Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Hannover Rück : Archivierte Beiträge bis 11. März 2001
aquamarin - Donnerstag, 8. März 2001 - 18:16
Die Normalisierung einer Schaden- und Kostenquote als Sondereffekt verkaufen zu wollen, ist schon ein starkes Stück.

Da es sich hier aber um ein Zitat handelt, muss ich noch überprüfen, ob das vom VV wirklich so kommuniziert worden ist.

Aquamarin

aquamarin - Donnerstag, 8. März 2001 - 21:56
Tatsächlich - dieses erbärmliche Stück von IR findet sich auf der Hannover Rück Home Page (http://www.hannover-rueck.de/news/PM0080301clar_d.html). Da bleibt nur noch zu fragen: cui bono?

Aquamarin

stephan - Donnerstag, 8. März 2001 - 22:12
@ avalon: wer suchet, der findet...Gute Waren zum guten Preis, da freut man sich. Auch ein nagelneuer Porsche mit kaputtem Radio, hat unter "Sammlern" einen gewissen Wert... *g*

@ aquamarin: Die Meldung ist von der HR! Was soll man da prüfen?

Ich sehe ja ein: Es ist Zeit für Analystenschelte, und irgendwie würde ich mich dann sehr freuen...

Gruss
Stephan

stephan - Donnerstag, 8. März 2001 - 22:22
@ aquamarin

Ja ganz erbärmlich *g*, ach du meinst die IR.

Wie oft hast Du denn mit denen schon gesprochen?

Gruss
Stephan

PS: IR PREIS 2000 im MDAX
Lies die Meldung nocheinmal, denke nach was diese Meldung für einen Programmvertrieb wie Clarendon normalerweise bedeutet und schäm Dich! Es ist nicht schlimm nichts zu wissen, aber man sollte damit nicht prahlen...

(Bin sonst nicht so ein Großkotz, aber wenn nach langer Arbeit und intensiven Gesprächen, meine Ansprechpartner als erbärmlich bezeichnet werden, hört der Spaß auf)
*Ähnlich muß sich stw gefühlt habe, als ich Valora als "Laden" bezeichnet habe. Nochmal entschuldigung! Hast Du meine Erklärung im Einsteiger Froum gelesen?*

chinaman - Freitag, 9. März 2001 - 09:04
Jungs haltet den Ball flach. Denkt daran, daß der angenehme Umgangston hier im Forum eines unserer wertvollsten Assets ist. Keine Aktie der Welt ist es wert, dass sich daran etwas ändert.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Freitag, 9. März 2001 - 09:27
@stephan: Deine unbedachte Äußerung über den Valora-"Laden" hab ich längst vergessen, eine meiner besseren Eigenschaften ist nämlich, dass ich nicht nachtragend (oder vergesslich *g*) bin.

aquamarin meinte mit "erbärmlich" wohl nur diese eine Meldung und wohl kaum die IR der HR im Allgemeinen. Kein Grund zur Aufregung...

Chinaman hat recht: der freundliche und konstruktive Umgangston, den sich ALLE Stammgäste hier im Board bis heute bewahrt haben, ist eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass es auch mir bei aller Arbeit noch immer viel viel Spass macht, die stw-boerse am Leben zu erhalten.

:-) stw

avalon - Freitag, 9. März 2001 - 10:23
@Stephan:
Solange man keinen kaputten Porsche mit nagelneuem
Radio erwischt ist das sicher richt richtig was du sagst.

Nee, nee - die HR meine ich damit ganz bestimmt nicht............

Ja den Umgangston müssen wir schützen, aber gönnen wir jedem auch die menschlichen Ausrutscher, vor allem wenn es sich um jeweilige Lieblingsaktien handelt.

Ich verteidige meine DBAG ja auch mit Klauen und
Zähnen.

Irgendwie bin ich froh wenn überhaupt jemand eine
Lieblingsaktie hat die ihn auch emotional bewegt. (natürlich nur wenn er keine extremen Buchverluste hat, sonst vermute ich immer den bösen Zweckoptimismus dahinter.......")

Avalon

stephan - Freitag, 9. März 2001 - 11:00
Da sind bei mir wohl die Sicherungen durchgebrannt...
Ein anstrengender Tag, viel Streß und dann muß ich auch noch, für mich unverständliche Kritik an der HR ertragen.
Normalerweise bin auch auch freundlich und konstruktiv, aber im Internet ist die Versuchung deutlich größer die Sau rauszulassen.

An aquamarin:

Persönlich beleidigen wollte ich Dich nicht, es ging mir nur darum, das die IR der HR nicht als sehr viel schlechter dargestellt wird, als sie wirklich ist.

Es ist wirklich gefährlich, seine "Lieblingsaktie" vorzustellen, da man auf Kritik sehr emotional reagiert.

Ich sehe in jeder noch so schlechten Meldung das positive. Das ist sehr gefährlich und darum sollte ich eigentlich für Kritik dankbar sein.

Meine Interpretation für die Meldung ist folgende:

Der risikoarme Zweck, der vier Bereiche bei HR, das Programmgeschäft (Hauptsächlich Clarendon), der normalerweise einen festen, und fast planbaren Prämienertrag für den Konzern bringt ist auf der Ertragsseite zusammengebrochen.

So weit, so schlecht.

Handelt es sich um einen Einmaleffekt, oder ist auch in Zukunft mit schlechten Ergebnissen zu rechnen?

Die Normalisierung der Schaden-Kostenquote ist eine dauerhafte Angelgenheit. Das Eigengeschäft (Für welche diese Quote nur interessant ist) stellt aber weniger als 20% der Prämieneinnahmen der Clarendon dar. Der Ergebniseffekt ist vorhanden, aber vertretbar, da Clarendon das meiste Geld mit dem Programmgeschäft verdient und verdienen soll.

Der Ausfall einer Rückversicherungsdeckung ist für einen Programmvertrieb (Hier werden große Versicherungsblöcke von Erstversicherungen aufgekauft und an weitere Rückversicherer mit Aufschlag weiterverkauft) normalerweise eine Katastrophe und kann zu massivsten Schwierigkeiten führen. Denn jetzt muß die Clarendon Gruppe für alle Schäden aus dem Versicherungsgeschäft aufkommen. Zusätzlich wurden auch für die nahe Zukunft ergebnisbeeinträchtigende Rückstellungen getätigt. Das heißt, das alle Effekte des Ausfalls bereits im Jahresabschluß erkennbar sein sollte. Das ganze hat sich gerademal mit einem Rückgang des Gewinns von 30 Mio Dollar bemerkbar gemacht.

Auswirkungen für die Zukunft:

- Die Clarendon Gruppe ist für die Erstversicherer jetzt umso mehr ein Partner erster Güte. Sie wissen, das auch wenn die Forderungen an andere zahlungsunwillige Rückversicherer weiterverkauft wurden, man sich verpflichtet fühlt (rechtlich sind sie es natürlich auch), dass alle Risiken, für sie als Erstversicherer abgedeckt werden.

- Die Clarendon Gruppe wird zukünftig noch strengere Maßstäbe bei der Auswahl der Rückversicherer ansetzen.

Ich meine, die HR ist hier mit einem blauen Auge davongekommen, und wird gestärkt in die Zukunft gehen.


Gruss
Stephan

PS: Ich muß meine positive Auslegung der schlechten Meldung aber nocheinmal mit kompetenten Menschen besprechen. Viellecht mache ich mir und damit auch Euch etwas vor. Das wäre nicht das erste mal, das mir soetwas passiert, also bitte Vorsicht!

prof_b - Freitag, 9. März 2001 - 11:12
Liebe macht manchmal blind: Stell dir mal vor es erzählt dir jemand, dass sich dein Freundin mit ´nem anderen herumtreibt!
Der wird auch erst mal beschimft, bevor du der Sache nachgehst ...

aquamarin - Freitag, 9. März 2001 - 11:25
Zur Klarstellung: Mit meinem letzten Beitrag wollte ich niemanden persönlich angreifen/beleidigen. "Erbärmlich" war als Wertung der Meldung gedacht, also "erbärmliche Meldung".

Ich bedaure, dass ich mich hier missverständlich ausgedrückt habe.

Aquamarin

avalon - Freitag, 9. März 2001 - 11:42
Gefahr erkannt - Gefahr gebannt.

Die größte Gefahr bei Aktienkäufen ist nun mal
daß man sich gerne was vormacht, daß man glaubt
schlauer als die anderen zu sein.

Das geht allen, aber wirklich allen Teilnehmern
so - auch Avalon.

Ich habe schließlich auch so das ein oder andere
Desaster erlebt in meinen Anfangsjahren, gerade der Fundi ist ja am gefährdesten wenn es darum geht hohe Buchverluste aufzubauen.
Man kennt ja das Unternehmen, man weiß doch ganz genau daß der Kurs viel zu niedrig ist usw. usw. ihr kennt das ja..............

Ich sah nur eine Möglichkeit das wegzukriegen -
jede Aktie als unpersönliche Nummer ansehen solange man nicht große aber wirklich große
Buchgewinne hat.

Ansonsten gibt man dem Markt recht, will heißen
sobald man schmerzhaft in die Verlustzone gerät muß man den ehemaligen Liebling eben als den übelsten Feind betrachten und entsprechend
behandeln.

Viele werden dem jetzt widersprechen, viele finden das zu hart aber ich höre mir gerne die entsprechenden Gegenvorschläge an wie man sonst
die teueren Emotionen wenigstens halbwegs in den
Griff kriegen kann.

Gut der 100% Charti hat es natürlich am einfachsten - der braucht überhaupt nicht nach dem Unternehmen schauen aber dafür ist er von den Emotionen der Masse abhängig denn die entscheiden bekanntlich darüber ob die Linien eine Bullen-oder Bärenfalle gestellt haben.

Börse ist wahrlich nicht einfach - und wieder sage ich Gott sei Dank..............

Avalon

chinaman - Freitag, 9. März 2001 - 12:32
Ich fürchte wirklich allmählich, Avalon hat nicht Unrecht mit seiner Einstellung. Gerade als Fundi steht man in der permanenten Gefahr sich in ein Unternehmen zu verlieben. Wenn man dann noch in einem Forum wie dem unseren "Flagge" zeigt, wird dieser Effekt nochmal multipliziert. Schließt man sich nur einer "Mehrheitsmeinung" an, ist dies noch kein persönliches Commitment. Ist man aber auch noch der einzige personifizierte Verfechter einer Aktie, wird es sehr sehr schwer objektiv zu bleiben. Dann besteht absolut die Gefahr das die Liebe "blind" macht.

:-)
Gruß
Chinaman

stephan - Freitag, 9. März 2001 - 14:14
An stw:
Kann man Nachrichten auch komplett löschen, anstatt beim editieren eine neue Nachricht einzugeben?

Gruss
Stephan
PS: Die Editionsfunktion ist aber schon sehr cool!

stephan - Freitag, 9. März 2001 - 14:15
@ avalon

Deine Strategie sehe ich kritisch, aber sie ist zweifelsohne eine sehr renditeträchtige. Bis ich soweit bin, wird es wohl noch dauern.

Ich habe keine vernünftige Verkaufsstrategie. Ich schichte um, wenn ich ein deutlich günstigeres und wachstumstärkeres Untnernehmen finde.
Aber ich verkaufe nie, nur weil der Wert gefallen ist. Wahrscheinlich wirklich ein Fehler.

HR fällt übrigens weiter, ich denke das es gut und gerne noch bis 80 Euro weitergehen könnte. Wie gesagt, bis zu den Zahlen nächste Woche ist für Spekulationen noch viel Platz.

Gruss
Stephan

stephan - Freitag, 9. März 2001 - 16:08
Man sollte nicht wie ich ins blaue hinein interpretieren.

Meine Darstellung zu der Meldung von gestern war (insbesondere meine Version des Ausfall einer Rückversicherungsdeckung) sachlich falsch!

Desweiteren steht die Erhöhung der Spätreserven in keinem Zusammenhang mit dem Ausfall der Deckung, sondern ist getrennt zu betrachten.

Die genaue Höhe der einzelnen Beträge erfährt man bei der HR. Ich will hier aber nicht wieder große Erläuterungen schreiben, die dann hinten und vorne nicht stimmen, weil ich Dinge durcheinander bringe.

Einzig und allein in der Endaussage, daß es sich hier größtenteils um Einmaleffekte handelt (außer bei der Schaden - und Kostenquote) scheine ich recht zu haben.

Es ist typisch, daß ich einen bösen Dritten (der Rückversicherer, der angeblich nicht zahlen will) erfinden (!) musste, um den Nimbus der perfekten HR zu erhalten. Natürlich ist der Ausfall auf Fehler von Clarendon zurückzuführen, es gab keinen illiquiden Rückversicherer. Fehler sind ja kein Weltuntergang, solange man sie nicht wiederholt.

Gruss
Stephan

PS: Ich bin natürlich weiterhin überzeugter Aktionär, allerdings ist es wirklich dämlich, alles an "seinem" Unternehmen zu loben, egal ob positiv oder negativ.
Verläßliche und einwandfreie infos erhält man bei der IR selber. Ich werde hier natürlich weiterhin schreiben. Ich werde mich aber bemühen, über die wirklichen Nachrichten zu schreiben und nicht wieder Sachverhalte aus Unwissen zu erfinden. Es wird noch lange dauern, bis ich einen sachgerechten und tiefgehenden Kommentar zu HR schreiben kann.

trick17 - Freitag, 9. März 2001 - 18:38
Hi, kurz meine Meinung zur HR:
Ich finde den Laden auch sehr interessant.
Ich hoffe, dass ich bei 80 Euro eine
Position aufbauen kann.

trick17

aquamarin - Samstag, 10. März 2001 - 14:18
Nachdem mein Kurzbeitrag vom Donnerstag doch für einige Aufregung gesorgt hat, habe ich das Gefühl, dass ich hier meine Wertung der Pressemitteilung vom 8.3. ausführlich begründen sollte.

Stellt sich natürlich sofort die Frage, an welchem Masstab eine derartige Meldung zu messen ist. Nun, am besten am eigenen Anspruch der Hannover Rück. Und im Bericht zum 1. Halbjahr 2000 findet man tatsächlich auf Seite 13:

„Auch zukünftig verfolgen all unsere Investor Relations-Aktivitäten ein Ziel: Anlegern unsere Aktie als attraktives Investment zu präsentieren, die Nachfrage zu stimulieren und so den Kurs wieder auf ein angemessenes Niveau zu bringen.“

Eine Pressemitteilung, die zur Unzeit kommt, beschönigend und in sich widersprüchlich ist, erfüllt diesen Anspruch wohl in keiner Weise.

In sich widersprüchlich: „Demgegenüber sei das Ergebnis unter anderem auf Grund von zwei Sondereffekten spürbar zurückgegangen. Einerseits habe sich die kombinierte Schaden- und Kostenquote nach einem außergewöhnlich guten Verlauf im Vorjahr wieder normalisiert...“ Also, der Übergang vom Aussergewöhnlichen zum Normalen ist aussergewöhnlich? Nein, es war doch zu erwarten, dass die kombinierte Schaden- und Kostenquote sich wieder normalisiert. Übrigens wurde noch im 99er Geschäftsbericht auf Seite 43 hervorgehoben, „dass mit 75% eine sehr erfreuliche Schaden- Kostenquote erreicht werden konnte“. Und das, wohlgemerkt, durch den Wegfall eines „Sondereffekts“ und die Steigerung der Provisionseinnahmen. So langsam bekomme ich den Eindruck, dass der Geschäftsverlauf von Clarendon aus einer Verkettung von „Sondereffekten“ besteht.

Beschönigend: „Zeller ... betonte aber, dass das Clarendon-Ergebnis auf den Jahresabschluss der Hannover Rück-Gruppe nur sehr geringen Einfluss haben werde.“ Aha, wieder mal ein Fall von „Peanuts“. Nun, für die Deutsche Bank vielleicht. Bei der Hannover Rück betrug 1999 der Jahresüberschuss 202 Millionen Euro. 32 Millionen USD sind für die Hannover Rück keine „Peanuts“.

Unzeit: Warum diese Meldung eine Woche vor Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2000? Laut Halbjahresbericht ist doch mit einer deutlichen Erhöhung des Nachsteuerergebnisses im Vergleich zum Vorjahr zu rechnen. Auf Seite 11 liest man von einem „zusätzlichen Ertrag voraussichtlich in dreistelliger Millionenhöhe“ aufgrund der Senkung des Körperschaftssteuersatzes. Warum verunsichert man die Aktionäre eine knappe Woche vor Verkündigung der frohen Botschaft? Statt in San Diego hätte man doch die Clarendon-Zahlen auch in Frankfurt, am 14.3., präsentieren können. Bei insgesamt hervorragenden Zahlen, wäre dann der Clarendon-Beitrag doch untergegangen. Es ist doch widersinnig, einerseits immer wieder auf die Vorteile und Einzigartigkeit der 4-Säulen-Strategie zu pochen („unser Ergebnis steht auf vier Säulen“) und andererseits das Ergebnis eines einzelnen Geschäftssegmentes negativ herauszustellen. So präsentiert man nicht die Aktie als attraktives Investment, so stimuliert man nicht die Nachfrage und so bringt man nicht den Kurs wieder auf ein angemessenes Niveau. SO NICHT!

Aquamarin

P.S.: Den möglichen Einwand, dass die Pressemitteilung nur enthält, was der Vorstandsvorsitzende auf einer Analystenveranstaltung bekannt gegeben hat, kann ich übrigens nicht gelten lassen. Denn auf der Home Page (http://www.hannover-rueck.de/forum/shareholder/index.html) wird schliesslich klargestellt: „Bei der Hannover Rück ist Investor Relations Chefsache.“ Genau, der Osten hat Gerhard Schröder und die Investor Relations hat Wilhelm Zeller. Es beruhigt ungemein, wenn man weiss, dass der Chef sich persönlich kümmert. Erinnert mich mich irgendwie an Singulus.

stephan - Samstag, 10. März 2001 - 20:28
Hallo Aquamarin,

Kompliment, da dast Du aber eine schwer zu durchbrechende Agrumentationskette aufgebaut. Einzelne Punkte sehe ich etwas anders, vielleicht können wir uns da nocheinmal verständigen.

- In sich widersprüchlich:
Ich würde die Meldung eher als sehr unglücklich formuliert beschreiben. Natürlich kann man eine Normalisierung der S/K -Quote nicht als Sondereffekt beschreiben. Das ist falsch, und wurde mir auch ganz anders von der IR im persönlichen Gespräch dargelegt. Ich denke, es ist wirklich ein Formulierungsproblem. Wichtig ist für mich aber: Die Begründung ist schon richtig, denn man konnte nicht erwarten das die Clarendon dauerhaft eine sehr viel bessere Quote hat als Markt.
Die beiden außergewöhnlichen Erreignisse, waren ja nicht die Herabsenkung der Quote, sondern:
1. Ausfall einer Rückversicherungsdeckung
2. Erhöhung der Spätreserven

- Beschönigend:
Ich bin auch der Meinung, daß hier der (wenn auch nur temporäre) Wegfall einer wichtigen Ertragssäule in seiner Wichtigkeit zu gering dargestellt wird. Auf der anderen Seite hat Zeller wahrscheinlich schon recht, daß in diesem Jahr der geringen Clarendon-Ertrag nicht an dem Jahresüberschuß erkennbar sein wird. Denn auch so wird der Jahresüberschuß nach Steuern (u.a. durch die "Sondereffekte" bei der Köperschaftssteuer) um deutlich über 20 % zulegen (Meine konservative Schätzung, ohne jegliche Garantie).

- Unzeit:
Den Vorwurf kann ich nicht verstehen. Herr Zeller hält eine Präsentation in San Diego. Eine Riesenveranstaltung, auf der fast alle wichtigen Versicherungsunternehmen der Welt anwesend sind.
Der Termin war also fest! Den Link zu den Präsentationsfolien von Herrn Zeller hatte ich ja weiter oben gepostet. Es wurden keine Ergebnisse von HR oder Clarendon auf diesen Folien veröffentlicht. Ich vermute (!) , das Herr Zeller, auf eine Frage eines Analysten hin durchblicken ließ, daß er mit dem Geschäftsverlauf der Clarendon unzufrieden war. Da diese Bemerkung sich auf den Börsenkurs in Deutschland auswirkte, war es die Pflicht der HR die Information allen Anlegern und insbesondere den Kleinaktionären zu gänglich zu machen. Mir wäre es natürlich auch lieber gewesen es hätte gar keine Andeutungen auf der Konferenz gegeben.

PS: Du würdest sicherlich einen positiveren Eindruck von der IR-Arbeit von der HR haben, wenn Du Sie direkt mit deinen Vorwürfen konfrontieren würdest. Möglicherweise könnte man da eine Verständigung finden. Ich würde natürlich auch sagen, daß die Meldung alleine nicht als Glanzleistung in die Geschichte eingeht. Danke für die Erläuterung deiner Bewertung! Deine Argumente helfen mir natürlich auch die HR kritisch zu hinterfragen.

Gruss
Stephan

laurin - Samstag, 10. März 2001 - 20:50
koenntet ihr un mal eine Zwischenbilanz ziehen?

Ist HR JETZT ein Kauf oder nicht?

...aber doch 'ne schoene Diskussion habt ihr hier....

aquamarin - Sonntag, 11. März 2001 - 09:39
Die vorzeitige Bekanntgabe des Clarendon-Ergebnisses hat natürlich auch seine positive Seite. Zum Neueinstieg und Nachkauf ergibt sich jetzt ein attraktives Kursniveau. Aber ich würde, wie Avalon, auf die Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse des Konzerns für das Geschäftsjahr 2000 am 14. März warten.

Mein Kriterium für einen Nachkauf wird übrigens das Ergebnis VOR Steuern sein. Nach dem Rückgang in 99 um 6,6% auf 433 Meuro erwarte ich für 2000 trotz des inzwischen minimalen Clarendon-Beitrags einen Anstieg um mindestens 10% auf 480 Meuro. Mein Engagement in die Hannover Rück ist langfristig angelegt, deshalb der Focus auf die Entwicklung der Geschäftstätigkeit. Ich will mich nicht in Steuereffekte einkaufen.

Aquamarin

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