Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Netflix
stw - Mittwoch, 18. April 2018 - 18:08
Netflix hat gerade wieder einmal beeindruckende Zahlen zum Q1 vorgelegt. Dennoch ist die Aktie für mich ein absolutes No-Go aufgrund der Cashflow-Situation, siehe
https://www.high-tech-investing.de/single-post/2018/04/17/Warum-ich-nicht-in-Netflix-investiere
Es ist mir ein Rätsel, warum die Profi-Analysten hier so wegschauen oder das Thema so viel weniger kritisch sehen als ich....

:-) stw

levdul1 - Dienstag, 26. Mai 2020 - 19:30
Ich würde das von stw oben angesprochene Thema gern vertiefen.
Die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist eher dürftig, durch starke Hebelung wird eine recht gute Eigenkapitalrendite erzielt.

Das Anlagevermögen steigt rasant und wird hauptsächlich durch Fremdkapital finanziert.

Wisst Ihr, was dieses Anlagevermögen ist ? Sind das die selbst gedrehten Inhalte ?
Müssen diese nicht zügig abgeschrieben werden, da die Inhalte nach Erstausstrahlung zügig an Wert verlieren ?
Die Abschreibungen können z.Z. aus dem operativem Geschäft gedeckt werden, die Schulden steigen aber gleichzeitig rasant und die Abschreibungen auch.

Wenn irgendwann das rasante Kundenwachstum abbricht, muss diesen System kollabieren.

Sehe ich das falsch ?

levdul1 - Dienstag, 26. Mai 2020 - 19:30
Ich würde das von stw oben angesprochene Thema gern vertiefen.
Die Rendite auf das eingesetzte Kapital ist eher dürftig, durch starke Hebelung wird eine recht gute Eigenkapitalrendite erzielt.

Das Anlagevermögen steigt rasant und wird hauptsächlich durch Fremdkapital finanziert.

Wisst Ihr, was dieses Anlagevermögen ist ? Sind das die selbst gedrehten Inhalte ?
Müssen diese nicht zügig abgeschrieben werden, da die Inhalte nach Erstausstrahlung zügig an Wert verlieren ?
Die Abschreibungen können z.Z. aus dem operativem Geschäft gedeckt werden, die Schulden steigen aber gleichzeitig rasant und die Abschreibungen auch.

Wenn irgendwann das rasante Kundenwachstum abbricht, muss diesen System kollabieren.

Sehe ich das falsch ?

al_sting - Mittwoch, 27. Mai 2020 - 16:25
Netflix ist nicht trivial zu bilanzieren, mir zu hart.
Filme werden nicht unbedingt wertlos nach Ausstrahlung, Star Wars beispielsweise hat immer weiter an Wert zugelegt.
Anders als bei Kinos sind die Zuschauer mit Abonnements wiederholende Zahlungen gewohnt und müssen erst so unzufrieden werden, dass sie aktiv kündigen. Also ähnlich dem SaaS-Konzept.
Und auch dort gilt: Der CF ist interessant.
Insbesondere der CF, wenn man die Werbungskosten zum Abonnentenwachstum herausrechnen könnte.

al_sting - Mittwoch, 27. Mai 2020 - 16:27
Von mir geschätzte Analysten jedenfalls behaupten, dass Netflix sehr profitabel wäre, wenn sie die Neukundenwerbekosten so weit zurückfahren würden, dass sie nicht mehr wachsen.

levdul1 - Donnerstag, 28. Mai 2020 - 08:42
Netflix ist heute schon profitabel und das seit einigen Jahren. Dem gegenüber steht ein stark negativer Cashflow und das auch schon seit Jahren.

Ich werde mich wohl mal einlesen müssen, wohin das ganze Geld fließt und warum es nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung auftaucht.

covacoro - Donnerstag, 28. Mai 2020 - 20:57
Diese 2 Artikel sollten helfen:

http://innovationtactics.com/crucial-metrics-free-cash-flow-fund-innovation/

http://marketrealist.com/2019/01/should-we-worry-about-netflixs-negative-free-cash-flow/

Von einem Ausflug in die Tech-Aktienwelt.

covacoro - Donnerstag, 28. Mai 2020 - 21:02
Man hat schon 2018 versprochen, dass der FCF positiv(er) werden soll ab 2019. Gehalten hat man es nicht.

http://www.macrotrends.net/stocks/charts/NFLX/netflix/free-cash-flow

Ob man das für steigende Umsätze und Subscriberzahlen ewig aufrecht erhalten kann, glaube ich nicht.

levdul1 - Donnerstag, 4. Juni 2020 - 15:55
Den letzten Artikel finde ich recht gut und interessant. Erschrocken war ich über die hohen Zinsen von bis zu 6 %.

Leider lässt der Artikel sich nicht weiter darüber aus, wie er die Finanzierbarkeit der Schulden in der Zukunft bewertet. Das Umwandeln der CAPEX-Investitionen in Assets ist nachvolziehbar, aber welche Preise werden hier zu Grunde gelegt.

Ich bin weiterhin sehr skeptisch, was Netflix betrifft und die Höhe der Zinsen hat dieses Gefühl verstärkt.
Mit der Konkurrenz durch Amazon Prime und Disney Plus sind sicherlich auch seitens der Preiserhöhung Grenzen gesetzt.

Für einen Put bin ich trotzdem zu feige, da ich die Interna der Branche nicht verstehe. So kann Netflix Eigenproduktionen über Jahre hinweg an andere Anbieter vermieten. Was das einbringt entzieht sich meiner Einsicht.

al_sting - Freitag, 5. Juni 2020 - 14:47
Ja, skeptisch bin ich auch. Die Konkurrenz auf dem Gebiet wird immer härter. Entsprechend steigen auch die Kosten für neue Serien.

Die Produktionen mit dem größten Budget, die derzeit von Studio Babelsberg hier in Potsdam betreut werden, sind Filserien für NEtflix, Amazon, HBO etc. Die Amis sind seit langem Großkunden, aber diese Serienhersteller haben mittlerweile Hollywood locker abgehängt und kaufen fast schon den Markt leer, international.
Ob sich das auf Dauer für alle Beteiligten rechnet, wage ich auch zu bezweifeln.

Aber ein Put wäre mir viel zu heiß.

Ich liebäugle ja seit einigen Wochen mit einem erneuten Put auf Uber oder einer Aufstockung des Tesla-Puts, aber in beiden Fällen warte ich angesichts des heftigen Aufwärtstrends lieber ab, bis Prof nicht mehr komplett rotes Licht signalisiert.

prof - Freitag, 5. Juni 2020 - 14:58
Grr: Einen Tesla-Put, der im Verlust steht nachkaufen!

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