Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Ölservice-Firmen: TGS NOPEC, DNOW etc.: Archivierte Beiträge bis 28. Januar 2018
prof - Montag, 20. März 2017 - 17:00
Bei 50% kann man gratulieren!

al_sting - Freitag, 7. April 2017 - 11:45
Ich dünne die Zahl meiner halben Positionen aus
--> Verkauf der Restposition, nächster Handel Tradegate.

al_sting - Dienstag, 11. April 2017 - 13:40
Nächster Handel auf Tradegate am Die, 11.04., 11:23 Uhr, Kurs 20,637€
--> 350 x 20,637€ = 7.222,95€

Erlös nach etwa einem Jahr Haltezeit: 5.387,76€ = 63,1%.

prof - Dienstag, 11. April 2017 - 15:11
Das ist ein schöner Gewinn!

al_sting - Dienstag, 11. April 2017 - 20:57
Finde ich auch. Insbesondere da ich mich mental von meiner Einstiegsthese verabschiedet habe, dass TGS in einem zyklischen Wachstumsmarkt agiert. Mittlerweile gehe ich in der Offshore-Ölförderung eher von einer Schrumpfung aus.

al_sting - Montag, 15. Januar 2018 - 21:16
Angesichts des mittlerweile auf über 70 US$ gestiegenen Ölpreises denke ich über einen Rückkauf von TGS Nopec nach.
Preis derzeit 5% über Verkaufspreis.

Frage in die Runde, Fundis wie auch Charties: Tipps, pro oder contra?

chfin - Montag, 15. Januar 2018 - 23:44
@al_sting
Verständnisfrage: Steigen die Öl-Gewinnungskosten inkl. Exploration und Förderung in folgender Reihenfolge:

Naher Osten (Saudi/Irak/Iran),
Russland,
USA-Fracking,
Offshore / Ölsande

Ist dann nicht das Fracking vor einem Erfolg von TGS? Zumal Fracking schnell hochgefahren / ausgedehnt werden kann.

al_sting - Dienstag, 16. Januar 2018 - 12:11
@ chfin: Ja, die Kostentreppe sehe ich genauso wie du.

In 2015 hatte ich im Depot ein paar "Ölwetten" zu laufen. Meine These damals war eine schnell Erholung des Ölpreises, weil die stetigen Förderrückgänge bei Quellen der herkömmlichen Förderung (2-3% per anno oder mehr) nicht ausreichend durch Förderungssteigerungen in den ersten drei Stufen deiner Treppe wettgemacht werden könnten.
Mit der Zeitkomponente, gewissermaßen dem quantitaven Teil meiner These, lag ich deutlich daneben, was ein Grund für die schwache Performance in 2015 war. Ich sehe gute Chancen, dass es jetzt aber so weit ist.
Den qualitativen Teil der These halte ich nach wie vor für tragfähig: Der Nahe Osten, Russland und Fracking alleine sind nicht in der Lage, den Förderrückgang durch (schnelle und nachhaltige) Förderungssteigerungen auszugleichen. Zumal die globale Ölnachfrage immer noch ansteigt, getrieben durch Schwellen- und Entwicklungsländer.

Ja, Fracking kann schnell hochgefahren werden. Konnte den Ölpreis aber auch nicht abbremsen.

Will sagen: Die Nachfrage nach Offshore-Exploration sehe ich auch zukünftig für gegeben.

Diese Nachfrage mag geringer als in der Vergangenheit sein, aber da bis auf TGS und Spectrum das Feld der Offshore-Explorer sehr schwer angeschlagen ist, sehe ich einige Konkurrenten die Branche verlassen. Ich gehe also davon aus, dass TGS vom kleineren Kuchen deutlich größere Stücke erhält und in Summe profitiert.

Dazu kommt, dass TGS in den letzten Jahren auch seine Bibliotheken für Landflächen in den USA mächtig erweitert hat, durch Zukäufe wie auch durch eigene Sondierungen, und damit auch vom Fracking profitieren kann.

prof - Dienstag, 16. Januar 2018 - 12:20
Chart sieht gar nicht übel aus. Vielleicht wartet man mit dem Kauf noch bis zum finalen Ausbruch über 230 nKronen ab.

al_sting - Dienstag, 16. Januar 2018 - 12:25
Danke!
Noch einmal nachgeschaut: Stimmt, da lag der Kurs in 2013 mal, das muss erst einmal geknackt werden.
Ich war schon fast am Kaufen, aber das Argument ist schlüssig. Kommt also auf die Watchlist.

chfin - Dienstag, 16. Januar 2018 - 13:52
@ al_sting
>Dazu kommt, dass TGS in den letzten Jahren auch seine Bibliotheken für Landflächen in den USA mächtig erweitert hat, durch Zukäufe wie auch durch eigene Sondierungen

Interessant. Das hatte ich noch nicht wahrgenommen. Danke.

Fracking in USA hat m.E. gute Aussichten, d.h. also doch ein Plus für TGS. Hinsichtlich neuen Offshorebohrungen bin ich angesichts geändertem Förderverhalten der Saudis eher pessimistisch. Ich habe im Dezember 2017 DNOW bei USD 10,40 eine Anfangsposition gekauft und letzte Woche bei 12,30 aufgestockt. TGS, hm, mal sehen.

al_sting - Dienstag, 16. Januar 2018 - 14:01
Wie groß ist eigentlich der Offshore-Anteil bei DNOW?
Bei NOV ist er so groß (und notleidend), dass ich mich dort fernhalte.

chfin - Dienstag, 16. Januar 2018 - 14:38
>Wie groß ist eigentlich der Offshore-Anteil bei DNOW?
Sorry, keine konkreten Zahlen.

DNOW macht gut 2/3 Umsatz in USA. International macht rund 1/4 aus. Den 25% USA-Umsatzrückgang 2015 auf 2016 haben sie im Geschäftsbericht mit dem 50% Rückgang der Rigs begründet. Den gut 30% Rückgang international dagegen mit deep water. D.h. bei mir laufen die (gefühlt) unter "stark als Frackingversorger".

Investidee: Facking ist dabei sich zu fangen, fährt dann weniger auf Verschleiss. Davon sollt Dnow profitieren.

al_sting - Dienstag, 16. Januar 2018 - 22:23
Meine Bauchschmerzen mit DNOW und NOV, aber nicht mit TGS Nopec: Die Explorer haben in den letzten, harten Jahren ihre Kosten massiv gesenkt. Gesunkene Lohnkosten, aber ganz massiv effizientere Förderansätze. Und ich denke, die Kosteneinsparungen sind nicht temporär, sondern zum großen Teil von Dauer. Die deutlich gesunkenen Kosten je Barrel sind aber auch deutlich gesunkene Einnahmen je gefördertes Barrel Öl für Bohrtechnik-Zulieferer wie DNOW und NOV. Das Fördervolumen durch Fracking in den USA ist in den letzten Jahren aber relativ gering, so dass die gesunkenen Einnahmen je Barrel nicht durch die gestiegenen Fördervolumina aufgefangen werden können. Daher sehe ich bei den Ölzulieferern zukünftig geringere Umsätze bei spürbar gedrückten Umsatzmargen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sich das in den Kursen angemessen wiederspiegelt.
(Ausnahme TGS, weil man auf die geologischen Vermessungen kaum verzichten kann und sich dort der Markt deutlich ausdünnen dürfte)

chfin - Mittwoch, 17. Januar 2018 - 00:13
Nicht nur die Explorer haben Kosten gesenkt.

Die Anzahl USA Rigs lag 2015 bei knapp 2000. Ging runter im Mai 2017 bis auf 400. Per 29.9.17 sind sie auf 522 gestiegen. DNOW meldet zum 30.9.17 erstmals wieder ein knapp positives EBITDA. Seither ist die Rigzahl weiter auf 660 gestiegen. Sobald Q4 vorliegt, wissen wir mehr.
https://www.aogr.com/web-exclusives/us-rig-count/2018.

chfin - Mittwoch, 17. Januar 2018 - 00:21
Korrekturen:
Bin in den Spalten verrutscht. Gut, dass Du gefragt hast. Das ist nicht ganz so schön wie ich das urspünglich gelesen habe.

- die 400 Rigs waren im Mai 2016, nicht 2017.
- Seit 06/2017 haben wir recht konstant ca. 940 Rigs

al_sting - Mittwoch, 17. Januar 2018 - 00:46
OK, Zahlen zu DNOW:
Das bislang beste Jahr für DNOW war 2013. Vorkrisenzeit, die goldenen Zeiten der Frackingbranche, als die Explorer das Geld locker sitzen hatten.
Umsatz 2013: 4,3 Mrd $
Gewinn 2013: 147 Mio $

Aktuelle Marktkapitalisierung: 1,4 Mrd $.
Sollte DNOW die Profitabilität von 2013 wieder erreichen, sähen wir einen KGV von 10. Ich sehe aber die goldenen Zeiten nicht so schnell wiederkommen, weder beim Umsatz noch bei der Umsatzmarge.

stw - Mittwoch, 17. Januar 2018 - 08:24
Was macht euch eigentlich so sicher, dass die goldenen Zeiten der Fracking-Branche oder allgemeiner der Ölbranche überhaupt wiederkommen.?
Die Welt verändert sich so schnell wie nie zuvor. Ich bin mir nicht sicher, ob wir diese Energien in 20 oder 30 Jahren überhaupt noch brauchen. Daher würde ich da auch bei optisch niedrigen Kursen wohl nicht zugreifen (mal davon abgesehen dass ich Fracking für mehr als fragwürdig halte und schon aus prinzipiellen Gründen da nicht dabei sein will).
:-) stw

chfin - Mittwoch, 17. Januar 2018 - 11:54
>Das ist nicht ganz so schön wie ich das urspünglich gelesen habe.

Kaufentscheidung / Nachkaufentscheidung war begründet durch
- Rohstoff/-abhängig (antizykl.)
- Ölpreis (Trendfolge Preis, hat sich berappelt, läuft)
- Rigszahlen (Trendfolge Menge. Da hatte ich einen weiteren deutlichen Anstieg der Zahlen abgelesen, Fehler)
- Chart (bei Nachkauf: sah mir nach Ausbruch aus Abwärtstrend aus)

Angesichts des Fehlers bei den Rigszahlen - kein weiterer Anstieg - werde ich ein chartinspiriertes VK-Limit bei rund 14 USD setzen. Bin gespannt, ob das in den nächsten 4 Wochen klappt.

al_sting - Sonntag, 28. Januar 2018 - 14:35
"Was macht euch eigentlich so sicher, dass die goldenen Zeiten der Fracking-Branche oder allgemeiner der Ölbranche überhaupt wiederkommen.?
Die Welt verändert sich so schnell wie nie zuvor. Ich bin mir nicht sicher, ob wir diese Energien in 20 oder 30 Jahren überhaupt noch brauchen."

Gute Fragen. Zu ihrer Beantwortung bietet sich eine Umkehrung der Reihenfolge an.
Zu Frage 3: Ich weiß nicht, ob wir Öl und Gas in 20-30 Jahren überhaupt noch brauchen. Muss ich aber auch nicht.
Meine Anlagedauer liegt erfahrungsgemäß zwischen 0,5 und 2 Jahren. Bis dahin zeigt sich meist, ob sich meine Investitionsthesen bestätigt haben (das Kurspotential wurde also ausgereizt) oder gescheitert sind.
Mein Anlagehoriont liegt meist bei 5 bis 10 Jahren. Dieser längere Zeitraum ist wichtig, um unerfreuliche Zwischenfälle im Markt oder der Firma aussitzen zu können, ohne unter Druck zu kommen.
Aber wenn eine Firma in 10 Jahren blüht und in 30 Jahren vom Ruin bedroht ist, interessiert sich die Börse in 5 Jahren erfahrungsgemäß eher für die Blüte in 5 Jahren als den Ruin in 25 Jahren. In der Zeit danach können wir erfahrungsgemäß eh mit mindestens einer zyklischen Rezession und einem Börseneinbruch rechnen, bei dem es längerfristig interessante Aktien meist deutlich preiswerter gibt.

Zur 2. These "Die Welt verändert sich so schnell wie nie zuvor."
Ja, das tut sie. Aber dieser Satz gilt seit Beginn der industriellen Revolution nahezu jedes Jahr, diese (gefühlt) sich stets beschleunigende Veränderung ist eine Konstante der letzten 200 Jahre. Ich halte daher wenig von einem "This time is different", auch wenn mir die steten Branchenumbrüche bewusst sind.

Zur 1. Frage: "Was macht euch eigentlich so sicher, dass die goldenen Zeiten der Fracking-Branche oder allgemeiner der Ölbranche überhaupt wiederkommen."
Ich rechne nicht mit einer Wiederholung der goldenen Zeiten, halte aber ein Echo für nicht unwahrscheinlich, gewissermaßen silberne Zeiten. Auch daraus lässt sich Geld verdienen.
- Die Nachfrage nach Öl und Gas steigt bislang stetig weiter an, Jahr für Jahr, mittlerweile getrieben von den Entwicklungsländern.
- Ja, ich rechne mit einer schrittweisen Ablösung der fossilen Energieträger durch regenerative Energieträger. Aber bei den fossilen Energieträgern sehe ich eine Priorisierung: Am schlimmsten ist Kohle, die eine Hauptverantwortung für starken Smog in China und anderen asiatischen Ländern trägt. Die Substituierung von Kohle durch andere Energieträger zur Verbesserung der Luft dürfte dort Priorität haben, so wie in Ostdeutschland nach 1989.
- Öl und Gas gehören noch zu den substituierenden Ersatzenergieträgern, und das dürfte noch ein paar Jahren so gelten. So lange Kohle noch keine Nischenrolle einnimmt, sehe ich auch keinen Nachfragerückgang für Öl und Gas. Ich gebe dieser Entwicklung noch (mindestens) 5-10 Jahre, und das genügt mir als Anlagehorizont mit einer stabilen bis steigenden Ölnachfrage.

Diskussionsforum der stw-boerse: Auslandswerte: Ölservice-Firmen: TGS NOPEC, DNOW etc.: Archivierte Beiträge bis 28. Januar 2018