Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Linde
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Archivierte Beiträge bis 6. September 2006 20    18.1. - 17:44

chinaman - Freitag, 22. September 2006 - 06:25
Handelsblatt Nr. 182 vom 20.09.06 Seite 33


NEUORDNUNG IM GASGESCHÄFT: Linde führt nach dem Erwerb von BOC die Branche an

Der neue Weltmarktführer

Linde legt Wert auf eine rasche Integration von BOC. Das gefällt Aktienanalysten.

SARA KAMMLER | FRANKFURT Der Wiesbadener Konzern Linde hat Anfang September den britischen Konkurrenten BOC für einen Preis von fast zwölf Mrd. Euro übernommen. Das Unternehmen firmiert nun unter dem Logo "The Linde Group" und hat den bisherigen Weltmarktführer in Industriegasegeschäft - die französische Air Liquide - vom Thron gestoßen. Die Linde-Aktionäre haben allen Grund zur Freude: Bereits vor der Übernahme überschritt der Aktienkurs für kurze Zeit die Marke von 70 Euro und hat sich inzwischen bei gut 69 Euro stabilisiert. Der künftige Jahresumsatz der Linde Group soll rund zwölf Mrd. Euro betragen, bislang lag er bei rund 9,5 Mrd. Euro.

Analysten sind zuversichtlich, dass Linde die Integration von BOC gut gelingt. "Bisher ist die Konzernbildung reibungslos vollzogen worden", sagt Christian Weiz von der Hypo-Vereinsbank (HVB). Er hebt hervor, dass Linde bereits im Jahr 2000 mit der Übernahme des schwedischen Konzerns AGA gezeigt habe, dass es große Akquisitionen meistern kann. Positiv bewerten die Experten auch, dass Linde-Chef Wolfgang Reitzle zwei britische Manager von BOC mit in den Vorstand des neuen Unternehmens geholt hat. "Dies ist ein geschickter Schachzug und wird die Akzeptanz der Übernahme bei der BOC erhöhen", sagt Eggert Kuls von M.M. Warburg. Reitzle will den Konzern jetzt neu ausrichten und sich ganz auf das Gasegeschäft konzentrieren. Bis vor zwei Jahren stand das Unternehmen auf den drei Säulen Gas, Gabelstapler und Kältetechnik. Doch nach dem Verkauf der Kältetechnik im Jahr 2004 will das Unternehmen nun auch das Geschäft mit Gabelstaplern abstoßen. Dieses ist mit der Übernahme von BOC rechtlich verselbstständigt worden und trägt nun den Namen "Kion Group".

Ob Kion an die Börse gebracht oder an einen strategischen Investor verkauft wird, ist unklar. Experten schätzen, dass der Preis über drei Mrd. Euro betragen wird. Mit dem Geld soll ein Teil der Schulden abgebaut werden, die durch die Übernahme von BOC entstanden sind. Bisher wurde die Konglomerats-Struktur vom Kapitalmarkt mit einem Abschlag bewertet. "Dieser Abschlag vom fairen Wert des Konzerns fällt nun weg", sagt Silke Stegemann von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP). Sie hat daher das Kursziel auf 82 Euro für Ende nächsten Jahres erhöht.

Auch Jürgen Reck von der Privatbank Sal. Oppenheim gibt sich optimistisch. Die Einschätzung des Synergie-Potenzials in Höhe von 250 Mill. Euro sei seiner Meinung nach zu konservativ. Es gebe kaum Überschneidungen der Geschäftsfelder von Linde und BOC: Die Briten seien in Asien sehr präsent, während der deutsche Konzern vor allem in Europa operiere. "Ich rechne mit einem Synergie-Potenzial von 300 bis 350 Millionen Euro", sagt er und empfiehlt die Aktie mit einem Kursziel von 74 Euro zum Kauf.

Experten sind der Meinung, die Oligopol-Bildung auf dem Gasemarkt sei mit der BOC-Übernahme abgeschlossen, der strategische Handlungsdruck liege nun bei Air Liquide.

Kammler, Sara



20. September 2006

chinaman - Samstag, 23. September 2006 - 09:07
Handelsblatt Nr. 182 vom 20.09.06 Seite 23


Mit neuem Werk festigt Linde seine Marktführerschaft

In München produziert der Industriegasehersteller Spezialmischungen für die Halbleiter-Branche

CHRISTOPH HARDT | MÜNCHEN Die Fabrik ist nicht sehr groß, sie hat ganze 13 Mill. Euro gekostet - und trotzdem ist das Werk mit seiner Alu-Fassade eine bedeutsame Einrichtung. In dem neuen Werk auf dem Gelände ihres traditionsreichen Spezial-Gase-Standorts in München-Unterschleißheim stellt Linde seit Ende vergangener Woche hochreine Gase für die Halbleiterindustrie her.

Mit der neuen Fabrik unterstreicht der Dax-Konzern gleich mehrere Trends: Nach der Übernahme des britischen Konkurrenten BOC zum weltgrößten Industriegashersteller aufgestiegen, ist Linde nun auch bei den Spezialgasen für die Computerindustrie europäischer Marktführer. Zudem stärkt Linde den Standort München, der künftig auch Konzernsitz sein wird. Überdies legt das Unternehmen, das vor wenigen Tagen erst ein großes Spezialgasewerk für die Halbleiterfertigung in China eröffnet hat, ein Bekenntnis zum Hochtechnologiestandort Europa ab.

"Linde hat immer sehr konservativ investiert. Das ist ein klares Signal, dass wir an die Zukunft der europäischen Halbleiterfertigung glauben", sagte ein führender Linde-Manager am Rande der Eröffnung des Werks. Den Ausschlag für die Ansiedlung in Deutschland habe vor allem das hohe Fachwissen der Belegschaft am Gase-Standort München gegeben.

Linde sei sich der Schwierigkeiten, die europäischen Anbieter hätten, bewusst, hieß es. "Dafür ist die europäische Halbleiterindustrie dank ihrer vielen Spezialanbieter weniger konjunkturanfällig wie etwa die Großanbieter in Fernost", sagte Lindevorstand Aldo Belloni.Mit dem neuen Werk untermauert das Unternehmen seinen Führungsanspruch auch im Spezialsegment Halbleitergase.

Die müssen vor allem eins sein: extrem sauber und rein - entsprechend heikel ist ihre Mischung. Doch nicht nur das, schon die Gasflaschen wollen entsprechend vorbereitet sein. So hat das mit Elektronik voll gestopfte Gasewerk an mancher Stelle die Anmutung, als sei es selbst eine Chipfabrik. Das ist umso verwunderlicher, als Industriegasherstellung gemeinhin Gas mischen und abfüllen bedeutet.

In der Flaschenvorbehandlung des neuen Lindewerks aber ist es fast wie bei Infineon in Dresden, hier herrscht Reinraumatmosphäre. Für Feinschmecker: Der Neubau erfüllt die Reinraumklasse 10 000 und die ISO-Klasse 7 - was wiederum bedeutet, dass die Räume maximal 350 Partikel enthalten, die größer sind als 0,0005 mm pro Liter Luft (bei Infineon ist der Vergleichswert übrigens etwas strenger: 1 Partikel).

Wenn die Flaschen für Infineon oder Siemens sauber genug sind, dann geht es in die Abfüllung, in der die Spezialgase, die am Produktionsstandort Unterschleißheim in Hülle und Fülle vorhanden sind, per Destillation zusätzlich gesäubert und dann erst abgefüllt werden. So kann Linde auch feinste Abstufungen von Reinheit gewährleisten.

Doch wird hier nicht nur Reingas produziert, auch die Gasmischung ist High-Tech: Bis zu 400 Komponenten können zu Spezialgemischen verarbeitet werden. Verwendet werden die Gase etwa für Ätzungen von Schaltungen oder zur Abscheidung dünnster Schichten auf Platinen und Chip-Wafern. Sie werden in der Chipherstellung als auch bei der Solarzellenfertigung oder in der Produktion von Glasfaserkabeln verwendet.

Der kleine, aber feine Markt für Halbleitergase ist in Europa etwa 220 Mill. Euro groß, Linde deckt hier etwa ein Drittel ab. "Das Wachstum in diesem Geschäft ist kräftig und beständig", sagte Belloni. Vermarktet wird die Produktion aus München über das Joint-Venture mit dem japanischen Traditionshersteller Nippon Sanso, der früher mit Messer Griesheim zusammenarbeitete, ehe der Linde-Konkurrent vom größten Gasproduzenten der Welt, der französischen Air Liquide, geschluckt wurde. Nippon Sanso suchte sich danach einen neuen Partner. Linde ist vom Erfolg der neuen Fabrik überzeugt. Schon im Jahr 2008 soll die Produktion auf 400 Tonnen Reinstgase verdoppelt sein. Dann wäre das Werk an der Kapazitätsgrenze, doch für zusätzliche Fläche ist bereits gesorgt.

BERICHT SEITE 33

Hardt, Christoph



20. September 2006

prof - Freitag, 18. Januar 2008 - 17:44
Kauf 120 Stück Bonus-Reverse BN60TT zum aktuellen Euwas-Briefkurs von 69,42 - Prof

prof - Freitag, 18. Januar 2008 - 17:47
Der Schein ist der derzeit heißeste:
- nur 11 % Luft nach oben bis zur Barriere, bei der die Bonuszahlung sicher ist.
- Ich rechne aber mit einem Durchschlagen der DAX-Verluste auch auf Linde.
- Maschinenbau kommt auch so langsam unter die Räder: Deutz, Gildemeister ...
Prof


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chinaman - Samstag, 19. Januar 2008 - 17:30
Fundamental kann ich die Wahl von Linde für ein Reverse Bonus Zertifikat in etwa nachvollziehen. Charttechnisch aber noch eine der stärksten Aktien im Dax.


Gruß
Chinaman

prof - Samstag, 19. Januar 2008 - 22:30
Ich setze darauf, dass sich Linde nicht dem allgemeinen Abwärtstrend entziehen können wird - Prof

prof - Dienstag, 25. März 2008 - 10:02
Verkauf alle Bonus - Reverse-Zerifikate zum aktuellen Frankfurter Briefkurs von 70,41!
Vorsichtsmaßnahme, falls Ben die Geldschleusen weiter öffnet und gleich mal die nächste Milliarden springen lässt ...
Prof

chinaman - Dienstag, 25. März 2008 - 12:29
Zumindest in Richtung Short-Eindeckungen hat Ben ja durchaus Marktmacht bewiesen. Mal sehen, ob er die Pferde auch dazu bringt, wieder zu trinken.


Gruß
Chinaman

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