Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Deutsche Telekom
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chinaman - Montag, 23. Oktober 2006 - 05:08
Handelsblatt Nr. 203 vom 20.10.06 Seite 10


T wie Trecker

Im Oktober 1996 geht das Buhlen der Telekom um die Gunst der Anleger in die heiße Phase. Deutschland erlebt eine Börsen-Euphorie - und bald eine tiefe Enttäuschung.

KATHARINA SLODCZYK | BONN 0130/1996: Es ist so weit. Der breite Schädel von Schauspieler Manfred Krug ist vom Fernsehbildschirm verschwunden, eben brummte er noch: "Die Telekom geht jetzt an die Börse, da geh' ich mit." Da wird die Telefonnummer auf rosarotem Hintergrund eingeblendet. Und ganz Deutschland wählt 0130/1996. Auch Thomas Hoffmann, um sich als Käufer für die neue Aktie vormerken zu lassen. "Teilweise gab es aber stundenlang kein Durchkommen."

Kein Wunder. Manfred Krug animiert bis zu 80 000 Deutsche zum Anruf - in nur einer Stunde. Das Netz ist dicht. "Ich hab' es mal frühmorgens versucht, da hat es geklappt", sagt Thomas Hoffmann. So wurde er ein T-Aktionär der ersten Stunde.

Deutschland vor zehn Jahren: Die Menschen sind im T-Fieber. Drei Millionen lassen sich beim Informationsforum der Telekom unter 0130/1996 registrieren - ohne zu wissen, was sie für das Börsenabenteuer zahlen müssen. Manche wollen ihr gesamtes Erspartes in T-Aktien umwandeln. Nie zuvor haben sich so viele Deutsche für die Börse interessiert.

Am 21. Oktober 1996 geht das Buhlen um die Gunst der Anleger in die entscheidende Phase. Der Konzern setzt die Preisspanne auf 25 bis 30 Mark pro T-Aktie fest. Vier Wochen später folgt der krönende Abschluss einer gigantischen Werbekampagne: Mehr als 1,7 Millionen Deutsche kaufen zum ersten Mal Aktien - für 28,50 Mark pro Papier.

Die damals größte Aktienemission der Geschichte bringt der Telekom gut zehn Milliarden Euro ein, und das ist erst der Anfang. Knapp drei Jahre später versetzt der Staatskonzern die Deutschen erneut in ein Aktienfieber, obwohl das Papier da schon fast 40 Euro kostet.

Als Anfang des neuen Jahrtausends die T-Aktie bis auf 104,90 Euro hochschießt, scheint es kein Halten mehr zu geben. Anleger aus aller Welt stürzen sich mit Begeisterung auf die Telekom-Aktien. Mitte 2000, als die dritte Tranche zu 66 Euro herauskommt, ist die Aktie - trotz Warnzeichen an der Börse - klar überzeichnet.

Seither geht's bergab. Auf etwa ein Zehntel seines Höchstkurses ist das T zusammengesackt.

Lange Zeit ist es vor allem ein Gesicht, das für die Telekom, für die T-Aktie stand - das von Ron Sommer, von 1995 bis 2002 Vorstandsvorsitzender. Früher nannte man ihn mal einen Popstar, heute gilt er als Vernichter eines Volksvermögens. Sommer ist es, der die Telekom verändert hat wie kein anderer. Mit ihm hat die T-Aktie die größten Ausschläge erlebt - nach oben wie nach unten.

Ein knappes Jahr vor dem ersten Börsengang: Ron Sommers Ski-Urlaub endet jäh. "Herr Sommer, ein frohes neues Jahr wünsche ich Ihnen, aber es fängt nicht gut an", meldet Pressechef Jürgen Kindervater Anfang 1996 nach Vorarlberg, Sommers Winterdomizil. Die Kunden laufen Sturm gegen die Telekom - aufgebracht durch eine Panne im Softwareprogramm, das den Neujahrstag zum teureren Werktagstarif abrechnete, sowie eine Tarifreform, die das Ortsgespräch verteuerte. Europas größter Telekomkonzern steht als Abzocker da. Zehntausende lassen ihrem Frust freien Lauf. Die "Bild"-Zeitung startet eine Postkartenaktion, in der sich die Leser an den "sehr geehrten Herrn Dr. Sommer" wenden sollen.

"Die Postkarten stapelten sich in meinem Vorzimmer bis zur Decke", wird der Empfänger später erzählen. Und das sind noch die zurückhaltenden Kunden, die ihren Unmut so kundtun. Sommer: "Es gab noch deutlich heftigere Reaktionen: zerstörte Telefonzellen, Morddrohungen."

Die Telekom gerät in eine Krise - im Schicksalsjahr des Konzerns. Eine Katastrophe für den geplanten Börsengang, denn internationale Investoren kaufen nur, wenn auch heimische Privatanleger ihr Geld hergeben.

Sommer bricht seinen Urlaub ab. Er muss die Telekom aus diesem Tief herausholen - seine erste große Bewährungsprobe, ist er doch gerade ein gutes halbes Jahr im Amt. Und er besteht sie. Wie? "Meine Medienpräsenz stieg seit Januar 1996 deutlich an", erzählt er später, "vorher waren Medien nicht unbedingt mein Thema, aber da mussten wir in die Offensive gehen, die Menschen beruhigen, denn der Sturm der Entrüstung wollte sich nicht beruhigen."

Nichts wird dem Zufall überlassen. Sommer nimmt Medientraining, um im Fernsehen bei Erich Böhmes "Talk im Turm" die Tarifreform zu verteidigen. Aus dem medialen Tribunal macht er eine Lehrstunde über seine unternehmerische Vision. Mit der gleichen Perfektion geht Sommer auf Roadshow - eine Mammuttour zu milliardenschweren Investoren. Bei mehr als 3 700 Anlegern von Amsterdam bis Tokio, von Abu Dhabi bis Seattle wirbt der Vorstandschef mit seinen Kollegen für die T-Aktie. Mehr als 40 000 Kilometer legen sie zurück, klappern 44 Städte in 16 Ländern ab. Vorher spielen Experten mit Sommer und Co. alle Fragen und Antworten durch, die von Anlageprofis gestellt werden können. Sprachtrainer polieren Sommers Englisch auf.

Die Weltreisenden mit der T-Mission bekommen Unterstützung von allerhöchster Stelle. Gemeinsam mit Ron Sommer besucht Helmut Kohl die Tokioter Börse. Der Kanzler rät Japans Premier Ryutaro Hashimoto persönlich, auch er müsse unbedingt T-Aktien kaufen.

In Deutschland tut Schauspieler Manfred Krug sein Bestes. In seiner alten Berliner Kneipe lobt er den Aufbau Ost oder erledigt um Mitternacht über die Telekom-Internetsparte T-Online seine Bankgeschäfte: "Das ist der helle Wahnsinn, was die Telekom alles drauf hat."

Das steckt an. "Man konnte sich dieser Stimmung nicht entziehen, allen meinen Bekannten ging es so", erzählt T-Aktionär Thomas Hoffmann später, "wir alle haben Aktien bestellt, aber bei dem Ansturm nicht erwartet, welche zugeteilt zu bekommen." Bei ihm klappt es: "Ich weiß nicht mehr, wie viele es waren, ich weiß nur, dass wir den ersten Handelstag feierten." Der Kurs steigt um 18 Prozent auf 33,90 Mark.

Sommer feiert - im Guggenheim-Museum in New York. Liza Minnelli singt: "If you can make it there, you can make it anywhere." Und der Telekom-Chef swingt mit. Sogar an einem Glas Champagner nippt der Antialkoholiker Sommer.

Aktionär Hoffmann besitzt seine T-Aktien noch - und hat sogar noch welche dazugekauft. Gefeiert hat er aber nicht mehr. "Ich hab' mich mal schwarz geärgert, dass ich die Aktien nicht verkauft habe", erzählt er. "Ich habe sogar überlegt, ob ich mich den Klagen anschließe."

Mehr als 15 000 Aktionäre haben die Telekom Ende 2004 auf 100 Millionen Euro Schadensersatz verklagt - eine Spätfolge des dritten Börsengangs, der sich für die Aktionäre als Flop erwies. Die Kläger werfen dem Konzern vor, die Lage im Börsenprospekt beschönigt zu haben.

Inzwischen ist Hoffmanns Ärger aber verraucht: "Ich hab' mit anderen Aktien Glück gehabt."

Für viele Aktionäre ist vor allem einer schuld an dem Desaster: Ron Sommer. Der Mann habe zu exzessiv eingekauft, den US-Mobilfunker Voicestream und die UMTS-Lizenzen, um aus dem Telekom einen innovativen Weltkonzern zu machen, und dadurch mehr als 60 Milliarden Euro Schulden aufgehäuft. Er habe die Aktie beim ersten Börsengang als so sicher wie eine vererbbare Zusatzrente angepriesen und die Anleger getäuscht. Er habe über seine Visionen vergessen, die Unternehmensteile auf Profit zu trimmen und die hohen Personalkosten abzubauen.

Das Ergebnis: 2002 macht die Telekom ein Minus von 24,6 Milliarden Euro - der größte Verlust, den je ein börsennotiertes Unternehmen hier zu Lande eingefahren hat. "Unser Unternehmen ist eine Perle. Sie muss nur ein bisschen geschliffen werden", hatte Sommer einst gesagt. Das kommt den Aktionären wie Hohn vor. Sie sehen in ihm nicht mehr den Vorzeigemanager, sondern den Blender, den Heiße-Luft-Redner.

Bundeskanzler Gerhard Schröder, Vertreter des größten Telekom-Aktionärs mit noch 30 Prozent, schließt sich dieser Sicht an und betreibt Sommers Ablösung - wohl auch deshalb, weil er die drei Millionen T-Aktionäre als Wähler will. Am 18. Juli 2002 kündigt Sommer seinen Rücktritt an. Und der Aktienkurs steigt um vier Prozent - auf 12,57 Euro.

"Das ist kein normales Unternehmen in einem normalen Umfeld", hatte der Aufsichtsratschef der Telekom, Rolf-Dieter Leister, Mitte der 90er-Jahre gesagt. Der Machtkampf zwischen Konzern und Politik macht das wieder mal deutlich - mit zwei Kontrahenten in ähnlich misslicher Situation. Hier ein Regierungschef, der mit schlechten Umfragewerten kämpft. Dort ein Unternehmenslenker, dem die Anleger misstrauen.

Die Telekom wird zu einem Symbol: wie das Land, so das Unternehmen. Das Telefon für alle zu Zeiten von Ludwig Erhard, dann die geregelten Behörden-Jahre, dann die Börsen-Hysterie, dann die Verzweiflung, vor vier Jahren schließlich nach der Sommer-Ära die Devise "sparen, sparen, sparen". Das klang nicht anders als die Parolen der Politik.

Heute verbringt Ron Sommer viel Zeit in Aufsichts- und in Beiräten. Er sitzt im Kontrollgremium des US-Handyherstellers Motorola und des Chemiekonzerns Celanese, er berät den indischen IT-Dienstleister Tata Consultancy Services, den russischen Mobilfunker Sistema und auch die US-Investmentfirma Blackstone - den neuesten Telekom-Großaktionär. Im April kauften die Amerikaner 4,5 Prozent der T-Aktien. Bislang war auch ihr T-Abenteuer verlustreich.

Bei einem Kurs um 14 Euro stieg Blackstone ein, derzeit dümpelt die T-Aktie bei unter 13 Euro. Dafür fällt die Dividendenrendite mit sechs Prozent recht üppig aus. Zudem sind die Aktien mit der Wertpapierkennnummer 555750 im Handel die Nummer eins. Keine andere Aktie wird so häufig gekauft und verkauft.

Zwischendurch sah es auch für den Börsenkurs ganz gut aus. Nach dem Antritt von Sommer-Nachfolger Kai-Uwe Ricke im Herbst 2002 stieg die T-Aktie kontinuierlich - auf mehr als 16 Euro Anfang 2005. Ein Ricke-Hoch, nachdem der neue Telekom-Chef die Schulden reduzierte und die Telekom wieder in die schwarzen Zahlen führte.

"Die Grundlage für vieles davon hat Sommer gelegt durch seine Expansion nach Ost- und Mitteleuropa, seinen Zukauf in den USA, der der Telekom heute die höchsten Wachstumsraten beschert", sagt ein Kenner des Konzerns, "nach seinem Abgang begann der Cash-Flow zu sprudeln." Die Folge: Zeitweise reduzierte die Telekom ihre Schulden um etwa eine Milliarde Euro pro Monat.

Auf neue Fragen bleibt Ricke aber bisher eine Antwort schuldig: Wie will er den Kundenexodus im Festnetz aufhalten? Wie soll das margenarme Geschäft mit IT-Diensten die Kurve bekommen? Warum schaltet die Telekom nicht von Verteidigung auf Angriff? Die Fragen werden lauter, seit Ricke im August enttäuschende Zahlen präsentierte, die Aktie wieder fiel und Gerüchte über seine Ablösung laut wurden.

Wie sich die Situationen gleichen. Im Sommer 2006 ist es Ricke, der in Ungnade fällt. Vor vier Jahren wurde er noch als Sanierer gefeiert. Nun kämpft er um die Verlängerung seines Vertrages - wie das ausgeht, ist unklar. Fest steht: Von seinem Ziel, aus dem behäbigen Konzern ein effizientes, kundenfreundliches Unternehmen zu machen und den Aktienkurs deutlich nach oben zu bringen, ist Ricke noch meilenweit entfernt.

Die T-Aktie sei eben "ein Investment für die Enkel", hatte Börsenguru André Kostolany vor zehn Jahren gesagt - zum Börsengang der T-Aktie. Ein Telekom-Manager kann sich noch gut an die Worte des 90-Jährigen erinnern: "Ich hab' das damals überhaupt nicht verstanden, das erschien mir viel zu skeptisch."

1996 arbeitete er noch nicht bei dem Bonner Konzern. Heute gehört er zur Führungsmannschaft und ist anderer Meinung: Das Unternehmen umzubauen und dem Aktienkurs auf die Beine zu helfen, das sei "eine Generationenaufgabe". Man müsse sich das so vorstellen, sagt ein Kollege: "Eine Autowerkstatt bekommt einen Trecker geliefert und muss daraus einen Sportwagen machen."

So was kann dauern.

Slodczyk, Katharina



20. Oktober 2006

prof - Montag, 23. Oktober 2006 - 07:58
Am 9. November gibt´s die Zahlen. Sie werden katastrophal ausfallen, aber dieses Mal ist der Markt darauf vorbereitet.
Bleibt also die Frage, was der Markt bzw. die Aktie daraus macht.
Prof

prof - Donnerstag, 26. Oktober 2006 - 20:47
Verkauf alle mit Limit 3,90 an der Euwax!
Prof

al_sting - Donnerstag, 26. Oktober 2006 - 22:22
Hallo Prof,

Du hast jetzt schon aufgegeben?
Um ehrlich zu sein, über das Timing deines Kaufes habe ich mich etwas gewundert. Der "böse" Sommer, die kursschädliche Zeit deiner Börsenabstinenz ist vorbei, wir kommen in die Zeit eher steigender Kurse und du hast jetzt einen Put-OS gekauft?

Auf der anderen Seite muss ich ja gestehen, dass ich deine negative Einstellung aus Fundi-Gesichtspunkten mitttlerweile verstehen kann. Ich habe meine grundsätzliche Einstellung zur dt. Telekom wie zur gesamten Branche geändert und denke mittelfristig über einen Ausstieg nach. Ich glaube immer stärker, dass die Änderungen in der Technik die gesamte Branche stark mitnehmen wird:
- Die Festnetzgesprächskosten werden sich rapide gen Null bewegen, dazu ist die Konkurrenz durch das Internet zu hoch (Siehe Konzept z.B. von Jajah)
- Die Einnahmen der Mobilfunkbetreiber sind schon jetzt mächtig unter Druck. Das dürfte sich eher verschärfen.
- Die Grundgebühren durch Festnetz- & Internetanschlüsse bleiben m.E. dann als Haupteinnahmequelle. Und auch diese dürften durch die Konkurrenz von telefon- und internetfähigen Funk-Lans oder Fernsehkabel etc. mächtig unter Druck geraten.
- Auch wenn andere Märkte derzeit noch wachsen, werden auch dort die Kosten für Kommunikation langfristig eher sinken, damit auch die Umsätze der gesamten Telekombranche. Daher wird m.E. auch die Auslandsexpansion nur kurzfristig eine Erfolgsstory.

Ich denke, dass spätestens in 5 Jahren alles anders aussieht. Der Konkurrenzkampf zwischen den diversen Platzhirschen und einigen Newcomern könnte in regelrechten Blutbädern enden.

Trotzdem will ich erst im Winter oder Frühling aussteigen, da ich denke, dass derzeit die Telekom-Aktie übermäßig stark unterbewertet ist und sich die Stimung kurzfristig gedreht hat. Damit versuche ich mal, die Lehren von dir und anderen Charties anzuwenden. ;-)

Ciao, Al Sting

chinaman - Freitag, 27. Oktober 2006 - 03:27
Auch hier bahnt sich ja eine interessante Diskussion an ...

Ich muss aktuell ein straffes Zeitmanagement betreiben, daher aktuell nur ein kurzer technischer Hinweis.

Möglicherweise wird der Schein an der Euwax wieder längere Zeit umsatzlos bleiben. Das würde die Tranaktion im Prof's Musterdepot dann ungewollten zufälligen Schwankungen unterwerfen.

Der aktuelle Geldkurs liegt bei 3,91 Euro. Ich schlage daher Ausbuchung zu diesem Kurs vor, ohne auf einen Euwax Umsatz zu warten ...


Gruß
Chinaman

prof - Freitag, 27. Oktober 2006 - 08:01
@china: Wir kriegen MIT SICHERHEIT demnächst einen Euwax-Umsatz.

@al: See you later, muss jetzt weg ...

Prof

prof - Montag, 30. Oktober 2006 - 10:26
@al sting: Am Ende der Schlechtwetterzeit in einen Put einzusteigen war nicht gut.
Andererseits gab es den starken Widerstand um die 13 und den raschen Anstieg um 20 %.
Am Besten, man ärgert sich nicht weiter darüber ...
Prof

al_sting - Montag, 30. Oktober 2006 - 13:36
Hallo Prof,

Gerade bei Telekom und Post hatte ich den Eindruck, dass sich deine Bedenken nicht ausschließlich charttechnisch erklären. Hätte mich deshalb über eine ausführlichere Antwort gefreut...

Ciao, Al Sting

prof - Montag, 30. Oktober 2006 - 15:12
Nur mal ein kleines Beispiel zur Dt. Post:
Ein Paket, das heißt also eine Warensendung mit Versandnachweis kostet bei der Post 6,90 €.

Bei Hermes ist der gleiche Spaß für 3,70 € zu bekommen, wenn man den Aufkleber online ausdruckt und aufklebt. Dabei spart man sich sogar die Arbeit des Absender-Schreibens.
Außerdem sind die 3,70 bei Hermes inkl. Mehrwertsteuer, also kostet das Paket den Unternehmer effektiv nur 3,19 €.

Welcher Unternehmer wird da noch mit der Post versenden, wenn sich diese Tatsache erst richtig herumgesprochen hat?

Der Rechnungsversand per email wird weiter zunehmen und Werbung können Schüler viel preiswerter verteilen ...

Wer hier also 1&1 zusammen zählen kann, der weiß, wer ein aussichtsreicher Put-Kandidat ist!
Chart(leicht positiv) und Jahreszeit sprechen aber gegen ein aktuelles Engagement!
Prof

al_sting - Donnerstag, 2. November 2006 - 12:24
Wahrscheinlich findet sich hier der Hintergrund für den beeindruckenden Kursanstieg der letzten Wochen:

Rons russische Revanche
Von Mathias Brüggmann, Donata Riedel und Roland Tichy

Ron Sommer kann auch vier Jahre nach seinem Abgang nicht von der Deutschen Telekom lassen: Der Manager steht als Berater hinter dem Versuch des russischen Mischkonzerns Sistema, eine Sperrminorität von gut 25 Prozent an der Telekom zu erwerben.

BERLIN. Der russische Mischkonzern Sistema will offenbar die Deutsche Telekom unter seine Kontrolle bringen. Ziel der Russen sei es, einen Anteil von 25 Prozent plus einer Aktie zu erreichen, erfuhr das Handelsblatt aus Banken- und Aufsichtsratskreisen. Russlands größter Mischkonzern wird seit drei Jahren vom früheren Telekom-Chef Ron Sommer beraten. Die Sperrminorität würde faktisch Sistema die Hauptversammlungsmehrheit an Europas größtem Telekommunikationsunternehmen sichern. Die Telekom würde dann von Moskau aus gesteuert.

Mitglieder des Aufsichtsrats zeigten sich alarmiert über den „machtpolitisch motivierten Angriff einer russischen Clique“. Sie sprachen von „Industrie-Imperialismus“. Russische Oligarchen seien für das Unternehmen eine schlimmere Bedrohung als amerikanische Finanzinvestoren. Man arbeite an einer Gegenstrategie.

Ein ranghoher Vertreter von Sistema bestätigte gegenüber der seriösen russischen Wirtschaftszeitung „Wedomosti“, dass der Moskauer Konzern „tatsächlich versucht, einen großen Anteil an der Deutschen Telekom zu bekommen, und darüber verhandelt“. Firmensprecherin Irina Potechina sagte, sie könne Verhandlungen nicht bestätigen: „Ich weiß von keinen Gesprächen mit der Deutschen Telekom. Aber Sistema beobachtet aktiv die globale Lage.“
Nach Informationen des Handelsblatts haben Sistema und ihr Berater Sommer bereits einen detaillierten Übernahmeplan ausgearbeitet: In einem ersten Schritt würde das russische Konglomerat seine Telekomfirmen, darunter Russlands größten Mobilfunker MTS, als Sacheinlage in die Deutsche Telekom einbringen. Die Telekom würde dafür mit 600 Millionen neuen T-Aktien bezahlen. Die Hauptversammlung hat die Telekom bereits ermächtigt, Sachanlagen mit neuen Aktien zu finanzieren. Der Anteil von Sistema an der Telekom würde danach etwa 15 Prozent erreichen. In einem zweiten Schritt würde Sistema die Aktien verpfänden und mit dem Geld T-Aktien von der staatseigenen KfW-Bankengruppe kaufen. Es gehe den Russen nicht allein darum, auf den Kapitalmärkten präsent zu sein, sondern um eine strategische Übernahme eines Dax-Konzerns, hieß es in Bankenkreisen.

Sistema könnte seinen Übernahmeplan allerdings nur durchziehen, wenn die Bundesregierung, die direkt und indirekt über die KfW mehr als 30 Prozent an der Telekom kontrolliert, ihn unterstützt. Im Umfeld von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hieß es, man beobachte den Prozess genau. Man stehe in engem Kontakt mit der Telekom, sehe aber im Augenblick keinen Handlungsbedarf. Der Sprecher von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) sagte, es gebe keine Gespräche mit Sommer. „Einem derartigen Plan würden wir auch nicht zustimmen“, sagte er. Abwehrstrategien des Aufsichtsrats dürften sich damit erübrigen.

Bei der Telekom intern sorgt dennoch die Rolle Sommers für Unruhe. Der 56-jährige frühere Telekom-Chef berät auch den Großaktionär Blackstone, der im Frühjahr eingestiegen war. Bei der Telekom und in Sommers Umfeld ist zu hören, dass Sommer einen guten Draht zu Steinbrück pflege. Sommer hatte während des Bundestagswahlkampfs 2002 den Vorstandsvorsitz bei der Telekom aufgeben müssen. Zuvor war der Kurs der T-Aktie, der während des Internetbooms einen Höhenflug erlebte, auf den Ausgabekurs zurückgesackt. Sommer ließ damals Kritik von Aktionären an seinem Kurs abperlen. Der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) fürchtete im Wahlkampf, dass Sommers Image ihn Stimmen kosten könnte, und ließ ihn fallen.

Sommers Kontakte zu Sistema stammen aus seiner Zeit als Telekom-Chef. Der Konzern hatte damals 40,3 Prozent an der Sistema-Mobilfunktochter MTS erworben. Die Deutschen halfen beim Aufstieg dieses Unternehmens zum größten Mobilfunker Osteuropas. Sommer konnte aber nie den vertraglichen Anspruch der Telekom als Mehrheitsgesellschafter bei MTS durchsetzen. Sistema stellte sich stur. Sommers Nachfolger Kai-Uwe Ricke verkaufte die Beteiligung wieder.

Sommer ließ dies offenbar kalt: Im Mai 2003 heuerte er als Vorsitzender der internationalen Beratergruppe von Sistema in Moskau an. Seit 2005 sitzt er als „unabhängiger Direktor“ im Verwaltungsrat des Mischkonzerns und hat dort Einblick in die Geschäftsstrategie. Sein Verhältnis zu seinem inzwischen angeschlagenen Nachfolger Ricke ist zerrüttet. Sommer hatte vor seinem Abgang den heute 45-Jährigen systematisch gefördert; er galt Telekom-intern als Sommers Kronprinz. Nachdem Ricke Vorstandsvorsitzender wurde, habe sich das Verhältnis der beiden abgekühlt.

Sistema-Chef Wladimir Jewtuschenkow versteht Sommers Engagement als Speerspitze im Kampf um die Westexpansion: „Wir haben in unseren Boards westliche Manager wie Ron Sommer oder Ex-Morgan-Stanley-Chef Stephan Newhouse“, sagte Jewtuschenkow jüngst dem „Manager-Magazin“: „Sie helfen uns bei unserer Expansion ins Ausland.“ Analysten in Moskau sind davon überzeugt, dass Sistema mit einem Telekom-Einstieg den Plan „vieler Oligarchen verfolgt, ihre Aktiva gegen Anteile an internationalen Großkonzernen einzutauschen“, wie die Researchabteilung des Brokerhauses Aton schreibt. Neben Sistema „verfolgt auch der russische Konkurrent Altimo gleiche Ideen“. Der Grund für den Verkaufsdruck ist für die Aton-Analysten klar: 2008 stehe der Wechsel im Kreml an, und niemand wisse, wie es nach Putins Ausscheiden weitergehe.

Wer mischt noch mit?

Wladimir Jewtuschenkow: Der Mehrheitsaktionär (62 Prozent der Aktien) des größten russischen Mischkonzerns AFK Sistema war bisher ein stiller Oligarch. Während andere Moskauer Milliardäre in London Fußballclubs kauften, steckte er sein Geld (geschätztes Vermögen laut „Forbes“: 6,3 Mrd. Dollar) in die Expansion seines Konglomerats. Dieses umfasst neben Mobilfunk- und Festnetz-Konzernen Immobilien, Banken, Einzelhandel, Öl und Versicherer. Partner dabei sind oft die Deutschen: Die Telekom als Gründungspate des Handy-Netzbetreibers MTS, Infineon für die Elektroniktochter Sitronics und die Allianz als Juniorpartner bei der Assekuranz Rosno. Jewtuschenkow werden enge Kontakte zu Moskaus Bürgermeister Jurij Luschkow nachgesagt. Doch dessen letzte Amtszeit läuft bald ab, und damit wachsen die Unsicherheiten für Sistema, das 2005 einen Umsatz von 7,6 Mrd. Dollar erzielte.

Peer Steinbrück: Der Bundesfinanzminister (SPD) holte im vergangenen Frühjahr den Finanzinvestor Blackstone als strategischen Großaktionär zur Deutschen Telekom AG. Blackstone wird wie Sistema vom früheren Telekom-Chef Ron Sommer beraten. Steinbrück beobachtet mit Sorge den Kursverfall der T-Aktie in diesem Jahr. Wie es heißt, erwarten er und sein Staatssekretär Thomas Mirow, der den Bund im Telekom-Aufsichtsrat vertritt, dass Ricke eine Strategie vorlegt, die Verluste im deutschen Festnetzgeschäft zu stoppen. Rickes Vertrag läuft in diesem Jahr aus.

Stephen Schwarzman: Der Chef der New Yorker Beteiligungsgesellschaft Blackstone stieg im Frühjahr bei der Telekom ein. Für 2,7 Mrd. Dollar kaufte er ein Aktienpaket von 4,5 Prozent. Das Paket verlor seither einen dreistelligen Millionenbetrag an Wert. Blackstone drängt daher ebenfalls bei der Telekom auf eine neue Erfolgsstrategie und setzt Ricke erheblich unter Druck. Schwarzman gilt als unkonventionell – auch weil er trotz der deutschen Heuschrecken-Debatte vor Investitionen in Deutschland nicht zurückschreckt.
http://www.handelsblatt.com/news/Unternehmen/IT-Medien/_pv/_p/201197/_t/ft/_b/1158475/default.aspx/rons-russische-revanche.html

stw - Donnerstag, 2. November 2006 - 12:57
Nichts ist spannender als Wirtschaft...

;-) stw

al_sting - Donnerstag, 2. November 2006 - 17:43
Nach Sistema jetzt Alfa. Da braut sich noch mehr zusammen.
Mittel- bis langfristig will ich mich zwar immer noch trennen, aber kurzfristig bekommt die Aktie echt Phantasie.

HANDELSBLATT, Donnerstag, 2. November 2006, 14:44 Uhr
Finanzinvestoren und russische Konzerne

Zangenangriff auf die Telekom

Seit längerem muss sich die Telekom mit angelsächsischen Finanzinvestoren herumschlagen, die als Anteilseigner mehr oder weniger direkt Einfluss auf die Unternehmensstrategie zu nehmen versuchen. Nun kommen auch noch die Russen hinzu: Nach dem Mischkonzern Sistema bekundet der Konkurrent Alfa Interesse an einem Telekom-Einstieg.

HB MOSKAU/BONN. „Wir sind in Gesprächen mit Vodafone und mit anderen großen europäischen Telekomkonzernen“, sagte der Chef der Telekomsparte von Alfa, Kirill Babaew, der britischen Tageszeitung „The Times“. Die Alfa-Gruppe habe Gespräche mit der Deutschen Telekom und France Telecom angeregt.

Dem Bericht zufolge wollen die Russen einen Anteil von 20 Prozent an Vodafone erwerben. Dazu müssten Alfa eine Summe von rund 15 Milliarden britische Pfund (22,4 Mrd Euro) aufbringen. Ein Sprecher des weltweiten Marktführers der Mobilfunkbranche wies den Bericht jedoch zurück. „Die Geschichte entbehrt jeder Grundlage. Es gibt keine Gespräche mit der Alfa-Gruppe“, sagte er. Von der Telekom liegt bisher keine Stellungnahme vor.

Das Interesse von Sistema an der Telekom war bereits am Mittwoch bekannt geworden: Der russische Mischkonzern will das Bonner Unternehmen offenbar unter seine Kontrolle bringen. Ziel der Russen sei es, einen Anteil von 25 Prozent plus einer Aktie zu erreichen, erfuhr das Handelsblatt aus Banken- und Aufsichtsratskreisen.Die Sperrminorität würde faktisch Sistema die Hauptversammlungsmehrheit an Europas größtem Telekommunikationsunternehmen sichern. Die Telekom würde dann von Moskau aus gesteuert.

Russlands größter Mischkonzern wird seit drei Jahren vom früheren Telekom-Chef Ron Sommer beraten. Gleichzeitig steht er in den Diensten der Investment-Gesellschaft Blackstone, die 4,6 Prozent an der Telekom hält. Blackstone dringt schon länger auf Maßnahmen, um den Aktienkurs der Telekom zu steigern. Würden Sistema und der Finanzinvestor dann zusammenarbeiten, könnten sie wohl selbst einen neuen Aufsichtsratschef durchsetzen. Sommer stünde dafür Branchenkreisen zufolge bereit.

Hedgefonds fordert „Portfolio-Bereinigungen“

Unterdessen forderte der Hegdefonds Laxey Partners die Telekom auf, ihre Strategie grundsätzlich zu überprüfen und dabei einen Verkauf des US-Geschäfts sowie der Immobilienbestände zu untersuchen, In einem Laxey-Schreiben an den Telekom-Aufsichtsrat heißt es, ohne eine unbefangene Prüfung aller strategischen Optionen zur Optimierung des Shareholder Values - einschließlich eines möglichen Verkaufs oder einer Abtrennung von nicht zum Kerngeschäft zählenden Aktivitäten - werde das Management keine signifikante Wertschöpfung erreichen.

Laxey verweist darauf, dass die Telekom-Tochter T-Mobile USA zwar ein „attraktiv“ wachse und das Marktumfeld in den USA nach wie vor günstig sei. Trotzdem spiegele sich der Wert von T-Mobile USA nicht angemessen im Aktienkurs der Telekom wider. Auch seien die Synergien der US-Tochter mit dem Telekom-Konzern nicht „substanziell“. Bei einem Verkauf des US-Geschäfts und der Immobilien würden Mittel frei, die dem Inlandsgeschäft zugute kommen könnten und Management-Kapazitäten freisetzen würden.

Laxey ist nach eigenen Angaben der Telekom beteiligt, verschweigt aber den Umfang. Den Angaben zufolge strebt Laxey einen Sitz im Aufsichtsrat für einen Vertreter der institutionellen Minderheitsaktionäre an.

Ciao, Al Sting

chinaman - Sonntag, 28. Januar 2007 - 15:39
Telekom senkt Gewinnprognose erneut


http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,462716,00.html


Gruß
Chinaman

prof - Sonntag, 28. Januar 2007 - 17:30
Ich hatte gegalaubt, dass das Kombi-Angebot von DSL und Telefon - Flat den Kundenschwund etwas stoppen könnte.
Für den Normalbürger ist es ja doch relativ bequem alles aus einer Hand zu erhalten und dazu eine kostenfreie Servicenummer - Prof

pumi - Montag, 29. Januar 2007 - 09:44
lol... @Prof, die kostenlose Servicenummer ist echt gut, die hilft nur nicht, wenn es dort keinen Service gibt. :)

Langfristig bleiben bei der Telekom imho nur Menschen, die entweder mangels Alternativen nicht wechseln können oder, aus welchem Grund auch immer, nicht wechseln wollen.

Arcor bietet das Paket mit Doppelflat zudem schon viel länger an... und günstiger...

Noch kurz zum Service: Ich weiß ja nicht, wie der Service der Telekom im Rest der Republik ist, aber in Berlin ist er unendlich schlecht. Deshalb bezahle ich lieber 39.- Euro im Monat an QSC für mein DSL, da freue ich mich selbst nach Jahren, wie gut ein ISP doch sein kann.

Nochmal zusammengefaßt: Schlechter Service, höhere Preise als die Konkurrenz, Unfreundlichkeit (es sei denn, sie wollen am Telefon einen Zusatztarif verkaufen), Ignoranz, für kein Geld der Welt geh ich nochmal freiwillig zur Telekom. Und an der Börse gibt es genug Alternativen - zum Glück!

Viele Grüße,
Pumi

prof - Mittwoch, 31. Januar 2007 - 12:29
- Auf dem Land gibt´s nur die Telekom
- Die erhöhten Grundgebühren der Telekom und die darin enthaltenen völlig unsinnigen Freiminuten erhöhen bei Neukunden (z.B. wegen Umzuges) die Gesamtkosten bei einem Fremd-DSL - Anschluss.
- Viele Menschen halten die Telekom für "sicherer", was natürlich ganz gar nicht der Wahrheit entspricht. Außerdem wollen sie sich nicht mit mehreren Anbietern herumärgern. Dadurch werden die Kombi-Pakete interessanter.

Zumindest der Schwund im Festnetzgeschäft dürfte sich entschleunigen!
Prof

stw - Dienstag, 13. Februar 2007 - 12:48
Ich bin heute ausgestiegen aus der Dt. Telekom (mit kleinem Gewinn von ca 15%). Die Probleme sind doch größer, als ich im letzten jahr glauben wollte. Sollten die Ziele für 2007 nochmals verfehlt werden, ist wohl mittelfristig (für 2008) auch die Dividende zumindest in der aktuellen Höhe in Gefahr.

:-) stw

al_sting - Montag, 26. Februar 2007 - 22:48
Bin jetzt auch raus, zu 14€ mit einem kleinen Minus.
Das Aufwärtsmoment scheint erschöpft zu sein, die nachhaltigen Risiken des Geschäftes bleiben.

Ciao, Al Sting

chinaman - Dienstag, 21. April 2009 - 21:16
Gewinnwarnung


T-Aktie stürzt Richtung Rekordtief


Die Telekom erwartet ein schlechteres Jahr als zuvor prognostiziert. Die Vorhersage für 2009 korrigierte der Konzern deutlich nach unten - vor allem wegen Schwächen im Ausland. Die Anleger sind schockiert - und fliehen aus dem Papier.

Die Deutsche Telekom hat nach Schwächen im Auslandsgeschäft im ersten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr zurückgenommen. Der Konzern teilte am Dienstag mit, er gehe für das Gesamtjahr von einem um zwei bis vier Prozent niedrigeren bereinigten Konzern-Ebitda aus. 2008 hatte der Wert 19,5 Mrd. Euro betragen.

Der Barmittelzufluss werde mit rund 6,4 Mrd. Euro ebenfalls geringer ausfallen, als die 2008 erreichten 7 Mrd. Euro, hieß es. Zuletzt hatte der Bonner Konzern einen operativen Gewinn und Barmittelzufluss auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt. Die Telekom-Aktie ging nach der Gewinnwarnung auf Talfahrt: Sie lag zeitweise mehr als 11 Prozent im Minus und sackte auf 8,61 Euro ab - den tiefsten Stand seit Oktober 2002. "Die Zahlen sind enttäuschend", sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research.

In der Prognose des Konzerns sind allerdings die Erträge bei dem seit 1. Februar in die Bilanz einbezogenen griechischen Telefonkonzern OTE nicht enthalten.


In den ersten drei Monaten des Jahres sank das Ebitda der Telekom ohne den Beitrag von OTE um fünf Prozent auf 4,5 Mrd. Euro. Der Umsatz lag unverändert bei 15 Mrd. Euro. Die Ergebnisse von OTE eingerechnet, stieg das bereinigte Ebitda um 3 Prozent auf 4,8 Mrd. Euro. Der Umsatz nahm um rund 6 Prozent auf 15,9 Mrd. Euro zu.

Zuletzt hatte der Konzern Anfang 2007 zum Missfallen der Börse seine Prognosen gesenkt. Damals war Telekom-Chef Rene Obermann gerade erst einige Wochen im Amt. Er treibt seitdem den Umbau der Telekom voran.

Um die Kosten zu senken und das angepeilte Ergebnis im Gesamtjahr zu schaffen, will der Bonner Konzern kräftig sparen. So will die Telekom für Gebühren nachverhandeln, die sie in den USA an Wettbewerber für die Netznutzung zahlen muss. Zudem solle das eigene Netz ausgebaut werden, um solche Entgelte zu senken.

Marketingausgaben und Reisekosten will der Konzern eindampfen, Löhne und Gehälter zunächst nicht erhöhen. Auch in Großbritannien soll die Mobilfunktochter sparen - etwa bei Werbung und Technik. Ebenso sollen in Polen die Aufwendungen für Kundengewinnung und Personal sinken. Um das Cash-Flow-Ziel abzusichern, will die Telekom 1 Mrd. Euro an Investitionen für dieses Jahr zurückstellen.


Börsianer waren entsetzt über die Gewinnwarnung

Noch bei der Vorlage der Zahlen für 2008 Ende Februar hatte sich Obermann trotz Wirtschaftskrise zuversichtlich für das laufende Jahr gezeigt. Die Telekommunikationsbranche sei bislang "konjunktur- und krisenresistenter" als andere, sagte er damals.

Am Dienstag sprach der Konzern nun von einer "starken Konjunkturabkühlung" und einem "verschärften Wettbewerb" insbesondere in den USA - dem Wachstumsmarkt des Konzerns - und Großbritannien. Zudem hätten in Polen und Großbritannien Wechselkursveränderungen Umsatz und operativen Gewinn belastet. Leicht über Erwartung habe hingegen insgesamt das Deutschlandgeschäft gelegen, sowohl im Festnetz- wie auch im Mobilfunkgeschäft. Die Geschäftskundensparte T-Systems habe ihren Ergebnisbeitrag gesteigert.




FTD.de, 17:46 Uhr
© 2009 Financial Times Deutschland, © Illustration: reuters

prof - Dienstag, 21. April 2009 - 22:38
Hätte ich nicht vermutet, Telekommunikation sollte eine sichere Bank sein.
Aber halt nicht, wenn man sich im Ausland verspekuliert. Darin haben die Staatsunternehmen: Telekom, Post, Landesbanken, KfW aber Talent - Prof

Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Deutsche Telekom
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