Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Französische Aktien: Archivierte Beiträge bis 26. Juli 2019
al_sting - Donnerstag, 31. Januar 2019 - 11:42
Cegedim hat Zahlen zum Umsatz, aber noch nicht zum Gewinn vorgelegt. http://www.cegedim.com/Communique/Cegedim_Revenue_4Q2018_ENG.pdf

"Full year Financial Information at December 31, 2018
IFRS - Regulated Information - Not Audited

Cegedim: like-for-like growth picked up speed in fourth quarter 2018
LFL revenue growth climbed to 2.9% in the final quarter
LFL revenues rose 1.9% over the full year
The Healthcare professionals division posted growth in Q4
[...]"

Hier die Präsentation für den Conference Call: http://www.cegedim.com/Communique/Cegedim_slidesRevenue_4Q2018_ENG.pdf

Für mich wichtige Details:
- Der Sorgenbereich "Health Professionals" hat in Q4 (zum Vorjahr) an Umsatz zugelegt. Das klingt nach einer Stabilisierung, die Investitionen in diesen Bereich könnten sich endlich auszahlen. (Für ganz 2018 ist der Umsatz gegenüber 2017 aber noch rückläufig)
- Für eine IT-Firma ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis ein interessanter Parameter, da eine sanierte IT-Firma oft recht hohe Umsatzrenditen erreicht. Mit einem KUV von 0,7 ist nicht viel Vertrauen eingepreist.

Im Dezember schrieb ich:
"Cegedim hat mittlerweile 30% Abschlag auf den Kaufkurs. Der Teilverkauf im September war auf jeden Fall richtig.

30% Kusverlust ist eigentlich der Zeitpunkt, um über Aufstockung oder Ausstieg nachzudenken. Hier warte ich vor einer Entscheidung definitiv die nächsten Zahlen ab, aber spontan läge mir eine Aufstockung näher."

Die Umsatzzahlen gefallen mir, zumindest angesichts des Kursverfalls, so dass ich mich jetzt in einer Austockung auf niedrigerem Niveau versuche.
Kauf 500 Stück, nächster Kurs Euronext

al_sting - Donnerstag, 31. Januar 2019 - 12:01
Nächster Handel, 11:45 Uhr, Kurs 25,00€

--> 500 x 25,00€ = 12.500 €

Jetzt doppelte Position. Neuer durchschnittlicher Kaufkurs: 28,86€

PS: Es ist etwas schade, dass ich die Veröffentlichung der Zahlen erst mit 1,5 Tagen Verspätung sah. Gestern hätte ich die Stücke noch 1€ bis 1,50€ günstiger erhalten.

al_sting - Donnerstag, 6. Juni 2019 - 19:26
Manchmal spielen Gedanken über Bande.
Bei Gazprom merke ich gerade den Effekt auch auf den Börsenkurs, wenn eine starke Investitionsphase dem Ende entgegengeht und man sich der (Zwischen-)ernte nähert. Die ehemalige value trap kann plötzlich eine Menge des Potentials entfalten.

Von einigen gewohnt recherchestarken value-Investoren wird derzeit eine Firma empfohlen, bei der ich vor vielen vielen Jahren nicht sehr erfolgreich investiert war, St. Bains de Mer de Monaco. Helmut hat sie in seinem Musterdepot, auch Katjuscha.
Ich war da gebranntes Kind und habe mehrfach vor der value trap gewarnt, nicht zuletzt aufgrund der hohen Staatsbeteiligung und aufgrund der zahlreichen Zeitverzögerungen der Projekte. Aber jetzt wächst bei mir der Eindruck, dass auch trotz Staatsbeteiligung und anderen Prioritäten dieses Großeigentümers eine Neubewertung anstehen könnte, weil ein großes Investitionsprojekt (One Monte Carlo) beendet wurde und neue, starke Erlöse anstehen - lauter Parallelen zu Gazprom.
Bei Gazprom ist meine Position schon zu groß, um sie weiter aufzustocken, was ich ein Stück weit bedauert habe. Außerdem ist meine Cashquote spürbar gestiegen, und eine deep-value-Aktie passt gerade gut in meine eher defensive Stimmung.
Dann springe ich eben über meinen Schatten und folge den Parallele zu Gazprom sowie und der Recherchekraft Helmuts und Katjuschas:
Bains de Mer Monaco, ISIN MC0000031187
Kauf 320 Stück, nächster Kurs Frankfurt

al_sting - Freitag, 7. Juni 2019 - 11:13
Nächster Handel, 9:32 Uhr, Kurs 53,22€

--> 320 x 53,22€ = 17.030,40 €

Bei dieser Position folge ich:
- Helmut von stw-boerse
- Katjuscha und Scansoft von Ariva
- boersenhändler von antizyklisch-investieren

Ich habe auf eine eigene, tiefgehende Recherche verzichtet. Denn einerseits kenne ich die Firma noch grob von früher, der Kurs enthielt stets hohe Abschläge auf den inneren Wert. Zumindest Helmut, Scansoft und Katjuscha schätze ich zudem für ihre ausgezeichneten Firmenanaysen.
Hier findet sich eine gute Vorstellung vom Herbst 2017: https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1262733-1-10/sbm-monaco-substanzriese-perspektive

Aber ich denke auch, dass eine genaue Analyse der inneren Werte wenig zielführend ist. Schließlich ist die monegassische Fürstenfamilie Mehrheitsaktionär, und damit der Staat. Die Firma dürfte also in erster Linie dem Interesse von Fürstenfamilie und Staat dienen, Interessen der Kleinaktionäre sind bestenfalls zweitrangig. Darum habe ich die Firma lange als mustergültige value trap gemieden.

Jetzt steht aber gerade eine Veränderung bei der Firma an: Groe Investitionsprojekte gehen dem Ende entgegen, die Ernte steht an. Es wird interessant sein zu schauen, wie die Firma den absehbar steigenden Cashflow einsetzt. Werden die Aktionäre in größerem Maß beteiligt? Sei es direkt durch steigende Dividenden oder indirekt durch eine feste Kopplung der Dividenden an Gewinne, an absehbar steigende Gewinne?
Die aktuell veröffentlichten Jahreszahlen (https://www.montecarlosbm-corporate.com/wp-content/uploads/2019/05/information-financiere-4tr-18-19-vdef.pdf, Französisch) machen den Eindruck einer guten Entwicklung der Firma, das kann der Bewertung der Aktie helfen.

prof - Freitag, 7. Juni 2019 - 19:34
Das klingt interessant und ich sehe sie mir nächste Woche mal an. Hast Du eigentlich französische Transaktionssteuer bezahlt? Oder zählt das als Monaco?

al_sting - Dienstag, 11. Juni 2019 - 11:02
Es wurde dafür kein eigener Kostenposten aufgeführt, also wahrscheinlich nicht. Zählt also wahrscheinlich als Monaco.
Ehrlich gesagt hat mich das aber auch nicht interessiert, 0,2% des Transaktionsvolumens würde gegen den Spread und die restlichen Gebühren kaum auffallen, könnte also auch dort bereits mitverrechnet worden sein.

prof - Dienstag, 11. Juni 2019 - 11:19
Danke!
Bei 4traders finde ich keine Gewinn- und Dividendenreihen. Der Vorjahresvergleich im GB sieht recht gut aus, Heute ist HV, Dividende zahlen sie anscheinend nicht?

al_sting - Dienstag, 11. Juni 2019 - 14:51
Die Firma ist zu sehr Nische, als dass 4Traders die Datenbank pflegen wollte. Weiteres Manko: Geschäftsberichte nur in Französisch.

Und nein, derzeit gibt es keine Dividende.
Die letzten Jahre schrieb die Firma Verlustein (u.a. auch wegen recht aggressiven Abschreibungen), zudem auch CF-negativ wegen hoher Investitionen. Zur Finanzierung dieser Investitionen war vor einigen Jahren eine KE notwendig, die den Kurs nachhaltig drückte.
Das letzte Geschäftsjahr sollte ein Übergangsjahr sein (Schwarze Null nach agressiven Abschreibungen), für das gerade laufende Jahr erwarte ich deutliche Gewinne.
Ich empfehle die beiden Foren hier nicht häufig, aber zum SBA lohnen sich m.E. die dazu gehörigen Aktienthreads bei w:o und ariva. Lies da mal rein, den w:o-Thread habe ich ja dafür oben verlinkt.

al_sting - Samstag, 22. Juni 2019 - 20:50
Trilogic SA, ISIN FR0010397901

Bekanntlich habe ich Sympathien für Grahamsche Net-Net-Aktien, als relativ marktunabhängige, zuweilen sehr lukrative Depotbeimischungen.
Net-Net-Aktien sind Aktien, deren Bewertung sowohl unter ihrem Buchwert-Netto als auch unter ihrer Cashreserve-Netto liegt.

Davon gibt es naturgemäß nicht viele Aktien, und diese bringen in aller Regel jede Menge demotivierender Randaspekte mit sich:
1. (Hohe) Verluste im laufenden Geschäft, bis hin zu komplett fragwürdigen Geschäftsmodellen
2. Umsatzschwächen bis hin zu gravierenden zu Umsatzeinbrüchen
3. Niedrige Marktkapitalisierung, die sie für Großanleger uninteressant macht.
4. Schlechte bis eklatant schlechte Kapitalmarktkommunikation
5. Schlechte Beobachtung durch den Kapitalmarkt
6. Mehrheitsaktionäre mit zuweilen fraglichen Motiven

Je nach Einschätzung dieser Randaspekte kann es sich bei net-net-Aktien um value traps oder aber um mittelfristig sehr lohnende Anlageziele handeln.
Dabei sollte man aber nicht zu pingelig sein. In den Kursen sind ganz offensichtlich jede Menge negativer Nachrichten eingepreist, so dass schon mittelprächtige Nachrichten zu deutlichen Kurssprüngen führen können, schlechte Nachrichten aber oftmals kaum weiteren Schaden anrichten.


Gefunden: Trilogiq SA
Börse: Euronext Growth, Paris (Plattform für kleine Unternehmen, mit reduzierten Publikationspfichten etc., früherer Name Alternext)

Anzahl Aktien: 3,738 Mio (Laut dem letzten Jahresbericht, Stand März 2018)
Aktueller Aktienkurs: 3,08€
→ Marktkapitalisierung 11,5 Mio€
Cashreserven: 14,5 Mio€
Konsolidierter Buchwert: 40,6 Mio€ (Laut dem letzten Halbjahresbericht, Stand September 2018)

Ein Grahamscher Net-Net-Wert, wie er im Buche steht.

Ich gehe mal meine „Gruselliste“ durch:
1. (Hohe) Verluste im laufenden Geschäft, bis hin zu komplett fragwürdigen Geschäftsmodellen
2. Umsatzschwächen bis hin zu gravierenden Umsatzeinbrüchen
Letzter Halbjahresbericht, Stand 09/2018
Umsatz: 16,3 Mio€ (Vorjahr 16,1 Mio)
Operatives Ergebnis: -0,3 Mio (Vorjahr -0,9 Mio)
Gesamtergebnis: - 2,0 Mio € (Vorjahr -3,3 Mio)

Letzter Jahresbericht, Stand 03/2018
Umsatz: 33,5 Mio€ (Vorjahr 34,9 Mio)
Operatives Ergebnis: -2,3 Mio (Vorjahr 0,0 Mio)
Gesamtergebnis: - 8,9 Mio € (Vorjahr -3,3 Mio)

Die Zahlen sind tiefrot. Das Jahresergebnis zeigt deutlich, warum die Aktie derart abgestürzt ist.
Der Umsatz hat sich mittlerweile stabilisiert, ein komplett hinfälliges Geschäftsmodell sehe ich nicht. Wohl aber den notwendigen Turn-Around nach heftigen Umsatzeinbrüchen der Vorjahre, 2014 lag der Umsatz noch bei 65 Mio€.

3. Niedrige Marktkapitalisierung, die die Aktie für Großanleger uninteressant macht.
Nur 11,5 Mio Marktkapitalisierung.
Punkt erfüllt.

4. Schlechte bis eklatant schlechte Kapitalmarktkommunikation
Die Berichte werden nur in Französisch erstellt und auf dieser recht spartanisch eingerichteten Seite veröffentlicht: http://trilogiq.fr/publications-financieres/
Die man auch erst einmal finden muss. Von der deutschen Seite www.trilogiq.de fand ich keinen Link zu www.trilogiq.fr, und auch dort muss man die Verlinkung zu den Finanzberichten erst einmal finden (unten rechts).
Punkt erfüllt.

5. Schlechte Beobachtung durch den Kapitalmarkt
Das kann man überraschender Weise nicht unbedingt sagen. Vor sechs Jahren hatte MMI auf seinem Blog eine sehr ausführliche Analyse der Firma und ihres Geschäftsmodelles, damaliger Kurs etwa 18€. http://valueandopportunity.com/2013/09/24/trilogiq-sa-isin-fr0010397901-another-of-those-hidden-french-champions
Ich empfehle die Lektüre dieser Analyse und erspare mir die nähere Erklärung des Geschäftsmodells. Es klang dort sehr spannend, aber der geplante Umstieg von Aluminiumprofilen zu Graphitprofilen war offensichtlich schwieriger als erhofft.
Nur ein Kommentar: Ich verstehe Trilogiq als Fabrikausstatter. Dort erwarte ich, ähnlich vielen Anlagenbauern, eine starke Zyklizität in der Auftragslage, mit sehr starken Umsatzeinbrüchen in schlechten Zeiten.

2015 verkaufte MMI mit 15% Verlust zu etwa 15€/Aktie: http://valueandopportunity.com/2015/08/05/updates-man-se-sold-trilogiq
In den letzten Jahren dürfte die Aktie schon in eine Art Vergessenheit geraten sein. Aber solche Blogartikel können lange wirken: Bei dem letzten Besuch des Blogs fiel mir in der Kommentarspalte ein neuer Kommentar zu dem ersten Trilogiq-Beitrag anno 2013 auf, der auf den brutalen Kursverfall hinwies und mein Interesse erneut weckte.
Eine Aktie, die mich zu 18€ (2013) bzw. 15€ (2015) nicht zum Kauf reizte, kann 2019 zu 3€ hoch attraktiv sein.

6. Mehrheitsaktionäre mit zuweilen fraglichen Motiven
Der Gründer Eric Courtin ist nach wie vor dominierender Großaktionär mit 76,77%, der (von MMI geschätzte) Fonds Amiral Gestion hält weitere 10,85% (Quelle: Cofisem via Euronext - Last Update: 19 Sep 2018)

Fragliche Motive sehe ich per se nicht, aber ich erwarte absehbar auch keine großzügigen, kurstreibenden Dividendenausschüttungen. Laut MMI hat Trilogic in den (guten) Jahren 2006 – 2012 nur ein Mal eine Dividende von 0,50€/Aktie gezahlt, die Firma sammelt die Gewinne lieber als Rücklagen an. Ich rechne daher nicht mit einer schnellen Dividendenaufnahme. OK, die Rücklagen helfen bei der aktuellen Sanierung, damit kann ich leben.

So weit ich es richtig aus dem Halbjahresbericht herauslese, wurden in der letzten Zeit jede Menge Konsequenzen gezogen.
Der Gründer und Großaktionär hat wieder die oerative Führung der Firma übernommen. Missglückte Expansionsversuche wurden abgebrochen und abgeschrieben (Graphit System Limited), Auslandsvertriebsgesellschaften geschlossen (Marokko).

In der Analyse von 2013 hatte MMI dargelegt, dass Trilogiq damals unter einem starken Gründer ein starkes Geschäftsmodell mit sehr gesunden Margen hatte.
Laut Halbjahresbericht soll in der Zukunft weiter deutlich bei Produktion und Vertrieb rationalisiert werden, nicht benötigte Immobilien sollen verkauft werden. Das Unternehmen hat zweifellos genug Reserven in der Bilanz, um sich die Abschreibungen und Kosten für einen Turn Around leisten zu können und bei dem aktuellen Aktienkurs noch großzügig Werte für die Aktionäre zu heben .
Ich gehe in meiner optimistischen Naivität davon aus, dass eine ehemals grandiose Firma, aufgebaut von einem ehmals grandiosen Gründer bei Rückkehr dieses Gründers einen soliden Turn Around hinlegen kann und deshalb nicht dauerhaft als net-net-Firma bewertet wird.
Im Juli sollten die neuen Jahreszahlen (Stand März 2019) veröffentlicht werden. Falls diese schlecht ausfallen – hey, wir sind schon tief im net-net-Bereich. Falls diese hingegen gut ausfallen, sehe ich deutliches Kurspotential.


Aufbau einer Position:
Kauf 5.000 Stück, Kurs Euronext Growth
zum Kurs der montäglichen Vormittagsauktion um 11:30 Uhr.
(Hinweis: Bei Comdirect wird diese Börse noch unter dem früheren Namen Alternext aufgeführt)

prof - Sonntag, 23. Juni 2019 - 14:15
Na da hast Du Dir ja wirklich einen maroden Laden ausgesucht. Oftmals hattest Du damit Erfolg!
Viel Glück!

al_sting - Sonntag, 23. Juni 2019 - 18:46
Keine Frage, aus charttechnischer Sicht steuert der Aktienkurs der Firma sehr stabil auf die Null zu, in weniger als einem Jahr. So einen stabilen Abwärtstrend über 5,5 Jahren mitsamt Kurssiebtelung findet man nicht häufig. :-)

Bei einer verschuldeten Firma hätte ich auch nicht zugegriffen, aber bei einem Net-Net bin ich deutlich entspannter.
Der Wiedereinstieg des Gründers mitsamt deutlicher Kursänderung, (die erst einmal zu den hohen Abschreibungen führt), ist für mich der zweite große Bonus.
Daher ist der Chart für mich irrelevant, gerade bei dieser niedrigen Bewertung.

Laut Halbjahresbericht strebt die Firma zum Jahresende eine schwarze Cashflow-Bilanz an. Ich rechne also mit weiteren Verlusten/Abschreibungen, aber die Struktur als Net-Net-Firma sollte erhalten bleiben. Und wenn diese Ziele auch nur grob erreicht werden und mit dem Jahresbericht (erwartete Veröffentlichung Ende Juli) der Weg zurück in die Profitabilität für das kommende Jahr aufgezeigt wird, erhoffe ich mir den Anfang einer Neubewertung der Ak

al_sting - Donnerstag, 27. Juni 2019 - 01:09
Nächster Handel Trilogiq, 24.06., 11:30 Uhr, Kurs 3,00€

--> 5.000 x 3,00€ = 15.000 €

al_sting - Samstag, 6. Juli 2019 - 08:40
In seinem Blog "Behind the shares" hat Banner83 eine Liquidationsanalyse von Trilogic erstellt und darin netterweise auch auf dieses Forum verlinkt.

Unbedingt lesenswert: "Weird but true: Trilogiq SA"
http://www.behindtheshares.com/2019/07/05/weird-but-true-trilogiq-sa

Ich war versucht, den ganzen Blogbeitrag hier zu kopieren, weil ich ihn so lesenswert finde, wäre aber nicht ganz fair - folgt dem Link und lest dort. Ich gebe hier nur sein Fazit wieder, dem ich folge:
"Liquidationswert (NCAV) angepasst: ca. 18 Mio € bzw. 4,8 € / Aktie

Schlussfolgerung
Trilogiq SA notiert derzeit knapp 40% unter seinem Liquidationswert (Benjamin Graham Net-Net)
Weird but true…"

levdul1 - Samstag, 6. Juli 2019 - 09:30
@al

Auch auf die Gefahr hin in ein Fettnäpfchen zu treten, würde ich hier gern ein paar kritische Fragen stellen.

1. Wenn die Firmenbilanz ehrlich erstellt wurde, sollte der Liquidationswert vom Buchwert nicht allzu stark abweichen. Und bei Firmen, welche starke Verluste fahren, ist es eigentlich normal, dass sie stark unter Buchwert gehandelt werden.
(z.B. Klöckner bei KBV=0,4 trotz positivem Ergebnis).
2. Der Spread zwischen An- und Verkaufspreis beträgt fast 10 %. Wie kann man so etwas vernünftig handeln ?

al_sting - Samstag, 6. Juli 2019 - 11:16
"Wenn die Firmenbilanz ehrlich erstellt wurde, sollte der Liquidationswert vom Buchwert nicht allzu stark abweichen."
Bei Net-nets halt schon. Marktineffizienzen.
Aber so etwas passiert eigentlich nie, ohne mehrere Punkte meiner "Gruselliste" zu erfüllen, siehe oben.

"2. Der Spread zwischen An- und Verkaufspreis beträgt fast 10 %. Wie kann man so etwas vernünftig handeln?"
Kaufen, liegen lassen und Geduldhaben. Spread, ebenso geringe Handelsliquidität und geringer Freefloat sind typische Bestandteile der "Gruselliste".

al_sting - Samstag, 6. Juli 2019 - 12:42
Korrektur: Bei Trilogiq ist der Spread eigentlich kein Problem, eher schon bei IMC, falls man keinen Zugang zur Börse Warschau hat.
Trilogiq hat als Hauptbörse Euronext Growth in Paris, und m.W. handeln die meisten deutschen Broker auch an der Euronext, und genau dort würde ich auch kaufen bzw. verkaufen.

Dort wird der Handel für Kleinanleger in zwei Auktionen am Tag durchgeführt, 11:30 und 16:30. Diese Auktionen ersetzen nach meiner Wahrnehmung die Funktion des Market Maakers an deutschen Börsen, der Kurse anbietet und am Spreada verdient. Für kleine Nebenwerte gefällt mir das Konzept.

Andere Handelsaktivitäten sind nach meinem Verständnis OTC-Aktionen zwischen professionellen Akteuren. Die Liquidität bei den Auktionen fand ich für so einen kleinen Wert mit kleinem Freefloat durchaus akzeptabel, im Schnitt scheinen mir täglich Stückzahlen im niedrigen dreistelligen Bereich gehandelt zu werden.

Insofern: Kein Spread, und eine m.E. für Kleinanleger noch akzeptable Liquidität.

al_sting - Donnerstag, 25. Juli 2019 - 19:31
Cegedim hat Quartals- und Halbjahreszahlen (Umsatz) vorgelegt. Alle Bereiche zeigen Wachstum, und im 2. Semester haben sie gegenüber Q1 noch etwas zugelegt. Die Umsatzzahlen sind etwas besser als erwartet, der Turn around scheint unterwegs zu sein.

http://www.cegedim.com/Communique/Cegedim_Revenue_2Q2019_ENG.pdf
Ausschnitte:
Q2/19:
"Revenue grew in the second quarter of 2019
Like-for-like revenues grew 8.2% over the quarter and 6.4 over the H1.
Both operating divisions made positive contribution to growth"

Q2/19, Umsatzentwicklung:
"Cegedim’sQ2-19 consolidated revenues came to €126.6 million, up 9.4% as reported. Excluding a favorable currency translation impact of 0.1% and a favorable scope effect of 1.1%, revenues rose 8.2%. The favorable currency translation impact of €0.2 million, or 0.1%, was mainly attributable to appreciation of the US dollar, which represents 2.2% of Group revenues, and virtually no movement in the pound sterling, which represents 10.3%, against the euro. The €1.2 million boost from scope effects, or 1.1%, was chiefly due to the acquisition of BSV in France on January 31, 2019, and that of Ximantix in Germany on January 21, 2019.
In like-for-like terms, all of the divisions improved. The Health insurance, HR and e-servicesdivision gained 7.5% and the Healthcare professionalsdivision, 10.2%."

HJ1/19, Umsatzentwicklung:
"Cegedim’s H1-19 consolidated revenues came to €245.8 million, up 8.0% as reported. Excluding a favorable currency translation impact of 0.2% and a favorable scope effect of 1.3%, revenues rose 6.4%. The favorable currency translation impact of €0.5 million, or 0.2%, was mainly attributable to appreciation of the US dollar, which represents 2.3% of Group revenues, and virtually no movement in the pound sterling, which represents 9.9%, against the euro. The €3.0 million boost from scope effects, or 1.3%, was chiefly due to the acquisitions of BSV and Ximantix. In like-for-like terms, all of the divisions improved.
The Health insurance, HR and e-services division gained 6.9% and the Healthcare professionals division, 5.9%."

Zum Ausblick:
"The Group has set a target, initially released on March 27, 2019, of 5% growth in both like-for-like revenues and EBITDA. In 2019, the Group does not expect any significant acquisitions and is not issuing any earnings estimates or forecasts.

Potential impact of Brexit
In 2018, the UK accounted for 10.0% of consolidated Group revenues from continuing activities and 9.9% of consolidated Group EBIT. Cegedim deals in local currency in the UK, as it does in every country where it is present. Thus Brexit is unlikely to have a material impact on Group EBIT. With regard to healthcare policy, the Group has not identified any major European programs at work in the UK, and no contracts with entities in the UK contain clauses dealing with Brexit."


In dem Zusammenhang fällt mir auf, dass ich Cegedim als doppelte Position führe, die Größe aber deutlich hinter einer doppelten Position (~35.000€) zurückfällt. Gründe sind einerseits die schlechte Kursentwicklung der Position im Vergleich zum Gesamtdepot und andererseits die "zu kleine" Verdopplung lediglich der Aktienzahl zu niedrigeren Kursen.
Mit dem gewachsenen Vertrauen in die Firmenenticklung will ich Cegedim auf die Normalgröße für eine doppelte Position aufstocken:

Kauf 400 Stück, nächster Kurs Frankfurt

al_sting - Freitag, 26. Juli 2019 - 11:13
Zu meiner Überraschung wurde der Auftrag noch am gestrigen Abend ausgeführt. Erst schluckte ich bei dem Kurssprung um fast 10% auf 27,50€ und bereute den Verzicht auf das Limit, aber heute liegen die Trades bereits über 28€.

Nächster Handel: 25.07., 19:47 Uhr, Kurs 27,50€

-> 400 x 27,50€ = 11.000 €

Neuer durchschnittlicher Kaufpreis: 28,48€.

al_sting - Freitag, 26. Juli 2019 - 11:23
Themenhopping, von Cegedim zu Trilogiq:
Für eine ganze Position ist bei Trilogiq noch ein bisschen Luft (Beim Kauf hatte ich mit einem etwas höheren Preis kalkuliert), und ich bin im Aufstockmodus:
Zukauf 1.000 Stück, Euronext Growth, Limit 3,00€

al_sting - Freitag, 26. Juli 2019 - 11:46
Trilogiq: Nächste Auktion 11:30 Uhr, Kurs 3,00€

--> 1.000 x 3,00€ = 3.000€

Gesamte Position jetzt: 6.000 Stück, Kaufpreis 3,00€.

(Anmerkung: Ist ein illiquider Nebenwert. Bei dem geringen Handel der Aktie dauert es in realitas geschätzt 2 Wochen, bis 6.000 Stück ohne übermäßigen Kursdruck eingesammelt sind. Daher ist die Aktie am unteren Ende des für dieses Musterdepot Akzeptablen - aber privat agiere ich mit deutlich kleineren Beträgen.)

Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Französische Aktien: Archivierte Beiträge bis 26. Juli 2019