe: Wachstum, wenn auch vielleicht nur geringfügig. Weitere Erläuterungen seien nicht gemacht worden. Die Folge davon seien Kursrückgänge gewesen.

Das habe sich Piech anders vorgestellt. Der Rekordabschluss des Volkswagen-Konzerns für 2000, gut ein Jahr vor seinem Ruhestand, hätte ein Baustein zu seinem Denkmal in der Automobilgeschichte sein sollen – und können.

Piech habe allerdings einen beachtlichen Teil des stolzen Ergebnissprungs weniger seinem Management-Geschick, als vielmehr der günstigen Entwicklung der Märket und Währungen zu verdanken. Boomende Absatzländer wie USA, Brasilien und Teile Asiens hätten den schwachen europäischen – vor allem den deutschen – Markt mehr als ausgeglichen. Außerdem hätten die hohen Kurse von Yen, britischen Pfund und Dollar dem Konzern ohne sein Zutun rund 700 Mio. Euro in die Kasse gespült.

Mit solchen glücklichen Umständen könne Piech in diesem Jahr nicht rechnen, denn Dollar und Yen hätten ihre Höchststände hinter sich gelassen. Der amerikanische Automarkt sei bereits stark eingebrochen, der europäische Handel weiter rückläufig. VW könne sich diesem Trend nicht entziehen.

Ungeachtet der schlechteren Rahmenbedingungen sei Piech zuversichtlich, in seinem letzten Amtsjahr den Konzern-Zielgrößen von 6,5% Umsatzrendite vor Steuern und 9,0% Kapitalrendite ganz nahe zu kommen. Hilfe verspreche er sich dabei vor allem von den internationalen Rechnungslegungs-Standards IAS. Nach IAS hätte die Umsatzrendite schon im Jahr 2000 statt bei 4,1 bei 4,6% gelegen. Der Grund: Nach IAS würden die stillen Reserven von VW aufgelöst.

Piech traue sich zu, verbleibende Lücken aus eigener Kraft zu schließen. Unter anderem mit der neuen Position eines zentralen Einkaufsvorstands, der vom Juli an Milliarden bei Einkaufswert und Produktionskosten einsparen solle. Eine „Gleichteilestrategie“ solle bis in die kleinste Fahrzeugklasse konsequent umgesetzt werden. Mittelfristig solle eine modulare Produktentwicklung aus vier Konzernplattformen elf Module machen. Diese Module sollten helfen, Marken besser zu trennen, dafür aber noch größere Einsparungen über ihre Nutzung in verschiedenen Fahrzeugklassen erzielen.

Am Markt wolle Piech zudem noch vor seinem Abschied ein großes Modellfeuerwerk mit über 60 neuen Fahrzeugen über die nächsten Jahre zünden. Von der Denkmalstauglichkeit dieses Angebots müsse Piech die Analysten und Investoren aber erst noch überzeugen. Die Kurs-Unterstützung bei 52 Euro sei durchbrochen worden, auch fundamental fehle vorerst die Fantasie.

chinaman - Dienstag, 8. Mai 2001 - 08:29
HANDELSBLATT, Dienstag, 08. Mai 2001


Umfangreiches Kostensenkungsprogramm


Volkswagen steigert Gewinn und Umsatz bis März


Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Quartal 2001 seinen Überschuss um gut 57 % auf 389 Mill. Euro gesteigert und ist damit unter den Erwartungen der Analysten geblieben. Der Wolfsburger Automobilhersteller teilte am Dienstag weiter mit, das nach deutschen HGB-Richtlinien ermittelte Vorsteuerergebnis sei in den ersten drei Monaten um knapp 15 % auf 708 Mill. Euro gestiegen.



Reuters HAMBURG. Während VW nach alter HGB-Rechung damit unter den Analysten-Erwartungen blieb, übertraf der Konzern die Prognosen bei der Bilanzierung nach internationalen IAS-Regeln. Bei Anwendung der IAS-Regeln wies VW für das ersten Quartal einen Überschuss von 830 Mill. Euro aus. Vor Steuern wurde nach IAS ein Gewinn von 1,245 Mrd. Euro erzielt.
Der Umsatz stieg nach HGB-Regeln um zehn Prozent auf 23 Mrd. Nach IAS wurde ein Umsatz von 22,657 Mrd. Euro ausgewiesen.

Für das laufende Geschäftsjahr kündigte VW weitere Verbesserungen bei Umsatz und Ergebnis vor Steuern an. Dabei würden von den weltweiten Automobilmärkten keine Impulse erwartet, hieß es. Um die Ergebnisziele dennoch zu erreichen, würden bei allen Marken und in allen Regionen zurzeit Maßnahmen zur Optimierung der Kosten- und Erlösstrukturen fortgeführt.

chinaman - Dienstag, 8. Mai 2001 - 11:01
WO zum VW Ergebnis

:-)
Gruß
Chinaman


Volkswagen bestätigt Aufwärtstrend

Der Wolfsburger Autokonzern steigert im ersten Quartal 2001 seine Gewinne deutlich – Nach US-Bilanzierungsregeln über den Erwartungen

Der Volkswagen-Konzern hat die Erwartungen der Analysten nach deutschen Bilanzierungsregeln erfüllt, nach Anwendung des internationalen IAS sogar übertroffen. Im ersten Quartal 2001 haben die Wolfsburger ihren Gewinn um 57,3% im Vorjahresvergleich gesteigert und auch den Umsatz im zweistelligen Prozentbereich gesteigert.

Der Automobilhersteller Volkswagen hat seinen Gewinn für das erste Quartal auf einen Gesamtwert von 389 Mio. Euro gesteigert – nach deutschen Bilanzierungsregeln. Erstmals in der Unternehmensgeschichte hat der Wolfsburger Konzern seine Bilanz nach deutschen und international gültigem IAS-Standard ermittelt. Danach wuchs der Nettogewinn von Volkswagen sogar auf 830 Mio. Euro an und lag damit über den Erwartungen der Analysten. Der Vorsteuergewinn liegt bei 1,245 Mrd. Euro. Ein Vergleichswert gibt es bei den IAS-Zahlen noch nicht. Nach HGB-Rechnung ergibt sich dagegen ein Bruttogewinnzuwachs von 14,9% auf 708 Mio. Euro, der Umsatz stieg im ersten Quartal um 10% auf 23,03 Mrd. Euro. Nach IAS beläuft er sich auf 22,657 Mrd. Euro. Für das erste Quartal fiel das Ergebnis je Aktie mit 1,03 Euro nach HGB-Regeln um 74% höher aus als noch im vergangenen Jahr. Nach IAS beläuft sich der Gewinn je Aktie auf 2,20 Euro.

Wesentlich für das gute Ergebnis verantwortlich sind die Marken Volkswagen und Audi sowie die Märkte in Nordamerika und im asiatisch-pazifischen Raum, teilt VW mit. Dagegen erreichte Skoda „nur“ ein ausgeglichenes Ergebnis, da nach Unternehmensangaben sowohl Wechselkursentwicklung als auch Modellumstellungen das Ergebnis belastet hätten. In Südamerika, wo sich die anhaltend schwierige Wirtschaftslage in Argentinien bemerkbar macht, hat die Abwertung der brasilianischen Landeswährung Einfluss auf die VW-Bilanz genommen. Dennoch kann Volkswagen besonders in Südamerika wie auch in Osteuropa und Asien spürbare Absatzzuwächse. Dagegen gibt es bei den Auslieferungen in Deutschland, Europa und Nordamerika Rückgänge.

Für das Gesamtjahr 2001 erwartet der Automobilkonzern auch ohne Impulse der weltweiten Automobilmärkte eine weitere Verbesserung von Umsatz und Gewinn. Ein Grund hierfür sind die eingeleiteten Optimierungsmaßnahmen, die Kosten- und Erlösstrukturen im Gesamtkonzern deutlich verbessern sollen. Hier sieht Volkswagen das größte Potenzial, um die Ergebnisziele abzusichern. Von den umfangreichen Maßnahmen sind alle Marken und Regionen betroffen.

Autor: Oliver Mies, 10:00 08.05.01

chinaman - Dienstag, 8. Mai 2001 - 15:15
08.05.2001 - TagesThema
VW sorgt für Verwirrung


Die Quartalszahlen von Volkswagen sorgen für Verwirrung. Durch die Umstellung auf die internationalen Buchführungsstandards IAS in diesem Jahr hat der VW-Konzern ein zwiespältiges Zahlenwerk vorgelegt, das über und unter den Erwartungen liegt – je nach Berechnung.

Der Unterschied ist gewaltig: Nach Berechnung laut Handelsgesetzbuch (HGB) hat VW ein Quartalsergebnis je Aktie von 1,03 Euro vorgelegt. Nach internationalen Richtlinien (International Accounting Standards - IAS) dagegen 2,20 Euro. Da der Konzern aber nur für die HGB-Zahlen Vergleichswerte aus dem Vorjahr nennt - in diesem Fall 0,59 Euro, also Plus 73,9 Prozent - fällt die Bewertung des Zahlenwerks schwer. Analysten lagen mit ihren Prognosen über den HGB-Zahlen, aber unter dem IAS-Ergebnis.

Die Verwirrung ist groß, insbesondere da Volkswagen im Quartalsbericht die Unterschiede nicht erklärt. Aufklärung erhoffen sich die Analysten von der heutigen Telefonkonferenz, die um 14 Uhr beginnt. Anschliessend spricht DM Online mit Analyst Albrecht Denninghoff von der HypoVereinsbank.

Nach HGB hat VW im vergangenen Quartal die Umsatzerlöse um zehn Prozent auf 23,03 Milliarden Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Steuern steigt um 14,9 Prozent auf 708 Millionen Euro. Damit beträgt die Umsatzrendite 3,1 Prozent. Nach Steuern lautet das Ergebnis 389 Millionen Euro.

Werden die IAS-Richtlinien angewendet, liegt der Umsatz niedriger bei 22,657 Milliarden, das Ergebnis vor Steuern höher bei 1,245 Milliarden und die Umatzrendite ebenfalls höher bei 5,5 Prozent. Damit verfehlt der Konzern allerdings immer noch die seinerzeit von Konzern-Chef Ferdinand Piech aufgestellte Zielmarke von 6,5 Prozent. Das IAS-Ergebnis nach Steuern liegt mit 830 Millionen Euro erheblich über den oben genannten 389 Millionen Euro nach HGB.

In einer Umfrage vor Bekanntgabe der Zahlen sahen Analysten den Vorsteuergewinn bei 829,3 Millionen und den Konzernüberschuss bei 495,9 Millionen Euro. Heute morgen leidet der Kurs der VW-Aktie. Grund scheint aber eher das Zahlenchaos zwischen IAS und HGB zu sein. Klaus Weihermann von der WGZ Bank: „Der Umsatz und das Ergebnis vor Steuern übertreffen unsere Erwartung, das Ergebnis nach Steuern deckt sich mit unserer Prognose (nach HGB). Das IAS-Ergebnis liegt über der Markterwartung.“

Auch Jürgen Gries von Merck, Finck & Co hält die Bilanzierung für etwas unübersichtlich. Die Zahlen seien aber nicht so schlecht, sagt Gries.“ Steffan Burat, Fondsmanager bei der Helaba, bezeichnet das Zahlenwerk als „gordischen Knoten“.

DM Online-Meinung:

Wie auch immer die Zahlen letztendlich interpretiert werden: Volkswagen kann gegenüber dem Dax 100 in den vergangenen zwölf Monaten eine deutlich bessere Performance vorweisen. Um immerhin über 32 Prozent hat sich die Aktie besser entwickelt als der Index. Damit ist die Aktie gut gelaufen. Da der Konzern selbst nicht von Impulsen durch die Automobilkonjunktur ausgeht, wird sich der Kurs in diesem Jahr vermutlich nur im Gleichschritt mit dem Markt entwickeln.

chinaman - Montag, 14. Mai 2001 - 19:20
Bei 58 EUR habe ich mich heute von meinen VW Stämmen verabschiedet. In diesen Zeiten sind 41 % steuerfreier Gewinn in knapp über einem Jahr wirklich eine angenehme Geschichte. Wenn das mit dem Griff ins fallende Messer immer so klappen würde *g*. Mal schaun, vielleicht können mich nach der HV mal die Vorzüge locken, wenn VW wieder etwas zurückkommen sollte.


:-)
Gruß
Chinaman

stw - Montag, 14. Mai 2001 - 20:17
Meinen Glückwunsch zu diesem tollen Erfolg der ruinösen Nachkaufstrategie...

:-) stw

P.S. Ich würde einen Tausch in die Vorzüge durchaus empfehlen, der Spread zwischen Stämmen und Vorzügen war wohl selten so groß wie momentan.

j_r_ewing - Montag, 14. Mai 2001 - 20:35
"Ich würde einen Tausch in die Vorzüge durchaus empfehlen, der Spread zwischen Stämmen
und Vorzügen war wohl selten so groß wie momentan."
Das ist Dein Hauptgrund, stw?
Wißt Ihr hier nicht, daß mittelfristig die Vorzüge abgeschafft und deshalb in die Stämme getauscht werden sollen? (lt.Bernecker)

Gruß
JR

stw - Montag, 14. Mai 2001 - 20:45
Der VW-Vorstand hat vor kurzem doch nochmal betont, dass er zZt nicht über einen Umtausch der Vorzüge nachdenkt. Aber auf Sicht von 5-10 Jahren werden auch die VW-Vorzüge verschwinden, da hat Bernecker schon recht. Wer also so langfristig (wie ich *g*) denkt...

:-) stw

prof_b - Montag, 14. Mai 2001 - 21:04
Das hat unser chinaman wirklich gut gemacht. Da ich in DAX-Werten wenig (eigentlich gar keinen Erfolg) habe, werde ich überprüfen, ob im DAX (in marktbreiten Werten) andere Gesetze, als die der klassischen Charttechnik gelten. Dann halte ich mich einfach an marktenge Werte bzw. NM.
Prof

j_r_ewing - Dienstag, 15. Mai 2001 - 02:58
Ich halte von VW ja viel (und halte selbst auch welche - Aktien, nicht Autos), aber das solltet Ihr doch wissen, falls Ihr nicht letzte Wochd die FAZ oder dgl. gelesen habt:

VW hat ganz beiläufig angekündigt, die nationalen Verkaufspreis-Differenzierungen zu beenden und für jedes Modell überall den selben Preis zu nehmen (ab wann, ist noch offen). Die waren für die EU schon lange ein rotes Tuch, weil die Markenhändler über die bisherigen Exklusiv-Belieferungsverträge das Preisniveau aufgezwungen bekamen.

Erfolgt nun eine Angleichung, geht das entweder in den Ländern, wo gesenkt wird, auf die Marge, oder da, wo erhöht wird, auf den Umsatz. In jedem Fall auf den Gewinn. Und VW hat die Preisdifferenzierung am stärksten betrieben.
(Porsche und Daimler kaum; deren Kundschaft hat's ja eh nicht nötig, auf die Mark /den Gulden /... zu sehen.)

Gruß
JR

chinaman - Dienstag, 5. Juni 2001 - 15:26
05.06.2001 - TagesThema
VW: Fonds wollen mitmischen


Eine weitere turbulente Hauptversammlung steht an: Union Investment und Liverpool Invest wollen Volkswagen das geplante Aktienrückkaufprogramm verweigern. Ob die Pläne im Sinne aller Aktionäre sind, untersucht DM Online.

Wenn am Donnerstag Ferdinand Piech seinen Aktionären gegenübertritt, wird er einiges erklären müssen. Nicht, dass es dem Konzern schlecht ginge. Nur: Zwei Aktienfonds möchten über das geplante Aktienrückkaufprogramm informiert werden – oder sie werden mit „Nein“ stimmen. Die Motivation des angloamerikanischen Hedge Fonds Liverpool Limited Partnership und Union Investment dürfte allerdings nicht ganz die Gleiche sein.

Volkswagen möchte eigene Aktien in Höhe von zehn Prozent des Grundkapitals erwerben können, das entspricht bis zu 41.830.800 Aktien. Diese können als Akquisitionswährung beim Kauf von Beteiligungen verwendet, zu Börsengängen im Ausland genutzt oder als Mitarbeiteraktien im Rahmen von Optionsplänen verwendet werden. Je nach Verwendung möchte sich VW die Wahl zwischen Vorzugsaktien und Stämmen offen lassen (zu den unterschiedlichen Aktiengattungen lesen Sie auch den Hintergrund). Allerdings steht in der Tagesordnung der Hauptversammlung: „Konkrete Pläne für das Ausnutzen dieser Ermächtigung bestehen derzeit nicht.“ Vielen Aktionären ist diese Art Blankovollmacht jedoch ein Dorn im Auge. Sie möchten gerne über mögliche Deals informiert werden.

Union und Liverpool wollen gegen diesen Tagesordnungspunkt stimmen. Die Investmentgesellschaften der Volks- und Raiffeisenbanken wollen den Erwerb auf stimmrechtslose Vorzugsaktien beschränken. Union ist auf lange Sicht dafür, die Vorzüge in Stämme umzuwandeln. Auf der dieswöchigen Hauptversammlung rechnet Christoph Bruns, Leiter der Abteilung Aktienanlage, jedoch mit keinem Beschluss. Derartige Prozesse bräuchten Zeit.

Liverpool Invest hält nach Zeitungsangaben 100 Stammaktien und 500.000 Vorzüge. Offenbar versucht der Hedge Fonds, über die 100 Stämme die Geschicke der stimmlosen Vorzüge zu beeinflussen. Dies wäre nicht im Sinne der Kleinaktionäre, die bei der geforderten Umwandlung von Vorzügen in Stämme draufzahlen würden. Für eine solche Entscheidung bedarf es zunächst eines fairen Tauschangebots.

DM Online-Meinung:

Shareholder fordern in schlechten Börsenzeiten verstärkt ihre Rechte. Union Investment hat bereits auf der Telekom-Hauptversammlung die eigene Meinung mit Entschiedenheit vertreten: Als einziger Fonds verweigerte sie dem Vorstand die Entlastung. Vorsicht jedoch ist bei Investoren wie Liverpool geboten: Hedge Fonds betreiben hochspekulative Anlagen, deren Bedürfnisse nicht unbedingt denen des Kleinanlegers entsprechen müssen.

stw - Dienstag, 5. Juni 2001 - 20:09
Die sollen ruhig mal ordentlich Stimmung machen für den Rückkauf der Vorzugsaktien. Ist doch wahr: VW könnte die 30-40% billigeren Vorzüge zurückkaufen und dann später in Stämme wandeln. Dann hätte man die Stimmrechte billiger erkauft.

Früher oder später wird die Wandlung der Vorzüge ohnehin kommen, es ist nur die Frage, ob es noch 2, 5 oder gar 10 Jahre dauert. Ich habe jedenfalls Vorzüge im Depot, denn da sehe ich das Risiko nach unten langfristig sehr begrenzt.

:-) stw

chinaman - Mittwoch, 6. Juni 2001 - 07:27
HANDELSBLATT, Dienstag, 05. Juni 2001


Aktionäre sollen Aktienrückkauf zustimmen


VW lässt Aktionäre über Zukunftspläne rätseln


Jahrzehntelang ging Volkswagen mit dem Käfer auf Kundenfang. Vor der Hauptversammlung an diesem Donnerstag wirbt VW-Chef Ferdinand Piech erneut mit Anleihen aus der Tierwelt um die Gunst der Aktionäre.



dpa-afx WOLFSBURG. Der Konzern sei ein "appetitlicher Wurm", aus dem ein wehrhafter "Seeigel" werden solle. Einige Stacheln sollen mit den Optionen auf Kapitalerhöhung und Aktienrückkauf in Stellung gebracht werden, die die Aktionäre in Hamburg billigen sollen.

Doch wofür diese milliardenschweren Blankoscheine verwendet werden sollen, lässt VW völlig offen. Finanzvorstand Bruno Adelt ließ immerhin wissen, dass VW an weiteren Anteilen des skandinavischen Lkw-Herstellers Scania interessiert ist. Nur sei "alles, was wir bisher gesehen haben, zu teuer" gewesen. Statt handfester Pläne rücken die Wolfsburger ihren Schwachpunkt ins Scheinwerferlicht: Der mit rund 20 Mrd. Euro (knapp 40 Mrd. DM) dauerhaft niedrige Börsenwert lade zur feindlichen Übernahme ein.

Widerstandsfähige Wand
In Gedanken spielte die Konzernspitze gar den Börsengang der Tochter Audi oder der Finanzdienstleister durch. Das Unternehmen müsse künftig auch ohne das umstrittene VW-Gesetz und die schützende Hand des Landes Niedersachsen gewappnet sein. Adelt spricht in diesem Zusammenhang gerne von "Wertsteigerung" als Schutz. Im übrigen seien die beantragte Kapitalerhöhung um 130 Mill. Euro (Börsenwert rund 1,5 Mrd. Euro) und der Rückkauf weiterer 10 % Aktien "reine Vorratsbeschlüsse", um "flexibel" reagieren zu könne.

Diese Verschlossenheit stößt schon länger auf Kritik. So bleiben Analysten und Fachmedien nur Spekulationen wie diese: Knapp 20 % des Landes Niedersachsen plus 10 % eigene Aktien im VW-Keller plus 10 % hinzugekaufte und bei "Freunden" geparkte Aktien würden 40 % und damit eine widerstandsfähige Wolfsburger Wand bedeuten. Außerdem will der VW-Vorstandsvorsitzende seine rüstige Ritterschar im Aufsichtsrat für weitere fünf Jahre aufstellen und mit Preussag-Chef Michael Frenzel die niedersächsischen Farben auffrischen.

Feindselige Fanfaren
Doch Piech und seinen Getreuen dürften auf der Hauptversammlung auch feindselige Fanfaren entgegenschallen. So hat die Liverpool Limited Partnership, eine Tochter der US-Fondsgesellschaft Elliott Associates mit Sitz in Bermuda, laut "Wall Street Journal Europe" einen Gegenantrag gestellt. Statt 10 % Stammaktien solle VW Vorzugsaktien zurückkaufen. Dies sei bei einem Preis von 1,4 statt 2,2 Mrd. Euro günstiger.

Ausländische Investoren könnten sich für diesen Antrag erwärmen, da VW sich mit dem Rückkauf der stimmrechtslosen Vorzüge nicht gegen eine Übernahme absichern könnte. Der VW-Vorstand selbst rechne mit Gegenwind, heißt es im Umfeld.

chinaman - Freitag, 8. Juni 2001 - 10:40
ftd.de, Do, 7.6.2001, 10:23, aktualisiert: Do, 7.6.2001, 20:54 www.ftd.de/vw
Volkswagen: Geheimniskrämerei um Aktienrückkauf
Von Annette Entreß, Hamburg

Volkswagen-Chef Ferdinand Piech musste sich trotz glänzender Geschäftszahlen auf der Hauptversammlung viel Kritik anhören. Auf wichtige Fragen bekamen die Aktionäre keine Antwort.





Ferdinand Piech


Auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Hamburg haben die Aktionäre einem Aktienrückkaufprogramm zugestimmt, das zuvor heftig debattiert worden war. Das VW-Management holte sich die Erlaubnis, bis zu zehn Prozent eigene Aktien zurückzukaufen. Die Zustimmung fiel mit 96,7 Prozent allerdings deutlich niedriger aus als zu anderen Tagesordnungspunkten. Vertreter von Investmentfonds hatten zuvor kritisiert, dass VW eigene Stammaktien kaufen will - obwohl die Vorzugsaktien viel günstiger sind. Außerdem ermächtigten die Aktionäre den Vorstand mit 98,7-prozentiger Mehrheit, das Grundkapital um 130 Mio. Euro zu erhöhen. Beide Punkte gelten als Teile einer Strategie, mit der VW mögliche Übernahmeversuche abwehren will.

Schon im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen Stammaktien zurückgekauft. Bisher hüllen sich die Unternehmenslenker aber darüber in Schweigen, was sie mit den Papieren anfangen wollen, die sie beispielsweise als Akquisitionswährung einsetzen könnten.


Ungeliebte Vorzugsaktie

Aktionäre sowie Vertreter von Fonds und Banken forderten Klarheit darüber, was das Management mit den Anteilsscheinen vor hat. Außerdem kritisierten viele Redner, dass VW an den stimmrechtslosen Vorzugsaktien festhalte. Die US-Fondsgesellschaft Liverpool und die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) verlangten, die Vorzüge in Stämme umzuwandeln. Es sei nicht akzeptabel, dass Volkswagen Aktionäre mit unterschiedlichen Rechten habe. Hinter der Forderung steht auch die Hoffnung auf Kursgewinne, die eine Umwandlung zur Folge hätte. Während die Stammaktien derzeit bei 39 Euro notieren, sind die Stämme rund 59 Euro wert. VW denkt aber nicht daran, die Vorzüge aufzugeben. Strategievorstand Jens Neumann sagte, das Unternehmen werde an dieser "anerkannten Aktiengattung" festhalten.


Michael Gierse von der Union Invest, der Fondsgesellschaft der deutschen Volks- und Raiffeisenbanken, kritisierte die Strategie beim Aktienrückkauf. Bei der Aktion im vergangenen Jahr seien Besitzer von Vorzugsaktien benachteiligt worden, denn VW habe ausschließlich die teureren Stämme zurückgekauft. Dies sei viel zu kostspielig gewesen und habe außerdem nur für Kursfantasie bei den Stämmen gesorgt. VW argumentiert, dass sich die stimmrechtslosen Vorzüge nicht als Akquisitionswährung einsetzen lassen.


Kritik an Kursverfall


Auch der niedrige Aktienkurs erregte die Gemüter. In Hamburg war die Furcht, Volkswagen könnte eines Tages Ziel einer feindlichen Übernahme werden, deutlich zu spüren. Bislang bietet das VW-Gesetz Schutz vor unliebsamen Käufern. Ulrich Hocker von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz forderte den VW-Vorstand auf, "Sehen Sie zu, dass die Aktie auf ein Kursniveau kommt, das eine Übernahme unmöglich macht". Vorstandschef Piech will den Wert des Unternehmens in den kommenden Jahren stark steigern, damit es auch dann unabhängig bleiben kann, sollte das VW-Gesetz eines Tages fallen.


Den niedrigen Kurs der VW-Aktie erwähnte Piech in seiner Eingangsrede mit keinem Wort. Die Papiere hatten sich zwar in den vergangenen Monaten erholt, sind aber von ihren Höchstständen vom Juli 1998 meilenweit entfernt. Damals standen VW-Stämme bei 100,73 Euro und die Vorzüge bei 71,50 Euro. Am Donnerstag gab der Kurs der VW-Stämme 1,8 Prozent auf 58,61 Euro nach.


Sparen, sparen, sparen


Piech, dessen Amtszeit als Vorstandschef im Dezember 2002 ausläuft, will nach dem 2000er-Rekordergebnis auch in diesem Jahr Absatz, Umsatz und Ergebnis noch einmal steigern, bekräftigte er - trotz der schwächeren Autokonjunktur. Dafür hat der besonnen wirkende Österreicher ein Rezept: sparen, sparen, sparen. Neben dem florierenden Absatz im Ausland sollen das Kostensenkungsprogramm und die Modulstrategie für gute Geschäfte sorgen. Bei der Modulstrategie kommen standardisierte Teile in verschiedenen Modellen zum Einsatz - ein Passat und ein Golf haben beispielsweise das gleiche Bremssystem. Wie viel Geld Piech damit einsparen will, sagte er nicht. Außerdem betonte er, dass die Arbeitskosten sinken müssen. Volkswagen plant flexible Arbeitszeitmodelle, wie etwa das Projekt "5000 mal 5000", das 5000 neue Stellen in Wolfsburg und Hannover schaffen soll. Die Mitarbeiter sollen 5000 DM brutto im Monat verdienen und keine Zuschläge bekommen.


Scania zu teuer

Zu einem möglichen Kauf von weiteren Anteilen am skandinavischen Lkw-Hersteller Scania sagte Piech, dieser sei derzeit zu teuer. Die Wolfsburger halten an Scania 18 Prozent des Kapitals und 34 Prozent der Stimmrechte. Volvo muss aus kartellrechtlichen Gründen seinen Mehrheitsanteil an Scania bis Ende 2003 abgeben.

Piech kündigte ein "Modellfeuerwerk" an, das VW in den kommenden Jahren zünden werde. Die VW-Luxuslimousine aus der gläsernen Fabrik in Dresden werde ab dem dritten Quartal produziert und soll im März 2002 auf dem Genfer Autosalon vorgestellt werden. Der neue Polo hat im September auf der IAA Premiere.


Aktionär Niedersachsen unter Beobachtung


Union-Invest-Vertreter Gierse und andere Redner forderten Volkswagen auf, sich dafür einzusetzen, dass die Sonderrechte des Landes Niedersachsen abgeschafft werden. Das Land hält 18,6 Prozent an dem Autohersteller und ist größter und einflussreichster Aktionär. Durch das VW-Gesetz wird festgeschrieben, dass kein Anteilseigner mehr als 20 Prozent der Stimmrechte hat, auch wenn er mehr Aktien besitzt. Es schützt VW damit auch vor feindlichen Übernahmen - gilt aber auch als ein Grund für den niedrigen Aktienkurs. Strategievorstand Neumann sagte, das VW-Management könne sich nicht für die Abschaffung der Sonderrechte des Landes einsetzen. Dies müsse der Gesetzgeber tun.


Rekordfahrt soll weitergehen

Die Unternehmensleitung hält trotz der unsicheren Autokonjunktur an ihren optimistischen Prognosen fest und rechnet auch für dieses Jahr wieder mit Rekordzahlen. Finanzchef Bruno Adelt sagte, in Deutschland habe sich der Markt in den ersten fünf Monaten schwächer entwickelt als erwartet und liege "deutlich unter Plan". Mit höheren Exporten sei aber der Absatzrückgang im Inland kompensiert worden, "allerdings ohne vollständige Ergebniskompensation". VW habe aber mit Kostensenkungen gegensteuern können. Zahlen nannte Adelt nicht. Die Konzerntochter Rolls Royce/Bentley soll 2003 wieder die Gewinnzone erreichen, prognostizierte Adelt.

Vertriebsvorstand Robert Büchelhofer sagte, von Januar bis April habe VW habe seine Auslieferungen an Kunden um 2,5 Prozent steigern können. Volkswagens weltweiter Marktanteil sei bis Mai gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,7 Prozentpunkte auf 12,5 Prozent gestiegen.



© 2001 Financial Times Deutschland , © Illustration: AP

chinaman - Dienstag, 30. Oktober 2001 - 08:55
ftd.de, Di, 30.10.2001, 7:51
Volkswagen: Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert

Der Volkswagen-Konzern hat seinen Gewinn und Umsatz in den ersten neun Monaten 2001 deutlich gesteigert. Der Konzern konnte in den ersten neuen Monaten des Jahres ein Wachstum von 27 Prozent verzeichnen.

Wie der Konzern am Dienstag mitteilte, erhöhte sich das Vorsteuerergebnis nach alter HGB-Rechnung von Januar bis September um 13,6 Prozent auf 2,5 Mrd. Euro. Nach Steuern verblieb bei einem um knapp sieben Prozent auf 68,1 Mrd. Euro gewachsenen Umsatz ein Gewinn von 1,45 Mrd. Euro, das entspricht einem Wachstum um 27 Prozent. Nach IAS-Rechung, auf die Volkswagen seine Bilanz im laufenden Jahr umstellt, lag der Vorsteuergewinn den Angaben zufolge bei 3,72 Mrd. Euro und der Nachsteuergewinn bei 2,36 Mrd. Euro.

VW bekräftigte frühere Aussagen, wonach der Vorsteuergewinn nach IAS 2001 werde den des Vorjahres übertreffen werde.



© 2001 Reuters Limited.

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Volkswagen / Porsche Vz: Archivierte Beiträge bis 30. Oktober 2001