Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: Daimler: Archivierte Beiträge bis 29. Januar 2001
pumi - Donnerstag, 21. September 2000 - 20:55
McE, genau das ist auch mein Problem... das Verpassen des Einstiegs.... bei DCX mag Deine Taktik noch funktionieren, aber gerade kleine Werte brechen, wenn sie ausbrechen, ziemlich heftig aus. Deshalb tendiere auch ich wie Trick17 zum Kauf in der Nähe von Unterstützungslinien, zumal es mir dann egal ist, ob ich für 57.- oder für 52.- rein bin. Gut, sind 10%, aber bevor ich dann aufgrund von Zeitmangel den richtigen Einstieg verpasse, bezahl ich lieber bisschen mehr.

Bei DCX werd ich jetzt wohl auch nochmal massiv reingehen, das ist ja wirklich ein Schnäppchen.
Zwar gewichte ich dann durch meine VW3 die Automobilbranche recht hoch, aber ich denke, zu diesen Kursen ist das Chance-/Risikoverhältnis doch recht unausgewogen und bei DCX seh ich schon Potential zumindest bis in die Gegend von 80.- Euro. Klarster Kauf im DAX im Moment m.E.
Und Zeit haben wir ja hoffentlich alle hier....


Greetings, Pumi

aquamarin - Donnerstag, 21. September 2000 - 21:52
Zeit sollte man bei DCX wirklich haben! Deshalb habe ich schon weiter oben von 2-3 Jahren geschrieben. Danach sollte aber, zusammen mit der Dividende, eine akzeptable jährliche Rendite herauskommen.

Aquamarin

chinaman - Mittwoch, 15. November 2000 - 17:12
WO spekuliert heute über schlechtes 4. Quartal bei DCX.

:-)
Gruß
Chinaman


Daimler: Riesen-Probleme bei Chrysler

Restrukturierungspläne, Strategiewechsel, Kostensenkungen: Maßnahmen, die DaimlerChrysler wieder höhere Aktienkurse bringen sollen. Die Situation der US-Tochter Chrysler ist aber offenbar desolater als bisher angenommen. Schon nach knapp einem Jahr muss jetzt Chrysler-Chef James Holden seinen Hut nehmen. Er wird durch den Daimler-Mann Dieter Zetsche ersetzt. Ein Schachzug, der den US-Autobauer noch enger an die Brust von Daimler drückt, bei Chrysler-Mitarbeitern aber nur Kopfschütteln hervorruft. Es liegt auf der Hand, dass die vor zwei Jahren mit großem Getöse angekündigte Fusion zwischen Daimler und Chryser noch längst nicht verdaut ist. Die Integration der unterschiedlichen Unternehmenskulturen ist deutlich unterschätzt worden. Angst macht Beobachtern vor diesem Hintergrund die Integration von Mitsubishi, die noch um die kulturelle Dimension komplizierter erscheint.

Offensichtlich wachsen DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp die Schwierigkeiten bei Chrysler über den Kopf. Nach einem Verlust im dritten Quartal von 579 Mio. Euro ..weiter ist zu befürchten, dass nun weitere Verluste im vierten Quartal anfallen. Darauf deutet der Personalwechsel an der Chrysler-Spitze hin. Offenbar tauchen neue Schwierigkeiten auf. Anders ist nicht zu erklären, dass Schrempp seinem amerikanischen Kollegen das Vertrauen entzieht. Offensichtlich traut er Holden die notwendigen Schritte zur Verbesserung des Chrysler-Ergebnisses nicht zu. Der Chrysler-Chef ist seit der Mega-Fusion damit schon der zweite US-Manager, der den Chefsessel räumen muss. Ohne Holden sind künftig nur noch zwei der elf DaimlerChrysler-Vorstände amerikanischer Nationalität.

Mit Zetsche wird ein Nutzfahrzeug-Mann bei Chrysler installiert. Er soll mit eisernen Besen Chrysler aus den roten Zahlen und zum Erfolg führen. Und Schrempp braucht diesen Erfolg: Die Aktionäre sitzen ihm im Nacken. Allen voran die Deutsche Bank, die mit 11,9 Prozent am Stuttgarter Konzern beteiligt ist. Sie hat bereits angekündigt, ihre Beteiligungen ab 2002 abstoßen zu wollen. Mit dem derzeitigen Aktienkurs wird sich íhr Chef Rolf Breuer deshalb nicht zufrieden geben und dementsprechend Druck auf Schrempp ausüben.

Schon machen Spekulationen über eine erneute Gewinnwarnung und sogar über Teilverkäufe von Chrysler im Markt die Runde. Der neue Chrysler-Chef wird den Wechsel nutzen, um finanzielle Altlasten auf den Rücken von Holden zu bilanzieren. Dadurch wird zwar das vierte Quartal wahrscheinlich noch miserabler ausfallen als ohnehin schon erwartet.

Die personellen Turbulenzen im DaimlerChrysler Vorstand werden von Börsianern mit Kursabschlägen von 4,5 Prozent auf 52,50 Euro abgestraft.

15:56 15.11 Klaus Scharfen

stw - Mittwoch, 15. November 2000 - 21:49
Die Stimmung um DaimlerChrysler wird wirklich immer schlechter. So schlecht, dass sogar ich als Antizykliker hier momentan nicht mehr gegen den Strom schwimmen kann. Keiner weiß momentan, wie groß die Probleme bei Chrysler wirklich sind. Ich halte es inzwischen nicht mehr für ausgeschlossen, dass das Ganze für Daimler ein Riesendebakel wird. Und dieser Schritt ist nicht so leicht zu korrigieren wie es das Rover-Abenteuer für BMW war.

:-) stw

prof_b - Donnerstag, 16. November 2000 - 00:30
Sollte der Chart die schlechten Fundamentaldaten schon "geahnt" haben? ;-)
CU Prof

mce - Donnerstag, 16. November 2000 - 09:09
Ich habe auch darauf verzichtet einzusteigen, nachdem ich mich mit ein paar Leuten aus dem Daimler/debis-Umfeld unterhalten hatte. Das ist zwar nur die persoenliche Meinung von Mitarbeitern, aber wenn Mitarbeiter meinen, dass das Schlimmste eher noch kommt, dann bin ich vorsichtig. Die Stimmung im eigenen Laden ist ja auch nicht ganz unwichtig.

Gruss, McE

stw - Donnerstag, 16. November 2000 - 20:55
Da sprichst Du einen ganz wichtigen Punkt an, McE. Ich lasse keine Gelegenheit aus, mit Mitarbeitern von 'meinen' Unternehmen zu sprechen. Die dort rüberkommende Stimmung dagt oft mehr aus als die Bilanz oder der Chart...

Ich komme gerade von einem Kongress, wo viele der am Neuen Markt notierten IT-Dienstleister vertreten waren. Seitdem bin ich auch wieder etwas schlauer diesbezüglich, aber das ist ein anderes Thema...

:-) stw

laurin - Donnerstag, 16. November 2000 - 21:04
... aber ein Thema, zu dem wir gerne etwas lesen wuerden... ;-)

prof_b - Freitag, 17. November 2000 - 14:01
Daimler unter 50! "Nichts ist unmöglich!" Das ist aber die Werbung eines kleinen Mitbewerbers ...

assi - Montag, 20. November 2000 - 09:40
Tja, nach der Meldung vom Freitag: Drinbleiben oder aussteigen. Die Frage ist doch, ob es nochmla zu einer technischen Gegenreaktion kommt oder ob der Fall kontinuierlich weitergeht ...
So langsam habe ich meine ernsten Zweifel, ein "Buy on bad news" scheidet wohl aus (so viel kann man ja gar nicht kaufen ...)
Wie seht ihr das?
Grüße,
assi

soleneve - Montag, 20. November 2000 - 10:00
Im Sommer hätte ich ja beinahe selbst gekauft. Aber jetzt, nee.
Ein neuer Mann bei Chrysler wird als erstes alles, was nur geht, offenlegen und seinem Vorgänger anlasten. So hat Schrempp es ja mit Reuter auch gemacht. Es dürften also noch einige Hiobsbotschaften kommen, ohne daß klar ist, ob es hinterher besser kommt.
Gruß
Soleneve

prof_b - Montag, 20. November 2000 - 10:06
Charttechnisch ein glasklarer Verkauf, die nächste Abwärtsrutschpartie ist eingeläutet.

chinaman - Montag, 20. November 2000 - 17:54
Ja, im Moment kommt es dicke für Daimler. Gott sei dank hatte ich mich seinerzeit für VW entschieden. Nach Ablauf der Spekulationsfrist der VW Aktie könnte sich allerdings ein Tausch in DCX anbieten. Sind noch einige Monate hin, mal sehen wie sich das mit Chrysler weiterentwickelt.

:-)
Gruß
Chinaman

stw - Montag, 20. November 2000 - 17:55
MIr gehts wie soleneve. Im Sommer stand ich kurz vor dem Einstieg, aber mittlerweile denke auch ich, dass es sehr wohl noch schlimmer kommen kann. Also ist weiterhin abwarten angesagt.

:-) stw

chinaman - Montag, 18. Dezember 2000 - 14:30
Weiterhin keine guten Nachrichten bei DCX. Folgende Meldung stammt von WO.

:-)
Gruß
Chinaman


DaimlerChrysler: Chrysler wird zum Milliardengrab

Spekulationen um weitere hohe Verluste verdichten sich

Mit einem Brief will Jürgen Schrempp, Vorstandsvorsitzender von DaimlerChrysler, bei den Aktionären des Automobilkonzerns für Vertrauen werben. Wie ein Konzernsprecher sagt, will DaimlerChrysler seine Aktionäre über die derzeitige Lage unterrichten und nach Zeitungsangaben auch eine Halbierung des Konzerngewinns ankündigen.

Informationen der Frankfurter Allgmeinen Zeitung (FAZ) zufolge muss der Konzern im vierten Quartal bei seiner US-Sparte Chrysler einen Verlust von 1,4 Mrd. € hinnehmen. Durch die neuerlichen Chrysler-Verluste sinkt der operative Gewinn dieser Sparte auf rund 500 Mio. €. Der operative Gewinn ohne Einmaleffekte werde bei DaimlerChrysler in diesem Jahr von 10,3 auf 5 bis 5,5 Mrd. € sinken. Zudem seien die Aussichten für das kommende Jahr alles andere als rosig. Es werde noch schwieriger werden als das nun ablaufende Jahr, heißt es weiter. Weitere Rückschläge sind so einprogrammiert.

Ursprünglich wollte DaimlerChrysler in den USA mit Chrysler nach den Verlusten des dritten Quartals wieder schwarze Zahlen schreiben. Grund für die verfehlten Planungen seien Mehrkosten für mehrere Modellwechsel, Rabatte für auslaufende Modelle und der schärfere Wettbewerb auf dem US-Markt.

Kann der vorgeschickte Chrysler-\"Retter\" Dieter Zetsche, vormals Nutzfahrzeug-Vorstand, bei Chrysler mit den angelaufenen Sparmaßnahmen, die von kurzzeitiger Werksstilllegung bis zur Senkung von Materialkosten reichen, nicht schnell Erfolg haben und die angestrebten Einsparungen von 6 Mrd. $ pro Jahr erreichen, wird es für den Konzern eng. Sollte die schon bei der Fusion nicht günstige US-Sparte Chrysler weiter Milliardenbeträge verschlingen und die Gewinne des Gesamtkonzerns entscheidend verringern, werden sich auch die deutschen Aktionäre des Automobilkonzerns nicht mehr zurückhalten und Protest anmelden. In den vergangenen Wochen wurde bereits von mehreren Seiten der Rücktritt Schrempps gefordert. Die in den USA anhängigen Klagen gegen DaimlerChrysler dürften in diesem Fall nur die Spitze des Eisberges bleiben.

Autor: Oliver Mies, 08:52 18.12.00

stw - Montag, 18. Dezember 2000 - 20:18
Mannomann... das ist wirklich nur noch was für echte Langfristanleger. Aber denen würde ich nun nicht zum Verkauf raten, diese News sind doch längst im Kurs enthalten denke ich.

:-) stw

laurin - Dienstag, 19. Dezember 2000 - 04:21
Hier in USA hiess es heute, DCX habe "gewarnt". Fast alle Autobauer haben riesige Probleme wegen Ueberkapazitaeten. Schrempp hat Sch*** gebaut, wie man so sagt... und die Chrysler Heinis lachen sich ins Faeustchen...

...ach ja - im Kurs enthalten ist rein gar nichts. Beispiele gefaellig? Heute haben in USA Int. fibercom (im Auslandsdepot) und Terayon gewarnt (die standen auf meiner watchlist). Daraufhin gingen heute bei beiden titeln, obwohl eh schon arg gebeutelt, die Lichter aus. TERN z.B. notiert jetzt weit unter Buchwert...

chinaman - Dienstag, 2. Januar 2001 - 05:52
Im neuen Spiegel beschäftigt sich eine ganze Artikel Serie mit dem Ausmaß der Krise bei DCX.
Inzwischen ist auch vom Topmanagement recht unverblümt von einer mehrjährigen Sanierungszeit die Rede.

:-)
Gruß
Chinaman


Big Brother aus Deutschland

© DER SPIEGEL

Was aussehen sollte wie eine "Hochzeit im Himmel", geriet zur Farce. Jürgen Schrempp griff mit eiserner Hand nach Chrysler und machte sich in den USA unbeliebt. Lesen Sie bei SPIEGEL ONLINE die ganze Geschichte des Chrysler-Desasters.


S C H R E M P P

Chrysler-Reparatur dauert "zwei, drei, vier Jahre"

An ein schnelles Ende der Chrysler-Krise, daran glauben offensichtlich nicht einmal die DaimlerChrysler-Oberen. Ein Verkauf des amerikanischen Patienten stehe allerdings nicht zur Debatte.

Stuttgart - DaimlerChrysler-Vorstandschef Jürgen Schrempp rechnet nicht mit einer raschen Erholung des angeschlagenen amerikanischen Konzernteils. In einem Interview mit den "Stuttgarter Nachrichten" deutete der 56-Jährige an, dass das neue deutsche Chrysler-Topmanagement mit Dieter Zetsche an der Spitze mehrere Jahre mit der Restrukturierung der Chrysler Group beschäftigt sein werde.

© AP

Jürgen Schrempp

"Das ist jetzt die Arbeit der nächsten zwei, drei, vier Jahre", sagte Schrempp der Zeitung. "Ich habe aber auch gesagt, dass es das Ziel ist, eines Tages bei Chrysler wieder ein amerikanisches Management zu haben."
Einen Verkauf der Chrysler Group lehnte Schrempp ab. Es sei "sträflich", überhaupt darüber nachzudenken, sagte der Manager. Der Konzern werde ein Betriebsergebnis in der Gegend von 20 Milliarden Mark erzielen. "Das ist ein Ergebnis, wie es kein europäisches Automobilunternehmen vorzeigen kann."
Nach früheren Angaben wird der operative Gewinn ohne die Einmaleffekte - dazu zählen unter anderem die Erlöse aus dem Börsengang der ehemaligen Dasa - zwischen 5,0 und 5,5 Milliarden Euro liegen. Im vergangenen Jahr hatte das bereinigte Betriebsergebnis noch 10,3 Milliarden Euro betragen.
Schrempp sagte, die "teilweise sehr emotionale Reaktion" in der amerikanischen Öffentlichkeit auf den Austausch des Topmanagements bei Chrysler habe ihn überrascht. "Ich habe mir das natürlich auch anders vorgestellt", so der Konzern-Chef. Er sehe aber keinen Grund, von der globalen Strategie des Autokonzerns mit Übernahmen und Beteiligungen in Nordamerika und Asien abzuweichen. "Wir sind jetzt so aufgestellt, wie wir uns das vorgestellt haben, als wir 1995 aufgebrochen sind."
Die Aktie des Unternehmens hatte am letzten Handelstag im Jahr 2000 mit einem Kurs von 45,20 Euro geschlossen. Der Tiefststand des Jahres hatte bei 42,70 Euro, der Höchststand bei 72,00 Euro gelegen.


D A I M L E R C H R Y S L E R

Rettungsteam unterwegs

Die Sanierung der angeschlagenen Daimler-Schwester kommt auf Touren. Chrysler-Chef Dieter Zetsche nimmt eine ganze Mannschaft von Fachleuten mit nach Auburn Hills.

DaimlerChrysler-Konzernzentrale in Auburn Hills: Es soll viel passieren

Detroit - "Die Probleme von Chrysler können nur vor Ort gelöst werden", erklärte Zetsche der Fachzeitschrift "Automotive News". Sechs Teams sollen das Unternehmen in kürzester Zeit wieder in die schwarzen Zahlen bringen. Allein vier davon sind nur zur Durchforstung der Betriebs- und Verwaltungskosten abgestellt, die anderen zwei zur Prüfung der Absatz- und Umsatzpläne und des Produktportfolios.
Alle Teams sollen alles und jedes im Unternehmen unter Kostensenkungs- oder Effizienzsteigerungs-Gesichtspunkten betrachten, einschließlich der Arbeitsplätze, die unter Umständen zu streichen wären. Der endgültige Plan soll dem DaimlerChrysler-Aufsichtsrat Anfang Februar vorgelegt werden.
Bereits jetzt hat Zetsche in einigen Fabriken die Produktion zurückfahren lassen, um die übergroßen Vorratsbestände zu senken. Chrysler halte zwar an seinem Umsatzplan von rund 36 Milliarden Dollar fest, aber jedes Produktprogramm werde auf sein Kostensenkungspotenzial hin abgeklopft. Im Übrigen erwarte der neue Chef günstigere Preise von den Zulieferern. Mittelfristig sollen eher weniger, dafür aber attraktivere Autos gebaut werden, die auch ohne Preisnachlässe verkäuflich seien.
Für Chryslers Misere nennt Zetsche drei Gründe: den generell nachlassenden Automarkt, die vielen alten Minivan-Modelle des Hauses, die nur mit großen Nachlässen noch attraktiv für die Käufer seien, und die falsche Annahme, dass der Markt weiter wachsen werde und deshalb eine steigende Produktion rechtfertige. Im Ergebnis hätten diese Fehleinschätzungen zu der atemberaubenden Talfahrt Chryslers geführt. Allein letztes Quartal schrieb das Unternehmen ein Minus von 1,4 Milliarden Dollar. Bei ihm und seinen Teams liege es jetzt, den Turn-around zu schaffen, und zwar mit aller Entscheidungsfreiheit vor Ort.



C H R Y S L E R

Absatz geht stark zurück

Chrysler muss offenbar einen herben Absatzrückgang im Dezember verkraften. Einziger Trost: Bei der Konkurrenz sieht es nicht besser aus.

Chrysler-Produktion

Frankfurt am Main - Bei Chrysler, der US-Sparte des Autobauers DaimlerChrysler, kam es nach vorläufigen Berechnungen im Dezember zu einem Absatzrückgang von 14,7 Prozent, berichtet die "Financial Times Deutschland". Im November hatte der Rückgang fünf Prozent betragen.
General Motors und Ford haben dem Bericht zufolge 13,3 und 15,6 Prozent weniger Autos verkauft. Der Gesamtmarkt sei um 7,7 Prozent zurückgegangen.


C H R Y S L E R - C H E F

Probleme größer als erwartet

Der neue Chrysler-Chef Dieter Zetsche hat sich erstmals zur Situation seines Unternehmens geäußert. Er wies auf schwere Fehler seiner Vorgänger hin.

Wiederbelebungskurs: Dieter Zetsche

Stuttgart - Seine Vision sei nun, aus Chrysler "einen Delfin unter den Haien und Walen zu machen" - einen Autohersteller, der schneller, klüger und ein wenig freundlicher als andere auf neue Herausforderungen reagiere. Das sagte Zetsche am Dienstag in Auburn Hills. Vor vier Wochen war der langjährige Mercedes-Nutzfahrzeug-Vorstand von der Stuttgarter DaimlerChrysler-Zentrale nach Auburn Hills entsandt worden, um dort James Holden abzulösen.
Zetsche kündigte einen Wiederbelebungsplan an, der sich auf sechs Bereiche konzentrieren soll. Vier Punkte seien der Kostenreduzierung und zwei der Steigerung der Erträge vorbehalten. Einzelheiten nannte er nicht. Bei der Kostensenkung werde Chief Operating Officer Wolfgang Bernhard die Federführung übernehmen. Er selbst werde sich um Neuentwicklungen und Einnahmesteigerung kümmern.
Seit Zetsches Amtsantritt wurden einige Fabriken stillgelegt und die Zulieferer aufgefordert, ihre Preise ab Januar um fünf Prozent zu senken. Nach einem Verlust von 512 Millionen Dollar im dritten Quartal wurden die Investoren darauf hingewiesen, dass im letzten Quartal 1,2 Milliarden Dollar Verlust zu erwarten sei.
Zetsche sagte, drei Gründe hätten zur schlechten Lage Chryslers geführt: Erstens sei die Automobilkonjunktur in den USA durch billige Kredite und hohe Rabatte überhitzt worden, zweitens habe das Management die Nachfrage nach Minivans falsch eingeschätzt und drittens sei mit steigenden Preisen kalkuliert worden, die Preise seien tatsächlich aber zurückgegangen. Angesichts der "atemberaubenden Verschlechterung" sei es verständlich, dass die Belegschaft verunsichert ist. Chrysler sei aber in der Lage, sich selbst wieder in die Gewinnzone zu bringen.
Die Fusion von Daimler und Chrysler bezeichnete er als nach wie vor richtig. "Wir haben sicherlich nicht diese Größe des Problems erwartet, und deshalb muss jetzt unsere Anstrengung umso höher sein", sagte er.

chinaman - Freitag, 12. Januar 2001 - 16:05
Bei DCX wird über die Liquiditätssituation spekuliert. Vgl. beiliegender Artikel der FAZ.

:-)
Gruß
Chinaman


Daimler-Chrysler weist Spekulationen um angebliche Geldnot zurück

Finanzvorstand Gentz spricht von guter Liquiditätslage / Anleihe als teuer eingestuft / Steht die Dividendenstabilität in Frage?


DaimlerChrysler AG, Stuttgart. Der Autohersteller hat Bedenken zurückgewiesen, daß er in Geldnöte kommen könnte. In einer Konferenz mit Finanzanalysten in Detroit sagte Finanzvorstand Manfred Gentz, die Liquiditätssituation von Daimler-Chrysler sei "sehr stark und sehr gesund". Trotz der großen Investitionen sei die Nettoliquidität im Industriebereich immer noch ausgeglichen. Tatsächlich gibt es zahlreiche Unternehmen, die eine negative Nettoliquidität haben: "Normal ist in der deutschen Industrie eher eine Nettoverschuldung", meint beispielsweise Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. General Motors habe gar eine Nettoverschuldung von 1,2 Milliarden Dollar, berichtet Georg Stürzer, Analyst der Hypo-Vereinsbank. Während die Bruttoliquidität angibt, wieviel Geld das Unternehmen in der Kasse hat oder kurzfristig flüssig machen kann, zeigt die Nettoliquidität, wieviel der flüssigen Mittel dem Unternehmen gehören, da die Schulden gegengerechnet werden. Die Bruttoliquidität sei im Verlauf des letzten Quartals von 14,8 auf 12 Milliarden Euro zurückgegangen, gab Gentz an und ergänzte gegenüber dieser Zeitung: "Es kann sein, daß die Nettoliquidität noch weiter abnimmt, wenn der amerikanische Automarkt sich schlecht entwickelt. Entscheidend ist aber die Bruttoliquidität. Hier ist unser Ziel immer 10 bis 12 Miliarden Euro gewesen. Diese Größe ist die entscheidende, um im täglichen Geschäft seinen Verpflichtungen nachzukommen. Hier steht Daimler-Chrysler vor überhaupt keinem Problem."

Neue Mittel fließen in die Kasse, da Daimler-Chrysler in Nordamerika, wie berichtet (F.A.Z. vom 11. Januar), eine Anleihe im Volumen von mehr als 7 Milliarden Dollar auflegt. Am Donnerstag wurden die Konditionen für den in Euro begebenen Teil der Anleihe bekanntgegeben. Weitere Tranchen werden in Dollar und Pfund begeben. Die Euro-Tranche hat ein Volumen von 2,75 Milliarden Euro und eine Laufzeit von drei Jahren. Der Bond ist mit einem Kupon von 6,0 Prozent ausgestattet. Bei einem Rückzahlungspreis (Reoffer) von 99,987 Prozent erzielen Investoren einen Renditevorsprung von 157,6 Basispunkten gegen vergleichbare Bundespapiere. Damit ist die Mittelaufnahme für Daimler teurer als von Analysten erwartet. Gentz bezeichnete gegenüber dieser Zeitung den Preis "im derzeitigen Umfeld als fair". Die Anleihe, deren Volumen kurzfristig von 4 auf 7 Milliarden Dollar erhöht wurde, gab Anlaß zu Spekulationen, wie dringend notwendig eine solche Geldspritze für Daimler-Chrysler sei. Nach Angaben von Gentz hätte Daimler-Chrysler auch die Möglichkeit, Kredite von Banken in Anspruch zu nehmen. Es gebe noch einige nicht ausgenutzte Kreditlinien, erklärte er.

Auffallend ist aber der drastische Rückgang der Nettoliquidität im Verlauf des vergangenen Jahres. Während dieser Wert Ende 1999 noch bei 12 Milliarden Euro lag, schrumpfte der eigene Geldbestand zum Ende des dritten Quartals auf 6 Milliarden Euro und war zum Ende des Geschäftsjahres völlig aufgezehrt. Gentz verwies darauf, daß zu dem starken Rückgang der flüssigen Mittel im letzten Quartal unter anderem die Bezahlung der Beteiligung an Mitsubishi beigetragen habe, außerdem mußte die Übernahme von Detroit Diesel finanziert werden. Negativ wirkte sich offenbar auch die Tatsache aus, daß die Luft- und Raumfahrttochtergesellschaft Dasa, die traditionell eine hohe Liquidität hatte, nun nach der Einbringung in den EADS-Konzern nicht mehr bei Daimler-Chrysler konsolidiert wird - ein Effekt, dessen Ausmaß nach Analystenangaben überraschend erst jetzt bekannt wurde.

Nicht der absolute Wert, wohl aber die starke Abwärtstendenz bei der Liquiditätssituation sei besorgniserregend, meint Analyst Pieper: "Wenn es so weiterginge, könnte die Liquidität bald bei minus 10 Milliarden Euro liegen." Er erwartet allerdings, daß Daimler-Chrysler sich auf den schlimmsten Fall vorbereitet habe. Daß sich das Unternehmen jetzt zu noch vergleichsweise günstigen Konditionen eindecke, sei durchaus positiv zu bewerten. Automobil-Professor Ferdinand Dudenhöffer mutmaßt, es sei vielleicht deswegen zu einer so knappen Kassenlage gekommen, weil der Treasurer des Konzerns (also der für Geldbeschaffung und Geldanlage zuständige Experte) auf Zinssenkungen gehofft und daher abgewartet habe. "Ich kann mir nicht vorstellen, daß es irgendeinen Banker irgendwo auf der Welt gibt, der Daimler einen Kredit versagen würde", sagt Dudenhöffer. Thomas Aney von Dresdner Kleinwort Benson weist ebenfalls darauf hin, daß die knappe Liquidität den Autohersteller sehr anfällig machen würde, falls der Autoabsatz sich noch schlechter entwickeln würde. Auch der bei Lehman Brothers tätige Autoanalyst Nicholas Lobaccaro ist skeptisch: "Dieses Unternehmen beginnt finanziell zu bröckeln", sagt er. Man werde sich das Thema Dividende genau überlegen müssen.

sup./hap./Reuters

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.01.2001, Nr. 10 / Seite 17

chinaman - Montag, 29. Januar 2001 - 17:24
DCX zur Umstrukturierung bei Chrysler

:-)
Gruß
Chinaman


29.01.2001 14:11:00: DaimlerChrysler AG
(ots Ad hoc-Service) -

Abbau von 26.000 Stellen (20 Prozent) innerhalb der naechsten drei
Jahre Ein Grossteil des Ziels soll durch Ruhestandsvereinbarungen
erreicht werden, die im Rahmen bestehender Tarifvertraege stattfinden

Stillegung von sechs Produktionsstaetten bis 2002 Stuttgart/Auburn
Hills - Die DaimlerChrysler AG gibt heute weitere Massnahmen bekannt,
mit denen das Unternehmen die Wettbewerbsfaehigkeit der Chrysler
Group wiedererlangen will. Danach sollen bei der Chrysler Group
innerhalb der naechsten drei Jahre ca. 20 Prozent der Belegschaft
abgebaut werden. Der Abbau wird prozentual etwa zu gleichen Teilen
die Angestellten und die Arbeiter betreffen. Vom Stellenabbau sind
etwa 26.000 Arbeiter und Angestellte , darunter auch 1.800 Leih -
Arbeitskraefte, betroffen, die durch eine Kombination aus
Ruhestandsvereinbarungen, Sonderprogrammen, Entlassungen und
Fluktuation aus dem Unternehmen ausscheiden sollen. Die Chrysler
Group geht davon aus, dass im Jahr 2001 75 Prozent des geplanten
Stellenabbaus vollzogen sein werden. Alle Maanahmen finden im Rahmen
der bestehenden Tarifvertraege statt. Den vollstaendigen
Restrukturierungsplan mit seinen finanziellen Auswirkungen wird
DaimlerChrysler am 26. Februar 2001 auf seiner Bilanzpressekonferenz
vorstellen. In der Fertigung sind verschiedene Massnahmen notwendig,
darunter die Reduzierung von Arbeitsschichten und
Bandgeschwindigkeiten sowie die Stillegung bestimmter Werke. Auf
diese Weise soll in den Fertigungsbetrieben von Chrysler die
Produktionskapazitaet weltweit angepasst werden. Gegenwaertig plant
das Unternehmen, seine Ueberkapazitaeten durch die Stilllegung von
sechs Produktionsstaetten ueber die naechsten zwei Jahre abzubauen.
Entsprechend den Reduktionen in der Montage soll auch bei
Komponenten, Pressteilen und Antriebsstraengen das Produktionsvolumen
verringert werden. Zusaetzlich sind fuer alle Einrichtungen neue
Ziele zur Steigerung von Qualitaet und Produktivitaet gesetzt worden.
Damit soll gewaehrleistet werden, dass die Chrysler Group mittel- und
langfristig effizienter und mit einer deutlich verbesserten
Kostenstruktur arbeiten kann. Etwa 23.700 Arbeiter und 4.920
Angestellte sind in den USA und Kanada regulaer rentenberechtigt oder
koennen an einem der Programme zur Vorruhestandsregelung teilnehmen.
Die Zahl der Entlassungen, die fuer den kurzfristig angestrebten

Belegschaftsabbau notwendig ist, haengt davon ab, wie viele
Mitarbeiter an diesen Programmen teilnehmen. Diese Massnahmen sind
ein weiterer entscheidender Bestandteil des Restrukturierungsplans,

nachdem zu Jahresbeginn bereits ein Programm zur Senkung der
Materialkosten begonnen worden ist.

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