Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Französische Aktien: Archivierte Beiträge bis 30. Juni 2020
al_sting - Mittwoch, 31. Juli 2019 - 22:43
Trilogiq hat heute seine Jahreszahlen veröffentlicht, Stand 31.03.2019. Hier die Presseerklärung: http://live.euronext.com/sites/default/files/cpr05_actus_59665_FR0010397901.pdf

Mein Eindruck in wenigen Worten: Die Sanierung schreitet solide voran, Kurse unter dem um Langfristschulden bereinigten Nettocashwert werden wir nicht mehr lange sehen. Angesichts der aktuellen Kurse für mich ein starker Jahresbericht!


Positive Highlights:
- Rückkehr zum positiven operativen Betriebsergebnis: Gesamtjahr + 141.000 €
(-395.000 in HJ1, + 536.000 in HJ2)
- Positiver Free Cashflow
- Netcash (Cashreserven abzüglich kurzfristige Schulden) steigt um 0,7 Mio auf 16,3 Mio €.
- Langfristige Verschuldung sinkt um 1,7 Mio auf 2,1 Mio € zum 31.03.2019 (Stand 30.07.2019: 1,7 Mio €, nochmals 0,4 Mio € weniger.)
--> Cash abzüglich Schulden: 14,2 Mio €.

Ungewöhnlich deutliche Kritik am Kurs der Vorjahre, bevor sich der Gründer Eric Courtin wieder ins operative Geschäft einmischte:
„Entre 2012 et 2017, TRILOGIQ a opéré des mauvais choix en termes d'investissements dans trois domaines„
(Die folgende deutsche Übersetzung entstand mit Unterstützung von Google Translate, wurde aber teils nachgebessert):
Zwischen 2012 und 2017 hat TRILOGIQ in Bezug auf Investitionen in drei Bereichen schlechte Entscheidungen getroffen:
1. Zum Umstieg von Aluprofilen auf Graphit : „Wenn dieses Projekt eine echte Chance darstellte, haben wir zu viel in die Produktionskapazität dieses Sortiments investiert, und unsere Werkzeugkapazität ist heute weitgehend überdimensioniert. Die überschüssige Produktionskapazität wird verkauft und wir hoffen, im Geschäftsjahr 2019-2020 mit den Verkäufen 2 Mio. EUR in bar zu erwirtschaften“
(Meine Interpretation: Die Kapazitäten werden reduziert, der Cashflow wird durch die Verkäufe verbessert, die laufenden Kosten sinken –> Gefällt mir!)
2. „Immobilien: Obwohl wir anfingen, einen Teil unserer Geschäftsimmobilien aufzugeben, haben wir heute noch viel zu viele Gebäude in Westeuropa“
(Meine Interpretation: Der Immobilienbestand wird weiter reduziert, ich rechne mit weiteren Kostensenkungen und weiteren einmalige FCF-Einnahmen)
3. „Zur englischen Tochtergesellschaft für Marketing und Digitales: Der Start der digitalen Transformation des Konzerns in England bot ein inakzeptables Preis-Leistungs-Verhältnis. Dies ist der Grund, warum wir den größten Teil der digitalen Aktivitäten nach Frankreich mit viel geringeren Entwicklungskosten übertragen haben."
(Meine Interpretation: Die englische Digital-Tochtergesellschaft wurde geschlossen, die Franzosen können das günstiger – auch wenn daraus gewisse (unprofitable) Umsatzverluste resultieren dürften.)

Dazu kommt:
- Die laut letztem Halbjahresbericht wegen Unwirtschaftlichkeit geschlossene marokkanische Tochterfirma dürfte für einen relevanten Teil der deutlichen Umsatzverluste in AfrikaAsien (von 2,5 Mio€ auf 1,0 Mio€) verantwortlich sein.
- Der Personalbestand sank im letzten Jahr von von 297 auf 239 Mitarbeiter (-19,6%), die Personalkosten sanken um 12%.
(Meine Interpretation: 20% Personalabbau in nur einem Jahr, ohne von den daraus resultierenden einmaligen Kosten erschlagen zu werden, das ist eine beeindruckende Leistung! Die Personalkosten könnten zukünftig noch über die bereits eingeparten 12% hinaus sinken)
- Positive Überraschung: Eine im Vorjahr vorgenommene Abschreibung von 1 Mio€ für Spritzgussmaschinen wurde zurückgenommen (und in diesem Jahr positiv gebucht), weil sich hier doch ein wirtschaftlicher Betrieb erreichen ließ. „Im Rahmen des Jahresabschlusses zum 31. März 2019 führte die Gesellschaft einen neuen Bewertungstest durch, der zur Anerkennung dieser außergewöhnlichen Erholung führte.“
(Meine Interpretation: Die Abschreibungen auf überschüssige Kapazitäten waren ehrlich, ja zuweilen, wie dieses Beispiel zeigt, sogar übermäßig agressiv. Das stärkt mein Vertrauen in den Wert des restlichen Buchwertes)


Umsatz: 32 Mio (33,5 Mio im Vorjahr; -4,5%)
Der Umsatzrückgang war besonders deutlich in Afrika/Asien (von 2,5 Mio € auf 1 Mio €), was ich der Schließung der unprofitablen Vertriebsgesellschaft in Marokko anlaste und unter dem Strich positiv sehe. Beim Umsatzrückgang in Europa (von 19,3 Mio auf 17,6 Mio) habe ich die geschlossene britische Tochtergesellschaft im Hinterkopf und begrüße ebenfalls den Verlust wahrscheinlich unprofitabler Umsätze. („la filiale anglaise dédiée au marketing et au digital : le lancement de la transformation digitale du Groupe en Angleterre a présenté un rapport prix – performances inacceptable. C'est la raison pour laquelle nous avons transféré la majeure partie de l'activité digitale en France avec des coûts de développement bien moindres.“)
In Amerika (insbesondere USA und Brasilien) stieg der Umsatz von 11,7 Mio€ auf 13,1 Mio€.
(Meine Interpretation: Die Umsatzrückgänge passen für mich zu den berichteten Rückbauten bei unprofitablen Umsätzen und Produktionskapazitäten)
Bruttomarge: Ist im Jahresvergleich von 60,9% auf 59,0% gefallen.
(Meine Interpretation: Auf dem Level kann ich mit kleinen Rückgangen der Bruttomarge gut leben – die Herausforderungen liegen in ganz anderen Bereichen.)

Negative Aspekte:
- Die Abschreibungen von etwa 3 Mio € pro Jahr werden noch nicht verdient, daher unter dem Strich rote Zahlen.
- Nach wie vor ist die (globale) Automobilindustrie der Hauptauftraggeber für Trilogiq. Die Herausforderungen und Umbrüche dieser Branche erleichtern diese Sanierung nicht gerade *hüstel*.
- Trilogiq klagt, dass der Markt für Lean Management praktisch versiegt sei. („« Le marché du Lean Manufacturing a pratiquement disparu de l'industrie automobile qui reste encore aujourd'hui notre principal marché, malgré nos efforts de diversification. Et les projets restants dans l'automobile, parfois significatifs en termes de taille, sont à des marges sacrifiées » estime Eric Courtin. )
Nach meinem Verständnis lag ein margenträchtiger Wettbewerbsvorteil von Trilogiq in der Verknüpfung der Fabrikausrüstung mit der Beratung für Lean Management in der Produktion. Die Klage klingt für mich nach einer Schwächung dieses klassischen Geschäftsmodells und damit für absehbar niedrigere zukünftig erzielbare Margen.
(Meine Interpretation: damit kann ich leben. Ich muss ja nicht die früheren Margen erreichen. Mir genügt es ja, wenn die operativen Gewinne zukünftig oberhalb der Abschreibungen liegt und die Firma unter dem Strich überhaupt wieder stetig sowohl Nettogewinne als auch positive Free Cashflows erzielt.)

Ausblick (übersetzt mit Google Translate):
„Zwischen 2012 und 2018 hat TRILOGIQ ständig in neue Produktionsstrukturen investiert und infolgedessen die Betriebskosten so weit erhöht, dass sie im Verhältnis zu seiner Tätigkeit völlig überdimensioniert wurden. Dies ist insbesondere in Westeuropa der Fall, wo die finanziellen Verluste am größten waren. Seit mehr als achtzehn Monaten haben wir drastische Maßnahmen ergriffen, um die Größe des Konzerns gewinnbringend zu verändern, und wir beabsichtigen, diesen Weg fortzusetzen.
Wir können mit dieser Situation nicht zufrieden sein und wir wissen, dass der Weg noch lange nicht zu einer nachhaltigen Rentabilität führt.
Davon abgesehen verfügt TRILOGIQ nun über ein erneuertes Produktangebot und zwei digitale Plattformen: www.trilogiq.com und www.graphit.com, die im September 2019 zu www.trilogiq3d.com werden Investitionen wurden bereits getätigt und jetzt müssen wir den Ruf beschleunigen ", schließt Eric Courtin.“
(Meine Interpretation: Der Firmenumbau mit dem Schwerpunkt auf Kostensenkungen geht weiter, der Gründer Eric Courtin ist mit den bisherigen Fortschritten noch lange nicht zufrieden. Angesichts der Fortschritte der letzten 18 Monaten bis ich sehr optimistisch, dass auch diesen Worten Taten folgen werden. Und dann wird der Markt die Firma Trilogiq nicht mehr unterhalb, sondern deutlich oberhalb der Nettocashreserven bewerten. Ich sehe ein Kurspotential von 50% bis weit über 100% und fühle mich mit meinem Investment bei Trilogiq sehr wohl!)

al_sting - Donnerstag, 8. August 2019 - 17:54
Update Trilogiq

Bei Trilogiq wurde gestern ein Block von 245.000 Aktien gehandelt, mal eben 6,5% des gesamten Bestandes bzw. die Hälfte des bisherigen Freefloats. Ein guter Anlass, sich mal die Bestände der beiden Großaktionäre anzuschauen.
1. Beim Gründer Eric Courtin hat sich in den letzten Jahren nichts getan, er hält auch laut den aktuellsten Zahlen nach wie vor 76,77% der Aktien.
2. Beim Fonds Amiral Gestion hingegen ist Bewegung entstanden, nach langer Statik.

Schon in MMIs erster Analyse anno 2013 schrieb dieser „According to this research report however, the founder still owns 77%, but Amiral Gestion owns 13%.“ http://valueandopportunity.com/2013/09/24/trilogiq-sa-isin-fr0010397901-another-of-those-hidden-french-champions/
Und in den Jahresberichten bis 2017 wurde der Anteil von Amiral Gestion konstant mit 12,98 % angegeben.
2018 hingegen: „10,85% du capital“ http://trilogiq.fr/app/uploads/2018/07/133_2018_Rapport-de-gestion-TRILOGIQ-S.A.-31.03.2018.pdf
2019: „8,34% du capital“ http://trilogiq.fr/app/uploads/2019/08/TRILOGIQ-S.A.-Rapport-de-gestion-TRILOGIQ-S.A.-31.03.2019.pdf

Ab Anfang 2018 kann man bei Euronext erstmals einen hohen Handel bei zugleich stetig sinkenden Kursen sehen. Dieser Kursrückgang setzte sich seitdem stetig fort. Nach den Jahreszahlen zum 31. Juli gab es eine relativ große Aktiennachfrage, zusammen mit dem gestrigen Blockverkauf über 245.000 Aktien könnte (muss aber nicht!) Amiral Gestion jetzt seine Anteile komplett abgestoßen haben und nicht mehr als stetiger und starker Verkäufer den Kurs drücken.

Jedenfalls fiel dieser starke Verkäufer ohne Rücksicht auf die Kurse heute weg, und die Kurse sprangen bei eher geringen Umsätzen um mehr als 10% von 3,00€ auf 3,38€. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kurskorrektur jetzt Fahrt aufnimmt.

Zur erinnernden Einordnung noch ein paar Hausnummern:
- Der Cashwert von Trilogiq liegt bei etwa 3,80€/Aktie.
- Der angepasste Liquidationswert (bei Verkauf unter Druck) wurde von Banner83 Anfang Juli auf 4,80€/Aktie geschätzt (https://www.behindtheshares.com/2019/07/05/weird-but-true-trilogiq-sa/) und in seinem heutigen Update auf 5,20€ erhöht: https://www.behindtheshares.com/2019/08/08/kurzanalyse-trilogiq-sa
Der "normale“ Liquidationswert (bei Verkauf ohne Zeitdruck) wird sowohl von Banner83 auch in französischen Foren auf 6,50€/Aktie geschätzt. https://www.boursorama.com/bourse/forum/1rEPALTRI/detail/452591635/
Der Buchwert von Trilogiq liegt grob geschätzt bei gut 10 €/Aktie.
Zugegeben, das sind alles eher hypothetische Angaben, da ich nicht von einem Verkauf des Mehrheitseigentümers ausgehe. Aber sie zeigen das Kurspotential selbst im unvollendeten Sanierungsmodus.

Je nachdem, wo dieser Block gelandet ist und wie der Käufer damit umgeht, dürfte der Freefloat jetzt zwischen 16,7% und 23,2% liegen.

prof - Donnerstag, 8. August 2019 - 21:58
Da hast Du Dich ja ordentlich "festgebissen". Auf jeden Fall eine Aktie mit einer äußerst geringen Korrelation zum Gesamtmarkt.

al_sting - Donnerstag, 15. August 2019 - 11:51
Mit dem aktuellen Kurs von 3,88€ wurde der Cashwert von 3,80€ heute erstmals wieder überboten, damit ist Trilogiq vorerst kein Grahamscher Net-net mehr.
Angesichts der allgemeinen Börsenschwäche ist dieser schnelle Anstieg um fast 30% umso beeindruckender.

Allerdings fand der Kursanstieg unter sehr geringen Umsätze statt. Ob der Kurs auch einen stärkeren panischen Verkäufer abfangen könnte, vermag ich nicht abzuschätzen.

prof - Donnerstag, 15. August 2019 - 11:59
Auf jeden Fall hilft so eine Position in dieser Woche wirtschaften!

al_sting - Montag, 16. Dezember 2019 - 22:56
Einer meiner besten Jahreswerte ist auch einer meiner stillsten: Trilogiq berichtet nur alle sechs Monate, ist seit den letzten Jahreszahle aber still und stetig um mittlerweile solide 42% gestiegen.

Jetzt ist es kein Net-Net mehr, aber damit muss das Potential noch lange nicht ausgereizt sein.

prof - Dienstag, 25. Februar 2020 - 21:28
Ich habe Bains Mer Monaco am 12.02. zu 65.20 € € mit einem Gewicht von 2.8% für das Wikifolio gekauft.

al_sting - Mittwoch, 11. März 2020 - 21:34
Verkauf SBM Monaco, Limit 54€, Kurs Frankfurt
Grund: Die Tourismus-Branche dürfte stark von Corona getroffen werden, und die Aktie ist noch nicht so heftig abgestürzt. Ich sehe anderswo derzeit spannendere Schnäppchen.

prof - Mittwoch, 11. März 2020 - 22:49
Meine SBM mussten auch schon dran glauben. Mit der Schnäppchenjagd kannst Du Dir wahrscheinlich Zeit lassen, die Krise frisst sich durch die Wirtschaft!

al_sting - Donnerstag, 12. März 2020 - 21:41
Hmm. Privat gelang mir der Verkauf gestern abend (kurz vor dem Einstellen hier) noch zu 54,20€, aber für das Musterdepot war das 54€-Limit zu scharf. Aktuell steht der Kurs bei 50€, deutlich unter dem Limit.

prof - Donnerstag, 12. März 2020 - 21:48
Und jetzt ist erst Mal Taschen zuhalten angesagt. Sobald der extrem steile Abwärtstrend gebrochen ist, kaufe ich vorsichtig.

al_sting - Donnerstag, 19. März 2020 - 15:47
Jetzt doch der unlimitierte Verkauf via Euronext Paris (soeben im Nachbarthread angekündigt)

Handel 15:37, Kurs 48,90€
320 x 48,90€ = 15.648€
Rendite -8,1%

prof - Donnerstag, 19. März 2020 - 18:14
Minus 8,1% ist heutzutage schon sehr gut!

al_sting - Freitag, 20. März 2020 - 06:39
Ja, das überrascht mich auch.
Zugegeben, das wird zu großen Teilen als Immobilienspekulaton betrachtet, und Immo-Aktien halten sich noch gut.
Aber der ganze Aspekt Hotellerie und Casino eben nicht. Und der wird sich in den Zahlen wiederspiegeln.

al_sting - Montag, 23. März 2020 - 17:35
Trilogiq ist auch wieder auf knapp 3€ zurückgekehrt, den Einstiegspreis aus dem Sommer 2019.

Vorteil: Laut den Jahreszahlen aus dem Juli 2019 ist die Aktie damit wieder unter Cashwert (~ 3,80€) zu haben.
Risiko 1: In der Autoindustrie, einer der Hauptabsatzbranchen für Trilogiq, geht gerade herzlich wenig.
Risiko 2: Der Halbjahresbericht hat sich verzögert. Das ist kein gutes Zeichen.

Ich habe jetzt privat gekauft. Bei meinem Depotwechsel im Winter hatte ich mich auch von Trilogiq getrennt, jetzt folgte der Rückkauf.

al_sting - Montag, 23. März 2020 - 20:22
Nachtrag zum Risiko 2: Ich habe etwas verwechselt.
Bis zum letzten Sommer wurden die Finanzberichte unter trilogiq.fr veröffentlicht, genauer gesagt unter http://trilogiq.fr/publications-financieres/ Dort wartete ich vergeblich auf einen neuen Halbjahresbericht.
Mittlerweile werden die Finanzberichte aber unter trilogiq.com veröffentlicht, genauer gesagt unter http://www.trilogiq.com/de-de/financial
Das Menü dieser Seite wird sogar auf Deutsch angeboten, aber die Finanzberichte sind und bleiben auf Französisch.

Der aktuelle Halbjahresbericht wurde am 30.01.2020 veröffentlicht und berichtet über das Halbjahr vom 01.04. bis zum 30.09.2019.
Mein Eindruck in Worten: Die harte Sanierung setzt sich fort. Laut GB wurden fünf unrentable Produktionsstätten geschlossen, nicht genutzte Kapazitäten verkauft, Lagerbestände gesenkt, die Russland-Tochter aufgelöst. Der Umsatz brach deutlich ein, das operative Geschäft kam auf eine schwarze Null, aber Abschreibungen und Sanierungskosten konnten nicht erwirtschaftet werden.
Der Cashflow hingegen war deutlich positiv und floss nicht nur in Schuldenabbau und Cashreserven, sondern auch in einen größeren, opportunistischen Aktienrückkauf.

Umsatz: -23% zum Vorjahreszeitraum, von 16,4 Mio€ auf 12,3 Mio€.
Nettoergebnis: -1,2 Mio (gegenüber - 2,0 Mio im Vorjahreshalbjahr).
Operativer Ertrag: +0,035 Mio€ (-0,3 Mio€ im Vorjahreshalbjahr)
Buchwert: 38,8 Mio€ (40,8 Mio€ in 03/19)
Anmerkung: Der Rückgang des Buchwertes um 2,0 Mio€ setzt sich nach meinem Verständnis zusammen aus 1,2 Mio€ Nettoverlusten und 0,75 Mio€ für einen Aktienrückkauf.

Operativer Cashflow: +2,3 Mio€
Dieser floss in Schuldenabbau (0,55 Mio€), Aktienrückkauf (0,75 Mio€) und Steigerung der Cashreserven (1,0 Mio€).

Cashreserven (Trésorerie): 17,3 Mio€ (16,3 Mio€ in 03/19)
Verschuldung (Dettes financières): 1,5 Mio€ (2,1 Mio€ in 03/19)
Nettocash (Trésorerie nette de dettes ): 15,8 Mio€ (14,2 Mio€ in 03/19)

Aktienrückkauf: Am 8. August 2019 schrieb ich hier „Bei Trilogiq wurde gestern ein Block von 245.000 Aktien gehandelt, mal eben 6,5% des gesamten Bestandes.“
Der Großaktionär „Fonds Amiral Gestion“ wollte seit geraumer Zeit hier aussteigen und hatte mit seinem stetigen Verkaufsangebot den Aktienkurs in den letzten Jahren bis auf 3€ gedrückt, weit unter Nettocashwert. Nachdem das verbliebene, recht große Paket im August verkauft wurde, fiel der stetige Verkaufsdruck auf die Aktie weg und diese stieg wieder bis auf 4,80€ im Februar 2020. Jetzt kennen wir auch den damaligen Käufer. Ich bin allgemein eher kein Freund von Aktienrückkäufen. Aber Rückkäufe nicht nur unter Buchwert, sondern sogar unter Nettocashwert, finanziert aus dem eigenen Cashflow, begrüße ich uneingeschränkt!

Entwicklung der Aktienanzahl netto (abzüglich des Eigenbestands): 3,738 Mio – 0,245 Mio = 3,493 Mio Aktien (netto).

Buchwert je Aktie, netto: 11,10€ (10,91€ in 03/19, 10,86€ in 09/18)
Nettocash je Aktie, netto: 4,51€ (3,80€ in 03/19, 3,02€ in 09/18)

Die Kostensenkungen mit der Schließung weiter Geschäftsbereiche führten zwar (noch) nicht zu Gewinnen, aber durch die günstigen Aktienrückkäufe bleibt der (netto-)Buchwert je Aktie stabil bei mehr als dem Dreifachen des aktuellen Kurses, während der Nettocash je Aktie weiter deutlich ansteigt. Mit 4,51€ liegt er derzeit 54% oberhalb des aktuellen Kurses! Entsprechend sehe ich das Kurspotential bei 4,50€ 11,00€, bei 50% bis über 300%.
Das kann ich nicht für viele Aktien behaupten!

Einerseits denke ich, dass der Geschäftsbetrieb von Trilogiq mit der Corona-Krise in deutliche Turbulenzen gerät, die Automobilwirtschaft wird kaum mehr in ihre Fabrikausstattung investieren. Andererseits sind die Nettocashreserven eine dankbare Kriegskasse, um sich in der Krise bietenden Gelegenheiten nachdrücklich zu ergreifen.

al_sting - Montag, 23. März 2020 - 20:43
Die Auswertung des Halbjahresberichts hat mich selber noch einmal schwer beeindruckt. Insbesondere die Steigerung des Nettocashs je Aktie durch Cashflow und opportunistischen Aktienrückkauf.
Mit dem hohen Cashpolster ist die Firma auch für wildere Turbulenzen gut geeignet. Daher will ich auf eine doppelte Position aufstocken.
Zugegeben, das entspricht bei den allgemeinen Kursrückgängen nur einem Zukauf von 2.000 Aktien:
Kauf 2.000 Stück, Limit 3€, Euronext Paris

al_sting - Dienstag, 24. März 2020 - 12:47
Nächster Handel, 11:30 Uhr, Kurs 3,00€
--> 2000 x 3,00€ = 6.000€.

Der Einkaufspreis ist damit exakt identisch wie vor 9 Monaten. D-)

Anmerkung 1: Die Aktie hat einen geringen Freefloat und eine niedrige Liquidität. Heute wurden gut 1.000 Aktien zu diesem Kurs gehandelt. Damit war der heutige Tag überdurchschnittlich liquide.
Insofern vereinfache ich mir diese Position im Musterdepot etwas, und ein Panik-Ausstieg dürfte schon bei der Positionsgröße des Musterdepots nicht ohne weiteres möglich sein.

Anmerkung 2: Der Umzug der Finanzberichte von www.trilogiq.fr auf www.trilogiq.com gelang nur teilweise. Auf der neuesten Seite sind zwar alle Berichte der letzten Jahre angegeben, und nur dort fand ich den aktuellen Bericht, aber die Links zu den älteren Berichten stimmen (noch?) nicht. Insofern sollte man bei Recherchen zur Firma mit beiden Seiten arbeiten.
Ist halt ein kleiner Laden innerhalb einer harten Sanierung und einem übermächtigen Großaktionär. Da dürften die Prioritäten anderswo liegen.

al_sting - Samstag, 20. Juni 2020 - 10:14
Verkauf 2.000 Stück, Limit 4,50 €, Euronext Paris

prof - Dienstag, 30. Juni 2020 - 21:58
Ich habe heute Cegedim für das Wikifolio gekauft:
2,7% Gewichtung zu 29,20 €

Katjuscha und Al sind extrem bullish und die Argumentation ist einleuchtend.

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