Diskussionsforum der stw-boerse: DAX / MDAX: IKB Deutsche Industriebank AG : Archivierte Beiträge bis 5. August 2000
avalon - Freitag, 14. Juli 2000 - 20:10
Anfang der Woche habe ich mich endlich dazu aufgerafft einen weiteren Finanztitel in mein Depot aufzunehmen - ihr kennt ja meine Vorliebe für diese Branche.

Was will er denn mit so einem Div.titel, der kaum Volatilität zeigt, momentan zwar in der Nähe seines Dreijahrestiefs notiert, aber doch kaum Aussicht auf Performance hat ?

So oder ähnlich werdet ihr wohl denken, falls ihr überhaupt den Thread angeklickt habt.

Aber wie ihr wisst kommt bei Avalon "Fundamentalmüll" nur dann ins Depot wenn er auch eine Story bietet die der Markt noch nicht erkannt hat..........

Die IKB hat seit letztem Jahr eine strategische Neuausrichtung angefangen welche leider noch nicht dem Markt gegenüber kommuniziert werden konnte.
Nicht zuletzt weil auch kaum noch ein Analyst bei denen vorbeischaut.

Eigenkapitalfinanzierung und Venture Capital Vergabe in großem Stil - ich weiß, das macht inzwischen fast jeder, sogar die Makler, aber es gibt hier ein paar wesentliche Unterscheidungspunkte.

Erst mal liegt die Betonung wirklich auf "großer Stil" und zweitens ist das für die IKB ja gar nicht so etwas grundlegend Neues.
Seit über 75 Jahren versorgt man Unternehmen mit Krediten, man musste also schon immer genau hinschauen ob die Company überlebensfähig ist, man weiß wie man Bilanzen einschätzt und vor allem man weiß wie man das Management beurteilt.

Der neue Konzernbereich ist aufgeteilt in die IKB Beteiligungsgesellschaft, sowie die IKB Venture Capital Gesellschaft.
Während die erstere vergleichbar der DBAG auf gestandene mittelständische Unternehmen setzt wird bei der VCG wie der Namen schon sagt reines Venture Capital vergeben.

Lasst mich zuerst auf die letztgenannte eingehen.

Zwei große Erfolge konnten schon realisiert werden - die erfolgreichen IPOs der Basler AG sowie von Gauss Enterpr.

Obwohl zum IPO schon erhebliche Erträge realisiert wurden, hält die IKB VCG noch 18% an der Basler AG sowie 10% an der Gauss AG.
Man kann daran erkennen, dass hier keine kleine Beteiligungen eingegangen werden, bei der Größe der IKB sicher auch verständlich.
Inzwischen hält die IKB VCG knapp 20 Beteiligungen an Börsenaspiranten, interessant ist vor allem die Aufteilung nach Branchen.

Es war nicht leicht hier entsprechende Infos zu bekommen, aber nachdem ich den Leiter der IR endlich erreichen konnte war dieser doch über alle Maßen kooperationsbereit, ja sogar erfreut dass sich hier ein Privatanleger so intensiv um dieses auch nach Ansicht der IKB sehr aussichtsreiche neue Kerngeschäftsfeld interessiert.

Wir konnten uns schließlich sogar darauf verständigen, dass im Rahmen der anstehenden Überarbeitung der Homepage in zwei drei Monaten die im Portfolio befindlichen Companys durch Links oder direkte Beschreibung für den Anleger ersichtlich werden.

Typisch für so eine konservative Gesellschaft, dass man als Privatanleger diesen erst mal vermitteln muß wie wichtig so etwas ist.

Zur Sache:

Die Aufteilung des derzeitigen Portfolios nach Branchen lautet wie folgt:

45% Biotechnologie/Medizintechnik
25% Telekommunikation/Informationstechnologie
30% Hochtechnologie vor allem Micro und Nanotechnologie

Nicht schlecht für den Anfang - oder ?

5-6 Companys sollen übrigens schon in den nächsten 12 Monaten an den Neuen Markt gebracht werden.

Bei der IKB Beteilgungsgesellschaft sind inzwischen ca. 40 Unternehmen im Portfolio.
Das Schwergewicht liegt hierbei in soliden Mittelständlern welche profitable Marktnischen besetzen und innovative Produkte anbieten.

Das gesamte Beteiligungsvolumen liegt inzwischen schon bei ca. 185 Mill. Euro und soll in relativ kurzer Zeit mind. verdoppelt werden.
Diese Zahlen belegen, dass die IKB in recht kurzer Zeit zu einer der führenden Beteiligungsgesellschaften aufgestiegen ist.

Besonders interessant für die Aktionäre finde ich die ideale Mischung aus den zwar nicht übermäßig wachstumsstarken alten Kernbereichen welche jedoch als Cash Cow dem neuen Geschäftsfeld eine überaus solide Basis bieten.

Die IKB hat schon immer gutes Geld verdient, die Dividende ist selbst für Finanztitel als überdurchschnittlich anzusehen, das Eigenkapital wird von Jahr zu Jahr verstärkt, inzwischen stehen da weit über eine Milliarde EURO ! in den Büchern.

Bemerkenswert finde ich auch hier wieder mal wie oberflächlich anscheinend inzwischen solche Companys recherchiert werden.

Letzes Jahr wurden auf den ersten Blick keine großen Gewinnsteigerungen erzielt, schaut man jedoch genauer hin wird man sehen, dass ca. 100 neue Mitarbeiter eingestellt wurden, entspr.
ca. 10% der Belegschaft, für das neue Geschäftsfeld VC und Beteiligung.
Die Risikovorsorge wurde ebenfalls nochmals auf ein sehr hohes Niveau eingestellt, trotzdem wurde der Gewinn gesteigert.

Deutlicher kann man doch die Finanzkraft dieses Konzerns nicht ausweisen.

Wie ihr wisst ist es eines meiner liebsten Hobbys selber künftige Ertragsschätzungen anzustellen.

Selbst wenn man einen unterdurchschnittlichen Ansatz macht wie stark in Zukunft die neuen Bereiche zum Ergebnis beitragen werden, kommt man doch schnell zu der Erkenntnis, dass eine Verdoppelung spätestens in zwei Jahren ohne Probleme erreichbar sein sollte.

Allein die stillen Reserven an Basler und Gauss betragen trotz des starken Kursrückgangs der genannten ca. 1 E pro Aktie.

Letzes Jahr wurden 26 Mill. E an Erträgen aus den neuen Bereichen realisiert, eine erstaunliche Zahl wenn man überlegt, dass dies ja sozusagen vom Start weg erfolgte. Aufgrund der Tatsache, dass bei der IKB nicht gekleckert sondern geklotzt wird bei den Beteiligungen, 20-30% sind anscheinend die Regel, kann man sich leicht ausrechnen was nur ein potenzieller Highflyer künftig für Erträge abwerfen könnte.

Gerade im Biotechbereich kommt ja wohl kaum noch eine Company an den Markt die nicht
mind. 400-500 Mill. E Marktkap. erreicht.
Ein einziges IPO dieser Größenordnung würde den Gewinn um 2-3 E je Aktie steigern, da das Kerngeschäftsfeld immer für mind. 1E gut ist, dürften in 2-3 Jahren, vielleicht sogar viel früher, Erträge von 3-4 Euro pro Aktie durchaus denkbar sein.
Zumal die Steuerreform ja das übrige dazu beiträgt.

Und zu diesem Thema wird es wohl die meisten erstaunen zu hören, dass inzwischen auch schon ein eindrucksvolles Beispiel für diese meine Theorie vorhanden ist.
Börsengang der Medigene - sagt das jemand was ? - Marktkap. inzwischen über 600 Mill.
Euro ! - einer der Venture Capitalisten ist die IKB VCG !!

Ob und wie viel Erträge angefallen sind muß ich noch recherchieren. Genau wie bei der DBAG wird so was gerne erst bei den nächsten Zahlen ausgewiesen.
Aber ihr kennt mich ja...............

Selbst wenn das traditionelle KGV von 12-13 vom Markt nicht höher gesetzt werden sollte, wäre das für die heutigen Aktionäre eine mehr als angemessene Performance.

Und auch hier wird die Wartezeit durch eine sehr schöne Dividende mehr als versüßt, obwohl ich selber kein Freund von hohen Div. bin muß ich das natürlich anmerken.

So und zum Schluß muß ich natürlich noch was zur Aktionärsstruktur sagen, bekanntlich ein wesentliches Merkmal für meine Investments.

Größter Einzelaktionär ist die Allianz, letztes Jahr wurde der Anteil von 10% sogar auf 20% erhöht.
Dazu muß ich gleich noch was sagen - es handelt sich keineswegs nur um ein passives strategisches Investment der Allianz.
Nein - auch hier geht es wieder u.a. um den Bereich Beteiligungen.

Durch die Kooperation mit der Allianz sieht sich die IKB künftig in der Lage auch größere Investments zu stemmen - es geht hier um Beteiligungen über 100 Mill. Euro !
Das sollte man nicht unterschätzen - hier kann noch was ganz großes kommen, wie wir aufgrund unseres DBAG Engagements wissen ist das einer der künftigen Wachstumsmärkte.

Weitere ca. 25% befinden sich in Händen von ca. 25 Versicherungen.
11% gehören einer Stiftung.
Der Rest ist echter Freefloat.

Fazit - wer an den Zukunftsmarkt Private Equity und Venture Capital glaubt kann eigentlich nicht auf Dauer an diesem künftigen Big Player vorbeikommen.

Vor allem weil das Chance Risiko Verhältnis zu den derzeitigen Kursen kaum noch zu unterbieten ist - immerhin reden wir hier von einem alten Kerngeschäftsfeld, welches zwar nicht atemberaubende Wachstumsraten vorweist, aber dafür langfristig sichere Erträge.
Das dynamische Wachstumsfeld Beteiligungen bekommt man quasi umsonst dazu.

Aber natürlich wird auch die IKB noch lange Zeit seitwärts laufen, solche Dinge brauchen immer viel Zeit bis der Markt sie registriert.
Immerhin konnte ich hier mal wie in alten Zeiten gleich mit meinem vollen gewünschten Betrag mein Depot füllen, die Volatilitität ist derart gering, dass sich ein langsames Nachkaufen erübrigt hatte.

Also schaut euch die Sache mal an - Eile ist wie immer keine geboten, viel reden werden wir vorerst auch nicht können - aber ich hoffe hier über die Jahre, wenn das Beteiligungsgeschäft richtig ins Laufen gekommen ist, genauso oft und ausführlich berichten zu können wie bei der DBAG.

Einfach interessant dieser Markt...............


Avalon

prof_b - Freitag, 14. Juli 2000 - 20:43
Natürlich interessieren uns deine Recherechen. IKB ist bestimmt nicht so schlecht, außerdem ist ja bald HV. Die "KGV-Leiche" Gesco entwickelt sich ja besser, als erwartet!

Schönen Abend noch - Prof

stw - Samstag, 15. Juli 2000 - 16:59
"Was will er denn mit so einem Div.titel, der kaum Volatilität zeigt, momentan zwar in der Nähe seines Dreijahrestiefs notiert, aber doch kaum Aussicht auf Performance hat ?"

Aber Avalon, da unterschätzt Du unsere Community aber ganz gewaltig. *g*
Ist wie immer sehr interessant, was Du da wieder ausgegraben hast. Wandert natürlich sofort auf meine Watchlist. Nur schade, dass auch ich mit meinem privaten Researchstau kämpfe. Aber Du hältst uns da schon auf dem laufenden hoffe ich.

:-) stw

moneymax - Samstag, 15. Juli 2000 - 17:09
Es ist doch immer wieder erstaunlich welche interessanten Geschäftsbereiche hinter einer auf den ersten Blick doch so langweiligen Aktie wie z.B. IKB stehen.
Ich glaube, dass wenn man sich intensiv mit den schon an der Börse gelisteten Werten beschäftigt es immer wieder möglich ist auf so versteckte Perlen aufmerksam zu werden.
Gerade im M-Dax und S-max gibt es viele Unternehmen die sehr interessante Geschäftsbereiche haben die von der Mehrheit der Anleger noch gar nicht wahrgenommen worden sind.
Das Forum hier bietet meiner Meinung nach eine sehr gute Plattform um diese Werte ans Licht zu holen.
Für mich persönlich ist gerade diese Art der Suche nach Aktien so spannend.
Es gibt für einen interessierten Anleger doch nichts schöneres als eine Aktie ausfindig zu machen deren wahres Potential für die meisten noch gar nicht ersichtlich ist und diese dann in aller Ruhe in seinem Depot reifen zu lassen.
Die kurzfristige Zockerei mit Aktien erhöht zwar die Performance bringt mir aber persönlich nicht das befriedigende Gefühl eines gelungenen Investments.


moneymax

avalon - Samstag, 15. Juli 2000 - 20:33
Schön gesagt Moneymax - ich trade im Prinzip auch
nur weil ich es den Zockern nicht könne in diesem
Bereich Geld zu machen und ich nur zuschauen
soll.

Quasi für mein Selbstbewußtsein- nach dem Motto
was die können kann ich schon lange.
Spaß macht das wie du richtig sagst bei weitem
nicht so wie bei den Langfristlern.

Darum stören mich auch die Steuern nicht sonderlich - geschenktes Geld, viele meiner Freunde müssen abends Tag für Tag noch auf irgendeine Baustelle nebenbei - schwer verdientes
Geld - daß die das schwarz machen kann man daher
verstehen.
Aber Tradinggewinne kosten ja nur einen Mausklick
im PC.......

Teilhaberschaft und Partnerschaft - das ist das
einzig wahre und läßt sich nur bei Langfristpostitionen verwirklichen.

Freut mich, daß euch IKB gefällt - da werde ich
im Laufe der nächsten 12 Monate noch einiges
reinstellen können.
Der erste Kontakt zur IR war sehr sehr positiv.

Aber natürlich nicht jede Woche was neues und
auch nicht jeden Monat - die sind genau wie
Sartorius und Gesco erst am Anfang ihrer strategischen Neuausrichtung.

Bloß die Sache mit Medigene - das würde ich gerne
noch etwas detailierter nachfragen - mal sehen
ob es mir gelingt.

Diese Erträge könnten nämlich schon im laufenden
Geschäftsjahr für eine sehr große Überraschung
sorgen.
Vermutlich wurde aber nichts verkauft - dann sind
es erst mal "nur" stille Reserven......

Das mit den versteckten Perlen im Smax und Mdax stimmt schon - problematisch ist allerdings, daß
viele Vorstände das gar nicht erkennen was für
Möglichkeiten hier noch bestünden und oft auch gar nicht erkennen wollen.
Oft sind das seit Jahrzehnten profitabel arbeitende Companys, der eigentliche Geschäftszweck besteht jedoch mehr darin den Arbeitnehmern einen sicheren Arbeitsplatz zu
bieten, nicht daß ich das verurteilen möchte,
aber die Aktionäre werden dabei oft vergessen.

Ich habe das bei den Drägerwerken erlebt, was für
ein Highteckonzern, was könnte man daraus machen -
aber null Interesse an Share Holder Value Aspekten.

IKB wurde daher erst interessant als ich zu beobachten glaubte, daß man nun auch dem Aktienkurs mehr Beachtung schenken wird.
Auch so eine Erfahrung aus dem Gespräch mit der
IR - aber da gibt es noch viel zu tun.

So - ab morgen bin ich erst mal zwei Wochen am
Bodensee - angeblich soll zwar ein alter PC mit
Modem dort rumstehen, aber ich gehe mal davon
aus den nicht zu benutzen so daß ich erst danach wieder hier mitmachen werde.

Es sei denn das Wetter spielt weiterhin verrückt,
dann bin ich vermutlich froh mal ab und zu hier
vorbeischauen zu können.

Avalon

trick17 - Samstag, 15. Juli 2000 - 20:54
Hallo,
ich hab mir die ganze Analyse nun nicht durchgelesen,
stattdessen habe ich mir mal die Fundamentals bei
comdirect reinegzogen:
für 1998/9:
Eigenkapital: 2.071.000 DM
Verbindlichekeiten gegenüber Kreditinstitute:
27.363.000 DM
Eigenkapitalquote:3,83%

Ist aber bei Coba und Hypovereinsbank ähnlich.
Hat also wohl nix zu sagen. Gewundert hat es mich schon...

trick17

trick17 - Samstag, 15. Juli 2000 - 21:01
Hab mir Deinen Bericht nun durchgelesen.
Mit dem eigenkapital: da traue ich Deiner
Recherche schon ehr als den comdirect-Daten.
Hört sich sehr interessant an. Werde ich mir
genauer angucken!
Wo findet man schon solche Anlalysen
(in BO nicht, in EaS nicht, in..... nicht,
aber hier... :-) )

trick17

avalon - Sonntag, 16. Juli 2000 - 08:20
Hallo trick17 - schön, daß du gleich mal selber
an die Fundamentaldaten rangegangen bist.

Bei den Banken mußt du aber
diesbezüglich etwas anders verfahren als bei den
Industriewerten.

Es fängst schon damit an, daß ja kein Kurs Umsatz
Verhältnis bei den Banken berechnet wird sondern
Verhältnis der Bilanzsumme zum Kurs.

Auch bei der Eigenkapitalquote muß man andere Maßstäbe zugrundelegen.
Es würde nichts bringen einfach die ausgewiesenen
Verbindlichkeiten dem Eigenkapital gegenüber zu
stellen.

Dazu muß man einfach das Grundprinzip einer
Bank verstehen wie die Geld verdienen.
Deine Hausbank macht vereinfacht gesagt ihre
Gewinne dadurch, daß sie einer Kundengruppe
Zinsen dafür bezahlt daß diese ihre Geld bei
ihr anlegt, jedes Sparbuch, jeder Sparbrief,
jedes Festgeldkonto sind Verbindlichkeiten für
die Bank.

Diesen Verbindlichkeiten stehen immer in gleichem
Maße Forderungen entgegen - ganz vereinfacht gesagt - wenn du einen Sparbrief mit 5 Jahren Laufzeit kaufst, bekommst du ca. 5% Zinsen.
Mit diesem Geld vesorgt deine Bank einen anderen
Kunden mit einem Ratenkredit wofür dieser in
der Regel fast das doppelte an Zinsen bezahlt(aufgrund des größeren Ausfallrisikos für die Bank) - aber auch wenn sie dein Geld einem
anderen Kunden für einen 5jährigen Grundschuldkredit gibt, bekommt sie ca. 6,5% Zinsen, diesmal ist die Marge niedriger weil das
Ausfallrisiko viel geringer ist.

Hier also zu erwarten, daß das Eigenkapital immer
mit den Verbindlichkeiten und Forderungen mitwächst würde bedeuten zu erwarten, daß bei
einem Wachstumswert das Eigenkapital genau so
schnell wächst wie die Umsätze.

Denn Verbindlichkeiten und Forderungenr einer Bank sind sozusagen das was für Industriewerte die Umsätze sind.

Wen man bei den Banken also das Eigenkapital
untersucht sollte man vor allem die Entwicklung
der Gewinnrücklagen verfolgen.
Solange diese jedes Jahr deutlich verstärkt werden
konnten, kann man davon ausgehen, daß die Bank
gute Arbeit leistet.

Bei der IKB wurden seit 1993 die Gewinnrücklagen
fast verdoppelt - und das obwohl die eine sehr
hohe Dividende zahlen, somit einen Großteil des
Gewinns an die Aktionäre ausschütten.

Auch bezogen auf die Marktkap. sieht das Eigenkapital sehr gut aus.
Marktkap. = ca. 1,5 Milliarden
Eigenkapital = ca. 1,2 Milliarden

Ich hoffe das war nicht zu kompliziert,
aber ich habe mich gefreut, daß das mal jemand
angesprochen hat.
So habe ich das noch gar
nicht gesehen, daß diese auf den ersten Blick
"ärmliche" Eigenkapitalquote ja viele Fundamentalanleger bei den Banken verschrecken
könnte.

Avalon

aquamarin - Sonntag, 16. Juli 2000 - 09:41
Interessanter Wert, besonders bei meiner Vorliebe für hohe Dividenden.

Bei http://www.aktiencheck.de/ findet ihr übrigens zwei IKB-Kurzanalysen aus diesem Jahr:

06.07.2000 IKB aussichtsreich WGZ-Bank
17.02.2000 IKB mit 16,80 Euro fair bewertet WestLB

Aquamarin

trick17 - Sonntag, 16. Juli 2000 - 11:28
Hi Leute,
danke Avalon, war nicht zu kompliziert,
aber sehr informativ. Mein erste Posting
war praktisch aus der Hüfte geschossen.
Ich denke so reagieren vielleicht viele
Kleinanleger: 2 Minuten investieren, wenn dann
kein positives Fazit dabei rausspringt,
ist der Wert uninteressant.

an aquamarin:
die WestLB ist bei mir ziemlich unten durch.
Die haben König&Bauer auf halten gestuft und
Heidelberger Druck auf Kaufen, war so
vor 4 Wochen. Die Research-Abteilung finde
ich nicht so dolle. Danke dafür, dass
Du die zwei Analysen hier reingestellt hast,
wenn auch Sie ja nicht soooooo aussagekräftig sind.

Bei IKB stellt sich die Frage, wann kommt hier
die wohlverdiente Fantasie rein? und zweitens:
Wann bekommt der MDAX endlich mal wieder die
Aufmerksamkeit, die er verdient hat? Dies
könnte sich jedoch in zwei Jahren spätestens geändert haben. Dann nämlich, wenn noch weitere
10 Industrieleichen (KSB etc.) aus dem Index entfernt werden. Für mich wäre es eine Genugtuung, wenn mal ein Unternehmen vom NM in den MDAX wechseln würde.

Schönen Sonntag noch,

trick17

laurin - Montag, 24. Juli 2000 - 15:27
Hallo Avalon - vielen Dank fuer den Hinweis auf IKB (bin gestern aus dem Kursurlaub zurueck und frage mich, ob ich allmaehlich nicht nur noch in deutsche Aktien investieren sollte...). Hatte mir die IKB vor einem halben Jahr mal angesehen, fand sie dann aber vom Markt weitgehend ignoriert und sehr rechercheaufwendig ( :-) ). Hast du noch mehr Details ueber die Beteiligungen? Und warum wuerdest du die IKB der Indus vorziehen?

Grus aus USA --- Laurin

stw - Montag, 24. Juli 2000 - 19:49
Hi Laurin,

Avalon ist meines Wissens im wohlverdienten Urlaub, wir werden ihn wohl erst wieder in der nächsten Woche in unserem Kreis begrüssen dürfen.

:-) stw

laurin - Montag, 24. Juli 2000 - 20:52
die Rede anlaesslich der Bilanzpressekonferenz von Anfang Juli

http://www.ikb.de/ger/IR-News/3_3_3_dr_v_t_rede_bilanzpressekonferenz_04_04_2000.pdf

strotzt ja auch nicht gerade von mitreissender Leidenschaft....

avalon - Dienstag, 25. Juli 2000 - 10:46
Hallo Laurin !

Ich habe mich gar nicht ordnungsgemäß abgemeldet, bin gerade am Bodensee mit der Family und habe sogar nen alten PC mit Modem in unserem Ferienhaus.
Börse ist trotzdem erst mal out, aber zur IKB muß ich kurz noch was sagen.

Wer jetzt auf IKB setzt wird mind. ein oder sogar 2 Jahre warten müssen bis ordentlich Schwung rein kommt. Dann aber mit entsprechender Dynamik.

Ich kann nur immer wieder auf Hugo Boss hinweisen - vor ca. 15 Monaten hier vorgestellt, kein Mensch hat Interesse gezeigt, trotzdem hätte jeder inzwischen einen Top Mdax Titel mit ca. 100% Performance im Depot.
Allerdings wäre auch hier eine ewig lange Seitwärtsbewegung zu akzeptieren gewesen - und sogar leichte Buchverluste.

Indus und IKB ? Das sind doch zwei völlig verschiedene Dinge, absolut nicht vergleichbar.

Eigentlich würde ich hier noch gar nicht Stellung beziehen, aber ich hatte gestern ein nettes "Aha Erlebnis" mit der IR Abteilung.
Kurz vor dem Urlaub hatte ich noch ein Gespräch wegen der Medigene Beteiligung angefangen, da hier noch Rückfragen zu tätigen waren von seiten der IR Abteilung mit der Tochter IKB Venture Capital habe ich meine UrlaubstelefonNr. angegeben.

Gestern abend dann ein Anruf - bin ja tagsüber fast nicht zu erreichen, da wir ständig unterwegs sind.

Da wird einem so ganz nebenbei erzählt, dass in diesem Jahr nicht nur die Medigene an die Börse ging sondern noch drei weitere Unternehmen bei denen die IKB Venture Capital beteiligt ist.
Ich kann es zwar fast nicht glauben, aber es kam mir so vor als ob der gute Mann von der IR das auch erst wegen meinen Fragen erfahren hat.

GPC AG !!, Amatech AG und Intraware AG.

GPC hat bekanntlich inzwischen eine Marktkapitalisierung von ca. 1,2 Milliarden EURO !
Auch die beiden anderen sind nicht gerade Flops gewesen.
Man hat bisher keine einzige Aktie abgegeben von den genannten.

Obwohl man nur Beteiligungen im einstelligen Prozentbereich hält ergibt sich nun doch schon erheblich früher als von mir erwartet ein enormes Ertragspotenzial für die Zeit ab 2002.
Denn von Seiten der IR wurde mir versichert, dass man voll auf die Karte Steuerreform gesetzt hat, zu Recht wie man nun erkennen kann.

Interessant übrigens, dass dieses neue Kerngeschäftsfeld selbst von der IR-Abteilung noch gar nicht entsprechend kommuniziert wird. Wie gesagt, erst durch meine Anfrage wurde dies von der IKB Venture Capital an die IR vermittelt.

Um es ganz deutlich zu sagen - inzwischen hält die IKB VC also schon Beteiligungen an 6 börsennotierten Werten am NM.

18% an der Basler AG - Marktkap. aktuell über 200 Mill. Euro
10% an der Gauss AG - Marktkap. über 400 Mill. Euro
einstellige prozentuale Beteiligungen (die genaue Höhe werde ich natürlich noch zu ermitteln versuchen) an
Medigene - Marktkap. über 600 Mill. Euro
GPC - über 1,2 Milliarden Euro
Amatech - über 350 mill. Euro
Intraware - über 80 Mill. Euro

Wenn man bedenkt, dass in den nächsten 12 Monaten noch weitere 5-6 Companys aus dem Portfolio an die Börse gehen sollen ist meine Ertragsschätzung für 2002 von 3-4 Euro wohl ohne Zweifel als konservativ anzusehen.

Selbst wenn das langjährige traditionelle KGV von 12-13 beibehalten wird und nicht wie erwartet ein KGV von 15 sind die Renditeaussichten doch wohl nicht gerade als langweilig anzusehen auf Sicht von 2 Jahren.

Übrigens habe ich hier noch gar nicht die künftigen Erträge aus der IKB Beteiligungsgesellschaft berücksichtigt, da muß ich mich erst mal rein knien, auch hier muß die IR wohl noch mit einigen Anfragen von mir rechnen.

Da gibt es jede Menge hochprofitabler Mittelständler im Portfolio, mein erster Eindruck - durchaus von der Qualität wie Lignum oder DS Technol. aus dem DBAG Portfolio.

Wunderbar, dass ich nun neben der DBAG noch so einen Titel gefunden habe welcher vom Markt noch überhaupt nicht gecovert wird.
So was macht mir bekanntlich am meisten Spaß.

Für mich einer der künftigen Big Player in diesem Bereich, geradezu amüsant dass die anscheinend selber noch gar nicht wissen wie stark der Markt auf diese Branche reagiert wenn die ersten Erfolge deutlich sichtbar gemacht werden.

Wie gesagt, Eile besteht hier gar keine, ich werde mind. ein Jahr Zeit haben hier einen ähnlichen Thread wie bei der DBAG aufzubauen - sofern mich nicht die Faulheit daran hindert.........."g"

Bis dann

Avalon

prof_b - Dienstag, 25. Juli 2000 - 10:51
Na das ist ja interessant, aber jetzt: "Schöne Ferien noch"! - Prof

laurin - Dienstag, 25. Juli 2000 - 15:23
entschuldige die "Urlaubsstoerung"!

klingt wirklich gut, obwohl es bei mangelhafter IR gt sein koennte, dass die IKB dann in 2002 eben kein KGV von 13 mehr hat, sondern eben nur noch 8 oder 9 ...

uebrigens sind Sartorius VZ jetzt wieder fuer ca. 10.00 Eu zu haben (St immer noch bei >13.00 Eu). Die "Lemminge" (da gehoer ich manchmal auch dazu) solten jetzt bald wieder alle raus sein. glaube nicht, dass die 10 Eu halten und werde im September wohl fuer 8 Eu nachkaufen koennen/muessen...

stw - Dienstag, 25. Juli 2000 - 19:10
Viel Spass noch im Urlaub, Avalon. Du solltest Dich ein kleines bisschen schämen, Deinen guten Vorsätzen untreu geworden zu sein... die Börse hat im Urlaub nichts verloren ! *g*

Allerdings hören sich Deine IKB-Ausgrabungen wirklich sehr interessant an und ich freue mich schon, wenn Du nach Deinem Urlaub weitergräbst...

Wir haben es ja im letzten Jahr schon mal ausführlich diskutiert: meiner Meinung nach sollte jeder Anleger sich im Urlaub auch vom Börsenhobby erholen. Hinterher machts wieder doppelt soviel Spass, das habe ich schon oft erlebt. Und wer nicht ruhigen Gewissens die Kurse mal 2-3 Wochen aus den Augen lassen kann, der hat meiner Meinung nach sowieso die falschen Werte im Depot.

:-) stw

laurin - Freitag, 4. August 2000 - 23:01
die IKB....

- wie stehen die denn eigentlich zum Thema 'Veraeussern von Anteilen an neu an der Boerse notierten Unternehmen'? Wenn "endlos" gehalten wird, aber die Buchgewinne nicht zwischendurch auch realisiert werden, wie soll dann ein vernuenftiger Gewinn in die Buecher kommen? ...oder wie wird sowas dann bilanziert?

- warum steht der Kurs der IKB eigentlich auf einem 3 Jahrestief? In den extrem volatilen letzten Monaten sollte die IKB doch eigentlich auf groesseres institutionelles Interesse gestossen sein. Aber nichts tut sich. Selbst der aus dem 3-Jahreschart ersichtliche Dividendenpeak im Sommer ist bisher ausgeblieben. Deutet das nicht daraufhin, dass man nach der HV die IKB sogar fuer 14 bis 15 Eu bekommen koennte?

Gruss von einem nachdenklichen Laurin, der sich fragt, ob nicht doch lieber die DBAG drastisch!! uebergewichten soll anstatt allmaehlich bei der IKB einzusteigen... ... oder vielleicht sogar trotz der fast 19 Eu noch bei Gesco???

avalon - Samstag, 5. August 2000 - 09:35
Hast du die DBAG immer noch nicht "drastisch" übergerwichtet ?........"g"

Spaß beiseite und zur IKB:

Wie du weißt mag ich es nicht bei solchen Titeln
ständig den Kurs zu kommentieren.

Bei Gesco habe ich mich ausgeklingt weil
das auch ne Sache ist die man bestenfalls
halbjährlich, besser jedoch jährlich anschaut.

Die Phantasie kommt bei beiden Titeln erst
in 2 Jahren auf, vielleicht bißchen früher, weil
der Markt ja oft ein paar Monate vorher reagiert.

Gesco ist mir viel zu schnell gelaufen, obwohl
ich nicht ganz klein eingestiegen bin zu 14,50
und daher keinen allzu großen Nachkaufdruck
habe - vorerst......

Zum Kurs der IKB kann ich allerdings was sagen,
da auch hier die IR nicht tatenlos zuschaut sondern den Kursverlauf durchaus als betrachtungswürdig sieht.

Seit dem Einstieg der Allianz beobachtet man einen
gewissen Abgabedruck - der Kurs wird gedeckelt
durch einen Ausstieg eines oder mehrerer Investoren.

Das erklärt sich meiner Meinung nach durch die
Aktionärsstruktur - 25% des Grundkapitals befinden
sich in Händen von 25 Versicherungen, da kann es
es durchaus sein, daß ein paar davon nicht begeistert waren den größten Konkurrenten Allianz
nun als Großaktionär bei der IKB begleiten zu
müssen.

Unter diesem Gesichtspunkt ist der Kursverlauf
sogar recht positiv zu sehen.
Das Material läßt den Kurs ja nicht einbrechen,
es ist einfach der Deckel drauf.
Kein Fondmanager erhöht hier die Taxen wenn er von
diesem Vorgang weiß - und wissen tun die das.

Auch unter diesem Gesichtspunkt ist also bestimmt
keine Eile angesagt einzusteigen, bei mir lag der
Fall anders, ich habe einfach zu viel Cash,
da lege ich eben auch mal an wenn vorerst keine
Kursphantasie besteht, da reicht es mir die
steuerpflichtige Laufzeit schon mal zu verkürzen.

Aber ich muß nochmal an Boss erinnern.
Letztes Jahr im März habe ich einen ähnlichen
Beitrag über die hier reingestellt.

Damals habe ich auch darauf hingewiesen, daß absolut keine Eile besteht, monatelang ging
nichts, dann aber geht so was schnell wie ein
Buschbrand.

Fazit - IKB ganz oben auf der Watchlist lassen,
Umsätze beobachten, die sagen lange vorher wann
es anfängt zu eilen.......

Zu den Beteiligungen die inzwischen börsennotiert
sind kann ich nur noch mal darauf hinweisen, daß
die IKB Venture Capital durchaus Gewinne realsieren wird.
Allerdings wohl erst im Jahre 2002, das wurde
mir ausdrücklich so bestätigt - man hat voll
auf die Karte Steuerreform gesetzt.

Du darfst auch nicht vergessen, daß die IKB diese
Erlöse doch noch gar nicht braucht, das Kerngeschäft ist zwar langweilig aber solide.
Der Markt erwartet noch keine Ertragssteigerungen
über 10% per anno, im Gegenteil die Masse kann
sich gar nicht vorstellen, daß die IKB in zwei
Jahren mal über 100% Gewinnsteigerung ausweisen
wird.

Bei Gesco wären mir 19E momentan zu viel.
Sobald der Aktienrückkauf zurückgefahren wird
kriegst du die wieder billiger, außerdem
steht ein Stopp Loss bei BO von 15,90 E.

Setze lieber ein ständiges Limit von 15,70, dann
wirst du irgendwann von den Stopp Loss Verkäufen
profitieren - Gesco steht genau wie IKB erst in
2 Jahren vor einer Neubewertung........

Avalon

stw - Samstag, 5. August 2000 - 17:39
Also Avalon: ich staune, wie sich unsere Gedanken manchmal ähneln: mir ist der Gesco-Kurs weggelaufen und ich bin nicht bereit, da zu den aktuellen Kursen noch einzusteigen. Und da hab ich mir in der Tat vorgenommen zuzuschlagen, wenn der BO-Stopkurs fällt...

ICh habe jedenfalls die DBAG 'drastisch' übergewichtet. Allerdings möchte ich diese Übergewichtung in ein paar Monaten ein wenig zurückfahren, damit ich nicht dauerhaft gegen meine Prinzipien verstosse. ICh könnte mir gut vorstellen, dann langsam bei IKB mit ins Boot zu kommen, um Avalon ein bisschen beim Paddeln zu helfen.

;-) stw

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